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Jahresbericht 2010 - Hospizverein Ingolstadt eV

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<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2010</strong><br />

Menschliche Begleitung Schwerkranker und deren Angehöriger


Herausgeber<br />

<strong>Hospizverein</strong> <strong>Ingolstadt</strong> e. V.<br />

Lebzeltergasse 3, 85049 <strong>Ingolstadt</strong><br />

Bürozeiten<br />

(ab Januar 2011)<br />

Montag 15.00 - 17.00 Uhr<br />

Dienstag 9.00 - 12.00 Uhr<br />

Mittwoch 9.00 - 12.00 Uhr<br />

Donnerstag 9.00 - 12.00 Uhr<br />

V.i.S.d.P.<br />

Christian Halbauer, 1. Vorsitzender<br />

Redaktion<br />

Birgit Materne, Gerlinde Stark, Karl-Heinz Krug,<br />

Helmut Reuter, Dr. Ludwig Brandl<br />

Gestaltung<br />

Christa Weigert<br />

Auflage<br />

1100 Stück<br />

Der Druck des <strong>Jahresbericht</strong>s wurde durch die finanzielle Unterstützung<br />

der IFG-<strong>Ingolstadt</strong> und der Sparkasse <strong>Ingolstadt</strong> ermöglicht.


Geleitwort von Henriette Gräfin zu Castell<br />

Netz und Nest<br />

Der <strong>Jahresbericht</strong> für den <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>Ingolstadt</strong> gefällt mir: ein Heft<br />

stolzen Inhalts und ansprechend<br />

gemacht. In <strong>Ingolstadt</strong> weiß man,<br />

was im Jahr über geleistet wurde<br />

und ist mit Fug und Recht stolz<br />

darauf. Hospiz in einer Stadt zu<br />

organisieren und zu verantworten<br />

ist jedes Jahr neu eine große Aufgabe<br />

und Herausforderung. Aber<br />

die Ingolstädter wissen inzwischen,<br />

dass in ihrer Stadt „gut sterben“<br />

ist, denn es gibt sowohl eine ambulante<br />

Hospizarbeit als auch seit<br />

einem Jahr ein Stationäres Hospiz.<br />

Die Menschen kommen und<br />

fragen nach Begleitung, der Verein<br />

ist bekannt, er hat sogar geschafft,<br />

mehrere Stiftungen zu Gunsten<br />

der Hospizarbeit zu bewegen,<br />

das fördert nachhaltig die Arbeit<br />

und ist ausgesprochen hilfreich.<br />

Hospizarbeit heute kämpft nicht<br />

mehr gegen das Tabu Tod und<br />

Sterben, denn das Thema ist in aller<br />

Munde. Zwar werden wir selbst<br />

nach 100 Jahren immer noch nicht<br />

wissen, wie sterben ist, denn der<br />

Sterbende geht uns immer voraus.<br />

Wir begleiten aber Leben bis zuletzt,<br />

bleiben mutig da in belastbarer<br />

Fürsorge. Wir stellen uns auch<br />

mutig neuen Anfragen, wie nach der<br />

Begleitung Dementer, Behinderter<br />

und ALS Patienten, mit denen die<br />

Kommunikation schwieriger ist.<br />

Herausforderungen gibt es auch an<br />

die Organisation: Hospize müssen<br />

lernende Systeme sein: So sollen<br />

heute Qualitätsanforderungen<br />

an etwas erfüllt werden, was aus<br />

tiefstem Herzen frei gewollt und<br />

geschenkt wurde. Dabei darf die<br />

gemeinsame Hospizidee nicht aus<br />

den Augen geraten und der Dienst<br />

will und soll möglichst Herzensangelegenheit<br />

bleiben – und das alles<br />

geleistet mit freiwilligen und ehrenamtlichen<br />

Sterbebegleitern. Jeder<br />

Geleitwort: Netz und Nest – 3<br />

Verein, der dies jedes Jahr wieder<br />

neu schafft, kann stolz auf sich sein!<br />

In der dieses Jahr auf Bundesebene<br />

verabschiedeten Charta für Sterbende<br />

(www.charta-für-sterbende.<br />

de) wurden die Rechte Sterbender<br />

formuliert und was den Hospizlern<br />

so selbstverständlich ist, soll in<br />

Gesellschaft, Bevölkerung und Politik<br />

verankert werden. Jede Gruppe<br />

wird vor Ort schauen, was davon<br />

schon umgesetzt ist und was sie<br />

noch braucht, um die Vision Wirklichkeit<br />

werden zu lassen. Dabei<br />

spielt die Vernetzung mit anderen<br />

an der Versorgung Sterbender<br />

Beteiligten eine entscheidende<br />

Rolle, denn nur in einem gut ausgebauten<br />

Netz sind wir stark, um<br />

für jeden einzelnen Sterbenden<br />

ein Nest zu schaffen, in welchem<br />

er in der ihm eigenen Würde und<br />

Weise sterben kann. Ein Nest, welches<br />

uns so behagt, dass auch wir<br />

selbst einmal so sterben möchten.<br />

Im Namen des Vorstands des BHPV<br />

gratuliere ich dem <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>Ingolstadt</strong> zu seiner guten Arbeit<br />

und ich wünsche Ihnen ein wunderbares<br />

gelingendes Neues Jahr!<br />

Mit herzlichem Gruß<br />

Henriette Gräfin zu Castell, Vorstandsvorsitzende<br />

des Bayerischen<br />

Hospiz- und Palliativverbandes<br />

(BHPV)


Vorwort<br />

Liebe Freunde, Mitglieder und Förderer,<br />

auch im zu Ende gehenden Jahr haben<br />

wir – Haupt- und Ehrenamtliche,<br />

Mitglieder und Förderer - wieder viel<br />

bewegt. Einen kleinen Eindruck soll<br />

Ihnen der hier vorliegende <strong>Jahresbericht</strong><br />

vermitteln.<br />

Im Mittelpunkt unserer Arbeit standen<br />

die Sterbe- und die Trauerbegleitung.<br />

Die Zahl der ambulanten<br />

Begleitungen sowie der Begleitungen<br />

in den Pflegeeinrichtungen und<br />

Krankenhäusern hat weiterhin zugenommen.<br />

Die Arbeit der Trauergruppen,<br />

welche als Selbsthilfegruppen<br />

in <strong>Ingolstadt</strong> anerkannt sind, trägt<br />

reiche Früchte und eine Vielzahl<br />

von Betroffenen nimmt unsere<br />

vielfältigen Angebote dankbar an.<br />

Das Elisabeth Hospiz etabliert sich<br />

allmählich. Als Hauptgesellschafter<br />

freuen wir uns darüber. Das Hospiz<br />

hat inzwischen einen guten Ruf.<br />

Bislang konnten <strong>2010</strong> insgesamt<br />

150 Gäste und deren Angehörige<br />

kompetent und fürsorglich nach<br />

palliativen Gesichtpunkten betreut<br />

und begleitet werden.<br />

Für unsere Ehrenamtlichen, für die<br />

Mitglieder und für die breite Öffentlichkeit<br />

haben wir <strong>2010</strong> erstmals<br />

eine Themenwoche angeboten.<br />

Diese Woche war sicherlich ein<br />

Highlight. Kompetente Experten<br />

referierten über die Themen „Patientenverfügung<br />

und Vorsorgevollmacht“,<br />

„ambulante und stationäre<br />

Hospizarbeit“ und über „Erben &<br />

Stiften“.<br />

Bei allen, die als Hospizhelfer(innen)<br />

oder im Vorstand ehrenamtlich mitarbeiten,<br />

als Mitglied, als Stifter<br />

und Spender oder anderweitig die<br />

vielfältige Hospizarbeit unterstützen,<br />

darf ich mich im Namen des<br />

Vorstands herzlich bedanken. Der<br />

Dank gilt ebenso den hauptamtlich<br />

tätigen Damen im Hospizbüro. Alle<br />

sind hier mit großem Engagement<br />

tätig.<br />

Die Arbeit nimmt zu – im ehren- wie<br />

im hauptamtlichen Bereich. Deshalb<br />

war es erforderlich, uns sowohl<br />

räumlich als auch personell zu vergrößern.<br />

Ein herzliches Dankeschön<br />

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht<br />

Männer zusammen um Holz zu beschaffen,<br />

Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,<br />

sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem<br />

endlosen weiten Meer.<br />

(Antoine de Saint-Exupéry)<br />

Vorwort – 4<br />

an Herrn Bengl, der uns bei den<br />

Mietkosten außerordentlich großzügig<br />

entgegenkam, und letztendlich<br />

so den Umzug in die neuen Räume<br />

erst ermöglicht hat.<br />

Wir haben viel investiert im Jahr<br />

<strong>2010</strong>, an Zeit und auch an Geld.<br />

Einfach um sicherzustellen, dass<br />

auch in Zukunft die Hospizarbeit<br />

in <strong>Ingolstadt</strong> gut geleistet werden<br />

kann. 2011 wird ein Jahr der Konsolidierung,<br />

damit das Schiff fahrtüchtig<br />

bleibt.<br />

Wenn Sie sich über die Arbeit näher<br />

informieren möchten oder unsere<br />

Mitarbeiterinnen kennenlernen wollen,<br />

lade ich Sie herzlich ein: Kommen<br />

Sie in die neuen Büroräume<br />

oder in das Elisabeth Hospiz! Für<br />

das kommende Jahr 2011 wünsche<br />

ich Ihnen vor allen Dingen Gesundheit,<br />

Glück und Zeit für viele positive<br />

Begegnungen mit Menschen, die<br />

Ihnen wichtig sind.<br />

Christian Halbauer, 1. Vorsitzender


Hospizhelfer – Wegbegleiter für das Leben<br />

Aktuell sind 72 Hospizhelfer(innen) des <strong>Hospizverein</strong>s <strong>Ingolstadt</strong> e. V. im Einsatz.<br />

