Vereinstrainer des Jahres 2010 - Tennis-Verband Niederrhein e.V.
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Siegerehrung der Damen: In einer Neuauflage <strong>des</strong> Vorjahresfinales setzte sich erneut die<br />
Holländerin Aniek van Koot gegen die Berlinerin Katharina Krüger durch. Hinten v.l.: Peter<br />
Schuster (Präsident <strong>Verband</strong> Deutscher <strong>Tennis</strong>lehrer), Rudolf Jelinek (1. Bürgermeister), Gerhard<br />
Nölle (Bezirksvorsitzender), Heinz Wagner (Deutscher <strong>Tennis</strong> Bund), Dietmar Stratmann<br />
(Oberschiedsrichter). Unten v.l.: Aniek van Koot, Ernst Denneborg (Vertreter <strong>des</strong> Schirmherrn<br />
Dr. Thomas de Maiziere), Katharina Krüger, Edwin Kornel (DTB, Referat Rollstuhltennis). D.M.<br />
22. GERMAN OPEN IM ROLLSTUHLTENNIS IN ESSEN<br />
Holländische Übermacht<br />
Die topgesetzten Franzosen konnten<br />
bei den Herren die Erwartungen<br />
nicht ganz erfüllen. Beide Titel holten<br />
sich die jungen Niederländer Tom Egberink<br />
bei den Herren und Aniek van Koot<br />
bei den Damen.<br />
Wie hochklassig das mit Spielern aus<br />
12 Nationen besetzte Turnier war, zeigt,<br />
dass bereits in der ersten Runde die Vorjahresfinalisten<br />
Pjotr Jaroszewski aus<br />
Polen und der Franzose Lahcen Majdi<br />
aufeinander trafen und diesmal der<br />
Franzose mit 4:6, 6:4, 6:2 für sich entscheiden<br />
konnte, jedoch im Endspiel gegen<br />
den Jungstar aus Holland Tom Egberink<br />
mit 6:2, 6:4 chancenlos war.<br />
Die deutschen Spieler konnten, in Abwesenheit<br />
<strong>des</strong> amtierenden Deutschen<br />
Meisters Peter Seidl aus Passau, jeweils<br />
die erste Runde erreichen. Der Berliner<br />
Sven Hiller wehrte sich dabei tapfer gegen<br />
den an 1 gesetzten Franzosen Frederic<br />
Cazeaudumec, verlor jedoch erwartungsgemäß<br />
mit 2:6, 2:6. Steffen Sommerfeld<br />
(Berlin) hatte den Vorjahresfinalisten Lahcen<br />
Majdi am Rand einer Niederlage. Er<br />
schaffte in beiden Sätzen ein Break, unterlag<br />
jedoch 5:7, 4:6. Guido Nespethal hatte<br />
gegen seinen Angstgegner Albin Batycki<br />
(POL) keine Chance und verlor 1:6, 3:6.<br />
Bei den Damen beherrschte erneut die<br />
an Nr. 6 der Welt platzierte Niederländerin<br />
Aniek van Koot die Konkurrenz. Sie gewann<br />
gegen die deutsche Spitzenspielerin<br />
Katharina Krüger mit 5:7, 6:1 und 6:0.<br />
Die verletzungsbedingten Ausfälle der<br />
Newcomerin Sabine Ellerbrock und der<br />
Lokalmatadorin Nora Sommerfeld konnte<br />
die erst seit einem Jahr im Rollstuhl spielende<br />
Bianca Osterer (Kamp Lintfort)<br />
durch ihren überraschenden Einzug ins<br />
Halbfinale kompensieren. Sie musste sich<br />
jedoch der dominanten Niederländerin<br />
van Koot mit 1:6, 2:6 geschlagen geben.<br />
Den Doppel-Titel sicherte<br />
sich bei den Herren<br />
die französisch/<br />
polnische Paarung Caz<br />
e a u d u m e c / Ja r o szewski<br />
mit 3:6, 6:1, 7:5<br />
gegen die Franzosen Majdi/Dalmasso. Bei<br />
den Damen gewann das holländische Duo<br />
van Koot/Timmermann 6:3, 6:2 gegen das<br />
englisch/deutsche Paar Hunt/Krüger.<br />
Erstmals reisten zwei israelische<br />
Spieler an. Der Kriegsversehrte Kordoni<br />
sicherte sich den Titel gegen den Schweizer<br />
von Däniken in der Second Draw mit<br />
6:2, 1:6 und 7:5.<br />
Die Juniorendisziplin rundete diese<br />
bemerkenswerte Spitzenveranstaltung im<br />
Behindertensport ab. Im Endspiel standen<br />
sich wieder zwei Holländer gegenüber.<br />
Rody de Bie gewann gegen Carlos Anker<br />
mit 6:0 und 6:0.<br />
Rollstuhltennis ist eine der wenigen<br />
Sportarten, die keine Unterteilung in<br />
Behindertenklassen kennt. Die Ergebnisse<br />
werden die Diskussion einer Klasseneinteilung<br />
wieder anregen, gewannen doch<br />
beide Einzelkonkurrenzen beinamputierte<br />
Behinderte. Querschnittsgelähmte sind<br />
in dieser Klasse im Nachteil, ohne die<br />
Leistung der Sieger schmälern zu wollen.<br />
Dass die Niederlande und Frankreich<br />
führende Nationen im Rollstuhltennis<br />
sind, kommt nicht von ungefähr. Die finanzielle<br />
Ausstattung ist mit Deutschland<br />
nicht vergleichbar. So wird beispielsweise<br />
der französische <strong>Verband</strong> derzeit mit 90<br />
<strong>Tennis</strong>stühlen ausgestattet, die auf den<br />
Stützpunkten Behinderten zur Ausübung<br />
der Sportart Rollstuhltennis zur Verfügung<br />
stehen. Erstaunlich daher, dass<br />
Deutschland immer noch in der ersten<br />
Weltgruppe vertreten ist und Nationen<br />
wie Amerika und Australien hinter sich<br />
lassen konnte. E.K./E.T./D.M.<br />
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NIEDERRHEIN TENNIS 17