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Frühschichten Advent 2010.qxd - KjG Rules

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D 43542Kontakt-Bausteine 44Werde Mensch4 Frühschichten für die <strong>Advent</strong>szeit 2010


VorwortWerde MenschLiebe Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter,liebe haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in denGemeinden, liebe "Frühschichtlerinnen" und "Frühschichtler".Wie auch schon in den vergangenen Jahren gibt es einen Kontaktbausteindes BDKJ und des BJA Speyer mit Anregungen für die Gestaltung vonFrüh- oder Spätschichten in der <strong>Advent</strong>szeit 2010.Da in diesem Jahr die Adveniat - Aktion in unserer Diözese eröffnet wird,wollen wir in unseren Früh- bzw. Spätschichten eine Brücke bauen nachMittelamerika und das Leben der Menschen in Honduras und Guatemala,sowie unser Leben in den Blick nehmen."Werde Mensch" lautet der Titel der Frühschichten in dieser <strong>Advent</strong>szeit.Es ist nicht selbstverständlich sich früh morgens aus dem Alltag heraus zubegeben und Gott zu loben. Den Glauben mitten in das eigene Leben hineinzunehmen. Die eigenen Gewohnheiten zu verlassen und Neues zu tun.Es ist nicht einfach, weil viel zu viel dagegen spricht: Der eigene innereSchweinehund genauso wie die fragenden Blicke der Freunde undKlassenkameraden, der Arbeitskollegen und Familienmitglieder. Was - damachst du mit? Es ist nicht einfach aufzubrechen oder gar auszubrechen,um wirklich Mensch zu werden.In den <strong>Advent</strong>sfrühschichten blicken wir auf Menschen, die auf- und ausgebrochensind. Auf Menschen in Honduras und Guatemala, die von sichsagen: "Gott hat mich berufen! Er braucht mich, um seine Welt zu verändern."Wir schauen auf die Delagados de la Palabra - Männer und Frauen,die in der Verkündigung des Wortes Gottes einen Kernpunkt ihres Lebensansehen.Die einzelnen Frühschichten im ÜberblickausbrechenIn der ersten Frühschicht wollen wir den gemeinsamen Aufbruch wagen.Wir wollen ausbrechen aus den alten Gewohnheiten und bewusst unserenWeg durch den <strong>Advent</strong> beginnen. Darüber hinaus schlagen wir die Brückenach Mittelamerika und lernen Menschen kennen, die auch aufgebrochensind, um sich in den Dienst von Jesus Christus zu stellen, um seine Weltzu verändern.1


VorwortlebenswertWas macht mich reich? Was macht mein Leben lebenswert? Mit diesenFragen setzt sich die zweite Frühschicht auseinander. Im Matthäusevangeliumerfahren wir von der Gerechtigkeit Gottes, die sich uns nicht geradeauf den ersten Blick erschließt. Wir lernen durch Statements Menschenkennen, die sich für andere Menschen einsetzen und somit das Leben dieserMenschen lebenswerter machen.glaubwürdigGlaubwürdig und authentisch zu leben ist eine große Herausforderung.Die dritten Frühschicht setzt sich mit dieser Thematik auseinander. Es istZeit, dass wir uns auf den Weg machen, dass wir Verantwortung für dieseEine Welt übernehmen und authentisch unser Christsein leben.ankommenWeihnachten heißt, dass Gott Mensch wird bei und für uns Menschen.Weihnachten heißt, dass Gott bei uns Menschen ankommt. Weihnachtenheißt auch, dass wir bei Gott ankommen. Die vierte Frühschicht schlägteine Brücke durch alle Frühschichten und schickt uns auf das letzte StückWeg, damit wir ankommen, damit Gott bei uns ankommen kann.Auch in diesem Jahr waren engagierte junge Erwachsene durch ihre Ideenund ihre Mitarbeit an der Entstehung der Frühschichten beteiligt. Es warenPetra Benz (Gemeindereferentin / Referentin der Jugendzentrale Kaiserslautern),Susanne Roet (Grundschullehrerin / <strong>KjG</strong> Gruppenleiterin) und MartinJanik (Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Mainz / <strong>KjG</strong> Gruppenleiter)Ihnen ein ganz herzliches Dankeschön dafür!Euch und Ihnen allen ein gutes Gelingen der Frühschichten, eine erfüllte<strong>Advent</strong>szeit und ein frohes und faires Weihnachtsfest.Christian KnollReferent für Religiöse BildungAbteilung Jugendseelsorge der Diözese Speyer / BDKJ Speyer2


Hinweisesind Vorschläge. Nicht alle Lieder werden euch bekannt sein; aber esschadet ja nichts, das eine oder andere Lied neu zu lernen. Ihr könnt aberauch die unbekannten Lieder durch bekannte ersetzen. Ein Teil der Liederist euch sicherlich gut bekannt, ein paar Lieder vielleicht nicht. Aus diesemGrund haben wir eine Übungs-CD aufgenommen. Diese CD ist geeignet,um sich die Melodien anzueignen bzw. die Lieder kennenzulernen, abernicht um diese in den Frühschichten zum Mitsingen einzusetzen. Bitte meldeteuch bei Interesse bei uns: bdkj.relbild@bistum-speyer.de.KopiervorlagenGemeinsame Gebetstexte, Kopiervorlagen und Lieder befinden sich amEnde dieses Heftes. Sie können für die Teilnehmer/innen in ausreichenderAnzahl kopiert werden. Es ist auch möglich aus diesen Seiten ein eigenesLiederheft zusammenzustellen.Gestaltung des RaumsDie Auswahl und die Gestaltung des Raums in geeigneter Form sind sehrwichtig. Neben der zentralen Kerze können z.B. auch bunte Tücher undNaturmaterialien zum Einsatz kommen.Für die Anordnung der Sitzplätze ist die Kreisform am besten geeignet.Aber auch hier gilt, wie bei der gesamten Raumgestaltung: Schaut, was füreuren Raum und die Größe der teilnehmenden Gruppe am besten passt.Tipps und Tricks für die aktuellen FrühschichtenBohnen pflanzenBohnen im Winter zu pflanzen erfordert etwas mehr Pflege. Damit dieBohnen keimen, sollte man sie ca. 2 Tage vor dem Pflanzen im Wasserkeimen lassen. Die Bohnen sollten auch nicht zu tief gepflanzt werden undbrauchen auch zwischen den Frühschichten Pflege! Bitte an einen warmenund sonnigen Platz stellen und mit ausreichend Wasser versorgen.Achtung spanische Wörtern und NamenDa wir in diesen Frühschichten aus Honduras und Guatemala berichten,tauchen in unseren Texten spanische Wörter und Namen auf. Diese sindfür viele von uns nicht einfach zu lesen und auszusprechen. Damit keineKnoten in der Zunge entstehen, ist es hilfreich diese Texte aufmerksam vorden Frühschichten laut vorzulesen.Bildbetrachtung, Postkarten und PlakatIn der 4. Frühschichten steht ein Bild aus Honduras (siehe Rückseite diesesHeftes) im Mittelpunkt. Postkarten und Plakatvorlagen stehen unterwww.bdkj-speyer.de (dann links auf Service und danach auf Frühschichtenklicken) zum Download bereit. Darüber hinaus können Postkarten mit diesemMotiv bei uns bestellt werden: bdkj.relbild@bistum-speyer.de.4


