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Das Berufsbildungssystem in Dänemark

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<strong>Das</strong> <strong>Berufsbildungssystem</strong> <strong>in</strong> DänemarkKurzbeschreibungPia CortCedefop Panorama series; 42Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Geme<strong>in</strong>schaften, 2002


Weitere Informationen zur Europäischen Union s<strong>in</strong>d im Internet verfügbar und könnenüber den Server Europa (http://europa.eu.<strong>in</strong>t.) abgerufen werden.Bibliografische Daten bef<strong>in</strong>den sich am Ende der Veröffentlichung.Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Geme<strong>in</strong>schaften, 2002ISBN 92-896-0140-XISSN 1562-6180© Europäisches Zentrum für die Förderung der Berufsbildung, 2002Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.Pr<strong>in</strong>ted <strong>in</strong> Belgium


<strong>Das</strong> Europäische Zentrum für die Förderung der Berufsbildung (Cedefop) ist dasReferenzzentrum der Europäischen Union für Fragen der beruflichen Bildung. Es stellt Informationenund Analysen zu <strong>Berufsbildungssystem</strong>en sowie Politik, Forschung und Praxis bereit.<strong>Das</strong> Cedefop wurde 1975 durch die Verordnung (EWG) Nr. 337/75 des Rates errichtet.Europe 123GR-570 01 Thessaloniki (Pylea)Postanschrift:P.O. Box 22427GR-551 02 ThessalonikiTel.: (30-310) 490 111Fax: (30-310) 490 020E-Mail: <strong>in</strong>fo@cedefop.eu.<strong>in</strong>tHomepage: www.cedefop.eu.<strong>in</strong>tInteraktive Website: www.tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gvillage.grPia CortDänisches Institut für berufspädagogische LehrerausbildungDanmarks Erhvervspædagogiske Lærerudddannelse (DEL)Herausgegeben von:CedefopJ J. Michael Adams,Anne-France Mossoux,Eleonora Schmid,Dóra Stefánsdóttir, Projektkoord<strong>in</strong>atorenVerantwortlich:Johan van Rens, DirektorStavros Stavrou, stellvertretender Direktor


E<strong>in</strong>leitung des CedefopDie vorliegende Ausgabe von Panorama ist die dritte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe von Kurzbeschreibungender <strong>Berufsbildungssystem</strong>e e<strong>in</strong>zelner Länder. Diese Kurzbeschreibungen werden neben demregelmäßig ersche<strong>in</strong>enden Newsletter „Cedefop Info“ allmählich zu e<strong>in</strong>em immer wichtigerenTeil der Produktpalette des Cedefop zur Bereitstellung von Informationen über <strong>Berufsbildungssystem</strong>eund deren Entwicklung. Im gleichen Format s<strong>in</strong>d bereits Berichte über Belgienund Spanien erschienen, und Beschreibungen der Systeme anderer Länder folgen. Wir würdenuns sehr darüber freuen, von den Nutzern dieser Reihe Feedback über deren Zweckdienlichkeitzu erhalten.<strong>Das</strong> dänische <strong>Berufsbildungssystem</strong> hat im Laufe der letzten Jahre bedeutende Veränderungendurchlaufen. Die beiden Hauptziele dieser Umstrukturierung waren die Erhöhung derAttraktivität der beruflichen Bildung sowie die Schaffung e<strong>in</strong>es flexibleren, stärker auf denE<strong>in</strong>zelnen zugeschnittenen Systems zur Förderung des lebensbegleitenden Lernens.In der vorliegenden Kurzbeschreibung kann dieses umfangreiche und komplexe Thema nuransatzweise abgehandelt werden. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gehendere Darstellung liefert dagegen die längereMonografie des Cedefop, Erhvervsuddannelsessystemet i Danmark/Vocational Education andTra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> Denmark, die <strong>in</strong> dänischer und englischer Sprache sowohl <strong>in</strong> gedruckter Formerhältlich ist als auch onl<strong>in</strong>e aus dem Europäischen Berufsbildungsdorf heruntergeladenwerden kann (http://www.tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gvillage.gr/).Wir möchten hiermit Danmarks Erhvervspædagogiske Læreruddannelse – DEL, demDänischen Institut für berufspädagogische Lehrerausbildung, und <strong>in</strong>sbesondere Frau Pia Cortfür die Ausarbeitung dieser Kurzbeschreibung danken. Dies war ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong> leichtesUnterfangen. Zusätzlich kompliziert wurde diese Aufgabe durch den Regierungswechsel unddie Änderung des politischen Kurses <strong>in</strong> Dänemark während der Erstellung des vorliegendenDokuments. Ebenso s<strong>in</strong>d wir Frau Cort dankbar für ihre Geduld bei der E<strong>in</strong>arbeitung unsererzahlreichen Änderungsvorschläge <strong>in</strong> ihren Entwurf. Des Weiteren danken wir den dänischenMitgliedern des Cedefop-Verwaltungsrates, Herrn Svend-Erik Povelsen vom dänischenUnterrichtsm<strong>in</strong>isterium, Frau Lise Skant<strong>in</strong>g vom Dänischen Arbeitgeberverband (DA) sowieFrau Astrid Dahl vom Dänischen Gewerkschaftsbund (LO) für ihre Anmerkungen zumTextentwurf.Stavros StavrouStellvertretender DirektorJ. Michael AdamsDóra StefánsdóttirEleonora SchmidAnne-France MossouxProjektkoord<strong>in</strong>atorenFebruar 20021


Vorwort der Verfasser<strong>in</strong>E<strong>in</strong>e Beschreibung des dänischen <strong>Berufsbildungssystem</strong>s anzugehen gleicht e<strong>in</strong>em Versuch,die Farben e<strong>in</strong>es Chamäleons e<strong>in</strong>zufangen. <strong>Das</strong> System bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> ständigem Wandelund passt sich fortlaufend e<strong>in</strong>em veränderten Umfeld an. Während der letzten zehn Jahrewurde es zahlreichen Reformen unterzogen, und die Reformen sche<strong>in</strong>en immer schnelleraufe<strong>in</strong>ander zu folgen. Somit werden sogar die Gegebenheiten, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er während e<strong>in</strong>esrelativ kurzen Zeitraums erstellten „Kurzbeschreibung“ erfasst werden, rasch vom Wandelüberholt.Die vorliegende Darstellung wurde im Oktober 2001 ausgearbeitet und liefert <strong>in</strong>sofernlediglich e<strong>in</strong>e „Momentaufnahme“ des Systems. Seitdem s<strong>in</strong>d bereits weitere Veränderungene<strong>in</strong>getreten. E<strong>in</strong>e neue Regierung übernahm im November 2001 die Amtsgeschäfteund hat mittlerweile die Verantwortung für den Bereich der Arbeitsmarktausbildung von derstaatlichen Arbeitsmarktbehörde auf das Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium übertragen. Im Januar 2002wurden zahlreiche Räte und Zentren <strong>in</strong> der Zuständigkeit der verschiedenen M<strong>in</strong>isterienentweder verkle<strong>in</strong>ert oder aufgelöst. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Dokuments standdie Vorlage des Haushaltsplans der Regierung für das Jahr 2002 kurz bevor. Es war damit zurechnen, dass hiervon Auswirkungen auf das gesamte Bildungswesen ausgehen würden.Die Kurzbeschreibung selbst hat dank der wertvollen Kommentare und Anregungen me<strong>in</strong>erKollegen beim Cedefop und am DEL sowie der dänischen Mitglieder des Cedefop-Verwaltungsrates ebenfalls zahlreiche Veränderungen erfahren. Ich b<strong>in</strong> ihnen für ihreAnmerkungen ausgesprochen dankbar und habe diese wo immer möglich <strong>in</strong> die Beschreibunge<strong>in</strong>fließen lassen. Für die vorgelegte Endfassung zeichne ich jedoch ganz alle<strong>in</strong>verantwortlich. Es handelt sich bei dieser Kurzdarstellung nicht um e<strong>in</strong> vomUnterrichtsm<strong>in</strong>isterium oder vom Arbeitsm<strong>in</strong>isterium autorisiertes Dokument.Abschließend möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, Frau Dóra Stefánsdóttir für unserefruchtbare Zusammenarbeit während der Ausarbeitung dieser Kurzbeschreibung zu danken.Es war mir e<strong>in</strong>e große Freude, jederzeit <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e dänische Muttersprache wechseln zu können– und immer noch verstanden zu werden!Pia CortDELFrederiksbergJanuar 2002 (letzte Überarbeitung)3


INHALTSVERZEICHNISE<strong>in</strong>leitung des Cedefop .............................................................................................................. 1Vorwort der Verfasser<strong>in</strong>............................................................................................................. 3INHALTSVERZEICHNIS......................................................................................................... 51. Allgeme<strong>in</strong>e Informationen.................................................................................................. 72. <strong>Das</strong> Bildungssystem – e<strong>in</strong> kurzer Abriss .......................................................................... 112.1. Vorschulerziehung ................................................................................................. 112.2. Folkeskole – Primarstufe und Sekundarstufe I....................................................... 112.3. Sekundarstufe II...................................................................................................... 112.4. Tertiäre Bildung ..................................................................................................... 142.5. F<strong>in</strong>anzielle Aspekte................................................................................................ 152.6. Typische Laufbahnen durch das Bildungssystem................................................... 152.7. Erwachsenen- und Weiterbildung .......................................................................... 163. <strong>Das</strong> <strong>Berufsbildungssystem</strong>................................................................................................ 193.1. Die berufliche Erstausbildung................................................................................ 193.1.1. Typische Merkmale der beruflichen Erstausbildung ................................ 193.1.2. Zahlen und Fakten zur beruflichen Erstausbildung .................................. 203.1.2.1. Erhvervsuddannelserne - EUD (Alternierende beruflicheErstausbildung) ......................................................................... 213.1.2.2. Technische Ausbildungsgänge.................................................. 223.1.2.3. Kaufmännische Ausbildungsgänge........................................... 233.1.2.4. Abschlüsse und Befähigungsnachweise.................................... 233.1.2.5. F<strong>in</strong>anzierung.............................................................................. 233.1.2.6. Berufliche Erstausbildung für Erwachsene............................... 243.2. Berufliche Weiterbildung....................................................................................... 243.2.1. Die Arbeitsmarktausbildung ..................................................................... 243.2.2. AMU-Lehrgänge ....................................................................................... 253.2.3. F<strong>in</strong>anzierung.............................................................................................. 273.3. Berufliche Bildung im tertiären Bereich ................................................................ 273.3.1. Åben uddannelse (Offene Ausbildung)..................................................... 284. Zuständige Instanzen ........................................................................................................ 294.1. Der Staat................................................................................................................. 294.2. Die Sozialpartner.................................................................................................... 295. Ausgaben der öffentlichen Hand ...................................................................................... 335


5.1. Gesamtausgaben für den Bildungsbereich ............................................................. 335.2. Öffentliche Ausgaben für den Berufsbildungsbereich ........................................... 346. Qualitative Aspekte .......................................................................................................... 356.1. Regelungen zur Bildungs- und Berufsberatung ..................................................... 356.2. Ausbildung der Ausbilder ...................................................................................... 357. Tendenzen und Perspektiven ............................................................................................ 377.1. Reformen und Innovation....................................................................................... 377.2. Reform der Erwachsenen- und Weiterbildung....................................................... 377.3. Reform der Erstausbildung im Sozial- und Gesundheitswesen ............................. 397.4. Neue Strategie im Bereich „Bildung und Informationstechnologie“ ..................... 417.5. Kompetenzentwicklung.......................................................................................... 427.6. Internationalisierung............................................................................................... 437.7. Regierungswechsel – politische Kursänderung...................................................... 43Anhang 1: Abkürzungen und Akronyme ................................................................................. 45Anhang 2: Wichtige Institutionen und Organisationen............................................................ 47Anhang 3: Bibliografie............................................................................................................. 496


1. Allgeme<strong>in</strong>e InformationenDänemark ist e<strong>in</strong>e konstitutionelle Monarchie mit parlamentarischer Regierungsform, die sichauf e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kammersystem gründet. <strong>Das</strong> Parlament – das Folket<strong>in</strong>g – hat 179 Mitglieder, vondenen zwei auf den Färöer-Inseln und zwei auf Grönland gewählt werden. <strong>Das</strong> dänischeStaatsgebiet umfasst Dänemark, Grönland und die Färöer. Sowohl Grönland als auch dieFäröer werden <strong>in</strong> Selbstverwaltung regiert und bestimmen eigenständig über örtlicheAngelegenheiten wie etwa das Bildungs- und Gesundheitswesen, soziale Sicherheit, Steuern,Umweltschutz und e<strong>in</strong>e Reihe von wirtschaftlichen Fragen. Alle Angaben im Folgendenbeziehen sich ausschließlich auf Dänemark.Abbildung 1: Dänemark – Landkreise und größere Städte7


Dänemark hat 5,3 Millionen E<strong>in</strong>wohner, von denen 4 Millionen <strong>in</strong> städtischen Gebieten leben.Die Bevölkerungsdichte beträgt im Durchschnitt 123 Personen pro km². <strong>Das</strong> Land hat e<strong>in</strong>eGesamtfläche von 43 000 km².Tabelle 1: Bevölkerungszunahme pro Tausend 1990–19991990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999DK 2,2 3,0 3,6 3,1 3,7 6,8 4,6 3,7 3,5 3,0EU-15 4,6 4,5 5,2 3,9 3,1 2,9 2,8 2,3 2,3 2,6Quelle: Eurostat Jahrbuch 2001.In wirtschaftlicher H<strong>in</strong>sicht ist Dänemark e<strong>in</strong>e offene Volkswirtschaft, die vom Handel mitanderen Ländern abhängig ist. Der Wert der E<strong>in</strong>fuhren wie auch der Ausfuhren entsprichtrund e<strong>in</strong>em Drittel des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts; zwei Drittel des Außenhandels entfallen aufandere EU-Staaten, wobei Deutschland der wichtigste Handelspartner ist, gefolgt vonSchweden, dem Vere<strong>in</strong>igten Königreich und Norwegen. Außerhalb Europas s<strong>in</strong>d die USA undJapan die bedeutendsten Handelspartner Dänemarks.Tabelle 2: Brutto<strong>in</strong>landsprodukt zu Marktpreisen, 1990–1999 (prozentuale Veränderunggegenüber dem vorangegangenen Kalenderjahr – konstante Preise)1990 1995 1999DK 1,00 2,80 1,70EU-15 : 2,30 2,40Inflationsrate 2,7 % (2000) (Durchschnitt EU-15: 2,1 %)1 EUR = 7,4 DKKQuelle: Eurostat Jahrbuch 2001.Die Erwerbsbevölkerung umfasst 2,9 Millionen Personen (1999). Die Erwerbsquote <strong>in</strong>Dänemark ist e<strong>in</strong>e der höchsten der Welt. 1999 betrug die Quote 80,6 % gegenüber e<strong>in</strong>em EU-Durchschnitt von 69,0 %. Diese hohe Erwerbsbeteiligung ist bed<strong>in</strong>gt durch e<strong>in</strong>e sehr hoheFrauenerwerbsquote von 76 %.Tabelle 3: Beschäftigte 1989 und 1999 nach Wirtschaftssektoren (%)Landwirtschaft Industrie Dienstleistungen1989 1999 1989 1999 1989 1999Dänemark 5,7 3,3 27,4 27,0 66,9 69,7Quelle: Eurostat Jahrbuch 2001.8


