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Voithsiedlung - Stadt Heidenheim

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16<br />

Mithilfe gesucht<br />

...zur Modernisierung des neuen <strong>Stadt</strong>teilbüros<br />

Da das ursprüngliche <strong>Stadt</strong>teilbüro<br />

in der Friedrich-Voith-<br />

Straße 4 aufgrund eines Wasserrohrbruchs<br />

nicht mehr genutzt<br />

werden konnte, ist das <strong>Stadt</strong>teilbüro<br />

in der Friedrich-Voith-<br />

Schule (Zimmer 214) ansässig.<br />

Nun hat sich die Möglichkeit ergeben,<br />

neue Räumlichkeiten in<br />

der ehemaligen Metzgerei im<br />

Gebäude der Gaststätte „Grüner<br />

Kranz“, Paul-Priem-Straße<br />

33, zu beziehen.<br />

Mit dem neuen <strong>Stadt</strong>teilbüro<br />

soll eine noch zentralere Anlaufstelle<br />

für die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

für Fragen zu<br />

Modernisierungen und sonstigen<br />

Anliegen eingerichtet werden.<br />

Das große Schaufenster<br />

eignet sich besonders zum Aushängen<br />

von Plakaten und Informationen<br />

zu aktuellen Themen<br />

der <strong>Voithsiedlung</strong> und zur Bekanntmachung<br />

von Terminen,<br />

z.B. der Treffen der Arbeitsgemeinschaften.<br />

Allerdings befinden sich diese<br />

Räumlichkeiten momentan<br />

noch in einem modernisierungsbedürftigen<br />

Zustand. Der Bodenbelag<br />

muss ausgetauscht<br />

werden, es muss tapeziert und<br />

gestrichen sowie die Beleuchtung<br />

installiert werden.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong> und<br />

Wüstenrot Haus- und Städtebau<br />

suchen tatkräftige Bewohner<br />

der Sozialen <strong>Stadt</strong> <strong>Voithsiedlung</strong>,<br />

die sich bereit erklären, bei<br />

der Modernisierung der Räumlichkeiten<br />

behilflich zu sein. Die<br />

Arbeiten werden unter Anleitung<br />

des Malermeisters Vogt aus<br />

der <strong>Voithsiedlung</strong> durchgeführt.<br />

Termin für den ersten gemeinsamen<br />

Arbeitseinsatz vor<br />

Ort ist der 24. August, 17 Uhr.<br />

Weitere Termine werden noch<br />

bekannt gegeben.<br />

Anmeldung bei Ralf Morawski,<br />

Wüstenrot Haus- und<br />

Städtebau, Tel. 07141.149-224.<br />

Wüstenrot Haus- und Städtebau<br />

Öffnungszeiten des <strong>Stadt</strong>teilbüros<br />

Mittwoch, 9. August<br />

Mittwoch, 13. September<br />

Mittwoch, 27. September<br />

jeweils von 17 bis 19 Uhr<br />

Bei Fragen:<br />

Ralf Morawski<br />

(Wüstenrot<br />

Haus- und Städtebau),<br />

Tel. 07141.149-224<br />

Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

Einbruchserie in der Voithstraße<br />

Aus dem Bürgerforum vom 18. Juli 2006<br />

Heute haben Einbrecher in der<br />

Hegelstraße zugeschlagen. Am<br />

helllichten Tage hebelten sie eine<br />

Wintergartentür auf und<br />

durchwühlten Wohn- und<br />

Schlafraum. Es ist nicht das erste<br />

Mal, wahrscheinlich auch nicht<br />

das letzte Mal. Im Schutz des<br />

Projekts „Soziale <strong>Stadt</strong>“ machen<br />

sich angebliche Handwerker auf<br />

Diebestour. Der Baulärm, viel<br />

fremde Gesichter, der Verkehr<br />

läuf nicht wie gewohnt. Das können<br />

sich Täter schnell zunutze<br />

machen.<br />

Man fragt sich, wie kann das<br />

eigentlich passieren? Die Nachbarn<br />

drum herum sind eigentlich<br />

aufmerksam. Nachdem wir uns<br />

mit einigen Anwohner, unterhalten<br />

haben, ist etwas aufgefallen.<br />

In letzter Zeit sind angebliche<br />

„Vertreter“ von Firmen<br />

unterwegs, welche Sanierungen<br />

an Mauern und Gebäudeteile<br />

vornehmen. Was uns ein wenig<br />

stutzig macht, ist dass diese Leute<br />

unangemeldet und unangefordert<br />

auftauchen. Genau solche<br />

„Handwerker“ waren heute in<br />

der Hegelstraße unterwegs.<br />

Ebenso sind uns und anderen<br />

Anwohnern in letzter Zeit die<br />

Anrufe aufgefallen, bei denen<br />

sich dann niemand meldet und<br />

gleich wieder aufgelegt wird.<br />

Also Vorsicht ist geboten.<br />

Was können wir nun tun? Als<br />

erstes wohl alle Fenster und<br />

Türen verschlossen halten. Unbekannte<br />

Leute, die nicht in die<br />

Gegend gehören, einfach mal<br />

ansprechen und fragen, ob man<br />

helfen kann. Damit wissen die<br />

Täter, sie wurden erkannt und<br />

können eventuell identifiziert<br />

werden. Wenn solche Handwerker<br />

auftauchen, Informationsmaterial<br />

geben lassen. Nie unbeaufsichtigt<br />

hinters Haus in den<br />

Garten lassen. Sich das Fahrzeug<br />

mal anschauen. Das Kennzeichen<br />

merken. Auch wenn Fragen<br />

zu den Nachbarn aufkommen,<br />

ob diese zu Hause sind oder<br />

wann die Nachbarn zurückkommen,<br />

nicht beantworten, einfach<br />

im Raum stehen lassen. Wenn<br />

sich solche Fragen in einem Gespräch<br />

häufen, sollten die<br />

Alarmglocken läuten.<br />

Wenn Sie auch noch Vorschläge<br />

oder Tipps haben, eventuell<br />

auch Beobachtungen gemacht<br />

haben, können Sie diese<br />

gerne posten oder uns mitteilen.<br />

Team Bürgerforum<br />

voithsiedlung@gmx.de<br />

Senioren der Sozialen <strong>Stadt</strong><br />

AG Senioren sucht Teilnehmer für Befragung in der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

Bei ihrem Treffen am 14. Juni hat<br />

die Arbeitsgemeinschaft (AG)<br />

Senioren an einem Fragebogen<br />

für die Bewohner der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

ab dem 60. Lebensjahr gearbeitet.<br />

Mit dem Fragebogen sollen<br />

die Bedürfnisse der Senioren<br />

ermittelt werden, bevor Aktionen<br />

in Richtung Seniorenarbeit<br />

begonnen werden. Je nach Bedürfnis<br />

sind dann verschiedene<br />

Angebote möglich, beispielsweise<br />

• ein Mittagstisch der Awo im<br />

ehemaligen städtischen Altersheim<br />

• das „Zusammenführen“ von<br />

Menschen mit gleichen Interessen<br />

zur Freizeitgestaltung<br />

Kontakt:<br />

Gemeinsam<br />

kochen<br />

Am 11. Oktober (19 Uhr) ist<br />

in der Friedrich-Voith-<br />

Schule (Zimmer 214) die<br />

Vorbesprechung zur Erstellung<br />

einer internationalen<br />

Kochrezepte-Sammlung<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

(AG) Integration. „Es ist<br />

geplant, dass sich Menschen<br />

verschiedener Herkunft<br />

treffen, um gemeinsam zu<br />

kochen“, erklärt Ralf Morawski<br />

von Wüstenrot. In der<br />

Besprechung soll die Organisation<br />

geklärt werden.<br />

Interessenten melden sich<br />

bei Ralf Morawski, Wüstenrot<br />

Haus- und Städtebau,<br />

Telefon 07141.149-224.<br />

• die Berücksichtigung von<br />

Hilfsbedürftigkeit und Hilfsangeboten<br />

in einer Form von<br />

Nachbarschaftshilfe in gegenseitigem<br />

Geben und Nehmen<br />

Die Fragebögen sollten durch<br />

Mitbewohner der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

übergeben werden, wobei diese<br />

den Senioren, falls erwünscht,<br />

beim Ausfüllen behilflich sind.<br />

Der persönliche Kontakt wird<br />

angestrebt, um persönliche<br />

Wünsche noch besser zur Kenntnis<br />

zu nehmen.<br />

Wer würde sich als ehrenamtlicher<br />

Mitarbeiter für die Fragebogenverteilung<br />

zur Verfügung<br />

Julia Sixt<br />

Sanierungsbetreuerin<br />

Wüstenrot Haus- und Städtebau<br />

Hohenzollernstraße 46<br />

71638 Ludwigsburg<br />

Tel. 07141.149-324<br />

julia.sixt@wuestenrot.de<br />

Impressum<br />

Unsere <strong>Voithsiedlung</strong><br />

<strong>Heidenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>teilzeitung<br />

Für das Sanierungsgebiet<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“ <strong>Voithsiedlung</strong> –<br />

Eisenbergsiedklung –<br />

Siechenberg – Im Haintal –<br />

Klein-Zürich<br />

Verlag:<br />

<strong>Heidenheim</strong>er Zeitung GmbH<br />

& Co. KG, Olgastraße 15,<br />

89518 <strong>Heidenheim</strong><br />

Verleger:<br />

Dipl.-Kfm. Hans-Jörg Wilhelm<br />

Herausgeber:<br />

Pressehaus <strong>Heidenheim</strong><br />

in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong><br />

Redaktion (verantwortlich):<br />

Dr. Manfred Allenhöfer,<br />

Norbert Pfisterer<br />

Organisation:<br />

Markus Dietzel, Stefanie Lehnert,<br />

Eberhardt Looser<br />

stellen? Kontakt: Herr Beyrich<br />

(AG Senioren), Tel. 07321.558696,<br />

oder Frau Nußbaum (<strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

<strong>Heidenheim</strong>), Tel.<br />

07321.327-6100.<br />

Beim nächsten Treffen der<br />

AG Senioren am 9. August um 19<br />

Uhr im ehemaligen städtischen<br />

Altenheim soll der Fragebogen<br />

in die Endfassung kommen sowie<br />

die Organisation der Befragung<br />

geklärt werden.<br />

Die AG Senioren freut sich<br />

über neue Mitstreiter!<br />

AG Senioren<br />

Andrea Nußbaum<br />

Fachbereich <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong><br />

Grabenstraße 15<br />

89522 <strong>Heidenheim</strong><br />

Tel. 07321.327-6100<br />

andrea.nussbaum@heidenheim.de<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Andreas Hass, Gerda<br />

Heidler-Rabus, Brigitte Plocher,<br />

Günther Popp, Paul Reimann,<br />

Gertrud Schmid und Schüler<br />

der Friedrich-Voith-Schule<br />

Fotos:<br />

Markus Dietzel, Friedrich-Voith-<br />

Schule, Andreas Hass, Kindergarten<br />

St. Hedwig, Stefanie Lehnert,<br />

Günther Popp, Paul Reimann, priv.<br />

Layout:<br />

Birgit Koy, Pressehaus<br />

Druck:<br />

Druckhaus Ulm/Oberschwaben<br />

Auflage:<br />

4500 Stück<br />

Verteilung:<br />

Pressehaus <strong>Heidenheim</strong><br />

Unsere <strong>Voithsiedlung</strong> erscheint<br />

begleitend zum Sanierungsprogramm<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> in unregelmäßigen<br />

Abständen mehrmals pro Jahr<br />

Unsere<br />

<strong>Heidenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>teilzeitung für das Sanierungsgebiet „Soziale <strong>Stadt</strong>“<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> – Eisenbergsiedlung – Siechenberg – Haintal – Klein-Zürich<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

2. Ausgabe Sonntag, 13. August 2006<br />

Liebe Mitbewohner,<br />

unsere erste Ausgabe<br />

der <strong>Stadt</strong>teilzeitung Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> im<br />