LänderinfoHondurasHonduras ist eine Präsidialrepublik inMittelamerika mit einer Fläche von 112.090km². Der jetzige Präsident ist Porfirio LoboSosa.Die Einwohnerzahl des Staates beträgt7.639.372. Die Bevölkerungsdichte, die vorallem um der Hauptstadt Tegucigalpa sehrhoch ist, beträgt 68.2 EW pro km².85-90% der Menschen in Honduras sindröm. katholisch, die restlichen 10% sind überwiegend evangelisch.Das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner liegt bei 1.636 US$. VieleMenschen in Honduras sind sehr arm( 71,6 - 80% der Bev. lebt unter derArmutsgrenze). Deshalb ist die Kindersterblichkeit sehr hoch. 25% derKinder unter 5 Jahren sterben vor allem an Unterernähung. AndereGründe sind Infektionen z.B. Lungenentzündung und Blutvergiftung.Daraus folgt, dass die ärztliche Versorgung sehr schlecht ist, 57 Ärzte stehenjeweils 100 000 Menschen zur Verfügung.Aus der Alterstruktur in Honduras geht hervor, dass es viel mehr junge alsältere Menschen gibt. 48% der Bevölkerung sind unter 15 Jahren, dasmacht mehr als ein drittel der Gesamtbevölkerung aus. Diese Tatsachestellt Herausforderungen für die Regierung dar z.B. in der Bildung, denn28% der Bevölkerung sind Analphabeten.GuatemalaGuatemala ist einer der Nachbarstaaten von Honduras. Die Größe desLandes beträgt 109.021 km². Wie in Honduras herrscht auch hier alsStaatsform die Präsidialrepublik. Die Bevölkerungsdichte beträgt 116,7 EWpro km², bei einer Gesamteinwohnerzahl von 12.728.11 Menschen.Hauptballungsgebiet ist vor allem die Hauptstadt Guatemala-Stadt mit ca.5 Mio. Einwohnern.60% der Bev. ist römisch-katholisch und ca. 30% gehören der evangelischenKirche an. Eine anerkannte Staatsreligion gibt es nicht, jeder kanndie Religion ausüben die er möchte. Die Einwohner von Guatemala sindsehr arm ( BIP = 5,2 US$). Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (51%)muss von weniger als 2$ am Tag leben, 15% sogar von weniger als 1$ amTag.Die hohe Kindersterblichkeit zeigt, dass die ärztliche Versorgung in diesemEntwicklungsland sehr schlecht ist. 39 von 1000 Neugeborenen Kindernsterben und 15 von 1000 Kindern im Alter von 1-4 Jahren müssen sterben,oft an leicht zu behandelnden Krankheiten.Ähnlich wie in Honduras ist die Bevölkerung in Guatemala sehr jung (40%unter 15 Jahren).5


1. Frühschicht: ausbrechenVorbereitung: Ausreichend Sitzmöglichkeiten in Kreisform stellen Den Raum nur schwach mit Kerzenlicht erleuchten Eine Kerze für die Mitte und Streichhölzer / Feuerzeug Liedblätter / Liederbücher (Kopiervorlagen ab Seite 36) Verteilen der Rollen der Sprecher/innen Ein Papierfähnchen für jede/n Teilnehmer/in vorbereiten Ausreichend Stifte Große Schale mit Erde Kleine Schale mit Bohnen Beim Eintreffen der Teilnehmer/innen und während der Aktionen kann meditativeMusik laufen (ggf. CD-Player und geeignete CD bereitstellen)BegrüßungLeiter/inIhr habt euch aufgemacht, seid aufgestanden, habt euch aus dem Bettgequält. Ihr habt euch aufgemacht, seid aufgebrochen hierher und ausgebrochenaus eurem Alltag. Ihr habt euch aufgemacht, seid hier, im Kreis,mit mir und dir und dir …Schön, dass du da bist; schön, dass ihr da seid zu unserer gemeinsamenFrühschicht. Ich begrüße euch herzlich.Beginnen wir: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des HeiligenGeistes. Amen.LiedCaminando va1. Frühschicht: ausbrechenEinleitungSprecher/in 1Es ist nicht selbstverständlich, sich um diese Zeit aus dem Alltag heraus zubegeben und Gott zu loben. Den Glauben mitten in das eigene Leben hineinzunehmen. Die eigenen Gewohnheiten zu verlassen und Neues zu tun.Es ist nicht einfach, weil viel zu viel dagegen spricht: der eigene innereSchweinehund genauso wie die fragenden Blicke der Freunde undKlassenkameraden, der Arbeitskollegen und Familienmitglieder. Was - damachst du mit? Es ist nicht einfach aufzubrechen oder gar auszubrechen.6


1. Frühschicht: ausbrechenSprecher/in 2Heute und in den kommenden Frühschichten blicken wir auf Menschen,die auf- und ausgebrochen sind. Auf Menschen in Honduras undGuatemala, die von sich sagen: "Gott hat mich berufen! Er braucht mich,um seine Welt zu verändern." Wir schauen auf die Delagados de laPalabra - Männer und Frauen, die in der Verkündigung des Wortes Gotteseinen Kernpunkt ihres Lebens ansehen.Sprecher/in 3Wir erzählen euch von Sebastián. Er ist ein Campesino - ein einfacherBauer. Seine Felder bestellt er zusammen mit seiner Frau und seinen fünfKindern. Bohnen, Mais, Soja … Gerade einmal so viel, wie er und seineFamilie zum Leben brauchen und gerade mal ein wenig mehr, um auf demMarkt etwas von den Früchten zu verkaufen. Seine Frau María stelltzusätzlich einige Handarbeitswaren her, webt Tücher. Auch sie werden aufdem Markt verkauft. Sebastiáns Kinder gehen alle noch zur Schule. SeinÄltester wird in diesem Jahr die siebte Klasse beenden und dann hoffentlichirgendwo unterkommen. Sebastián selbst hat nicht viel gelernt. KeinenBeruf. Nach der Schule hat er einen Teil des Landes seines Vaters mitbestellt.Das reichte. Erst als die Kinder kamen, musste er Land dazupachten.Eine schwere Zeit damals wie heute, denn das Geld für die Pachtmuss erst mal verdient werden.Sprecher/in 1Dann, nach einem Gottesdienst, hat sich Sebastiáns Leben mit einem Malverändert. Pater Lorenzo hatte ihn angesprochen, ob er sich nicht vorstellenkann, ein Delegado zu werden!Ein Delegado - ja, ein Delegado de la Palabra. Einer, der den Leuten vonGottes froher Botschaft erzählt, einer, der die Gemeinde leitet, der für denEinsatz der vielen Freiwilligen sorgt, einer, der auch einmal den Mund aufmachtund etwas gegen die Missstände im Dorf sagt, einer, der Hilfe organisiertfür Arme, für Kinder und Familien, die in Not sind. Einer der diesalles tut, weil er davon überzeugt ist, dass diese Welt anders werden kann,wenn sich Menschen dafür einsetzen. Einer, der sich berufen fühlt, wie esschon Paulus gesagt hat: "Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nurden einen Geist!"Sprecher/in 2Sebastián hat sich darauf eingelassen. Weil er merkte, dass mehr in ihmsteckt. Er hat verschiedene Kurse in Choluteca, im Fortbildungszentrum7


