geläufig. Dann jedoch kommt Attack-Regler, neben demsich auch schon die erste interessante Sonderfunktion deselysia mpressors befindet: Auto Fast.Wenn dieser Knopf gedrückt ist, verkürzt der mpressor dieAttack-Zeit automatisch, wenn eine besonders schnelleund/oder laute Transiente entdeckt wird. Danach kehrtdie Attack-Zeit sofort wieder auf den eingestellten Wertzurück. Somit kann man also diese Zeitkonstante so einstellen,dass sie am besten zum jeweiligen Material passt– aber ohne die gelegentliche Transiente berücksichtigenzu müssen, die einen von der optimalen Einstellung wiederwegbringen würde. Eine feine Sache.Neben dem Release-Regler befindet sich mit Anti Log(Antilogarithmisch) die nächste interessante Funktion. Beieinem normalen Release-Verlauf wird die Zeitkonstantemit abnehmendem Pegel kürzer, wodurch kurze und lautePeaks eine schnelle Release-Zeit haben, die sich dann überden weiteren Verlauf des Signals in die Länge streckt. DieAnti Log-Funktion erzeugt genau den umgekehrten Effekt:Am Anfang des Signals steht nun eine längere Release-Zeit,die mit dem Abklingen des Signals beschleunigt wird.Der Ratio-Regler verfügt über die üblichen Einstellmöglichkeiten,bietet darüber hinaus aber auch negative Wertean, welche die Überkompression von sehr lauten Signalenzur Folge haben. Der Ausgangspegel wird dann mit steigendemEingangspegel exzessiv reduziert.Darüber hinaus stellt der mpressor mit dem Niveau Filterauch eine EQ-Sektion bereit. Hier gibt es zwei Drehregler;einen für +/- 6 dB Cut und Boost, sowie einen weiteren fürdie Mittenfrequenz zwischen 26 Hz und 2 kHz, die mit dembenachbarten x10-Knopf um den entsprechenden Faktornach oben verschoben werden kann. Die EQ-Sektion desmpressors kann mit einem eigenen Druckknopf in den Signalwegund wieder heraus geschaltet werden.„Einfache Kompressionsaufgaben werden schnellund einfach mit den erwarteten Ergebnissenerledigt. Das soll nicht etwa heißen, der mpressorwäre langweilig oder wenig bemerkenswert – ermacht diesen Job prima…“im eigentlichen Signalpfad. Dadurch lässt sich der mpressoralso so einstellen, dass sich die gewünschten klanglichenErgebnisse ergeben, und erst danach legt die GRLimit-Funktion die maximale Pegelreduktion ohne weitereklangliche Auswirkungen fest.Der letzte Regler am mpressor kontrolliert das Gain, welchesbis zu 20 dB an zusätzlicher Verstärkung bereitstellt.PraxisZieht man den elysia mpressor für reguläre Kompressionsaufgabenheran, erweist er sich als sehr transparent undgeräuscharm, wie man es von einem Class-A Gerät nichtanders erwartet.Einfache Kompressionsaufgaben werden schnell und einfachmit den erwarteten Ergebnissen erledigt. Das sollDieser Equalizer arbeitet hinter dem Kompressormodulund direkt vor der Ausgangsstufe. Diese Anordnung lässtsich nicht verändern; vielleicht eine Idee für eine zukünftigeErweiterung?Das extrem gut geschriebene Handbuch erklärt die verschiedenenMöglichkeiten des EQs sehr gut und veranschaulichtdiese mit Abbildungen der waagenartigenKurven. Mit diesem Filter lässt sich insbesondere der akustischeGesamteindruck in Richtung „heller“ oder „dunkler“verschieben. Das ist schon eine einzigartige Funktion, dievielleicht noch etwas ausführlicher erklärt werden muss,um voll verstanden zu werden. Durch die Wahl einer Mittenfrequenz,z.B. 3 kHz, und das Drehen des Cut/Boost-Reglers nach links werden alle Frequenzen oberhalb von3 kHz reduziert und unterhalb davon gleichzeitig angehoben.Ein Dreh nach rechts wirkt genau anders herum. Diegenauen Kurvenverläufe können dem Handbuch entnommenwerden.Der Gain Reduction Limiter ist ein weiteres interessantesFeature des mpressors. Wenn dieser Drehregler mit demdazugehörigen Knopf aktiviert ist, kann man ein festesMaß an maximaler Pegelreduktion festlegen, und zwarohne die anderen Parameter dafür ändern zu müssen. DasGanze funktioniert durch die Limitierung der Steuerspannungin der Regelschaltung und befindet sich somit nicht
nicht etwa heißen, der mpressor wäre langweilig oder wenigbemerkenswert – er macht diesen Job prima, aber dasist nicht das Feld, indem die Leute in hauptsächlich einsetzenwerden.Wenn man sich einige der bereits erwähnten Sonderfunktionennoch einmal ansieht, erweist sich insbesondere dieAnti Log-Schaltung als sehr flexibel. Hiermit lassen sichwirklich extrem pumpende Effekte erzielen, und darüberhinaus kann man der Kompression ein kurzes Delay verpassen,die den Eindruck eines wandernden Raummikrofonsin einer hallstarken Umgebung erweckt. Koppelt man dasmit dem EQ-Modul, ergibt sich eine Vielzahl an räumlichenund noch radikaleren Effekten.Die Möglichkeiten, die sich aus der Flexibilität und Klangvielfaltdes mpressors ergeben, werden nur noch durch dieeigene Zeit und Vorstellungskraft begrenzt.„Man kann extrem krass arbeiten und scharfkantige,pumpende Drumsounds produzieren, oderaber auch schöne, seidige Vocals mithilfe des EQserzeugen… und so weiter. Es ist schlichtwegunmöglich, hier zu vermitteln, wie unglaublich vielman damit anstellen kann.“Man sollte schon ein wenig Zeit investieren, um die Möglichkeitendes mpressors voll und ganz schätzen zu lernen.Man kann extrem krass arbeiten und scharfkantige, pumpendeDrumsounds produzieren, oder aber auch schöne,seidige Vocals mithilfe des EQs erzeugen… und so weiter.Es ist schlichtweg unmöglich, hier zu vermitteln, wie unglaublichviel man damit anstellen kann.FazitDer mpressor von elysia hat mir wirklich die Augen geöffnet.Wenn man erst einmal die Funktionen kennen gelerntund die Art und Weise ihrer Interaktion verstanden hat, beginntman, die Möglichkeiten dieses Geräts zu realisieren.Das hier ist weit mehr als ein Kompressor mit ein paar cleverenEinfällen, vielmehr handelt es sich um einen klanglichüberwältigendes und enorm kreatives Gerät. Je mehrZeit man mit dem mpressor verbringt, desto größer wirddiese Einsicht – und damit auch der Unwille, ihn jemalswieder abzugeben.INFORMATION• 3.490,00 Euro netto• elysia GmbH, Postfach 201041307 Nettetal, Deutschland• Tel +49 (0) 2157 / 12 60 40• Fax +49 (0) 2157 / 12 63 12• www.elysia.de• info@elysia.com