Bericht über die Erziehungsanstalt Regensberg ZH 1883 - 1933

in 62 Fallen, also 56,80/0, ausgesprocheme Symptome von,
Rachitis des ScMdels, delI' Kilefer- und Zahnhildung, de&
Hrustskeletts nach wei8'en.
Wenn S y phi 1 is als Ursache v'on Geistesschw,ache
angeg,eben wird, 'eme Tatsache, die wohl unzweifelhaft ist,
so haben wir dariiber keine Erfahrung, da wir in keinem
Falle di,e von Heubner also im Jugendalter charakteristischen
Symptome d'er Syphilis ' oder die sicheI1en Zeiche'll nach
RoO c h si n g 'erund Ruts c hi n son findoo konnten. In
einem fiir hel'leditare Syphilis, 'V'erdachtigten Falle war die
Wassermann'sphe ReaktiQn, von berufener Stelle ausgefiihrt,
negativ.
Ob und in welchem Grade Tub 'ell' k u 1 00 seder Eltern
und der nahwen Verwandtsochaft als Ursache von
Geistesschwache doc Kinder aIlZillnehmense,i, kOllIl;ten wit
nicht feststellen, da nur in 6 Familien unserer 109 ZOglinge
Tuberkulose angegeben wurde. Die auiJerordootlich
gering,e Sterhlichkieit voOn Zoglingen in del" Anstalt spricht
gegen ,ein'e solche, Anna1me. 1m Verlaufe del" 50 Jahre,
seit denen die Anstalt besteht und 1000 Zoglinge aufge.-­
Hommen hat, sind nur 10 T-odesfalle vorgek,ommen. 4 Zoglinge
starben an crouposer Lungenentziindung, ie eine'l" an,
Erstickung infolge Eindringens voOn Speisebrej in die. Luftrohre,
Maseru, Herzklappen-, Brustfellentzundung, Hirnentziindung
und! plotzlich eintretender Herzinsuffizienz.
Das gering'e Mortalitatsverhliltnis del" Anstalt darf
wohl neben sorgfaltiger Pflege auch del" gunstigen Lage
der Anstalt zugeschrieben werden.
Ausgedehnte Untersuchungen wissenschaftlicher Forscher
(A n ton) der letzten Jahre haben mehr Licht in die
Storunge'll del" korperlichen und geistigen Entwicklung
der Kinder gebracht, welche durch Schadigung del"
inn ern S 'e k I" e t i '0 n, d. h. del" Funktion del" Schilddrusen,
Geschlechtsdrusen, Neb!O)nnieren, del" Thymusdrlise, Zirbeldruse
und Hypophyse (Rirnanhang) bewirkt werden. Je
nach der storenden Wirkung del" einenoder andem Druse,
oderauch mehrerel" gleichzeitig, sollen besondel"eTypen
des korperlich und geistigentwicklungsgestOl"ten Kindes.
auftreten. Zwergwuchs" selten Riesenwuchs, Verbleibep
auf kindlicher Entwicklungsstuie, leichte, bis schw!}r()
Geistess.chwache ist allen diese'll Formen gemeinsam. Di()