Angebot für berufstätige Eltern kleinerer Kinder - Treenespiegel

Fortsetzung und Schluss:
Die Gastwirtschaft Beeck - Das Ende einer Ära
Im Krieg wurde der Saal Unterkunft für die Nachrichtenhelferinnen,
den Vorsaal nutzte die Organisation
Todt, und in der Schenkstube schliefen Soldaten.
Nach Kriegsende teilte man den Saal und
den Vorsaal einer großen Zahl Flüchtlinge zu. Nun
wurde die Küche von allen, der Familie Beeck und
den Flüchtlingen, genutzt. Der Familie Beeck blieb
die Wohnstube, die sich gleich neben der Schenkstube
befand, zum Leben. Sie war für die Mutter
Magda und ihre fünf Kinder zugleich Schlafzimmer.
Die Großmutter Margarethe wohnte und
schlief im Postraum.
Nach dem Kriege entspannte sich die Lage allmählich.
Es erfolgte die Wiederaufnahme von Feiern
unter einfachsten Verhältnissen. Grüne Hochzeiten
wurden noch zu Hause gefeiert, aber Goldene
Hochzeiten schon in der Gastwirtschaft gleichsam
als Dorffest. Das Schnapsbrennen war streng verboten
und wurde dennoch heimlich praktiziert.
Diese alkoholischen Getränke brachte man anfangs
auch zum Fest mit. Ein normaler Gastwirtschaftsbetrieb
konnte erst nach der Währungsreform 1948
oder spätestens nach Gründung der Bundesrepublik
Deutschland 1949 aufgenommen werden. Mit 130
Das Gastwirtsehepaar Niko und Irene Beeck, die Tochter Renate Beeck und
Nikos jüngste Schwester Gerda Beeck (v.l.) am Tresen in der Gaststube im
Februar 2005
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Gästen wurde 1964 das größte Fest, die Goldene
Hochzeit des Ehepaars Wilhelm und Marie Nielsen,
gefeiert.
Ab September 1968 war die Gastwirtschaft auch
das Vereinslokal für den Schützenverein Stenderupau,
ab 1973 für den neu gegründeten Sportverein
TSV Sieverstedt. Alle Vereine tagten hier wie die
Pferdegilde, der DRK-Ortsverein Sieverstedt, der
Landfrauenverein, der Reichsbund, jetzt Sozialverband,
die DLRG-Ortsgruppe Sieverstedt, der
Schützenverein, der Beratungsring, der Sparverein,
die Ringreiter, der Freundeskreis Freibad Sieverstedt,
die Jäger aus Sieverstedt und Stenderup oder
die Freiwillige Feuerwehr Sieverstedt-Stenderup,
die früher im Dreijahresrhythmus in Stenderup,
Stenderupau und Sieverstedt ihre Jahreshauptversammlung
abgehalten hatte. Und die Gastwirtschaft
war auch da für Hochzeiten, Erntefeste, Verspielen,
Karnevalsfeste, Kinderfeste bis in die
1970er-Jahre, Gemeinderatssitzungen, Ausschuss-
Sitzungen, politische Veranstaltungen, Arbeitskreise,
Jubiläen, Tanz- und Gymnastikkurse und
schließlich Beerdigungskaffees. So blieb es nicht
aus, dass 1985 der Saal nach Süden hin erweitert
wurde.
Doch in den letzten
Jahren ging der Umsatz
zurück. Vereine hörten
auf zu existieren, oder
das gesellige Beisammensein
verlagerte sich
aufgrund des knapper
werdenden Geldes ins
Private. Einige althergebrachte
Feste kamen
wegen veränderter
Sichtweisen und Einstellungen
nicht mehr
zustande. Es war deswegen
abzuwägen, ob
nach dem anstehenden
11
Generationswechsel die
Kosten für den aufgrund
der neuen Vorschriften
zu erfolgen-
den Umbau noch erwirtschaftet werden könnten.
Dass ein Besitzerwechsel anstand, beweist das hohe
Lebensalter von Niko Beeck mit 76 Jahren und
seiner Frau Irene mit 71 Jahren, die den Betrieb jederzeit
mit ganzer Kraft geführt hatten und dabei
von allen Gästen wesentlich jünger eingeschätzt
wurden. Wie beliebt Niko, Irene, Gerda, Marlies
und Renate Beeck in der Bevölkerung waren, wurde
auch in dem allgemeinen Bedauern ersichtlich,
als man erfuhr, dass der Gasthof geschlossen werden
sollte. So nämlich hatte sich der Familienrat
nach langem Abwägen entschieden, und so war der
31. Mai 2005 der endgültig letzte Tag, an dem die
Gastwirtschaft ihre Türen geöffnet hielt. Es ging
nicht nur eine Ära Beeck zu Ende, sondern auch eine
Ära der Gastronomie in den alten Gastwirtschaften
der Gemeinde, nachdem die anderen bereits
in den 1960er-, 1980er- und 1990er-Jahren
geschlossen worden waren.
Wohl auch im Namen vieler Einwohner der heutigen
Gemeinde Sieverstedt bedankt sich der Chronist
bei der Familie Beeck für die stets gastliche
Aufnahme und Bewirtung und wünscht ihr für die
Zukunft alles Gute.
Ortsverband
Sieverstedt
Rechtsanwalt Herr Harro
Hand informiert über das
Erbrecht
Zur Jahreshauptversammlung des SoVD Ortsverband
Sieverstedt am 19. Januar 2006 um 19.00 Uhr
laden wir alle Mitglieder und Freunde recht herzlich
in das Café Kaffeekanne ein.
Herr Rechtsanwalt Harro Hand aus Tarp wird an
diesem Abend zu uns kommen und einen Vortrag
über das Erbrecht halten. Wir denken, dass dieses
Thema uns alle angeht, und hoffen daher auf eine
gute Beteiligung dieser Veranstaltung.
Es wird ein Imbiss gereicht, daher bitten wir um
verbindliche Anmeldung bis zum14.01.2006 bei:
Uwe Schmidt, Telefon: 04603-511, oder bei
Erika Knoll, Telefon: 04638-7620
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Ab sofort Anmeldung für neue Kurse im Frühjahr.
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Udo Schütte
Physiotherapeut · Praxis für Krankengymnastik
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