Ergebnisprotokoll Preisgericht - Planungsverband Äußerer ...
Ergebnisprotokoll Preisgericht - Planungsverband Äußerer ...
Ergebnisprotokoll Preisgericht - Planungsverband Äußerer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gemeinde Unterföhring 11 | 2011<br />
Begrenzt offener Ideen- und<br />
Realisierungswettbewerb im kooperativen<br />
Verfahren<br />
„Schulerweiterung Unterföhring“<br />
PREISGERICHTSPROTOKOLL
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
PREISGERICHTSPROTOKOLL<br />
Ideen- und Realisierungswettbewerb „Schulerweiterung Unterföhring“<br />
ausgelobt durch die<br />
die Gemeinde Unterföhring<br />
vertreten durch den 1. Bürgermeister Franz Schwarz,<br />
<strong>Planungsverband</strong> <strong>Äußerer</strong> Wirtschaftsraum München<br />
Herr Beck, Arnulfstraße 60, 80335 München<br />
Tel.: 089 / 539 802 -62; FAX: 089 / 532 8389.<br />
2
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
BEGRÜßUNG<br />
Die <strong>Preisgericht</strong>ssitzung beginnt um 8:00 Uhr mit der Begrüßung der Teilnehmer durch<br />
Herrn Ersten Bürgermeister Franz Schwarz.<br />
FESTSTELLUNG DER ANWESENHEIT<br />
Herr Bürgermeister Franz Schwarz stellt die Anwesenheit der Mitglieder des<br />
<strong>Preisgericht</strong>s fest. Folgende Teilnehmer sind anwesend:<br />
Fachpreisrichter<br />
Prof. Ludwig Wappner Architekt und Stadtplaner München<br />
Reinhart Sänger Architekt und Stadtplaner München<br />
Claudia Schreiber Architektin und Stadtplanerin München<br />
Rita Lex-Kerfers Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin Bockhorn<br />
Christian Dauer Architekt, Kreisbaumeister Lkr. München<br />
Stellvertreter<br />
Oliver Voitl Architekt und Stadtplaner München<br />
Sachpreisrichter<br />
Franz Schwarz Erster Bürgermeister Unterföhring<br />
Jutta Schödl Gemeinderat Unterföhring<br />
Dr. Günther Ernstberger Gemeinderat Unterföhring<br />
Josef Ebert Gemeinderat Unterföhring<br />
Stellvertreter<br />
Thomas Weingärtner Gemeinderat Unterföhring<br />
Berater ohne Stimmrecht<br />
Lothar Kapfenberger Bauamt Unterföhring<br />
Angelika Hillen Rektorin Grundschule Unterföhring<br />
Ulrich Böhm Leiter AWO - Kinderhort Unterföhring<br />
Susanne Bauer <strong>Planungsverband</strong> <strong>Äußerer</strong> Wirtschaftsraum München<br />
Vorprüfung<br />
Matthias Beck PV München<br />
Das <strong>Preisgericht</strong> ist vollständig anwesend. Herr Bürgermeister Franz Schwarz schlägt<br />
daraufhin Herrn Prof. Wappner als Moderator für das Endkolloquium vor. Herr Prof.<br />
Wappner wird einstimmig in dieser Rolle bestätigt.<br />
3
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
ENDKOLLOQUIUM<br />
Ab 8:30 Uhr bis 14:00 Uhr stellen die Wettbewerbsteilnehmer ihre Arbeiten vor. An diese<br />
Vorstellungen schließen sich jeweils Rückfragen der Preisrichter an.<br />
Das Verfahren wird um 11:30 Uhr für eine Mittagspause unterbrochen.<br />
PREISGERICHTSSITZUNG<br />
Das <strong>Preisgericht</strong> konstituiert sich nach dem Endkolloquium gegen 14:10 Uhr. Das<br />
<strong>Preisgericht</strong> ist vollständig anwesend. Herr Bürgermeister Franz Schwarz schlägt<br />
daraufhin Herrn Prof. Wappner als Vorsitzenden des <strong>Preisgericht</strong>s vor. Herr Prof.<br />
Wappner wird einstimmig, bei eigener Stimmenthaltung, zum Vorsitzenden des<br />
<strong>Preisgericht</strong>s gewählt.<br />
Er erinnert die Jury an ihre Verpflichtungen und lässt sich versichern, dass:<br />
- außerhalb von Kolloquien kein Meinungsaustausch mit Wettbewerbsteilnehmern<br />
über die Aufgabe und deren Lösungsmöglichkeiten stattfand<br />
- dieser Austausch auch während des Verfahrens nicht stattfinden wird<br />
