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Vorschlag für ein Bündnis Blaue Blume - Portal der Bündischen ...

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<strong>Vorschlag</strong> für <strong>ein</strong> „Bündnis <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong>" -<strong>ein</strong> romantisches Netzwerk bündischer ErwachsenerA. Wie es zu diesem <strong>Vorschlag</strong> kamM<strong>ein</strong> <strong>Vorschlag</strong> behandelt <strong>ein</strong> für die bündische Tradition zukünftig wichtiges Thema. Man solltedarüber nicht spontan und leichtfertig urteilen/ son<strong>der</strong>n sich nachdenklich damit über <strong>ein</strong>elängere Zeit hinweg beschäftigen. Dieser m<strong>ein</strong> <strong>Vorschlag</strong> betrifft nicht die nahe, son<strong>der</strong>n dieentfernte bündische Zukunft.Im Heft 63 (Oktober 2003) von Idee und Bewegung habe ich Beiträge zur Rolle <strong>der</strong> Erwachsenenin den Bünden gesammelt. Das ist <strong>ein</strong> zentrales Thema für die bündische Zukunft in <strong>ein</strong>erkin<strong>der</strong>armen Gesellschaft, die schon aus demographischen Gründen vom traditionellen Begriff<strong>ein</strong>er „Jugendbewegung" loskommen muss.In diesem genannten Heft ging es um die Bedeutung <strong>der</strong> Erwachsenen innerhalb <strong>der</strong> Bünde.Dabei zeigte sich, dass in vielen Bünden an den traditionellen Gewichtungen <strong>der</strong> sogenanntenJugendbewegung festgehalten wird, dass romantische Interessen bei Erwachsenen teilweisekritisch beurteilt werden und dass erwachsene Jugendbewegte oft nur <strong>ein</strong>e Mäzenrolle innerhalbihrer Bünde zugestanden bekommen. Auf die neuen Schwierigkeiten <strong>der</strong> Zukunft wirdsich kaum <strong>ein</strong>gestellt. Welche Schwierigkeiten sind das?1. Einmal ist es das Problem <strong>der</strong> kontinuierlich rückläufigen Kin<strong>der</strong>zahlen in <strong>ein</strong>er Wohlstandgesellschaft.Derzeit macht sich diese demographische Verän<strong>der</strong>ung in Mitteleuropa auffälligerst in den Grundschulen und Kin<strong>der</strong>gärten bemerkbar. Aber in 10-20 Jahren wird dieser Prozessdie weiterführenden Schulen und die Ver<strong>ein</strong>e und eben auch die bündischen Jugendorganisationenmit Sorge erfüllen. In wenigen Jahrzehnten werden die romantischen Bünde, die imVergleich mit den scoutistischen Organisationen relativ kl<strong>ein</strong> sind, erheblich schrumpfen, kl<strong>ein</strong>eBünde werden aus Mangel an Jugendlichen ganz zu verschwinden drohen. Wenn aber dieBünde mit ihren spezifischen bündischen Ideen weiter bestehen wollen, bleiben nur die Erwachsenenals Rekrutierungsquelle. Dafür haben viele Bünde nicht vorgesorgt.Es sollte deshalb <strong>ein</strong> Netzwerk entstehen, das schon frühzeitig, bevor es demographisch dringendwird, Erfahrungen sammelt, wie man romantisch-bündisch interessierten Erwachsenen,die bisher k<strong>ein</strong>e entsprechenden Erfahrungen in ihrer Jugend gesammelt haben o<strong>der</strong> <strong>der</strong>enJugendbünde k<strong>ein</strong>en Freiraum mehr für romantisch-hündische Aktivitäten von Erwachsenenanbieten, <strong>ein</strong>e lockere bündische Heimat gibt. Denn vielfach habe ich erfahren, dass Erwachsenegenauso wie Jugendliche Freude an Romantik, Fahrten, Abenteuer, Lie<strong>der</strong>n, usw. habenund dass das Fehlen <strong>ein</strong>es überbündischen Erwachsenennetzes, das auch solche Erwachseneaufnimmt, die in ihrer Jugend k<strong>ein</strong>em Bund angehört haben, bedauert wird.Im scoutistischen Bereich gibt es mit den Altpfadfin<strong>der</strong>gilden <strong>ein</strong>e solche übergeordnete Erwachsenenorganisation,im bündischen Bereich fehlt bisher <strong>ein</strong>e solche Organisation.