Tabelle 4:GesamtMännerFrauenJungeMenschen< 25 J.Quelle: Eurostat Jahrbuch 2001.Arbeitslosenquoten der Gesamtbevölkerung (aufgeschlüsselt nach Geschlecht)und Jugendarbeitslosigkeit (%)1990 1995 1996 1997 1998 1999EU-15 10,7 10,8 10,6 9,9 9,2Dänemark 7,7 7,2 6,8 5,6 5,2 5,2EU-15 9,4 9,6 9,3 8,6 7,9Dänemark 7,0 5,8 5,5 4,6 4,1 4,5EU-15 12,5 12,4 12,3 11,7 10,9Dänemark 8,4 8,9 8,3 6,8 6,6 6,0EU-15 21,5 21,9 21,1 19,5 17,9Dänemark 11,4 10,6 10,6 8,4 8,0 9,8Der Bildungsstand der dänischen Bevölkerung ist e<strong>in</strong>er der höchsten <strong>in</strong> der EuropäischenUnion. 1997 hatten 80 % der Bevölkerung e<strong>in</strong>en Bildungsgang auf dem Niveau derSekundarstufe II oder höher abgeschlossen. Ziel der dänischen Regierung ist es, dass 95 %aller junger Menschen <strong>in</strong> Dänemark e<strong>in</strong>en Abschluss auf dem Niveau der Sekundarstufe IIerwerben und 50 % e<strong>in</strong>en tertiären Bildungsgang vollenden. (Quelle: Dänemark, KöniglichDänisches M<strong>in</strong>isterium des Äußeren, http://www.um.dk/deutsch/daenemark/enzyklopaedie/,2002.).Tabelle 5:Bildungsstand der 25- bis 59-Jährigen <strong>in</strong> Dänemark und e<strong>in</strong>igen weiteren EU-Mitgliedstaaten, 1997. (%)Pflichtschule Sekundarstufe II Tertiäre BildungEU-Durchschnitt 40,6 39,8 19,6Dänemark 20,0 53,6 26,4F<strong>in</strong>nland 27,4 51,2 21,4Deutschland 18,0 58,6 23,5Niederlande 34,1 42,1 23,8Schweden 23,3 49,1 27,6Vere<strong>in</strong>igtes Königreich 44,8 31,9 23,4Quelle: Facts and Figures 2000, Dänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2000, auf der Grundlage von Zahlen der OECD.9


2. <strong>Das</strong> Bildungssystem – e<strong>in</strong> kurzer Abriss2.1. VorschulerziehungDie Geme<strong>in</strong>den stellen für K<strong>in</strong>der im Alter von 0 bis 6 Jahren Plätze <strong>in</strong> vuggestuer undbørnehaver (K<strong>in</strong>derkrippen und K<strong>in</strong>dergärten) bereit. Dies dient e<strong>in</strong>erseits dazu, dieEntwicklung der K<strong>in</strong>der zu fördern, und andererseits – was wohl noch viel wichtiger ist –dazu, beiden Elternteilen e<strong>in</strong>e Berufstätigkeit zu ermöglichen. Der Prozentsatz dererwerbstätigen Frauen <strong>in</strong> Dänemark ist e<strong>in</strong>er der höchsten der Welt (76 % im Jahre 1999).Über 80 % aller Drei- bis Sechsjährigen besuchen den K<strong>in</strong>dergarten (1999) ( 1 ). Sechsjährigekönnen auf freiwilliger Basis e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>jährige Vorschulklasse durchlaufen. Im Schuljahr1997/98 wurde diese Möglichkeit von 97 % aller K<strong>in</strong>der genutzt.2.2. Folkeskole – Primarstufe und Sekundarstufe IIn Dänemark besteht vom 7. bis zum 16. Lebensjahr Schulpflicht (bzw. „Unterrichtspflicht“).Die kommunale folkeskole organisiert 89 % des Bildungsangebots im Rahmen derSchulpflicht ( 2 ), der Rest (11 %) wird von privaten Schulträgern bereitgestellt. Die folkeskoleist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte Gesamtschule, die <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Stufe <strong>in</strong> Zweige aufgeteilt wird. Nach den neunPflichtschuljahren haben die Schüler die Möglichkeit, freiwillig e<strong>in</strong> 10. Schuljahr zuabsolvieren ( 3 ). Im Schuljahr 1997/98 machten 60 % aller Schüler von diesem AngebotGebrauch. Am Ende der 9. oder 10. Klasse können die Schüler die Abschlussprüfung derfolkeskole ablegen. Die Teilnahme an der Prüfung ist für die Schüler freiwillig, daserfolgreiche Ablegen bildet jedoch die Voraussetzung für e<strong>in</strong>e anschließende Zulassung zuden Bildungsgängen der allgeme<strong>in</strong> bildenden Sekundarstufe II.Der Entwicklung von persönlichen Kompetenzen wie Eigenständigkeit, Kooperationsfähigkeit,Lernfähigkeit, Selbstständigkeit usw. wird <strong>in</strong> allen Bildungsgängen <strong>in</strong> Dänemark e<strong>in</strong>hoher Stellenwert e<strong>in</strong>geräumt.2.3. Sekundarstufe IIBis zum Jahre 2000 mussten Schüler, die e<strong>in</strong>en zur Hochschulreife führenden Bildungsgang <strong>in</strong>der Sekundarstufe II beg<strong>in</strong>nen wollten, zusätzliche Abschlussprüfungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe von( 1 ) Quelle: Dänische Themen: Sozial- und Gesundheitspolitik, Königlich Dänisches M<strong>in</strong>isterium des Äußeren,2001.( 2 ) Quelle: Facts and Figures, Dänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2000, S. 6–7.( 3 ) <strong>Das</strong> 10. Schuljahr kann als Überbrückungsjahr zwischen der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe IIbetrachtet werden. Während dieses Jahres haben die Schüler die Möglichkeit, E<strong>in</strong>führungskurse zu denverschiedenen Bildungsgängen der Sekundarstufe II zu belegen, um sich so e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck von denunterschiedlichen Bildungsangeboten zu verschaffen.11


Fächern bestehen. Diese Bed<strong>in</strong>gung wurde <strong>in</strong>zwischen abgeschafft, so dass nunmehr alleSchüler, die die Pflichtschule abgeschlossen haben, e<strong>in</strong>en Bildungsgang <strong>in</strong> der SekundarstufeII – im Großen und Ganzen – nach eigener Wahl aufnehmen können.Abbildung 2: Aufbau des dänischen BildungssystemsDoktorgradJahrgangsstufe20191817ISCED-StufeAlter2726252472322212016151413LVU – LangeHochschulstudiengängeBachelor-StudiengängeMVU – Studiengänge mittlererDauerKVU –KurzstudiengängeErwachsenenbildung65191817121110Gymnasium HF HHX HTXAllgeme<strong>in</strong> qualifizierende BildungswegeEUD Alternierendeberufliche AusbildungSOSUErstausbildung im SozialundGesund-(kaufmänn. /technisch) heitswesenAusbildung<strong>in</strong> Landwirtschaft,Seefahrtusw.Berufsqualifizierende BildungswegeEGUFUUIndividuelleBildungswege3161514131211109109876543SchulpflichtHeimvolkshochschulefürJugendlicheab 14 J.Sekundarstufe IIFreiwilliges 10. SchuljahrSekundarstufe IFolkeskole (Pflichtschule)Sonderschulunterricht2182Primarstufe71Primarstufe und Sekundarstufe I60Vorschulklassen0Vorschulerziehung54K<strong>in</strong>dergarten03VorschulerziehungPrimarstufeSekundarstufe ISekundarstufe IITertiäre BildungErwachsenenbildungAnm.: <strong>Das</strong> 10. Schuljahr wird hier zweimal aufgeführt, dasich 60 % der Schüler für e<strong>in</strong> freiwilliges 10. Schuljahr <strong>in</strong>der folkeskole entscheiden.SonderschulunterrichtQuelle: Facts and Figures 2000, Dänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2000. Von der Verfasser<strong>in</strong> angepasst.12


(c) die <strong>in</strong>dividuellen Bildungswege für Jugendliche und junge Erwachsene. Diese sollenjunge Menschen dazu motivieren, ihre Ausbildung fortzuführen, und sie bei der Wahle<strong>in</strong>es für sie geeigneten allgeme<strong>in</strong>en oder beruflichen Bildungswegs unterstützen:(i)Den Fri Ungdomsuddannelse – FUU (die „freie Jugendbildung“) : hierbei handeltes sich um e<strong>in</strong>en zweijährigen Bildungsgang, der die Entwicklung der allgeme<strong>in</strong>enQualifikationen und persönlichen Kompetenzen junger Menschen fördern soll. DerE<strong>in</strong>zelne stellt die Inhalte des Bildungsgangs <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>emBildungsberater nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen selbst zusammen. DieseBildungsform führt nicht zum Erwerb von formalen Qualifikationen. Belegt derTeilnehmer h<strong>in</strong>gegen auch Module aus regulären Bildungsgängen der SekundarstufeII, können ihm diese später angerechnet werden;(ii) erhvervsgrunduddannelsen – EGU (die berufliche Grundbildung): e<strong>in</strong> zweijährigerberufsvorbereitender Bildungsgang, der darauf abzielt, junge Menschen zurAufnahme e<strong>in</strong>er beruflichen Erstausbildung oder e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit auf demArbeitsmarkt zu motivieren. Dieser Bildungsgang umfasst auch betrieblicheAusbildungsabschnitte.2.4. Tertiäre BildungAusbildungsgänge im tertiären Bereich vermitteln berufliche Kompetenzen und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> denmeisten Fällen direkt auf bestimmte Arten von Tätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt ausgerichtet.Generell werden die tertiären Bildungsgänge nach Dauer und Zulassungsvoraussetzungen <strong>in</strong>verschiedene Niveaus unterteilt:(a) Korte videregående uddannelser – KVU (berufsbezogene Kurzstudiengänge), auch„Berufsakademieausbildungen“ genannt: hierbei handelt es sich um zweijährigeAusbildungsgänge, die an Berufsschulen absolviert werden;(b) Mellemlange videregående uddannelser – MVU (Studiengänge mittlerer Dauer): diess<strong>in</strong>d drei- bis vierjährige tertiäre Bildungsgänge, die zu e<strong>in</strong>em weiten Spektrum vonBerufen h<strong>in</strong>führen, so z. B. Lehrer/<strong>in</strong>, Erzieher/<strong>in</strong>, Polizist/<strong>in</strong>, Hebamme, Bibliothekar/<strong>in</strong>;ferner zählen hierzu die dreijährigen Bachelor-Studiengänge der Universitäten;(c) Lange videregående uddannelser – LVU (lange [Universitäts-] Studiengänge): diesehaben e<strong>in</strong>e Dauer von fünf bis sechs Jahren. Im Allgeme<strong>in</strong>en setzen sich solcheStudiengänge aus e<strong>in</strong>em dreijährigen Bachelor-Studium und e<strong>in</strong>em daran anschließendenzweijährigen Candidatus-Studium (<strong>in</strong> etwa mit e<strong>in</strong>em Master-Studium vergleichbar)zusammen;(d) drei- bis vierjährige Promotionsstudiengänge, die zum Erwerb des Doktorgrades führenund auf e<strong>in</strong>em Candidatus-Examen aufbauen.Zulassungsvoraussetzung für e<strong>in</strong> Studium im tertiären Bildungsbereich ist grundsätzlich derErwerb e<strong>in</strong>es Schulabschlusszeugnisses. Absolventen e<strong>in</strong>er beruflichen Ausbildung erhalten14


durch ihren Abschluss Zugang zu e<strong>in</strong>schlägigen Kurzstudiengängen und können, wenn sieihre formale Vorbildung durch außerstudienplanmäßige Kurse ergänzen, die Zulassungsberechtigungzu e<strong>in</strong>em Studiengang mittlerer Dauer oder e<strong>in</strong>em langen Studiengang erwerben.2.5. F<strong>in</strong>anzielle AspekteFür die Teilnahme an den Bildungs- und Ausbildungsgängen der Primarstufe, derSekundarstufe I, der Sekundarstufe II und im tertiären Bereich werden ke<strong>in</strong>e Gebührenerhoben. Darüber h<strong>in</strong>aus haben Schüler und Studenten über 18 Jahren <strong>in</strong> der Sekundarstufe IIbzw. im tertiären Bildungsbereich Anspruch auf Statens Uddannelsesstøtte – SU) ( 4 ),(staatliche Ausbildungsförderung), die teils als Zuschuss und teils als Darlehen gewährt wird.2.6. Typische Laufbahnen durch das BildungssystemIn Zusammenarbeit mit dem Statistischen Amt Dänemarks hat die Abteilung für Statistik undInformation des Unterrichtsm<strong>in</strong>isteriums e<strong>in</strong>e Prognose der wahrsche<strong>in</strong>lichsten Laufbahnendurch das Bildungssystem für im Jahre 1998 e<strong>in</strong>geschulte K<strong>in</strong>der erstellt.( 4 ) Die staatliche Ausbildungsförderung (SU) soll die Lebenshaltungskosten der Schüler und Studentenwährend ihrer Ausbildung abdecken.15


Abbildung 3:Prognose der wahrsche<strong>in</strong>lichsten Laufbahnen durch das Bildungssystem für1998 e<strong>in</strong>geschulte K<strong>in</strong>derBerufsqualifizierender Abschluss 77 %BeruflicheKVU MVU LVUErstausbildung6,5 % 21 % 12,5 %37 %37 % 40 %3 % (1)9 %Tertiäre Bildung6 %Sonstige 23 %Hochschulqualifikation 9 %Ohne Hochschulqualifikation 14 %43 %Berufsqualifikation31 %Abschluss der Sekundarstufe II 81 %BeruflicheErstausbildungDoppelqualifikation(Beruf & Studium)14 %43 % 38 %20 %6 %34 % 4 % 6 % 13 %Hochschulqualifikation36 %Allgeme<strong>in</strong>bildendeSekundarstufe II1 %12 %Sonstige 19 %41 % 53 %Primarstufe und Sekundarstufe I 100 % = 55 0006 % (2)(1) Diejenigen, die e<strong>in</strong> Universitätsstudium abbrechen, aber e<strong>in</strong>e Berufsqualifikation erworben haben und somit <strong>in</strong> die 77 % mitberufsqualifizierendem Abschluss e<strong>in</strong>gerechnet wurden.(2) Diejenigen, die weder e<strong>in</strong>en berufsqualifizierenden noch e<strong>in</strong>en studienqualifizierenden Abschluss auf dem Niveau der SekundarstufeII erwerben. 1 % hiervon schließen jedoch e<strong>in</strong>en tertiären Bildungsgang ab, und von den verbleibenden 5 % setzen e<strong>in</strong>ige ihreAusbildung beispielsweise im Rahmen der EGU (beruflichen Grundbildung) oder der FUU („freien Jugendbildung“) fort.Bitte beachten Sie, dass sich bei den Zahlen aufgrund von Auf- und Abrundungen Abweichungen ergeben können.Quelle:Statistisches Amt Dänemarks und Modellkalkulation der Abteilung für Statistik und Information des dänischenUnterrichtsm<strong>in</strong>isteriums. Von der Verfasser<strong>in</strong> adaptiert.Was die Geschlechterverteilung betrifft, zeigen Zahlen des Statistischen Amts Dänemarks,dass mehr Frauen e<strong>in</strong>en berufsqualifizierenden Bildungsgang abschließen als Männer. Demgegenübers<strong>in</strong>d die männlichen Teilnehmer <strong>in</strong> der beruflichen Erstausbildung <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> derMehrzahl (siehe Abschnitt 3.1.2).2.7. Erwachsenen- und WeiterbildungDänemark hat e<strong>in</strong>e lange und stark ausgeprägte Tradition auf dem Gebiet der ErwachsenenundWeiterbildung. Die Erwachsenen- und Weiterbildungsmaßnahmen, auf die hiere<strong>in</strong>gegangen wird, werden von der öffentlichen Hand f<strong>in</strong>anziert und durch Gesetze geregelt;16


darüber h<strong>in</strong>aus gibt es jedoch auch noch e<strong>in</strong>e umfangreiche Palette von privaten Bildungs- undAusbildungsangeboten.Wie aus Abbildung 2 ersichtlich ist, werden Bildungsmaßnahmen für Erwachsene auf fastallen Stufen des Bildungssystems von der Sekundarstufe I bis zum tertiären Bereichangeboten. Dementsprechend umfasst die Erwachsenenbildung e<strong>in</strong> breites Spektrum vonBildungs- und Ausbildungsangeboten, das von Kursen <strong>in</strong> den Grundfertigkeiten bis h<strong>in</strong> zuMaster-Studiengängen reicht; dazu gehören sowohl Teilzeit- als auch Vollzeitausbildungenvon mehrjähriger Dauer. Viele dieser Bildungsgänge führen zum Erwerb von formalenQualifikationen. Bildungsgänge für Erwachsene werden traditionell <strong>in</strong> drei Kategorienunterteilt:(a) det almene voksenuddannelsessystem – AVU (allgeme<strong>in</strong>e Erwachsenenbildung), dieAngebote der oplysn<strong>in</strong>gsforbund (Erwachsenenbildungsverbände) und die freienAbendschulen;(b) berufliche Ausbildungsgänge für Erwachsene im Rahmen des Systemsarbejdsmarkedsuddannelserne – AMU (Arbeitsmarktausbildung) (siehe 3.2.2);(c) weiterführende bzw. tertiäre Bildung/åben uddannelse („offene Ausbildung“).Erwachsenenbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen werden zu e<strong>in</strong>em großen Teil vomStaat getragen. Für e<strong>in</strong>ige Erwachsenen- und Weiterbildungsmaßnahmen s<strong>in</strong>d jedochTeilnehmergebühren zu entrichten.<strong>Das</strong> System wird gegenwärtig e<strong>in</strong>er Reform unterzogen, die e<strong>in</strong>e größere Transparenz undFlexibilität schaffen und so die Möglichkeiten zum lebensbegleitenden Lernen verbessern soll.Auf dieses System wird <strong>in</strong> Abschnitt 7.2. ausführlicher e<strong>in</strong>gegangen.17