13 Ehrenamtliche befinden sich in Ausbildung.<br />

Hospizhelfer sind tätig: Hospizhelfer:<br />

• im ambulanten Bereich<br />

(zu Hause, Senioren- und Pflegeinrichtungen)<br />

• auf der Palliativstation des<br />

Klinikums <strong>Ingolstadt</strong><br />

• in Krankenhäusern in <strong>Ingolstadt</strong><br />

und Umgebung<br />

• im Elisabeth Hospiz<br />

• in der Trauerarbeit<br />

Statistik (Stand: 1. November <strong>2010</strong>)<br />

Begleitungen: 47<br />

Ehrenamtlich geleistete Stunden: 2524<br />

Palliative-Care-Beratung: 30<br />

Interne Fortbildungen zur Qualitätserhaltung und Qualitätsverbesserung in <strong>2010</strong>:<br />

Hospizhelfer – 5<br />

• sind neutral<br />

• sind solide ausgebildet<br />

• bringen persönliche Erfahrung mit<br />

• bringen Zeit mit<br />

• sie arbeiten ehrenamtlich (kostenfrei)<br />

• entlasten Angehörige und nehmen<br />

sich Zeit für sie<br />

Hinzu kommen noch viele ehrenamtlich geleistete Stunden des Vorstands und der Leiter(innen)<br />

der Trauergruppen. Diese Stunden werden statistisch nicht erfasst.<br />

1. Musiktherapie in der Begleitung<br />

(Gabi Schwarz-Müller, Musiktherapeutin)<br />

2. Haupt- und Ehrenamt (Hermann Reigber,<br />

Christophorus Akademie München)<br />

3. „Wie Männer trauern“<br />

(Dr. Christoph Riedel, Logotherapeut)


Hospizhelferausbildung<br />

Ehren- und<br />

Hauptamtliche<br />

intensivieren<br />

Zusammenarbeit<br />

„Als ich anfing, standen in unserem Büro drei Ordner.<br />

Heute sind es über 40.“ Das sagte unser „guter Geist“<br />

im Hospizbüro, Gerlinde Stark, bei einem Workshop für<br />

ehren- und hauptamtliche Mitglieder am 13. November<br />

<strong>2010</strong> in Gaimersheim. Allein diese Aussage zeigt, wie<br />

dringlich es war, gemeinsam zu überlegen, wie unser<br />

Verein die immer größer und zahlreicher werdenden<br />

Aufgaben weiterhin gut bewältigen kann. „Wie können<br />

mit möglichst geringem Aufwand die verschiedenen<br />

Gruppen effizient geleitet, koordiniert und informiert<br />

werden?“ „Welche Strukturen sind erforderlich, um<br />

den vielfältigen Ansprüchen innerhalb und außerhalb<br />

des Vereins gerecht zu werden?“<br />

„Wie können wir eine positive Wahrnehmung des Vereins<br />

für die Öffentlichkeit verstärken?“ Diesen Aufgaben<br />

stellte sich der Workshop. Unter der Leitung von<br />

Horst Binder wurden diese und andere wichtige Fragen<br />

von rund 30 Hospizbegleitern engagiert und lebhaft<br />

diskutiert.<br />

Hospizhelfer – 6<br />

Auch derzeit befindet sich eine Gruppe von Frauen und<br />

einem Mann in der Hospizhelferausbildung. Das Bild<br />

zeigt die Gruppe <strong>2010</strong>/2013 mit Rainer Teufel (ganz<br />

rechts im Bild), einem der Referenten während der<br />

Ausbildungsphase. Rainer Teufel, Pflegekraft der Palliativstation<br />

des Klinikums <strong>Ingolstadt</strong>, referierte über das<br />

Thema „Pflegerische Handreichungen“. Im April 2011<br />

ist die Ausbildung für die dreizehn Ehrenamtlichen beendet.<br />

Damit stehen für die ambulante Hospizarbeit, für<br />

die Palliativstation und die Unterstützung des Stationären<br />

Hospizes dann 72 Hospizhelfer(innen) bereit.<br />

Hospizhelfer, Hauptamtliche und Vorstand haben mit<br />

dem Workshop gezeigt, wie wichtig ihnen eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit ist, um das Vereinsziel, für die<br />

schwerkranken und sterbenden Menschen da zu sein,<br />

möglichst erfüllen zu können. Auf der Basis des ersten<br />

Treffens ist ein weiterer Workshop für den 5. Februar<br />

2011 geplant. Dann sollen weiterführende Überlegungen<br />

angestellt werden.<br />

Helmut Reuter, 2. Vorsitzender<br />

Moderator Horst Binder (stehend, Bildmitte)<br />

gibt einigen Teilnehmern des Workshops<br />

von Hospizhelfern, Hauptamtlichen und<br />

Vorständen kurze Erläuterungen.


Das Team im Hospizbüro<br />

bekommt Verstärkung<br />

(v. li. n. re.) Simone Schmidt,<br />

Gerlinde Stark und Cornelia Dürkop<br />

Wer in das Hospizbüro kommt oder dort anruft, trifft auf<br />

Gerlinde Stark (Bürofachkraft) oder Simone Schmidt<br />

und seit kurzem auch auf Cornelia Dürkop (Koordinatorinnen<br />

und Palliative-Care-Fachkräfte).<br />

Dieses Team will vor allem Ansprechpartner für ehrenamtliche,<br />

betroffene und interessierte Personen sein<br />

und die vereinsinternen Aufgaben gemeinsam meistern.<br />

Der <strong>Hospizverein</strong> freut sich über die neue hauptamtliche<br />

Mitarbeiterin im Bereich Koordination und Palliative-<br />

Care-Beratung: Cornelia Dürkop<br />

Büroteam – 7<br />

Cornelia Dürkop stellt sich vor:<br />

Mein Name ist Cornelia Dürkop, ich bin 45 Jahre alt,<br />

verheiratet und habe zwei Töchter (23 und 19 Jahre).<br />

Ich bin ausgebildete Krankenschwester und Rettungssanitäterin.<br />

Meine Tätigkeitsbereiche erstreckten sich bisher von<br />

klinischer Stationsarbeit über ambulante Krankenpflege<br />

in der Sozialstation bis zum Rettungsdienst. In allen<br />

Arbeitsfeldern entstand immer wieder der Kontakt zu<br />

Schwerkranken und Sterbenden und damit der Wunsch<br />

in der Hospiz- und Palliativarbeit tätig zu sein. Meine<br />

Weiterbildung zur Palliative-Care-Fachkraft hat mir den<br />

Weg in die Hospiz- und Palliativarbeit geebnet.<br />

Ich freue mich sehr auf meinen neuen Arbeitsbereich im<br />

<strong>Hospizverein</strong> <strong>Ingolstadt</strong> e. V., sowie auf meine beiden<br />

neuen Kolleginnen Gerlinde Stark und Simone Schmidt.<br />

Cornelia Dürkop


Spezielle Ambulante Palliativversorgung<br />

(SAPV) für <strong>Ingolstadt</strong> und Umgebung<br />

Nach einer Phase intensiver Vorbereitung<br />

konnte im Frühjahr <strong>2010</strong> die<br />

„SAPV Region 10 GmbH“ gegründet<br />

werden. Gemeinsam mit sieben<br />

weiteren Gesellschaftern aus unserer<br />

Region ist der <strong>Hospizverein</strong> <strong>Ingolstadt</strong><br />

e.V. als einer der führenden<br />

Partner vertreten.<br />

Ziel dieser neuen Versorgungsform<br />

ist es, schwerkranke und sterbende<br />

Patienten in ihrem gewohnten Umfeld<br />

mit der speziellen Kompetenz<br />

eines Palliativteams zu betreuen,<br />

wenn sie aufgrund ihrer Erkrankung<br />

an so belastenden Symptomen<br />

leiden, dass die bisherigen Versorgungsformen<br />

an ihre Grenzen<br />

stoßen. Das Palliativteam sieht sich<br />

dabei als Ergänzung und arbeitet<br />

mit allen bisher an der Versorgung<br />

Beteiligten (Hausärzte, ambulante<br />

Dienste) eng zusammen. Dadurch<br />

soll den Patienten ein Leben bis zuletzt<br />

in ihrer vertrauten Umgebung<br />

ermöglicht werden – ein Ziel, das<br />

schon immer tief in der Hospizidee<br />

verankert ist.<br />

In einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern verschiedener Gesellschafter wurde<br />

in den letzten Monaten gemeinsam ein Konzept erarbeitet, wie die zukünftige<br />