2. In <strong>der</strong> künftigen multikulturellen Gesellschaft Mitteleuropas wird es <strong>ein</strong>en bunten Reigenvon bodenständigen, hinzugekommenen und neu entstandenen Gruppierungen mit den unterschiedlichstenZielsetzungen geben. Viele mitteleuropäische Traditionen verdienen es, in diesembunten Reigen weiter erhalten und gepflegt zu werden. Dazu gehört auch die romantischbündischeTradition. Sie braucht in <strong>der</strong> Zukunft <strong>ein</strong>e breite Lobby von Erwachsenen, die nichtnur finanzielle Hilfsmittel beisteuern, son<strong>der</strong>n die aktiv diese romantischen Traditionen pflegenund erhalten.Ich möchte deswegen aus <strong>der</strong> praktischen Notwendigkeit heraus <strong>ein</strong>en <strong>Vorschlag</strong> machen, wieromantisch-bündisch interessierte Erwachsene, Männer wie Frauen, oberhalb <strong>der</strong> Einzelbündesich zu <strong>ein</strong>er lockeren Gem<strong>ein</strong>schaft zusammenschließen könnten, wobei die Mitgliedschaft inan<strong>der</strong>e Bünden we<strong>der</strong> <strong>ein</strong>geengt noch in Frage gestellt werden darf. Dieser <strong>Vorschlag</strong> solltediskutiert werden.B. Allgem<strong>ein</strong>er Begründung und AbleitungEs gibt aber noch <strong>ein</strong>e weitere allgem<strong>ein</strong>er Ableitung und Begründung für die Zweckmäßigkeit<strong>ein</strong>es bündischen Netzwerkes von Erwachsenen.Neben dem nüchternen Planen und Gestalten von Alltagsleben und Beruf ist in vielen Menschen<strong>ein</strong> Wesensbereich vorhanden, <strong>der</strong> mit romantischem Erleben, Abenteuerlust, Leben inund Erleben <strong>der</strong> Natur, Freude an Fahrten, Nachempfinden an<strong>der</strong>er Räume, Zeiten und Gesellschaften,usw. grob umschrieben werden kann. Als Oberbegriff für diesen Bereich neben <strong>der</strong>nüchternen Alltagswelt hat sich im deutschen Kulturraum die Bezeichnung „Romantik" herausgebildetund als Symbol dafür die „<strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong>". Sie blüht abseits <strong>der</strong> nüchternen Alltagswelttief verborgen im Wald und die Suche nach ihr in Form <strong>der</strong> verschiedenen Ausprägungen <strong>der</strong>Romantik ist das Entscheidende. Hier ist <strong>der</strong> Weg das Ziel. Finden wird sie letztlich, wer dieRomantik pflegt, sei es für längere o<strong>der</strong> auch nur für kürzere Unterbrechungen s<strong>ein</strong>es Alltags.Die Romantik im weiten Sinne ist <strong>der</strong> Gegenpart zur Alltagsrealität. Sie hat vielfältige Gesichterund unterschiedliche regionale und nationale Gestaltungen und ihre Grenzen zur Alltagsweltsind fließend. Der Wan<strong>der</strong>vogel, <strong>der</strong> Pfadfin<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Bergsteiger, <strong>der</strong> Trecker, <strong>der</strong> Weltumsegler,<strong>der</strong> Balladensänger, usw., alle sind letztlich Anhänger <strong>der</strong> Romantik. Deswegen wirdnachfolgend zusammenfassend von romantischen Bünden, romantischem Erleben usw. gesprochen.Ein typisch deutsches Merkmal aller Bündigungen ist die Bereitschaft Zu Spaltungen und Abspaltungen.Das hat Vorteile und Nachteile. Vorteilhaft ist die Entstehung <strong>ein</strong>er Vielfalt spezifischerAusprägungen, Programme und Ziele. Das macht es möglich, dass je<strong>der</strong> Interessiertesich <strong>ein</strong>en Bund nach s<strong>ein</strong>en Vorstellungen auswählen kann. Nachteilig ist/ dass <strong>ein</strong> übergeordnetesGem<strong>ein</strong>schaftsgefühl verloren geht, dass sich viele Bünde abkapseln o<strong>der</strong> sogar bekämpfen.Das alles gilt auch für die sogenannten bündischen Jugendbewegungen. Es ist des-