3. <strong>Das</strong> <strong>Berufsbildungssystem</strong>Berufsbildungsmaßnahmen werden <strong>in</strong> Dänemark im Rahmen e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichenflächendeckenden Systems angeboten und führen zu Qualifikationen, die im gesamten LandGültigkeit besitzen und von Arbeitgebern und Gewerkschaften anerkannt werden.3.1. Die berufliche ErstausbildungDie berufliche Erstausbildung lässt sich untergliedern <strong>in</strong>:(a) erhvervsuddannelserne – EUD (alternierende berufliche Erstausbildung), die diekaufmännischen und die technischen Ausbildungsgänge umfasst;(b) social- og sundhedsuddannelserne – SOSU (berufliche Erstausbildung im Sozial- undGesundheitswesen). Diese Ausbildungsgänge werden gegenwärtig reformiert, sieheAbschnitt 7.3;(c) landbrugsuddannelsen (berufliche Erstausbildung <strong>in</strong> der Landwirtschaft);(d) søfartsuddannelsen (berufliche Erstausbildung im Bereich der Seefahrt), welche von derSeefahrtsbehörde überwacht und geregelt wird.Mit Ausnahme der Erstausbildung im Bereich der Seefahrt fallen alle genanntenAusbildungsgänge <strong>in</strong> die Zuständigkeit des Unterrichtm<strong>in</strong>isteriums.3.1.1. Typische Merkmale der beruflichen ErstausbildungAlle beruflichen Erstausbildungsgänge vermitteln die notwendigen beruflichen Kompetenzenzur Ausübung e<strong>in</strong>es bestimmten Berufs und verleihen zudem Zugang zu weiterführendenBildungsmöglichkeiten. Dabei wechseln sich schulischer Unterricht und betriebliche Ausbildungsabschnitteab, welche auf der Grundlage von Ausbildungsverträgen zwischen denAuszubildenden und den betreffenden Betrieben absolviert werden. Im Allgeme<strong>in</strong>en verbr<strong>in</strong>gte<strong>in</strong> Auszubildender zwei Drittel se<strong>in</strong>er Ausbildungszeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em oder mehreren zugelassenenAusbildungsbetrieben. Diese müssen je nach den im gewählten Beruf gestelltenAnforderungen über e<strong>in</strong> bestimmtes Maß an technischer Ausstattung verfügen und e<strong>in</strong>eVielfalt von Arbeitsaufgaben bieten. 2001 beschäftigten rund e<strong>in</strong> Drittel ( 5 ) aller Unternehmen<strong>in</strong> Dänemark Auszubildende. Die enge Verzahnung der schulischen und betrieblichenAusbildung ist e<strong>in</strong> wesentliches Element zur Erleichterung des Übergangs vomBildungswesen <strong>in</strong>s Erwerbsleben. Während der betrieblichen Ausbildungsphase erwirbt derAuszubildende nicht nur die beruflichen Kompetenzen, die er zur Ausübung e<strong>in</strong>er bestimmten( 5 ) Ausgehend von der Zahl der Unternehmen, die Ausgleichszahlungen aus dem kollektiven ArbejdsgivernesElevrefusion – AER (Auszubildendenvergütungsfonds der Arbeitgeber) erhalten, (siehe Abschnitt 3.1.2.5).Diese Zahl ist freilich mit gewissem Vorbehalt zu betrachten.19


eruflichen Tätigkeit benötigt, sondern auch soziale und persönliche Qualifikationen, die zumE<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt erforderlich s<strong>in</strong>d.3.1.2. Zahlen und Fakten zur beruflichen ErstausbildungDie Zahl der Auszubildenden <strong>in</strong> der beruflichen Erstausbildung nahm von 1985 bis 1998 stetigab. Dieser Rückgang ist zum e<strong>in</strong>en durch geburtenschwächere Jahrgänge bed<strong>in</strong>gt, teilweise aberauch durch die E<strong>in</strong>führung der <strong>in</strong>dividuellen Bildungswege für Jugendliche und jungeErwachsene (siehe Abschnitt 2.3), die 2 % aller jährlichen Neuzugänge <strong>in</strong> der Sekundarstufe IIfür sich verbuchen konnten (1998), sowie teils auch durch die wachsende Beliebtheit derHHX- und HTX-Bildungsgänge, deren Zulauf von 8 % e<strong>in</strong>es Jahrgangs im Jahre 1985 auf15 % im Jahre 1998 anstieg ( 6 ).Tabelle 6: Zahl der Auszubildenden <strong>in</strong> der beruflichen Erstausbildung nachAusbildungszweigen1985 1990 1995 1998Berufliche Erstausbildung <strong>in</strong>sgesamt 136 810 124 406 129 592 122 948EUD - kaufmännische Ausbildungsgänge 55 829 50 290 47 347(*) 36 946EUD - technische Ausbildungsgänge 73 755 67 737 69 343 68 133SOSU-Erstausbildung 4 455 3 386 11 204 16 508Sonstige (**) 2 771 2 993 1 698 1 361Anm.: Ermittelt am 1. Oktober des betreffenden Jahres, d. h. für das Jahr 1995 zu Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres 1995/1996.(*) Die Zahl der Auszubildenden im kaufmännischen Bereich für das Jahr 1998 ist nicht unmittelbar mit den Zahlen aus denvorangegangenen Jahren vergleichbar. Der auffällige Rückgang ist unter anderem auf die neu geschaffene Möglichkeitzurückzuführen, diese Ausbildungsgänge entweder nach 38 oder nach 76 Wochen zusammenhängender schulischer Ausbildung zubeg<strong>in</strong>nen.(**) Die Gruppe „Sonstige berufliche Erstausbildungsgänge“ umfasst Ausbildungsgänge <strong>in</strong> den Bereichen Seefahrt, Landwirtschaft,Hauswirtschaft und Handarbeit.Quelle: Uddannelsesredegørelse – 1997, Dänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 1997. Die Zahlen für 1998 entstammen der PublikationenUddannelse og kultur 1999:13, Statistisches Amt Dänemarks, 1999 und Uddannelse på kryds og tvœrs, DänischesUnterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2001.Tabelle 7: Geschlechterverteilung <strong>in</strong> % der Gesamtzahl der Auszubildenden <strong>in</strong> derberuflichen Erstausbildung1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998Männlich 57,0 57,7 56,8 56,6 56,7 57,1 57,1 56,6 55,4 53,5Weiblich 43,0 42,3 43,2 43,4 43,3 42,9 42,9 43,4 44,6 46,5Quelle: Uddannelse på kryds og tværs, Dänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2001, S. 155.Die Zahl der männlichen Auszubildenden liegt <strong>in</strong> der beruflichen Erstausbildung imDurchschnitt etwas höher als die Zahl der weiblichen Auszubildenden: 1998 standen 53,5 %männlichen Auszubildenden 46,5 % weibliche gegenüber. Allerd<strong>in</strong>gs verteilen sich die6 ) Quelle: Uddannelse på kryds og tværs, Dänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2001.20


Geschlechter ungleich auf verschiedene Ausbildungsgänge. In den kaufmännischenAusbildungsgängen und der Erstausbildung im Sozial- und Gesundheitswesen ist die Zahl derweiblichen Auszubildenden deutlich höher: zwei Drittel aller Teilnehmer an kaufmännischenAusbildungsgängen s<strong>in</strong>d weiblichen Geschlechts, <strong>in</strong> der Erstausbildung im Sozial- undGesundheitswesen s<strong>in</strong>d es gar über 90 %. In den technischen Ausbildungsgängen herrschtdagegen e<strong>in</strong> Übergewicht an männlichen Teilnehmern, so beispielsweise im Baugewerbe, wo93 % der Auszubildenden männlichen Geschlechts s<strong>in</strong>d.E<strong>in</strong>e wichtige Priorität der dänischen Bildungspolitik ist die Verr<strong>in</strong>gerung der Zahl derAusbildungsabbrecher und der Zahl derjenigen, die zwischen verschiedenen Bildungsgängen <strong>in</strong>der Sekundarstufe II h<strong>in</strong>- und herwechseln. Insgesamt gesehen konnte die Abbrecherquotebislang nur ger<strong>in</strong>gfügig von 16 % im Jahre 1989 auf 12 % im Jahre 1998 gesenkt werden. Rundzwei Drittel aller Ausbildungsabbrecher setzen ihre Ausbildung im Rahmen e<strong>in</strong>es anderenBildungsgangs fort ( 7 ).3.1.2.1. Erhvervsuddannelserne - EUD (Alternierende berufliche Erstausbildung)Die alternierenden beruflichen Erstausbildungsgänge machen ca. 90 % (1998) der gesamtenErstausbildungstätigkeit <strong>in</strong> Dänemark aus und umfassen technische und kaufmännischeAusbildungsgänge. Es bestehen rund 50 technische Schulen, 50 kaufmännische Schulen und10 komb<strong>in</strong>ierte technisch-kaufmännische Schulen.Für die Aufnahme e<strong>in</strong>er alternierenden beruflichen Erstausbildung gibt es zwei verschiedeneE<strong>in</strong>stiegswege: den Weg über die Berufsschule oder den Weg über den betrieblichenAusbildungsplatz. Auszubildende können sich entweder bei e<strong>in</strong>er Berufsschule zu e<strong>in</strong>emGrundausbildungsabschnitt anmelden oder ihre Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb beg<strong>in</strong>nen, mitdem sie e<strong>in</strong>en Ausbildungsvertrag geschlossen haben. Ungeachtet dessen, für welchenE<strong>in</strong>stiegsweg sie sich entscheiden, s<strong>in</strong>d die Dauer und die Inhalte der Ausbildung identisch.Die alternierende berufliche Erstausbildung wurde 2001 reformiert. Wesentliches Ziel dieserReform war die Vere<strong>in</strong>fachung der E<strong>in</strong>stiegswege. Die Zahl der E<strong>in</strong>stiegswege wurde dabeierheblich reduziert, und zwar von ehemals 83 auf nunmehr 7 Grundausbildungsabschnitte:(a) Technologie und Kommunikation,(b) Baugewerbe,(c) Handwerk und Technik,(d) Lebensmittelerzeugung, Hotelgewerbe und Gastronomie,(e) Masch<strong>in</strong>enbau, Transport und Logistik,(f) Dienstleistungsgewerbe,( 7 ) Ebd.21


(g) Handel, Büro- und F<strong>in</strong>anzwesen (e<strong>in</strong>geführt durch die Reform der kaufmännischenBerufsausbildung im Jahre 1996, siehe 3.1.2.3).Die Auszubildenden haben so die Möglichkeit, verschiedene Berufe auszuprobieren, bevor siesich endgültig für e<strong>in</strong>en davon entscheiden. Viele Auszubildende s<strong>in</strong>d sich jedoch ihrerAusbildungswahl – verglichen mit Schülern der allgeme<strong>in</strong> bildenden Sekundarstufe II – rechtsicher.Weitere zentrale Elemente der Reform s<strong>in</strong>d:(a) die Aufstellung e<strong>in</strong>es uddannelsesplan (Ausbildungsplans) als verb<strong>in</strong>dlicher Bestandteile<strong>in</strong>es beruflichen Erstausbildungsgangs. Dadurch soll e<strong>in</strong>e möglichst weitgehendeÜbere<strong>in</strong>stimmung zwischen den Wünschen des Auszubildenden und dem tatsächlichenAusbildungsverlauf gewährleistet werden;(b) die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es uddannelsesbog (Ausbildungsportfolios). Dieses soll dazu dienen,den Auszubildenden den Verlauf ihrer Lernprozesse stärker bewusst zu machen.Während im persönlichen Ausbildungsplan der angestrebte Ausbildungsverlaufvorgezeichnet wird, werden im Ausbildungsportfolio die tatsächlich erworbenenKenntnisse und Kompetenzen der Auszubildenden mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebrachtund dokumentiert;(c) die Möglichkeit des Erwerbs von Zusatz- und Teilqualifikationen. Letztere s<strong>in</strong>d aufleistungsschwächere Teilnehmer ausgerichtet, die Gefahr laufen, ihre Ausbildungabzubrechen;(d) e<strong>in</strong>e pädagogische Erneuerung der Ausbildungsgänge. Dabei wird die Entwicklungsowohl der persönlichen Qualifikationen als auch des Kompetenzniveaus derAuszubildenden noch stärker betont, die aktiver am eigenen Lernprozess mitwirkensollen.3.1.2.2. Technische AusbildungsgängeDie neuen technischen Ausbildungsgänge setzen sich aus zwei Ausbildungsabschnittenzusammen:(a) e<strong>in</strong>em Grundausbildungsabschnitt sowie(b) e<strong>in</strong>em Hauptausbildungsabschnitt (berufliche Spezialisierung).Die Grundausbildungsabschnitte werden an Berufsschulen durchlaufen und schließen mit demErwerb e<strong>in</strong>es Zeugnisses ab. Sie dauern im Allgeme<strong>in</strong>en 20 Wochen, doch kann dieAusbildungsdauer je nach den Bedürfnissen der e<strong>in</strong>zelnen Auszubildenden zwischen 10 und60 Wochen variieren. Der schulische Grundausbildungsabschnitt umfasst sowohl Projektarbeitenals auch e<strong>in</strong>e berufspraktische Ausbildung <strong>in</strong> der Lehrwerkstatt.Der erfolgreiche Abschluss des Grundausbildungsabschnitts verleiht Zugang zu 83Hauptausbildungsabschnitten (beruflichen Spezialisierungsmöglichkeiten), unter denen der22