Gesellschaft strukturiert sein soll und arbeiten soll. Das Konzept wurde<br />

nach der Präsentation bei der Gesellschafterversammlung im November<br />

den Kostenträgern zur Prüfung vorgelegt. Parallel dazu laufen die Planungen<br />

für die eigentliche Arbeit als Palliativteam, damit nach Vertragsabschluss<br />

im Lauf des nächsten Jahres die Betreuung von Patienten beginnen kann.<br />

Wir freuen uns und hoffen sehr, mit diesem Angebot schwerkranken und<br />

sterbenden Menschen in <strong>Ingolstadt</strong> und Umgebung helfen zu können.<br />

Dr. Michael Ried<br />

Spezielle ambulante Palliativversorgung – 8


Trauernde treffen sich zu<br />

Offenem Gesprächsabend<br />

Seit Mitte Juni dieses Jahres findet alle vier Wochen<br />

ein Offener Gesprächsabend für Personen statt, die um<br />

einen kürzlich Verstorbenen trauern. Unter der Leitung<br />

der Trauerbegleiter(innen) Elisabeth Steinberger und<br />

Sabine Soßdorf treffen sich die Teilnehmer(innen)<br />

jeden 3. Montag im Monat von 19.30 bis 21.30 Uhr<br />

im evangelischen Gemeindezentrum der Thomaskirche<br />

in <strong>Ingolstadt</strong>-Friedrichshofen. Den Raum stellt die<br />

Gemeinde dankenswerterweise unentgeltlich zur Verfügung.<br />

Die Teilnehmerzahl schwankt momentan zwischen<br />

vier und acht Personen.<br />

Die Überlegung, einen solchen Offenen Gesprächsabend<br />

anzubieten, entstand, als manche Trauernde signalisierten,<br />

nachmittags oder samstags kaum Zeit für<br />

einen Austausch zu haben, obwohl sie sich gerne mit<br />

anderen Betroffenen austauschen wollten. Der Offene<br />

Gesprächskreis bietet darüber hinaus allen die Möglichkeit,<br />

die die geschlossene Gruppe besucht haben,<br />

weiterhin Stärkung und Unterstützung auf ihrem Weg<br />

der Trauerbewältigung zu erfahren. Da es sich um einen<br />

offenen Kreis handelt, können Interessierte jederzeit<br />

kommen, ohne sich zu verpflichten, dauernd an den<br />

Terminen teilzunehmen. Manchem erleichtert dies die<br />

Entscheidung, diese Trauerhilfe anzunehmen.<br />

Offener Gesprächsabend – 9<br />

Der Abend ist gegliedert in zwei Teile. Zunächst findet<br />

nach einer kurzen Phase der Besinnung ein allgemeiner<br />

Austausch darüber statt, was die Teilnehmer(innen) in<br />

den vergangenen Tagen bewegt hat, was sie momentan<br />

besonders beschäftigt, welche Probleme vorrangig<br />

besprochen werden sollten ...<br />

Nach einer kurzen Pause, in der die Möglichkeit zu Einzelgesprächen<br />

und einer kleinen Erfrischung besteht,<br />

beschäftigt sich die Gruppe im zweiten Teil des Abends<br />

mit einem konkreten Thema, abgestimmt auf die Situation<br />

und die Wünsche der Teilnehmenden.<br />

Nach dem inzwischen sechsten Treffen dürfen wir<br />

erfreut feststellen, dass der Offene Gesprächsabend<br />

bisher sehr gut angenommen worden ist. Die Mehrzahl<br />

der Teilnehmer(innen) kommt regelmäßig zu dem Treffen,<br />

neue Teilnehmer(innen) werden gerne gesehen und<br />

sehr schnell integriert. Häufig wird uns bestätigt, wie<br />

hilfreich diese Abende sind.<br />

Sabine Soßdorf, Trauerbegleiterin<br />

Treffen:<br />

Jeden 3. Montag im Monat,<br />

19.30 Uhr - 21.30 Uhr<br />

Ort:<br />

Gemeindezentrum der Thomaskirche<br />

in Friedrichshofen<br />

Ansprechpartner:<br />

Sabine Soßdorf<br />

Elisabeth Steinberger


Auch Kindertrauer<br />

will gesehen werden<br />

Jedes Jahr im November startet<br />

eine Trauergruppe für Kinder. Der<br />

November ist ein Monat, in dem vieles<br />

in der Natur stirbt. Die Menschen<br />

beschäftigen sich mit dem eigenen<br />

Sterben. Allerheiligen, Allerseelen,<br />

der Volkstrauertag – all dies erinnert<br />

an das eigene Vergehen. Wenn<br />

Familien ein Todesfall trifft, sind<br />

meist auch Kinder betroffen. Der<br />

Satz eines zwölfjährigen Kindes aus<br />

unserer Kindertrauergruppe „Die<br />

Welt wird nie mehr so sicher wie<br />

vorher sein!“ verdeutlicht, wie wichtig<br />

es ist, Kindertrauer zu sehen und<br />

aufmerksam auf sie einzugehen.<br />

Deshalb freuen wir uns, dass das<br />

Angebot der Kindertrauergruppe<br />

gerne angenommen wird. Jeden<br />

ersten Samstag im Monat machen<br />

sich einige Kinder (meist) mit ihren<br />

Mamas auf den Weg in die Kindertrauergruppe.<br />

Kinder trauern anders – für uns Erwachsene<br />

manchmal unverständlich<br />

oder auch nicht erkennbar. In<br />

der Kindertrauergruppe arbeiten wir<br />

mit den Kindern meist in Anlehnung<br />

an den Jahresfestkreis oder nehmen<br />

auch Gegebenheiten der Natur<br />

auf. Wir versuchen mit den Kindern<br />

ins Gespräch zu kommen und ihnen<br />

den lebenswerten Alltag wieder näher<br />

zu bringen.<br />

Alice Amann<br />

Kindertrauer – 10<br />

Treffen:<br />

Jeden 1. Samstag im Monat<br />

Ort:<br />

Grundschule Ringsee<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Alice Amann


In ein unbekanntes Land gehen müssen<br />

„Verwaiste Eltern“<br />

Der Verlust eines Kindes ist wohl eine der tiefsten Wunden,<br />

die einem menschlichen Herzen zugefügt werden<br />

können. Groß ist die Fassungslosigkeit. Oft sind Angehörige<br />

und Freunde und nicht zuletzt die betroffenen<br />

Eltern und Geschwister sehr hilf- und ratlos. Eine große<br />

Ohnmacht ist da! Diese Ohnmacht auszuhalten und einfach<br />

„da zu sein“, ist oft der wichtigste Beistand, den<br />

man Trauernden anbieten kann.<br />

Die Schritte, die schwer, oft orientierungslos<br />

in ein uns unbekanntes<br />

Land gegangen werden müssen,<br />

möchten die Trauer- und Hospizbegleiterinnen<br />

Maria Liszkowski und<br />

Simone Hölzel, als Selbstbetroffene,<br />

mit Müttern und Vätern, die ein<br />

Kind verloren haben, gehen.<br />

Neben den bereits bestehenden<br />

Trauergruppen und Angeboten<br />

(Trauercafè, Offener Gesprächsabend,<br />

Oasentage/-wochenende<br />

und Gedenkfeiern) ist ab dem Frühjahr<br />

2011 eine Eltern-Trauergruppe<br />

geplant. Der genaue Termin wird<br />

rechtzeitig in der Presse und auf der Internetseite des<br />

<strong>Hospizverein</strong>s (www.hospiz-in.de) bekannt gegeben.<br />

Gerne geben auch Gerlinde Stark oder Simone Schmidt<br />

vom Hospizbüro telefonisch (0841/17111) Auskunft<br />

über den genauen Beginn der Eltern-Trauergruppe<br />

Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben,<br />

aber andere, die wir besonders zärtlich lieben,<br />

sind in unserem Herz gebettet.<br />

Die Erinnerung an sie mischt sich täglich<br />

in unser Tun und Trachten.<br />

Wir denken an sie, wie wir atmen,<br />

sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen,<br />

nach dem zarten Gesetz der Seelenwanderung,<br />

das im Reich der Liebe herrscht.<br />

Verwaiste Eltern – 11<br />

Honoré de Balzac<br />

Ansprechpartner:<br />

Maria Liszkowski<br />

Simone Hölzel<br />

Telefonische Auskunft:<br />

Hospizbüro (0841) 17111


„... und plötzlich war alles anders...”<br />

Trauergruppe Suizid<br />

Der Freitod Robert Enkes<br />

im November letzten<br />

Jahres hat die Öffentlichkeit<br />

erschüttert<br />

und nachdenklich gestimmt.<br />

Nahezu 10.000<br />

Menschen sterben<br />

jährlich in Deutschland<br />

durch Selbsttötung. Unmittelbar<br />

davon betroffen<br />

sind jeweils etwa sechs<br />

bis acht Angehörige, d. h.<br />

bis zu 80.000 Menschen<br />

sind jährlich mit Suizid konfrontiert – eine Todesart, die<br />

für Hinterbliebene eine besondere Schwere hat. Kaum<br />

jemand, der nicht selbst betroffen ist, kann ermessen,<br />

welch quälende Phasen tiefer Trauer, Depression, voller<br />

Schuld und Hilflosigkeit die Menschen nach dem Suizid<br />

eines Angehörigen durchleben. Besonders hart ist der<br />

Suizid von Jugendlichen für die hinterbliebenen Eltern.<br />

Seit nunmehr drei Jahren trifft sich regelmäßig die<br />

Trauergruppe Suizid, die von Betroffenen jeden Alters<br />

sehr gut angenommen wird. Gegründet wurde sie 2007<br />

vom <strong>Hospizverein</strong> <strong>Ingolstadt</strong>. Die Gruppe arbeitet eng<br />