wegen an <strong>der</strong> Zeit, dass <strong>ein</strong> Bemühen entsteht/ die Gem<strong>ein</strong>samkeiten zwischen den verschiedenenbündischen Gruppen zu för<strong>der</strong>n, wie<strong>der</strong> verbindend zu wirken, ohne die entstandeneVielfalt in Frage zu stellen, und auf möglichst breiter Basis romantisches Erleben zu ermöglichen.Der unglückliche Terminus „Jugendbewegung" vieler romantischer Bewegungen hat es erschwert,das Recht und Bedürfnis auf Romantik allen Altersstufen gleichermaßen zuzugestehen.Dass viele romantischen Bünde überwiegend als Jugendbewegungen begannen bedeutetnicht, dass solches romantische Erleben auf die Jugend beschränkt bleiben muss und dass dieErwachsenen k<strong>ein</strong> Anrecht auf und k<strong>ein</strong> Bedürfnis nach romantischem Erleben neben <strong>der</strong> realenAlltagswelt hätten. Es ist deswegen an <strong>der</strong> Zeit, <strong>ein</strong>e romantische Bewegung zu gründen,die aktiv auf möglichst breiter Basis Möglichkeiten für romantisches Erleben von Erwachsenenanbietet.Aus beiden genannten Gründen, um zu verbinden und um Erwachsenen <strong>ein</strong>e bündischromantischeHeimat zu geben, sollte <strong>ein</strong> Bündnis/<strong>ein</strong> Netzwerk entstehen, das als Leitbild fürs<strong>ein</strong>e Ziele das Symbol <strong>der</strong> <strong>Blaue</strong>n <strong>Blume</strong> hat und sich nach ihr nennt. Er sollte für alle Männernund Frauen offen stehen, die die Ziele <strong>der</strong> bündischen Romantik unterstützen, sei es dasssie früher jugendbewegt waren, sei es dass sie als Erwachsene neu zur Romantik <strong>der</strong> <strong>Blaue</strong>n<strong>Blume</strong> gefunden haben. Einzelne Jugendgruppen (Jungen- wie Mädchengruppen) könnten sichihm ebenfalls befristet anschließen und führen dann <strong>ein</strong> Eigenleben.Dieses Bündnis/Netzwerk <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> vertritt k<strong>ein</strong>e weltanschaulichen, politischen o<strong>der</strong> religiösenRichtungen, s<strong>ein</strong>e Fahrt geht nur ins Romantisch-<strong>Blaue</strong>. Es versteht sich nicht als Konkurrenz-Bundneben den an<strong>der</strong>en Bünden, son<strong>der</strong>n als verbindende Brücke oberhalb <strong>der</strong> Einzelbündeund als <strong>ein</strong> Sammelnetz für Erwachsene und Einzelgruppen. Er will und braucht k<strong>ein</strong>estraffe autoritäre Bundesführung. Es kann <strong>ein</strong>en Vorsitzenden als verwaltenden Bündniskoordinatorwählen.Jede Gruppierung, und sei sie noch so locker geknüpft, benötigt langfristig äußere Zeichen <strong>der</strong>Identifikation. Bezüglich <strong>ein</strong>er solchen überbündischen Gem<strong>ein</strong>schaft müsste das <strong>ein</strong> Symbols<strong>ein</strong>, das k<strong>ein</strong>e Konkurrenz-Nähe zu den an<strong>der</strong>en üblichen Zeichen im bündischen Bereich hatund k<strong>ein</strong> Misstrauen erweckt. Eine stilisierte <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong>, das allgem<strong>ein</strong>e Symbol für die Romantik,bietet sich an. Sie könnte als Abzeichen auf die Kleidung genäht werden, als Medaillonumgehängt