1. Frühschicht: ausbrechender Delegados absolviert. Vieles ist ihm nicht leicht gefallen, weil er nochnie so viel und noch nie so lange studiert hat. Am Abend hat er oft nochgelesen, wenn alle anderen schon schliefen. Seine Nachbarn undFreunde, seine Gemeinde, hat ihn unterstützt. Sie haben auf seinem Feldgearbeitet, während er die Kurse besucht hat. Sie stehen hinter ihm, weilsie wissen, Sebastián hat etwas zu sagen.Sprecher/in 3Heute weiß Sebastián, dass sich die Mühen gelohnt haben. Wenn er amSonntag die Gemeinde zusammen ruft und über den Text desEvangeliums spricht, sieht, wie die Gemeinde an seinem Mund klebt, hört,was sie zu seiner Auslegung sagen, und weiß, wie wichtig sein Dienst fürsie ist, dann erfüllt ihn dies mit Freude und Stolz. Und wenn er am kommendenDienstag mit dem Bürgermeister über einen neuen Brunnen verhandelt,weil in der letzen Gemeindesitzung die Notwendigkeit einesNeubaus angestoßen wurde, dann wird klar, dass die Botschaft desEvangeliums mitten in sein Leben hinein ragt.Es hat sich gelohnt, einen anderen Weg einzuschlagen, aufzubrechen,auszubrechen! Das Leben lässt sich gestalten - du musst es nur wagen!StilleAktionLeiter/inSebastián hat sich auf den Weg gemacht. Dabei hat er Unterstützung vonseiner ganzen Gemeinde bekommen. Sie haben ihm geholfen und an ihngeglaubt.Auch wir machen uns während der nächsten 4 Wochen auf den Weg. Wirgehen gemeinsamen den Weg auf Weihnachten zu.Sprecher/in 1Was will ich in dieser Zeit ändern?Sprecher/in 2Wie möchte ich meine Zeit in den nächsten 4 Wochen gestalten?Sprecher/in 3Was ist mir wichtig?Sprecher/in 1Wer unterstützt mich?8


1. Frühschicht: ausbrechenSprecher/in 2Wer geht den Weg gemeinsam mit mir?Sprecher/in 3Wo möchte ich aufbrechen?Sprecher/in 1Was bewegt mich zum ausbrechen?Leiter/inLasst uns unseren persönlichen Ausbruch auf eine Fahne schreiben.Jeder entscheidet für sich: Was will ich ändern und schreibt dies auf seineFahne.Kleine Fahnen und Stifte liegen in der Mitte bereit. Im Hintergrund kannleise Meditationsmusik oder Musik aus Lateinamerika laufen.Sprecher/in 2Die Delegados haben sich etwas auf die Fahne geschrieben. Sie wollendas Wort verkünden und weitergeben. Durch sie ist das möglich.Sebastián hat sich auch etwas auf die Fahne geschrieben. Er will für Gotteinstehen, bei ihm steht seine Berufung auf seiner Fahne. Auf sie ist erstolz.Eine Schale mit Erde wird in die Mitte gestellt.Die Fahne von Sebastián wird in eine Schale mit Erde gesteckt.Sprecher/in 3Dies wollen auch wir tun. Wir stellen unsere Fahnen neben SebastiánsFahne. Dies soll uns zeigen, was wir in dieser <strong>Advent</strong>szeit bewegen undfür uns selbst ändern möchten.LiedWir sind zusammen unterwegsÜberleitungLeiter/inWir hören jetzt einige Verse aus dem Markusevangelium.9


1. Frühschicht: ausbrechenBibeltextSprecher/in 1Ein andermal lehrte er wieder am Ufer des Sees und sehr viele Menschenversammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See undsetzte sich; die Leute aber standen am Ufer.Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Beidieser Belehrung sagte er zu ihnen:Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil derKörner auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teilfiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weildas Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saatversengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein andererTeil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat undsie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Bodenund brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach,ja sechzigfach und hundertfach.Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!Einheitsübersetzung Mk 4,1-9Kurze StilleGedanken zum BibeltextSprecher/in 2Wenn wir im Markusevangelium weiter lesen, stoßen wir auf die Deutungdieses Gleichnisses. Jesus vergleicht die Saat, die vom Sämann auf verschiedenenBoden ausgesät wird, mit den Worten der Frohen Botschaft,die allen verkündet wird.Sprecher/in 3Manchmal hören wir Worte, aber sie werden sofort von vielem anderenüberlagert und geraten bei uns schnell in Vergessenheit. Ein anderes Malnehmen wir Worte sofort freudig auf, haben aber nicht die Kraft sie in unseremLeben umzusetzen, unsere Kraft daraus zu schöpfen oder sogarLebenswurzeln daraus zu bilden. Manche Worte hören wir in unserer lautenZeit noch nicht einmal oder unterdrücken sie und schweigen sie tot,weil sie uns viel zu unbequem sind.Sprecher/in 1Doch manchmal finden Worte der frohen Botschaft auch guten Boden beiuns. Wir haben die Kraft und den Mut es in unserem Denken, Reden und10


1. Frühschicht: ausbrechenHandeln aufzunehmen und umzusetzen. Dann kann es Frucht bringen,dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.StilleVertiefungSprecher/in 2Alles hat seine Zeit, so sagt man. Es gibt eine Zeit zum Säen und eine Zeitder Ernte, eine Zeit zum Lachen und eine Zeit zum Traurig sein. Eine Zeitzu leben und eine Zeit des Todes.Sprecher/in 3Wann ist die Zeit von Gott zu reden? Wann machen wir uns auf, die froheBotschaft Jesu zu verkünden und sie durch unser Leben und Handeln konkretwerden zu lassen?Sprecher/in 1Am ersten <strong>Advent</strong> beginnt das neue Kirchenjahr. Wir stehen kurz vor demJahreswechsel - eine Zeit im Jahr, in welcher viele gute Vorsätze gefasstwerden - nächstes Jahr - später - dann werde ich - vielleicht - dies oder dastun - etwas in meinem Leben ändern, aufbrechen...Sprecher/in 2Alles hat seine Zeit - Würde ich einem deutschen Bauern sagen, dass ichjetzt im Dezember das Feld bestellen wollte, um Bohnen zu säen, sowürde er wohl nur den Kopf schütteln.Sprecher/in 3Alles hat seine Zeit - auch die frohe Botschaft Gottes? Kann ich meinenNeuanfang, meinen Aufbruch mit ihm vertagen? Gibt es dazu eine "passende"Jahreszeit, einen "passenden" Zeitpunkt"?Sprecher/in 1Gottes Botschaft und Liebe gilt allerorts und zu jeder Zeit, egal wie dieUmstände sind. Auch wenn es dunkel und finster in unserem Leben ist,kann ich den Aufbruch wagen, seine Botschaft leben und verkünden - einSamen Gottes werden.11


1. Frühschicht: ausbrechenAktionLeiter/inAls Zeichen dieses Aufbruchs und Ausbruchs, den wir gemeinsam hier undjetzt wagen wollen - in einer dunklen und kalten Jahreszeit - lade ich euchein, eine Bohne in den Topf in der Mitte zu pflanzen. Bohnen sind inHonduras und Guatemala Grundnahrungsmittel und können somit Symbolunserer Brücke sein. Sie werden beginnen zu wachsen und Wurzelnschlagen.Es wird eine Schale mit Bohnen herumgereicht und jede/r kann sich eineBohne nehmen und diese in die Schale mit der Erde und den Fahnenpflanzen. Im Hintergrund kann leise Meditationsmusik oder Musik ausLateinamerika laufen.ÜberleitungLeiter/inAll unsre Gedanken, unser Lob und Dank, aber auch unsre Lasten undSorgen wollen wir hinein nehmen in das Gebet, das uns Jesus selbstgelehrt hat und uns verbindet. Als Zeichen unserer Verbundenheit mitJesus Christus und untereinander reichen wir uns die Hände und beten:Vater unserSegenSprecher/in 2Möge Gott, der Vater,der die Niedrigen erhebt, -Jesus Christus, der Sohn Marias,dessen Lobpreis die Mächtigen vom Thron stößtund der Heilige Geist, der,indem er jede Frau und jeden Mann zu Kindern Gottes macht,alle Mauern zerbricht,dich segnen und bewahren.Leiter/inSo segne uns der Vater, der Sohn und der heilige Geist.Amen.LiedHier und jetztaus Brasilien12