Auszubildende wählen kann. Rund e<strong>in</strong> Drittel der Ausbildungszeit wird an e<strong>in</strong>er Berufsschuleabsolviert, zwei Drittel werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb verbracht. Die Gesamtausbildungsdauerbeträgt ungefähr dreie<strong>in</strong>halb Jahre.3.1.2.3. Kaufmännische AusbildungsgängeDie Ausbildungsgänge im kaufmännischen Bereich wurden bereits 1996 reformiert. DieAusbildungsdauer beträgt seitdem vier Jahre. Der schulische Teil der Ausbildung wurdeerheblich verlängert, ohne dass dafür die betrieblichen Ausbildungsabschnitte verkürztwurden. Auszubildende können diese Ausbildungsgänge entweder an e<strong>in</strong>em betrieblichenAusbildungsplatz oder an e<strong>in</strong>er Berufsschule beg<strong>in</strong>nen, wobei sie zwischen schulischenAusbildungsblöcken von 38 oder von 76 Unterrichtswochen Dauer wählen können. Diekaufmännischen Ausbildungsgänge untergliedern sich <strong>in</strong> drei Hauptzweige:(a) Bürokaufmann/-frau;(b) E<strong>in</strong>zelhandelskaufmann/-frau;(c) Großhandelskaufmann/-frau (jeweils mit e<strong>in</strong>er Reihe von Spezialisierungsmöglichkeiten).Die Reform be<strong>in</strong>haltete ferner e<strong>in</strong>e Verlagerung des pädagogischen Schwerpunkts vomErwerb von Qualifikationen auf die Aneignung von Kompetenzen. Sämtliche Ausbildungsgängegründen sich auf die Vermittlung e<strong>in</strong>er Reihe von allgeme<strong>in</strong>en, persönlichen undberuflichen Kompetenzen, die auf dem Arbeitsmarkt gefordert werden.3.1.2.4. Abschlüsse und BefähigungsnachweiseDie alternierende berufliche Erstausbildung endet mit e<strong>in</strong>er (Lehr-)Abschlussprüfung(Gesellenprüfung o. Ä.). Der zuständige Branchenfachausschuss erteilt bei erfolgreichemAbschluss e<strong>in</strong>es Ausbildungsgangs e<strong>in</strong> entsprechendes Zeugnis (Gesellenbrief o. Ä). Für denschulischen Teil der Ausbildung stellt die jeweilige Berufsschule e<strong>in</strong> Abschlusszeugnis aus.3.1.2.5. F<strong>in</strong>anzierungDie Berufsschulen erhalten Zuschüsse vom Staat entsprechend der Zahl der Ausbildungsteilnehmer.Infolge der E<strong>in</strong>führung dieses Systems genießen die Schulen <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziellen,adm<strong>in</strong>istrativen und pädagogischen Fragen nunmehr e<strong>in</strong>e relativ große Autonomie.Die Teilnahme am Unterricht ist kostenlos, und Auszubildende erhalten während dergesamten Laufzeit ihres Ausbildungsvertrags e<strong>in</strong>e Ausbildungsvergütung, sowohl während derbetrieblichen als auch während der schulischen Ausbildungsphasen. In den schulischenAbschnitten beziehen die Ausbildungsbetriebe Ausgleichszahlungen aus dem kollektivenArbejdsgivernes Elevrefusion – AER (Auszubildendenvergütungsfonds der Arbeitgeber).Dieser Fonds wurde 1977 per Gesetz e<strong>in</strong>gerichtet und f<strong>in</strong>anziert sich durch Abgaben, die vonsämtlichen Arbeitgebern erhoben werden. Im Jahre 2000 nahm der Fond <strong>in</strong>sgesamt 2,258Milliarden dänische Kronen (305 Millionen Euro) e<strong>in</strong>.23


3.1.2.6. Berufliche Erstausbildung für ErwachseneInnerhalb des Systems der beruflichen Erstausbildung besteht e<strong>in</strong> spezielles Programm,voksenerhvervsuddannelser – VEUD (berufliche Erstausbildung für Erwachsene), dasErwachsenen über 25 Jahren die Möglichkeit bietet, die gleichen beruflichen Qualifikationenzu erwerben wie Jugendliche und Erwachsene unter 25 Jahren. <strong>Das</strong> VEUD-Programm wurde1992 geschaffen, um die Zahl der ungelernten Arbeitnehmer zu verr<strong>in</strong>gern und Engpässe amArbeitsmarkt zu beheben. Berufliche Erstausbildungsgänge für Erwachsene werden vonBerufsschulen angeboten und s<strong>in</strong>d genauso angelegt wie die regulären beruflichenErstausbildungsgänge, d. h. als alternierende schulische und betriebliche Ausbildung.Erwachsene Auszubildende können jedoch die Dauer ihrer Ausbildung durch Anrechnung vonfrüher erworbenen Bildungsqualifikationen und e<strong>in</strong>schlägigen Arbeitserfahrungen verkürzen.Die Arbeitgeber erhalten für die Aufnahme e<strong>in</strong>es erwachsenen Auszubildenden höhere Lohnbzw.Gehaltszuschüsse. Dem erwachsenen Auszubildenden wird <strong>in</strong> der Regel auch e<strong>in</strong>ehöhere Ausbildungsvergütung gezahlt. 1999 gab es <strong>in</strong> der beruflichen Erstausbildung fürErwachsene 2 579 Vollzeitauszubildende ( 8 ).3.2. Berufliche WeiterbildungE<strong>in</strong>e lange Tradition der beruflichen Weiterbildung ist e<strong>in</strong>es der charakteristischen Merkmaleder dänischen Arbeitsmarktpolitik, <strong>in</strong> der die berufliche Weiterbildung als e<strong>in</strong>e Aufgabe desGeme<strong>in</strong>wesens betrachtet wird.3.2.1. Die ArbeitsmarktausbildungBerufliche Weiterbildungsmaßnahmen werden hauptsächlich über das Systemarbejdsmarkedsuddannelserne – AMU (Arbeitsmarktausbildung) angeboten, das <strong>in</strong> den 60erJahren <strong>in</strong>s Leben gerufen wurde. In den 60er und frühen 70er Jahren war der dänischeArbeitsmarkt durch Vollbeschäftigung und e<strong>in</strong>en grundlegenden Wandel der Volkswirtschaftgekennzeichnet. Die Industrie stellte zahlreiche Beschäftigte e<strong>in</strong>, die zuvor <strong>in</strong> derLandwirtschaft gearbeitet hatten, <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Männer, und zugleich drängten viele Frauenerstmals auf den Arbeitsmarkt. Die Mehrzahl dieser Arbeitnehmer brachte nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>geformale Vorbildung mit, und es ergab sich so die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er systematischenAnhebung der Arbeitnehmerqualifikationen. <strong>Das</strong> erste Gesetz zur Arbeitsmarktausbildungwurde 1960 verabschiedet, und diese wurde schon bald zu e<strong>in</strong>em wichtigen Instrument derallgeme<strong>in</strong>en Arbeitsmarktpolitik ( 9 ).Gemäß Arbeitsmarktausbildungsgesetz <strong>in</strong> der Fassung von 1995 hat AMU folgende Zielsetzungen:( 8 ) Quelle: Thematic Review on Adult Learn<strong>in</strong>g – Denmark, OECD, 2000.( 9 ) Quelle: Ebd.24


(a) die Vermittlung, Aufrechterhaltung und Verbesserung der beruflichen Kompetenzen derAusbildungsteilnehmer entsprechend den Bedürfnissen und Voraussetzungen derUnternehmen, des Arbeitsmarktes und der e<strong>in</strong>zelnen Arbeitnehmer und im E<strong>in</strong>klang mitder technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung;(b) die Behebung von Umstellungs- und Anpassungsproblemen auf dem Arbeitsmarkt aufkürzere Sicht; sowie(c) die Förderung e<strong>in</strong>er generellen Anhebung des Qualifikationsstands der Erwerbsbevölkerungauf lange Sicht.Lehrgänge im Rahmen der Arbeitsmarktausbildung werden von den 24 unabhängigen „AMU-Zentren“ (die durch das Gesetz über Arbeitsmarktausbildungszentren geregelt werden) sowievon Berufsschulen im ganzen Land angeboten. Auch private Unternehmen und andereBildungse<strong>in</strong>richtungen können als Veranstalter spezifischer AMU-Lehrgänge zugelassenwerden. Die Arbeitsmarktausbildung wendet sich sowohl an Facharbeiter als auch an an- undungelernte Arbeiter über 20 Jahren. Beachtenswert ist dabei, dass sowohl beschäftigteArbeitnehmer als auch Arbeitslose an AMU-Schulungen teilnehmen können.3.2.2. AMU-LehrgängeLehrgänge im Rahmen der Arbeitsmarktausbildung s<strong>in</strong>d nicht als alternierende Ausbildungangelegt, sondern erfolgen ausschließlich an Berufsschulen und AMU-Zentren. Allerd<strong>in</strong>gss<strong>in</strong>d Lehrgangsteilnehmer unter Umständen gehalten, zwischen verschiedenen AMU-ModulenBerufserfahrung zu erwerben. Häufig schließen die Lehrgänge e<strong>in</strong>e umfangreicheberufspraktische Ausbildung mit e<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> den Lehrwerkstätten und Übungslabors der AMU-Zentren vermittelt wird. Die AMU-Schulungen s<strong>in</strong>d Teil e<strong>in</strong>es Systems zur Anhebung desQualifikationsstands des E<strong>in</strong>zelnen durch modular aufe<strong>in</strong>ander abgestimmte Kurse. Inzahlreichen Berufen ermöglicht die erfolgreiche Absolvierung e<strong>in</strong>er zusammengehörigenFolge solcher Kurse dem ungelernten Teilnehmer die Aneignung von beruflichenQualifikationen, das Ablegen der Facharbeiter- bzw. Gesellenprüfung oder den Erwerb vonanrechnungsfähigen Ausbildungse<strong>in</strong>heiten für e<strong>in</strong>en anschließenden Berufsbildungsgang.Ebenso wie <strong>in</strong> der beruflichen Erstausbildung gilt es als wichtige Zielsetzung derArbeitsmarktausbildung, dass die Lehrgänge sowohl allgeme<strong>in</strong> bildende als auchberufsbildende Elemente enthalten.Insgesamt werden rund 2 000 unterschiedliche AMU-Schulungen angeboten, dieverschiedenste Wirtschaftszweige und Branchen abdecken, so z. B. das Baugewerbe, dasHotel- und Gaststättengewerbe, die Landwirtschaft und Milchwirtschaft, das Dienstleistungsgewerbe.Diese Schulungen lassen sich <strong>in</strong> fünf Hauptgruppen e<strong>in</strong>teilen:(a) Lehrgänge, die formale Qualifikationen vermitteln. Diese Kurse bilden den Grundstockdes Arbeitsmarktausbildungssystems und s<strong>in</strong>d als relativ kurze und <strong>in</strong>tensive beruflicheSchulungen von bis zu sechs Wochen Dauer angelegt. Die Lehrgänge können flexibelorganisiert se<strong>in</strong>, d. h. als zusammenhängende Vollzeitausbildung am Tage, alsTeilzeitausbildung oder <strong>in</strong> Form von Abendkursen usw.;25


(b) <strong>in</strong>tegrierte sammenhængende uddannelsesforløb (zusammenhängende AMU-Lehrgänge).Hierbei handelt es sich um berufliche Bildungsmaßnahmen längerer Dauer, die aufBeschäftigte, Arbeitslose oder Flüchtl<strong>in</strong>ge/E<strong>in</strong>wanderer ausgerichtet s<strong>in</strong>d;(c) <strong>in</strong>dividuelle Kompetenzfeststellung. Zweck dieser Kurse ist es, dem E<strong>in</strong>zelnen zu helfen,se<strong>in</strong>e beruflichen Kompetenzen und allgeme<strong>in</strong>en Qualifikationen im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>espätere Teilnahme an e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en oder beruflichen Weiterbildungsmaßnahme zuermitteln. Kompetenzfeststellungskurse richten sich sowohl an Arbeitslose als auch anBeschäftigte;(d) virksomhedstilpassede kurser – VTP (unternehmensspezifische Schulungen); dies s<strong>in</strong>dLehrgänge, die auf die konkreten Aus- und Weiterbildungsbedürfnisse bestimmterUnternehmen abgestimmt s<strong>in</strong>d;(e) træn<strong>in</strong>gsskolens arbejdsmarkedsuddannelser – TAMU (Lehrgänge an der „AMU-Übungsschule“); diese zielen auf junge Menschen <strong>in</strong> der Altersgruppe von 18 bis 25Jahren, die persönliche und soziale Anpassungsschwierigkeiten aufweisen. Im Rahmendieser Kurse sollen die sozialen, arbeitsbezogenen und persönlichen Kompetenzen derTeilnehmer entwickelt und dadurch ihr E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt oder ihreWiedere<strong>in</strong>gliederung <strong>in</strong> das reguläre Bildungssystem, z. B. die Aufnahme e<strong>in</strong>er beruflichenErstausbildung, erleichtert werden.Tabelle 8: Zahl der Personen, die e<strong>in</strong>en qualifizierenden Lehrgang beg<strong>in</strong>nen, 1993–20001993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000241 337 273 914 290 288 318 024 354 944 389 980 370 576 292 857 ( 10 )Tabelle 9:Zahl der Teilnehmer an qualifizierenden Lehrgängen, aufgeschlüsselt nachBeschäftigungsstatus, 2000 (1)Beschäftigt Arbeitslos Nicht bekannt Gesamt266 730 25 723 404 292 857(1) Bei Aufnahme e<strong>in</strong>es AMU-LehrgangsQuelle: Arbejdsmarkedsuddannelserne 2000, Dänische Arbeitsmarktbehörde (AMS), 2000.( 10 ) Der 25-prozentige Rückgang der Teilnehmerzahl von 1998 bis 2000 ist durch zwei Faktoren bed<strong>in</strong>gt:erstens durch die E<strong>in</strong>führung des Systems der Steuerung durch Ziel- und Rahmenvorgaben <strong>in</strong> derArbeitsmarktausbildung im Jahre 1999 und zweitens durch die im Haushaltsgesetz 2000 neu festgelegteF<strong>in</strong>anzierungsregelung. Die F<strong>in</strong>anzierung von Lehrgängen für Arbeitslose fällt seitdem <strong>in</strong> die Zuständigkeitder Arbeitsämter und der Geme<strong>in</strong>den. Daher umfassen die statistischen Daten für das Jahr 2000 nur nochBeschäftigte und Kurzarbeiter mit Anspruch auf sechs Wochen kostenlose Aus- oder Weiterbildung. Quelle:Arbejdsmarkedsuddannelserne – Statistik 2000, Dänische Arbeitsmarktbehörde, 2001.26