o<strong>der</strong> als Brosche angesteckt werden. Wer <strong>ein</strong>em an<strong>der</strong>en Bund angehört, kanndieses Emblem zu s<strong>ein</strong>er traditionellen Kluft/Tracht tragen. Wer k<strong>ein</strong>em spezifischen Bund angehört,kann dazu zusätzlich <strong>ein</strong> blaues Halstuch und <strong>ein</strong>e blaue Kopfbedeckung tragen. Diesesollte möglichst <strong>ein</strong>e Verwechslung mit den verschiedenen Formen <strong>der</strong> bündischen Barettevermeiden und könnte <strong>ein</strong>e blaue Baskenmütze s<strong>ein</strong>. Denn <strong>ein</strong>e bündische Zweiklassengesell-


schaft, nämlich in Teilnehmer mit und ohne Halstuch und Kopfbedeckung, sollte bei den Veranstaltungendes Bündnisses <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> vermieden werden.In regelmäßigen Abständen sollten Bündnistreffen stattfinden. Daneben sollten regelmäßigeüberbündische Veranstaltungen auf Örtlicher, regionaler und Bundesebene vorbereitet unddurchgeführt werden.Das Bündnis <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> kann nicht und sollte nicht alle Formen <strong>der</strong>Romantik pflegen wollen. Es sollte sich auf spezifisch deutsche/ mitteleuropäische bündischeAusprägungen (und in begrenztem Umfang auf Ideen von Baden Powell) beschränken.Folgende Rahmenmerkmale werden hier vorgeschlagen:Rahmenmerkmale - Bündnis <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong>(Diskussions-<strong>Vorschlag</strong>)PräambelDieses Bündnis und dieser Rahmen wollen k<strong>ein</strong>en neuen separaten Bund neben den bisherigenBünden gründen und richten sich gegen k<strong>ein</strong>en an<strong>der</strong>en Bund o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Personen, son<strong>der</strong>nwollen sammeln, verbinden, Traditionen pflegen und Brücken schlagen.Bewusst werden deshalb k<strong>ein</strong>e Satzungen, son<strong>der</strong>n nur Rahmen-Merkmale aufgestellt. Damitsoll ausgedrückt werden, dass entsprechend <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>persönlichkeiten, ihrerHerkunft, Interessen und Möglichkeiten <strong>ein</strong> toleranter Pluralismus innerhalb des Bündnisses<strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> besteht. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen können sich unterschiedliche Interessengruppenbilden.Diese weiten und toleranten Rahmenbedingungen sollen unverän<strong>der</strong>t bleiben o<strong>der</strong> nur beiNotwendigkeit geringfügig geän<strong>der</strong>t werden, um zu verhin<strong>der</strong>n, dass Personen in den Bund<strong>ein</strong>treten, die das Bündnis von innen heraus än<strong>der</strong>n/umfunktionieren wollen.Rahmenmerkmale1. Die <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> ist <strong>ein</strong>e Gem<strong>ein</strong>schaft, die romantisches Erleben, Fahrten, Abenteuer undGesang pflegt. Beson<strong>der</strong>s orientiert sie sich an <strong>der</strong> deutschen/mitteleuropäischen Romantik.Musikalisch pflegt sie beson<strong>der</strong>s traditionelles bündisches Liedgut, romantische Balladen undGitarren- und Lautenspiel.2. Die <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> ist <strong>ein</strong> Bund für Männer und Frauen. Bei allen Veranstaltungen sind Partnerund Freunde willkommen, wenn sie Inhalt und Stil <strong>der</strong> Veranstaltung durch Verhalten undKleidung akzeptieren und unterstützen.