2. Frühschicht: lebenswertVorbereitung: Ausreichend Sitzmöglichkeiten in Kreisform stellen Eine Kerze für die Mitte und Streichhölzer / Feuerzeug Liedblätter / Liederbücher (Kopiervorlagen ab Seite 36) Verteilen der Rollen der Sprecher/innen Kopierte Geldscheine (Kopiervorlage siehe Seite 34) Ausreichend Stifte Eine kleine Gießkanne Während der Aktion kann meditative Musik laufen (ggf. CD bereit stellen)BegrüßungLeiter/inZu unserer zweiten Frühschicht begrüße ich euch ganz herzlich. Es istschön, dass wir uns wieder gemeinsam auf den Weg durch den <strong>Advent</strong>machen. Wir wollen aufbrechen und ausbrechen, um uns, andere und Gottneu zu entdecken.So beginnen wir: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des HeiligenGeistes. Amen.LiedWagt euch zu den Ufern2. Frühschicht: lebenswertEinleitungSprecher/in 1In der letzten Frühschicht haben wir eine Brücke nach Mittelamerika,genauer gesagt nach Honduras geschlagen und Sebastián kennengelernt.Er ist ein Campesino, ein einfacher Bauer und zugleich ein Delegado de laPalabra, einer, der den Menschen von Gottes froher Botschaft erzählt.Sprecher/in 2Darüber hinaus leitet er auch die Gemeinde in seinem Dorf und setzt sichfür die Belange von Armen, Kindern und Familien die in Not sind ein. Er istaus seinem normalen Leben ausgebrochen. Er ist aufgebrochen, um Stimmefür die Menschen zu sein, die längst verstummt sind. Sebastián weiß,dass es sich lohnt einen anderen Weg einzuschlagen, aufzubrechen, auszubrechen!Das Leben lässt sich gestalten - du musst es nur wagen.13


2. Frühschicht: lebenswertSprecher/in 3Auch wir sind gemeinsam aufgebrochen und haben es uns auf unsereFahne geschrieben. In der Mitte seht ihr unsere Aufbruchsfahnen aus derersten Frühschicht. Fahnen, auf denen steht, was wir in dieser <strong>Advent</strong>szeitbewegen wollen.Sprecher/in 1Wir haben auch Bohnen gepflanzt, als Zeichen dass wir es hier und heutegemeinsam wagen wollen - gerade in dieser dunklen und kaltenJahreszeit. Bohnen sind in Mittelamerika Grundnahrungsmittel und könnenso Symbol unserer Brücke sein.Sprecher/in 2Gottes Botschaft und Liebe gilt allerorts und zu jeder Zeit. Auch wenn esdunkel, kalt und finster ist, kann ich den Aufbruch wagen und seineBotschaft leben. Ich kann ein Samen Gottes werden.Kurze StilleAktionSprecher/in 3So wie der Bauer reich ist, der Samen für sein Feld hat, damit er sich,seine Familie und vielleicht auch andere Menschen ernähren und auchhelfen kann, ist auch Sebastián reich geworden. Reich an Erfahrungenund reich an Begegnungen. Wie das Samenkorn ist er aufgebrochen.Ausgebrochen aus seinem Alltag. Er setzt sich dafür ein, das Wort Gottesweiter zu geben. Diese Aufgabe bereichert sein Leben. Sie macht ihnreich.Sprecher/in 1Was macht mich reich? Was macht mein Leben lebenswert? DieBegegnungen mit anderen Menschen?Sprecher/in 2Was macht mich reich? Was macht mein Leben lebenswert? Vielleicht eingutes Gespräch?Sprecher/in 3Was macht mich reich? Was macht mein Leben lebenswert? Eine Geste,eine Umarmung?14


2. Frühschicht: lebenswertSprecher/in 1Wann habe ich mich denn wirklich reich gefühlt? Durch was wurde meinLeben bereichert?Sprecher/in 2Was ist es, was mein Leben reich macht, wertvoll macht, lebenswertmacht? Ist es wirklich die finanzielle Unabhängigkeit, oder spielen daandere Dinge eine Rolle?Sprecher/in 3Wann ist mein Leben lebenswert?Geldscheine und Stifte werden in die Mitte gelegt.Leiter/inIn der Mitte liegen Geldscheine. Diese stehen für finanziellen Reichtum.Wenn ihr sie umdreht, sind sie unbeschriftet. Hier ist Platz für Dinge, dieeuch reich machen, die euer Leben wertvoll und lebenswert machen.Überlege dir, was dich persönlich reich macht, was dein Leben wertvollund lebenswert macht. Deine Gedanken kannst du auf die unbeschriebeneSeite schreiben und dann um unsere Bohnen herum legen.Im Hintergrund kann meditative Musik laufen.Kurze StilleLeiter/inWenn du möchtest, kannst du uns vortragen, was dein Leben wertvoll undlebenswert macht.Nach jeder Vorstellung kann der Liedruf "Herr, erbarme dich unserer Zeit"gesungen werden.Kurze StilleÜberleitungLeiter/inWir hören jetzt drei Statements von Menschen, die sich für andere einsetzen.15


2. Frühschicht: lebenswertStatementsSprecher/in 1Mein Name ist José Hernandez. Ich bin Vater von 7 Kindern und lebe inder Region Choluteca. Ich bin ein einfacher Bauer und lebe mit meinerFrau und den 7 Kindern auf meinem eigenen Land. Im Jahr 1998 habeneinige ausländische Firmen in der Nähe unseres Dorfes eine Kupfermineerschlossen. Das brachte Geld in die Region. Viele Männer der umliegendenDörfer fanden Arbeit.Nach einiger Zeit merkten wir aber, dass viele Familien in der Region krankwurden. Als Delegado de la Palabra habe ich mit einigen anderen Männernaus unserem Kreis danach geforscht, warum das so ist. Schließlich hattenwir Erfolg bei unserer Suche: Das Wasser, mit dem wir unsere Felderbewässern, ist giftig. Es macht uns alle krank. Da müssen wir doch dieStimme erheben und etwas dagegen tun. Das ist doch unsereChristenpflicht. Man kann doch nicht einfach zusehen, wie alle zugrundegehen. Wir haben die Besitzer der Minen angezeigt und Demonstrationenorganisiert. Dann habe ich Schmierereien an meiner Hütte gefunden: Haltden Mund - oder du bist tot. Ich kann nicht schweigen. Das geht uns allean.Sprecher/in 2Thomas aus Ludwigshafen erzählt: Ich bin 23 Jahre alt und Kinderkranken-und Gesundheitspfleger. Seit mehreren Jahren engagiere ich michbei der “2 € für eine bessere Welt Aktion” von Misereor. Als aktiverPfadfinder, Messdiener und Kolpingjugendmitglied möchte ich Jugendlicheund junge Erwachsene mit meiner Begeisterung anstecken, damit wirgemeinsam die Welt wenigstens ein kleines Stück verändern können. ZurZeit arbeite ich für 10 Monate als Freiwilliger im Gesundheitsbus desStraßenkinderprojekts “Butterflies” in Neu Delhi in Indien.Sprecher/in 3Michael aus Kaiserslautern erzählt: Seit einigen Jahren bin ich nun schonGruppenleiter in der <strong>KjG</strong> und für mich sind Partizipation und Mitbestimmungimmer schon wichtig gewesen. Klar, ist es einfach oder einfacher inder Gruppenstunde oder innerverbandlich was durchzusetzen oder "politisch"was zu bewirken. Wenn ich dann in die "große Politik" schaue, ist esweniger einfach zu durchschauen, wer was wie zu entscheiden hat undwelche Interessen dahinterstecken. Deshalb ist es nicht verwunderlich,wenn viele resignieren oder sich erst gar nicht darauf einlassen. Das gleichegilt auch innerhalb der Kirche. Aber deshalb den Kopf in den Sand16