März 2006 war ein Erfolg.<br />

Exemplare wurden<br />

auch außerhalb der „Sozialen<br />

<strong>Stadt</strong>“ angefordert<br />

und verteilt. Die Reaktionen<br />

waren positiv,<br />

das macht Mut zu Weiterem.<br />

Die Zeitung wird von<br />

Bewohnern der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

gestaltet und<br />

mit Beiträgen gefüllt. Wir<br />

möchten das Positive<br />

und auch das Kritische<br />

herausstellen in unserer<br />

<strong>Stadt</strong>teilzeitung. Wir haben<br />

noch einiges vor –<br />

und wo gibt es das<br />

schon, dass Bewohner<br />

eines Siedlungsgebietes<br />

über das berichten<br />

können, was sie bewegt?<br />

So ist in der ersten<br />

Ausgabe der <strong>Stadt</strong>eilzeitung<br />

über das Historische,<br />

das Vergangene,<br />

genauso berichtet worden<br />

wie über Neuansiedelungen.<br />

Nun wird es<br />

eine Meckerecke geben.<br />

Hier wird in Kurzform<br />

das genannt, was<br />

auffällt.<br />

Die <strong>Stadt</strong>teilzeitung<br />

wird in unregelmäßigen<br />

Intervallen aufgelegt<br />

und an alle Haushalte<br />

der „Sozialen <strong>Stadt</strong>“<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> kostenlos<br />

verteilt. Das ist möglich,<br />

weil das Pressehaus<br />

<strong>Heidenheim</strong> die <strong>Stadt</strong>teilzeitung<br />

unterstützt –<br />

vielen Dank!<br />

Den Termin für die<br />

nächste Redaktionssitzung<br />

der <strong>Stadt</strong>teilzeitung<br />

in der Friedrich-<br />

Voith-Schule können Sie<br />

bei Markus Dietzel (Tel.<br />

347-214) erfragen.<br />

Paul Reimann<br />

Ich will nicht lange um den Brei<br />

herumreden: Dies ist ein Loblied<br />

auf oder noch besser eine Liebeserklärung<br />

an ein kleines, feines<br />

und sehr liebens- und lebenswertes<br />

Wohngebiet. Eine Liebeserklärung<br />

an die <strong>Voithsiedlung</strong><br />

und an ihre Bewohner.<br />

Die <strong>Voithsiedlung</strong> ist klein.<br />

Sehr überschaubar, eigentlich<br />

fast schon ein Dorf in der <strong>Stadt</strong>.<br />

Man kennt sich oder lernt sich<br />

kennen. Die <strong>Voithsiedlung</strong> hat<br />

Charme und einen ganz eigenen<br />

Charakter. Ruhig ist es, sieht<br />

man vom Wohnen direkt an der<br />

Giengener Straße einmal ab.<br />

Grün ist es, egal wo man<br />

wohnt. Große Gärten oder<br />

Grünflächen umgeben die Häuser,<br />

und zum Wald sind es immer<br />

nur ein paar Schritte. Besonders<br />

schön sind die alten gewachsenen<br />

Gärten. Eine Unmenge von<br />

Stauden und alten Blumensorten<br />

blühen hier. Man hat das Gefühl,<br />

still und unerkannt verstecken<br />

sie sich hier vor dem<br />

Zugriff allzu forscher Landschaftsgärtner.<br />

Wer neu zuzieht, dem kann<br />

man raten, erst mal ein bis zwei<br />

Jahre zu warten, und zu schauen,<br />

was so von alleine im Garten<br />

wächst. Mit größter Wahrscheinlichkeit<br />

kommen unzählige<br />

Stauden und Zwiebelpflanzen<br />

zum Vorschein, und man erspart<br />

sich einerseits die Kosten für<br />

neue Pflanzen aus der Gärtnerei,<br />

Hier lässt es<br />

sich gut leben<br />

Ein Loblied auf die <strong>Voithsiedlung</strong><br />

Von Heidrun Bäuerle<br />

und andererseits hat man die Gewähr,<br />

dass diese Pflanzen<br />

schneckensicher sind. Denn<br />

auch Schnecken gibt es hier in jeder<br />

nur denkbaren Größe, Form<br />

und Farbe.<br />

Ja, die Gärten – alles ist erlaubt,<br />

jeder macht es so, wie er<br />

will oder kann. Akkurate und<br />

eher ordnungsliebende Gartenarchitekten<br />

unterhalten sich<br />

freundlich mit dem Natur- und<br />

Wildgartenliebhaber von nebenan.<br />

Denn schließlich gibt es bei<br />

jedem etwas zum Bewundern<br />

und Entdecken.<br />

Wie mit dem Gärten, so ist es<br />

auch mit den Einwohnern der<br />

<strong>Voithsiedlung</strong>. So bunt und abwechslungsreich<br />

die Gärten, so<br />

bunt und abwechslungsreich<br />

sind auch die Bewohner der<br />

<strong>Voithsiedlung</strong>. Die Menschen<br />

sind großzügig, freundlich und<br />

aufgeschlossen.<br />

Und von beeindruckender<br />

Vielfalt. Hier wohnen die unterschiedlichsten<br />

Menschen. Alt<br />

eingesessene Siedlungsbewohner,<br />

schon 40, 50 oder gar 70 Jahre<br />

hier. Daneben viele Neubewohner,<br />

manche wegen der<br />

Beschaulichkeit, manche des<br />

günstigen Wohnraums wegen<br />

und manche auch, weil sie nicht<br />

gefragt wurden, ob sie woanders<br />

wohnen wollen.<br />

Es gibt ein buntes Sprachgewirr.<br />

An den Supermarktkassen<br />

wundert sich niemand, wenn<br />

vorne türkisch und hinten russisch<br />

geschwätzt wird. Ohne Probleme<br />

wird mitten im Satz auf<br />

deutsch umgeschaltet und unsereins<br />

kann sich nur neiderfüllt<br />

wundern über soviel Sprachenkönnen.<br />

Würde man alle<br />

Nationalitäten und Sprachgruppen<br />

zusammenzählen, käme<br />

man sicher auf beeindruckende<br />

Zahlen. Da ist es wie mit den<br />

Gärten: Eine schöne Vielfalt, oft<br />

besser als einheitliche Nachbarschaft.<br />

In der <strong>Voithsiedlung</strong> wird<br />

nicht nur geschlafen. Nein, hier<br />

lebt man. Miteinander, nebeneinander.<br />

Auf den Straßen ist Leben.<br />

Es gibt eine Vielzahl von<br />

Kindern. Und auf den Straßen<br />

darf noch gespielt werden.<br />

Hier versteckt man sich nicht<br />

hinter Mauern und heruntergelassenen<br />

Jalousien. Manche<br />

schaffen im Garten, andere genießen<br />

die Sonne auf Bänken<br />

und Stühlen. Überhaupt hat man<br />

das Gefühl, in der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

herrscht eine ganz eigene Atmosphäre.<br />

Dies liegt auch daran,<br />

dass die Siedlung von einem<br />

Netz von Gässchen und<br />

Gängchen durchzogen ist. Abseits<br />

vom Autoverkehr und nur<br />

vom Vogelzwitschern begleitet<br />

kann man sich in aller Ruhe und<br />

gemütlich zu Fuß auf den Weg<br />

machen.<br />

Sein Auto kann man hier getrost<br />

in der Garage lassen, sofern<br />

man eine hat. Egal, ob in die<br />

Schule oder in einen der Kindergärten,<br />

zum Supermarkt oder<br />

zum Bäcker, in die Kirche oder<br />

in die Moschee, alles geht gut zu<br />

Fuß. Und auch wer sonntags frische<br />

Brötchen will, der hat es<br />

nicht weit.<br />

Ansonsten hat man genau eine<br />

Viertelstunde bis ins Zentrum<br />

der <strong>Stadt</strong>, und wer bei Voith oder<br />

Hartmann arbeitet, der braucht<br />

sich um Staus keine Gedanken<br />

zu machen. Wo gibt es das sonst<br />

noch, dass man zu Fuß zur Arbeit<br />

gehen kann?<br />

Naherholung hat man hier<br />

zwangsläufig. Keiner muss extra<br />

ins Grüne fahren, der Wald liegt<br />

direkt vor der Haustür, und wer<br />

Glück hat, sieht Fuchs und Reh<br />

vom Fenster aus. Joggen, walken,<br />

spazieren gehen kann man<br />

hier einfach mal zwischendurch.<br />

Und wer sich noch anderweitig<br />

sportlich betätigen will, der sollte<br />

sich doch einmal erkundigen,<br />

was so alles in der Turnhalle der<br />

Voithschule angeboten wird.<br />

So, jetzt fällt auch mir nichts<br />

mehr ein. Ich persönlich wohne<br />

unglaublich gern hier. Mir ist die<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> wirklich sehr ans<br />

Herz gewachsen. Ich kann nur<br />

jedem raten, der kinder- und familienfreundlich,<br />

inmitten der<br />

Natur und doch zentral wohnen<br />

will: Kommt in die <strong>Voithsiedlung</strong>.<br />

Es lohnt sich!<br />

Heidrun Bäuerle


2<br />

Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

Die GBH und ihr Engagement<br />

in der „Sozialen <strong>Stadt</strong>“ <strong>Voithsiedlung</strong><br />

Günther Popp sprach<br />

mit Claus Bäuerle,<br />

Geschäftsführer der<br />

Grundstücks- und<br />

Baugesellschaft<br />

<strong>Heidenheim</strong><br />

Wer oder was ist eigentlich<br />

die GBH?<br />

Im Jahre 1907, also vor fast 100<br />

Jahren, wurde sie als „Gemeinnützige<br />

Baugesellschaft“ von<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong> und der<br />

ortsansässigen Industrie gegründet.<br />

Mit dem Wegfall der Gemeinnützigkeit<br />

1989/90 wandelte<br />

sich das Unternehmen und<br />

bekam eine marktwirtschaftlich<br />

geprägte Ausrichtung, d.h. man<br />

war gezwungen, das Image eines<br />

subventionierten Wohnungsunternehmens<br />

abzulegen.<br />

Dies zeigte sich deutlich 1996,<br />

als die GBH den Gang an die<br />

Börse antrat. Heute sind 7,2 Millionen<br />

GBH-Aktien an der Börse<br />

zugelassen. Hauptaktionäre<br />

sind Voith, die <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong><br />

bzw. die <strong>Stadt</strong>werke und<br />

die Kreissparkassen <strong>Heidenheim</strong><br />

und Biberach.<br />

Mit der Bautätigkeit in der<br />

Wiederaufbauphase nach dem 2.<br />

Weltkrieg ist die GBH gewachsen<br />

und hat mit einer erfolgreichen<br />

Unternehmenspolitik seit<br />

den 80er Jahren die Grundlage<br />

für ihre aktuelle Stärke mit<br />

Standorten in Ulm, Frankenthal<br />

(Pfalz) und Bocholt und einem<br />

Mietwohnungsbestand von rund<br />

9000 Wohnungen geschaffen.<br />

Das Herz der GBH aber schlägt<br />

nach wie vor in <strong>Heidenheim</strong>, wo<br />

die GBH rund 6000 Wohnungen<br />

hält und verwaltet.<br />

In der <strong>Voithsiedlung</strong> hat die<br />

GBH aktuell über 560 Wohnungen,<br />

in denen 1000 bis 1500 Mieter<br />

wohnen. Insgesamt leben in<br />

der <strong>Voithsiedlung</strong> zwischen 2000<br />

und 2500 Menschen. Jeder zweite<br />

wohnt also bei der GBH. Dieser<br />

Verantwortung ist sich die<br />

GBH bewusst.<br />

Es fällt wirklich auf, dass sich<br />

an den GBH-Häusern in der<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> einiges tut.<br />

War die Erhebung zur<br />

„Sozialen <strong>Stadt</strong>“ Auslöser<br />

für die aktuelle Sanierungswelle?<br />

Nein, denn bereits 2002/03 wurden<br />

in Grundsatzbeschlüssen<br />

zur Entwicklung des Unternehmens<br />

festgelegt, dass in den<br />

Wohnungsbeständen weiter reichende<br />

Qualitätsmaßnahmen<br />

erfolgen sollen, um die Position<br />

des Unternehmens mit zufriedenen<br />

Kunden nochmals zu stärken.<br />

Diese sind nunmehr seit<br />

2004 in der Umsetzung – nicht<br />

nur in der Voith- und Eisenbergsiedlung,<br />

sondern vor allem<br />

auch in Mergelstetten, in<br />

Schnaitheim und in der Oststadt.<br />

Folgende Investitionen wurden<br />

bereits im Siedlungsgebiet<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> getätigt:<br />

Giengener Straße<br />

29 Wohnungen 2,4 Mio. Euro<br />

Friedrich-Voith-Straße<br />

26 Wohnungen 1,4 Mio. Euro<br />

Appartement-Haus Voith<br />

15 Appartements 1,1 Mio. Euro<br />

Haintal<br />

36 Wohnungen 1,4 Mio. Euro<br />

Eisenbergsiedlung<br />

150 Wohnungen 4,5 Mio. Euro<br />

Insgesamt hat die GBH bereits<br />

11 Mio. Euro in der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

investiert. Sie ist also<br />

nicht nur der größte Eigentümer,<br />

sondern auch der größte<br />

Investor im Quartier, und es<br />

sollen in den kommenden Jahren<br />

weitere Investitionen in der<br />

Voitsiedlung folgen.<br />

Was veranlasst nun ein<br />

Unternehmen wie die GBH<br />

zu solchen Investitionen?<br />

Diese Investitionsoffensive ist<br />

notwendig für die langfristige<br />

Vermietbarkeit der Wohnungsbestände<br />

und damit für die langfristige<br />

Sicherung der Wirtschaftskraft<br />

des Unternehmens.<br />

Wir tun das, um weiterhin zufriedene<br />

Kunden zu haben. Wir wollen<br />

die Wohnungen und das Umfeld<br />

verbessern, um „alte“<br />

Mieter zu halten und um neue<br />

Mieter zu finden.<br />

Ein für unterschiedliche<br />

Gruppen passendes Wohnungsangebot<br />

ist außerdem ein unverzichtbarer<br />

Teil der Standortqualität<br />

einer <strong>Stadt</strong>. Wohnqualität<br />

und Wohnungsangebot stehen u.<br />

E. gleichauf mit Infrastruktur<br />

und Arbeitsplatzangebot. Gutes<br />

Wohnen hat außerdem eine die<br />

sozialen Gruppen übergreifende,<br />

gesellschaftlich-integrative<br />

Wertigkeit und wirkt damit sozial<br />

regulierend.<br />

Der Begriff „Soziale <strong>Stadt</strong>“<br />

hat vor diesem Zusammenhang<br />

deshalb durchaus seine Berechtigung.<br />

Es gehört zum Selbstverständnis<br />

der GBH, den in allen<br />

Bereichen des täglichen Lebens<br />

feststellbaren, gesellschaftlichen<br />

und städtebaulichen Veränderungsprozess<br />

an allen Standorten<br />

und Wohnquartieren im Konsens<br />

mit den Kommunen aktiv mit zu<br />

gestalten und mit Investitionen<br />

und Maßnahmen in unserem Bereich<br />

zu unterstützen.<br />

<strong>Stadt</strong>umbau ist eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe und<br />