mit AGUS (Angehörige um Suizid e. V.), der bundesweiten<br />

Selbsthilfeorganisation für Trauernde nach dem<br />

Suizid eines nahe stehenden Menschen, zusammen.<br />

In Deutschland gibt es bereits 50 Gruppen, deren<br />

Gruppenleiter(innen) von AGUS nach deren Richtlinien<br />

in der Trauerarbeit aus- und weitergebildet werden.<br />

Das Angebot, sich mit anderen Betroffenen austauschen<br />

zu können, die ein ähnliches Schicksal erlebt<br />

haben, besteht als Ergänzung zur medizinischen, the-<br />

Trauergruppe Suizid – 12<br />

rapeutischen oder seelsorgerlichen<br />

Hilfe. Als Gruppenleiterin<br />

möchte ich Betroffene<br />

begleiten, ihnen zuhören und<br />

mit ihnen ihre Trauer aushalten<br />

– ohne irgendeine Wertung.<br />

Es ist wichtig, diesen<br />

Menschen Hoffnung zu<br />

geben, dass sich die Trauer<br />

verändern wird und dass sie<br />

leichter wird, auch wenn sie<br />

offenbar niemals aufhört.<br />

Unsere Treffen finden jeden ersten Montag im Monat<br />

jeweils um 18.30 Uhr im Pfarrheim St. Anton statt.<br />

Alle Betroffenen sind dazu herzlich eingeladen. Ferner<br />

besteht die Möglichkeit zu Einzelgesprächen, auch telefonisch.<br />

Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an Herrn Pfarrer Matthias<br />

Blaha von St. Anton, der die Räumlichkeiten kostenfrei<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Edeltraud Stüber,<br />

Hospiz- und Trauerbegleiterin<br />

Treffen:<br />

Jeden 1. Montag im Monat,<br />

18.30 Uhr<br />

Ort: Pfarrheim St. Anton<br />

(Münchener Str. 69)<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Edeltraud Stüber


Heilsames und Nährendes<br />

am Wegesrand<br />

Das Wetter meint es gut mit uns.<br />

Zwischen zwei langen Regenperioden<br />

geht ein heller, wolkenloser Tag<br />

auf. Wir haben alle, die wir in ihrer<br />

Trauer begleiten, am 14. August<br />

<strong>2010</strong> zu einer Wanderung auf dem<br />

Böhmfelder Kräuterweg eingeladen.<br />

Aufbruch, … neue Wege gehen, …<br />

Wandlungen, - immer wieder sind<br />

das Themen in der Trauer. Um diesen<br />

inneren Prozessen Ausdruck zu<br />

geben, wollen wir gemeinsam ein<br />

Stück Weg unter die Füße nehmen.<br />

Von Böhmfelds Ortsmitte aus brechen<br />

wir auf. Bald schon führt uns<br />

der Weg unter weitem Himmel über<br />

offenes Land, wo das Getreide der<br />

Ernte entgegenreift. Unser erster<br />

Halt gilt der Mariendistel, einer von<br />

vielen unscheinbaren Heilpflanzen<br />

am Wegesrand. Auch von Giersch,<br />

Brennnessel, Spitzwegerich, Kamille,<br />

Rainfarn und manch anderen<br />

Pflanzen erfahren wir ihre nährende<br />

und heilende Wirkung. Und wir<br />

hören ihre tröstliche Botschaft:<br />

Wo die Not am größten, kann die<br />

Hilfe schon nahe sein. Es ist an<br />

uns, sie wahrzunehmen und anzunehmen.<br />

Durch einen lichten Wald<br />

steigen wir ab ins liebliche Katzental.<br />

Beim gemeinsamen Gehen<br />

kann jeder seinen eigenen Rhythmus<br />

finden, sich Zeit lassen zum<br />

Durchatmen und Schauen, kann<br />

still werden … reden … zuhören.<br />

Auf der Hälfte unserer Wegstrecke<br />

überraschen wir Trauerbe–<br />

gleiter(innen) unsere Gruppe mit<br />

einer Imbiss-Station (siehe Foto) Getränke und Leckereien aus verschiedenen<br />

