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ist, breiten sich in dem 300 Meter langen Palast aus. Über den mittleren Innenhof erreicht man denausladenden Thronsaal – darin ist auf der Südseite die Nische zu sehen, in der mit hoherWahrscheinlichkeit Nebukadnezars Thron stand.Robert Koldewey hat bei seinen Ausgrabungen Keilschrifttafeln gefunden. Erwähnt wird darauf deraus der Bibel bekannte König Jojachin, der in babylonischer Gefangenschaft begnadigt wurde undGast war »am Tisch des Königs« (vgl. Jeremia 52,33). Saddam Hussein hat auf den Ruinen derSüdburg den Palast neu errichtet – und stellte sich damit in die Herrscherlinie Nebukadnezars. 1982begannen seine Arbeiter, den Palast mit seinen 600 Räumen zu rekonstruieren – allerdings nicht imSinne der Archäologen. Über die ursprünglichen Ziegelsteine, die knapp einen Meter aus demBoden ragten und Inschriften zur Ehre Nebukadnezars II. trugen, erbaute Hussein mit 60 MillionenSteinen den Palast zu seiner eigenen Ehre wieder auf: »In der Ära Saddam Husseins, demBeschützer des Irak, der Babylon neu erbaut.« Viele der neuen Steine begannen aber schon nachzehn Jahren auseinanderzubrechen!Der »Kasr« (3): Der gesamte Palast Nebukadnezars musste noch größer sein, doch die Ausgräberum Koldewey konnten sich nur ein unklares Bild des Grundrisses machen. Durch Ziegelraub warschon vieles zerstört, doch immerhin sind noch Teile der 17 Meter dicken Mauer und des über15 Meter hohen Fundaments zu erkennen.Man vermutet in diesem Bereich auch die sagenhaften Hängenden Gärten der Semiramis – eines derSieben Weltwunder der Antike. Koldewey entdeckte nordöstlich der Südburg einen Gewölbebauund nahm an, dass dieser als Substruktion der Hängenden Gärten diente. An dieser Interpretation istjedoch Kritik geübt worden und es gibt zahlreiche Alternativen.Die Stadtmauer (4): Durch die Gestalt der Oberfläche war der Verlauf der Stadtmauer Babylonsweitgehend bekannt, doch ihre mächtige Struktur wurde erst durch die Grabungen im Jahr 1904ersichtlich: Der doppelte Mauerring um die Innenstadt bestand aus einer 3,25 Meter dicken äußerenund einer 6,50 Meter dicken inneren Mauer. Die äußere Stadtmauer war fast 5 Kilometer lang undbestand aus einer dreifachen Sicherung: Ein Wassergraben, der mit einer Böschungsmauer gesichertwar, eine 8 Meter starken Mauer aus gebrannten und im Abstand von 12 Metern noch eine 7 Meterstarke Mauer aus Lehmziegeln. Es wird vermutet, dass dieser Abstand noch bis zur Höhe derMauern aufgefüllt war, und die gesamte Wehranlage somit fast 27 Meter dick war – eineuneinnehmbare Festung! Das rekonstruierte Marduk-Tor ist gut erkennbar.Koordinaten: Babylon (Marduk-Tor): 32.5418N, 44.4343EDas Ischtar-Tor und die Prozessionsstraße (5): Um das originale Ischtar-Tor zu besichtigen, mussman nicht in den Irak reisen – es steht im Pergamonmuseum in Berlin. Doch ursprünglich – bis zudem Zeitpunkt, als es Robert Koldewey in die deutsche Hauptstadt brachte – stand die Ruine desTors in Babylon. Nach dem Vorbild, wie das Ischtar-Tor in Berlin restauriert wurde, baute SaddamHussein an der Originalstätte ein neues auf.

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