steht derzeit am Beginn einer<br />

neuen Epoche. So auch in <strong>Heidenheim</strong><br />

und in der <strong>Voithsiedlung</strong>.<br />

Wie wichtig gutes Wohnen<br />

ist, weiß man doch erst, wenn<br />

man es mal nicht mehr hat.<br />

Natürlich bleibt hier die<br />

Frage über den „berechtigten<br />

Abriss“ von „Klein-Zürich“<br />

nicht aus.<br />

Unter technischer und wirtschaftlicher<br />

Betrachtung war eine<br />

ausreichende Substanz der<br />

Gebäude dort nicht mehr gegeben.<br />

Tatsache ist, dass 2004 ein<br />

Leerstand von mehr als 30 Prozent<br />

der rund 180 Wohnungen zu<br />

verzeichnen war. Rund 140 Mieter<br />

mussten umziehen, damit der<br />

Abriss möglich war. Vielen<br />

konnten wir aus dem eigenen<br />

Bestand neue und bessere Wohnungen<br />

anbieten. Wir haben<br />

ganz unterschiedliche Hilfestellungen<br />

gewährt und konnten<br />

mit den Mietern ohne Streit einvernehmliche<br />

und individuelle<br />

Lösungen finden.<br />

Klein-Zürich ist jetzt vorübergehend<br />

Brachland. Aber es<br />

bietet auch wieder Platz für neues<br />

Wohnen auf gut 20.000 Quadratmetern.<br />

Wir werden dort<br />

Neubauten vorbereiten, damit<br />

<strong>Heidenheim</strong> weiterhin aktuell<br />

bleibt und für mögliche Neu-<br />

<strong>Heidenheim</strong>er interessant wird.<br />

Gute und sichere Wohnversorgung<br />

ist der Unternehmenszweck<br />

der GBH – und daran<br />

ändert sich auch nichts in<br />

Zeiten von Kapitalerhöhung,<br />

Börsengang und Holding. Erfolgreiches<br />

Wirtschaften ist aber<br />

die notwendige Grundlage<br />

dafür, auch soziale Verpflichtungen<br />

erfüllen zu können.<br />

So sagte jüngst GBH-Chef<br />

Martin Griesinger: „Wirtschaftliche<br />

Stärke zahlt sich auch für<br />

den Mieter aus. Wohnungswirtschaft<br />

kann man nicht gegen den<br />

Mieter machen. Ohne den wirtschaftlichen<br />

Erfolg kann aber<br />

auch nichts für den Mieter getan<br />

werden. Es bleibt dabei, dass die<br />

Wohnung nicht nur ein Wirtschafts-,<br />

sondern auch ein Sozialgut<br />

ist.“<br />

Ärgernis Friedrich-Voith-Straße<br />

„Lenkt er freudig seine Schritte nach der heimatlichen<br />

Hütte“, so heißt es bei Wilhelm Buschs Lehrer<br />

Lämpel. In unserem Fall sind es die Wagenräder,<br />

und mit denselben beginnt beim Einbiegen<br />

von der Giengener Straße her kommend in die<br />

Friedrich-Voith-Straße ein Vorhaben, das einem<br />

mittleren Wagnis gleicht.<br />

An der Voithschule schickst du schon ein Stoßgebet<br />

gen Himmel: Bitte lass mich ungeschoren<br />

durchkommen! Du suchst bereits ein Schlupfloch<br />

zu erspähen, falls doch ein ungebetener Wagen dir<br />

plötzlich gegenüber steht, den du ja wegen der Biegung<br />

am Fuße der Damaschkestraße überhaupt<br />

nicht sehen kannst.<br />

Treu und brav parken aber rechts vor den Häusern<br />

der Friedrich-Voith-Straße zu bestimmten<br />

Zeiten meist lückenlos die Fahrzeuge mit Abstand<br />

von 15 bis 20 Zentimetern zum Straßenrand, und<br />

du bist ein armes Würstchen, wenn aus dem Nichts<br />

heraus unverhofft einer vor dir auftaucht, und es<br />

nicht mehr vor- und nicht mehr zurückgeht. Denn<br />

hinter dir folgt auch bereits einer, der dir blindlings<br />

vertraut hat.<br />

Nun gibt es Menschen mit Einsehen, die dann<br />

ihren rechten Vorder- und Hinterreifen über das<br />

Trottoir vor der Friedrich-Voith-Schule lenken,<br />

dann gibt es aber auch welche, die sich nur drei bis<br />

vier Meter zurückbewegen bräuchten, dann aber<br />

stur stehenbleiben und auf die Bitte mit der Lichthupe<br />

aussteigen und aus der Fahrschule plaudern:<br />

Ich hab gelernt, wo das Hindernis ist, soll ... bla, bla.<br />

Könnte man nicht veranlassen, solange noch<br />

keine andere Regelung gilt, dass die rechts parkenden<br />

Autos der Anlieger sich ausnahmsweise<br />

zehn Zentimeter auf dem Bürgersteig niederlassen<br />

dürfen? Ja, ja, zwei Kinderwagen sollten aneinander<br />

vorbeikommen! Immer dieses Sprüchle!<br />

Dabei stehen zwischen jedem Haus Ausweichmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. Jetzt kommen auch<br />

noch, zu jedermanns Erfreuung, die Baufahrzeuge<br />

dazu. Der Verkehr verteilt sich inzwischen schon in<br />

der Lenau-, Schwab- und Kantstraße. Die Paul-<br />

Priem-Straße ist gesperrt, ein Teil der Friedrich-<br />

Voith-Straße aufgebuddelt.<br />

Es sollten einem Flügel wachsen, denn ein Meter<br />

über dem Boden ist die Verkehrslage etwas<br />

überschaubarer, die sich sowieso jede Stunde ändert,<br />

und es ist schon eine Glückssache, ohne nennenswerte<br />

Schwierigkeiten in die <strong>Voithsiedlung</strong><br />

hinein und wieder heraus zu kommen. Manchmal<br />

stehst du sogar vor einer Straßensperre in Form eines<br />

Pfostens. Also zurück marsch marsch!<br />

Der letzte Briefkasten<br />

„Suchet, so werdet ihr finden“ gilt in diesem Falle<br />

nicht, denn nirgendwo in der ganzen <strong>Voithsiedlung</strong><br />

ist so ein treuer Postschlucker auffindbar.<br />

Aber es gibt sie noch, die Briefschreiber, die nicht<br />

den ganzen Tag im Internet surfen, am Telefon<br />

hängen, die noch ihre Gedanken zu Papier bringen,<br />

aber leider nicht so gut zu Fuß sind und auch<br />

keinen Führerschein besitzen. Wo bitte ist der<br />

nächste Briefkasten? Es wird von einigen Seiten<br />

gebeten, einen solchen doch wieder schnellstens,<br />

wenigstens am Rande der <strong>Voithsiedlung</strong>, anzubringen.<br />

Ramponierter<br />

Gartenzaun<br />

Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

„Will ich in mein Gärtlein gehen...“,<br />

steht plötzlich ein Bernhardiner<br />

mitten in demselben, dem es mühelos gelungen<br />

ist, durch gebrochene Zaunlatten zu schlüpfen.<br />

Vielleicht möchte da einer der vielen Jugendlichen,<br />

die in unserem Gängle tagtäglich die<br />

Schulpause verbringen, seine Karatekünste demonstrieren.<br />

Also demjenigen werde ich definitiv<br />

keinen Beifall zollen, sondern, falls ich ihn erwischen<br />

sollte, eventuell mit eben so einer Zaunlatte<br />

den Hintern versohlen.<br />

Oder könnte es sein, dass da einer überschüssige<br />

Kraft an den Tag legt und aus lauter Jux und<br />

Tollerei Sachen kaputt macht? Demjenigen würde<br />

ich raten, meinen Garten in Angriff zu nehmen,<br />

denn dieser müsste dringend gemäht und auch umgegraben<br />

werden. Vielleicht verstecke ich zur Anregung<br />

ein paar Euro in dem Areal. Über einen<br />

neuen Gartenzaun würde ich mich aber selbstverständlich<br />

auch sehr freuen.<br />

Ruhestörung<br />

vor dem ehemaligen Altenheim<br />

Dieses Drama am Kinderspielplatz beläuft sich<br />

schon auf ein paar Jahre. Hautnah bekomme ich<br />

den Missstand von meiner Bekannten täglich mit,<br />

die darunter unsagbar leidet und diesem Problem<br />

trotz Polizeipräsenz ohnmächtig gegenüber steht.<br />

Es wurde ja jetzt darüber schon viel diskutiert in einer<br />

Versammlung mit kompetenten Vertretern<br />

der <strong>Voithsiedlung</strong> und anderen betroffenen Personen,<br />

und ich hoffe, dass diese Jugendlichen, die da<br />

Abend für Abend bis tief in die Nacht hinein rücksichtslos<br />

lärmen, ein anderes Plätzchen zugewiesen<br />

bekommen. Ich würde ja eine Schranke anbringen<br />

lassen, die nur von den Anliegern geöffnet<br />

werden kann, dann sind wenigstens die Autos<br />

schon mal aus dem Gespräch. Natürlich bezieht<br />

sich das Schließen der<br />

Schranke nur auf die Zeit ab<br />

20 Uhr. Oder wäre ein Schild<br />

„Ab 20 Uhr Betreten der Anlage<br />

verboten, Zuwiderhandlungen<br />

werden strafrechtlich<br />

verfolgt“ sinnvoll?<br />

Kleine<br />

Mecker-Ecke<br />

Lausbubenstreiche,Kavaliersdelikte<br />

oder<br />

Sachbeschädigung?<br />

Es ist sicher kein Phänomen unseres Siedlungsbereiches.<br />

Tagtäglich berichten die Zeitungen darüber,<br />

aber leider passiert es auch bei uns: Zäune,<br />

Autos, Hausmauern, Laternen etc. – nichts ist vor<br />

Beschädigungen sicher.<br />

Kinder werfen Steine auf dem Bolzplatz gegen<br />

den Basketballkorb. Dass etliches daneben geht,<br />

ist offensichtlich. Andere benötigen wohl Brennholz<br />

aus Zaunlatten, und weitere lieben es, Autos<br />

zu beschädigen bzw. Straßen- und Gehweglampen<br />

zu demolieren oder an den Baustellen die Blinkleuchten<br />

zu entfernen. Letzteres ist ein gefährlicher<br />

Eingriff in den Straßenverkehr.<br />

Liebe Bewohner unserer Siedlung, achtet doch<br />

mal auf diese „Kleinigkeiten“, sprecht die Rowdys<br />

an und macht gegebenenfalls Meldung bei der<br />

Polizei. Auch das ist Nachbarschaftshilfe. Allein<br />

die abgebildeten Schäden summieren sich auf<br />

mehr als 1000 Euro!<br />

Liebe Eltern, klären Sie Ihre Kinder auf oder<br />

lassen Sie ihr eigenes Haus steinigen!<br />

Eure Meckerliese<br />

15


Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

Strange Football Final<br />

Eventually, the Worldcup Became Mightier Than Andrew Hass Had Expected<br />

14 3<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

If you, like me, didn’t feel much<br />

excitement for days… even the<br />

day when Germany and small<br />

Portugal (my favourite) met and<br />

as we all know played an exceptional<br />

match, those are my<br />

thoughts I need to share with<br />

you.<br />

Didn’t feel much excitement<br />

for days, probably because the<br />

football championship was<br />

everywhere. To be honest, no<br />

excitement since… Australia<br />

lost such a silly way.<br />

Most TV channels presented some<br />

kind of „back stage“, „fabulous<br />

11“ or „exclusive only“<br />

reports and interviews. Radio<br />

stations were busy to predict the<br />

next match result. I knew it is an<br />

important sport event especially<br />

for small nations – national pride<br />

was on line, especially because it<br />

takes place just and only every<br />

four years, but it has become<br />

overwhelming.<br />

I decided to pay more attention<br />

to Wimbledon (for those less<br />

enthusiastic: It is a famous tennis<br />

competition, every year event,<br />

by the way). My choice was to listen<br />

to the music from CDs in the<br />

car, making short breaks for local<br />

news delivered by radio stations.<br />

Suddenly today, just 30 minutes<br />

before the match, something<br />

happened to me. Slowly but surely<br />

the „positive panic“ = excitement<br />

was coming back. It’s hard<br />

to explain, it went so crazy that I<br />

S<br />

felt I need to be shaved and fresh,<br />

just like going for a date! I<br />

couldn’t understand it! Strange<br />

thoughts came to my mind and<br />

panic was grabbing me by the<br />

ears – I need to be fresh – quick<br />

bath, new hair style, where is my<br />

Italian or French wine?! Help,<br />

help!<br />

I wasn’t thinking all about<br />

that this morning, went to make<br />

some corrections in my writing I<br />

had done the day before instead.<br />

My mind was occupied with the<br />

appointment for an interview<br />

and photo session with local restaurant<br />

owner this afternoon.<br />

Now, a dilemma, who do I favour?<br />

The nation or the sportsmanship?<br />

In Italy the people we-<br />

re always so nice to me, so helpful<br />

during my travels. In France? I<br />

wasn’t there long enough to make<br />

up my opinion, just Valdemar,<br />

a man I’ve met, has become my<br />

best friend but he is an exception.<br />

I think the French team has<br />

chöneA ussichten<br />

my sympathy cause there is a lot<br />

of African team members. It is<br />

hard to make a decision but… I<br />

compromised – finally, Italian salad,<br />

mozzarella and tomatoes<br />

and French red wine is on the table.<br />

Let’s the game begin!<br />

Olgastraße15 · 89518 <strong>Heidenheim</strong><br />

Telefon 0 73 21.3 47-1 42<br />

Fax 0 73 21.3 47-1 08<br />

E-Mail: vertrieb@hz-online.de<br />

www.hz-online.de<br />

Unsere<br />

Kinderhaus: In einem Jahr ist Eröffnung<br />

Neben der Friedrich-Voith-Schule entsteht die neue Tagesstätte<br />

Gebaut werden soll das neue<br />

Kinderhaus an der Damaschkestraße<br />

direkt neben der Friedrich-Voith-<br />

Schule, wo sich derzeit<br />

noch ein Bolzplatz befindet.<br />

Das derzeitige Kindertagheim<br />

an der Bühlstraße wird dafür geschlossen,<br />

da an diesem Standort<br />

eine Weiterentwicklung und Erneuerung<br />

des Konzeptes nicht<br />

möglich schien.<br />

Diese Grundsatz- und Standortentscheidung<br />

hat der Gemeinderat<br />

bereits Ende 2005<br />

getroffen in direktem Zusam-<br />

Kinderhaus<br />

Bauvorhaben:<br />

Neubau eines Kinderhauses<br />

mit drei Gruppen<br />

für Kinder im<br />

Kindergartenalter<br />

mit angegliederter Hort-<br />

und Kleinkindgruppe<br />

Gesamtkosten:<br />

2.170.000 Euro<br />

Lesen<br />

Sie,<br />

was wir<br />

gehört<br />

haben.<br />

menhang mit dem Projekt<br />

„Soziale <strong>Stadt</strong>“. Berücksichtigt<br />

wurde bei der Entscheidung zudem,<br />

dass die Friedrich-Voith-<br />

Schule einen Ganztagesbetrieb<br />

einrichten will und deshalb ein<br />

Kindertagheim neben der Schule<br />

gut ins Konzept passt. Der<br />

Ganztagsbetrieb soll nach den<br />

Sommerferien starten, ein Jahr<br />

später soll dann das Kinderhaus<br />

eröffnen.<br />

KarinFuchs/<strong>Heidenheim</strong>er<br />

Neue Presse vom 13. April 2006<br />

Förderung:<br />

im Rahmen des<br />

Sanierungsprojektes<br />

Soziale <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

Entwurf, Projektsteuerung:<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong>,<br />