Kräutern stehen bereit. Beides wird dankbar angenommen.<br />

So gestärkt, schaffen wir auch die zweite Hälfte der Wegstrecke. Wer will,<br />

kann am Ende unserer Wanderung noch mit uns in einem Böhmfelder<br />

Gasthaus einkehren, wo wir uns ein leckeres Essen servieren lassen. Zum<br />

Abschied darf sich jeder einen von uns Trauerbegleiter(innen) gebundenen<br />

Kräuterbüschel mitnehmen – samt dem Versprechen, wieder einmal eingeladen<br />

zu werden, mit uns auf dem Weg zu sein.<br />

Elisabeth Busch, Hospizbegleiterin<br />

Heilsames und Nährendes am Wegesrand – 13<br />

Die „Wandergruppe“ stärkt sich auf<br />

halbem Weg mit einem Imbiss


Wenn etwas uns<br />

fortgenommen wird<br />

womit wir tief<br />

und wunderbar<br />

zusammenhängen<br />

so ist viel<br />

von uns selber<br />

mit fortgenommen.<br />

Gott aber will<br />

dass wir uns<br />

wiederfinden<br />

reicher um alles<br />

Verlorene<br />

und vermehrt um<br />

jenen<br />

unendlichen<br />

Schmerz.<br />

(Rainer Maria Rilke)<br />

Wenn etwas uns fortgenommen wird ... – 14


Der besondere Treff im Klinikum<br />

Das Patienten- und Angehörigen-Café<br />

der Palliativstation<br />

Vor etwa 18 Monaten wurde vom medizinischen Personal<br />

und den Hospizhelfer(innen) der Palliativstation<br />

im Klinikum <strong>Ingolstadt</strong> beschlossen, versuchsweise<br />

ein Angehörigen-Café einzuführen. Die Idee war, Patienten<br />

und deren Angehörige in einem<br />

Raum zusammenzubringen, um<br />

ihnen in einer gelösten Atmosphäre<br />

Gelegenheit zu geben, sich kennenzulernen<br />

und über ihre derzeitige Situation<br />

oder ganz alltägliche Belange<br />

miteinander sprechen zu können.<br />

Seitdem haben Pflegepersonal und<br />

Hospizhelfer(innen) regelmäßig mittwochs<br />

ab 15 Uhr die nicht bettlägerigen<br />

Patienten und ihre Besucher<br />

ins „Wohnzimmer“ der Station zu<br />

einem Treffen bei Kuchen und Kaffee<br />

oder Tee eingeladen. Von Anfang an<br />

ist dieses Angebot gerne angenommen<br />

worden. Patienten, Besucher und<br />

die Hospizhelfer(innen) sind im „Café“<br />

rasch zwanglos ins Gespräch gekommen.<br />

Nachdem sich die Idee vom Angehörigen-Café<br />

zur Zufriedenheit aller<br />

entwickelte, wurde beschlossen, die<br />

Kaffeerunde fest an jedem Mittwoch einzurichten. Patienten,<br />

die aufgrund ihrer Krankheit das Café nicht mehr<br />

aufsuchen können, werden selbstverständlich in ihrem<br />

Zimmer mit Kaffee und Kuchen versorgt.<br />

Die Auslagen für Gebäck, Kaffee etc., finanzieren<br />

sich durch mehr oder weniger kleine Spenden der<br />

Cafébesucher(innen).<br />

Karl-Heinz Krug, Hospizhelfer<br />

Patientencafé – 15<br />

Treffen:<br />

Jeden Mittwoch,<br />

15.00 Uhr<br />

Ort:<br />

Palliativstation im Klinikum<br />

Ansprechpartner:<br />

Karl-Heinz Krug


Ehrenamtliche Tätigkeiten im<br />

Elisabeth Hospiz<br />

Für die Verwirklichung von „Fürsorge“<br />

ist im Hospiz das ehrenamtliche<br />

Handeln und Mitwirken unverzichtbar.<br />

Ein kurzer Rückblick auf das<br />

erste Halbjahr <strong>2010</strong> zeigt eine große<br />

Motivation und Leistungsbereitschaft<br />

der Ehrenamtlichen.<br />

In diesem Zeitraum führte ein Team<br />

von 29 Hospizbegleiter(innen) be-<br />

reits insgesamt 617 Aktivitäten<br />

durch. Von 67 Hospizgästen wurden<br />

34 Gäste und deren Angehörige<br />

mit 198 Besuchen begleitet. Hierbei<br />

wurden von ihnen 1220 Stunden im<br />

Dienst der Betreuung der Hospizgäste<br />

geleistet.<br />

Um die verbleibende Lebenszeit in<br />

Würde und im Hospiz zu verbringen,<br />

wird sehr gerne das Angebot<br />

einer persönlichen Hospizbegleitung<br />

angenommen. Fast jeder zweite<br />

Gast wurde von Ehrenamtlichen<br />

begleitet.<br />

Neben der eigentlichen Begleitung<br />

der Gäste und ihrer Angehörigen gibt<br />

es sogenannte Sonderdienste. Dies<br />

beinhaltet, den Tagesablauf nach<br />

Therapie- und Beschäftigungsplan<br />

lebenswert zu gestalten, eine Wohlfühlatmosphäre<br />

zu schaffen und die<br />

verbleibenden Tage mit Lebensinhalten<br />

zu füllen. Diese Tätigkeiten<br />

umfassen die Begleitung zum Gottesdienst,<br />

zum Abschiednehmen<br />

von zu Hause, die Begleitung zu<br />

anderen Veranstaltungen wie Konzerten<br />

im Hospiz und außerhalb,<br />

Spaziergänge in den Garten, in<br />

die Stadt oder zum Arzt. Daneben<br />

werden Einkäufe für Gäste erledigt.<br />

Jeden Freitag arrangiert eine Hospizbegleiterin<br />

frische Blumen für die<br />

Gäste im Haus. Am Wochenende<br />

leistet jemand auf Wunsch den Gästen<br />

beim Mittagessen Gesellschaft.<br />

Auch Arbeiten im Hospizgarten<br />

gehören dazu. Angeboten werden<br />

außerdem Acryl-Malen und Unterstützung<br />

bei der Biographiearbeit,<br />

auf Wunsch auch gemeinsames<br />

Beten mit den Gästen.<br />

Daneben werden besondere Aktivitäten<br />

geplant und realisiert, Feste<br />

und Feiern gestaltet. Zu den Tätigkeiten<br />

der Ehrenamtlichen gehören<br />

auch die Vorbereitung und die<br />

Durchführung der Veranstaltungen:<br />

Ehrenamtliche Tätigkeiten im Hospiz – 16<br />

Gedenkfeiern, der Tag der offenen<br />

Tür, Hauskonzerte, Vernissagen,<br />

Hausführungen, Standbetreuungen,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Vorträge.<br />

Im Mai <strong>2010</strong> wurde das Angehörigencafé<br />

eröffnet. Jeden Mittwochnachmittag<br />

freuen sich die<br />

Blick in ein „Wohnzimmer“ im<br />

Stationären Hospiz<br />

Angehörigen über dieses Angebot<br />

für eine Auszeit bei Kaffee<br />

und Kuchen. Hierfür backen oft<br />

Hospizbegleiter(innen) zu Hause<br />

oder im Hospiz die Kuchen.<br />

Um das freiwillige Engagement zu<br />

unterstützen, sind Beratung, fach-


liche Begleitung und Schulung unumgänglich.<br />

Es finden regelmäßig<br />

Teambesprechungen, Fortbildungen,<br />

Vorträge und Supervisionen<br />

statt, die vom <strong>Hospizverein</strong> gefördert<br />

werden.<br />

Damit dies alles im Hospiz in einem<br />

ansprechenden Rahmen stattfinden<br />

kann, ist das Hospiz auf die Unterstützung<br />

von Spendern angewiesen.<br />

Durch die Großzügigkeit von mehreren<br />

dem Hospiz eng verbundenen<br />

Förderern konnten die beiden<br />

Wohnzimmer in der Farbgebung der<br />

Räume und durch ansprechendes<br />

Mobiliar neu gestaltet werden.<br />

Von Anfang an haben sich 20<br />

Hospizbegleiter(innen) aus dem<br />

Hospizteam besonders engagiert.<br />

Für dieses Engagement gebührt allen<br />

herzlicher Dank.<br />

Mein Dank gilt außerdem dem gesamten<br />

Hospizteam, das mich in<br />

meiner Funktion als ehrenamtliche<br />

Koordinatorin immer unterstützt<br />

hat und bereit war, mit mir Neues<br />

auszuprobieren und umzusetzen.<br />

Für das Vertrauen und die gute<br />

Unterstützung danke ich auch dem<br />

Vorstand und den hauptamtlichen<br />

Mitarbeitern des <strong>Hospizverein</strong>s und<br />

des Hospizes.<br />

Adele Gibtner,<br />

Hospizbegleiterin und<br />

ehrenamtliche Koordinatorin<br />

für das Elisabeth Hospiz<br />

Das Leitbild des<br />

Elisabeth Hospizes<br />

Das Elisabeth Hospiz hat unter der Moderation von Dr. Christoph Riedel<br />

ein Leitbild entwickelt. Im Herbst 2009 hat eine Arbeitsgruppe in<br />

vielen Arbeitssitzungen und einer mehrtägigen Klausur auf Schloss<br />

Schwanberg sowie während einer großen Teambesprechung die inhaltlichen<br />

Grundlagen dafür erarbeitet. Unterstützt wurde die Arbeit<br />

vom Elisabeth Hospiz sowie vom Förderverein der Palliativstation <strong>Ingolstadt</strong><br />

e. V. Im Mai <strong>2010</strong> konnte das Leitbild vorgelegt und bestätigt<br />

werden. Im Folgenden werden die zentralen Aussagen kurz vorgestellt.<br />

Der Text des vollständigen Leitbildes ist im Elisabeth Hospiz,<br />

Unterer Graben 26 b, 85049 <strong>Ingolstadt</strong> erhältlich.<br />

Unser Leitbild<br />

Die Elisabeth Hospiz <strong>Ingolstadt</strong> GmbH mit ihren Gesellschaftern<br />

<strong>Hospizverein</strong> <strong>Ingolstadt</strong> e.V. und Klinikum <strong>Ingolstadt</strong> GmbH trägt das<br />