3. Die <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> hat ihre Schwerpunkte in <strong>der</strong> Zusammenführung von interessierten Erwachsenen,die bisher k<strong>ein</strong>er bündischen Organisation angehört haben, die k<strong>ein</strong>er mehr angehören,in <strong>der</strong>en bisherigen Bünden k<strong>ein</strong>e Erwachsenenaktivitäten angeboten werden, die überbündischeTreffen unterstützen möchten und die zwischen den Einzelbünden verbindende Impulsegeben möchten. Es ist ausdrücklich gewünscht, dass viele überbündisch interessierteErwachsene aus den <strong>ein</strong>zelnen Bünden diesem Bündnis angehören, sofern diese an<strong>der</strong>en Organisationenals rechtschaffen gelten und wenn die Veranstaltungen <strong>der</strong> <strong>Blaue</strong>n <strong>Blume</strong> nichtzu Zwecken an<strong>der</strong>er Bünde ausgenutzt werden. Alle Mitglie<strong>der</strong> mit spezifisch an<strong>der</strong>er Mitgliedschafttragen bei den Veranstaltungen des Bündnisses neben dem gem<strong>ein</strong>samen Logo <strong>der</strong><strong>Blaue</strong>n <strong>Blume</strong> diejenige Kleidung /Tracht /Kluft, die ihnen angemessenen ersch<strong>ein</strong>t.4. Die <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> will neben <strong>der</strong> Pflege <strong>der</strong> genannten romantischen Traditionen nach innenwie nach außen Freundschaft, Rücksichtnahme, Toleranz und <strong>ein</strong> gutes Niveau bei ihren Veranstaltungenpflegen. Sie bietet deswegen je nach Altersstufe und Interessenlage verschiedeneFormen von Treffen an und för<strong>der</strong>t überbündische Treffen im kl<strong>ein</strong>en wie im größerenRahmen. Das Bündnis möchte zu allen verwandten Bünden gute Beziehungen aufbauen un<strong>der</strong>halten. Es wird sich aus allen Spannungen zwischen <strong>ein</strong>zelnen Bünden heraushalten.5. Die <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> lehnt <strong>ein</strong>e straffe zentrale Führung ab. Dafür wird von jedem Mitglied erwartet,dass es zumindest zeitweise s<strong>ein</strong>e Zeit und Kraft für das Bundesleben und dessen Veranstaltungen<strong>ein</strong>setzt.6. Alle Mitglie<strong>der</strong> tragen bei den Veranstaltungen <strong>ein</strong> Abzeichen <strong>der</strong> <strong>Blaue</strong>n <strong>Blume</strong> (in Stoffo<strong>der</strong> Metall) und können zusätzlich <strong>ein</strong> blaues Halstuch und <strong>ein</strong>e blaue Kopfbedeckung (z.B.<strong>ein</strong>e blaue Baskenmütze) tragen. Zusätzliche Rangabzeichen gibt es bei den Erwachsenennicht.7. Die <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> vertritt k<strong>ein</strong>e weltanschaulichen, politischen, religiösen o<strong>der</strong> sonstigen parteiorientiertenRichtungen. Auch wenn sie traditionelle mitteleuropäische Kulturwerte pflegenwill, lehnt sie intoleranten Nationalismus und Rassismus ab. Ihre Fahrt geht in die Natur, indas Erlebnis, in die Geschichte und ins Romantisch-<strong>Blaue</strong>.3. Abschließende HinweiseGegen diesen <strong>Vorschlag</strong> sind von verschiedenen Seiten verschiedene, teilweise heftige undnicht überzeugende Einwände erhoben worden. Sie lassen sich 3 Argumentationsbereichenzuordnen:1. Es wird negiert/abgelehnt, dass viele Erwachsene ebenfalls wie viele Jugendliche romantisch-bündischeInteressen haben könnten. Man beruft sich weiterhin auf den Terminus „Jugendbewegung",ohne diesen von s<strong>ein</strong>er geschichtlichen Entstehung her zu verstehen (vor100 Jahren hatten überwiegend nur Oberschüler und Studenten die notwendige Freizeit, um