Geschäftsbereich Hochbau<br />

Nutzfläche:<br />

rund 1000 Quadratmeter<br />

Ausführung der Baumaßnahme<br />

als schlüsselfertig<br />

erstelltes Gebäude durch<br />

Heinrich Hebel<br />

Gewerbe- und Industriebau,<br />

<strong>Heidenheim</strong><br />

Termine:<br />

Vergabe Juli 2006<br />

Baubeginn September 2006<br />

Fertigstellung August 2007<br />

das das Gras Gras<br />

hören<br />

hören<br />

wachsen!<br />

wachsen!<br />

Wir Wir<br />

hier und heute<br />

Jeder Tag hat seine guten Seiten.


Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

Von der „Schule am Stein“ zur Friedrich-Voith-Schule<br />

Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft der 1950 gegündeten Schule<br />

4 13<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

Die meisten Menschen, die in<br />

der <strong>Voithsiedlung</strong> wohnen, können<br />

sich das vertraute Wohngebiet<br />

ohne die Friedrich-Voith-<br />

Schule überhaupt nicht<br />

vorstellen. Am Eingang der<br />

Siedlung, an der Südseite des<br />

Siechenbergs, erhebt sie sich seit<br />

mehr als 50 Jahren vor der Felswand<br />

des ehemaligen Steinbruchs.<br />

Viele „Voithsiedler“ haben<br />

in dem freundlichen,<br />

langgestreckten Gebäude schon<br />

die Schulbank gedrückt.<br />

Gegenwart<br />

Zur Zeit besuchen rund 260<br />

Schüler die Schule, etwa 140 von<br />

ihnen die Grundschule, rund 120<br />

die Hauptschule. Die Schule hat<br />

acht Grundschul- und fünf<br />

Hauptschulklassen, außerdem<br />

eine 10. Klasse, die mit der<br />

Prüfung zur Mittlere Reife abschließt,<br />

denn seit einigen Jahren<br />

ist die Friedrich-Voith-Realschule<br />

eine Werkrealschule. Die<br />

durchschnittliche Schülerzahl<br />

pro Klasse beträgt in der Grundschule<br />

18,5 und in der Hauptschule<br />

19,2 Schüler. Von daher<br />

gesehen herrschen ideale Lernbedingungen.<br />

36 Prozent der Schüler sind<br />

keine deutschen Staatsbürger.<br />

Ihre Familien kommen aus insgesamt<br />

17 verschiedenen Ländern!<br />

In einem weiteren Artikel<br />

könnte man einmal mehr darüber<br />

erzählen. Heute schon sei<br />

gesagt, dass wir eigentlich erstaunlich<br />

gut miteinander auskommen!<br />

An der Voith-Schule unterrichten<br />

insgesamt 26 Lehrer.<br />

Manche von ihnen sind Fachlehrer,<br />

z.B. für Religion. Seit 1998 ist<br />

Werner Weber Rektor der Friedrich-Voith-Schule<br />

– er ist der<br />

sechste Rektor seit Bestehen der<br />

Schule. Im neuen Schuljahr bekommt<br />

die Schule auch wieder<br />

eine Konrektorin.<br />

Vergangenheit<br />

Die Geschichte der Voithschule<br />

fing am 14. August 1950 an, als<br />

der Gemeinderat der <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong><br />

den Beschluss fasste,<br />

für die Bevölkerung der Gegend<br />

um die <strong>Voithsiedlung</strong> ein eigenes<br />

Schulhaus zu bauen.<br />

Der Platz, auf dem die Schule<br />

gebaut werden sollte, war früher<br />

ein richtiges Paradies für Kinder.<br />

Es gab dort einen richtigen Naturteich,<br />

der als Löschteich für<br />

die Feuerwehr gedacht war. Im<br />

Sommer konnten die Kinder<br />

darin baden oder Frösche und<br />

andere Lebewesen beobachten.<br />

Außerdem gab es eine Wippe<br />

und ein kleines Drehkarussell.<br />

Ältere Leute, die in der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

aufgewachsen sind,<br />

denken heute noch gern daran.<br />

Da der Bauplatz mit seinem<br />

Felsmassiv ein sehr starkes Einfühlungs-<br />

und Anpassungsvermögen<br />

erforderte, wurden alle<br />

Architekten <strong>Heidenheim</strong>s zu einem<br />

Wettbewerb aufgerufen.<br />

Insgesamt gingen für die „Schule<br />

am Stein“ 15 Arbeiten ein. Gewinner<br />

war der Architekt Adolf<br />

Raichle mit seinem Entwurf.<br />

Im August 1951 wurde mit<br />

den Erdarbeiten begonnen, am<br />

6. September war die feierliche<br />

Grundsteinlegung mit Oberbürgermeister<br />

Dr. Karl Rau, und<br />

schon nach hundert Tagen emsiger<br />

Arbeit wurde am 30. November<br />

das Richtfest gefeiert.<br />

Den ganzen Winter über wurde<br />

am Innenausbau gearbeitet.<br />

Eine besonders schwierige Aufgabe<br />

war der Bau des Kesselraumes<br />

für die Heizanlage in der<br />

Nordwestecke des Gebäudes.<br />

Dort war es besonders felsig. Tag<br />

und Nacht kreischten die Bohrer,<br />

und es waren viele Sprengungen<br />

erforderlich. Insgesamt<br />

verliefen die Arbeiten erstaunlich<br />

schnell. Das war auch notwendig,<br />

da der Termin für die<br />

Einweihung des Neubaus auf<br />

den 6. September 1952 festgelegt<br />

worden war.<br />

Viele Meister, Gesellen und<br />

Lehrlinge arbeiteten an der neuen<br />

Schule. So waren beispielsweise<br />

an den Malerarbeiten 16<br />

Malermeister mit über 100 Arbeitern<br />

beteiligt!<br />

Das Schulhaus war für die damalige<br />

Zeit sehr modern. Etwas<br />

Besonderes waren der neuzeitliche<br />

Bodenbelag „Magonit“ und<br />

das Anbringen von Schallschluckplatten<br />

in den Schulräumen<br />

und Gängen. Diese Platten<br />

tun heute noch ihr Bestes, um<br />

auch unseren Lärmpegel zu reduzieren!<br />

Auch eine andere technische<br />

Sensation von damals ist<br />

heute noch erwähnenswert: die<br />

Lautsprecheranlage vom Rektorat<br />

in jedes Klassenzimmer! Am<br />

liebsten hören wir sie, wenn sie<br />

uns „Hitzefrei“ ankündigt!<br />

Auch für die künstlerische<br />

Gestaltung hatte man Sinn, obwohl<br />

es eigentlich noch arme<br />

Zeiten waren. Das sieht man<br />

noch heute an den Sgraffitos eines<br />

bekannten Stuttgarter<br />

Künstlers an der Hauswand, an<br />

den über jeder Klassenzimmertür<br />

angebrachten steinerenen Sternbildern,<br />

an dem Brunnen in der<br />

Pausenhalle mit dem Fohlen und<br />

an den aus Eisenstäben gestalteten<br />

Rehbildern im Foyer und den<br />

Vogelbildern im Festsaal.<br />

Die neue Schule hieß<br />

während ihrer Entstehung ein<br />

Jahr lang „Schule am Stein“. Vor<br />

der Einweihung des Hauses beschloss<br />

der Gemeinderat, die<br />

neue Schule „Friedrich-Voith-<br />

Schule“ zu taufen. Damit sollte<br />

dem hohen Verdienst des Hauses<br />

Voith für die <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong><br />

besonderer Ausdruck verliehen<br />

werden.<br />

Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> und Gartensiedlung<br />

1919 wurde dem Architekten<br />

und Städteplaner Werner der<br />

Auftrag vom Gemeinderat der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong> erteilt, die<br />

Anlage <strong>Voithsiedlung</strong> zu gestalten.<br />

Gartenarchitektur beinhaltet<br />

Planung, Gestaltung und Betreuung<br />

nach technischen,<br />

sozialen und ökologischen Erkenntnissen.<br />

Das trifft für die<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> zu. Hier wurde<br />

nach dem Muster bekannter<br />

Anlagen und Gärten die Form<br />

und Planung des Architekten<br />

Werner für die <strong>Voithsiedlung</strong><br />

am 6. März 1919 vom Gemeinderat<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong> in<br />

Auftrag gegeben und am 15.<br />

März 1919 beschlossen. Woher<br />

Architekt Werner seine Ideen<br />

zur Gestaltung der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

hatte, ist nicht bekannt.<br />

Es ist ihm gelungen, mit der<br />

praktischen Aufteilung von Rei-<br />

hen- und Einzelhäusern zwischen<br />

den Grundstücken<br />

Fußwege („Gängle“) einzuplanen<br />

und dadurch den Gartencharakter<br />

dieses Wohngebietes<br />

herauszustellen. Es war natürlich<br />

auch gegeben und notwendig,<br />

dass die Eigentümer hinten<br />

herum an ihr Eigenes mit Handkarren<br />

und Wagen heranfahren<br />

konnten. Eigenversorgung und<br />

wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />

gehörten zur Planung für diese<br />

soziale Siedlung. Hier hat die<br />

Stiftung von Helene Voith aus<br />

dem Jahre 1917 entscheidend<br />

bei der Gestaltung der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

die Richtung vorgegeben.<br />

Wie wichtig die Anlage der<br />

„Gängle“ war, zeigte sich im<br />

Laufe der Jahre, als dann dort<br />

Versorgungsleitungen für die im<br />

Hinterhaus befindlichen Räum-<br />

… essen … trinken … schlafen … feiern …<br />

lichkeiten verlegt werden mussten.<br />

Heute sind diese Gehwege Zugang<br />

zu Schule, Kindergarten,<br />

Bus, Geschäften und zur <strong>Stadt</strong>.<br />

Schon 1928/29 beim Bau des<br />

Städtischen Altenheims ist die<br />

Verbindung zwischen Altenheimstraße<br />

und dem Waldweg,<br />

heute Kugelswiese oder Riviera,<br />

wie von Ursula und Volker<br />

Schmidt-Rohr in der ersten<br />

<strong>Stadt</strong>teilzeitung genannt, vorhanden<br />

gewesen.<br />

Jetzt soll dieser Gehweg<br />

„zurückgebaut“ werden. Warum?<br />

Weil es in den letzten 26<br />

Jahren weder Beanstandungen<br />

gab noch etwas investiert<br />

wurde? Die überall anfallenden<br />

Kleinstreparaturen wurden<br />

nicht durchgeführt und der Winterfrost<br />

der letzten zwei Jahre<br />

hat nun auch hier zugeschlagen.<br />

Trotzdem lohnt es sich immer<br />

noch diesen Weg zu erhalten. Er<br />

muss bleiben, weil er benötigt<br />

wird.<br />

Wer seit 1924 in der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

wohnt und lebt, der<br />

kann auch berichten. Beim Gespräch<br />

mit Lothar Fuchs über<br />

die Gartensiedlung (diese erweitert<br />

die <strong>Voithsiedlung</strong> in östlicher<br />

Richtung ab der Altenheimstraße)<br />

erwähnte er, dass<br />

die Häuser dieses Erweiterungsgebietes<br />

mit einem Anbau für<br />

die Waschküche und Räumlichkeiten<br />

zur Kleintierhaltung versehen<br />

waren. Die Familie Kißling<br />

hielt sogar Ziegen auf ihrem<br />

Grundstück. Die Siedlerstelle<br />

kostete ca. 7000 Reichsmark.<br />

Es ist sehr wahrscheinlich,<br />

dass damals der Gemeinderat<br />

<strong>Heidenheim</strong> den <strong>Stadt</strong>baurat<br />

Beutler mit der planerischen<br />

Aufgabe für die Gartensiedlung<br />

beauftragt hatte. Belegt ist dies<br />

aber nicht. Die in den vergangenen<br />

Jahren durchgeführten Umbauten<br />

haben einiges verändert,<br />

aber der Zuschnitt und die Lage<br />

der Grundstücke rechtfertigt die<br />

Bezeichnung Gartensiedlung<br />

auch weiterhin.<br />

Es ist wünschenswert, dass<br />

das Wohngebiet <strong>Voithsiedlung</strong><br />

in dieser jetzigen Form erhalten<br />

bleibt.<br />

Paul Reimann<br />

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Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

