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Kleine Zeitung Februar 2010 Interview. Schüler machen ... - Alf Poier

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22 |SCHÜLER MACHEN ZEITUNGKLEINE ZEITUNGMITTWOCH, 10. FEBRUAR <strong>2010</strong>IHRE MEINUNGUndwasistHumorfürdich?Diana Lueger,Sängerin der Gruppe„Zweitfrau“: Ichkann besondersüber Spontanitätund Filme mit JimCarrey lachen.Für mich gilt auch der Satz: DerÖsterreicher lacht besondersdann, wenn einer nicht mitlacht.Dem englischen Humorkann ich nicht viel abgewinnen,da er sehr trocken ist.Rosina Perl,Pensionistin: Humorspielt in meinemLeben einegroße Rolle. Lachenist einfachetwas Wichtiges.Besonders lustig finde ich einzelneAussagen von meinen Enkelkindern.Mein Lieblingswitzhandelt von einem Elefantenund einer Maus, die heiratenwollen.Maximilian Pilsner,Kindergartenkind:Ich finde dieZeichentrickfigurSpongebobSchwammkopfundseineFreundePatrick, Sandy & Co sehr witzig.Ich bin wirklich ein großer Fanvon ihnen. Ich habe zwar keinenLieblingswitz, aber ich finde,dass jeder Mensch lachen könnenmuss.Birgit Fauland,Schülerin: Humorist für mich lebenswichtig.Denn ein Tagohne Lachen istfür mich ein verlorenerTag. Mein Lieblingswitzlautet: Eine Blondine geht insMeer schwimmen. Da kommtplötzlich ein Krokodil daher –sie denkt: „Jetzt gibt es von Lacosteauch schon U-Boote?“UMFRAGE UND FOTOS:ELISABETH PILSNERUND MARIE-THERESWEITENTHALERDAS REDAKTIONSTEAMSpaß im AlltagKoloman Knitl, 16,Fohnsdorf: Ichfinde, Humorist, Spaß in jederalltäglichenSituation zu finden.INTERVIEWÜber sich selbst lachenMichaela Kaltenegger,15, Hirschegg:Wichtigist, dass manauch über sichselbst lachenkann.„IchspieledenLeutenihrenWahnsinnvor“Ja, wirklich! Chaos-Komiker <strong>Alf</strong> <strong>Poier</strong> kann auchganz ernst sein. Und das bei einem <strong>Interview</strong>zum Thema Humor. Überzeugen Sie sich selbst.Ob„Satsang“, „Kill Eulenspiegel“oder andere Programme– <strong>Alf</strong> <strong>Poier</strong> punktet mitseiner Chaos-Comedy. Wir habenihn vor einem Auftritt inHainfeld (Niederösterreich) zum<strong>Interview</strong> über das Thema Humorgebeten und staunten, dassuns ein völlig anderer <strong>Alf</strong> <strong>Poier</strong>gegenüber saß, als ihn die Öffentlichkeitkennt – ruhig und beson-nen statt chaotisch und hektischstand er Rede und Antwort.Der Fasching ist am Höhepunkt:Können Sie mit Humor a la VillacherFasching etwas anfangen?ALF POIER: Ich hätte für den VillacherFasching eine VIP-Karte bekommen,habe aber dankend abgelehnt.Als Kind hat mich derFasching schon interessiert, abermit 13 oder 14 hat das aufgehört.Der Chaot ganz zahm: <strong>Alf</strong> <strong>Poier</strong> mit Jung-Reportern des AbteigymnasiumsSeckau: Markus Schwaiger, Johannes Fröhlich, Marie-Theres WeitenthalerÜber KleinigkeitenKarin Leitner, 17,St.Lorenzen: Humorist fürmich, auchüber Kleinigkeitenlachenzu können.ZUR PERSON<strong>Alf</strong> <strong>Poier</strong> wurde am 22. <strong>Februar</strong>1967 in Judenburg geboren undbesuchte die HAK Judenburg.1987-1995: Tellerwäscher bis„Kellnerin“ (Eigendefinition).April 1995: 2. Platz beim „GrazerKleinkunstvogel“.August 1995: Programm „Himmel,Arsch & Gartenzwerg“.1998: Salzburger Stier.1999: Premiere von „Zen“.2000-2008: Kabarettpreis„Karl“, das Buch „Mein Krampf“erscheint, Reise nach Indien,Eröffnung „Botschaft für Bewusstsein,Scheißdreck &Kunst“ in Eggendorf (NÖ).Oktober 2008: Premiere von„Satsang“.Recherche: Koloman KnitlWorüber lacht ein <strong>Alf</strong> <strong>Poier</strong>?POIER: Gut gefallen mir HelgeSchneider, Gerhard Polt und JosefHader. Es gibt auch einige internationaleKomiker oder besserhalb philosophische Clowns,wie etwa Leo Bassi aus Spanien.Wie sieht’s mit österreichischenKollegen aus? Können Sie über„Kaiser“ Robert Palfrader lachen?POIER: Ich habe den Kaiser einmalkurz gesehen, der gefällt mirnicht so wirklich. Ich hätte auchzur Sendung gehen können, ichbin aber froh, dass ich nicht hingegangenbin, weil man beim Kaiserja diese ganzen Redegepflogenheiteneinhalten muss. Ichwill mich nicht so anpassen, dawäre ich schon beim ersten Satzhinausgeflogen.Können Sie über sich lachen?POIER: Ein paar Sachen habe ichschon, die ich mir nach Jahren anschaueund sie dann lustig finde.Wenn ich ein Programm langeZeit gespielt habe, brauche icheinmal eine Pause. Nach einer