- bis zum <strong>Preisgericht</strong> keine Kenntnis der Wettbewerbsarbeiten nach dem<br />
Zwischenkolloquium erhalten haben<br />
haben, sofern sie nicht an der Vorprüfung mitgewirkt haben,<br />
- die vertrauliche Behandlung der Beratung gewährleisten.<br />
Schließlich weist er noch einmal auf die persönliche Verpflichtung der Preisrichter hin,<br />
objektiv und allein an der Auslobung orientiert zu beurteilen.<br />
BERICHT DER VORPRÜFUNG<br />
Eingang<br />
Im kooperativen Realisierungswettbewerb „Schulerweiterung Unterföhring“ waren 10<br />
Teilnehmer zugelassen. Der Abgabetermin für die Planunterlagen war der 07.11.2011,<br />
17:00 Uhr. Der Abgabetermin für die Modelle war der 14.11.2011, 17:00 Uhr. Es zählte<br />
der tatsächliche Eingang beim Wettbewerbsbetreuer. Alle Arbeiten wurden rechtszeitig<br />
abgegeben.<br />
Aufgrund des Verfahrens als kooperativer Realisierungswettbewerb nach GRW entfiel<br />
die Tarnung. Alle Arbeiten sind mit den Namen der Teilnehmer gekennzeichnet.<br />
Formale Vollständigkeit<br />
Im nächsten Schritt wurden die Arbeiten auf ihre formale Vollständigkeit hin überprüft.<br />
Die geforderten Leistungen wurden von allen Teilnehmern erbracht. Eine Liste der<br />
Leistungserfüllung ist im Anhang des Vorprüfberichts eingefügt. Mehrleistungen: keine.<br />
Minderleistungen: keine.<br />
Inhaltliche Vorprüfung<br />
4
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
Alle Entwürfe wurden gemäß den Anforderungen und Zielsetzungen aus der Auslobung<br />
geprüft. Diese Ergebnisse der Prüfungen sind auf den nachfolgenden Seiten für jeden<br />
Wettbewerbsbeitrag auf 2 Seiten dokumentiert. Auf der 1. Seite wird die Arbeit durch<br />
einen unmaßstäblichen Lageplan und durch eine Kurzbeschreibung dargestellt. Ebenso<br />
erfolgt eine Darstellung der formalen und inhaltlichen Leistungen. Auf der 2. Seite werden<br />
die Flächenvorgaben detailliert geprüft. Alle gemäß Berechnungsblatt angegebenen<br />
Zahlenwerte wurden durch die Vorprüfung neu ermittelt. Unter der Spalte Bemerkungen<br />
werden die angaben erläutert oder Fragen aufgeworfen. In der Zeile Anmerkungen<br />
(Anm.) erfolgen kritische Anmerkungen. Im Anhang befinden sich Quervergleiche zu<br />
wichtigen Kennwerten.<br />
Feststellung der Zulässigkeit<br />
Aus Sicht der Vorprüfung sind alle Arbeiten ausreichend dargestellt, um zur Beurteilung<br />
durch das <strong>Preisgericht</strong> zugelassen zu werden.<br />
1. WERTUNGSRUNDGANG<br />
Der 1. Wertungsrundgang beginnt um 14:20 Uhr. In diesem Rundgang wird nach kurzer<br />
Diskussion keine Arbeit wegen grundsätzlicher Mängel ausgeschieden.<br />
Es verbleiben insgesamt 10 Arbeiten im Wettbewerb.<br />
2. WERTUNGSRUNDGANG<br />
Um 14:45 Uhr tritt das <strong>Preisgericht</strong> in den 2. Wertungsrundgang ein.<br />
Die Entwürfe folgender Büros und Stimmverhältnissen scheiden nach intensiver<br />
Diskussion mit folgenden Ergebnissen im 2. Wertungsrundgang aus:<br />
Büro Stimmen<br />
lechner + martin 0:9<br />
lennermannarchitekten 1:8<br />
Michael Weindel & junior 0:9<br />
Reinhard Bauer 2:7<br />
Architekten Schmidt-Schicketanz und Partner 0:9<br />
Pfletscher Steffan Architekten 2:7<br />
Bär Stadelmann Stöcker Architekten 2:7<br />
Um 16:45 Uhr wird der Antrag auf Rückholung der Arbeit Pfletscher Steffan Architekten<br />
gestellt. Dieser Antrag wird mit 2:7 Stimmen abgelehnt.<br />
5
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
Die Gründe für das Ausscheiden werden wie folgt stichpunktartig zusammengefasst:<br />
lechner + martin:<br />
Grundsätzlich schafft die Arbeit mit der linear an den Bestand angedockten schulischen<br />