Das Wirtschaftsleben im Sanierungsgebiet<br />

Teil 2: Jungunternehmenr<br />

12 5<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

Montagebau Rekić<br />

In einem Interview gab Samir<br />

Rekić über seine Person, sein<br />

Leben und sein Unternehmen<br />

Auskunft:<br />

Unsere Voithsieldung: Herr<br />

Rekić verraten Sie uns, wo und<br />

wann Sie geboren wurden?<br />

Herr Rekić: Ich wurde am<br />

3.10.1971 in Bosnien geboren.<br />

Unsere <strong>Voithsiedlung</strong>: Wie<br />

und wann kamen Sie nach<br />

Deutschland bzw. nach <strong>Heidenheim</strong>?<br />

Herr Rekić: Ich bin 1992 nach<br />

Deutschland ausgewandert.<br />

Nach meiner Schulzeit erhielt<br />

ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann.<br />

Nachdem ich<br />

meine Pflichtzeit bei der Armee<br />

abgeleistet hatte, konnte ich<br />

nach <strong>Heidenheim</strong> reisen, wo<br />

meine Eltern schon seit etlichen<br />

Jahren lebten.<br />

Unsere <strong>Voithsiedlung</strong>: Und<br />

Sie haben damals gleich Arbeit<br />

gefunden?<br />

Herr Rekić: Ja, damals konnte<br />

ich bei Metallbau Rieg als<br />

Montagearbeiter anfangen.<br />

Obwohl ich dort einen festen<br />

Arbeitsplatz hatte, wurde ich<br />

aber Anfang 1997 wieder nach<br />

Bosnien abgeschoben. Das war<br />

eine harte Zeit, aber nach 8 Monaten,<br />

genauer gesagt im November<br />

1997 kam ich wieder<br />

nach <strong>Heidenheim</strong> zurück, rechtzeitig<br />

vor der Geburt meiner ältesten<br />

Tochter.<br />

Unsere <strong>Voithsiedlung</strong>: Heute<br />

sind Sie verheiratet und haben 2<br />

Mädchen?<br />

Herr Rekić: Ja, das ist richtig.<br />

Meine jüngste Tochter geht in<br />

den katholischen Kindergarten<br />

St. Hedwig. Sie war übrigens auf<br />

dem Foto in der ersten Ausgabe<br />

dieser Zeitung. (Anmerkung<br />

Red. Seite 8)<br />

Unsere <strong>Voithsiedlung</strong>: Wie<br />

ging es damals beruflich bei Ihnen<br />

weiter? Schließlich sind Sie<br />

heute selbstständig.<br />

Von links – der Chefkoch Jürgen, der Bezitzer Naim, der junge<br />

Chef Afrim.<br />

1995 gründeten Jürgen Bonzheim<br />

und Rainer Stegmaier ihr<br />

Finanzbüro als Bürogemeinschaft<br />

in der Richard-Wagner-<br />

Straße. 2002 erfolgte der Umzug<br />

in das Geschäfts- und Wohnhaus<br />

Friedrich-Voith-Straße 59,<br />

welches nach modernen Gesichtspunkten<br />

Schritt für Schritt<br />

umgebaut und saniert wurde.<br />

Jürgen Bonzheim, aufgewachsen<br />

in der Hölderlinstraße, fühlt<br />

sich in der <strong>Voithsiedlung</strong> wohl,<br />

und auch Rainer Stegmaier ist<br />

mit der Standortwahl zufrieden.<br />

Das Büro kümmert sich um Versicherungen<br />

sowie Finanzdienstleistungen<br />

aller Art.<br />

Der erste Schritt in der Beratung<br />

ist stets die Absicherung<br />

existenzbedrohender Risiken<br />

(Katastrophenschutz). Dazu<br />

zählen beispielsweise private<br />

Haftpflicht (Deckung von Schä-<br />

den an Dritten), Berufsunfähigkeit<br />

/ Invalidität (jeden Vierten<br />

trifft’s!) und Hinterbliebenenabsicherung(Todesfallabsicherung).<br />

Erst danach kann mit<br />

einem gesicherten Vermögensaufbau<br />

begonnen werden.<br />

Derzeitige Schwerpunkte<br />

liegen außerdem im Bereich der<br />

Beratung zum Thema Altersversorgung,<br />

z.B. die Zulagen-<br />

Rente („Riester-Rente“) mit<br />

hohen staatlichen Zulagen (eine<br />

Familie mit zwei Kindern und<br />

einem Jahresbrutto von 35.000<br />

Euro erhält derzeit eine staatliche<br />

Förderung von 92 Prozent!).<br />

Weitere Themen sind: Baufinanzierung/Bausparen,Sachversicherungen<br />

und Kapitalanlagen<br />

aller Art einschließlich<br />

Vermögensverwaltungen.<br />

„Das Zauberwort heißt Analyse<br />

– aber bitte mit schwäbi-<br />

Herr Rekić: Also, nach meiner<br />

Rückkehr fand ich Arbeit bei<br />

Fenster Hamm und im Jahre<br />

2000 konnte ich bei Epcos in der<br />

Folienfertigung, Abteilung Anoden/Kathoden<br />

anfangen. Im<br />

Jahre 2001 ging ich dann in ein<br />

befristetes Arbeitsverhältnis bei<br />

SLS Stahl Lohn- und Schweißarbeiten.<br />

Das ging dann rund 16<br />

Monate weiter. Dann kam das<br />

Aus und ich war Arbeit suchend.<br />

Im Jahre 2003 erhielt ich<br />

durch das Arbeitsamt eine 3-monatige<br />

Fortbildung zum CNC-<br />

Dreher. Danach fand ich keine<br />

Arbeit und mit Blick auf meine<br />

Familie entschloss ich mich<br />

dann, den Schritt in die Selbstständigkeit<br />

zu wagen.<br />

Unser <strong>Voithsiedlung</strong>: Heute<br />

haben Sie einen kleinen, aber feinen<br />

Einmannbetrieb aufgebaut.<br />

Herr Rekić: Ja, ich konnte mit<br />

den Firmen Gergeni Metallbau<br />

GmbH & Co. Alu-Fenster-Fassaden,<br />

<strong>Heidenheim</strong>, Lutz Stahl<br />

Klein aber fein<br />

Das King-Restaurant an der<br />

Ecke Giengener Straße/Ecke<br />

Uhlandstraße hat erst vor wenigen<br />

Wochen eröffnet. Von<br />

außen laden Granit-Fassade<br />

und riesige Fenster ein. Innen<br />

sorgt modernes Design für gute<br />

Stimmung. Und Liebe zum Detail:<br />

Granit-Fußboden-Mosaik<br />

begrüßt alle Gäste schon am<br />

Eingang.<br />

Ich trete ein und kann sofort<br />

Pizza riechen – Hefeteig, Oliven,<br />

Tomaten, Salami, Käse,<br />

Gewürze… aber die Speisekarte<br />

überrascht mich. Dort steht<br />

eine ganze Liste Pastagerichte<br />

vom Feinsten: Spaghetti Carbonara,<br />

Bolognese, Diabolo. Ri-<br />

Bonzheim und Stegmaier Finanz-Service<br />

scher Gründlichkeit“, erklären<br />

Bonzheim und Stegmaier.<br />

„Sorgfältige Marktanalysen,<br />

um den Finanzdschungel transparent<br />

zu machen, sind erforderlich.“<br />

Um allen Kunden die<br />

besten Produktgeber zur Verfügung<br />

zu stellen, sei eine Arbeitsgemeinschaft<br />

mit einer<br />

Heilbronner Gesellschaft eingegangen<br />

worden.<br />

„Wer die Finanzprobleme<br />

seiner Kunden seriös und bedarfsgerecht<br />

lösen will, muss<br />

sich vor allem zwei Dinge bewahren:<br />

Neutralität und Unabhängigkeit.<br />

Nur so kann es<br />

gelingen, in dem undurchsichtigen<br />

Markt der Finanzdienstleistungen<br />

optimale Produkte<br />

herauszufiltern und anzubieten“,<br />

so Bonzheim und Stegmaier.<br />

Für Menschen, die eine berufliche<br />

Alternative oder ein<br />

& Metallbau, Ellwangen und<br />

Halku Fensterbau, Ehingen/<br />

Donau einen Vertrag als Subunternehmer<br />

schließen und führe<br />

die Installation von vorgefertigten<br />

Bauelement aus. Im Einzelnen<br />

handelt es sich um Fenster<br />

aus Alu, Holz oder Kunststoff,<br />

Rolladen ebenfalls aus Alu oder<br />

Kunststoff, darüber hinaus<br />

cottini, Tortellini, Gnocchi und<br />

Pizza – 34 Sorten!<br />

Keine Chance hier für die<br />

große Fastfood-Kette mit dem<br />

weithin sichtbaren M!<br />

„Es ist ein kleiner Familienbetrieb“,<br />

sagt der Restaurant-Besitzer,<br />

„wir haben das alles über ein<br />

Jahr geplant. Es war wichtig, dass<br />

die ganze Finanzierung stimmt.<br />

Wir sind froh, dass es keine<br />

Schwierigkeiten mit der Genehmigung<br />

gab. Unsere türkische Familie<br />

und Freunde haben jede<br />

Menge Geld gespart und jetzt investiert,<br />

mit Banken vollen wir<br />

nichts zu tun haben. Alle haben<br />

mitgeholfen. Den ganzen Umbau<br />

– das haben wir selbst gemacht;<br />

Zusatzeinkommen suchen, bietet<br />

das Büro alle vier bis sechs<br />

Wochen einen Informationsabend<br />

an. Termine unter Tel.<br />

Klappläden, Lamellen, Rolltore,<br />

Handläufe, Geländer, Markisen<br />

und Wintergärten.<br />

Unsere Voihsiedlung: Herr<br />

Rekić ich danke Ihnen für das<br />

Gespräch und wünsche Ihnen<br />

weiterhin viel Erfolg mit Ihrer<br />

Firma.<br />

Günther Popp<br />

nur die Pläne kamen von einem<br />

Architekten.<br />

Der Chefkoch hat 20 Jahre Erfahrung.<br />

Lange Zeit war er Beikoch<br />

und Saussier im Norden Baden-Württembergs<br />

in einem<br />

berühmten Schloss, dann hat er in<br />

einer kleinen Pizzeria gearbeitet.<br />

Er steht nur für Qalität-Produkte<br />

– zweimal in der Woche kommt<br />

eine Fischlieferung, Obst und<br />

Gemüse gibt es jeden Tag frisch.<br />

Die thailändischen Gerichte sind<br />

meistens von seiner Ehefrau zusammengestellt.<br />

Alle hoffen,<br />

dass auch Schüler der Friedrich-<br />

Voith-Schule hier das eine oder<br />

andere Essen genießen können.<br />

Andreas Hass<br />

Organisationsleiter Jürgen Bonzheim (links) und Direktor<br />

Rainer Stegmaier<br />

07321.943131 und in der Friedrich-Voith-Straße<br />

59.<br />

Günther Popp<br />

Am 30. August 1952 war Rektor<br />

Alfred Schabel von der Ostschule<br />

zum Schulleiter der neuen<br />

Schule ernannt worden. Er sollte<br />

die Einweihungfeier vorbereiten,<br />

die wie geplant am Samstag,<br />

6. September 1952, stattfand.<br />

Das war nicht einfach, weil die<br />

Lehrer und Schüler der Friedrich-Voith-Schule<br />

ja erst am<br />

Montag danach ihr gemeinsames<br />

Schulleben beginnen sollten.<br />

Es wurde aber trotzdem eine<br />

festliche und würdige Feier mit<br />

vielen Ehrengästen.<br />

Rektor Schabel ließ zwei Kinder<br />

in gereimter Form den Dank<br />

der Lehrer und Schüler so zum<br />

Ausdruck bringen:<br />

O, wie bin ich froh!<br />

Wie gerne will ich jetzt<br />

die Schul besuchen, seit sie<br />

nicht mehr gar so ferne liegt<br />

wohl hinter Berg und Buchen.<br />

O wie will ich morgens munter<br />

fröhlich mir ein Liedlein singen<br />

und geschwind die<br />

Straß hinunter<br />

in die nahe Schule springen!<br />

Dank drum lasst uns<br />

denen sagen,<br />

die uns dieses Haus gespendet<br />

und in arbeitsreichen Tagen<br />

unsre neue Schul vollendet.<br />

Dank dir, Heimatstadt,<br />

für deine Opfer,<br />

Dank dem Architekten!<br />

Dank den Männern, die<br />

die Steine fügten<br />

und die Dächer deckten!<br />

Dank dem Schreiner,<br />

Zimmermeister, Glaser,<br />

Schlosser, Gipser, Maler,<br />

Rektor, Schulrat,<br />

Bürgermeister!<br />

Dank dir, Papa Steuerzahler!<br />

Am Montag, 8. September<br />

1952, öffneten sich zum ersten<br />

Mal die Pforten der Friedrich-<br />

Voith-Schule zur Aufnahme der<br />

Schüler. 765 waren es – also fast<br />

dreimal so viele wie heute! Es<br />

wird berichtet, dass sie „still und<br />

stark beeindruckt von der<br />

Schönheit der Gänge und Schulräume<br />

von der neuen Schule Besitz<br />

nahmen und nicht genug<br />

staunen konnten“.<br />

Am 8. Oktober 1952 waren<br />

die Eltern in den hellen Festsaal<br />

eingeladen und konnten sich selber<br />

davon überzeugen, dass ihre<br />

Kinder in dem schönen neuen<br />

Schulhaus gut untergebracht waren<br />

und eine wirkliche „Heimat<br />

der Schüler“ gefunden hatten.<br />

Unsere<br />

Die Neuntklässler freuen sich über das gespendete Tischfußballspiel<br />

Einiges erreicht in sechs Jahren<br />

