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50 Jahre - Bürgergemeinschaft Rott

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1958 - 2008<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Bürgergemeinschaft</strong><br />

<strong>Rott</strong> e.V.


Wir danken allen Sponsoren und Förderern, die unser Fest mit<br />

ihrer Werbung in diesem Heft unterstützt haben:<br />

Fussbodentechnik Himmel<br />

Gärtnermeister Lütz<br />

Gaststätte Haus Pickenhan<br />

Innenausbau Gross GmbH<br />

Malteser-Apotheke W. Muth<br />

Landesprodukte Weber<br />

P & M Pütz GmbH<br />

Landwirt Gierlach<br />

Hotel and Living DERAG<br />

Restaurant Dante<br />

Wellness JUBA<br />

Fliesen Beusing<br />

Werkzeuge Hovenbitzer<br />

Gebr. Hausmann<br />

Elektro Albrecht<br />

Tankservice ALTA<br />

Haustechnik Bergmann<br />

Architektur Sterzenbach<br />

Metallbau Thomas<br />

Volksbank Bonn-Rhein-Sieg<br />

Zahnärztin Balensiefen<br />

Dachdecker Vogt & Sohn<br />

Werbeagentur Wiemar<br />

Gärtnerei Reuther<br />

Edeka-Markt Thomas<br />

Heizungsbau Freier<br />

Heizungs-Service Müller<br />

Schlosserei SMK<br />

Raiffeisenbank St. Augustin<br />

Herausgegeben<br />

von der <strong>Bürgergemeinschaft</strong> <strong>Rott</strong> e.V. zur Feier ihres<br />

<strong>50</strong>-jährigen Jubiläums am 23. und 24. August 2008.<br />

Darstellung der Vereinsgeschichte:<br />

De Kass, Verein für die Geschichte der Hennefer Obergemeinde e.V.,<br />

Text und Satz: Josef Strötgen und Dr. Wilhelm Steinringer.<br />

Bilder: Archiv der <strong>Bürgergemeinschaft</strong>, Archiv „De Kass“<br />

Titelbild: Ausschnitt aus einem Linoldruck von<br />

A. Gmelch: „<strong>Rott</strong>, Hauptstraße im <strong>Jahre</strong> 1978“<br />

2., verbesserte Auflage<br />

Druck:<br />

Vasen BigPrint . www.dpservice.de


<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Bürgergemeinschaft</strong><br />

<strong>Rott</strong> e.V.<br />

Festschrift zum Jubiläum am 23./24. August 2008


Zum Geleit<br />

Die Liebe zur Heimat, das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit,<br />

die Bereitschaft, füreinander einzustehen, die<br />

Bewältigung anstehender Gemeinschaftsprobleme und nicht<br />

zuletzt die Pflege von Brauchtum und Sitte haben die Bürger<br />

von <strong>Rott</strong> veranlasst, im <strong>Jahre</strong> 1958 eine <strong>Bürgergemeinschaft</strong><br />

ins Leben zu rufen.<br />

Mit Stolz können wir heute auf eine Reihe von Leistungen und<br />

Erfolgen zurückblicken, die nur durch gemeinsame<br />

Anstrengungen aller <strong>Rott</strong>er möglich waren und wir danken<br />

allen, die unserer Gemeinschaft mit Rat und Tat zur Seite<br />

standen.<br />

Wir wünschen den Bürgerinnen und Bürgern von <strong>Rott</strong> für das<br />

Jubiläum einen harmonischen Verlauf und für die Zukunft<br />

weiterhin viel Erfolg.<br />

Der Vorstand der <strong>Bürgergemeinschaft</strong> 2008:<br />

Klaus Altfeld, (G), Herbert Müller (Stellv.Vors.,G), Herbert Bergmann(B.),<br />

Wolfgang Hovenbitzer (Vors,G.), Hans Hosper (B.), Marlene Pütz (Schriftf,G.),<br />

Peter Quentemeyer (B.) Friedhelm Glomp (B.), Jens Janke (B.),<br />

Robert Hölzle (Kass.,G). Uli Woith (B.).<br />

(v.l.n.r.; B = Beisitzer, G = Mitgl. d. geschäftsführenden. Vorstands)<br />

3


Grußwort des Schirmherrn Bürgermeister Klaus Pipke<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

liebe Einwohner von Hennef-<strong>Rott</strong>,<br />

vor 1000 <strong>Jahre</strong>n bezeichnete das<br />

althochdeutsche Wort „<strong>Rott</strong>“ eine Rodung<br />

zum Bau einer Siedlung.<br />

25 Millionen <strong>Jahre</strong>n zurück muss man, um<br />

an den Anfang dessen zu kommen, was<br />

Hennef-<strong>Rott</strong> weltbekannt gemacht hat: die<br />

Fossillagerstätte <strong>Rott</strong> für Pflanzen und Tiere. Fachleuten glänzen<br />

