Alcopops – Die bittere Wahrheit

Alcopops – Die bittere Wahrheit„Alcopops" ist der Sammelbegriff für die neuen, im Trend liegenden Alkohol-Mixgetränke. Die grellbuntenalkoholischen Getränke schmecken spritzig-süß und sind besonders beliebt bei Jugendlichen.Was sind Alcopops?Für die Alcopops werden verschiedene Fruchtgeschmacksstoffe mit unterschiedlichen hochprozentigenAlkoholika in immer wieder neuen Varianten gemixt. Beliebt ist vor allen Dingen die Mischung von Fruchtsäftenoder Limonaden mit Wodka, Tequila und Rum. Es gibt jedoch auch abgeschwächte Getränkevarianten mit Bier,Sekt oder Wein.Der bei Jugendlichen besonders nachgefragte „Baccardi Rigo" ist beispielsweise ein kohlensäurehaltigesGetränk mit Limettengeschmack und Rum, „Wodka Gorbatschow & Lemon" enthält, wie der Name schon verrät,neben dem Limonadengrundstoff einen Schuss Wodka.Neben Alkohol und Fruchtextrakt oder Limonade sind den Getränken in der Regel weitere Inhaltsstoffezugesetzt: Konservierungsstoffe, Säuerungsmittel, Säureregulatoren, Aromastoffe und Farbstoffe - wobeiletztere in der Regel nicht näher deklariert sind.Alcopops – Das steckt in ihnen!Alcopops schmecken süß, meist fruchtig und fast gar nicht nach Alkohol. Doch die Cocktails haben es in sich:Die meisten Alcopops enthalten zwischen 5 und 6 % Vol., einige sogar 10 % Vol. Alkohol. Die süßen Zutatenverhindern jedoch, dass der Alkohol geschmacklich wahrgenommen wird und sorgen zusammen mit der darinenthaltenen Kohlensäure für eine beschleunigte Aufnahme des Alkohols ins Blut.Die Tabelle ermöglicht einen Vergleich der Alkoholgehalte herkömmlicher alkoholischer Getränke mit denen vonAlcopops:Tabelle 1: Alkoholische Getränke mit Portions- und GrammangabenGetränk Alkoholgehalt 1 Portion g AlkoholKlarer Schnaps 32 % Vol. 20 ml 5Wodka 40 % Vol. 20 ml 6Rum 54 % Vol. 20 ml 9Bier 5,1 % Vol. 330 ml 13Biermischgetränke 3,1, % Vol. 330 ml 8Alcopops z. B. Smirnoff 5,6 % Vol. 275 ml 12Alcopops z.B. Rigo 5,4 % Vol. 350 ml 15In der Tabelle sieht man, dass beispielsweise eine Flasche „Smirnoff" die Alkoholmenge in Gramm von zweiGläsern Wodka enthält. Der brennend-scharfe Geschmack des Wodka wird durch die Kombination mitLimonade jedoch überdeckt, so dass der Mix wie ein Erfrischungsgetränk genossen wird und nicht wie einalkoholisches Getränk. Die tatsächlich aufgenommene Menge an Alkohol ist den Jugendlichen oft nicht bewusst- mit fatalen Folgen, wie nächste Tabelle zeigt:

Tabelle 2: Blutalkoholgehalt und seine WirkungenBlutalkoholgehaltWirkung0,3‰ Konzentrationsschwäche0,5‰ Schwips0,5‰ Fahrverbot1,0‰ Sprachschwierigkeiten2,0‰ Torkeln4,0‰ BewusstlosigkeitDer Blutalkoholgehalt wird angegeben in Promille (‰): 1 Promille bedeutet, dass 1 g Alkohol pro 1 l Blutvorhanden ist. Der Blutalkoholgehalt ist abhängig von Körpergewicht/Blutmenge, Trinkgeschwindigkeit,Geschlecht und Alter, Füllungsgrad des Magens, Trinkgewohnheiten u.a.Alcopops als Einstiegsdroge?Experten sehen die Alcopops als Einstiegsdroge und warnen vor ihnen, denn die Hemmschwelle, Alkohol inForm von süßen Getränken zu probieren, liegt deutlich niedriger als bei (hochprozentigen) Spirituosen.Jugendliche können bei regelmäßigem Konsum schon innerhalb eines Jahres eine Sucht entwickeln - beiErwachsenen dauert es dagegen meist mehrere Jahre.Dabei ist Jugendlichen laut Jugendschutzgesetz der Genuss der Alcopops nicht einmal gestattet, denn diesegehören zu den branntweinhaltigen Getränken, die nicht an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren abgegebenwerden dürfen. Auch der Verzehr darf ihnen nicht gestattet werden. In den Medien wird jedoch immer wiederberichtet, wie leicht es für Jugendliche ist, an alkoholische Getränke zu kommen: An Tankstellen und imSupermarkt - überall gibt es die bunten Getränke zu kaufen. Dabei sind Alcopops nicht gerade günstig: Etwa 2Euro kostet eine Flasche im Laden - in Diskotheken durchaus 5 Euro.Abschließend unser Vorschlag für einen leckeren Cocktail ohne Alkohol- probiert doch einmal einen „Limetten-Zauber":Zutaten für 1 Drink:• 1 Limone, ungespritzt• 2 TL brauner Zucker• 4 cl Maracuja-Nektar• MineralwasserDie Limone vierteln, mit Zucker bestreuen, im Glas stößeln; Maracuja-Nektar dazugeben, dann mitzerstoßenem Eis auffüllen, umrühren und Mineralwasser darüber gießen - fertig!Quellen:• Bundesinstitut für Risikobewertung: verschiedene Veröffentlichungen• Cornelia A. Schlieper: „Ernährung heute", Verlag Dr. F. Büchner, Hamburg, 1997• Süddeutsche Zeitung, 30.1.2004Projekt von: Stefanie P., Maria N., Albrecht J., Michael G.Letzte Aktualisierung ( Freitag, 25. April 2008 )