Erweiterung eine gut nutzbare neue Schulanlage. Die innenräumlichen Qualitäten der<br />
neuen Verbindungsflure bieten leider nicht den notwendigen Bewegungsraum, auch die<br />
Belichtungsqualitäten wären verbesserungswürdig. Kritisch gesehen wird die Lageposition<br />
der großflächigen Sporthallenanlage, die den gesamten Freiraum in drei Teilflächen<br />
gliedert, deren Nutzungsqualitäten fragwürdig sind. Das Absenken der Sporthalle und<br />
insbesondere die hierdurch tief liegende Eingangssituation können nicht überzeugen. Der<br />
Ideenteil bleibt schematisch.<br />
lennermannarchitekten:<br />
Städtebaulich gesehen versucht die Arbeit mit mehreren Baukörpervolumina, teilweise<br />
aufgeständert, teilweise eingegraben, das Gesamtprogramm des Wettbewerbs zu lösen.<br />
Diese sehr starke programmatische Aufteilung führt aber zwangsläufig zu einer<br />
unüberschaubaren Zergliederung des verfügbaren Raums, dessen Nutzungsqualitäten in<br />
vielen Teilbereichen doch sehr fragwürdig erscheinen. Kritisch gesehen werden die Lage<br />
der Sporthalle und insbesondere deren barrierefreie Erschließung, auch die unterirdische<br />
Lage des Verbindungsbaus überzeugt nicht. Dem Ideenteil fehlt der eigentliche<br />
konzeptionelle Grundansatz, baurechtlich ist der nördlichste Gebäudeteil nicht realisierbar.<br />
Michael Weindel & junior:<br />
Die Lage des schulischen Erweiterungsbaus inmitten der vorhandenen, großzügigen<br />
Freiflächen kann nicht überzeugen. Die neue Eingangsituation am Verbindungsbau zur<br />
bestehenden Verbindungsbrücke schafft nicht die erwünschte neue Adressbildung. Dem<br />
Pausenhof, als Campus bezeichnet, im westlichen Geländeteil, fehlen die gestalterischen<br />
Raumkanten, die neu geschaffene Fläche Richtung Münchner Straße bleibt indifferent in<br />
Nutzung und stadträumlicher Qualität. Die Sporthalle kann in ihrer Funktion überzeugen,<br />
die Lage im nordwestlichen Zipfel des verfügbaren Raums allerdings nicht. Der Ideenteil<br />
erscheint bauplastisch überdimensioniert und ist kaum in Abschnitten realisierbar.<br />
Reinhard Bauer:<br />
Städtebaulich verdichtet die Arbeit den gesamten Erweiterungsanteil einschließlich<br />
Sporthalle an der nordwestlichen Flanke des Bestandsgebäudes. Durch die Verschiebung<br />
mehrerer dreigeschossiger Volumina entstehen aber gerade im Übergang zum Bestand<br />
„Resträume“, deren Qualitäten kritisch gesehen werden. Die Disposition der neuen Anlage<br />
lässt eigentlich auf die Schaffung eines neuen Haupteinganges im Neubau erwarten. Die<br />
innenräumlichen Qualitäten im Verbindungsbau und auch bei der integrierten<br />
doppelstöckigen Sporthalle werden im Hinblick auf Tagesbelichtung und Nutzungsangebot<br />
kritisch diskutiert. Die bauplastischen Qualitäten der Volumina und der Fassaden sind<br />
hervorzuheben. Der Ideenteil ist nachvollziehbar, die extreme Verdichtung der<br />
Baukörperfiguren bergen jedoch innenräumliche Probleme.<br />
Architekten Schmidt-Schicketanz und Partner:<br />
Als städtebaulicher „Stempel“ werden fast quadratische Baukörper angeboten, deren<br />
Konsequenz im Ideenteil unverständlich abbricht. Den ansonsten übersichtlichen<br />
Freiflächen fehlt leider eine gestalterische Antwort auf der Ostseite des Schulhofes.<br />
Funktional überzeugt die Erschließung und Anbindung der Schulerweiterung nicht,<br />
gestalterisch scheint diese nicht möglich zu sein. Die Struktur der Sporthalle (hohe und<br />
niedrige Halle) wirft schon in der Darstellung erhebliche funktionale Fragen / Probleme<br />
auf, deren Behebung als nicht realistisch angesehen wird.<br />
6
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
Pfletscher Steffan Architekten:<br />