die Augen beim Namen <strong>Rott</strong>.<br />

Den <strong>Rott</strong>er Bürgerinnen und Bürgern glänzen die Augen ebenfalls,<br />

wenn sie in die Straßen und Gärten ihrer Heimat blicken.<br />

Einen gewichtigen Anteil daran hat die <strong>Bürgergemeinschaft</strong><br />

<strong>Rott</strong>, die in diesem Jahr ihr <strong>50</strong>-jähriges Jubiläum feiert. Dazu<br />

gratuliere ich herzlich!<br />

Mitgliedern und Vorstand, Freunden und Förderern der Gemeinschaft<br />

gebührt für die Leistungen der vergangenen <strong>50</strong><br />

<strong>Jahre</strong> Dank und Anerkennung. Dorf- und <strong>Bürgergemeinschaft</strong>en<br />

sind die tragenden Säulen unseres gesellschaftlichen<br />

Lebens. Sie vertreten ihr Dorf nach außen, gegenüber Stadtverwaltung<br />

und Politik. Nach innen sind sie die integrative<br />

Kraft, die den Ort „in Schuss hält“ und für Neubürger eine<br />

Anlaufstelle bietet.<br />

Ich wünsche der <strong>Bürgergemeinschaft</strong> <strong>Rott</strong> e.V. viele weitere<br />

<strong>Jahre</strong> erfolgreicher Arbeit und Ihnen allen ein schönes<br />

Jubiläumsjahr!<br />

Mit herzlichen Grüßen,<br />

Ihr<br />

Klaus Pipke<br />

4


<strong>Bürgergemeinschaft</strong> <strong>Rott</strong> e.V.<br />

Liebe <strong>Rott</strong>er Bürgerinnen und Bürger,<br />

Ein halbes Jahrhundert ist jetzt unsere<br />

<strong>Bürgergemeinschaft</strong> alt geworden.<br />

Das ist ein besonderes Fest, und ich freue<br />

mich mit Ihnen in Dankbarkeit darüber, dass<br />

wir es zusammen feiern können.<br />

Ein halbes Jahrhundert <strong>Bürgergemeinschaft</strong>, das bedeutet<br />

zwei Generationen Zusammenhalt, ehrenamtliche Arbeit nicht<br />

nur bei Versammlungen, sondern auch draußen bei Wind und<br />

Wetter, um unser Dorf wohnlich und liebenswert zu halten.<br />

Das ist Bürgersinn, der nicht nur fordert, sondern der sich auch<br />

einbringt.<br />

<strong>Rott</strong> ist uns nicht nur ein Wohnplatz, es ist vielmehr ein Zuhause,<br />

auch für die Neubürger, die sich von Anfang an in unserer<br />

Gemeinschaft engagiert haben und ohne die wir manches<br />

nicht erreicht hätten.<br />

Ich wünsche uns allen, dass dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit<br />

uns noch lange erhalten bleibt.<br />

Mit herzlichen Grüßen,<br />

Ihr<br />

Wolfgang Hovenbitzer,<br />

Vorsitzender<br />

5


Grußworte<br />

Mit Stolz kann die <strong>Bürgergemeinschaft</strong> <strong>Rott</strong> e.V. auf eine <strong>50</strong>-jährige<br />

Vereinsgeschichte zurückblicken.<br />

Ein solches Jubiläum beweist, dass es der BGR gelungen ist, über<br />

viele <strong>Jahre</strong> hinweg attraktiv zu bleiben und engagierte Mitglieder zu<br />

finden. Der kameradschaftliche Zusammenschluss von Menschen<br />

aller Altersgruppen wirkt hinaus in die gesellschaftlichen Bereiche,<br />

prägt das kulturelle Leben und pflegt die Tradition, die uns alle bereichert.<br />

Möge das Jubiläum alle Teilnehmer und Gäste mit den Idealen der<br />

BGR erfüllen.<br />

Im Namen des MGV „Liederkranz“ Gemischter Chor <strong>Rott</strong> von 1891<br />

gratuliere ich der BGR zu seinem <strong>50</strong>-jährigen Jubiläum und wünsche<br />

ihr eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Robert Hölzle<br />

1. Vorsitzender<br />

Damen Damen----Karnevalsgesellschaft Damen Damen Karnevalsgesellschaft Karnevalsgesellschaft Karnevalsgesellschaft Grün Grün----Weiss Grün Grün Weiss Weiss Weiss<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> lang wirkt die <strong>Bürgergemeinschaft</strong> <strong>Rott</strong> in unserem Dorf als<br />

der Mittelpunkt vieler gemeinsamer Aktivitäten. Vieles wäre ohne sie<br />

nicht möglich gewesen.<br />

Die Damen-KG Grün-Weiss <strong>Rott</strong> gratuliert der <strong>Bürgergemeinschaft</strong><br />

zu ihrem <strong>50</strong>-Jährigen Bestehen und wünscht ihr - und uns allen -<br />

noch viele <strong>Jahre</strong> erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Gerti Hosper<br />