KLEINE ZEITUNGMITTWOCH, 10. FEBRUAR <strong>2010</strong>DIE KLEINE MACHT SCHULE |23Für Körper und GeistMarie-Theres Weitenthaler,16, St.Margarethen: Lachenist die besteMedizinfür Körperund Geist.Spaß im InternetJohannes Fröhlich,16, St. Marein:Mein Humor?Am bestenklicken aufyoutube.com/2joestudios.Humor bedeutet genießenAgnes Laubreiter,16, St. Margarethen:Für michbedeutet Humor,das Lebenin vollen Zügenzu genießen.Lachend durchs LebenMarkus Schwaiger,17, St. Stefan:Humor ist diebeste Möglichkeit,dasLeben zu bewältigen.Weile hole ich es wieder herausund schaue es mir an.Sie führen Ihr aktuelles Programm„Satsang“ auch in Bayernund der Schweiz auf. Können unsere„Nachbarn“ über andere Dingelachen als wir?POIER: Das wäre mir ehrlich gesagtnicht aufgefallen. Was man inDeutschland schon spürt, ist,dass die Schwelle dessen, wasman sagen kann, ohne Tabus zuverletzen, höher ist.Ab wann sehen Sie die Grenzendes Humors überschritten?POIER: Die Grenzen zieht die Gesellschaft.Ich habe genug Drohungenund Beschwerdebriefebekommen und bin auch schonoft beschimpft worden. Was fürmich durchaus noch durchgeht,ist für manche Leute schon zuviel. Als zum Beispiel Stermann&Grissemann vor Jahren gesagthaben, dass Jörg Haider erschossengehört, war offenbar eineGrenze überschritten.Stermann & Grissemann bezeichnetenSie als „wahnsinnig,aber wahnsinnig gut“. Ist derWahnsinn ein Element, das Sie bewussteinfließen lassen?POIER: Ich glaube, dass ich eigentlichder normalste Mensch aufdieser Welt bin. Nur die Welt dadraußen ist schon so verrückt,dass alle glauben, dass ich einenPecker habe. In Wahrheit ist esgenau umgekehrt – ich spiele denLeuten den Wahnsinn vor, den sieselber leben. Der Mensch hateben Grundbedürfnisse, die inder modernen Gesellschaft teilweisenicht ausgelebt werdenkönnen. Das lebe ich dann auf derBühne aus, aber das ist deswegenja nichts Abnormales.Sie sind jetzt 42 Jahre alt. Wirdman irgendwann zu alt für IhreArt von Comedy?POIER: Ich glaube, man kann sichmit dem Alter mitentwickeln.Meine neueren Programme sindviel philosophischer undernsthafter als „Mitsubischi“.Ich bleibe dadurchauch jung. So etwas wiePension wird es fürmich nicht geben,schon gar nichtgeistig.Sie habensich gefragt,werden größerenTuscherhat: dieLeute,die sichIhre Comedyanschauen,oder Sie,weil Sie sie<strong>machen</strong>.Also, wer hatjetzt den größerenTuscher?POIER: Das ist eine offeneFrage, aber wennman sich anschaut, wieder sogenannte Alltag derLeute abläuft, glaube ich,dass ich normaler bin als diemeisten (lacht). Es ist kein Problem,wenn man einen Tuscherhat. Das Problem ist nur, wennman es nicht weiß.Also zelebrieren Sie Ihren Tuscher?POIER: (lacht): Ja, so kann man sagen.Ich kenne meinen Tuschergenau. Ich habe genug Psychobüchergelesen, aber ich will ihn garnicht kurieren, weil dann würdeich aufhören, auf der Bühne zustehen. Wahrscheinlich ist dasmeine Therapie. Die anderenzahlen etwas für ihren Therapeutenund ich kriege gezahlt. Daspare ich mir mit meinem Berufeinen Haufen Geld (lacht).INTERVIEW: MARIE-THERESWEITENTHALER, JOHANNESFRÖHLICH, MARKUS SCHWAIGER<strong>Alf</strong> <strong>Poier</strong>, hier mitRieseneislutscherundKlobürste: „Ich denke,ich binnormaler als diemeisten. Es ist keinProblem, wenn maneinen Tuscher hat.Das Problem ist nur,wenn man es nichtweiß.“APA, KK,KANIZAJ(7)

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