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ŹççúççLOGISTICS - Axel Novak

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VisionSprung nach vorneDB Logistics-Chef Dr. Norbert Bensel erklärt, warum der Kaufvon BAX Global mehr ist als eine lohnende Invesition.[ Interview ] <strong>Axel</strong> <strong>Novak</strong> [ Foto ] Max LautenschlägerWer in der Logistik auf demWeltmarkt erfolgreich seinwill, muss sich auf ein dichtgeknüpftes internationales Netzwerkverlassen können. Die Deutsche BahnAG gehört mittlerweile weltweit zu denersten Drei der Branche. Vorstand Dr.Norbert Bensel, verantwortlich für dasLogistik-Ressort bei der Bahn, erklärt,warum Expansion lebensnotwendig ist.DB Logistics baut das Geschäft internationalaus. Erst erwerben Sie den US-LogistikerBAX Global, dann gründen Sie einJoint venture mit dem chinesischen LogistikerStarTrans: Verabschiedet sich dieBahn vom Schienengüterverkehr?Keineswegs, aber Transport und Logistiksind für uns viel mehr als Schienengüterverkehr.Güter wollen nicht vonBahnhof zu Bahnhof, sondern vom Erzeugerzum Endkunden. Also musstenwir uns mit unseren Logistikaktivitätenbreiter aufstellen. Und deshalb habenwir vor drei Jahren mit Stinnes/Schenkereinen führenden Logistik- und Speditionsanbietergekauft. Wir haben nundas beste europäische Landverkehrsnetzmit Verteilung in ganz Europa – auchdurch eine immer engere Verknüpfungvon Schenker zu Intermodal und Railion.Wir sind in der Seefracht die NummerDrei weltweit und in der Luftfrachtmit BAX Nummer Zwei. Die Brancheist in der Konsolidierungsphase. Nur mitorganischem Wachstum werden wir unserewirklich hervorragende Stellung imMarkt nicht halten können. Also müssenwir auch durch Akquisitionen wachsen.Wie passt BAX Global zu Schenker?BAX Global passt deswegen so hervorragend,weil wir mit Schenker inEuropa sehr stark, in Asien ein ernst zunehmenderMitspieler und in den USAangesichts des großen Marktes zwar respektabel,aber noch nicht ausreichendaufgestellt sind. Mit BAX sind wir nunauch dort ein großer Player in allen Bereichenund gewinnen auf der Streckeüber den Pazifik an Volumen. Und Volumenist wichtig für Einkaufskonditionen.BAX hat zudem bisher ein relativgeringes Seefrachtaufkommen. Das istfür uns gut, weil wir nun die Chancehaben, den BAX-Kunden mehr und bessereDienstleistungen bei der Seefrachtanzubieten. Mit BAX und Schenker machenwir in Luft- und Seefracht einenSprung nach vorne.Befürchten Sie nicht, dass sich nun die Geschäftezwischen BAX Global und Schenkerüberschneiden? Kommt es da nicht zuinterner Konkurrenz?Ein Blick auf die Kundenlisten vonBAX zeigt, dass sie die von Schenker ergänzen.BAX hat ein starkes Potenzial ander amerikanischen Westküste. Der Vorteilfür die BAX-Kunden liegt darin, dasssie unser Schenker-Netzwerk nutzenkönnen. Umgekehrt haben wir in denUSA die Möglichkeit, den Schenker-Kunden mehr und bessere Angebote zumachen. Und für die Mitarbeiter beiderMenschenkennerNorbert Bensel■ Seit einem Jahr verantwortet Dr.Norbert Bensel bei der DeutschenBahn AG den Bereich Transport undLogistik, der mehr als die Hälfte desDB-Umsatzes generiert. Der 59-Jährigepromovierte Chemiker war lange Jahrebei großen deutschen Unternehmen imPersonal- und Sozialwesen tätig, zuletztals Vorstand für Human Ressources. VonJuni 2002 bis März 2005 war BenselPersonalvorstand bei der Bahn.Unternehmen heißt das, voneinander zulernen. Aus unterschiedlichen Kulturenentwickelt sich eine neue Stärke.BAX hat in 130 Staaten 500 Büros, Schenkerverfügt weltweit über 1.100 Standorte.Bleibt das so?Wir werden uns Land für Land anschauen,welche Standorte die richtigensind. Es ist klar, dass wir durch den Zusammenschlussauf Wachstum ausgerichtetsind. Wir gehen davon aus, dasswir mehr Mitarbeiter brauchen. Nur inden Ländern, wo wir durch den Zusammenschlusszwei Gesellschaften haben,wird es am Schluss einen Chef geben.Das werden wir in den nächsten Monatenpartnerschaftlich besprechen. Wichtigist, dass wir den Kunden verbesserteProdukte anbieten können.Wäre es nicht sinnvoller, die Infrastrukturengpässeauf der Schiene in Europa zubeseitigen, statt durch Zukauf zu expandieren?Aber wir tun doch beides! Wir steckenin die Infrastruktur auf der Schieneweiterhin viel Geld! Wir haben im Schienengüterverkehr1998 bis 2004 rund2,4 Milliarden Euro in rollendes Materialinvestiert. Wir sehen in den kommendenJahren weitere 1,5 Milliarden Eurofür Lokomotiven und Güterwagen vorund wollen den Einzelwagenverkehrausbauen. Die Internationalisierung istein wichtiger Punkt – aber immer unterdem Aspekt, den Kunden, mit denenwir Geld verdienen, vernünftige Lösungenanzubieten. Gleichzeitig investierenwird dort, wo der Rückfluss absehbar zuerwarten ist. Wir haben mit dem Kaufvon BAX und dem Joint venture mitStarTrans eine strategische Entscheidunggetroffen, den Bereich Speditionund Logistik weltweit auszubauen.