Auf den ersten Blick angenehm ausgebildet, wenn auch nicht im Ideenteil, werden durch<br />
das direkte Andocken der Schulerweiterung Probleme eher geschaffen als gelöst, auch in<br />
gestalterischer Hinsicht: die vom Verfasser angestrebte „konzise“ Gesamtfigur wird<br />
angezweifelt. Nicht vorstellbar ist die unterirdische Erschließung der Sporthalle, sowohl im<br />
Schul- und schon gar nicht im Fremdbetrieb.<br />
Bär Stadelmann Stöcker Architekten<br />
Die Verfasser schlagen zwei in ihrer Funktion getrennte Baukörper vor, die maßstäblich<br />
richtig platziert werden und somit einen ansprechenden städtebaulichen und<br />
freiräumlichen Rahmen bilden. Allerdings werden mit der Massierung der Schule<br />
(Höhenentwicklung) an der Schulstraße und der nicht nachvollziehbaren Positionierung<br />
der Sportfläche starke Zweifel an der Qualität erzeugt. Funktionale und baurechtliche<br />
Mängel zeigen sich bei den Grundrissen beider Baukörper.<br />
ENGERE WAHL<br />
Die in der Engeren Wahl verbleibenden 3 Arbeiten werden durch die Fach- und<br />
Sachpreisrichter wie folgt schriftlich beurteilt:<br />
Krug Grossmann Architekten:<br />
Der grundsätzliche städtebauliche Ansatz besteht in der Arrondierung der Ränder. Das<br />
heißt das neue Schulgebäude wird als dreigeschossige als Ergänzung des alten<br />
Schulhauses gestaltet und zwar in gleicher Länge, Breite und Höhe. Die Lücke an der<br />
Münchner Straße wird mit dem Gebäude der niedrigeren Gymnastikhalle geschlossen und<br />
über eine Nebenraumspange an die höhere Ballsporthalle im Rückraum des Baufeldes<br />
angebunden. Der diagonale Versatz der beiden Hallenteile reduziert die Massigkeit des<br />
Bauvolumens. Durch die Konzentration auf die Ränder des Baugeländes ist dem<br />
Verfasser möglich, die vorhandene Sportfläche mit ihrer Laufbahn zu erhalten. Allerdings<br />
entstehen durch diesen städtebaulichen Ansatz auch unnötige Zwangssituationen: die<br />
Sporthalle an der Münchner Straße dreht sich unverständlich aus der Straßenflucht,<br />
außerdem wäre eine größere Distanz der Fassade zur Straßenkante notwendig.<br />
Die Erweiterung des Schulgebäudes erfolgt auf ganzer Länge der Nordfassade des alten<br />
Schulhauses. Eine Treppenhalle mit offenen „Himmelstreppen“ wirkt als architektonische<br />
Fuge zwischen den Baukörpern. Der Haupteingang bleibt Haupteingang, wird jedoch nach<br />
Norden über eine Vergrößerung des Eingangsfoyers einem mit Zugang zum neuen<br />
Schulegebäude sinnvoll erweitert.<br />
Das neue Erdgeschoss mit Mensa liegt dabei niveaugleich auf Höhe des Pausenhofes.<br />
An dieser Stelle wird auch der neue, separate Zugang zum unterirdischen Musiksaal<br />
geschaffen.<br />
Der neue Gebäudeteil wird mit einer notwendigen Fluchtreppe und einem vor gelagerten<br />
Fluchtbalkon brandtechnisch konzipiert, was jedoch in der dargestellten Form nicht<br />
ausreichend ist. Die so genannten Himmelstreppen liegen in einem offenen Hallenraum<br />
und erzeugen in der von oben belichteten Bauteilfuge eine attraktive Flur- und<br />
Innenraumsituation. Durch das Zusammenfügen von neuem und altem Schulhaus – bei<br />
gleichem Eingang – entsteht sicherlich eine hohe Identifikation der Schülerinnen mit ihrer<br />
Schule (alles bleibt wie es war). Im Inneren des Gebäudes erfolgt die Anordnung von<br />
Klassenräumen und Ganztagsräumen geschossweise, was aber pädagogisch als nicht<br />
befriedigend gesehen wird. Die nicht näher bezeichneten geschlossenen Fassadenflächen<br />
7
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
kontrastieren, mit einer in Grüntönen variierenden Glasfassade, die teilweise aus opaken<br />
Fassadenelementen besteht.<br />