2. Frühschicht: lebenswertstecken, und akzeptieren, dass über die Köpfe hinweg entschieden wird?Nein, mir sträubt sich mein Gewissen dagegen. Deshalb ist es wichtig, denWeg über den BDKJ und die Jugendringe zu suchen, um was zu bewegen.Sind es auch nur kleine Schritte wie Fördertöpfe für Kinder undJugendliche aus finanzschwachen Familien, damit diese mit auf Freizeitenfahren können.LiedMenschen auf dem WegBibeltextSprecher/in 1Denn mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh amMorgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben.Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schicktesie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Marktund sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Gehtauch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und siegingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wiederauf den Markt und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde nocheinmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zuihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? Sie antworteten:Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinenWeinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer desWeinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohnaus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten. Da kamen dieMänner, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielteinen Denar. Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehrzu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. Da begannen sie,über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eineStunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben denganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. Da erwiderteer einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nichteinen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letztenebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun,was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich zu anderen gütig bin? So werdendie Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.Einheitsübersetzung Mt 20,1-1617


2. Frühschicht: lebenswertGedanken zum BibeltextSprecher/in 2UNGERECHT! Die einen schuften den ganzen Tag von Früh bis Spät, dieanderen gerade mal ne Stunde - UNGERECHT: Alle bekommen den gleichenLohn.Zugegeben - der Gutsbesitzer hat von Anfang an mit offenen Kartengespielt: "Ihr bekommt später für die Arbeit einen Denar" - doch die alserstes Angeworbenen erhofften sich dann doch ein wenig mehr ... aber:Jeder von ihnen hat dann später einen Denar als Lohn bekommen.Sprecher/in 3Wenn wir unsere heutigen Maßstäbe ansetzen, klar, dann ist das, wasJesus hier im Gleichnis erzählt ungerecht, widerspricht der heute von vielengeforderten "Leistungsgerechtigkeit".Sprecher/in 1Doch in diesem Gleichnis geht es weder um Arbeitsleistung noch umLohngerechtigkeit. Um was es Jesus hier geht, ist eine Entscheidung, diejeder der Arbeiter treffen musste, egal um wie viel Uhr. Eine Entscheidung,vor der jede und jeder von uns letztlich steht: Es geht um dieEntscheidung, sich aufzumachen in den "Weinberg des Herrn", um für dieVerwirklichung einer gerechteren und lebenswerteren Welt zu arbeiten,damit das Reich Gottes ein Stück mehr Wirklichkeit werden kann. Und fürGott ist es gleich, WANN wir uns für diesen Weg entscheiden - wichtig ist,DASS wir uns dafür entscheiden. Der "Lohn" wird für alle gleich sein.Sprecher/in 2Vielleicht ist es noch wichtig zu sagen, was ein Denar bedeutet. Vermutlichkönnen sich die wenigsten etwas darunter vorstellen. Wie viel ist das inEuro? Kann ich mir viel davon kaufen oder ist es ein Hungerlohn, mit demdie Arbeiter nicht über die Runden kommen konnten?Ein Denar war damals der Lohn eines Tagelöhners, nicht überschwänglichviel, nicht genug, um in Luxus zu leben, doch ausreichend, um sein Lebenohne Not zu leben, sein Leben lebenswert zu gestalten.Sprecher/in 3Man könnte bei diesem Gleichnis die Betonung auch auf den letzten, sehr"berühmten" Satz legen: "So werden die Letzten die Ersten sein und dieErsten die Letzten". Ist dies Gottes Gerechtigkeit? Oder ist es hier nicht18


2. Frühschicht: lebenswertentscheidend, wenn es dort an anderer Stelle heißt: "Du hast sie unsgleichgestellt"? - Keine Rangstreitigkeit, keine Neiddebatte, sondern: "Ihrseid alle gleich.” - Gleich vor Gott. Und euer Leben ist gleich wert - gleichlebenswert.Kurze StilleÜberleitungLeiter/inEs ist unser Glaube, der uns alle auf die gleiche Stufe stellt. Es ist Gottselbst, der uns so annimmt, wie wir sind - ohne Unterschiede. So lasst unsin diesem Bewusstsein der Liebe Gottes gemeinsam beten, wie Jesus unszu beten gelehrt hat:Vater unserAktionSprecher/in 1Was ist es, das wir zum Leben brauchen? Sind es nicht oft die KleinenDinge, die uns am Leben erhalten und unser Leben bereichern, beleben,erfrischen und reifen lässt? Ist es nicht oft etwas ganz Banales, das unsweiter bringt?Sprecher/in 2Unsere Bohnen, die wir in dieser kalten <strong>Advent</strong>szeit gepflanzt haben, sindZeichen für die Unzerstörbarkeit des Lebens. Da, wo wir glauben, keineChance zu haben, wo Enttäuschung, Ausweglosigkeit und Verzweiflungherrschen, da entsteht etwas Neues - gegen jede Vernunft.Sprecher/in 3Nur: Wir müssen uns darum kümmern. Wir müssen den kleinen Keim vonLeben pflegen und beschützen. Wir müssen ihm Nahrung geben undWasser - damit in diesem <strong>Advent</strong> unser absurdes Pflanzexperimentgelingt.Leiter/inDeshalb lade ich euch ein, nun ganz bewusst unsere Bohnen zu gießen.Das Wasser soll ein Zeichen dafür sein, dass wir uns kümmern und einmischen,damit Leben zu Leben wird. Damit Leben wachsen kann und nichtzugrunde geht.Eine kleine Gießkanne wird herumgegeben. Jeder kann ein wenig Wasserauf die gepflanzten Bohnen gießen.19


2. Frühschicht: lebenswertSegenSprecher/in 1Manche Menschen wissen nicht,wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.Sprecher/in 2Manche Menschen wissen nicht,wie gut es tut, sie nur zu sehen.Sprecher/in 3Manche Menschen wissen nicht,wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.Sprecher/in 1Manche Menschen wissen nicht,wie wohltuend ihre Nähe ist.Sprecher/in 2Manche Menschen wissen nicht,wie viel ärmer wir ohne sie wären.Sprecher/in 3Manche Menschen wissen nicht,dass sie ein Geschenk des Himmels sind.Leiter/inLass uns zu solchen Menschen werden,die da sind, die sich anschauen lassen, die lächeln,die nahe sind, die ein Geschenk des Himmels sind.Lasst uns Menschen werden.nach Paul Celanaus Auszeiten, <strong>KjG</strong> VerlagsgesellschaftDazu segne uns Gott:der Vater,der Sohn undder Heilige Geist. Amen.LiedIch kenne Gottes Ruf20


3. Frühschicht: glaubwürdig3. Frühschicht: glaubwürdigVorbereitung: Ausreichend Sitzmöglichkeiten in Kreisform stellen Eine Kerze für die Mitte und Streichhölzer / Feuerzeug Liedblätter / Liederbücher (Kopiervorlagen ab Seite 36) Verteilen der Rollen der Sprecher/innen Ein kleiner Blumentopf pro Teilnehmer Eine Schale mit Erde Während der Aktion kann meditative Musik laufen (ggf. CD bereit stellen)BegrüßungLeiter/inZu unserer dritten Frühschicht begrüße ich euch ganz herzlich. Wir gehenin großen Schritten auf Weihnachten zu, für manche vielleicht in zuraschen, eiligen und gehetzten Schritten. Diesen <strong>Advent</strong> sind wir gemeinsamauf dem Weg, sind gemeinsam ohne Hast aufgebrochen, um dasWunder der Menschwerdung Gottes neu zu entdecken. So beginnen wirdiesen Tag im Zeichen dessen, der unser Leben lebenswert macht, deruns Menschen so liebt, dass er einer von uns geworden ist, damals in derKrippe im Stall: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des HeiligenGeistes. Amen.LiedLasst uns ziehn zu den Quellen des LebensEinleitungSprecher/in 1Vergangene Frühschicht haben wir uns die Frage gestellt, was das Leben"lebenswert" macht, was unser EIGENES Leben lebenswert macht. AmAnfang lagen "Geldscheine" in der Mitte, die wir kurzerhand umgedreht,"entwertet", "umgewertet" und mit dem beschriftet haben, was unserLeben ausmacht, mit dem, was uns reich macht und man mit Geld nichtkaufen kann.Hier kann eine Aufzählung dessen erfolgen, was auf den "Geldscheinen"stand, die während der 2. Frühschicht beschriftet wurden.21


