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Kapitalstrukturpolitik und Kapitalgeberinteressen - Schmalenbach ...

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KontaKtstudium<br />

Die insgesamt herausgehobene Stellung der Anteilseigner spiegelt sich in den finanziellen<br />

Oberzielgrößen der Unternehmen wider. So gibt die Mehrzahl der Unternehmen<br />

(3 ; 70,5% ) hier (auch) eine wertorientierte Kennzahl – am häufigsten den Economic<br />

Value Added (EVA) – an, mit der das strategische Leitbild des Shareholder Value Management<br />

operationalisiert wird. Es fällt nicht nur auf, dass sich darunter vor allem diejenigen<br />

Unternehmen befinden, bei denen die Interessen der Anteilseigner besonders im Fokus<br />

der Unternehmenspolitik stehen. Es kann zudem nachgewiesen werden, dass eine statistisch<br />

signifikante diesbezügliche Abhängigkeit besteht (p-Wert Fisher; 1-seitig = 0,0 **; Cramérs<br />

V = 0,375). Zwölf Unternehmen ( 7,3%) verwenden dagegen ausschließlich traditionelle<br />

Performancemaße, wie z.B. Earnings before Interest and Tax (EBIT) <strong>und</strong> Earnings before<br />

Interest, Tax, Depreciation and Amortization (EBITDA) bzw. Umsatzkennziffern zur Steuerung<br />

des Unternehmens. Ein Unternehmen ( ,3%) gibt an, keine Performancezielgröße zu<br />

definieren.<br />

5.2 motive der <strong>Kapitalstrukturpolitik</strong><br />

Mit Fokus auf den zentralen Untersuchungsgegenstand der <strong>Kapitalstrukturpolitik</strong> ist<br />

zunächst festzustellen, dass die befragten Unternehmen sich zum überwiegenden Teil<br />

( ; 93, %) dezidiert mit der Ausgestaltung der Kapitalstruktur auseinandersetzen. Ein nur<br />

sehr geringer Teil der Unternehmen (3; 6,8%) gibt hingegen an, die Kapitalstruktur sei<br />

ausschließlich Ergebnis (der Finanzierung) aktivseitiger Maßnahmen/Entscheidungen<br />

<strong>und</strong> damit Ausfluss der Investitionspolitik bzw. des operativen Geschäfts. Diese Unternehmen<br />

begründen die fehlende Fokussierung auf die Kapitalstruktur hauptsächlich mit<br />

Besonderheiten ihres (projekt- bzw. programmorientierten) Geschäftsmodells. Eine auf<br />

den „Nutzen“ einer bestimmten Ausgestaltung der Kapitalstruktur ausgerichtete Politik<br />

wird von ihnen dabei als potenzieller „Hemmschuh“ angesehen <strong>und</strong> daher vermieden.<br />

Bei über 80 Prozent (3 ) der Unternehmen, die sich dezidiert mit der Ausgestaltung ihrer<br />

Kapitalstruktur auseinandersetzen, kann ein primärer Fokus der Überlegungen hinsichtlich<br />

des Financial Leverage auf die Erhaltung strategischer Flexibilität identifiziert werden (vgl.<br />

Abbildung 2). Dies korrespondiert mit der relativ hohen Bedeutung der Gewährleistung<br />

finanzieller Unabhängigkeit in Bezug auf die (potenzielle) Inanspruchnahme verschiedener<br />

Finanzierungsquellen <strong>und</strong> -märkte.<br />

33 Die prozentualen Angaben in diesem Abschnitt beziehen sich auf alle an der Untersuchung teilnehmenden<br />

Unternehmen.<br />

zfbf 61 mai 2009 323-354 333

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