3.2.3. F<strong>in</strong>anzierungAktivitäten im Rahmen des Systems der Arbeitsmarktausbildung e<strong>in</strong>schließlich derBetriebskosten für die AMU-Zentren werden über e<strong>in</strong>e Arbeitsmarktabgabe f<strong>in</strong>anziert (e<strong>in</strong>e8-prozentige Bruttosteuer, die von allen beschäftigten Arbeitnehmern erhoben wird). DieGesamtkosten der öffentlichen Hand für den Bereich der Arbeitsmarktausbildung wurden imJahre 1999 mit rund 3,994 Milliarden dänischen Kronen (533 Millionen Euro) angesetzt. Esgibt etwa 2 000 verschiedene Lehrgänge im Rahmen der Arbeitsmarktausbildung.Die Kurse s<strong>in</strong>d für die Teilnehmer gebührenfrei. Letztere haben während e<strong>in</strong>er beruflichenWeiterbildung Anspruch auf e<strong>in</strong>e voksen- og efteruddannelsesgodtgørelse – VEU-godtgørelse(f<strong>in</strong>anzielle Vergütung) <strong>in</strong> Höhe der Arbeitslosenunterstützung (90 % des Lohnes oderGehalts). Diese gilt sowohl für beschäftigte Arbeitnehmer als auch für Arbeitslose. BeiBeschäftigten wird der Betrag <strong>in</strong> vielen Fällen vom Arbeitgeber aufgestockt. Darüber h<strong>in</strong>auskönnen Lehrgangsteilnehmer gegebenenfalls e<strong>in</strong>en Fahrtkostenzuschuss und e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielleBeihilfe für Unterkunft und Verpflegung erhalten, wenn die Schulungen <strong>in</strong> größererEntfernung von ihrem jeweiligen Wohnort stattf<strong>in</strong>den.3.3. Berufliche Bildung im tertiären BereichIm tertiären Bereich wird e<strong>in</strong>e Reihe von beruflichen Bildungsgängen angeboten (die nicht alsalternierende Ausbildung konzipiert s<strong>in</strong>d). Im Jahre 2000 wurde <strong>in</strong> diesem Bereich e<strong>in</strong>eReform durchgeführt, die die Attraktivität der zweijährigen berufsbezogenen Kurzstudiengängeerhöhen und ihre Qualität und E<strong>in</strong>heitlichkeit sicherstellen sollte. Die Zahl derangebotenen Kurzstudiengänge wurde von 75 auf 15 reduziert.Diese korte videregående uddannelser - KVU (oder auch „Berufsakademieausbildungen“)decken die folgenden Berufsfelder ab: Landwirtschaft, Textilverarbeitung, Bekleidung undDesign, Lebensmittelerzeugung, Hotel- und Tourismusgewerbe, F<strong>in</strong>anzwesen, Baugewerbe,Technik und Energiewirtschaft, IT und Elektronik, <strong>in</strong>dustrielle Produktion, Labortechnik, ITund Kommunikation, E<strong>in</strong>zelhandel, <strong>in</strong>ternationales Market<strong>in</strong>g, EDV/Informatik sowieTransportlogistik. Mit Ausnahme e<strong>in</strong>iger neu e<strong>in</strong>geführter Studiengänge werden zu diesentertiären Bildungsgängen Absolventen e<strong>in</strong>schlägiger beruflicher Erstausbildungsgänge odere<strong>in</strong>es anderen Bildungsgangs der Sekundarstufe II zugelassen.Die Zahl der Teilnehmer nahm im Laufe der Jahre stetig zu: 1998 waren es 18 094 imVergleich zu 12 292 im Jahre 1990.KVU werden an Berufsschulen („Berufsakademien“) angeboten, die vom Unterrichtsm<strong>in</strong>isteriumhierfür zugelassen wurden.Bei den neuen Kurzstudiengängen s<strong>in</strong>d die Sozialpartner im Erhvervsakademirådet(„Berufsakademierat“) vertreten. Dieses Gremium soll dafür Sorge tragen, dass dieStudiengänge auf die Kompetenzanforderungen des Arbeitsmarktes abgestimmt s<strong>in</strong>d.27


3.3.1. Åben uddannelse (Offene Ausbildung)E<strong>in</strong>e Reihe von e<strong>in</strong>- bis dreijährigen weiterführenden Bildungsgängen wird durch das Gesetzüber die „offene Ausbildung“ (<strong>in</strong> der Zuständigkeit des Unterrichtsm<strong>in</strong>isteriums) geregelt.Diese Bildungsgänge erfreuen sich großer Beliebtheit, <strong>in</strong>sbesondere bei Personen, die nachAbschluss e<strong>in</strong>er Berufsausbildung Arbeitserfahrung gesammelt haben. Sie werden hauptsächlichvon der öffentlichen Hand organisiert und f<strong>in</strong>anziert, doch wird e<strong>in</strong>e festeTeilnahmegebühr erhoben.Berufsschulen haben im Rahmen des Gesetzes über die „offene Ausbildung“ die Möglichkeit,alle von ihnen veranstalteten Bildungsmaßnahmen als Teilzeitausbildungen oder E<strong>in</strong>zelkurseanzubieten. <strong>Das</strong> Angebot umfasst unter anderem die beruflichen Bildungsgänge merkonom(„Betriebsfachwirt/<strong>in</strong>“), teknonom („technische/r Fachwirt/<strong>in</strong>“) und datanom („EDV-Fachwirt/<strong>in</strong>“), die zum Erwerb e<strong>in</strong>es spezialisierten betriebswirtschaftlichen Abschlusses,e<strong>in</strong>es Abschlusses <strong>in</strong> technischer Betriebs- und Produktionsplanung bzw. e<strong>in</strong>es spezialisiertenEDV-Abschlusses führen. Diese Fortbildungsgänge werden von den Berufsschulen <strong>in</strong> derRegel <strong>in</strong> Form von Abendkursen veranstaltet.Im Schuljahr 2000/2001 nahmen <strong>in</strong>sgesamt 162 044 Personen an e<strong>in</strong>er „offenen Ausbildung“an e<strong>in</strong>er Berufsschule teil. Davon schlossen 70 898 die Bildungsgänge erfolgreich mit e<strong>in</strong>erAbschlussprüfung ab. Die Übrigen scheiterten entweder an der Abschlussprüfung, vollendetenden Bildungsgang, ohne die Abschlussprüfung abzulegen, oder brachen die Ausbildungvorzeitig ab.28


4. Zuständige Instanzen4.1. Der StaatDie berufliche Erstausbildung, die korte videregående uddannelser - KVU und die „offeneAusbildung“ fallen <strong>in</strong> die Zuständigkeit des Unterrichtsm<strong>in</strong>isteriums (mit Ausnahme derAusbildungsgänge im Sozial- und Gesundheitswesen, die <strong>in</strong> der Verantwortlichkeit derLandkreise liegen), während die Arbeitsmarktausbildung bislang <strong>in</strong> den Zuständigkeitsbereichder staatlichen Arbejdsmarkedsstyrelsen – AMS (Arbeitsmarktbehörde) fiel, die bis November2001 dem Arbeitsm<strong>in</strong>isterium unterstellt war.( 11 ) Die Aufgaben der M<strong>in</strong>isterien auf demGebiet der beruflichen Bildung wurden nach und nach auf die Festlegung und Überwachungvon Ziel- und Rahmenvorgaben beschränkt. Den Berufsschulen und AMU-Zentren wurde e<strong>in</strong>egrößere Autonomie h<strong>in</strong>sichtlich der <strong>in</strong>haltlichen Gestaltung, Organisation und f<strong>in</strong>anziellenVerwaltung ihrer Tätigkeit e<strong>in</strong>geräumt. Die Aufrechterhaltung von landesweit gültigenQualifikationsstandards bildet jedoch nach wie vor e<strong>in</strong>e zentrale Zielsetzung.4.2. Die SozialpartnerE<strong>in</strong> wesentliches Element des dänischen <strong>Berufsbildungssystem</strong>s ist die aktive Beteiligung derSozialpartner (das „dänische Modell“). Dadurch wird gewährleistet, dass die Inhalte e<strong>in</strong>zelnerberuflicher Bildungsmaßnahmen den Anforderungen des Arbeitsmarkts entsprechen und dassdie erworbenen Qualifikationen von der Wirtschaft anerkannt werden.( 11 ) Seit dem 27. November 2001 ist der Bereich der Arbeitsmarktausbildung dem Unterrichtsm<strong>in</strong>isteriumunterstellt, siehe Abschnitt 7.7.29


Abbildung 4: Wichtige Instanzen auf dem Gebiet der beruflichen ErstausbildungFolket<strong>in</strong>g(Parlament)SchulvorständeBranchenfachausschüsseUnterrichtsm<strong>in</strong>isteriumÖrtlicheAusbildungsausschüsseBerufsschulenEUR(Berufsbildungsbeirat)Organe mit Vertretern der SozialpartnerDie Sozialpartner s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> folgenden Gremien vertreten:(a) dem Erhvervsuddannelsesrådet – EUR (Berufsbildungsbeirat), der den Unterrichtsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Bezug auf Ziele und Strukturen, Zulassungsvoraussetzungen, Qualifikationsbedürfnisse,Zertifizierungs- und Qualitätsfragen berät;(b) de faglige udvalg (den landesweiten Branchenfachausschüssen), die e<strong>in</strong>e branchenbezogeneBeratung <strong>in</strong> Bezug auf die Inhalte, den Aufbau, die Dauer und die Evaluierungvon Ausbildungsgängen und Kursen leisten;(c) de lokale uddannelsesudvalg (den örtlichen Ausbildungsausschüssen), die die Schulenbei der <strong>in</strong>haltlichen Planung von Ausbildungsgängen unterstützen. Diese Ausschüsseleisten außerdem Beratung <strong>in</strong> allen Fragen zur Berufsbildung und helfen dabei, dieKontakte zwischen den Schulen und dem örtlichen Arbeitsmarkt zu stärken.30


Abbildung 5: Wichtige Instanzen auf dem Gebiet der beruflichen Weiterbildung (Stand: 2001)NationalerArbeitsmarktratArbeitsm<strong>in</strong>isterArbeitsm<strong>in</strong>isteriumInstitution zurVerwaltung desAus- undWeiterbildungsf<strong>in</strong>anzierungsfondsdes ArbeitsmarktesArbeitsmarktbehördeNationalerAusbildungsrat14 regionaleArbeitsmarkträte14 Arbeitsamtsregionen24 AMU-ZentrenBerufsschulen15 WeiterbildungsausschüsseOrgane mit Vertretern der SozialpartnerDie Sozialpartner nehmen wichtige Aufgaben <strong>in</strong> folgenden E<strong>in</strong>richtungen wahr:(a) der Institution zur Verwaltung des Aus- und Weiterbildungsf<strong>in</strong>anzierungsfonds desArbeitsmarkts, die den Arbeits- und den Unterrichtsm<strong>in</strong>ister <strong>in</strong> Bezug auf den Gesamtbedarfan beruflicher Erstausbildung und beruflicher Weiterbildung berät;(b) dem nationalen Ausbildungsrat, der den Arbeitsm<strong>in</strong>ister <strong>in</strong> Bezug auf Fragen zu allenArbeitsmarktausbildungsmaßnahmen berät;(c) den Weiterbildungsausschüssen, denen e<strong>in</strong>e wichtige Rolle im H<strong>in</strong>blick auf die laufendeAbstimmung der Arbeitsmarktausbildung auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkteszukommt. In diesen Ausschüssen s<strong>in</strong>d Sozialpartner aus verschiedenen Branchenvertreten. Diese unterbreiten Empfehlungen zu den Ausbildungserfordernissen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>embestimmten Wirtschaftszweig, neuen Aus-/Weiterbildungsgängen und dergleichen. DieZahl dieser Ausschüsse wurde durch e<strong>in</strong>e Neuorganisation im Jahre 2000 wesentlichverr<strong>in</strong>gert;(d) dem nationalen Arbeitsmarktrat, der den Arbeitsm<strong>in</strong>ister berät und an der Planung derArbeitsmarktpolitik beteiligt ist;(e) den regionalen Arbeitsmarkträten, die beratende Aufgaben gegenüber den Arbeitsämternwahrnehmen.31


5. Ausgaben der öffentlichen Hand5.1. Gesamtausgaben für den BildungsbereichIm Vergleich zu anderen Ländern wird <strong>in</strong> Dänemark e<strong>in</strong> verhältnismäßig großer Teil derallgeme<strong>in</strong>en und beruflichen Bildung von der öffentlichen Hand organisiert und f<strong>in</strong>anziert.1998 machten die öffentlichen Ausgaben für das allgeme<strong>in</strong>e und berufliche Bildungswesen8,3 % des Brutto<strong>in</strong>landsproduktes (BIP) aus. Dies entspricht e<strong>in</strong>em Anstieg von 0,6 % seit1995. Der diesbezügliche OECD-Durchschnitt lag bei 5,3 %. Die Bildungsausgaben desPrivatsektors beliefen sich dagegen im Jahre 1998 nur auf 0,36 % des BIP. Somit verteiltensich im Jahre 1998 die für das Bildungswesen aufgewendeten Mittel auf die öffentliche Handund den Privatsektor wie folgt:(a) öffentliche Hand: 97,9 %(b) Privatsektor: 2,1 %.Der Bildungsbereich stellt auch e<strong>in</strong>en relativ hohen prozentualen Anteil an den gesamtenöffentlichen Ausgaben. 1998 wurden 14,8 % der Gesamtausgaben des Staates für dieF<strong>in</strong>anzierung von allgeme<strong>in</strong>en und beruflichen Bildungsmaßnahmen aufgewendet. Diese Zahlschließt auch die an die Privatwirtschaft und die privaten Haushalte gezahlten Zuschüsse mite<strong>in</strong>. Wie die Zahlen der OECD aus dem Jahre 1995 zeigen, fließt e<strong>in</strong> vergleichsweise hoherTeil der Bildungsausgaben <strong>in</strong> Dänemark <strong>in</strong> Beihilfen zur Bestreitung der Lebenshaltungskosten(d. h. das staatliche Ausbildungsförderungssystem), und zwar 2,5 % gegenüber demOECD-Durchschnitt von 0,9 % (12 ). Siehe hierzu Tabelle 10.( 12 ) Bildung auf e<strong>in</strong>en Blick – OECD-Indikatoren. Centre for Educational Research and Innovation – CERI.Paris : OECD, 1997 und 2001.33


Tabelle 10:AlleBildungsstufenOECD-DurchschnittÖffentliche Ausgaben für das Bildungswesen e<strong>in</strong>schließlich Zuschüssen an denPrivatsektor, als Anteil an den öffentlichen Gesamtausgaben und am Brutto<strong>in</strong>landsprodukt,aufgeschlüsselt nach Bildungsstufen und Jahren, 1995 und 1998Öffentliche Ausgaben für den Bildungsbereich% der öffentlichen Gesamtausgaben % des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts1998 1995 1998 1995Primarstufe,Sekundarstufe sowienicht tertiärerPostsekundarbereichTertiärerBereichAlleBildungsstufenAlleBildungsstufenPrimarstufe,Sekundarstufe sowienicht tertiärerPostsekundarbereichTertiärerBereichAlleBildungsstufen8,7 3,0 12,9 11,9 3,6 1,3 5,3 5,4Dänemark 8,8 3,9 14,8 13,1 4,9 2,2 8,3 7,7F<strong>in</strong>nland 7,6 4,0 12,4 12,1 3,8 2,0 6,2 6,9Deutschland 6,3 2,3 9,8 8,6 3,0 1,1 4,6 4,7Niederlande 6,8 3,0 10,6 9,1 3,1 1,4 4,9 5,0Schweden 9,1 3,6 13,7 k. A. 5,3 2,1 8,0 k. A.Vere<strong>in</strong>igtesKönigreich8,3 2,6 11,9 11,2 3,4 1,1 4,9 5,2Anm.: k. A.= ke<strong>in</strong>e AngabenQuelle: Bildung auf e<strong>in</strong>en Blick – OECD-Indikatoren: Education and skills, OECD, 2001, S. 100.5.2. Öffentliche Ausgaben für den Berufsbildungsbereich1998 beliefen sich die gesamten direkten Unterrichtsausgaben der Berufsschulen auf demGebiet der beruflichen Erstausbildung auf ca. 2,5 Milliarden dänische Kronen (338 MillionenEuro)( 13 ). Die Ausgaben für Ausbildungsgänge im kaufmännischen Bereich betrugen657 Millionen dänische Kronen (89 Millionen Euro) und machten somit den größten Teil(26 %) der Ausgaben für die berufliche Erstausbildung aus. Die Gesamtausgaben nahmen von1992 bis 1998 um 41 % zu, und zwar von 1,8 Milliarden dänischen Kronen (243 MillionenEuro) auf 2,5 Milliarden dänische Kronen (338 Millionen Euro).Die Ausgaben für Erwachsenenbildungsmaßnahmen der öffentlichen Hand stiegen um2,1 Milliarden dänische Kronen (283 Millionen Euro) bzw. 38 % von 5,5 Milliardendänischen Kronen (743 Millionen Euro) im Jahre 1993 auf 7,6 Milliarden dänische Kronen(ca. 1 Milliarde Euro) im Jahre 1998. Nicht <strong>in</strong> dieser Zahl e<strong>in</strong>geschlossen s<strong>in</strong>d Bildungsurlaubsvergütungen,Ausbildungsbeihilfen für Teilnehmer an Sonderschulunterricht undSonderausbildungsmaßnahmen, berufliche Weiterbildungsmaßnahmen <strong>in</strong> der Privatwirtschaftund dergleichen. Die Ausgaben für Lehrgänge im Arbeitsmarktausbildungsbereich bilden denumfangreichsten Teil der Erwachsenenbildungsausgaben und betrugen 1998 2,3 Milliardendänische Kronen (311 Millionen Euro) (dies entsprach 30 % der Gesamtausgaben).1998 beliefen sich die Aufwendungen für Maßnahmen im Rahmen der åben uddannelse(offenen Ausbildung) auf rund 1,1 Milliarden dänische Kronen (150 Millionen Euro).( 13 ) Lehrergehälter, Ankauf von Lehrmitteln sowie laufende Ausgaben.Quelle: Abteilung für Statistik und Information des dänischen Unterrichtsm<strong>in</strong>isteriums34