Präsidentin.<br />

MGV „Liederkranz“<br />

Gemischter Chor <strong>Rott</strong> von 1891<br />

6


Ein halbes Jahrhundert für das Dorf:<br />

Die <strong>Bürgergemeinschaft</strong> <strong>Rott</strong><br />

Die Anfänge<br />

Die Gemeinderatswahlen von<br />

1956 sind für <strong>Rott</strong> nicht günstig<br />

verlaufen. Das Dorf hat keinen<br />

Vertreter in den Rat entsenden<br />

können, aber der Ortsvorsteher<br />

Heinrich Schumacher will dem<br />

Dorf trotzdem eine Stimme<br />

verschaffen und regt an, eine<br />

Interessengemeinschaft zu<br />

gründen, die sich um die örtlichen<br />

Belange kümmert -<br />

sowohl in der Gemeindepolitik<br />

als auch in der Erhaltung alter<br />

Bräuche.<br />

Dazu beruft er 1958 (das<br />

genaue Datum ist nicht mehr zu<br />

ergründen) eine Dorfversamm- Heinrich Schumacher<br />

lung in das Lokal von Hugo Müller<br />

(später „Deutsches Haus“, gegenüber Pickenhan) ein.<br />

48 <strong>Rott</strong>er erscheinen und gründen die „Interessengemeinschaft<br />

<strong>Rott</strong>“ mit dem ersten Vorsitzenden Heinrich Schumacher,<br />

dessen Stellvertreter Ferdinand Wippenhohn, dem<br />

Schriftführer Wilhelm Nettekoven und dem Kassierer Johann<br />

Steinringer. Die weiteren Gründerväter sind als Beisitzer:<br />

Der Lehrer Alfons Karger, die Landwirte Peter Brockerhoff,<br />

Fritz Gierlach, Anton Levenich sowie Heinrich Hessler, Johann<br />

Steimel und Adolf Hönighausen.<br />

Der Monatsbeitrag wird auf DM 0,20 festgesetzt.<br />

8


Die ganze Bandbreite<br />

professioneller<br />

Elektrowerkzeuge<br />

53773 Hennef-Sieg, Kaiserstr. 3<br />

Telefon (02242) 4929 - Fax (02242) 82860 - Autotelefon 0171 / 3635298<br />

9


Aus dem Gründungsprotokoll von W. Nettekoven<br />

10


Die Vorstände<br />

Die wesentliche Arbeit solcher Vereine liegt stets bei den Vorständen.<br />

Sie bringen sie voran und investieren viel Zeit und<br />

Mühe.<br />

<strong>Jahre</strong><br />

1. Vors. Stellvertreter Schrift-, Geschäftsführer Kassierer<br />

1958-59 H. Schumacher F. Wippenhohn W. Nettekoven J.Steinringer<br />

1960<br />

1961<br />

A. Karger<br />

A. Kümpel<br />

A. Kümpel<br />

P. Brockerhoff<br />

„<br />

„<br />

„<br />

„<br />

1962 A. Trimborn F. Wippenhohn J. Schmahl/ H. Richrath F. Müller<br />

1963-64 W. Nettekoven P. Schwipper H. Winterscheid M.Schiffmann<br />

1965<br />

1966-68<br />

„<br />

A. Kümpel<br />

„<br />

„<br />

W. Steinringer<br />

„<br />

„<br />

„<br />

1969 W. Nettekoven<br />

„ „ „<br />

1970-71<br />

„<br />

C. Rech E. Ebert<br />

„<br />

1972 C. Rech H. Weinen<br />

„<br />

„<br />

1973<br />

„<br />

P. Brockerhoff<br />

„ „<br />

1974<br />

„<br />

E. Hessler<br />

„ „<br />

1975<br />

1976<br />

„<br />

Frau Stahlhut<br />

„<br />

F. Kraft<br />

E. Ebert/U. Schmidt<br />

Frau Kraft<br />

„<br />

„<br />

1977<br />

„<br />

K. Häfner W. Stahlhut<br />

„<br />

1978-79 J. Over W. Stahlhut N. Glaw<br />

„<br />

1980 K. Häfner W.Hovenbitzer Frau Altfeld<br />

„<br />

1981-85 W. Hovenbitzer K. Häfner U. Prelle<br />

„<br />

1972 wird der Verein in „<strong>Bürgergemeinschaft</strong> <strong>Rott</strong> e.V.“ umbenannt und<br />