Seit September 2000 gibt es den Förderverein der Friedrich-Voith-Schule<br />

Die Mitglieder des Fördervereins<br />

der Friedrich-Voith-Schule<br />

e.V. möchten die Schule bei kulturellen<br />

und sportlichen Veranstaltungen<br />

unterstützen und die<br />

aktive Schulgemeinschaft fördern.<br />

Trotz noch erweiterbarem<br />

Mitgliederstand hat der Verein<br />

einiges erreicht. In den letzten<br />

Jahren hat er Nachschlagewerke<br />

für Grund- und Hauptschule,<br />

ein Buchbindegerät, Spielgeräte<br />

für die Pausenspielekisten,<br />

ein Keyboard und ein Satz<br />

Trommeln angeschafft. Zudem<br />

hat der Förderverein bei kulturellen<br />

Veranstaltungen und bei<br />

pädagogischen Projekten finanzielle<br />

Zuschüsse gegeben.<br />

Zur Aufbesserung der Finanzen<br />

führte der Vereinsvorstand<br />

mit einer Hauptschulklasse<br />

zwei Kinderbedarfsbörsen<br />

durch.<br />

Im Jahr 2006 dürfen sich die<br />

Schüler über das lang ersehnte<br />

Tischfussballspiel und über<br />

Zuschüsse zum Besuch des<br />

Schüler beim Musizieren mit den gespendeten Musikinstrumenten<br />

Zukunft<br />

Nach diesem Rückblick möchten<br />

wir noch eine ganz kurze<br />

Vorschau geben auf wichtige Ereignisse,<br />

die auf unsere Schule<br />

zukommen:<br />

• Neugestaltung unseres Schulhofes<br />

noch in diesem Sommer!<br />

•Wir bekommen einen neuen<br />

Nachbarn – das Kinderhaus<br />

• Die Friedrich-Voith-Schule<br />

soll im Jahr 2007 Ganztagesschule<br />

werden.<br />

Elzana Arnantovic, Michael<br />

Lisizin, Gertrud Schmid<br />

Quellen:<br />

„Der Ort in dem wir leben“<br />

„Ein Baustein zum Heimat- und<br />

Sachkundeunterricht 1988“<br />

Der Vorstand des Fördervereins der Friedrich-Voith-Schule<br />

Von links nach rechts: Brigitte Plocher, Hildegard Koch,<br />

Gülhatun Zeyrek-Plapp, Dieter Messner, Heidrun Bäuerle,<br />

Monika Fuchs, Gertrud Schmid<br />

„Grünen Klassenzimmers“<br />

auf<br />

der Landesgartenschau<br />

freuen. Zudem<br />

erhalten die<br />

Schüler finanzielle<br />

und praktische Unterstützung<br />

bei der<br />

Gestaltung des<br />

Raumes der<br />

Schülermitverantwortung.<br />

Der Vorstand des Fördervereins<br />

hat weitere Ideen zur<br />

Förderung der Schüler und des<br />

Schullebens der Friedrich-Voith-<br />

Schule und freut sich zur Verwirklichung<br />

über Unterstützung.<br />

Informationen im Sekretariat<br />

der Friedrich-Voith-<br />

Schule unter Telefon 91 89 40.<br />

Brigitte Plocher, Gertrud Schmid<br />

(Mitglieder des Vorstands)


Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

6 11<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

Die Uhlandstraße in der<br />

Eisenbergsiedlung<br />

Nur eine<br />

Erinnerung –<br />

Klein-Zürich<br />

Es ist schon einige Zeit vergangen seit dem Abriss<br />

des Wohngebiets Klein-Zürich. Diese Fotoreportage<br />

von Andreas Hass zeigt, was verloren ist –<br />

über Jahrzehnte vernachlässigte Mietwohnungen<br />

und mit den gesichtslosen Gebäuden ein Teil der<br />

lokalen Geschichte. Nach dem Fall der letzten<br />

Ziegel sind viele Illusionen verblasst. Welche<br />

Form soll ein neues Wohnquartier an dieser Stelle<br />

bekommen?<br />

Die Uhlandstraße ist eine westliche<br />

Seitenstraße der Giengener<br />

Straße. Sie führt zur Eisenbergstraße<br />

und zur Hermann-Voith-<br />

Straße.<br />

Zur Person:<br />

Der als „schwäbischer Dichter“<br />

bekannte Ludwig Uhland kam<br />

am 26. April 1787 in Tübingen<br />

zur Welt. Er führte das Leben eines<br />

Dichters, Rechtsanwalts und<br />

vor allem auch als Politiker. Gerade<br />

Letzteres tritt allzu oft hinter<br />

dem Dichter Uhland zurück.<br />

Er stammte aus einer Gelehrtenfamilie<br />

und studierte in Tübingen<br />

Rechtswissenschaften<br />

und Philologie. Nach einem Aufenthalt<br />

in Paris war er Anwalt<br />

und schließlich zwei Jahre Sekretär<br />

im Justizministerium in<br />

Stuttgart. Schon von 1819 bis<br />

1826 war Uhland als Tübinger<br />

Abgeordneter in der Ständeversammlung<br />

und arbeitete an einer<br />

neuen Verfassung mit. Dann verzichtete<br />

er auf eine Wiederwahl.<br />

1833 bis 1838 zog er als liberaler<br />

Abgeordneter ins Stuttgarter<br />

Parlament ein und in der unruhigen<br />

Zeit der deutschen Revolution<br />

1848/49 fand man ihn als Abgeordneten<br />

der Frankfurter<br />

Nationalversammlung.<br />

Abendphantasie<br />

Friedrich Hölderlin (1770 – 1843)<br />

Dort hielt er u.a. eine bekannt<br />

gewordene Rede gegen das Erbkaisertum.<br />

1848 hatte er gar die<br />

Chance, württembergischer Innenminister<br />

zu werden, was er<br />

jedoch ablehnte.<br />

In Tübingen lehrte er als Professor<br />

für deutsche Sprache und<br />

Literatur. Nach seiner politi<br />

schen Karriere<br />

zog er<br />

sich in seine<br />

Heimatstadt<br />

zurück und<br />

lebte als Privatgelehrter.<br />

Zu Uhlands<br />

Freunden<br />

gehörten<br />

Schwab, Hebel,<br />

Jean Paul,<br />

Hoffmann von<br />

Fallersleben,<br />

Mörike, die<br />

Gebrüder<br />

Grimm und<br />

Annette von<br />

Droste-Hülshoff.<br />

1820 heiratete<br />

Ludwig Uhland<br />

Emilie Vischer<br />

(1799 – 1881),<br />

Tochter einer gut<br />

situierten Kaufmannsfamilie aus<br />

Calw. Am 13. November 1862<br />

starb er in seiner Geburtsstadt.<br />

Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sitzt<br />

Der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Herd.<br />

Gastfreundlich tönt dem Wanderer im<br />

Friedlichen Dorfe die Abendglocke.<br />

Wohl kehren itzt die Schiffer zum Hafen auch,<br />

In fernen Städten, fröhlich verrauscht des Markts<br />

Geschäft’ger Lärm; in stiller Laube<br />

Glänzt das gesellige Mahl den Freunden.<br />

Wohin denn ich? Es leben die Sterblichen<br />

Von Lohn und Arbeit; wechselnd in Müh’ und Ruh’<br />

Ist alles freudig; warum schläft denn<br />

Nimmer nur mir in der Brust der Stachel?<br />

Am Abendhimmel blühet ein Frühling auf;<br />

Unzählig blühn die Rosen und ruhig scheint<br />

Die goldne Welt; o dorthin nimmt mich<br />

Purpurne Wolken! und möge droben<br />

In Licht und Luft zerrinnen mir Lieb’ und Leid! –<br />

Doch, wie verscheucht von töriger Bitte, flieht<br />

Der Zauber; dunkel wirds und einsam<br />

Unter dem Himmel, wie immer, bin ich –<br />

Komm du nun, sanfter Schlummer! zu viel begehrt<br />

Das Herz; doch endlich, Jugend! verglühst du ja,<br />

Du ruhelose, träumerische!<br />

Friedlich und heiter ist dann das Alter.<br />

Unsere<br />

Der wackere Schwabe<br />

Ludwig Uhland (1787 – 1862)<br />

Als Kaiser Rotbart lobesam<br />

zum heil’gen Land gezogen kam,<br />

da mußt er mit dem frommen Heer<br />

durch ein Gebirge wüst und leer.<br />

Daselbst erhub sich große Not,<br />

viel Steine gab’s und wenig Brot.<br />

Nun war ein Herr<br />

aus Schwabenland,<br />

von hohem Wuchs<br />

und starker Hand,<br />

des Rößlein war so<br />

krank und schwach,<br />

er zog es nur am<br />

Zaume nach;<br />

er hätt’ es nimmer<br />

aufgegeben,<br />

und kostet’s ihn<br />

das eigne Leben.<br />

So blieb er bald<br />

ein gutes Stück<br />

hinter dem Heereszug<br />

zurück;<br />

da sprengten plötzlich<br />

in die Quer<br />

fünfzig fremde<br />

Ritter daher.<br />

Die Hölderlinstraße<br />

in der Eisenbergsiedlung<br />

Die Hölderlinstraße ist eine<br />

westliche Seitenstraße der Giengener<br />

Straße und verläuft am<br />

Rande der Eisenbergsiedlung.<br />

Sie beginnt beim Gebäude der<br />

BKK und führt zur Schlegelund<br />

Fasanenstraße.<br />

Zur Person:<br />

Johann Christian Friedrich Hölderlin<br />

wurde am 20. März 1770 in<br />

Lauffen/Neckar geboren. Auf<br />

Wunsch seiner pietistisch-frommen<br />

Mutter studierte er im Tübinger<br />

Stift Theologie, aber philosophische<br />

Studien und die<br />

Freundschaft mit den Philosophen<br />

Schelling und Hegel brachten<br />

ihn von seinen geistlichen<br />

Berufsplänen ab.<br />

1796 trat er die Stelle als<br />

Hauslehrer bei dem Frankfurter<br />

Bankier Gontard an. Aus der<br />

Liebe zu dessen Ehefrau Susette<br />

entstand die Gestalt der Diotima<br />

in seinem 1799 vollendeten, autobiographisch-lyrischen<br />

Briefroman „Hyperion“.<br />

Nach seiner Entlassung im<br />

Jahre 1798 ging er nach Bad<br />

Die huben an auf ihn zu schießen,<br />

nach ihm zu werfen mit den Spießen.<br />

Der wackre Schwabe forcht sich nit,<br />

ging seines Weges Schritt vor Schritt,<br />

ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken<br />

und tät nur spöttisch um sich blicken,<br />

bis einer, dem die Zeit zu lang,<br />

auf ihn den krummen Säbel schwang.<br />

Da wallt dem Schwaben auch sein Blut,<br />

er trifft des fremden Ritters Pferd so gut.<br />

Als er das Tier zu Fall gebracht,<br />

da faßt er erst sein Schwert mit Macht,<br />

er schwingt es auf des Reiters Kopf,<br />

haut durch bis auf den Sattelknopf.<br />

Drauf kam des Wegs ‘ne Christenschar,<br />

die auch zurückgeblieben war;<br />

die sahen nun mit gutem Bedacht,<br />

was Arbeit unser Held gemacht.<br />

Von denen hat’s der Kaiser vernommen.<br />

Der ließ den Schwaben vor sich kommen;<br />

er sprach: »Sag an, mein Ritter wert!<br />

Wer hat dich solche Streich’ gelehrt?«<br />

Der Held bedacht sich nicht zu lang:<br />

»Die Streiche sind bei uns im Schwang;<br />

sie sind bekannt im ganzen Reiche,<br />

man nennt sie halt nur Schwabenstreiche.«<br />

(gekürzte Fassung)<br />

Homburg. Nach<br />

einem kurzen<br />

Aufenthalt in der<br />

Schweiz und in<br />

Bordeaux kehrte<br />

er im Jahre 1802<br />

nach Deutschland<br />

zurück. Hier zeigten<br />

sich erste Anzeichen<br />

einer Geisteskrankheit,<br />

die<br />

sich rapide verschlimmerte.<br />

Hölderlin kam<br />

in eine Tübinger<br />

Nervenklinik und<br />

wurde 1807 als unheilbar<br />

entlassen.<br />

In seiner kurzen<br />

Schaffenszeit entstanden:<br />

1793 die pathetischen,<br />

von Friedrich<br />

von Schiller beeinflussten<br />

„Hymnen“ und „Elegien“, 1797<br />

– 1800 die dramatischen „Empedokles“<br />

– Fragmente, die den<br />

mystischen Opfertod des Dichters<br />

behandeln.<br />

Seine Gedichte von 1799 besingen<br />

den Verlust und die geistige<br />

Erneuerung des Griechen<br />

tums; die spätere Lyrik (1801 –<br />

1806) beschäftigt sich mit düsteren<br />

Gedanken zu Fragen der<br />

Völker und ihrer geistig-religiösen<br />

Haltung. Am 7. Juni 1843<br />

starb Hölderlin in Tübingen.<br />

Quelle: Das große Personen<br />

Lexikon 1, Chronik Verlag


Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

10<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in dieser Ausgabe der <strong>Stadt</strong>teilzeitung stellt Günther Popp die im Siedlungsgebiet<br />

nach deutschen Dichtern benannten Straßen vor.<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