6. Qualitative Aspekte6.1. Regelungen zur Bildungs- und BerufsberatungDer regulative Rahmen für Beratungsmaßnahmen im Bereich der beruflichen Bildung wirddurch das Bildungs- und Berufsberatungsgesetz abgesteckt. Der Rådet for Uddannelses- ogErhvervsvejledn<strong>in</strong>g – R.U.E. (nationale Rat für Bildungs- und Berufsberatung) wurde unterder Zuständigkeit des Arbeitsm<strong>in</strong>isteriums e<strong>in</strong>gerichtet und unterstand bis November 2001dem Arbeitsm<strong>in</strong>ister ( 14 ). Dieses Gremium fungiert als Beratungs<strong>in</strong>stanz für das Arbeitsm<strong>in</strong>isteriumund das Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium und soll Beratungsangebote entwickeln undkoord<strong>in</strong>ieren. Der R.U.E. spielt e<strong>in</strong>e wichtige Rolle im H<strong>in</strong>blick darauf, dass alle Beratungsmaßnahmen<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander greifen und als Ganzes funktionieren.Gegenwärtig gibt es 27 verschiedene Arten von Beratungsdiensten, die sich an spezifischeZielgruppen wenden. Beratungsmaßnahmen werden <strong>in</strong>nerhalb des <strong>Berufsbildungssystem</strong>s <strong>in</strong>jedem der Unterbereiche (berufliche Erstausbildung – EUD, Erstausbildung im Sozial- undGesundheitswesen – SOSU, Erstausbildung <strong>in</strong> der Landwirtschaft und Arbeitsmarktausbildung– AMU) angeboten. Bei den Beratern handelt es sich oft um Lehrer oder Sozialarbeiter,die e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>schlägigen Lehrgang durchlaufen haben. Die Beratungstätigkeit wirdvon diesen häufig als Nebenbeschäftigung <strong>in</strong> Teilzeitform wahrgenommen.6.2. Ausbildung der AusbilderIm Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten ist die Ausbildung von Lehrkräften <strong>in</strong> derBerusbildung <strong>in</strong> Dänemark relativ kurz. Der entsprechende Lehrgang gründet sich auf dieberuflichen Kompetenzen und praktische Arbeitserfahrung der Teilnehmer, bei denen es sichentweder um ausgebildete Facharbeiter oder um Absolventen e<strong>in</strong>es tertiären Bildungsgangshandelt. Der Lehrgang soll den Teilnehmern jene Kompetenzen vermitteln, die sie alsLehrkräfte an Berufsschulen oder Arbeitsmarktausbildungszentren benötigen.Die Grundausbildung von Lehrkräften für die Berufsbildung (pædagogikum) ist alsalternierender Bildungsgang angelegt, d. h. es wechseln sich dabei theoretischeUnterrichtsmodule und praktische Ausbildungsabschnitte ab. Die Ausbildung dauert<strong>in</strong>sgesamt drei Semester, wovon 14 Wochen als theoretischer Unterricht und 4 Wochen alsPraktikum stattf<strong>in</strong>den. Die praktische Ausbildung umfasst Unterrichtspraxis, die Vermittlungvon Beobachtungstechniken und die Anleitung und Beratung zur fachspezifischen Didaktikund Methodik. Die Teilnehmer arbeiten bereits während ihrer Ausbildung als Lehrer.( 14 ) Seit dem 27. November 2001 fällt dieser <strong>in</strong> den Zuständigkeitsbereich des Unterrichtsm<strong>in</strong>isteriums. SieheAbschnitt 7.7. <strong>Das</strong> Arbeitsm<strong>in</strong>isterium trägt nunmehr den Namen M<strong>in</strong>isterium für Beschäftigung.35


Die Ausbildungsgänge werden am Danmarks Erhvervspædagogiske Læreruddannelse – DEL(Dänischen Institut für berufspädagogische Lehrerausbildung) veranstaltet. AusgebildeteLehrkräfte haben die Möglichkeit, weitere Fortbildungsmaßnahmen zu absolvieren, sowohlschul<strong>in</strong>tern als auch extern. Schul<strong>in</strong>tern können sie an forsøgs- og udvikl<strong>in</strong>gsprojekter(Versuchs- und Entwicklungsprojekten) unter der Federführung des Unterrichtsm<strong>in</strong>isteriumsmitwirken. Dies gilt als wichtiges Instrument nicht nur zur Entwicklung derBerufsbildungsgänge und der Arbeit der beruflichen Schulen, sondern auch zur Förderung derFähigkeiten und Kompetenzen der Lehrkräfte. Außerhalb des eigenen Arbeitsumfelds habenLehrkräfte die Möglichkeit zur Erweiterung ihrer Kompetenzen und Qualifikationen imRahmen des vom DEL angebotenen Diplomstudiengangs <strong>in</strong> Berufspädagogik oder durchAbsolvierung des Lehrgangs zum Bildungs- und Berufsberater.Was die Ausbildung von <strong>in</strong>nerbetrieblichen Ausbildern betrifft, bestehen <strong>in</strong> Dänemarkke<strong>in</strong>erlei formale Anforderungen. Im Normalfall handelt es sich bei e<strong>in</strong>em betrieblichenAusbilder um e<strong>in</strong>en Facharbeiter, der jedoch ke<strong>in</strong>e spezifische Ausbildung für diese Aufgabedurchlaufen hat. Allerd<strong>in</strong>gs haben <strong>in</strong> den letzten Jahren zahlreiche größere Unternehmendamit begonnen, <strong>in</strong>nerbetriebliche Bildungsmaßnahmen für Ausbilder zu veranstalten. E<strong>in</strong>igeBerufsschulen und Arbeitsmarktausbildungszentren bieten heute kurze Lehrgänge <strong>in</strong>Betreuungstechniken für betriebliche Ausbilder an. Diese Entwicklung ist unter anderem aufdie E<strong>in</strong>führung des persönlichen Ausbildungsplans <strong>in</strong> der beruflichen Erstausbildungzurückzuführen sowie auf den allgeme<strong>in</strong>en Trend zur Verbesserung der Humanressourcenverwaltung.Zahlreiche Betriebe organisieren weitere Schulungen zum Ausbau derKompetenzen von Ausbildern, doch ist dies leider nicht sehr gut dokumentiert.36


7. Tendenzen und Perspektiven7.1. Reformen und InnovationIm dänischen <strong>Berufsbildungssystem</strong> wurden <strong>in</strong> den letzten Jahren zahlreiche Reformendurchgeführt. E<strong>in</strong>es der übergreifenden Ziele war dabei die Schaffung e<strong>in</strong>es flexiblen,transparenten <strong>Berufsbildungssystem</strong>s, das auf dem Gedanken des lebensbegleitenden Lernensfußt.Aus den Pr<strong>in</strong>zipien, auf die sich diese Berufsbildungsreformen gründen, wird e<strong>in</strong>e sichtlicheSchwerpunktverlagerung erkennbar, und zwar:(a) vom Lehren zum Lernen;(b) von e<strong>in</strong>er Betonung der Qualifikationen zu e<strong>in</strong>er Betonung der Kompetenzen;(c) vom traditionellen schulischen Unterricht zu differenzierteren Unterrichtsformen, die sichan den Bedürfnissen des E<strong>in</strong>zelnen orientieren;(d) von relativ beschränkten zu breit angelegten E<strong>in</strong>stiegswegen;(e) von standardisierten zu flexiblen, modularisierten Bildungsangeboten.7.2. Reform der Erwachsenen- und WeiterbildungAm 1. Januar 2001 trat e<strong>in</strong>e Reform des Systems der Erwachsenen- und Weiterbildung <strong>in</strong>Kraft. Diese zielt darauf, e<strong>in</strong> „paralleles Erwachsenenbildungssystem“ ( 15 ) zu schaffen, <strong>in</strong> demdie Teilnehmer die gleichen Kompetenzen und Qualifikationen erwerben können wie imregulären Bildungswesen für junge Menschen. Ferner soll die Reform sicherstellen, dassErwachsenen Kompetenzen, die sie – sei es durch formale Bildungsmaßnahmen oder durchnicht formale Ausbildung am Arbeitsplatz – bereits erworben haben, angerechnet werden. E<strong>in</strong>weiteres Ziel der Reform ist die Verbesserung der Bildungschancen von Erwachsenen mitniedrigem Bildungsstand. Kursen für Erwachsene <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong> bildenden Fächern wie z. B.Lesen, Schreiben und Rechnen wird dabei e<strong>in</strong> hoher Stellenwert e<strong>in</strong>geräumt. Und schließlichsoll die Reform e<strong>in</strong>e bessere Nutzung von Ressourcen herbeiführen. Die Erwachsenen- undWeiterbildung wird <strong>in</strong> Dänemark <strong>in</strong> hohem Maße mit öffentlichen Geldern f<strong>in</strong>anziert.<strong>Das</strong> neue System der Erwachsenen- und Weiterbildung lässt sich <strong>in</strong> drei Bildungsstufenuntergliedern:(a) forberedende voksenuddannelse – FVU (vorbereitende Erwachsenenbildung); diese hatdie Verbesserung von Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen zum Ziel.( 15 ) Quelle: Thematic Review on Adult Learn<strong>in</strong>g – Denmark, OECD, 2000.37


Rund e<strong>in</strong>e Million erwachsener Dänen, die der auf dem Arbeitsmarkt aktivenErwerbsbevölkerung angehören, verfügen im Lesen über e<strong>in</strong>en Kompetenzstand, der fürdie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wissensgesellschaft gestellten Leseanforderungen als unzureichend gilt ( 16 ).Der Unterricht im Rahmen der FVU f<strong>in</strong>det an den Arbeitsstätten der Teilnehmer statt,damit er auf deren spezifische Bedürfnisse abgestimmt werden kann. Im ersten Halbjahr2001 nahmen 5 314 Erwachsene an FVU-Kursen teil. Insgesamt wurde für das Jahr 2001im Bereich der vorbereitenden Erwachsenenbildung e<strong>in</strong>e Teilnehmerzahl von 10 500angestrebt;(b) grundlæggende voksenuddannelse – GVU (Grundausbildung für Erwachsene); dieseumfasst allgeme<strong>in</strong>e und berufliche Bildungsmaßnahmen, die den regulären Bildungsgängenfür junge Menschen auf Ebene der Sekundarstufe II entsprechen. ZurGrundausbildung für Erwachsene zählt auch die berufliche Erstausbildung fürErwachsene (VEUD) (siehe 3.1.2.6). E<strong>in</strong>e Neuerung besteht dar<strong>in</strong>, dass es künftige<strong>in</strong>facher se<strong>in</strong> wird, sich früher erworbene Bildungsqualifikationen und Arbeitserfahrungenanrechnen zu lassen. Vor Aufnahme e<strong>in</strong>er Grundausbildung für Erwachsenedurchlaufen die Teilnehmer e<strong>in</strong> Kompetenzbewertungsverfahren <strong>in</strong> Zusammenarbeit mite<strong>in</strong>em Bildungsberater. Dabei wird e<strong>in</strong> persönlicher Ausbildungsplan aufgestellt, aus demhervorgeht, welche Kompetenzen dem Betreffenden fehlen. Der GVU-Ausbildungsgangwird auf jeden Erwachsenen <strong>in</strong>dividuell zugeschnitten, so dass dieser se<strong>in</strong>e vorhandenenKenntnisse durch Belegen von Kursen ergänzen und somit beispielsweise e<strong>in</strong>enbestimmten Qualifikationsstand erreichen kann. Im Rahmen e<strong>in</strong>er Grundausbildung fürErwachsene können die gleichen Qualifikationen erworben werden wie durchAbsolvierung e<strong>in</strong>er regulären Berufsausbildung für junge Menschen oder e<strong>in</strong>erberuflichen Erstausbildung für Erwachsene. Im Gegensatz dazu ist die Grundausbildungfür Erwachsene jedoch nicht als alternierende Ausbildung angelegt (bei e<strong>in</strong>em GVU-Ausbildungsgang kann höchstens e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>monatiges Praktikum absolviert werden), undder Teilnehmer schließt ke<strong>in</strong>en Ausbildungsvertrag mit e<strong>in</strong>em Betrieb ab. DieGrundausbildung für Erwachsene wird <strong>in</strong> Teilzeitform veranstaltet, um den Teilnehmerndie Möglichkeit zu gewähren, ihrer jeweiligen beruflichen Tätigkeit weiter nachzugehen;(c) videregående voksenuddannelse – VVU (berufliche Weiterbildung für Erwachsene imtertiären Bereich); diese entspricht den Studiengängen im tertiären Bildungsbereich. DieAngebote unterscheiden sich jedoch von den „regulären“ Studiengängen (siehe 3.3)h<strong>in</strong>sichtlich Organisation und Inhalt. Für die Zulassung zur beruflichen Weiterbildung fürErwachsene werden e<strong>in</strong> entsprechender formaler Bildungsstand sowie e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>destenszweijährige Berufserfahrung vorausgesetzt.E<strong>in</strong> Großteil der Maßnahmen im Rahmen der Erwachsenen- und Weiterbildung wirdgebührenfrei angeboten und mit Steuermitteln f<strong>in</strong>anziert. Durch die Reform soll derPrivatsektor dazu angehalten werden, e<strong>in</strong>e größere Verantwortung für das Angebot wie auch( 16 ) Quelle: Literacy <strong>in</strong> the Information Age, OECD, 2000.38