Vision{ Dr. Norbert Bensel}»Aus den unterschiedlichen Kulturen entwickeltsich eine neue Stärke unseres Unternehmens!«Der Schienengüterverkehr hat in Deutschlandweiterhin Probleme am Markt. Woranliegt das?Wir sind im Schienengüterverkehrauf gutem Weg, den Turn around zuschaffen. Wir bewegen uns im Rahmender Planung und das müssen wir fortsetzen,damit wir nachhaltig in die schwarzenZahlen kommen. Ein Beispiel istder Kombinierte Verkehr (KV), der jaderzeit unser Hauptwachstumsträger imSchienengüterverkehr ist. Hier bestehengerade im Seehafenhinterlandverkehrgroße Chancen. Allerdings müssen wirzum Einen die Infrastruktur je nachEntwicklung der Häfen stärker ausbauen,um Engpässe zu überwinden. ZumAnderen wollen wir die Dispositionüber Material und Mitarbeiter dem KVzuordnen, um mit schlankeren Strukturennoch wirtschaftlicher zu werden undweiter zu wachsen.Der Wettbewerb auf der Schiene wirdhärter, die Konkurrenz gewinnt an Marktanteilen.Was ist Ihre Antwort darauf?Wettbewerb ist ein natürlicher Teildes Geschäfts. Unser Ziel muss sein,besser als der Wettbewerber zu sein, unddas können wir auch. Wir müssen nochNachgefragt: Die Redaktion im DB-Logistics-Headquarter in Berlin. (v.l. Schmidt, <strong>Novak</strong>,Brandt, Dr. Bensel, Albrecht)näher an die Kunden herankommen, umdurch spezifische Lösungen zu überzeugen.Wir können durch Leistung überzeugenund unsere Vorteile ausspielen:Unsere Größe als Güterbahn, unsereVersorgungssicherheit, die langfristigverlässliche Partnerschaft, unser Fahrzeugparkmit 100.000 Güterwagen. Aufder anderen Seite müssen wir verstärktBranchenprodukte und mehr Flexibilitätanbieten: Wenn wir dabei die Kosten imGriff behalten, sind wir unschlagbar!Was heißt das konkret für die Kunden?Derzeit laufen 15 Projekte im Rahmenvon RailPlus, um den Schienengüterverkehrdauerhaft zukunftsfähig zumachen: Zum Beispiel, um dem KombiniertenVerkehr und dem MarktbereichMontan mehr unternehmerische Autonomiezu verleihen. Das sind hochkomplexeProzesse, das braucht seine Zeit!Wir werden die Ressource Güterwagenin ein eigenes Assetmanagement bringen,wo wir alle Leistungen von der Güterwagenstrategieüber die Instandhaltungbis zur Endverwertung von Waggonsin eine Hand geben.Das betrifft Kunden nur mittelbar ...Auch auf der Vertriebsseite gibt esProjekte und Programme für die wichtigstenregionalen und internationaleKunden. Ein nächster Schritt ist: Wiebinden wir Schenker im Schienengüterverkehrstärker ein? Wir haben eineReihe hervorragender Beispiele, wo wirdurch Schenker, Stinnes und Railion gemeinsammehr Erfolg haben. Das sindverkehrsträgerübergreifende Angebote,die kein Wettbewerber hat!Ein anderer Trumpf ist der Einzelwagenverkehr.Ich will diese Verkehre gemeinsammit den Mitarbeitern und denFührungskräften wirtschaftlich gestalten.Zum Einen über das Strukturprogramm200X für den Schienengüterverkehr.Und zum Anderen über eine nochstärkere Internationalisierung dieserVerkehre.Auf der Nord-Süd-Achse funktioniert dasbisher gut. Nur in Ost-West-Richtung istdas problematisch. Warum?Aus meiner Sicht sehen wir großeWachstumsmärkte gerade auf dieserAchse, also nach Osten und nach Frankreichund Spanien. Wir müssen dort mitunseren französischen Freunden weiterkommen.Die Weichen sind gestellt,aber wir müssen nun beweisen, dass dieseVerkehre funktionieren.Das Ressort Transport und Logistik heißtnun DB Logistics. Was hat sich mit derneuen Bezeichnung geändert?Für mich ist der Gesamtkonzern DBdas Maß dafür, wo und wie wir an derZukunft arbeiten. Da gibt es die dreiRessorts und DB Logistics ist eines davon.In diesem Ressort haben wir jetztdie Geschäftsfelder, die wir direkt führen.DB Logistics ist somit die Klammer, dieFührungsorganisation für Railion, Stinnesund Schenker zusammen mit BAX.Schließlich haben wir zwischen den einzelnenGeschäftsfeldern eine Reihe vonPotenzialen zur Zusammenarbeit. Wirkönnen für unsere Kunden gemeinsam,aus den einzelnen Geschäftsfeldern heraus,Angebote machen, die weit überdas hinausgehen, was jeder Bereich fürsich anbieten kann. Innerhalb DB Logisticssetzt das voraus, mehr Verständnisfür die Produkte des anderen zu haben.Sie verlangen einiges von Ihren Mitarbeitern!Natürlich! Aber positiv ist doch, dasswir eine außerordentlich motivierteMannschaft haben. Ich glaube, dass dieMitarbeiter merken, dass wir vorankommen.Unsere Führungskräfte müssen wirdahin bringen, dass sie weniger anordnen,sondern erklären, warum wir bestimmteMaßnahmen durchführen müssen.Und: die Führungskräfte müssenlernen zuzuhören, welche Vorschlägedie Mitarbeiter haben. Denn die sind diegrößten Experten, die täglich vor Ortsehen, was gut und was nicht gut läuft.

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