Dadurch wird eine überaus intensive Farbigkeit erzeugt. Schulhaus und Sporthalle werden<br />
in ihrer Farbigkeit gleich behandelt. Die empfindlichen Glasflächen der Klassenräume sind<br />
ausschließlich nach Norden orientiert und reduzieren so eine sommerliche Aufheizung des<br />
Innenraums. Dies wird positiv bewertet. Allerdings wird im Falle der Ostfassade der<br />
Sporthalle der attraktive Ausblick aus der ebenerdigen halle aus energetischen<br />
Erwägungen heraus mit opaken Elementen wieder geschlossen.<br />
Energetisch werden sinnvolle Möglichkeiten vorgeschlagen: von Lüftung der<br />
Klassenräume bis hin zum Sonnenschutz aus Fotovoltaikpaneelen.<br />
Wirtschaftlich lässt der Entwurf von seiner Kompaktheit her eine günstige Umsetzung<br />
erwarten. Zu berücksichtigen dabei ist aber ein erhöhter Aufwand durch den großflächigen<br />
Anbau an das bestehende Schulhaus.<br />
Die städtebauliche Darstellung des Ideenteils ist zwar sehr schematisch, ist aber in seiner<br />
Grundanordnung als Reihung von versetzten zweigeschossigen Gebäudevolumen ein<br />
denkbarer Ansatz für die gewünschten Nutzungen. Dadurch entsteht zur Straßenseite<br />
eine Gliederung in kleinere Volumen, entsprechend der gegenüberliegenden<br />
Wohnbebauung und zum Innenbereich eine geschützte Verandazone vor den<br />
Gebäudeteilen.<br />
Die Grundidee der gebäudlichen Neugestaltung des Hortbereiches ist gut verwertbar,<br />
müsste aber in den Kapazitäten angepasst werden.<br />
Der vollständige Erhalt der Schulfreifläche aus ökonomischen Erwägungen heraus wird<br />
gewürdigt, führt aber in der vorgeschlagenen Gebäudekonfiguration zu Zwängen;<br />
insbesondere im Vorbereich der Mensa und in den Wegeverbindungen zwischen den<br />
Gebäuden. Der im Programm geforderte Allwetterplatz wird nicht nachgewiesen.<br />
Fabrik B Architekten, Bertram Kietz Architekt:<br />
Das Raumprogramm wird grundsätzlich erfüllt. Abweichungen treten bei den Räumen für<br />
Lehrmittel, Büroräumen und bei den Freiflächen auf – insbesondere der Allwetterplatz wird<br />
nicht schlüssig nachgewiesen. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit diesen in<br />
Kombination mit der Weitsprungfläche nachzuweisen. Die Positionierung der drei<br />
einzelnen Baukörper lässt einen klaren Innenhof von Nord nach Süd entstehen. Die<br />
städtebauliche Anordnung der einzelnen Baukörper besetzen die Lücken zu den<br />
angrenzenden öff. Räumen und den Straßenräumen Schulstraße und der Münchner<br />
Straße. Die Sporthalle wird mit kleiner Platzfläche von der Münchner Straße abgesetzt<br />
angeordnet und schiebt sich dadurch sehr tief in den Innenhof. Die Spielfelder grenzen<br />
unmittelbar an den Baukörper an. Die Grundrissorganisation der Sporthalle ist prinzipiell<br />
gut gelöst. Die beiden Hallen werden mit den unterschiedlichen Höhen nebeneinander<br />
erdgeschossig angeordnet. Geschickt wird mit einem Glaskubus Licht und Höhe<br />
geschaffen. Die Erschließung des Sporthallenbereich ist klar strukturiert mit einem Zugang<br />
von der Münchner Straße und für die schulische Nutzung vom Innenhof. Auch die<br />
Anbindung der Freiflächen funktioniert gut. Grundsätzlich ist bei der Halle positiv zu<br />
bewerten, dass keinerlei Treppenanlagen erforderlich werden. Die schulische Erweiterung<br />
erfolgt über einen dreigeschossigen Anbau mit knappem Verbindungselement an dem<br />
bestehenden Schulgebäude. Allerdings ist eine direkte Anbindung nur in den beiden<br />
Obergeschossen möglich. Die schulische Räume sind funktional ausgebildet. Die<br />
Flurerschließung mit der offenen Treppe ist für die angedachte Funktion zu schmal. Die<br />