Elisabeth Hospiz als vollstationäre Einrichtung.<br />

• Wir fühlen uns der unverlierbaren Würde der Person und des<br />

Lebens verpflichtet.<br />

Der einzelne Mensch im Blickpunkt<br />

• Wir fühlen uns der Selbstbestimmung des Menschen an dessen<br />

Lebensende verpflichtet.<br />

Selbstbestimmung und Lebensqualität<br />

• Wir sehen unsere Aufgabe in der Pflege des Menschen in allen<br />

seinen Dimensionen.<br />

Palliative Versorgung Schwerstkranker und Sterbender<br />

Mitmenschlichkeit und Normalität<br />

• Wir erreichen unsere Ziele und bewältigen unsere Aufgaben auf<br />

folgenden Wegen:<br />

Professionalität, Qualitätssicherung, Wirtschaftlichkeit, humaner<br />

Auftrag, Ausbildungsaufgaben<br />

• Wir gehen in unserem Selbstverständnis von der Wertschätzung<br />

des Menschen und des Lebens aus.<br />

Achtung der Persönlichkeit, Grundkompetenzen des Menschen,<br />

würdevolles Sterben<br />

Transparenz im Umgang mit den vorhandenen Ressourcen bildet<br />

die Vertrauensbasis für die Mitarbeiter, Förderer und Sponsoren des<br />

Elisabeth Hospizes <strong>Ingolstadt</strong>.<br />

Wir verstehen unseren fachlichen und unternehmerischen Einsatz als<br />

Investition in Menschlichkeit und Wertschätzung.<br />

Das Leitbild des Elisabeth Hospizes – 17


Wenn ich wüsste ...<br />

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,<br />

dass ich Dich einschlafen sehe,<br />

würde ich Dich besser zudecken und zu Gott beten,<br />

er möge Deine Seele beschützen.<br />

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,<br />

dass ich Dich zur Türe rausgehen sehe,<br />

würde ich Dich umarmen und küssen<br />

und Dich für einen weiteren Kuss zurückrufen.<br />

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,<br />

dass ich Deine Stimme höre,<br />

ich würde jede Geste und jedes Wort auf Video aufzeichnen,<br />

damit ich sie Tag für Tag wieder sehen könnte. […]<br />

Das „Morgen“ ist niemandem versprochen,<br />

weder jung noch alt,<br />

und heute könnte die letzte Chance sein,<br />

die Du hast, um Deine Lieben fest zu halten.<br />

Also, wenn du auf morgen wartest,<br />

wieso tust Du’s nicht heute?<br />

Falls das „Morgen“ niemals kommt,<br />

wirst du es bestimmt bereuen,<br />

dass Du Dir keine Zeit genommen hast,<br />

für ein Lächeln, eine Umarmung oder einen Kuss<br />

und Du zu beschäftigt warst,<br />

um jemandem etwas zuzugestehen,<br />

was sich im Nachhinein<br />

als sein letzter Wunsch herausstellt.<br />

Halte Deine Lieben heute ganz fest<br />

und flüstere ihnen ins Ohr,<br />

sag’ ihnen, wie sehr du sie liebst,<br />

und dass du sie immer lieben wirst.<br />

Nimm Dir die Zeit zu sagen<br />

„Es tut mir leid“, „Bitte verzeih’ mir“,<br />

„Danke“ oder „Ist in Ordnung“.<br />

Und wenn es kein „Morgen“ gibt,<br />

musst Du den heutigen Tag nicht bereuen.<br />

(H. Solomon)<br />

Oskar und die Dame in Rosa – 18


„Oskar und die Dame in Rosa“<br />

<strong>Hospizverein</strong> bedankt sich mit einem Theaterstück bei den Hospizhelfern<br />

Oskar, ein zehnjähriger Junge, unheilbar an<br />

Leukämie erkrankt – betroffene Erwachsene,<br />

die Angst haben, diese harte Wahrheit auszusprechen<br />

– und die Oma Rosa, die dem<br />

tapferen Jungen hilft, bis zuletzt zu leben.<br />

Drei Personen(gruppen), drei verschiedene<br />

Sichtweisen auf ein und dasselbe Thema,<br />

drei Zugangsweisen, präsentiert von einer<br />

einzigen Schauspielerin.<br />

Als kleines Dankeschön hatte der <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>Ingolstadt</strong> am 13. November <strong>2010</strong> seine<br />

Hospizhelfer zu dem Ein-Frau-Schauspiel<br />

„Oskar und die Dame in Rosa“ in den Pfarrsaal<br />

von St. Anton eingeladen. Einfühlsam, aber<br />

das Publikum fesselnd schlüpfte Anita Keller in<br />

die Rolle der drei verschiedenen Gruppen und<br />

führte mit Hilfe der schwierigen Thematik des<br />

Umgangs mit Leid und Krankheit, mit Tod und<br />

Leben zur Nachdenklichkeit. In dem Stück gelingt es der<br />

Dame in Rosa, Oskar zu motivieren, jeden Tag bewusst<br />

so zu leben, als würde dieser eine Tag ganze zehn Jahre<br />

seines Lebens umfassen. So erlebt der zehnjährige<br />

Oskar im Schnelldurchlauf ein ganzes Leben.<br />

Hospizhelfer(innen) sind zweifelsohne mit der Thematik<br />

vertraut. Dennoch gingen „Oskar und die Dame in<br />

Rosa“ und die eindrucksvolle Darstellung durch Anita<br />

Keller zu Herzen.<br />

Nach der Aufführung konnten alle Gäste den<br />

gelungenen Abend bei einem Glas Sekt und<br />

einem köstlichen Buffet ausklingen lassen.<br />

Nochmals an dieser Stelle ein herzliches<br />

Dankeschön an alle Hospizhelfer(innen) für<br />

ihr wirklich außerordentliches Engagement!<br />

Birgit Materne, Hospizhelferin und Beauftragte<br />

für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Oskar und die Dame in Rosa – 19<br />

Szene aus „Oskar und die Dame in Rosa“<br />

Vereinsvorsitzender Christian Halbauer<br />

bedankt sich bei Anita Keller.


Themenwoche<br />

des <strong>Hospizverein</strong>s <strong>Ingolstadt</strong><br />

Als vollen Erfolg bewertete Christian<br />

Halbauer, der 1. Vorsitzende des<br />

Vereins, die Themenwoche <strong>2010</strong><br />

des <strong>Hospizverein</strong>s <strong>Ingolstadt</strong> vom<br />

8. bis 13. März. Die Organisation<br />

hatte schwerpunktmäßig Simone<br />

Grünleitner übernommen.<br />

An den Veranstaltungen Anfang<br />

März nahmen insgesamt über 200<br />

Interessierte teil. Am stärksten gefragt<br />

waren die Themen Patientenverfügung<br />

und Vorsorgevollmacht,<br />

über die Bernd Leitner, Leiter der<br />

Caritas-Kreisstelle <strong>Ingolstadt</strong>, kompetent<br />

informierte. Dabei ging er<br />

ausführlich auf die aktuell gültige<br />

Rechtssprechung ein und wies auf<br />

die Möglichkeiten einer individuellen<br />

Beratung hin.<br />

Hermann Reigber von der Christophorus<br />

Akademie München referierte<br />

über den vielseitigen und<br />

umfänglichen Bereich der ambulanten<br />

und stationären Versorgung von<br />

Schwerstkranken und Sterbenden.<br />

Dabei stellte er den Praxisbezug<br />

zur bestehenden Palliativstation am<br />

Klinikum <strong>Ingolstadt</strong> und zum neuen<br />

Elisabeth Hospiz her, an welchem<br />

der <strong>Hospizverein</strong> als Mehrheitsgesellschafter<br />

beteiligt ist. Hermann<br />

Reigber machte deutlich, welch<br />

hoher sozialer Stellenwert diesen<br />

Einrichtungen zukommt. Auch eine<br />

Verbesserung der häuslichen Situation<br />

wird nach seiner Ansicht<br />

durch die Bildung von sogenannten<br />

spezialisierten ambulanten palliativen<br />

Versorgungsnetzwerken(SAPV)<br />

künftig möglich sein.<br />

Tobias Fembacher, Notar aus <strong>Ingolstadt</strong>, sprach über das Thema „Erben<br />

und Stiften“. Er stellte die gesetzliche Erbfolge anschaulich dar und wies<br />

auf die Möglichkeiten die Auswahl eines Testamentsvollstreckers durch<br />

den Erblasser hin. Anhand einiger Fallbeispiele erläuterte er die gesetzliche<br />

Lage, und er zeigte Wichtigkeit und Wert eines Testaments auf. Außerdem<br />

erklärte er den Zuhörern die Bedeutung von Stiftungsgründungen und Zustiftungen.<br />

Den Abschluss der Themenwoche bildete ein Benefizkonzert zugunsten<br />

des <strong>Hospizverein</strong>s <strong>Ingolstadt</strong> im Barocksaal des Ingolstädter Stadtmuseums.<br />

Annett Kuhr, Chansonsängerin, begeisterte mit dem mehrfach ausgezeichneten<br />

Programm „Nur ein Katzensprung“ mit teils heiteren, teils<br />

nachdenklich stimmenden Liedern über Tod und Leben. Der große Applaus<br />

zeigte die enorme Resonanz beim Publikum.<br />

Themenwoche – 20


Die aktuellen Angebote des <strong>Hospizverein</strong>s<br />

für Trauernde – eine Übersicht<br />

Der Verlust eines geliebten Menschen wirft uns aus der<br />

gewohnten Bahn. Wir fühlen uns allein gelassen und<br />

orientierungslos. Da tut es gut, Menschen an der Seite<br />

zu haben, die den Schmerz mit uns aushalten, das<br />

Vertrauen in die eigenen Kräfte stärken und uns ermutigen,<br />

das Leben dennoch zu wagen. Wie in unserem<br />

Hospizlogo in Form einer Spirale dargestellt, wollen wir<br />

Menschen einen Weg aus der Krise aufzeigen und sie<br />

in ihrer Trauerarbeit unterstützen.<br />

Trauercafé<br />

Für Menschen, die einen lieben<br />

Angehörigen, ihren Partner,<br />

Geschwister, Eltern verloren<br />

haben.<br />

Jeden ersten Samstag im Monat<br />

von 15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Teilnahme unverbindlich<br />

Leitung: Monika Schröpf,<br />

Kettlerhaus, Jesuitenstr. 4,<br />

<strong>Ingolstadt</strong><br />

Offener Gesprächsabend<br />

jeden dritten Montag im Monat<br />

von 19.30 bis 21.30 Uhr<br />

Leitung: Elisabeth Steinberger,<br />

Evang. Gemeindezentrum<br />

Thomaskirche, Buchenweg 4,<br />

<strong>Ingolstadt</strong>/Friedrichshofen<br />

Verwaiste Eltern - NEU!<br />

Ab Frühjahr 2011<br />

Gesprächsgruppe für<br />

trauernde Eltern<br />

Leitung: Simone Hölzel, Maria<br />

Liszkowski<br />

Hospizbüro, Lebzeltergasse 3,<br />

<strong>Ingolstadt</strong><br />

Kindertrauergruppe<br />

Wenn Kinder mit Sterben, Tod<br />

und Abschiednehmen in Berührung<br />

kommen<br />

Kurs jeweils von November bis<br />

Mai, jeden ersten Samstag im<br />

Monat von 15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Leitung: Alice Amann, Stilla<br />