3. Frühschicht: glaubwürdigSprecher/in 2Wir haben Statements von Menschen gehört, die sich für andere einsetzen,um deren Leben, deren Existenz lebenswerter zu machen. Die sichfür die Gestaltung einer gerechteren Lebenswirklichkeit einsetzten aus dertiefen Überzeugung heraus, dass eine andere, bessere Welt möglich ist.Eine Welt, für die es sich lohnt zu kämpfen, auch wenn die Schritte undderen Wirkung noch so klein sein mögen.Sprecher/in 3Wir haben das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg gehört, das unsselbst dazu auffordert, uns zu entscheiden und aktiv zu werden für dieVerwirklichung von Gottes Reich. Ja, wir sollen aufbrechen und für einebessere Welt arbeiten und leben.Leiter/in"Lebenswert" - unter diesem Schlagwort stand unsere letzte Frühschicht.Mit "glaubwürdig" haben wir die heutige überschrieben.BibeltextSprecher/in 1Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die imLand der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. Du erregst lauten Jubelund schenkst große Freude. Man freut sich in deiner Nähe, wie man sichfreut bei der Ernte, wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird. Denn wie amTag von Midian zerbrichst du das drückende Joch, das Tragholz auf unsererSchulter und den Stock des Treibers. Jeder Stiefel, der dröhnenddaherstampft, jeder Mantel, der mit Blut befleckt ist, wird verbrannt, wirdein Fraß des Feuers. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist unsgeschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn:Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende. Auf dem ThronDavids herrscht er über sein Reich; er festigt und stützt es durch Recht undGerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten. Der leidenschaftliche Eifer desHerrn der Heere wird das vollbringen.Einheitsübersetzung Jes 9,1-6Gedanken zum BibeltextSprecher/in 2Der Prophet Jesaja spricht in seiner Verheißung von einem Licht, das einganzes Volk von der Dunkelheit befreit. Das Licht verändert nicht nur die22


3. Frühschicht: glaubwürdigUmwelt, sondern es will das Leben jedes Einzelnen hell machen. Kaum zuglauben.Sprecher/in 3Doch es geschieht Jesus kommt zu den Menschen, ganz klein, als wehrlosesKind. Und dieses Kind verändert die Welt. Jesus - das Licht der Welt.Er stellt die Welt auf den Kopf. Er ist nicht bei den Starken und Mächtigen,sondern bei den Menschen, die in der Dunkelheit der Gesellschaft kaumnoch zu sehen sind.Sprecher/in 2Auf seinem Weg findet er Gefährten, die durch Jesus erkennen, welcheKraft in diesem Licht steckt. Die diesem Licht in ihrem Leben und Handelneine Heimat geben und somit selbst zum Licht für andere werden.Menschen die bereit sind auch mühsame Wege zu gehen undVerantwortung zu übernehmen. Menschen die glaubwürdig sind in Wortund Tat.Sprecher/in 3<strong>Advent</strong> ist die Zeit des Umdenkens. Wenn nicht jetzt, wann dann. Wir wollennicht nur mit ein paar Kerzen im <strong>Advent</strong> entzünden, die uns ein heimelichesGefühl bereiten, sondern selbst Licht für unsere Eine Welt werden.<strong>Advent</strong> heute kann heißen, glaubwürdig von der Frohen Botschaft zuerzählen und authentisch zu leben. Jeder Einzelne von uns wirdgebraucht, um dieses Licht in die Welt zu bringen, das unsere Erde hellund gesund machen kann. Jeder Einzelne wird gebraucht, dass diesesLicht jedem Menschen neue Hoffnung und Mut gibt.LiedDurch das Dunkel hindurchVertiefungSprecher/in 1Rosa aus Guatemala erzählt: Ich bin eine Delagada de la Palabra undarbeite in der Gesundheitspastoral der Pfarrei Santa María Magdalena,Patulul in Guatemala. Über viele Jahre hinweg habe ich mein Wissen imBereich der Naturheilkunde vertieft. Wir leben in einer Region, in der eskeine Gesundheitsstation gibt. Der Weg in die Stadt ist weit und beschwerlich.Deshalb ist es wichtig für uns, kleinere Krankheiten und Blessurenselbst behandeln und versorgen zu können. Durch meinen Glauben und23


3. Frühschicht: glaubwürdigdie Gemeinschaft hier vor Ort ist mir klar geworden, dass mein WissenMenschen retten kann. Deshalb gebe ich zusammen mit meinem MannKurse, um andere zu schulen. Für mich ist diese Hilfe zur Selbsthilfe meinGlaubenszeugnis. Jesus hat sich ja auch den Kranken zugewandt. Warumsollte ich das nicht auch tun?Sprecher/in 2Ich heiße Philipp Rosner, bin 15 Jahre alt und gehe in die 9 Klasse. Schonimmer hat es mich aufgeregt, dass ich auf dem Schulweg die Hauptverkehrsstraßemeines Wohnortes überqueren muss. Oft warte ich einegefühlte Ewigkeit, bis endlich mal eine Lücke in der Autokolonne frei wird.Die Fußgängerampel liegt am Ende der Straße - den Umweg kann mannur machen, wenn man wirklich viel Zeit hat. Und wer hat die schon morgensvor der Schule. Es ist doch viel einfacher, hier über die Straße zugehen. Die Schule liegt dann gar nicht mehr weit weg. Letzten Monat ist eszu einem Unfall gekommen. Lars aus der 7. Klasse wurde von einem Autogenau hier erfasst und kam mit einem gebrochenen Bein ins Krankenhaus.Endlich tut sich jetzt was. Ein paar Jungs aus seiner Klasse und ich habenmit einer Lehrerin das Projekt "Schülerlotsen" ins Leben gerufen. Eine tolleSache, wenn das auch bedeutet, dass ich ein Mal in der Woche früher aufstehenmuss, um die Straße für meine Mitschüler mit der Kelle abzusichern.Aber irgendwie macht es auch ein gutes Gefühl, helfen zu können.Kurze StilleSprecher/in 3Was wäre wenn?Sprecher/in 1Was wäre wenn Rosa nicht helfen würde?Würde Rosa nicht ihr Wissen über die Naturmedizin an andere weitergeben,müssten viele Menschen ihrer Umgebung weite Wege zur nächstenGesundheitsstation aufnehmen. Es kann vor Ort schnell und einfachgeholfen werden. Vielleicht sogar lebensrettend.Sprecher/in 3Was wäre wenn?Sprecher/in 2Was wäre wenn Philipp und die anderen Jungs zusammen mit ihrer24