Ausbildung des ersten und zweiten Rettungsweges ist ebenfalls nicht gelöst. Die<br />
8
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
Eingangssituation Schule ist nicht klar definiert. Die Eingänge der Schule werden<br />
beiehalten. Der Neubau der Schule erhält über die Aula einen erweiterten Zugang. Diese<br />
uneindeutige Zugangsituation drückt sich auch in der Erschließung mit Treppen und dem<br />
Aufzug aus. Der Zugang zum bestehenden Musikkeller fehlt. Die Gestaltung der<br />
Baukörper ist klar und einfach mit verputzen Oberflächen und Fensterbändern.<br />
Der dritte Baustein dieser Erweiterung bildet die erdgeschossige Mensa an der<br />
Schnittstelle zum Ideenbereich hat aber weder zur Schule noch zum Ideenteil eine direkte<br />
Anbindung. Die Mensa orientiert sich zum Schulinnenhof. Die Belieferung ist von der<br />
Schulstraße direkt möglich und gut gelöst. Die vorgesehene Anordnung der<br />
Erweiterungselemente ermöglicht eine abschnittsweise Bauausführung. Es werden jedoch<br />
in allen drei Bereichen gleichzeitig Baufelder eröffnet. Die bauliche Umsetzung ist<br />
sicherlich nicht optimal durchzuführen.<br />
Im Ideenteil wird eine kleinteilige Struktur mit 5 Einzelbaukörper angeordnet, die nicht<br />
miteinander verbunden sind. Kritisch wird diese Kleinteiligkeit gesehen, die ein<br />
Miteinander dieser künftigen Einrichtungen entgegensteht. Unter diesem Aspekt ist die<br />
Position der Mensa erdgeschossig, zu hinterfragen. Die vorgesehenen Einzelhäuser<br />
müssten aus zwei verschiedenen Gründen kompakt verbunden werden. Einerseits<br />
erfordert die Pädagogik der „offenen Tür“ diese Verbindung und andererseits ist sie aus<br />
verwaltungstechnischen Gründen erforderlich.<br />
Es entsteht ein Gefüge gut proportionierter Freiräume im Zentrum der Anlage mit einem<br />
räumlich definierten Zugang von der Schulstraße.<br />
Ebenso positiv wird die Anlage für die Sporthalle an der Münchner Straße bewertet.<br />
Unverständlich bleibt die Überlagerung der südlichen Pausenfläche mit dem<br />
Allwetterplatz, da er hier zu Einschränkungen der Nutzung und Gestaltung führt und<br />
gleichzeitig im nördlichen Grundstücksbereich genügend Raum zur Verfügung steht.<br />
Bayer & Strobel Architekten:<br />
Das vorgegebene Raumprogramm (Schule/ Mensa/ Sporthallen etc.) wurde erfüllt,<br />
lediglich die Anzahl der Fahrradabstellplätze ist nicht ausreichend dargestellt. Hier ist noch<br />
die fehlende Anzahl räumlich nachzuweisen. Die Einbindung in die Umgebung ist gut<br />
gelungen und maßstäblich vertretbar.<br />
Das kompakte Gebäude der Schulerweiterung umfasst auch die beiden Sporthallen, die<br />
übereinander gestapelt werden. Durch die Annordnung im westlichen Bereich des<br />
Grundstückes entsteht ein durchaus großzügiger Freibereich, der auch die<br />
Freisportflächen und großzügige Pausenbereiche ermöglicht. Die Erschließung des Areals<br />
erfolgt von Osten über die Schulstraße. Es werden zwei Zugänge in die beiden<br />
Schulgebäude vorgeschlagen, was zur Entzerrung der Schülerströme beitragen kann.<br />
Eine räumliche Verbindung von Bestand und Neubau ist nur durch einen schmalen<br />
eingehausten Steg im 1.OG möglich. Die Erschließung der Sporthalle für außerschulische<br />
Nutzungen oder Abendnutzungen ist von Westen über einen neuen Vorplatz an der<br />
Münchner Straße möglich. Die Gestaltung dieses Vorplatzes sollte noch genauer<br />
untersucht werden.<br />
Die Anordnung von Klassen– Ganztags- und Ausweichräumen ist sehr gut gelöst, es<br />
können vielfältige Raumgrößen – zuschnitte realisiert werden. Die Lage von Aula und<br />
Mensa zum Freibereich ist gut gewählt. Die Erschließung und Anordnung der Küche lässt<br />
