Jahresheft gut zum Druck 2009 - Kloster Baldegg

Heim St. Antonius Jahresheft 2009ging. Anders in Hurden. Hier begleitet sie die Bewohner,solange es geht und im Wissen, dass deren Lebensweghier endet. Es sind Erwachsene, die sie auf ihremletzten Wegstück begleitet und fördert. Johanna hat einOhr für die kleinen und grossen Sorgen der Bewohnerund ist offen für Gespräche. Wer durch denHaupteingang ins Antoniusheim tritt, dem fallen alsErstes die im Eingang aufgeschichteten Zündwürfel auf.Auch dies ist ein Ziel der Aktivierungstherapie: Mit denBewohnern Arbeiten vom Anfang bis zum Endeausführen und diese anschliessend unter die Leutebringen. Den Draht zu schwächeren Menschen hatJohanna durch ihr drittes Kind gefunden, dasherzkrank war und bereits als Fünfjähriges starb. Fürsozial Schwache da zu sein und sie zu begleiten, ist eineverantwortungsvolle, wertvolle und dankbare Aufgabe,erklärt Johanna.Der Tod gehört zum LebenFür Johanna ist es traurig, wenn die Bewohner geistigund körperlich immer schwächer werden und siezusehen und miterleben muss, wie deren Weg zu Endegeht. Doch für Johanna gehört der Tod zum Leben.Vielleicht, weil sie selber ihr eigenes herzkrankes Kindbis zum Tod hin begleitet hat. Wenn Menschen sehrzerbrechlich sind oder leiden, kann es eine Erlösung fürsie sein, wenn der Weg zu Ende geht. Trotzdem trifftJohanna eine Todesnachricht immer wieder und sieertappt sich beim Gedanken, dass der Zeitpunkt desTodes vielmals zu früh sei. In Hurden gibt Johanna vielund sie erhält viel. Sie überlegt sich nie, ob sich ihrAufwand lohnt, sondern freut sich darüber, dass dieMenschen in die Aktivierungstherapie kommen könnenund bei den verschiedenen Aktivitäten mitmachendürfen.Seite 18