Fehlner, Andrea Mittermüller<br />

Grundschule Ringsee, Geisenfelderstraße<br />

48, <strong>Ingolstadt</strong><br />

Geschlossene Trauergruppen<br />

Gesprächsimpulse, Erfahrungsaustausch<br />

und Anregungen zu<br />

kreativer Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen Situation im<br />

geschützten Raum sollen helfen,<br />

die eigenen Kräfte zu stärken.<br />

Einmal wöchentlich über einen<br />

Zeitraum von sechs Wochen<br />

Leitung: Elisabeth Busch,<br />

Rana Rauschan, verbindliche<br />

Anmeldung im Hospizbüro<br />

erforderlich<br />

Trauergruppen: Überblick – 21<br />

Trauergruppe nach Suizid<br />

jeden ersten Montag im Monat<br />

von 18.30 bis 20.30 Uhr<br />

Leitung: Edeltraud Stüber,<br />

Pfarrheim St. Anton, Münchener<br />

Str. 69, <strong>Ingolstadt</strong><br />

Oasenwochenende<br />

und Oasentage<br />

zweimal jährlich – Termine im<br />

Hospizbüro<br />

Leitung: Elisabeth Busch,<br />

Rana Rauschan<br />

Einzelgespräche und Einzelbegleitungen<br />

sind auch nach<br />

Vereinbarung möglich.<br />

Die Angebote<br />

des <strong>Hospizverein</strong>s<br />

sind kostenfrei!


Kurznachrichten<br />

Die Stifterin Josefine Weise und der Stifter Ludwig<br />

Bengl konnten <strong>2010</strong> ihren 90. Geburtstag feiern. Der<br />

Stifter Horst Weise kann in Kürze ebenfalls diesen runden<br />

Geburtstag begehen. Der Verein gratuliert ihnen<br />

herzlich und wünscht ihnen noch viele Jahre bei bester<br />

Gesundheit!<br />

Neu in den Vorstand gewählt hat die Mitgliederversammlung<br />

am 27. Oktober Liane Hurst und Birgit Materne.<br />

Liane Hurst übernimmt den Posten der Schriftführerin<br />

und löst damit Helga Mauderer ab, die diese<br />

Aufgabe drei Jahre lang in ihrer bewährt zuverlässigen<br />

Art gemeistert hat.<br />

Neu als Beisitzerin im Vorstand ist Birgit Materne. Sie<br />

ist künftig für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins zuständig<br />

und hat diese Aufgabe von Simone Grünleitner<br />

übernommen. Unterstützt wird Birgit Materne von Gerlinde<br />

Stark und einen ehrenamtlichen Team.<br />

Allen Neugewählten herzlichen Glückwunsch und alle<br />

guten Wünsche für ihre Aufgabe!<br />

Helga Mauderer und Simone Grünleitner für ihr Engagement<br />

im Vorstand ein herzliches Dankeschön!<br />

Kurznachrichten – 22<br />

Liane Hurst<br />

Birgit Materne<br />

Der Verein freut sich über das<br />

500. Mitglied. Eleonore Koepp konnte<br />

von Vereinsvorstand Christian Halbauer<br />

mit einem Blumenstrauß begrüßt werden<br />

(siehe Bild). Mitglieder sind eine<br />

wichtige Basis für die Vereinsarbeit –<br />

als Träger und Förderer der Hospizidee.


Das „leidige“ Geld – doch ohne<br />

geht es nicht!<br />

Der Verein dankt seinen Spendern,<br />

Förderern und Stiftern:<br />

• der Horst- und Josefine-Weise-Stiftung<br />

und der Elisabeth- und Ludwig-Bengl-<br />

Stiftung für die diesjährige Ausschüttung<br />

an den Verein in Höhe von 2500,- €<br />

• der Agnes- und Christian-Guilino-Stiftung,<br />

die 2011 das SAPV-Projekt unterstützt<br />

• der Ruth-Dausch-Stiftung für 700,- € für<br />

die Trauergruppen<br />

• der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-<br />

Stiftung, die gemeinnützige und ehrenamtliche<br />

ambulante Hospizdienste im Bundesgebiet<br />

unterstützt, für die Förderung des<br />

Trauerworkshops mit 1150,- €<br />

• der Bayerischen Hospizstiftung dafür, dass<br />

sie die Ausstattung der neuen Büroräume<br />

mit einen Computer unterstützt hat<br />

• der Aktion des Donaukuriers Vorweihnacht<br />

der Guten Herzen für die Spende in Höhe von<br />

5.000,- € für die ambulante Hospizarbeit<br />

• der Staatsanwaltschaft und dem Amtsgericht<br />

<strong>Ingolstadt</strong> für die Bußgeldzuweisungen,<br />

die für die Finanzierung der vielen<br />

Aufgaben des Vereins sehr wichtig sind<br />

• der Firma Maler Segerer für die Spende<br />

des gesamten Bedarfs an Wandfarben für<br />

die neuen Büroräume<br />

• dem Frauenbund Kösching für den Erlös<br />

von 700,- € aus einem Kuchenverkauf<br />

• dem Autohaus Hofmann und Wittmann für<br />

die Spende von 2500,- €<br />

• Herrn Hartinger, dem Geschäftsführer der<br />

Elisabeth Hospiz GmbH, für sein überaus<br />

kompetentes Engagement<br />

• und Herrn Fastenmeier, dem Geschäftsführer<br />

der Klinikum GmbH, für seine Aufgeschlossenheit<br />

und für die großzügige<br />

Übernahme eines Großteils des Defizits bei<br />

der Finanzierung der Eigenbeteiligung für<br />

das Elisabeth Hospiz<br />

Dank an Stifter, Spender und Förderer – 23<br />

Klaus Kirschenheuter (li. im Bild) pilgerte mit seinem<br />

Begleiter Otto Medele (re.) in diesem Jahr auf dem<br />

letzten Abschnitt des Wegs (dem sogenannten Camino)<br />

nach Santiago de Compostela. Es war in doppelter<br />

Hinsicht ein lohnenswerter Weg – für ihn als Pilger und<br />

für den <strong>Hospizverein</strong>. Kirschenheuter hatte nämlich<br />

vorher die Idee gehabt, Freunde und Bekannte anzusprechen,<br />

ob sie nicht für je gelaufene 5 km 5,- € für<br />

den <strong>Hospizverein</strong> spenden würden. Dafür gestaltete er<br />

eigens Postkarten, die er von seinen Pilgerstationen<br />

den Spendern zukommen ließ. Insgesamt verschickte<br />

er 215 „Camino-Karten“. Damit konnte er dem Verein<br />

rund 1100,- € übergeben. Für die Idee und die gute Tat:<br />

Herzlichen Dank!<br />

Allen privaten Spendern, die hier nicht genannt sind oder<br />

nicht genannt werden wollen, allen Kranzspendern und<br />

Förderern gilt ebenso der besondere Dank des Vereins.<br />

Ohne ihre Unterstützung könnte die Hospizarbeit auf<br />

Dauer nicht gesichert werden. Viele leisten auch ehrenamtliche<br />

Dienste durch die Übernahme von Aufgaben.<br />

Sie spenden somit ihre Zeit. Auch ihnen allen dankt der<br />

<strong>Hospizverein</strong> sehr herzlich. Durch die zahlreichen Hilfestellungen<br />

Einzelner kann der Verein seine Aufgabe zum<br />

Wohl schwerkranker und sterbender Menschen leisten.