die F<strong>in</strong>anzierung der allgeme<strong>in</strong>en und beruflichen Weiterbildung von beschäftigtenErwachsenen zu übernehmen.In diesem Zusammenhang wurde e<strong>in</strong> neuer kollektiver Fonds e<strong>in</strong>gerichtet, derArbejdsmarkedets Uddannelsesf<strong>in</strong>ansier<strong>in</strong>g – AUF (Aus- und Weiterbildungsf<strong>in</strong>anzierungsfondsdes Arbeitsmarktes). Diesem liegen die gleichen Pr<strong>in</strong>zipien zugrunde wie demkollektiven Auszubildendenvergütungsfonds der Arbeitgeber (AER) (siehe 3.1.2.5), d. h. alleArbeitgeber entrichten für jeden Vollzeitbeschäftigten e<strong>in</strong>e Abgabe <strong>in</strong> bestimmter Höhe anden Fonds. Daraufh<strong>in</strong> haben die Arbeitgeber Anspruch auf den Bezug von Fördergeldern ausdem Fonds, wenn Angehörige ihres Betriebes an Fort-/Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen.Die Sozialpartner s<strong>in</strong>d zu gleichen Teilen im Vorstand des AUF vertreten und habendie Aufgabe, dem Arbeitsm<strong>in</strong>ister und dem Unterrichtsm<strong>in</strong>ister Empfehlungen h<strong>in</strong>sichtlichdes Gesamtbedarfs an Aus- und Weiterbildung und des dadurch bed<strong>in</strong>gten Ausgabenbedarfsauf dem Gebiet der beruflichen Weiterbildung zu unterbreiten.Für Teilnehmer an Erwachsenen- und Weiterbildungsmaßnahmen wurde e<strong>in</strong>e StatensVoksenuddannelsesstøtte – SVU (staatliche Ausbildungsförderung für Erwachsene)e<strong>in</strong>geführt. Teilnehmern an der Grundausbildung für Erwachsene und der beruflichenFortbildung für Erwachsene im tertiären Bereich stehen somit zwei f<strong>in</strong>anzielleFördermöglichkeiten zur Verfügung, und zwar entweder über das SVU-System oder über denBezug der VEU-godtgørelse (Erwachsenen- und Weiterbildungsvergütung) <strong>in</strong> Höhe derArbeitslosenunterstützung (siehe hierzu auch die Abschnitte 2.4 und 3.2.3).7.3. Reform der Erstausbildung im Sozial- und GesundheitswesenIm Frühjahr 2001 verabschiedete das Folket<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> neues Gesetz zur beruflichenErstausbildung im Sozial- und Gesundheitswesen (SOSU). Diese Ausbildungsgänge litten <strong>in</strong>der Vergangenheit – ähnlich wie auch andere Ausbildungsgänge <strong>in</strong> der beruflichenErstausbildung – unter mangelndem gesellschaftlichen Ansehen ( 17 ). In den letzten Jahrenhatten die Geme<strong>in</strong>den und Landkreise (die Sozialdienstmitarbeiter und Pflegepersonalbeschäftigen) Schwierigkeiten nicht nur bei der Anwerbung von Auszubildenden für SozialundPflegeberufe, sondern auch bei der Besetzung von freien Stellen im Sozial- undGesundheitswesen. Die Reform zielt darauf ab, das Image dieser Ausbildungsgänge durchweitreichende Änderungen an deren Aufbau, <strong>in</strong>haltlicher Substanz und Weiterbildungsmöglichkeitenzu verbessern.( 17 ) Wie aus dem Bericht Uddannelsesvalg efter 9. klasse („Ausbildungswahl nach der 9. Klasse“) hervorg<strong>in</strong>g,fassten Jugendliche verschiedene Bildungsangebote als e<strong>in</strong> hierarchisches System auf, <strong>in</strong> dem dieberuflichen Erstausbildungsgänge ganz unten rangierten. Der Parameter, der die Platzierung e<strong>in</strong>esBildungsgangs <strong>in</strong> der Rangordnung bestimmte, war der Umfang der allgeme<strong>in</strong> bildenden Inhalte imVerhältnis zu den berufsbildenden Elementen. D<strong>in</strong>es Andersen: Uddannelsesvalg efter 9. klasse,Socialforskn<strong>in</strong>gs<strong>in</strong>stituttet, 1997, S. 23.39


Die Elemente der Reform s<strong>in</strong>d denen der Reform der beruflichen Erstausbildung sehr ähnlich(siehe 3.1.2.1):(a) E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es breit angelegten E<strong>in</strong>stiegswegs, der den Zugang sowohl zur Ausbildungzur Hilfskraft im Sozial- und Gesundheitswesen (14 Monate) als auch zur Ausbildungzum pädagogischen Assistenten (19 ½ Monate) ermöglicht;(b) E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es flexiblen Grundausbildungsabschnitts von durchschnittlich 20 Wochen.Die Dauer kann bis zu etwa 40 Wochen verlängert werden, wenn der Auszubildendemehr Zeit zum Erwerb der für den Hauptausbildungsabschnitt erforderlichenKompetenzen benötigt, se<strong>in</strong>e Qualifikationen verbessern möchte oder sich über se<strong>in</strong>eAusbildungswahl durch berufspraktische Ausbildungsabschnitte Klarheit verschaffenwill;(c) e<strong>in</strong> größeres Schwergewicht auf allgeme<strong>in</strong>en und persönlichen Kompetenzen; dieAuszubildenden müssen lernen, mit unterschiedlichen Gruppen von Nutzern umzugehen,und müssen daher ihre sozialen und persönlichen (zwischenmenschlichen) Kompetenzenentwickeln. Im H<strong>in</strong>blick auf die Erreichung dieser Zielsetzung wurden die schulischenUnterrichtsblöcke <strong>in</strong> den Hauptausbildungsabschnitten verlängert. Die Verlängerung istjedoch auch als Versuch zu sehen, das Niveau dieser Ausbildungs-gänge anzuheben unde<strong>in</strong>e Ausbildungsstruktur zu schaffen, die mit dem anderer beruflicherErstausbildungsgänge vergleichbar ist;(d) e<strong>in</strong>e Schwerpunktverlagerung vom Lehren zum Lernen. Die Ausbildungsgänge gründensich auf das Pr<strong>in</strong>zip der Handlungsreflexion. Die Auszubildenden sollen dabei sowohl <strong>in</strong>der Schule als auch am Arbeitsplatz aktiv am Lernprozess mitwirken. Durch die laufendeReflexion über ihre Ausbildung sollen sie „das Lernen lernen“. E<strong>in</strong> wichtiges Instrumentbildet dabei der persönliche Ausbildungsplan;(e) Verbesserung des Zusammenspiels zwischen der schulischen Ausbildung und derberufspraktischen Ausbildung am Arbeitsplatz. Dies erfolgt durch E<strong>in</strong>führung despersönlichen Ausbildungsplans, der als Arbeits<strong>in</strong>strument für die Auszubildenden, dieBerufsschule und die Ausbildungsbetriebe fungiert;(f) Verbesserung des Zugangs zur Weiterbildung und zum tertiären Bildungsbereich.Absolventen der Ausbildungsgänge im Sozial- und Gesundheitswesen müssen nun ke<strong>in</strong>eweitere Zulassungsprüfung mehr ablegen, wenn sie e<strong>in</strong>en Studiengang mittlerer Dauer(MVU) im Sozial- und Gesundheitsbereich durchlaufen möchten. So können sichHilfskräfte im Sozial- und Gesundheitswesen zum Sozial- und Gesundheitsassistenten(Ausbildungsdauer: 20 Monate) weiterbilden und später e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>schlägigen Studiengangmittlerer Dauer wie z. B. „Krankenschwester/Krankenpfleger“, „Sozialarbeiter/<strong>in</strong>“,„Erzieher/<strong>in</strong>“ oder „Krankengymnast/<strong>in</strong>“ absolvieren, während fertig ausgebildetepädagogische Assistenten Zugang zum Studiengang „Erzieher/<strong>in</strong>“ haben.<strong>Das</strong> neue Gesetz trat am 1. Januar 2002 <strong>in</strong> Kraft, doch war bereits zuvor e<strong>in</strong>e Reihe vonentsprechenden Pilot- und Entwicklungsprojekten an den Berufsschulen des Sozial- undGesundheitswesens angelaufen.40


7.4. Neue Strategie im Bereich „Bildung und Informationstechnologie“Im August 2001 leitete das Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium e<strong>in</strong>e neue Strategie für das Zusammenspielvon Bildung und Informationstechnologie e<strong>in</strong>. Bei dieser Strategie hat sich das Schwergewichtvon der Hardware und dem Aufbau von elektronischen Netzwerken auf die pädagogischenInhalte, den Wissensaustausch und die Entwicklung von IT-Kompetenzen verlagert. Somitkonzentriert sich die neue Strategie auf die Frage, wie Lernen, Unterricht und IT möglichsts<strong>in</strong>nvoll mite<strong>in</strong>ander verbunden werden können. E<strong>in</strong> wichtiges Element der Strategie ist dieVerlagerung des Schwerpunkts vom Lernen über die Informationstechnologie zum Lernen mitder Informationstechnologie.Es wurde e<strong>in</strong> Aktionsplan aufgestellt, <strong>in</strong> dem sechs Schwerpunktbereiche abgesteckt s<strong>in</strong>d:(a) Entwicklung von Inhalt und Form des Unterrichts unter Nutzung der Möglichkeiten, diedie Informationstechnologie bietet;(b) Anhebung der IT-Kompetenzen von Pädagogen und Bildungsverwaltern („Bahnbrecher-Strategie“), beispielsweise durch die Veranstaltung von Fortbildungsmaßnahmen;(c) Entwicklung von netzwerkbasierten Instrumenten für e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tensiveren Wissensaustausch;(d) Entwicklung von „virtuellen Dienstleistungen“ <strong>in</strong>nerhalb des Bildungswesens, d. h. vonflexiblen Bildungsangeboten wie z. B. Onl<strong>in</strong>e-Bildungsgängen. Wichtiges Element diesesSchwerpunktbereichs ist die Bewertung von auf <strong>in</strong>formellem Wege erworbenenKompetenzen durch Unterrichtsmodule, die über öffentliche Portale und Diensteabgerufen werden können;(e) Entwicklung und Anpassung von Ausbildungsgängen für die IT-Branche;(f) Entwicklung der neuen Möglichkeiten, die sich aus der Informationstechnologie für dieUnterrichtung von Schülern mit besonderen Bedürfnissen ergeben.In Bezug auf diese sechs Handlungsschwerpunkte s<strong>in</strong>d bereits zahlreiche konkrete Initiativenangelaufen. Im Berufsbildungsbereich s<strong>in</strong>d dies u. a. folgende:(a) im Zusammenhang mit der Reform der beruflichen Erstausbildung wurde e<strong>in</strong><strong>in</strong>ternetbasiertes Instrument zur Ausbildungsplanung (elevplan) entwickelt. DiesesPlanungs<strong>in</strong>strument ermöglicht es dem e<strong>in</strong>zelnen Auszubildenden, se<strong>in</strong>en persönlichenAusbildungsplan elektronisch zu erstellen und – zusammen mit dem Betrieb, mit dem ere<strong>in</strong>en Ausbildungsvertrag geschlossen hat – fortlaufend zu aktualisieren;(b) für Lehrkräfte <strong>in</strong> der Berufsbildung ist e<strong>in</strong> eLearn<strong>in</strong>g-Schulungsprogramm angelaufen:der „pädagogische IT-Führersche<strong>in</strong>“ (pædagogisk IT-kørekort – EUD-IT). Dieser„Führersche<strong>in</strong>“ soll Lehrkräfte dazu befähigen, die Informationstechnologie alsInstrument <strong>in</strong> die Planung und Durchführung des Unterrichts sowie <strong>in</strong> die Erzeugung vonUnterrichtsmaterialien zu <strong>in</strong>tegrieren. Die Schulung geht von der Planung von41


Unterrichtssequenzen aus, wobei sowohl pädagogisch-didaktische als auch<strong>in</strong>formationstechnologische Aspekte zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d;(c) im Bereich der Arbeitsmarktausbildung wurde im Jahre 2000 e<strong>in</strong> IT-Aktionsplan („IT <strong>in</strong>der Arbeitsmarktausbildung“) aufgestellt. Angestrebt wird die Integration der Informationstechnologie<strong>in</strong> sämtliche AMU-Kurse, wobei e<strong>in</strong> besonderer Schwerpunkt aufLehrgängen liegt, die sich an Personen mit niedrigem Bildungsstand wenden.7.5. KompetenzentwicklungKompetenzentwicklung ist e<strong>in</strong>er der Bereiche, denen im Rahmen der dänischen Bildungs-,Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik hohe Priorität e<strong>in</strong>geräumt wird. Die Bemühungen umdie Förderung e<strong>in</strong>er strategischen und systematischen Kompetenzentwicklung werden sich <strong>in</strong>den kommenden Jahren weiter fortsetzen. E<strong>in</strong>ige Schwerpunktbereiche s<strong>in</strong>d hierfür bereitsabgesteckt worden, so u. a. <strong>in</strong> der langfristigen Strategie zur Förderung der wirtschaftlichenEntwicklung Dänemarks, .dk21( 18 ).Folgende konkrete Initiativen können <strong>in</strong> diesem Zusammenhang genannt werden:(a) im Jahre 2000 wurde im Rahmen der .dk21-Strategie die Erarbeitung e<strong>in</strong>es nationalenKompetenzberichts <strong>in</strong> die Wege geleitet. Ziel ist die Erfassung und Beurteilung vonInitiativen auf diesem Gebiet und die Optimierung des E<strong>in</strong>satzes von Humanressourcen.Der Bericht wird den Ausgangspunkt für künftige politische Initiativen und dieEvaluierung der gegenwärtigen Maßnahmen und deren Wirksamkeit bilden ( 19 );(b) ebenfalls im Jahre 2000 wurde <strong>in</strong> Dänemark das Statens Center for Kompetence- ogKvalitetsudvikl<strong>in</strong>g – SCKK (staatliches Zentrum für Kompetenz- und Qualitätsentwicklung)e<strong>in</strong>gerichtet. Dieses soll die Entwicklung und Neuorganisation vonstaatlichen E<strong>in</strong>richtungen im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e strategische und systematischeKompetenz- und Qualitätsentwicklung beschleunigen. <strong>Das</strong> Zentrum fungiert als WissensundInformationszentrale zur Beratung von staatlichen E<strong>in</strong>richtungen, an denenentsprechende Entwicklungsprojekte e<strong>in</strong>geleitet werden;(c) auch <strong>in</strong> der Strategie für den AMU-Bereich (August 2001) wird der Kompetenzentwicklunge<strong>in</strong> hoher Stellenwert zugewiesen. E<strong>in</strong>e Kompetenzentwicklung, die eng mitdem Arbeitsplatz und den beruflichen Aufgaben des e<strong>in</strong>zelnen Arbeitnehmers verbundenist, bildet e<strong>in</strong> zentrales Element dieser Strategie. Als wichtige Zielsetzung gilt dabei die( 18 ) Die Publikation Reger<strong>in</strong>gens erhvervsstrategi .dk21 („Wirtschaftspolitische Strategie der dänischenRegierung .dk21“) präsentierte die Vision und Strategie der damals amtierenden dänischen Regierung imH<strong>in</strong>blick auf die Förderung der Entwicklung e<strong>in</strong>er nachhaltigen Gesellschaft durch die Wirtschaftspolitik.Weitere Informationen hierzu f<strong>in</strong>den sich (<strong>in</strong> dänischer Sprache) unter der Internet-Adressehttp://www.dk21.dk/publikationer/dk21%20publikation/dk21/.( 19 ) Weitere Informationen zum nationalen Kompetenzbericht können unter der Adresse http://www.uvm.dk/nkrabgerufen werden (kurze Zusammenfassung auch <strong>in</strong> englischer Sprache).42