3. Frühschicht: glaubwürdigLehrerin nicht die Initiative ergriffen hätten. Noch mehr Unfälle? Man kannnicht immer warten, bis die Politik reagiert!Sprecher/in 3Was wäre wenn?Sprecher/in 1Was wäre wenn es nicht die vielen, vielen Ehrenamtlichen in allen sozialenoder politischen Bereichen unserer Gesellschaft geben würde?Sprecher/in 3Was wäre wenn?Sprecher/in 2Was ist die Alternative meines Lebens?Einfach da sitzen und nichts tun - oder aufbrechen und handeln?Einfach alles über mich ergehen lassen, mitlaufen, mitmachen - oder kreativwerden und Neues wagen.Natürlich kann ich nicht immer vor Innovation sprühen.Natürlich kann ich nicht immer die Welt verändern.Aber ich kann es versuchen.Kurze StilleAktionLeiter/inAls wir uns das erste Mal getroffen haben, haben wir in eine Schale vollerErde Bohnen eingepflanzt. Völlig absurd, mitten in der kalten, "lebensfeindlichen"Jahreszeit des Winters, in der das Leben der Natur ruht, bevores im Frühling wieder mit großer Kraft sich entfaltet. Wir haben dieseBohnen ganz bewusst jetzt eingepflanzt - Bohnen als Symbol fürLateinamerika, wo sie als Grundnahrungsmittel dienen. Sie sollen uns vorAugen führen, dass jederzeit ein Aufbruch möglich ist, dass jederzeit derrichtige Moment sein kann, um die Samen der Botschaft Jesu zu säen, sieeinzupflanzen und zum Keimen zu bringen. Diese Bohnen stehen alsSymbol für den Aufbruch, für unseren gemeinsamen Weg durch diesen<strong>Advent</strong>.Sprecher/in 3Bisher keimten die Bohnen hier zusammen in einem Topf. Nun ist es ander Zeit, dass jeder und jede von uns die Keimlinge unseres Aufbruchs mit25


3. Frühschicht: glaubwürdignach Hause nimmt. Sie sollen uns daran erinnern, dass wir selbst gefragtsind. Dass wir jeder Zeit aufbrechen können, um zu wachsen und Welt zugestalten.Umtopfaktion: Gekeimte Bohnen werden in kleine Einzeltöpfe umgepflanzt,die dann am Ende der Frühschicht mit nach Hause genommenwerden. Während dieser Aktion kann meditative Musik laufen.ÜberleitungLeiter/inUnser Glaube verbindet uns. Diese Verbindung stärkt uns für unser Leben,unseren Alltag. So lasst uns nun gemeinsam beten, wie Jesus uns selbstgelehrt hat.Vater unserSegenSprecher/in 1Glaub, dass du einen Beitrag zu geben hast. Du wirst wahrscheinlich denKurs der Welt nicht verändern, kein Held auf internationaler Szene sein.Aber da, wo du bist, wirst du gebraucht.Sprecher/in 2Es entsteht ein Loch, wenn du weg bist. Aber du musst es glauben unddich auch so bewegen: Nur wenn du du bist, leistest du einen wichtigenBeitrag.Sprecher/in 3Wenn du Rollen spielst und tust, was alle tun oder was man von dir verlangt,dann fehlt niemand, wenn du weg bist, weil ein anderer die Rolleübernimmt.nach Ulrich Schafferaus Auszeiten, <strong>KjG</strong> VerlagsgesellschaftLeiter/inDarum glaub, dass du einen Beitrag zu leisten hast.Dazu segne uns Gott:Der Vater, der Sohn und der heilige Geist. Amen.LiedAuch der längste Weg beginnt26


4. Frühschicht: ankommenVorbereitung: Ausreichend Sitzmöglichkeiten in Kreisform stellen Eine Kerze für die Mitte und Streichhölzer / Feuerzeug Liedblätter / Liederbücher (Kopiervorlagen ab Seite 36) Verteilen der Rollen der Sprecher/innen Vergrößertes Bild für Mitte (Kopiervorlage auf Seite 34) Ausreichend Teelichter Give away - Postkarten (Kopiervorlage auf Seite 34) Während der Aktion kann meditative Musik laufen (ggf. CD bereit stellen)BegrüßungLeiter/inSeid herzlich willkommen zu unserer letzten Frühschicht im <strong>Advent</strong>. Wirhaben uns aufgemacht, um Gott einen Platz in dieser hektischen Zeit freizu halten. Lasst uns in seinem Namen beginnen. Im Namen des Vatersund des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.LiedMacht die Tore weit4. Frühschicht: ankommenEinleitungSprecher/in 1Der Weg durch den <strong>Advent</strong> ist ein sehr turbulenter Weg. Vieles ist zu erledigen,vieles stürzt auf uns ein, da fällt es schwer, die Spur zu halten unddas Ziel im Blick zu haben: Gott wird Mensch und wir sind auf dem Wegzu ihm. Wir sind aufgebrochen, ausgebrochen aus unserem Alltag, umunser Leben zu hinterfragen. Anhand von angepflanzten Bohnen wurdeuns deutlich, dass wir alle gemeint sind wenn Gott uns ruft. Wenn wirglaubwürdig sind und ehrlich handeln, tragen wir zu einem lebenswertenLeben bei. Wir sind aufgebrochen, um anzukommen - bei Gott.BildbetrachtungLeiter/inWir laden euch heute ein, gemeinsam ein Bild aus Honduras zu betrachten.Es wurde für die Ausbildung der Delegados de la Palabra gemalt undist auf den Unterrichtsmaterialien der unterschiedlichen Ausbildungskursezu sehen. Nehmen wir uns Zeit, das Bild anzuschauen.27


4. Frühschicht: ankommenMeditationsmusik wirdeingeschaltet.Nach einer Weilebeginnt die Bildbetrachtung.Langsam lesen!Sprecher/in 2Kreisrund - wie die Erde - der eigene Kosmos:Gegliedert wie durch Längen- und Breitengrade.Die Hütten der Arbeiterinnen und Arbeiter, der Bauernfamilien auf demLand.Da ist nicht viel Grund um die Häuser herum.Es reicht für das karge Auskommen der Familie.Drum herum die üppige Vegetation des Dschungels.Im Vordergrund ein Kranker.Die Familie kümmert sich um ihn.Schwestern und Pfleger kommen ihm zu Hilfe.Ist es ein Fremder, dem Hilfe zuteil wird?Er bleibt nicht allein.Rechts - schwer arbeitende Menschen.Sie schleppen die geernteten Früchte, Bananen.Im Hintergrund die Plantage, die ihnen nicht gehört.Qualmende Schornsteine der Zuckerrohrfabriken.Schuften für den Großgrundbesitzer.Das alles ist nicht unsere Welt.Es ist die Welt der Menschen in Honduras.Ihre Götter, der Gott ihrer Ahnen ist links oben als Zeichen für ihre eigeneKultur zu sehen.Und dann rechts davon ein Mann, der unterrichtet.Menschen jeden Alters, die sich versammeln, um ihm zuzuhören.28


4. Frühschicht: ankommenKurze StilleSprecher/in 3Dieses Leben ist durch - kreuzt.Mitten durch den Alltag zwischen Arbeit und Freizeit,zwischen Schaffenskraft und Krankheit,mitten durch das Leben mit den eigenen Sitten und Bräuchenzieht sich das Zeichen Jesu Christi.Ein Pilgerstrom von Menschen, die auf dem Weg sind,zu einem Buch, von dem Strahlkraft ausgeht,zu Worten, die Jahrhunderte alt sind und die ganze Welt umspannen.Zum Wort Gottes.Fast sieht es so aus, als würde es auf Stroh gebettet sein,wie das Kind in der Krippe.Und die Menschen können nicht anders,als sich aufzumachen, auszubrechen aus ihrem Alltag,um IHM zu begegnen.Die Meditationsmusik noch ein wenig laufen lassen und dann ausblenden.BibeltextSprecher/in 1Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort warGott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden undohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben unddas Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in derFinsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Das wahre Licht, dasjeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.Einheitsübersetzung Joh 1,1-5;9Gedanken zum BibeltextSprecher/in 2Wir haben gerade einen Auszug aus dem sogenannten Prolog desJohannes-Evangeliums gehört. Prolog heißt Vorwort oder Vorrede, eineVorrede zu dem, was da kommen wird, was geschehen wird auf dieserErde, mitten unter den Menschen. Es ist die Vorrede zum Leben Jesu, zuseinem Leben, seinen Worten und Taten - und zu seinem Sterben.Sprecher/in 3"Das wahre Licht kam in die Welt." Gott wurde Mensch, damals in29