Wan<strong>der</strong>vögel und Scouts s<strong>ein</strong> zu können). Heutzutage, wo auch die Erwachsenen über ausreichendFreizeit verfügen, verfolgen mehr Erwachsene als Jugendliche romantischbündische Aktivitäten<strong>der</strong> verschiedensten Arten (Reisen, Wan<strong>der</strong>n, Bergsteigen/ Abenteuerurlaub, Segeln,usw.).2. Der traditionelle Königsgedanke innerhalb vieler Bünde verträgt sich schlecht mit <strong>der</strong> partnerschaftlichenOrganisationsstruktur <strong>ein</strong>es Bündnisses <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong>. Das irritiert und machteventuell unsicher. In <strong>der</strong> Tat war gerade diese Ausrichtung in vielen Bünden auf prägendePersönlichkeiten <strong>ein</strong>erseits für die kontinuierlichen Spaltungen, an<strong>der</strong>erseits aber auch für dieentstandene Vielfalt verantwortlich gewesen. Wer aber überbündisch tätig s<strong>ein</strong> und wer verbindenwill, darf dieser autoritären Führungstradition k<strong>ein</strong>e neue autoritäre Bewegung gegenüberstellen.Misstrauen in dieser Richtung muss also allmählich abgebaut werden.3. Viele erwachsene Bündische sind <strong>der</strong> weiteren bündischen Zukunft gegenüber ziemlich verantwortungslos.Sie denken nur an das Jetzt und an die nahe Zukunft/ wollen jetzt ihre Treffengenießen und ihre bündische Romantik erleben. Was später ist kümmert sie nicht. Wer sichaber um die weitere Zukunft Gedanken macht, wer selbstlos <strong>der</strong> bündisch-romantischen Sachedienen will, kann sich damit nicht zufrieden geben.Fasst man dagegen die möglichen Vorteile <strong>ein</strong>es Bündnisses <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> zusammen, dannlassen sich ebenfalls 3 Argumente nennen:1. Es gibt jetzt bereits <strong>ein</strong>e größere Anzahl ehemals Bündischer, denen im Rahmen ihrer teilweisekl<strong>ein</strong>en Herkunftsbünde nicht mehr genügend Erlebnisraum/Aktivitäten geboten werden.Ein lockeres überbündisches Netzwerk hat mehr Möglichkeiten für spezifische bündische Angebotean Erwachsene.2. Die künftige kin<strong>der</strong>arme Gesellschaft erzwingt <strong>ein</strong>e Abkehr vom bündischen Jugendleitbildund for<strong>der</strong>t <strong>ein</strong>e planmäßige Rekrutierung aus <strong>der</strong> Sozialschicht <strong>der</strong> Erwachsenen. Das ist auchmit Werbung verbunden und geht effizienter über <strong>ein</strong> größeres überbündisches Netzwerk alsdurch die Einzelbünde.3. Über <strong>ein</strong> solches überbündisches Netzwerk, das regelmäßig überbündische Veranstaltungenorganisiert, können die <strong>ein</strong>zelnen neu hinzugekommenen Erwachsenen besser die spezifischeVielfalt <strong>der</strong> Einzelbünde kennen lernen und sich dann auch entscheiden, in welchen Einzelbund,dessen bündisch-romantische Ausprägung ihnen am meisten zusagt, sie eventuell später<strong>ein</strong>treten möchten. Ein solches Netzwerk <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> liefert also auch den jeweiligen EinzelbündenMitglie<strong>der</strong> zu, es zieht nicht Erwachsene von ihnen ab. Denn es handelt sich ja umk<strong>ein</strong> Konkurrenzunternehmen.


Der beste Weg, sich mit diesem <strong>Vorschlag</strong> <strong>ein</strong>es Bündnisses <strong>Blaue</strong> <strong>Blume</strong> vertraut zu machen,Einwände und Bedenken zu entschärfen und Misstrauen abzubauen ist das Nachdenken unddas Gespräch darüber. Vielleicht bilden sich dann kl<strong>ein</strong>e erste „Kondensationskerne" von Interessiertenund Überzeugten, die dann <strong>ein</strong>e weitere Bewegung in Gang setzen.In diesem Sinne mit bündischen GrüßenHelmut Wurm Schützenstr. 54 57518 Betzdorf/Sieg

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