endlich in das Vereinsregister eingetragen. Seit 1986 sind die Ämter von<br />

Schriftführer und Geschäftsführer getrennt.<br />

1. Vorsitzender 2. Vorsitzender Geschäftsführer<br />

12<br />

Schriftführer Kassierer<br />

1986-89 W. Hovenbitzer K. Altfeld K Häfner U. Prelle E. Altfeld<br />

1990<br />

1991-92<br />

K. Altfeld<br />

„<br />

W. Hovenbitzer<br />

P.Quentemeyer<br />

„<br />

W.Hovenbitzer<br />

R. Kitzmiller<br />

„<br />

R. Hölzle<br />

„<br />

1993-94<br />

1995<br />

„<br />

W. Hovenbitzer<br />

„<br />

K. Altfeld<br />

R. Kitzmiller<br />

„<br />

M. Pütz<br />

„<br />

„<br />

„<br />

1996-99<br />

„<br />

H. Müller W. Beusing M. Pütz<br />

„<br />

2000-03<br />

„ „ „<br />

U. Schmitz-Wester<br />

„<br />

2004-06<br />

„ „<br />

B. Günter M. Muscheid „<br />

2007-<br />

„ „<br />

K. Altfeld M. Pütz<br />


Gaststätte<br />

Haus Pickenhan<br />

Inh. Gebr. Noll<br />

Gesellschaftsräume bis 80 Personen<br />

Bundeskegelbahn<br />

Biergarten<br />

Dambroicher Straße 46 . 53773 Hennef-<strong>Rott</strong><br />

Telefon 02242 - 2449 . Fax 02242 - 9331344<br />

13


Die Aktivitäten:<br />

Feste und Feiern<br />

Schon kurz nach seiner Gründung, am 12. 07. 1958, tritt der<br />

neue Verein an die Öffentlichkeit: Er organisiert den Fackelzug<br />

und das Feuerwerk zur Diamantenen Hochzeit des Paares<br />

Kuttenkeuler.<br />

Diamanthochzeit Kuttenkeuler 1958<br />

Das ist der Beginn einer langen, bis heute fortgesetzten Reihe<br />

von Jubiläumsfeiern und -festzügen, meistens zu Goldhochzeiten<br />

(in späteren <strong>Jahre</strong>n allerdings ohne Fackeln und Pyrotechnik),<br />

aber auch 1962 zum 100-jährigen Schuljubiläum in <strong>Rott</strong>,<br />

1980 zum 100-jährigen und 2005 zum 125-jährigen der<br />

Raiffeisenbank <strong>Rott</strong>, 2006 zum 100-jährigen der <strong>Rott</strong>er Kirche<br />

usw.<br />

14


Gebr. Hausmann GbR<br />

●Kaminholz<br />

●Baumfällungen<br />

●Häckselarbeiten<br />

●Gartenpflege<br />

●Weihnachtsbäume<br />

●Schnittgrün<br />

Gebr. Hausmann<br />

Dambroicher Str.6<br />

53773 Hennef-<strong>Rott</strong><br />

Tel: 02242-86441<br />

Mobil: 01708605772<br />

15


Goldhochzeit Trimborn 1959<br />

Diese Feiern sind typisch für das Selbstverständnis der <strong>Bürgergemeinschaft</strong>:<br />

Es sind nicht ihre Umzüge, sondern die des<br />

ganzen Dorfes, sie organisiert „nur“ die Zusammenarbeit aller<br />

Dorfvereine und packt selbst kräftig mit an. Sie ist oft der Kitt,<br />

der die einzelnen Vereine bündelt und zu gemeinsamen Vorhaben<br />

zusammenhält.<br />

Da die Mitgliederbeiträge nicht ausreichen, um alle Aktivitäten<br />

zu finanzieren, dienen viele Feste, bei denen der Verein eine<br />

zentrale Rolle übernimmt, auch seiner Finanzierung. Zelt, Musik,<br />

Speisen und Getränke, Gebühren usw. können nur bezahlt<br />

werden, wenn das Fest minutiös vorbereitet und soviel Eigenleistung<br />

wie eben möglich investiert wird. Und wenn sich dann<br />

- wie bisher immer - noch großzügige Sponsoren finden, kann<br />

die weitere Arbeit finanziert werden.<br />

16


Die Plackerei zum Vereinsjubiläum 1984 beginnt.<br />

Ein großes Fest ist natürlich 1984 das 25-jährige Jubiläum des<br />

Vereins. Es wird vom 29. Juni bis zum 01. Juli im Zelt an der<br />

Marienstraße, auf der Wiese zwischen dem Pfarrheim und<br />

Brockerhoff, gefeiert.<br />

Die Ruhe vor dem Sturm - 29. Juni 1984<br />

18


Während die Vereinsfeste sich selbst aus ihren Erlösen finanzieren,<br />

wird für Hochzeitsjubiläen im Dorf gesammelt. Wochen<br />

vorher schon zieht man mit Sammellisten von Haus zu Haus.<br />

Die Spenden finanzieren das Fest; und was noch übrig bleibt,<br />

wird dem Jubelpaar als Geschenk des Dorfes überreicht. Aber<br />

davon bleibt den Jubilaren nur selten etwas, denn schließlich<br />

haben ihre Gäste ja auch Durst.<br />

Diamanthochzeit Königs 2008<br />

Das erste halbe Jahrhundert der Vereinsgeschichte schließt,<br />

wie es beginnt, mit einer Diamanthochzeit: Das Ehepaar Königs<br />

ist am 15.05.2008 60 <strong>Jahre</strong> lang verheiratet.<br />

20


Projekte<br />

Aber die <strong>Bürgergemeinschaft</strong> ist nicht nur ein Verein zur Pflege<br />