Verknüpfung der am Arbeitsplatz erfolgenden nicht formalen Lernprozesse mit derformalen Ausbildung an Bildungse<strong>in</strong>richtungen. Die Arbeitsmarktausbildung soll hierBrücken schlagen und künftig noch bedarfsorientierter werden.7.6. InternationalisierungDie Internationalisierung ist nach wie vor e<strong>in</strong>e wichtige Priorität der dänischenBildungspolitik. Im Rahmen der Wirtschaftsstrategie der Regierung, .dk21, wurde im Juli2000 das Center for Information og Rådgivn<strong>in</strong>g om Internationale Uddannelses- ogSamarbejdsaktiviteter – Cirius (Zentrum für Information und Beratung über <strong>in</strong>ternationaleAusbildungs- und Kooperationsaktivitäten) unter der Zuständigkeit des Unterrichtsm<strong>in</strong>isteriumsgegründet. Dieses soll die Internationalisierung der Bildungse<strong>in</strong>richtungenvoranbr<strong>in</strong>gen und die Mobilität von Schülern, Auszubildenden, Studenten, Wissenschaftlernu. a. fördern. <strong>Das</strong> Zentrum soll sich als bedeutendste dänische Wissens- undInformationszentrale auf dem Gebiet der Internationalisierung profilieren.Durch die E<strong>in</strong>richtung von Cirius wurden sämtliche <strong>in</strong>ternationalen Aktivitäten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ere<strong>in</strong>zigen Organisation zusammengefasst. <strong>Das</strong> neue Zentrum g<strong>in</strong>g aus e<strong>in</strong>er Fusion von dreifrüheren, für Internationalisierungsfragen zuständigen Zentren hervor ( 20 ). Cirius verwaltetsämtliche dänische Aktivitäten zur Teilnahme an EU-Programmen auf dem Gebiet derallgeme<strong>in</strong>en und beruflichen Bildung und Jugend, wie z. B. „Leonardo da V<strong>in</strong>ci“, „Socrates“und „Jugend“. Ferner hat Cirius die Verwaltung des Programms „PIU“ (Praktik i Udlandet –„Praktikum im Ausland“) übernommen, e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>zigartigen Programms, das esAuszubildenden ermöglicht, betriebliche Ausbildungsabschnitte im Ausland zu absolvierenund sich diese als <strong>in</strong>tegrierten Teil ihrer Berufsausbildung anerkennen zu lassen. <strong>Das</strong> Zentrumbietet Beratung und Information über Austauschprogramme und Auslandsstudienaufenthalte,betriebliche Praktika im Ausland, länderübergreifende Bildungszusammenarbeit usw.Außerdem soll Cirius die Internationalisierung und Mobilität im Bildungsbereich durchVeranstaltung von Konferenzen, Sem<strong>in</strong>aren und Kursen fördern.7.7. Regierungswechsel – politische KursänderungDie allgeme<strong>in</strong>en Parlamentswahlen am 20. November 2001 brachten e<strong>in</strong>e Mitte-Rechts-Regierung an die Macht, die sich aus der liberalen Partei Venstre und der Konservativen Parteizusammensetzt. In ihrem Regierungsprogramm Vækst, Velfærd – Fornyelse („Wachstum,( 20 ) ICU – Informationscenteret for udveksl<strong>in</strong>g (Informationszentrum für <strong>in</strong>ternationale Austausche), ACIU –Arbejdsmarkedets Center for Internationale Uddannelsesaktiviteter (Zentrum des Arbeitsmarktes für<strong>in</strong>ternationale Ausbildungsaktivitäten) und PIU – Praktik i Udlandet (Zentrum für die Vermittlung vonPraktika im Ausland).43


Wohlstand – Erneuerung“) gab die neue Regierung folgende Zielsetzungen für ihre künftigeBildungspolitik bekannt:(a) Förderung der Qualität und des Kompetenzniveaus, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Primarstufe undder Sekundarstufe I;(b) Förderung des Unterrichts <strong>in</strong> den Naturwissenschaften und der Mathematik;(c) Verbesserung der allgeme<strong>in</strong>en Transparenz der Bildungs- und Ausbildungsgänge.Darüber h<strong>in</strong>aus sollte e<strong>in</strong> Aktionsplan für das gesamte Bildungswesen mit dem Titel BedreUddannelser („Bessere Bildungs- und Ausbildungsgänge“) vorgelegt werden.Im Bereich der beruflichen Bildung nahm die neue Regierung nahezu umgehend e<strong>in</strong>e Reihevon Änderungen vor. So wurde u. a. die Zuständigkeit für die Arbeitsmarktausbildungszentren(siehe 3.2.1) und den R.U.E. (nationalen Rat für Bildungs- und Berufsberatung, siehe6.1) vom Arbeits- auf das Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium übertragen. Die genauen Strukturen hierfürlagen zum Zeitpunkt der Abfassung des vorliegenden Berichts noch nicht ganz fest.44


Anhang 1: Abkürzungen und AkronymeACIUAERAFAMSAMUAUFAVUCiriusDELEGUEUDEURFoUFUUFVUArbejdsmarkedets Center for Internationale UddannelsesaktiviteterZentrum des Arbeitsmarktes für <strong>in</strong>ternationale AusbildungsaktivitätenArbejdsgivernes Elevrefusionkollektiver Auszubildendenvergütungsfonds der ArbeitgeberArbejdsformidl<strong>in</strong>genArbeitsamtArbejdsmarkedsstyrelsenStaatliche Arbeitsmarktbehörde – Generaldirektorium für Beschäftigung,Vermittlung und berufliche WeiterbildungArbejdsmarkedsuddannelserneLehrgänge im Rahmen der ArbeitsmarktausbildungArbejdsmarkedets uddannelsesf<strong>in</strong>ansier<strong>in</strong>gAus- und Weiterbildungsf<strong>in</strong>anzierungsfonds des ArbeitsmarktesAlmene voksenuddannelserallgeme<strong>in</strong>e ErwachsenenbildungCenter for Information og Rådgivn<strong>in</strong>g om Internationale Uddannelses- ogSamarbejdsaktiviteterZentrum für Information und Beratung über <strong>in</strong>ternationale Ausbildungs- undKooperationsaktivitätenDanmarks Erhvervspædagogiske LæreruddannelseDänisches Institut für berufspädagogische LehrerausbildungErhvervsgrunduddannelsenberufliche GrundbildungErhvervsuddannelsernealternierende berufliche Erstausbildung, d. h. die technischen undkaufmännischen AusbildungsgängeErhvervsuddannelsesrådetBerufsbildungsbeiratForsøgs- og udvikl<strong>in</strong>gsprojekterVersuchs- und EntwicklungsprojekteDen Fri Ungdomsuddannelse„freie Jugendbildung“ im Rahmen der VolkshochschulbewegungForberedende voksenuddannelsevorbereitende Erwachsenenbildung45


GVUICUKVULVUMVUPIUR.U.E.SCKKSOSUSUSVUVEUDVVUGrundlæggende voksenuddannelseGrundausbildung für ErwachseneInformationscenter for Udveksl<strong>in</strong>gInformationszentrum für <strong>in</strong>ternationale AustauscheKorte videregående uddannelserberufsbezogene Kurzstudiengänge im tertiären BereichLange videregående uddannelserlange Studiengänge an Hochschulen und UniversitätenMellemlange videregående uddannelserStudiengänge mittlerer Dauer im tertiären BereichPraktik i UdlandetZentrum für die Vermittlung von Praktika im AuslandRådet for Uddannelses- og Erhvervsvejledn<strong>in</strong>gNationaler Rat für Bildungs- und BerufsberatungStatens Center for Kompetence- og Kvalitetsudvikl<strong>in</strong>gStaatliches Zentrum für Kompetenz- und QualitätsentwicklungSocial- og sundhedsuddannelserneErstausbildung im Sozial- und GesundheitswesenStatens Uddannelsesstøttestaatliche AusbildungsförderungStatens Voksenuddannelsesstøttestaatliche Ausbildungsförderung für ErwachseneVoksenerhvervsuddannelseberufliche Erstausbildung für ErwachseneVideregående voksenuddannelseWeiterbildung für Erwachsene im tertiären Bereich46


Anhang 2:Wichtige Institutionen und OrganisationenStaatliche BehördenArbejdsmarkedsstyrelsen (AMS)Dänische Arbeitsmarktbehörde(Generaldirektorium für Beschäftigung,Vermittlung und berufliche Weiterbildung)Blegdamsvej 56DK-2100 Kopenhagen ØTel. +45 35 28 81 00Fax +45 35 36 24 11Website: http://www.ams.dkE-Mail: ams@ams.dkBeskæftigelsesm<strong>in</strong>isterietDänisches M<strong>in</strong>isterium für Beschäftigung(vormals: Dänisches Arbeitsm<strong>in</strong>isterium)Holmens Kanal 20DK-1060 Kopenhagen KTel. +45 33 92 59 00Fax +45 33 12 13 78Website: http://www.am.dkE-Mail: am@am.dkUndervisn<strong>in</strong>gsm<strong>in</strong>isterietDänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isteriumFrederiksholms Kanal 21DK-1220 Kopenhagen KTel. +45 33 92 50 00Fax +45 33 92 55 47Website: http://www.uvm.dkE-Mail: uvm@uvm.dkSozialpartnerDansk Arbejdsgiverforen<strong>in</strong>g (DA)Dänischer ArbeitgeberverbandVester Voldgade 113DK-1552 Kopenhagen VTel. +45 33 93 40 00Fax +45 33 12 29 76Website: http://www.da.dkE-Mail: da@da.dkLandsorganisationen Danmark (LO)Dänischer GewerkschaftsbundRosenørns Allé 12DK-1634 Kopenhagen VTel. +45 31 35 35 41Fax +45 35 37 37 41Website: http://www.lo.dkE-Mail: lo@lo.dk47


SonstigeCenter for Information og Rådgivn<strong>in</strong>g omInternationale Uddannelses- ogSamarbejdsaktiviteter (Cirius)Zentrum für Information und Beratung über<strong>in</strong>ternationale Ausbildungs- undKooperationsaktivitätenFiolstræde 44DK-1171 Kopenhagen KTel. +45 33 95 70 00Fax +45 33 95 70 01Website: http://www.ciriusonl<strong>in</strong>e.dkE-Mail: cirius@ciriusmail.dkRådet for Uddannelses- ogErhvervsvejledn<strong>in</strong>g (R.U.E.)Nationaler Rat für Bildungs- undBerufsberatungVester Voldgade 123DK-1552 Kopenhagen VTel. +45 33 95 53 00Fax +45 33 95 53 49Website: http://www.r-u-e.dkE-Mail: r-u-e@r-u-e.dkDanmarks ErhvervspædagogiskeLæreruddannelse (DEL)Dänisches Institut für berufspädagogischeLehrerausbildungRosenørns Allé 31DK-1970 Frederiksberg CTel. +45 35 24 79 00Fax +45 35 24 79 10Website: http://www.delud.dkE-Mail: del-adm@delud.dkStatens Center for Kompetence- ogKvalitetsudvikl<strong>in</strong>g (SCKK)Staatliches Zentrum für Kompetenz- undQualitätsentwicklungLaksegade 19DK-1063 Kopenhagen KTel. +45 33 95 69 70Fax +45 33 95 69 79Website: http://www.sckk.dkE-Mail: sckk@sckk.dk48


Anhang 3: BibliografieOnl<strong>in</strong>e-Ressourcen (Stand vom 30. Mai 2002)The adult education and cont<strong>in</strong>u<strong>in</strong>g tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g reform 2000, Dänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium,2001. Internet-Adresse: http://www.uvm.dk/eng/publications/factsheets/veureform.htm.The basic social and health education programmes: factsheet, DänischesUnterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2000. Internet-Adresse:http://www.uvm.dk/eng/publications/factsheets/fact8.htmDänemark, Königlich Dänisches M<strong>in</strong>isterium des Äußeren, 2002. Internet-Adresse:http://www.um.dk/deutsch/daenemark/enzyklopaedie/Dänische Themen: Sozial- und Gesundheitspolitik, Königlich Dänisches M<strong>in</strong>isterium desÄußeren, 2001. Internet-Adresse: http://www.um.dk/deutsch/faktaark/Denmark’s strategy for education, learn<strong>in</strong>g and IT: Part 1 & 2 We must move on, DänischesUnterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2001. Internet-Adresse: http://www.it-strategi.uvm.dkEducational and vocational guidance <strong>in</strong> Denmark, R.U.E. (Nationaler Rat für Bildungs- undBerufsberatung), 2001. Internet-Adresse: http://www.r-u-e.dkErwachsenen- und Weiterbildung <strong>in</strong> Dänemark. Dänisches Arbeitsm<strong>in</strong>isterium und DänischesUnterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2000. Internet-Adresse:http://www.am.dk/deutsch/publikationer/veu2000_de/veu_de.aspEurostat Jahrbuch 2001, Eurostat, 2001. Internet-Adresse:http://www.europa.eu.<strong>in</strong>t/comm/eurostat/Public/datashop/pr<strong>in</strong>tcatalogue/DE?catalogue=Eurostat&service=free_downloadsFacts and figures: education <strong>in</strong>dicators, Dänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2000. Internet-Adresse: http://www.uvm.dk/pub/2000/factsfig/F<strong>in</strong>anc<strong>in</strong>g of education <strong>in</strong> Denmark, Dänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2000. Internet-Adresse: http://www.uvm.dk/eng/publications/factsheets/taximeter.htmNational actions to implement lifelong learn<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Europe, Eurydice & Cedefop, 2001.Internet-Adresse: http://www.eurydice.orgThe national competence account, Dänisches Unterrichtm<strong>in</strong>isterium, 2001. Internet-Adresse:http://www.uvm.dk/nkrNational labour market authority: at a glance, Dänische Arbeitsmarktbehörde (AMS), 2000.Internet-Adresse: http://www.ams.dk/publikationer/pub0114/Thematic review on adult learn<strong>in</strong>g, OECD, 2001. Internet-Adresse:http://www.oecd.org/copyr.htm/Vocational education and tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g: factsheet, Dänisches Unterrichtsm<strong>in</strong>isterium, 2000.Internet-Adresse: http://www.uvm.dk/eng/publications/factsheets/fact3.htm49


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Cedefop (Europäisches Zentrum für die Förderung der Berufsbildung)<strong>Das</strong> <strong>Berufsbildungssystem</strong> <strong>in</strong> Dänemark: KurzbeschreibungPia CortLuxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Geme<strong>in</strong>schaften2002 – VI, 51 S. – 21 x 29,7 cm(Cedefop Panorama series ; 42 – ISSN 1562-6180)ISBN 92-896-0140-XKat.-Nr.: TI-44-02-270-DE-CKostenlos – 5130 DE –


Im Jahre 1999 wurde das dänische <strong>Berufsbildungssystem</strong> fürse<strong>in</strong>e Innovationsfähigkeit mit dem Carl Bertelsmann-Preisausgezeichnet. Diese Fähigkeit zur Erneuerung ist fest <strong>in</strong> dasFundament des Systems e<strong>in</strong>gebettet, welches sich auf vierGrundpfeiler stützt:• lebenslange Bildung und Ausbildung für alle;• das Pr<strong>in</strong>zip der alternierenden Ausbildung, wodurch die Teilnehmerdurch Absolvierung e<strong>in</strong>er dualen Ausbildung sowohl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emschulischen als auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em betrieblichen Umfeld relevanteund aktuelle berufliche Kompetenzen erwerben;• e<strong>in</strong> System der Steuerung durch Ziel- und Rahmenvorgaben,das den Berufsbildungs-e<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>e relativ großeAutonomie e<strong>in</strong>räumt;• sowie e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit zwischen den Sozialpartnern,die die Abstimmung des Systems auf die Kompetenzanforderungendes Arbeitsmarktes gewährleistet.In der vorliegenden Kurzdarstellung wird das dänische <strong>Berufsbildungssystem</strong>h<strong>in</strong>sichtlich Strukturen, Bildungsangeboten, Zuständigkeitenund aktueller Trends und Perspektiven beschrieben.04 05 16 TI-44-02-270-DE-C<strong>Das</strong> <strong>Berufsbildungssystem</strong><strong>in</strong> DänemarkKurzbeschreibungEuropäisches Zentrumfür die Förderung der BerufsbildungEurope 123, GR-570 01 Thessaloniki (Pylea)Postanschrift: PO Box 22427, GR-551 02 ThessalonikiTel. (30) 310 490 111, Fax (30) 310 490 020E-mail: <strong>in</strong>fo@cedefop.eu.<strong>in</strong>tHomepage: www.cedefop.eu.<strong>in</strong>tInteraktive Website: www.tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gvillage.grKostenlos – Auf Anforderung beim Cedefop erhältlichAMT FÜÖFFENTLICHUNGENDER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTENL-2985 Luxembourg5130 DEISBN 92-896-0140-X

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