7<br />

An die Wolke<br />

Nikolaus Lenau<br />

(1827 – 1831)<br />

Zieh nicht so schnell vorüber<br />

An dieser stillen Heide,<br />

Zieh nicht so scheu vorüber<br />

An meinem tiefen Leide,<br />

Du Wolke in der Höh’,<br />

Steh still bei meinem Weh!<br />

O nimm auf deine Schwingen<br />

Und trag zu ihr die Kunde,<br />

Wie Schmerz und Groll noch ringen<br />

Und bluten aus der Wunde,<br />

Die mir mit ihrem Trug<br />

Die Ungetreue schlug.<br />

Und kommst auf deinen Wegen<br />

Du an vor ihrem Hause,<br />

So stürze dich als Regen<br />

Herunter mit Gebrause,<br />

Daß sie bei dunkler Nacht<br />

Aus ihrem Traum erwacht.<br />

Die Schwabstraße in der<br />

Voithsieldung<br />

Die Schwabstraße<br />

ist die zweite<br />

Querverbindungsstraße<br />

zwischen<br />

Friedrich-Voith-<br />

Straße und Im<br />

Haintal.<br />

Zur Person:<br />

Gustav Schwab wurde<br />

am 19. Juni 1792 in<br />

Stuttgart geboren,<br />

war Pfarrer, Gymnasiallehrer<br />

und Oberkonsistorialrat<br />

in seiner<br />

Heimatstadt. Er<br />

gehörte mit seinen<br />

Freunden Kerner, Uhland<br />

und Mörike dem<br />

Schwäbischen Dichterbund an.<br />

1827 – 1837 leitete er den literarischen<br />

Teil des Cottascher<br />

Morgenblattes.<br />

Dabei förderte er unter anderem<br />

den Dichter Nikolaus Lenau<br />

und veranlasste die erste Gesamtausgabe<br />

von Friedrich<br />

Hölderlins Gedichten. Im Jahre<br />

1833 wurde unter seiner Mitarbeit<br />

der „Deutsche Musenalmanach“<br />

veröffentlicht.<br />

Schlag an die<br />

Fensterscheibe<br />

Und schlag an<br />

ihre Türe<br />

Und sei dem<br />

falschen Weibe<br />

Ein Mahner an<br />

die Schwüre,<br />

Die sie mir<br />

weinend<br />

sprach,<br />

Und die sie<br />

lächelnd brach.<br />

Und will sie das<br />

nicht hören,<br />

So magst von deinem Sitze<br />

Du, Donner, dich empören,<br />

Dann rüttelt, all ihr Blitze,<br />

Wenn ihr vorüberzieht,<br />

An ihrem Augenlid!<br />

Schwabs eigene literarischen<br />

Arbeiten sind weniger bedeutend<br />

als seine zahlreichen Schriften<br />

und Nachdichtungen. Seine<br />

für die Jugend nacherzählten<br />

„Deutschen Volksbücher“<br />

(1836) und „Die schönen Sagen<br />

des klassischen Altertums“<br />

(1838 – 1840) werden noch heute<br />

aufgelegt und standen früher in<br />

jedem Bücherschrank. Gustav<br />

Schwab starb am 4. November<br />

1850 in Stuttgart.<br />

Die Lenaustraße ist die erste<br />

Querverbindungsstraße zwischen<br />

Friedrich-Voith-Straße<br />

und Im Haintal.<br />

Zur Person:<br />

Nikolaus Lenau wurde am<br />

13. August 1802 als Nikolaus<br />

Franz Niembsch, Edler von<br />

Strehlenau (alte Offiziersfamilie)<br />

in Csatád/Ungarn geboren.<br />

Nach dem Tod des<br />

Vaters und der Wiederverheiratung<br />

der Mutter lebte<br />

er ab 1811 bei seinen Großeltern.<br />

Ab 1819 studierte er in Wien,<br />

Pressburg und Heidelberg Philosophie,<br />

Medizin, Jura und Landwirtschaft.<br />

Dank des elterlichen<br />

Erbes führte er ein geselliges Leben,<br />

verkehrte in Wien mit Dichtern,<br />

Dramatikern und Schauspielern,<br />

Musikern und dem<br />

Schwäbischen Dichterkreis, zu<br />

dem auch Uhland und Schwab<br />

gehörten.<br />

Der Reiter und der Bodensee<br />

Gustav Schwab (1792 – 1850)<br />

Die Lenaustraße<br />

in der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

Der Reiter reitet durch’s helle Tal,<br />

Auf’s Schneefeld schimmert der Sonne Strahl.<br />

Er trabet im Schweiß durch den kalten Schnee,<br />

Er will noch heut an den Bodensee;<br />

Noch heut mit dem Pferd in den sichern Kahn,<br />

Will drüben landen vor Nacht noch an.<br />

Auf schlimmem Weg über Dorn und Stein<br />

Er braust auf rüstigem Roß feldein.<br />

Aus den Bergen heraus in’s ebene Land,<br />

Da sieht er den Schnee sich dehnen wie Sand.<br />

Weit hinter ihm schwinden Dorf und <strong>Stadt</strong>,<br />

Der Weg wird eben, die Bahn wird glatt.<br />

In weiter Fläche kein Bühl, kein Haus,<br />

Die Bäume gingen, die Felsen aus.<br />

So fliegt er hin, eine Meil’ und zwei,<br />

Er hört in den Lüften der Schneegans Schrei;<br />

Es flattert das Wasserhuhn empor,<br />

Nicht andern Laut vernimmt sein Ohr;<br />

Keinen Wandersmann sein Auge schaut,<br />

Der ihm den rechten Weg vertraut.<br />

Fort geht’s, wie auf Samt, auf dem weichen Schnee.<br />

Wann rauscht das Wasser? Wann glänzt der See?<br />

Da bricht der Abend, der frühe, herein:<br />

Von Lichtern blinket ein ferner Schein.<br />

Es hebt aus dem Nebel sich Baum an Baum,<br />

Und Hügel schließen den weiten Raum.<br />

Er spürt auf dem Boden Stein und Dorn,<br />

Dem Rosse gibt er den scharfen Sporn.<br />

Und Hunde bellen empor am Pferd<br />

Und es winkt ihm im Dorf der warme Herd.<br />

„Willkommen am Fenster, o Mägdelein!<br />

1832 hatte er Erfolg mit seinen<br />

ersten Gedichten unter dem<br />

Dichternamen Nikolaus Lenau.<br />

Im gleichen Jahr ging er nach<br />

Amerika, kehrte aber bereits<br />

1833 wieder enttäuscht zurück.<br />

In den folgenden Jahren erkrankte<br />

er psychisch und ab 1844<br />

war er geistig gestört.<br />

Der Dichter brachte vor allem<br />

Weltschmerz, Einsamkeit<br />

und schwermütige Landschaftsstimmungen<br />

zum Ausdruck. Seine<br />

dramatisch-epischen Versdichtungen<br />

„Faust“ im Jahre<br />

1835, „Savonarola“ im Jahre<br />

1837 und „Die Albigenser“ im<br />

Jahre 1842 überdauerten Lenaus<br />

Ruf. Insbesondere die „Schilflieder“<br />

und „Waldlieder“, die<br />

von glutvoller Hingabe an das<br />

Leben, aber auch von innerer<br />

Zerissenheit und Weltschmerz<br />

künden, sind im Volk bekannt<br />

geworden.<br />

Lenau starb am 22. August<br />

1850 in Oberdöbling bei Wien/<br />

Österreich.<br />

An den See, an den See, wie weit mag’s sein?“<br />

Die Maid, sie staunet den Reiter an:<br />

„Der See liegt hinter dir und der Kahn,<br />

Und deckt’ ihn die Rinde von Eis nicht zu,<br />

Ich spräch’, aus dem Nachen stiegest du.“<br />

Der Fremde schaudert, er atmet schwer:<br />

„Dort hinten die Eb’ne, die ritt ich her!“<br />

Da recket die Magd die Arm’ in die Höh’:<br />

„Herr Gott, so rittest du über den See!<br />

An den Schlund, an die Tiefe bodenlos<br />

Hat gepocht des rasenden Hufes Stoß!<br />

Und unten dir zürnten die Wasser nicht?<br />

Nicht krachte hinunter die Rinde dicht?<br />

Und du wardst nicht die Speise<br />

der stummen Brut,<br />

Der hungrige Hecht’ in der kalten Flut?“<br />

Sie rufet das Dorf herbei zu der Mähr’,<br />

Es stellen die Knaben sich um ihn her;<br />

Die Mütter, die Greise, sie sammeln sich:<br />

„Glückseliger Mann, ja segne du dich!<br />

Herein zum Ofen, zum dampfenden Tisch,<br />

Brech mit uns das Brot und iß vom Fisch!“<br />

Der Reiter erstarret auf seinem Pferd,<br />

Er hat nur das erste Wort gehört.<br />

Es stocket sein Herz, es sträubt sich sein Haar,<br />

Dicht hinter ihm grinst noch die grause Gefahr.<br />

Es siehet sein Blick nur den schwarzen Grund.<br />

Im Ohr ihm donnerts wie krachend Eis,<br />

Wie die Well’ umrieselt ihn kalter Schweiß.<br />

Da seufzt er, da sinkt er vom Roß herab,<br />

Da ward ihm am Ufer ein trockenes Grab.<br />

Unsere<br />

Kleine Episode am Ende des Krieges<br />

Es war Frühjahr 1945. Wir durften<br />

wieder zurück in unsere<br />

Wohnung auf der linken Seite der<br />

Damaschkestraße, die wir für<br />

kurze Zeit den einrückenden<br />

Amerikanern zur Verfügung gestellt<br />

hatten. Wir hatten nur ein<br />

paar Wäschestücke mitgenommen<br />

und meine Mutter, mein<br />

Bruder Peter und ich, Ursula,<br />

waren bei Familie Meissner im<br />

Altenheim untergekommen.<br />

Doch unsere Freude war nur<br />

von kurzer Dauer. Eines Tages<br />

hieß es: Alle Bewohner der<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> haben binnen ein<br />