von Brauchtum und Gemeinsinn. Sie geht auch eigene Projekte<br />

an, die im Interesse des Dorfes liegen. Insofern erfüllt sie<br />

das Vermächtnis ihrer Gründerväter - sie ergreift die Initiative,<br />

wenn es um Dinge geht, die man selbst erledigen kann;<br />

braucht man aber dazu die städtische Verwaltung, dann versteht<br />

sie sich als die Stimme des Dorfes, die schon manches<br />

erreichen kann.<br />

So beteiligt sich die alte „Interessengemeinschaft“ schon 1961<br />

aktiv an der Planung der neuen <strong>Rott</strong>er Straßenbeleuchtung;<br />

die alte, mit kümmerlichen Glühbirnchen, stammte noch aus<br />

den Zwanzigern.<br />

• Ehrenmal<br />

1963 geht man daran, am Ortsausgang in Richtung<br />

Dambroich, wo bis dahin das Kreuz von Sens stand, das neue<br />

22


Ehrenmal für die „Opfer der beiden Weltkriege“ zu planen, zu<br />

finanzieren und zu errichten. 1000 DM schießt die Gemeinde<br />

zu, die restlichen 2475 DM sammelt der Verein in <strong>Rott</strong>.<br />

Das Sens-Kreuz findet seinen neuen Platz gegenüber, auf der<br />

anderen Seite der Straße nach Dambroich.<br />

Einweihung des Ehrenmals<br />

Das alte Denkmal auf dem Friedhof war noch „Unseren Helden“<br />

des ersten Weltkrieges gewidmet. Doch der zweite Weltkrieg,<br />

der auch in <strong>Rott</strong> zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung<br />

forderte, hatte die Augen dafür geöffnet, dass ein Krieg<br />

keine heldenhafte Veranstaltung ist, sondern eine Tragödie,<br />

die man verhindern muss.<br />

Diesem Anliegen gilt auch der jährliche Zug der <strong>Rott</strong>er Vereine<br />

zu diesem Ehrenmal, den die Interessengemeinschaft seit<br />

24


1963 zum Volkstrauertag organisiert und den die <strong>Bürgergemeinschaft</strong><br />

bis heute noch durchführt.<br />

• Bänke, Müllabfuhr, Wasserversorgung<br />

Ebenfalls in 1963 stellt die Interessengemeinschaft die ersten<br />

sechs Bänke auf, die an besonders schönen Aussichtspunkten<br />

zum Verweilen einladen. Die Betonfundamente der Bänke hat<br />

man noch in selbst gefertigten Formen auf dem Hof von Peter<br />

Brockerhoff gegossen. Die Formen können danach für 30,00<br />

DM an die Gemeinde verkauft werden.<br />

Lange bevor es die RSAG gibt, schon zu Beginn der 60er <strong>Jahre</strong>,<br />

organisiert die Gemeinschaft eine Müllabfuhr: Peter Brockerhoff<br />

fährt mit seinem Traktor von Haus zu Haus, lädt den<br />

Müll auf die Karre und entsorgt ihn auf den damals üblichen<br />

Deponien. Mülltonnen gibt es noch nicht und der Müll wird in<br />

allem gesammelt, was gerade da ist. Das kann durchaus auch<br />

eine alte Badewanne sein. Rustikal wie das Müllsammeln ist<br />

auch das Gebührenkassieren: Johann (Scheng) Wilberg, oft<br />

unterstützt von Bruder Peter, geht von Haus zu Haus und kassiert.<br />

In den <strong>50</strong>er <strong>Jahre</strong>n ist die Bevölkerung von <strong>Rott</strong> und den umliegenden<br />

Dörfern so stark gewachsen, dass deren eigenes<br />

Wasserwerk (im Schildchen, der Senke zwischen <strong>Rott</strong> und<br />

Blankenbach) nicht mehr ausreicht. 1958 ist auch die Wahnbachtalsperre<br />

fertig und Hennef soll daran angeschlossen<br />

werden. Im Verein wird leidenschaftlich über einen Anschluss<br />

an die neue Wasserversorgung diskutiert.<br />

Als dies dann ein paar <strong>Jahre</strong> später geschieht, stellt man fest,<br />

dass die Kapazitäten doch wohl zu knapp bemessen sind:<br />

Immer wenn die Sportschule das Schwimmbecken füllt, haben<br />

26


<strong>Rott</strong> und Söven kaum noch Wasser - wieder ein wichtiger<br />

Punkt um bei der Gemeinde vorstellig zu werden.<br />

• Wege und Straßenausbau<br />

Bei der Flurbereinigung, die Ende der <strong>50</strong>er durchgeführt wird,<br />

sind viele kleine Wege und Trampelpfade verschwunden; sie<br />

stören eben die Bewirtschaftung großer Flächen. Als dann Anfang<br />

der 80er der Golfclub Rhein-Sieg das Gelände von Söven<br />

nach <strong>Rott</strong> hin erweitert, setzt sich der Verein erfolgreich für die<br />