einen funktionsfähigen Betrieb erwarten. Allerdings wird es bei der derzeitigen Planung<br />
schwierig, die anzuwendenden Hygienevorschriften (HACCP) einzuhalten (Lager,<br />
9
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
Spülküche, Kühlzelle, Sozialräume). Die Anbindung der auf Geländeniveau situierten<br />
Sporthalle und deren Umkleidebereiche werden unterschiedlich beurteilt. Die im 2.OG<br />
befindlichen Gymnastikhalle funktioniert gut, leider ist es bei der im EG befindlichen<br />
Sporthalle erforderlich, vor und nach dem Sport jeweils eine Etage zu überwinden, um<br />
vom Umkleidebereich in die Sporthallenebene zu gelangen. Zudem ist der Zugang in die<br />
Turnhalle unklar. Der kompakte Baukörper mit gutem A/V-Verhältnis, gut gedämmter<br />
Fassade, etc. läßt einen wirtschaftlichen Betrieb des Gebäudes erwarten. Auch die<br />
vorgeschlagene Konstruktion und die Materialien tragen zur wirtschaftlichen Herstellung<br />
der Konstruktion bei. Die Erweiterungen sind gut in Abschnitten realisierbar, zudem sind<br />
die Beeinträchtigungen während der Bauzeit durch das abgerückte Gebäude und den<br />
geringen baulichen Eingriff in den Bestand bei der Herstellung des Steges als gering<br />
einzuschätzen. Die Beschickung der Baustelle könnte auch von Westen her erfolgen.<br />
Die Neuplanungen sind als vollständiger Ersatz für die Bestandsbauten vorgesehen. Die<br />
Lage, Einbindung in die Umgebung, Höhenentwicklung sowie die vorgesehene<br />
Nutzungsaufteilung sind denkbar. Der Neubau für die Kinderbetreuung ersetzt den<br />
bestehenden Hortbau vollständig.<br />
Die großzügige zusammenhängend nutzbare Freifläche im Zentrum der Anlage hat ein<br />
großes Potential und verspricht bei entsprechender Gestaltung eine hohe<br />
Aufenthaltsqualität. Die Sportflächen sind im nördlichen Bereich richtig situiert. Der<br />
großzügig bemessene Vorplatz der Sporthalle an der Münchner Straße schafft als<br />
zusätzliches Angebot einen öffentlichen Raum, der im Kontext der Entwicklung der<br />
Münchner Straße zu entwickeln ist.<br />
Der doppelstöckige Gebäudekomplex kann die 250 Hortkinder und 150 Kinder der<br />
Mittagsbetreuung gut aufnehmen. Die Mensa ist in ihrer Lage für diese Kinder gut<br />
erreichbar.<br />
RANGFOLGE<br />
Um 18:45 Uhr wird die Sitzung mit der Bildung der Rangfolge fortgesetzt. Nach erneuter<br />
eingehender Diskussion werden folgende Anträge gestellt:<br />
Anträge: Stimmverhältnis<br />
Die Arbeit von Bayer Strobel auf den 1. Rang zu platzieren. 8:1<br />
Die Arbeit von Fabrik B, Bertram Kiltz auf den 2. Rang zu platzieren. 5:4<br />
Die Arbeit von Krug Grossmann auf den 3. Rang zu platzieren. 6:3<br />
FESTLEGUNG DER PREISE<br />
Im Anschluss wird jeweils einstimmig folgende Platzierung und Verteilung der<br />
Wettbewerbssumme vom <strong>Preisgericht</strong> vorgenommen:<br />
Büro Preise Preisgeld<br />
Bayer Strobel 1. Preis 13.000,00<br />
Fabrik B, Bertram Kiltz 2. Preis 7.800,00<br />
Krug Grossmann 3. Preis 5.200,00<br />
10
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
Das <strong>Preisgericht</strong> empfiehlt einstimmig die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit,<br />
unter Berücksichtigung den in den Beurteilungen festgelegten Anmerkungen, mit den in<br />
der Auslobung unter „weitere Beauftragung“ formulierten Leistungen zu beauftragen.<br />
Anschließend wird das schriftliche Protokoll über die <strong>Preisgericht</strong>ssitzung vorgelesen und<br />
verabschiedet.<br />
Der Vorsitzende bedankt sich bei der Vorprüfung für die Vorbereitung und Begleitung und<br />
bei den Preisrichtern für die geleistete Arbeit. Der Vorsitzende dankt dem Auslober für<br />