paar Stunden ihre Wohnung zu<br />

räumen, und es darf nur das Allernötigste<br />

mitgenommen werden:<br />

Papiere, Kleider und noch<br />

ein paar Habseligkeiten. Gott sei<br />

Dank erfuhren die meisten von<br />

dem Übel der Besatzungswillkür<br />

schon etwas früher, und man ver-<br />

suchte illegal, bevor die Posten<br />

aufgestellt waren, heimlich etwas<br />

zu retten. Mein Vater arbeitete in<br />

dieser Zeit für die Firma Voith in<br />

Madrid. So waren wir drei ganz<br />

auf uns gestellt.<br />

Ja, und dann sind die Wachposten<br />

aufgezogen, und nichts<br />

ging mehr. Jedem wurde sein<br />

Habe, die er in Sicherheit bringen<br />

wollte, abgenommen. Nun hatten<br />

wir sehr wertvolles Geschirr und<br />

wunderschöne Gläser, und es tat<br />

schon weh, dieses alles, Möbel,<br />

Besteck usw., zurücklassen zu<br />

müssen.<br />

In unserer Panik schleiften wir<br />

einen Sessel und einen Tisch<br />

Richtung Sonnenbad hoch durch<br />

den Wald, setzten uns vor<br />

Schwäche ab und zu auf die Sitzmöbel,<br />

um auszuruhen, und so<br />

brachten wir Sessel und Tischle<br />

über den Berg in die Steinstraße.<br />

Dort wurden wir von lieben Menschen<br />

empfangen, die uns dieselben<br />

abnahmen und in die Uhlandstraße<br />

brachten, wo wir bei<br />

Familie Koepke für ungewisse<br />

Zeit eine Bleibe finden sollten.<br />

Da hatte meine Mutter eine<br />

Idee. Sie packte alles Geschirr<br />

und die Gläser fein säuberlich<br />

ein und fing mal an, etwas in<br />

meinem Puppenwagen zu verstauen,<br />

teilte Frau Koepke ihr<br />

Vorhaben mit, setzte mir mein<br />

Schulränzle auf, legte dort ein<br />

Glas ums andere rein, und los<br />

ging die Fahrt.<br />

Vorbei an den Posten, die sich<br />

um das blonde Mädele mit ihren<br />

blauen Augen und ihrem Puppenwagen<br />

wenig kümmerten,<br />

die da unschuldig und tapsig,<br />

aber mit großem Bauchweh,<br />

dass ja keiner auf die Idee kommen<br />

möge, sie nach ihrem Püpp-<br />

chen zu fragen, oder gar das Wägele<br />

untersuchen könnte, weiter<br />

ging. Lieber Gott, lass mein<br />

Wägelchen ja nicht umkippen.<br />

Vorsichtig schob und lenkte ich<br />

meine kostbare Fracht über den<br />

„Kandel“ und die Giengener<br />

Straße in die Uhlandstraße.<br />

Dort angekommen, nahm<br />

Frau Koepke vorsichtig den<br />

Inhalt von Wägele und Ränzle<br />

heraus und schickte mich wieder<br />

retour, um eine weitere Fuhre<br />

auf die gleiche Weise herauszuschleusen.<br />

Das Püppchen lag ahnungslos<br />

im Wägele, seine Schätze<br />

verbergend, die so „gerettet“<br />

wurden. Es fanden schon einige<br />

solche Puppenwagenladungen<br />

statt, und ich hab äußerlich ruhig<br />

scheinend, aber innerlich bibbernd,<br />

meinen Weg fortgesetzt.<br />

Ich wusste ja, es galt, der lieben<br />

Mama einen Gefallen zu tun.<br />

Später, als bereits Polen und<br />

Juden eingezogen waren, wurde<br />

mir durch Anraten der Firma<br />

Voith eine Zimmereinrichtung<br />

zugestanden, da ich im Mai 1938<br />

in Rio de Janeiro geboren bin und<br />

somit auch die brasilianische<br />

Staatsbürgerschaft hatte.<br />

Ein Elektrowagen der Firma<br />

Voith fuhr dann in der Damaschkestraße<br />

17 vor, und der Fahrer<br />

trug seelenruhig und ganz legal<br />

für mich, die blonde, blauäugige<br />

„Brasilianerin“, Schränkle, Bett<br />

und Stühle heraus. Später zogen<br />

dann Mama, Peter und ich zu<br />

Papa nach Madrid, wo wir ein<br />

paar Jahre lebten und ich dort<br />

meinen lieben Mann kennen<br />

lernte, der auch für die Firma<br />

Voith von <strong>Heidenheim</strong> aus als<br />

Ingenieur tätig war.<br />

Ursula Staud/<br />

Gertrud Heidler-Rabus


Unsere<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

8 9<br />

<strong>Voithsiedlung</strong><br />

Spielend die ganze Welt entdecken<br />

Der Kindergarten St. Hedwig in der <strong>Voithsiedlung</strong><br />

Mit dem Abriss der Häuser im<br />

<strong>Stadt</strong>teil „Klein Zürich“ ist dem<br />

dortigen Kindergarten St. Hedwig<br />

ein ganzes Einzugsgebiet<br />

weggefallen. Trotzdem kann sich<br />

die katholische Einrichtung<br />

nicht über zu wenige Anmeldungen<br />

beklagen. Seit sie ihre Öffnungszeiten<br />

verlängert haben<br />

und auch zweijährige aufnehmen,<br />

kommen viele Kinder auch<br />

aus Mergelstetten oder Schnaitheim.<br />

Die Eltern seien verzweifelt<br />

gewesen und die Kinder hätten<br />

geweint. So schildern die beiden<br />

Erzieherinnen Claudia Poinsitt<br />

und Barbara Scheerer die Reaktionen<br />

auf die Entscheidung der<br />

<strong>Stadt</strong> „Klein Zürich“ abzureisen.<br />

„Es war eine schwierige Situation“,<br />

sind sich beide einig.<br />

Ungewohnt sei es zu Beginn gewesen,<br />

dass so viele Kinder fehlen,<br />

erzählen sie weiter, aber die<br />

Flaute sei zum Glück nur von<br />

kurzer Dauer gewesen. Denn<br />

eine Umfrage unter den Eltern<br />

ergab, dass sich viele von ihnen<br />

längere und flexiblere Öffnungszeiten<br />

wünschen würden. Die<br />

Stunden können nach Belieben<br />

variiert werden, jedoch ist die<br />

Betreuungszeit auf maximal<br />

sechs Stunden am Tag begrenzt.<br />

Das neue Angebot sei von den<br />

Eltern sofort gut angenommen<br />

worden, erzählt Leiterin Claudia<br />

Poinsitt. Doch damit war noch<br />

lange nicht Schluss. Seit rund<br />

zwei Jahren nimmt der Kindergarten<br />

auch Zweijährige auf. Um<br />

den Kindern eine optimale Betreuung<br />

bieten zu können, besuchten<br />

die Erzieherinnen spezielle<br />

Fortbildungen. Auf Wunsch<br />

der Eltern bekommen ihre<br />

Sprösslinge im Kindergarten<br />

auch ein warmes Mittagessen.<br />

Zur Zeit kümmern sich vier Erzieherinnen<br />

und eine Vorpraktikantin<br />

um 40 Kinder, davon sind<br />

vier jünger als drei Jahre. Dreimal<br />

pro Woche kommt eine<br />

Sprachlehrerin in den Kindergarten,<br />

um nach dem Denkendorfer<br />

Model spielerisch mit den<br />

Kleinen den Umgang mit der<br />

deutschen Sprache zu vertiefen.<br />

Zudem wird mit Hilfe des Würzburger<br />

Trainingsprogramms gezielt<br />

mit den zukünftigen Schulkindern<br />

geübt. Ein weiterer<br />

wichtiger Schwerpunkt sei, so<br />

die Erzieherinnen, dass den Kindern<br />

genug Raum und Zeit zum<br />

Spielen gegeben wird, da sie sich<br />

während ihrer Kindergartenzeit<br />

in vielen Bereichen weiterentwickelten.<br />

Im Spiel lerne ein<br />

Kind unbewusst. Dabei erprobe<br />

und entwickle es all seine Fähigkeiten<br />

sowie lerne seine Gren-<br />

zen kennen und mit ihnen umzugehen.<br />

Das Umfeld des St.-Hedwig-<br />

Kindergartens, der in einem<br />

reinen Wohngebiet am <strong>Stadt</strong>rand<br />

liegt, mit angrenzendem<br />

Wald, einem großen Außenspielbereich<br />

mit Wiese, Bäumen<br />

und Spielgeräten, bietet viele<br />

Möglichkeiten für Exkursionen,<br />

Wanderungen, Waldtage oder<br />

Spaziergänge. Neben einem Jahresthema,<br />

„Er hält die ganze<br />

Welt in seiner Hand“, befassen<br />

sich die Kinder in verschiedenen<br />

Projektarbeiten intensiver mit<br />

einem bestimmten Thema. Dazu<br />

unternehmen sie dann auch Ausflüge,<br />

wie ins Klinikum der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Heidenheim</strong>.<br />

In regelmäßigen Abständen und<br />

zu jeder Jahreszeit gehen die<br />

Kinder des katholischen Kindergartens<br />

St. Hedwig mit ihren Erzieherinnen<br />

in den angrenzenden<br />

Wald. Diese Tage sollen eine<br />

Alternative und eine Ergänzung<br />

zum täglichen Miteinander im<br />

Kindergarten sein, da sich hierbei<br />

die ganzheitliche Erziehung<br />

gut verwirklichen lässt – ganz<br />

nach dem Motto „Gebt den Kindern<br />

die Natur, so nutzen sie ihre<br />

Phantasien“.<br />

Im Wald haben die Kinder<br />

Platz zum „Kindsein“ – im<br />

wahrsten Sinn des Wortes:<br />

Raum, sich frei zu bewegen,<br />

Platz zum Lachen, Träumen und<br />

Regelzeit:<br />

montags bis freitags<br />

von 7.45 bis 12.15 Uhr<br />

und montags bis<br />

mittwochs von<br />

13.30 bis 16.00 Uhr<br />

Verlängerte<br />

Öffnungszeiten:<br />

7.30 bis 13.30 Uhr,<br />

hierbei können die<br />

6 Stunden variabel<br />

in den gesamten<br />

Öffnungszeiten<br />

gewählt werden,<br />

zum Beispiel von<br />

9 bis 15 Uhr.<br />

Stefanie Lehnert<br />

Der Wald als Paradies<br />

Regelmäßig gibt es Waldtage im Kindergarten St. Hedwig<br />

Experimentieren. Ihren Bewegungsdrang<br />

können die Kinder<br />

ungehindert ausleben. Im freien<br />

Spiel können Kraft und Ausdauer<br />

erprobt werden, um Sicherheit<br />

und Selbstvertrauen zu gewinnen:<br />

Wenn die Kinder z.B.<br />

auf umgestürzten Bäumen balancieren<br />

oder auf dem unebenen<br />

Waldboden laufen und<br />

springen.<br />

Die ruhige und erholsame<br />

Umgebung des Waldes stärkt<br />

das körperliche und seelische<br />

Wohlbefinden der Kinder. Die<br />

frische Luft, Wind und Wetter<br />

stärken die Abwehrkräfte. Es<br />

gibt keinen Lärm; gerade der<br />

Wald ist ideal, um Stille zu erle-<br />

ben und zu lauschen. Die Kinder<br />

werden sensibel für feine innere<br />

und äußere Abläufe und stärken<br />

somit ihre Konzentrationsfähigkeit<br />

und innere Ruhe.<br />

Das unmittelbare Erleben, eigene<br />

Erfahrungen mit allen Sinnen<br />

zu machen, vor allem ohne<br />

Spielsachen, den Kreislauf der<br />

Natur direkt wahrzunehmen, zu<br />

jeder Jahreszeit fordert die emotionale<br />

und soziale Kompetenz<br />

der Kinder. An Waldtagen wird<br />

die Fantasie der Kinder gefordert.<br />

Sie äußern ihre Wünsche<br />

und Ideen, um sie konstruktiv<br />

und kreativ umzusetzen.<br />

Claudia Poinsitt<br />

Wenn Nachbarn feiern<br />

Tag der offenen Tür in der Mevlana-Moschee<br />

Es ist ein unscheinbares Haus an<br />

der Giengener Straße, für die<br />

rund 120 Mitglieder der Mevlana-Moschee<br />

ist es jedoch das<br />

Gotteshaus. Beim Tag der offenen<br />

Moschee war die Öffentlichkeit<br />

eingeladen, die Religion der<br />

Muslime näher kennen zu lernen.<br />

Wenn in den Nachrichten die<br />

Rede von Muslimen ist, geht es<br />

oft nur um die Taten religiöser<br />

Fanatiker. Dass es auf viel breiterer<br />

Ebene vor allem friedliche<br />

Gläubige gibt, das wollen die<br />

Verantwortlichen seit einigen<br />

Jahren unter anderem mit dem<br />

Tag der offenen Moschee beweisen.<br />

Erstmals öffnete heuer auch<br />

die Mevlana-Moschee an der<br />

Giengener Straße ihre Türen für<br />

Der normalerweise am 3. Oktober<br />

eines jeden Jahres stattfindende<br />

Tag der offenen Tür der<br />

Mevlana-Moschee wurde heuer<br />

durch die Zusammenarbeit der<br />

Arbeitsgemeinschaft (AG) Integration<br />

der Sozialen <strong>Stadt</strong> <strong>Voithsiedlung</strong>,<br />

Wüstenrot Haus- und<br />

Städtebau und der <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong><br />

auf den 10. und 11. Juni vorgezogen.<br />

Durch die gelungene Koordination<br />

dieser Organisationen ist<br />

der kulturelle und religiöse Austausch<br />

der verschiedenen Kulturen<br />

einen großen Schritt in unserer<br />

<strong>Stadt</strong> für ein friedliches<br />

Miteinander in der Zukunft vorangekommen.<br />

Bei dieser Veranstaltung<br />

wurden die Steine der<br />

Vorurteile und Intoleranz ein<br />

Stückchen abgebaut. Die positive<br />

Stimmung der Gemeindemitglieder<br />

gegenüber den<br />

deutschen Bewohnern der<br />

<strong>Voithsiedlung</strong> hat sich durch die<br />

die interessierte Öffentlichkeit.<br />

Beim Auftakt umriss<br />

zunächst der Vorsitzende der Jugendabteilung<br />

des Moscheevereins,<br />

Abdullah Gözmen, die Geschichte<br />

der Moschee, die aus<br />

einer Bewegung türkischstämmiger<br />

Arbeiter entstanden sei.<br />

In <strong>Heidenheim</strong> wurde zunächst<br />

1979 das Nachbargebäude bezogen,<br />

1996 folgte der Umbau des<br />

heutigen Gotteshauses. Ziel sei,<br />

so Gözmen, gemeinsam die Zukunft<br />

zu gestalten.<br />

„Wir freuen uns, dass wir hier<br />

Gast sein dürfen“, sagte Oberbürgermeister<br />

Bernhard Ilg bei<br />

der von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Integration (AG) der Sozialen<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Voithsiedlung</strong> mitgetragenen<br />

Veranstaltung. Und<br />

Ein wunderbarer Tag<br />

Organisation und Durchführung<br />

dieses Zusammentreffens der<br />

Kulturen verstärkt.<br />

Die Gemeindemitglieder bedanken<br />

sich herzlich bei Oberbürgermeister<br />

Bernhard Ilg für<br />

sein Erscheinen bei der Veranstaltung,<br />

trotz seines vollen Terminkalenders.<br />

Die Mevlana-<br />

Moschee mit ihren Mitgliedern<br />

steht jederzeit gerne für solche<br />

oder andere Projekte zur Verfügung,<br />

die die Integration und<br />

Freundschaft zwischen Deutschen<br />

und Türken intensiver<br />

ausprägen können, wie zum Beispiel<br />

der nach den Sommerferien<br />

beginnende Integrationskurs.<br />

Zum Schluss möchten wir uns<br />

bei allen aktiv beteiligten freiwilligen<br />

Familienmitgliedern bedanken<br />

sowie auch bei den<br />

Organisationen und Gästen.<br />

AG Integration<br />

Özay Kocak, Rabiye Erdogan<br />

Unsere<br />

Offene Türen in der Mevlana-Moschee: AG Integration bedankt sich<br />

weiter: „Wir setzen auf die Einbeziehung<br />

der Bürger.“ Dabei<br />

baue gerade die AG auf die Verbesserung<br />

des Zusammenlebens<br />

von Deutschen und Ausländern,<br />

jedoch ohne großen Erfolg, wie<br />

Ilg bedauerte.<br />

Der Besuch vieler Nachbarn<br />

und <strong>Heidenheim</strong>er Bürger in der<br />

Moschee zeuge vom Interesse an<br />

den Überzeugungen der Muslime,<br />

sagte Ilg und ergänzte: „Ich<br />

bitte Sie, sich auch für die kulturellen<br />

und religiösen Traditionen<br />

und Überzeugungen der neuen<br />

Heimat zu interessieren.“ Ilg bat<br />

insbesondere auch türkische<br />

Mütter, Angebote für Sprachkurse<br />

anzunehmen, um sich auch<br />

mit Deutschen unterhalten zu<br />

können. Für seine Rede, die von<br />

Abdullah Gözmen übersetzt<br />

wurde, erhielt Ilg Applaus.<br />

Nach einer farbenfrohen und<br />

musikalisch energischen Vorführung<br />

traditioneller türkischer<br />

Militärmusik begann die Besichtigung<br />

der Moschee, während<br />

Wüstenrot-Projektleiterin Julia<br />

Sixt das Konzept der Sozialen<br />

<strong>Stadt</strong> vorstellte. Viele Gäste<br />

ließen sich aber auch einfach nur<br />

von der Gastfreundschaft der<br />

türkischstämmigen <strong>Heidenheim</strong>er<br />

überzeugen und probierten<br />

jene türkischen Leckereien, die<br />

dank ihres Duftes schon den einen<br />

oder anderen Magen hatten<br />

knurren lassen.<br />

Jens Eber

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