GOTTESDIENSTORDNUNG - Kuratie Rosenkranzkönigin Wickendorf
GOTTESDIENSTORDNUNG - Kuratie Rosenkranzkönigin Wickendorf
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Am Dienstag, den 20. Dezember findet um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche Teuschnitz<br />
ein Bußgottesdienst für unsere Pfarrgemeinde statt. Dazu sind alle eingeladen.<br />
Gnaden-bringende ??? Zeit ???<br />
Nun ist sie wieder vollends da, die gnadenbringende Zeit:<br />
die kalorienreich gesegnete Zeit der Plätzchen und Lebkuchen;<br />
die Zeit der Hektik, des Konsumterrors und des Geschenkwahns;<br />
die Zeit der rührseligen und sentimentalen Geschichten;<br />
die Zeit der Entscheidung für Edeltanne oder Blaufichte<br />
und die Baumgröße: jedenfalls größer als im letzten Jahr;<br />
die Zeit der reizenden Blick-Elemente an den Fenstern und wo auch immer.<br />
Früher – ja früher – da gab es einmal die stille Zeit des Advent:<br />
die Zeit der Ruhe und der Besinnung,<br />
die Zeit des Wartens und des Erwartens,<br />
die Zeit, die heute wohl überflüssig geworden ist.<br />
Ist es noch vorstellbar, auf Weihnachten zu warten oder zu erwarten?<br />
Warten heißt präsent sein, nicht langweilig herumsitzen. Wir dürfen durchaus etwas anderes<br />
tun. Wir können uns vorbereiten auf das Außergewöhnliche, dass Gott uns begegnet. Die<br />
Geburt des Gottessohnes in die Menschheit hinein ist allerdings in unserer heutigen Zeit zur<br />
Nebensache verkommen oder im Weihnachtskommerz verschlungen.<br />
Sie wird stattdessen von X-mass-Event-Modulen bestimmt, von Rentieren, roten Zipfelmützen<br />
oder seltsamen Flügelwesen ausgefüllt, und es werden ihr Zeitfenster von entchristlichten<br />
Songs eingeräumt. So seicht wird es nun mal eben, wenn man sich um die Krippe und ihre<br />
Botschaft drückt.<br />
Weihnachten ist jedoch das Fest, das keine Hektik fordert aber zur Bewegung auffordert.<br />
Weihnachten erzählt: Mitten in der wirklichen Welt der Hektik der Gesellschaft, der<br />
Spekulanten und der kriegerischen Auseinandersetzungen, entsteht eine andere Bewegung.<br />
Engel verlassen den Himmel, Hirten ihre Herde und Könige ihre Länder. Sie alle werden in<br />
Bewegung gesetzt, nicht weil sie dazu gezwungen werden, sondern weil sie auf der Suche<br />
sind, nach einem Kind. Und sie werden geführt: nicht zu den Futterkrippen des gesteigerten<br />
Ruhms oder weil es etwas zu holen gäbe, sondern weil in einer Krippe ein Säugling liegt, weil<br />
er sonst nichts hat. Und dabei bleibt es denn: Engel, Hirten und Könige werden wieder<br />
zurückkehren. Für das Kind aber bleibt – ohne Romantik – die Armseligkeit in Heu und Stroh,<br />
die dann am Kreuz enden wird.<br />
Wir brauchen nicht enttäuscht sein, wenn die Krippenromantik nur bis 26.12. reicht. Wenn<br />
Weihnachten für viele keine wahre Geschichte mehr ist. Wenn Weihnachten nur noch eine<br />
Terminsache oder eine Winterfreizeit ist, dann kann man die Zeit der Weihnacht, wie die Zeit<br />
des Advent, ruhigen Gewissens getrost streichen.<br />
Und was lernen wir daraus? Nur wer sich an die Krippe Jesu traut, der kann zu Weihachten<br />
auch wirklich etwas sagen. Mögen andere ihn auch für einen Ochsen oder Esel halten.<br />
Ich wünsche uns allen eine gesegnete Adventszeit und eine gnadenbringende Weihnacht.