Neue Aufgaben – neue Büroräume<br />

Der <strong>Hospizverein</strong> wächst<br />

Da der Verein in den letzten fünf<br />

Jahren sich stetig und intensiv weiterentwickelt<br />

hat - man nehme nur<br />

die Zahl der Hospizbegleiter von 30<br />

auf 72 Ehrenamtliche -, kam man an<br />

räumliche Grenzen.<br />

Zugute kam uns, dass im August<br />

die Büroräume im ersten Stock frei<br />

wurden, und Herr Ludwig Bengl,<br />

der Hauseigentümer und ein großer<br />

Förderer des <strong>Hospizverein</strong>s, unserem<br />

Vorsitzenden, Herrn Christian<br />

Halbauer, die Zusage machte, dass<br />

wir diese Räume zum gleichen<br />

Mietpreis wie die bisherigen übernehmen<br />

konnten.<br />

So haben wir uns von 65 auf 125<br />

qm vergrößert. Es vergingen sechs<br />

Wochen von den ersten Planungen<br />

bis zum Abschluss der Renovierungs-<br />

und Umzugsarbeiten. Ein<br />

neuer Boden wurde verlegt, die<br />

Sanitärräume mussten neu verputzt<br />

und Wasseranschlüsse in den Sozialraum<br />

verlegt werden. Manch<br />

unvorhergesehene Arbeit war nötig,<br />

um gut nutzbare und ansprechende<br />

Räume für ein effizientes Arbeiten<br />

und für den Parteiverkehr entstehen<br />

zu lassen. Nun verfügen wir über<br />

drei Büroräume, ein Besprechungs-<br />

Sorgenfrei parken<br />

in unmittelbarer<br />

Nähe<br />

zimmer, einen Sozialraum, einen<br />

Kopierbereich und ein zusätzliches<br />

Zimmer, das ab Frühjahr 2011 für<br />

die Treffen der verschiedenen Trauergruppen<br />

und Supervisionen der<br />

Hospizbegleiter genutzt werden soll.<br />

All dies hätte natürlich nicht gemeistert<br />

werden können ohne die<br />

tatkräftige Unterstützung der ehrenamtlichen<br />

Helfer. Dafür wurden rund<br />

92 Stunden aufgewendet. Nicht<br />

zum <strong>Hospizverein</strong><br />

<strong>Ingolstadt</strong><br />

über 2.600 Parkplätze: Tiefgarage Theater, Tiefgarage Münster<br />

und Parkplatz Hallenbad<br />

IFG <strong>Ingolstadt</strong> GmbH Tel.: +49 841 305-3141, Fax: +49 841 305-3149<br />

Ein IFG Unternehmen <strong>Ingolstadt</strong> der Stadt GmbH <strong>Ingolstadt</strong> parken@ingolstadt.de, www.ingolstadt.de/parken<br />

Ein Unternehmen der Stadt <strong>Ingolstadt</strong><br />

Neue Büroräume – 24<br />

Gerline Stark im neuen Büro<br />

eingerechnet sind die zahlreichen<br />

Stunden unseres Vorstandsmitglieds<br />

Max Neuburger, der Renovierung<br />

und Umzug gemeinsam mit<br />

mir organisierte und leitete. Unser<br />

Hausmeister, Herr Hellinger, war oft<br />

bis spät in die Abendstunden hinein<br />

auf den Beinen, um das tägliche Arbeitsziel<br />

zu erreichen. Aber gemeinsam<br />

konnten die Arbeiten zügig<br />

bewältigt werden, und nun können<br />

wir stolz sein auf diese schönen<br />

Vereinsräume. Im Frühjahr 2011<br />

findet die offizielle Einweihung statt.<br />

Auf diesem Wege möchten wir<br />

Hauptamtlichen uns bei Herrn Bengl<br />

sehr herzlich bedanken, da wir nun<br />

ein hervorragendes Arbeitsumfeld<br />

haben, um die täglichen Herausforderungen<br />

zu meistern.<br />

Vielen, vielen Dank!<br />

Gerlinde Stark, Hospizbüro


Hubert Böke, erzählt nach einem<br />

arabischen Märchen<br />

Zum Nachdenken<br />

Allahs Bote<br />

Die Kurzgeschichte zum Nachdenken – 25<br />

„Oh König, leih mir dein schnellstes Kamel. Ich muss<br />

sofort nach Bagdad reiten.“<br />

Mit fliegenden Gewändern war der Gärtner des Königs<br />

die Stufen des Palastes in Damaskus hinausgestürmt.<br />

„Was ist denn passiert, was dich so erschreckt hat?“<br />

„Mein König“, antwortete der Gärtner aufgebracht, „soeben<br />

ist mir im Garten der begegnet, den sie den Boten<br />

Allahs heißen. Er hat die Arme erhoben und mir gedroht.<br />

Deshalb muss ich fort. Fern von hier, in Bagdad,<br />

werde ich sicher sein.“<br />

Der König zögerte nicht und gab dem Gärtner sein bestes<br />

Kamel. Dieser ritt auf der Stelle los, so schnell das<br />

Tier laufen konnte. Der König aber begab sich in den<br />

Garten, wo er tatsächlich den Tod antraf. Er schimpfte<br />

mit dem Tod: „Was denkst du dir dabei, meinen treuen<br />

Gärtner so zu bedrohen?“ Allahs Bote schüttelte den<br />

Kopf: „Ich habe deinen Gärtner nicht bedroht. Ich war<br />

nur überrascht.“<br />

Der König zornig: „Mach mir keine Ausflüchte, du hast<br />

ihn zu Tode erschreckt.“<br />

„Oh nein“, antwortete der Tod, „ich habe nur die Hände<br />

über dem Kopf zusammengeschlagen … Ich war verwundert,<br />

deinen Gärtner hier in Damaskus zu sehen.<br />

Mein Auftrag ist, ihn heute abend fern von hier, in Bagdad,<br />

zu holen.“<br />

Gemeinsam gehen Wege der Sterbebegleitung durch Hospizarbeit und Angehörige<br />

AUSSTELLUNG<br />

Veranstalter:<br />

<strong>Hospizverein</strong> <strong>Ingolstadt</strong> e. V.<br />

mit Unterstützung der Sparkasse <strong>Ingolstadt</strong><br />

Donnerstag, 26. Mai 2011 bis Dienstag, 7. Juni 2011<br />

Hauptstelle der Sparkasse <strong>Ingolstadt</strong> am Rathausplatz


Zeit entsteht<br />

Wir gehen ins Neue Jahr<br />

In der Zeit „zwischen den Jahren“<br />

möchte ich Sie mit einem Bild von<br />

Marc Chagall einstimmen auf das<br />

bevorstehende Jahr 2011. „Der<br />

Jongleur“, so bezeichnet Chagall<br />

sein Bild, das er 1943 gemalt hat.<br />

Dieser Jongleur spielt mit der Zeit.<br />

Er stellt sie buchstäblich auf den<br />

Kopf. Die Zeit gibt nicht länger den<br />

Takt vor. Vielmehr hat die „Stunde<br />

der Künstler und des Tanzes“ geschlagen.<br />

In ihrer Manege gehen die<br />

Uhren anders.<br />

Am Ende eines Jahres sind wir<br />

versucht, davon zu sprechen, wie<br />

schnell doch das Jahr wieder vergangen<br />

ist. Doch wenn wir nicht<br />

auf ein ganzes Jahr, sondern auf<br />

einzelne Momente und Stunden,<br />

auf die eine und andere Begegnung,<br />

auf ganz konkrete kleine und große<br />

Erlebnisse zurückschauen, dann<br />

spüren wir: So ein Jahr ist wohl<br />

vergangen, aber es ist in diesem<br />

Jahr so vieles auch entstanden.<br />

Die Scheune unseres Lebens hat<br />

sich ein weiteres Stück gefüllt. Sie<br />

ist eben nicht vergangen, sondern<br />

geworden und gewachsen.<br />

Ob Chagall uns dies vor Augen halten<br />

wollte? Nämlich dass nicht die<br />

Zeit uns beherrschen soll, sondern<br />

wir unsere Zeit „in die Hand nehmen“<br />

könnten? Dass Zeit eigentlich<br />

nicht vergeht, sondern entsteht:<br />

durch ein schönes Gespräch, durch<br />

die Geburt eines Kindes, durch<br />

einen Tanz, durch Krankheit oder<br />

eine Hochzeit … Die Menschen in<br />

Afrika wissen das. Sie rechnen die<br />

Marc Chagall, Der Jongleur, 1943<br />

Zeit nicht nach Tagen und Jahren,<br />

sondern nach Erlebnissen und Ereignissen.<br />

Dadurch finden sie für ihr<br />

Leben Sinn, Erfüllung und Hoffnung.<br />

Mit diesem Gedanken wünsche ich<br />

Ihnen im Blick auf das neue Jahr<br />

die Leichtigkeit, die Chagall in sein<br />

Bild gelegt hat. Ich wünsche Ihnen<br />

das Vertrauen, dass auch im neuen<br />

Jahr viele schöne Stunden für<br />

Ein Neujahrsgruß: Zeit entsteht – 26<br />

Sie geboren werden. Ich wünsche<br />

Ihrem Herzen viel Liebe und Ihren<br />

Gedanken eine bunte Phantasie, um<br />

solche Stunden selbst zu schaffen.<br />

Und Ihren Augen und Ihrer Seele<br />

wünsche ich, dass Sie solche Stunden<br />

entdecken und dankbar verkosten<br />

dürfen!<br />

Helmut Reuter, 2. Vorsitzender


Spendenkonto<br />

<strong>Hospizverein</strong> <strong>Ingolstadt</strong> e. V.<br />

Sparkasse <strong>Ingolstadt</strong><br />

Kontonummer 18572<br />

BLZ 721 500 00<br />

Raiffeisenbank <strong>Ingolstadt</strong><br />

Kontonummer 729 582<br />

BLZ 721 608 18


<strong>Hospizverein</strong> <strong>Ingolstadt</strong> e. V.<br />

Lebzeltergasse 3<br />

85049 <strong>Ingolstadt</strong><br />

Tel. (08 41) 1 71 11<br />

Fax (08 41) 1 71 75<br />

info@hospiz-in.de<br />

www.hospiz-in.de

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