Offenhaltung einiger Wege ein, die sonst für die Bevölkerung<br />

verloren gewesen wären.<br />

Ebenfalls Anfang der 80er kann der Verein einen ganz besonderen<br />

Erfolg verbuchen:<br />

Der Rhein-Siegkreis will mit viel Geld die Dambroicher Straße,<br />

die K40, im Dorfgebiet normgerecht ausbauen. Zwar haben<br />

sich im Ortsbereich innerhalb der letzten zehn <strong>Jahre</strong> gerade<br />

mal zwei Unfälle ereignet, aber Verkehrszählungen ergeben<br />

trotzdem ein erhebliches theoretisches Gefahrenpotenzial. Da<br />

bietet sich doch ein Ausbau der Straße wie in Birlinghoven an:<br />

eine schöne breite Trassenführung ohne Kurven, dafür mit<br />

Ampeln. Die paar alten Häuser, die stören, kann man ja wegreißen<br />

und etwas weiter hinten in einer ordentlichen Flucht und<br />

modern wieder aufbauen.<br />

Da nun der Gesetzgeber eine Information der Bürger über so<br />

ein Vorhaben vorschreibt und ihnen sogar einräumt, anderer<br />

Meinung zu sein, lädt der Kreis in der Zeitung zu einer Versammlung<br />

in die Gaststätte Pickenhan ein. Der Vorstand der<br />

<strong>Bürgergemeinschaft</strong> hat die Anzeige aber auch gelesen und<br />

aktiviert die <strong>Rott</strong>er Bürger über eine Zettelaktion dazu, an der<br />

Versammlung teilzunehmen.<br />

28


Die Abgesandten des Kreises sind verblüfft über die hohe Beteiligung<br />

und noch mehr über die Ablehnung, die ihren schönen<br />

Planungen entgegenschlägt. Niemand will einsehen, dass<br />

man zuerst den Verkehrsfluss beschleunigen müsse um ihn<br />

dann wieder zu beruhigen. Anlieger der Straße wollen<br />

Grundstücke nur für Gehwege, nicht aber für die Straßenverbreiterung<br />

hergeben. Als auch das Argument nichts nutzt,<br />

dass das Geld schon bewilligt sei, gibt der Kreis entnervt auf.<br />

Schwieriger wird es allerdings, als der Verein sich für den<br />

Ausbau des Geh- und Radweges zwischen <strong>Rott</strong> und Söven<br />

einsetzt; da sind die Behörden erheblich hartleibiger und haben<br />

für so was <strong>Jahre</strong> lang kein Geld.<br />

• Leichenhalle<br />

In <strong>Rott</strong> war es wie in den anderen Dörfern der Obergemeinde<br />

seit Jahrhunderten üblich, die Verstorbenen bis zur Beerdigung<br />

zu Hause aufzubahren. Das war bis in die zweite Hälfte<br />

der Fünfziger <strong>Jahre</strong> selbstverständlich. Dann aber stiegen die<br />

Einwohnerzahler weitaus stärker als die Wohnflächen und der<br />

Wunsch nach einer Leichenhalle wurde laut.<br />

1967 tun sich die Interessengemeinschaften (IGs) von <strong>Rott</strong>,<br />

Söven und Dambroich mit der Katholischen und der Evangelischen<br />

Kirchengemeinde zusammen und gründen am 29. Mai<br />

einen Aktionsausschuss zum Bau einer Leichenhalle in <strong>Rott</strong>.<br />

Geschäftsführer ist zunächst der Vorsitzende der IG <strong>Rott</strong>,<br />

Aloys Kümpel, ab Oktober 1968 sein Nachfolger Wilhelm Nettekoven.<br />

Er bleibt - zusammen mit Pfarrer Bastiaansen - die<br />

treibende Kraft des Projektes.<br />

Beide legen 1969 noch zusammen den Grundstein und beide<br />

erleben nicht mehr die Fertigstellung:<br />

30


Links legen W. Nettekoven und Pfarrer Bastiaansen den Grundstein.<br />

Dann übernimmt P. Schwipper den Spaten von Nettekoven.<br />

Er ahnt noch nicht, dass er dessen Werk vollenden muss<br />

Bastiaansen stirbt 1970 und Wilhelm Nettekoven ist der letzte<br />

<strong>Rott</strong>er Bürger, der 1971 von der Wohnung aus zu Grabe getragen<br />

