Dirk Loerwald - ethos
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<strong>Dirk</strong> <strong>Loerwald</strong>: Der Markt für illegale Drogen – Drogen als Ware und der Staat als Drogenhändler? 16<br />
Hrsg. v. Thomas Retzmann / Tilman Grammes<br />
Da es auf illegalen Märkten weder Qualitätskontrollen noch Verbraucherschutz gebe und stattdessen<br />
Skrupellosigkeit an der Tagesordnung sei, sehen die Befürworter einer liberalen Drogenpolitik in<br />
der Legalisierung harter Drogen eine Chance zur Verringerung von Gesundheitsrisiken. Durch eine<br />
Verbesserung der hygienischen Bedingungen bei der Einnahme (z. B. durch sterile Einwegspritzen)<br />
sowie durch die Möglichkeiten der Überwachung der Qualität der jeweiligen Drogen (z. B. durch<br />
Produktionsvorschriften) sinken gesundheitliche Gefährdungen durch Drogenkonsum.<br />
Liberalisierungsbefürworter weisen darauf hin, dass Pro-Legalisierung nicht Pro-Drogenkonsum<br />
bedeute. Drogen würden sowieso gehandelt und konsumiert, weil offensichtlich eine Nachfrage bestehe.<br />
Es komme vielmehr darauf an, den Tausch und den Verzehr von Drogen durch Legalisierung<br />
sichtbar und kontrollierbar zu machen. Ein legaler Drogenmarkt könne wirksamer durch eine Rahmenordnung<br />
gestaltet werden als ein illegaler Markt für Drogen. Drogenkonsum dürfe nicht als Straftat<br />
kriminalisiert werden, sondern müsse vielmehr als Krankheit anerkannt werden.<br />
(Quelle: Autorentext)<br />
Aufgabe: Führen Sie ein einfaches Entscheidungsspiel durch. Gehen Sie wie folgt vor:<br />
� Vorbereitung: Räumen Sie Tische und Stühle an den Rand und teilen Sie den Klassenraum mit<br />
einem Kreppband in zwei Hälften. Hängen Sie in der einen Seite ein „Ja“-Schild an die Wand<br />
und in der anderen ein „Nein“-Schild.<br />
� Spielbeginn: Stellen Sie sich gemeinsam mit Ihren Mitschülern in der Mitte auf das Kreppband.<br />
� Spielverlauf: Der Lehrer liest Aussagen zur Drogenpolitik vor. Hören Sie sich die jeweiligen<br />
Aussagen genau an und entscheiden Sie sich, ob Sie der Aussage zustimmen oder nicht. Je<br />
stärker Sie zur Zustimmung tendieren, desto näher stellen Sie sich an das „Ja“-Schild und umgekehrt.<br />
Hinweis: Haben Sie Mut zu einer möglichst eindeutigen Entscheidung und wählen Sie<br />
nur im Ausnahmefall die Mitte.<br />
� Spielauswertung: Diskutieren Sie nach jeder Aussage das Meinungsbild, das im Klassenraum<br />
sichtbar geworden ist.<br />
Aussagen für das Entscheidungsspiel<br />
� Drogenkonsum schadet nur den Konsumenten selbst und sollte deshalb jedem frei gestellt<br />
werden!<br />
� Der Staat sollte den Handel mit harten Drogen grundsätzlich bestrafen!<br />
� Der Staat sollte den Konsum harter Drogen grundsätzlich bestrafen!<br />
� Durch das staatliche Drogenverbot werden Menschen in die Illegalität gedrängt!<br />
� Eine Legalisierung illegaler Drogen führt zu einem Rückgang der Kriminalität!<br />
� Drogenkonsumenten können nicht selbstständig entscheiden, was für sie gut ist!<br />
� Eine Drogenlegalisierung führt zu „Drogentourismus“!<br />
� Wenn illegale Drogen legalisiert werden, dann können Handel und Konsum der Drogen staatlich<br />
kontrolliert werden.<br />
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