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Dissertation

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Roten Armee und Aussiedlung (1945-1947). In der <strong>Dissertation</strong> wurden auch folgende Fragen<br />

berücksichtigt: Anfänge der polnischen Verwaltung und einzelner Institutionen (wie: PUR:<br />

Pa�stwowy Urz�d Repatriacyjny w Pas��ku – Staatliches Repatriierungsamt in Pas��k),<br />

Verifikation der „Autochthonen“, das Verhältnis des Staates und der neuen Siedler zu dieser<br />

Bevölkerungsgruppe, Anfänge der sowjetischen Militärverwaltung und Beschlagnahm der<br />

landwirtschaftlichen Güter durch die Rote Armee im Kreis Preußisch Holland/Pas��k. In der<br />

Arbeit wurden auch soziologische Prozesse behandelt, wie die Frage des deutschen<br />

kollektiven und kulturellen Gedächtnisses und seiner Konstruktion in der Vergangenheit.<br />

Die geographische Beschränkung des Themas erlaubt eine sachlich-kritische Klärung der<br />

Prozesse der Vertreibung/Aussiedlung und ihre detaillierte Darstellung auf dem Niveau einer<br />

Kreisstadt; zugleich stehen der Mensch und sein individuelles Schicksal im Mittelpunkt.<br />

Solche Konzipierung der Arbeit ist gerade bei der Beschreibung menschlicher Tragödien von<br />

besonderer Bedeutung. In dem Fall der Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Ost-<br />

Mitteleuropa ist diese Aufgabe schwieriger, weil sich hier komplizierte Täter- und<br />

Opferrollen verschränken. Durch die Politisierung und Ideologisierung des Themas auf beiden<br />

Seiten wird die Aufgabe nicht einfacher, denn es ist leicht, ins nationale Lagerdenken zu<br />

verfallen. Bei der Darstellung dieser heiklen Thematik ist es also wichtig einerseits auf die<br />

Verschiedenheit der historischen Kontexte hinzuweisen, andererseits einen angemessenen<br />

Bezug auf das menschliche Leid zu nehmen. Gerade bei der Sichtung der einschlägigen<br />

deutschen und polnischen Fachliteratur fällt das Fehlen eines der Elemente besonders auf.<br />

Die vorliegende <strong>Dissertation</strong> basiert auf drei Quellengattungen: An erster Stelle stehen<br />

polnische und deutsche archivalische Überlieferungen, vor allem die Sammlungen des<br />

Staatsarchivs zu Olsztyn/Allenstein, hauptsächlich Akten des Staatlichen Repatriierungsamtes<br />

(PUR), des PRN (Kreisnationalrat in Pas��k), der Kreisabteilung in Pas��k, Dokumentation<br />

des Wojewodschaftsamts in Olsztyn und Akten des Bevollmächtigten der Regierung der<br />

Republik Polen im Masurischen Bezirk. Hilfreich waren Dokumente aus dem Archiv der<br />

Neuen Akten in Warschau – vor allem zum Wirken des Aufenthalts der Roten Armee im<br />

Kreis Preußisch Holland/Pas��k: Akten des Ministeriums der Öffentlichen Verwaltung, des<br />

Ministeriums für die Wiedergewonnenen Gebiete, des Handels- und Industrieministeriums,<br />

des Ministeriums der Landwirtschaft und der Landwirtschaftlichen Reformen. Ferner wurden<br />

Dokumente des Archivs des Außenministeriums in Warschau (Minsterstwo Spraw<br />

Zagranicznych) geprüft, darunter Akten des Politischen Departments/Sowjetische Abteilung,<br />

sowie die Kollektion der Russischen Akten aus den Sammlungen des Zentralmilitärarchivs in<br />

Rembertów (Centralne Archiwum Wojskowe). Außerdem erwies sich die Ostdokumentation<br />

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