Die Rolle des Bodens im Wasserkreislauf - Bayerisches ...
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DSachinformation <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>des</strong> <strong>Bodens</strong> <strong>im</strong> <strong>Wasserkreislauf</strong>7 <strong>Die</strong> unsichtbare Reinigung – Der Boden als Filter für verschmutztes undbelastetes WasserBoden ist unter natürlichen Bedingungen daswichtigste Glied <strong>im</strong> Reinigungsprozess <strong>des</strong>Niederschlags auf seinem Weg in das Grundwasseroder zur Quelle und trägt damit wesentlich zur Qualität unseres Trinkwassersbei. <strong>Die</strong> Reinigung <strong>des</strong> Sickerwassers geschieht dabei auf biologischem, chemischemoder mechanischem Wege. <strong>Die</strong> Aufnahmekapazität <strong>des</strong> <strong>Bodens</strong> für Schmutzpartikelund besonders auch für Schadstoffe ist allerdingsbegrenzt ( Modul F Schadstoffe).Ist diese überschritten oder ist durch Bodenerosionund Flächenversiegelung die Fähigkeitzur Reinigung <strong>des</strong> Sickerwassers generellreduziert oder sogar verloren, gelangenSchadstoffe ungehindert in den weiteren<strong>Wasserkreislauf</strong>.D13 | <strong>Die</strong> wichtigsten Elementeeines modernenTrinkwasserbrunnens.Sperrrohr und Abdichtungverhindern den raschenZutritt von Oberflächenwasser.DemFilterrohr fließt dasdurch den Boden undden geologischen Untergrund gereinigte Grundwasserzu. CDExkursTrinkwasser aus UferfiltratZur Deckung <strong>des</strong> Wasserbedarfs werdenin flussnahen Städten und GemeindenFörderbrunnen in der Uferzone offenerGewässer angelegt, um das vorhandeneGrundwasser durch unterirdisch zufließen<strong>des</strong>Fluss- oder Seewasser anzureichern.Wenn das verschmutzte Oberflächenwasserin den Untergrund eindringtund diesen durchsickert, wird es auf natürlicheWeise <strong>im</strong> Kies oder <strong>im</strong> Sand vonden meisten Schadstoffen gereinigt.In manchen Gebieten geht man nocheinen Schritt weiter: Man leitet das Flusswasserab, klärt es durch Rechen undAbsetzbecken grob vor und führt es in25 bis 50 Meter breite, 1.5 Meter tiefeund 100 bis 300 Meter lange Infiltrationsbecken.<strong>Die</strong>se in der Flussaue angelegtenSickerbecken sind mit einer Sandschichtausgekleidet. Das Wasserversickert und wird auf dem Weg zu denBrunnen durch die Kiese und Schotter<strong>im</strong> Untergrund gereinigt. Dort vermischtes sich mit dem natürlichen Grundwasser.<strong>Die</strong> Sandschicht <strong>des</strong> Beckens mussvon Zeit zu Zeit ausgetauscht werden.Aufgrund seines mechanischen Filtervermögens(„Siebfunktion“) bindet der Bodenfeinste Schmutz- und Schadstoffpartikel <strong>des</strong>Sickerwassers. Selbst allerfeinste Partikel(< 0,2 μm) können in feinporenreichen Bödenaus dem Sickerwasser herausgefiltert werden.<strong>Die</strong> Filterleistung eines <strong>Bodens</strong> kennzeichnetdie Menge an Wasser (Niederschlagswasseroder Uferfiltrat), die proZeiteinheit den jeweiligen Boden passiertund dabei gereinigt wird. <strong>Die</strong> mechanischeFilterleistung wird vor allem durch den Porendurchmesserder Wasserleitbahnen undderen Kontinuität best<strong>im</strong>mt. Sand- und kiesreicheBöden besitzen in der Regel eine hohe,ton- und schluffreiche Böden meist eine geringeFilterleistung. Sie n<strong>im</strong>mt stark ab, wenndie Leitbahnen <strong>im</strong> Laufe der Zeit durch diezurückgehaltenen Substanzen gefüllt werden.Das mechanische Filtervermögen <strong>des</strong><strong>Bodens</strong> macht man sich bei der Trinkwassergewinnungaus sogenanntem Uferfiltrat zunutze( Exkurs Trinkwasser aus Uferfiltrat).210 Lernort Boden