die Durchführung des Wettbewerbs. Die Vorprüfung wird entlastet. Der Vorsitz geht<br />
zurück an Herrn Bürgermeister Franz Schwarz. Dieser bedankt sich bei allen<br />
Anwesenden für die erwiesene Konzentration, Ausdauer und Arbeit für die Gemeinde<br />
Unterföhring. Er beendet am 21.11.2011, um 19:30 Uhr die <strong>Preisgericht</strong>ssitzung.<br />
Prof. Ludwig Wappner, Unterföhring, den 21.11.2011<br />
AUSSTELLUNG<br />
Alle Wettbewerbsarbeiten werden im Bürgerhaus Unterföhring im Foyer ab dem<br />
28.11.2011 ausgestellt. Ein Pressetermin findet statt am 28.11.2011, um 13:30 Uhr im<br />
Bürgerhaus Unterföhring.<br />
11
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
ERGEBNIS<br />
Ergebnis Verfasser<br />
3. Preis<br />
Krug Grossmann Architekten<br />
Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Krug<br />
Siegfriedstraße 8, 80803 München<br />
2. Rdg.<br />
2. Rdg.<br />
12<br />
Mitarbeit:<br />
Sonja Dietz, Julia Schaller<br />
lechner martin architekten<br />
Christian Lechner, Michael Martin<br />
Mozartstraße 6, 82049 Pullach<br />
Mitarbeit:<br />
Florian Enz<br />
Fachplaner:<br />
Kattinger + Kattinger Landschaftsarchitekten,<br />
Zolling<br />
Lennermannarchitekten<br />
Niklas Lennermann<br />
Kaiserstraße 167, 76133 Karlsruhe<br />
Fachberater:<br />
Christian Schuler, Sonja Stieff, Schuler<br />
Ingenieurbüro für Bautechnik<br />
Hilfskräfte: Karin Fendler, Jochen Krämer
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
2. Preis<br />
1. Preis<br />
2. Rdg.<br />
Fabrik B Architekten<br />
Christian Wolff, Benjamin Scharff<br />
Liebigstraße 24, 10247 Berlin<br />
Bertram Kiltz Architekt<br />
Bertram Kiltz<br />
Gerberstraße, 73230 Kirchheim/Teck<br />
Hilfskräfte:<br />
Johannes Jaki; shortcut Müller & Hauer,<br />
Modellbau Berlin<br />
Bayer & Strobel Architekten<br />
Gunther Bayer, Peter Strobel<br />
Richard-Wagner-Straße 1, 67655<br />
Kaiserslautern<br />
Mitarbeit:<br />
Marjus Baierlipp, Christian Köhler, Annika<br />
Stötzel, Mathilde-Yenda Strobel, Maurice<br />
Zinser<br />
Michael Weindel & junior Architekten<br />
Michael Weindel, Michael Weindel jun,<br />
Alexander Weindel<br />
Im Ermlisgrund 16, 76337 Waldbronn<br />
13<br />
Fachberater:<br />
SEF-Ingenieure Karlsruhe<br />
Hilfskräfte:<br />
Modell Werner Eichenlaub, Schweighofen
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
2. Rdg.<br />
2. Rdg.<br />
2. Rdg.<br />
14<br />
Reinhard Bauer Architekt<br />
Ickstattstr. 11a, 80469 München<br />
Mitarbeit:<br />
Alexandra v. Ickersmann<br />
Hilfskräfte:<br />
Peter Corbistlerg<br />
Architekten Schmidt-Schicketanz + Partner<br />
GmbH<br />
Hans Jürgen Schmidt-Schicketanz, Christoph<br />
Nagel-Hirschauer<br />
Osterwaldstraße 10, 80805 München<br />
Mitarbeit :<br />
cand.arch Sophie Reiner, cand.arch. Hannah<br />
Knoop, Jappy Xavier<br />
PSA Architekten<br />
Alexander Pfletscher, Prof. Claus Steffan<br />
Neureutherstr. 14, 80799 München<br />
Mitarbeit:<br />
Katja Stehbeck, Kay Schmidt<br />
Fachberater:<br />
Dr. Behringer Ingenieure, Kersken und<br />
Kirchner,<br />
Hubert Wendler Landschaftsarchitekten<br />
Hilfskräfte:<br />
Martina Valkova
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
2. Rdg.<br />
Bär Stadelmann Stöcker Architekten<br />
Friedrich Bär, Bernd Stadelmann, Rainer<br />
Stöcker<br />
Vordere Cramergasse 11, 90478 Nürnberg<br />
Mitarbeit:<br />
Marco Eberhardt, Ilja Neutzner, Armin Heyne,<br />
Silvia Heißenhuber<br />
Fachberater:<br />
ver.de landschaftsarchitektur<br />
J. Rümpelein, Rindermarkt 2, 85354 Freising<br />
15
Wettbewerb Unterföhring - <strong>Ergebnisprotokoll</strong><br />
TEILNEHMERLISTE<br />
16