wird.<br />

Das Hauptproblem ist wie üblich die Finanzierung. Die Halle<br />

kostet (ohne Bepflanzung) 32.000 DM, von denen die Gemeinde<br />

Hennef 15.000 finanziert, die Kirchen 2.000 und die<br />

Bürger der Dörfer 15.000.<br />

Am Sonntag, den 24. 10. 1971 wird die Halle von den Pfarrern<br />

Fiedler und Schmitt eingeweiht.<br />

Den Leichenwagen, den die IG <strong>Rott</strong> angeschafft hatte, übernimmt<br />

die Gemeinde für 300 DM.<br />

32


• Dorfplatz<br />

Mitte der 90er wird in <strong>Rott</strong> endlich der Kanal gelegt. Damit<br />

kann auch der Verein den alten Kirchplatz vor Pickenhan zum<br />

jetzigen Dorfplatz umgestalten. Doch 1996 steht auf dem<br />

Dorfplatz plötzlich ein sehr solides Bus-Wartehäuschen, das<br />

leider viel zu gewaltig für diesen Platz ist. Der Verein erreicht,<br />

dass es gegen ein leichteres Bauwerk ausgetauscht wird. Das<br />

massive Haus tut nun in Dambroich an der Hauptstraße seinen<br />

Dienst.<br />

• Mariensäule<br />

1965<br />

landet<br />

sie<br />

schließlich<br />

im<br />

Fundament<br />

eines<br />

Neubaus.<br />

1995 stiftet eine Bürgerin eine neue<br />

Säule, die unter tatkräftiger Mithilfe<br />

des Vereins aufgestellt und seither<br />

von ihm gepflegt wird.<br />

Viele Jahrzehnte lang stand an der<br />

Ecke Marienstraße/Hardt die alte<br />

Mariensäule. Den Krieg hatte sie<br />

ohne größere Schäden überstanden,<br />

nicht aber die <strong>Jahre</strong> danach.<br />

34


• Feuerwehrhaus<br />

Als 1971 die Freiwillige<br />

Feuerwehr <strong>Rott</strong> mit der<br />

Sövener Feuerwehr zusammengelegt<br />

wird, bedeutet das<br />

für den Verein die Lösung eines<br />

alten und drängenden<br />

Problems:<br />

Endlich kann man die Geräte,<br />

die sich im Laufe der <strong>Jahre</strong> angesammelt<br />

haben, im frei<br />

gewordenen Feuerwehrhaus<br />

ordentlich unterbringen und<br />

man hat Platz für Neuanschaffungen: Tische, Bänke, ein Zelt<br />

bilden jetzt den Fundus, der auch den anderen <strong>Rott</strong>er Vereinen<br />

zur Verfügung steht. Auch die Pfarrfeste der Kirchengemeinde<br />

greifen gern auf ihn zurück.<br />

36


• Dauerbrenner: Kinderspielplatz und Festplatz<br />

Der Autoverkehr wächst und immer mehr freie Flächen werden<br />

zugebaut. Da brauchen<br />

die <strong>Rott</strong>er Kinder<br />

einen Spielplatz.<br />

In den 70ern gelingt<br />

es dem Verein endlich,<br />

an der Ölgartenstraße<br />

beim Ortsausgang<br />

einen Platz einzurichten,<br />

der sofort<br />

von den Kindern und<br />

ihren Eltern in Beschlag<br />

genommen<br />

wird. Bis heute wird<br />

er gern benutzt.<br />

Im Laufe der <strong>Jahre</strong><br />

Der neue Spielplatz<br />

wird er ausgebaut.<br />

Neue Spielgeräte<br />

kommen hinzu; alte genügen nicht mehr den ständig neuen<br />

Unfallverhütungsvorschriften - es muss ersetzt, umgebaut, repariert<br />

werden, der Rasen ist zu mähen, Sand auszutauschen,<br />

Eisen und Holz zu streichen: Die ehrenamtlichen Helfer des<br />

Vereins sind das ganze Jahr über beschäftigt, die Sachkosten<br />

übernimmt der Verein.<br />

1986 kann der Verein das Feld neben dem Spielplatz als<br />

Festplatz einrichten. Im Laufe der <strong>Jahre</strong> werden Strom- und<br />

Wasserversorgung fest installiert.<br />

Hier finden die meisten Feste des Dorfes statt. <strong>50</strong>0-Mann-<br />

Zelte mit Nebeninstallationen sind kein Problem, Kinderfeste<br />

mit Karussells finden auch Platz.<br />

38


Kalendergeschichten…<br />

• Kinderprogramme<br />

Seit 1986 wird auf dem Festplatz mit Spielen sowie reichlich<br />

Essen und Trinken das Kinderfest gefeiert<br />

Kinderfest 1986<br />

Martinszüge gibt es in <strong>Rott</strong> seit 1926, zuerst von den Lehrern,<br />

dann vom Turnverein und seit 1971 von der <strong>Bürgergemeinschaft</strong><br />

organisiert. Ein langer Zug mit Musik führt die Kinder mit<br />

ihren Laternen von der Kirche durch das geschmückte Dorf<br />

zum Festplatz, wo das große Martinsfeuer entfacht wird. Sankt<br />

Martin zu Pferde, seit vielen <strong>Jahre</strong>n verkörpert durch Wolfgang<br />