4. Frühschicht: ankommenBethlehem. Gott wurde Mensch, kam mitten unter uns Menschen in einerZeit, die für viele düster und finster war. Gott wurde Mensch, damals imSchmutz und Staub eines armen Wüstenlandes, im Elend und derEinfachheit eines Stalles. Nicht in einem prachtvollen Bürgerhaus, nicht ineinem Palast, nicht als Sohn reicher und bedeutender Eltern. Gott wurdeMensch bei den Menschen, die am Rande standen, deren Leben oftmalshoffnungslos und ohne Perspektive schien.Gott wurde Mensch, wurde Hoffnung, wurde im Leben und den WortenJesu Licht, "das jeden Mensch erleuchtet": Gott kommt bei den Menschenan - das heißt Weihnachten.Sprecher/in 1Jedes Ankommen setzt ein Aufbrechen voraus. So wie Gott sich zu unsaufgemacht hat, so haben wir uns in diesem <strong>Advent</strong> gemeinsam zu Gottaufgemacht. Wir wurden durch seine Lichtwerdung in unsere Welt aufgefordert,ja provoziert, uns selbst zu fragen, uns zu entscheiden, was unserLeben lebenswert macht und was wir selbst tun können, um das Lebenanderer lebenswerter zu machen. Wir wurden aufgefordert, zu überdenken,wie wir unseren Glauben konkret leben, wie wir ihn "glaubwürdig"leben. Wir wurden aufgefordert, uns zu fragen wie wir "Mensch" werdenkönnen, "Mensch" werden für andere.Kurze StilleAktionSprecher/in 3Weihnachten heißt, dass Gott Mensch wird bei und für uns Menschen.Weihnachten heißt, dass Gott bei uns Menschen ankommt.Weihnachten heißt auch, dass wir bei Gott ankommen.Weihnachten heißt, dass Gott Licht in der Finsternis wird.Weihnachten heißt auch, dass wir Menschen selbst zu Licht werden sollen,zu Lichtern, die diese Welt besser, gerechter, lebenswerter machen.Sprecher/in 1Wir sollen zu Licht werden, so wie Sebastián, von dem wir ganz am Anfanggehört haben: ein einfacher Bauer in Honduras, der aus seinem Lebenausbrach, um ein Delegado zu werden - und damit zu einem Licht für dieMenschen seiner Gemeinde.Ein Teelicht wird auf das Plakat oben rechts gestellt.30


4. Frühschicht: ankommenSprecher/in 2Licht, so wie Rosa aus Guatemala, von der wir vergangenes Mal gehörthaben, die sich um die Gesundheit der Menschen ihrer Umgebung sorgt -und damit Licht ist für sie.Ein Teelicht wird auf das Plakat unten links gestellt.Sprecher/in 3Licht, so wie viele andere Christen und Christinnen in Lateinamerika undin der ganzen Welt.Leiter/inLicht, so wie Du und ich.Wir haben Teelichter für Euch, Teelichter, die noch nicht brennen, die nochkein Licht spenden. Sebastián und Rosa haben bereits ihren Ort gefunden,und leuchten an ihrem Platz: Doch wo stehe ich? Wo würde ich mich einordnen?Wo beziehe ich meine Position?Wir laden euch ein, dass ihr eure Lichter entzündet und euch eine Positionauf dem Plakat sucht, wo ihr euch verortet.Jede/r kann ein Teelicht auf das Plakat stellen.LiedDiese Erde werde LichtImpulsSprecher/in 1Sei hier zugegen, Licht unsres Lebens.Sei hier zugegen in unsrer Mitte.Lös unsre Blindheit, dass wir dich sehen.Mach unsre Sinne wach für dein Kommen.Zeig deine Nähe, dass wir dich spüren.Weck deine Stärke, komm und befreie uns.Sei hier zugegen, damit wir leben.Sprecher/in 2Sei hier zugegen, stark wie ein Feuer.Flamme und Leben, Gott bei den Menschen.31


4. Frühschicht: ankommenKomm und befreie uns, damit wir leben.Komm uns zu retten wie Licht in der Frühe.Komm wie der helle Tag, Licht unsern Augen.Komm und erleuchte uns, komm und befreie uns.Du Licht am Morgen, komm und befreie uns.Sprecher/in 3Sende deinen Geist aus, Neues zu schaffen.Flamme des Lebens, Licht unsres Lichtes.Sende deinen Geist aus, neu uns zu schaffen.Tiefe des Herzens, Licht unsres Lichtes.Send deinen Geist aus, uns neu zu schaffen.Gib dieser Erde ein neues Angesicht.Sei hier zugegen, Licht unsres LebensAuszüge aus der Litanei der Gegenwart Gottesvon Huub Oosterhuis, Übertragung von Lothar ZenettiÜberleitungLeiter/inSo wollen wir uns die Hände reichen und beten. All unsre Gedanken, unserLob und Dank, aber auch unsre Lasten und Sorgen wollen wir hinein nehmenin das Gebet, dass uns Jesus selbst gelehrt hat und uns verbindet.Vater unserPostkartenaktionSprecher/in 1Wir senden unser Licht aus in die Welt. Die Strahlen erhellen unsere Welt,so dass auch wir durch einfache Gesten die Welt erhellen können. Lasstuns an die Menschen denken, denen wir gerade zu Weihnachten etwasGutes tun wollen. Durch eine Umarmung oder vielleicht auch durch eingutes Wort.Leiter/inNehmt euch eine Karte, und verschenkt sie an einen Menschen, an den ihrgerade denkt. Seid Licht in der Welt und schenkt es weiter.Postkarten werden verteilt.32


4. Frühschicht: ankommenSegenLeiter/inLasst uns gemeinsam den Segen sprechen.AlleDer Herr segne dich und behüte dich.Er schaffe dir Rat und Schutz in allen Ängsten.Er gebe dir den Mut, aufzubrechen und die Kraft,neue Wege zu gehen.Er schenke dir die Gewissheit, heimzukommen.Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.Gott sei Licht auf deinem Wege.Er sei bei dir, wenn du Umwege und Irrwege gehst.Er nehme dich bei der Hand und gebe dir viele Zeichen seiner Nähe.Er erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.Ganzsein von Seele und Leib. Das Bewusstsein der Geborgenheit.Ein Vertrauen, das immer größer wird und sich nicht beirren lässt.So segne dich Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.Amen.Verfasser unbekanntLiedEin Licht in dir geborgen33


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KopiervorlagenDer Herr segne dich und behüte dich.Er schaffe dir Rat und Schutz in allen Ängsten.Er gebe dir den Mut, aufzubrechen und die Kraft,neue Wege zu gehen.Er schenke dir die Gewissheit, heimzukommen.Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.Gott sei Licht auf deinem Wege.Er sei bei dir, wenn du Umwege und Irrwege gehst.Er nehme dich bei der Hand und gebe dir viele Zeichen seiner Nähe.Er erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.Ganzsein von Seele und Leib. Das Bewusstsein der Geborgenheit.Ein Vertrauen, das immer größer wird und sich nicht beirren lässt.So segne dich Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.Amen.35


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ImpressumHerausgeberBund der Deutschen Katholischen Jugend undAbteilung Jugendseelsorge der Diözese SpeyerWebergasse 11, 67346 Speyerwww.bdkj-speyer.deVerantwortlichChristian Knoll, Referent für Religiöse BildungMitarbeiter/-innenPetra BenzMartin JanikSusanne RoetTextverarbeitungChristine BehringerGrafische Arbeiten & LayoutChristian KnollDruckChroma Druck GmbH, Römerberg

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