Hovenbitzer, geleitet sie dorthin und verteilt anschließend am<br />

alten Feuerwehrhaus die Weckmänner, für die vorher im Dorf<br />

gesammelt wurde.<br />

40


• Seniorenprogramme<br />

Großen Anklang finden die Fahrten, die der Verein jedes Jahr<br />

für die älteren Mitbürger anbietet: Mit dem Bus geht es gegen<br />

einen geringen Beitrag zu attraktiven Orten.<br />

Seniorenfahrt 1987 an die Selfkant<br />

Zur Adventszeit werden die Senioren zu einer Vorweihnachtsfeier<br />

mit Kaffee und Kuchen eingeladen; die <strong>Rott</strong>er Vereine<br />

stellen zusammen die Programme auf und unterhalten die<br />

Gäste mit Besinnlichem und Lustigem. Vertreter der Kirchen<br />

und der Stadt halten mal kurze und mal lange Ansprachen und<br />

oft hilft der Bürgermeister, die ältesten Anwesenden besonders<br />

zu ehren.<br />

41


Seniorenfest 1986 - Ehrung der Ältesten<br />

• Hennef schwingt den Besen<br />

Jedes Jahr im April ruft die Stadt dazu auf, Feld und Flur von<br />

dem Unrat zu säubern, den böswillige oder schlicht gedankenlose<br />

Mitbürger dort verstreut haben. Und jedes Jahr organisiert<br />

die <strong>Bürgergemeinschaft</strong> die Pflegeaktion in <strong>Rott</strong> - mit anschließender<br />

Stärkung der Beteiligten.<br />

• Erntefeste<br />

Bis 1998 werden in <strong>Rott</strong> die herbstlichen Erntefeste der Ortsvereine<br />

gefeiert. Die <strong>Bürgergemeinschaft</strong> tritt nicht als Veranstalter<br />

auf, arbeitet aber intensiv bei der Organisation und der<br />

Durchführung mit. Die Erträge der Feste werden für einen guten<br />

Zweck gestiftet.<br />

42


1997 findet der letzte Festzug mit dem Ernte-Königspaar Ilse<br />

und Wolfgang Hovenbitzer statt. Im folgenden Jahr wird nur<br />

ein Zeltfest gefeiert. Danach ist Schluss mit der Tradition.<br />

Es ist alles schon mal da gewesen:<br />

• Der Interessenverein von 1920<br />

Als Heinrich Schumacher 1958 die Interessengemeinschaft<br />

gründete, hatte er sich sicherlich an dem „Verein zur Wahrung<br />

gemeinnütziger Interessen für <strong>Rott</strong> und Umgegend“ orientiert,<br />

der von 1920 bis 1940 existierte und dessen Mitglied er von<br />

Anfang an war. Die 40 Mitglieder von 1920 stellten etwa die<br />

Hälfte der <strong>Rott</strong>er Haushalte dar. Der normale <strong>Jahre</strong>sbeitrag<br />

war <strong>50</strong> Pfennige.<br />

43


„Interessenverein“,<br />

1. Seite des Kassenbuches<br />

44<br />

Dieser Verein sorgte in<br />

den Wirren nach dem<br />

ersten Weltkrieg durch<br />

die Aufstellung einer<br />

bewaffneten(!) Nachtwache<br />

für Ordnung und<br />

richtete 1925 die erste<br />

Straßenbeleuchtung in<br />

<strong>Rott</strong> ein, an die auch<br />

einzelne Grundstücke<br />

angeschlossen wurden.<br />

Daneben schaffte er<br />

Schlachttröge und<br />

Kappeshobel zum Verleih<br />

an die Mitbürger an<br />

und stellte Mittel für<br />

„Kinderbeihülfen“ zur<br />

Verfügung.<br />

Schon 1922 organisierte er die ersten Arbeiten zu einer eigenen<br />

Wasserversorgung; diese Initiative wurde von dem „Wasserleitungsverein<br />

<strong>Rott</strong> und Umgegend e.V.“ weiter geführt, der<br />

südlich von <strong>Rott</strong> das Wasserwerk für <strong>Rott</strong> und Söven baute.<br />

1940 wurden im Zuge der „Gleichschaltung“ dem Verein die<br />

Aufgaben entzogen und der Gemeinde übertragen. Deren verlängerter<br />

Arm war nun der Ortsvorsteher. Der Interessenverein<br />

verschwand in der Versenkung.<br />

Seine Aktivitäten waren nur noch aus seinem 1996 aufgetauchten<br />

Kassenbuch, aus den erhaltenen Akten des Wasserleitungsvereins<br />

und aus den Erinnerungen des 2008 mit 99<br />

<strong>Jahre</strong>n verstorbenen Josef Dornbusch zu rekonstruieren.

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