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Handballregeln Stand 2001 - HSG Hanau

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DIE SPIELREGELN – <strong>2001</strong>Erklärungen und Hinweise zu den ÄnderungenNeue Regeln <strong>2001</strong>Erarbeitet von der Regelarbeitsgruppe der Internationalen Handball Federation.Leitung der Regelarbeitsgruppe: Christer Ahl. Präsident der Regel- undSchiedsrichterkommission der IHF: Kjartan SteinbachDer IHF-Rat hat etwa 20 substanzielle Regeländerungen vorgenommen, die offiziellzum 1. August <strong>2001</strong> in Kraft treten. Diese Änderungen wurden in einem Dokumentzusammengefasst, das dem IHF-Kongress im November 2000 zur Information vorgelegtwurde.Zusätzlich dazu gibt es auch eine groβe Anzahl redaktioneller Änderungen desRegeltextes, bei denen es um Struktur, Abfolge und Formulierung ging. Das Regelbuch<strong>2001</strong> ist das erste mit der Ausgangssprache Englisch, wodurch Änderungen in derenglischen Fassung erleichtert wurden. Der sich daraus ergebende Text sollte leichter zulesen und zu verstehen sein, und es sollte leichter fallen, bestimmte Themen zu finden.(Im Text sind Unterstreichungen eingeführt worden, um die Stichwörter in jeder Regelumgehend aufzuzeigen).Wir hoffen, dass dies für die zahlreichen Verbände von Nutzen sein wird, welche dieRegeln von der englischen Sprachfassung aus in ihre jeweiligen Sprachen übersetzen.Doch es wird für die Übersetzer (und auch die Leser) des Regelbuches wichtig sein, aufalle kleinen Änderungen am Text der Regeln und Absätze zu achten, bei denen dieRegeln in der Substanz keine Veränderung erfahren.Dementsprechend ist der vorliegende Text in dem Bemühen erstellt worden, diewichtigsten Änderungen jeder Regel aufzuzeigen und zu erläutern –und zwar sowohldie inhaltlichen als auch die redaktionellen.REGEL 1Die einzige substantielle Änderung ist bei Regel 1:3 zu finden, bei der nunmehr alsWahlmöglichkeit anerkannt wird, dass einige der Linien der Spielfläche durch einenFarbenwechsel zwischen den Bereichen ersetzt werden, die bislang durch eine Liniegetrennt waren. Dies ist natürlich nur eine Wahlmöglichkeit gegenüber dertraditionellen Lösung der Linien.Unter den redaktionellen Änderungen ist zu erwähnen, dass es in den Regeln 1:4, 6 und7 eine genauere Angabe darüber gibt, wie Torraumlinie, 7-Meter-Linie und4-Meter-Linie zu ziehen sind.Zur Unterstützung der Verantwortlichen für Bau und Anstrich der Spielflächen undTore sind detailliertere ‘Leitlinien’ ganz am Ende des Regelbuches angefügt worden.Diese Richtlinien gehören jedoch nicht zum offiziellen Regeltext.S. 1/1


REGEL 2Neue Regeln <strong>2001</strong>In dieser Regel (und den darauf bezogenen Erläuterungen) gibt es mehrere Änderungensowohl in der Substanz als auch in Struktur und Sprache.Die Regel ist in drei Abschnitte unterteilt worden:• 2:1-2:2 – Spielzeit• 2:3-2:7 – Abpfiff• 2:8-2:10 – Time-outDie erste Änderung in der Substanz ist in Regel 2:2 zu finden, in der dargelegt wird,dass jede Verlängerung von 5+5 Minuten durch eine einminütige Pause unterbrochenwird. Es ist unvermeidlich, dass es zuweilen einige Zeit dauert, um die Seiten zuwechseln, und dies bietet den Mannschaften zudem eine Möglichkeit zur kurzentaktischen Besprechung.Eine Auflistung der Situationen, in denen ein Time-out erforderlich ist, ist in Regel 2:8eingegliedert worden. Darin ist angegeben, dass nunmehr die Schiedsrichter verpflichtetsind, jedes Mal Time-out zu geben, wenn sie eine 2-Minuten-Strafe verhängen. Dadurchsollen Ruhe und Klarheit in Verbindung mit der Entscheidung gesteigert und vor allemZweifel darüber vermieden werden, welcher Spieler hinausgestellt wird. Dadurchentfällt auch die Notwendigkeit für die Schiedsrichter, ein subjektives Urteil über eineEntscheidung auf Time-out auszusprechen.Erläuterung 2 ist mit Regel 2:8 verknüpft. Dabei wird die Art von Situationenaufgezeigt, bei denen die Schiedsrichter “grundsätzlich” ein Time-out geben sollten,und sie gibt Aufschluss darüber, welche Faktoren die Schiedsrichter berücksichtigensollten, ob sie in einer bestimmten Situation auf Time-out entscheiden sollten.Regel 2:10 enthält die Grundbestimmungen für ein ‘Team Time-out’. Erläuterung 3beschreibt die detaillierte Vorgehensweise. Dabei sollte darauf hingewiesen werden,dass die Regel darüber, wann einer Mannschaft ein Time-out zugesprochen werdenkann, erheblich vereinfacht worden ist. Das Time-out kann nunmehr angefordert undumgehend gewährt werden, wenn die Mannschaft in Ballbesitz ist. Zusätzlich dazu istnunmehr angegeben, dass die ‘grüne Karte’ die obligatorische Methode zurAnforderung eines ‘Team Time-out’ ist.REGEL 3Es gibt zwei substantielle Änderungen in dieser Regel. Erstens ist das Höchstgewichtfür den Ball ‘Gröβe 2’ verringert worden, und es gibt nunmehr ein Maximum und einMinimum für die ‘Gröβe 1’.Die zweite Änderung besteht darin, es den Schiedsrichtern erlaubt ist, jedes Mal einenReserveball ins Spiel zu bringen, wenn sie meinen, dies könnte Zeit einsparen oder auseinem anderen Grunde wünschenswert sein. (Gemäß den aktuellen Regeln ist dies nurzulässig, wenn der ursprüngliche Ball nicht länger benutzt werden kann). Dies ist einegeringfügige Änderung, da es wohl nicht oft passieren wird, dass der ursprüngliche BallS. 2/2


Neue Regeln <strong>2001</strong>nicht schnell wieder herbeigebracht werden kann. Hauptzweck der Änderung ist dieVerdeutlichung, dass die Schiedsrichter das Recht haben, jedes Mal den Ball zuwechseln, wenn sie dies als angebracht empfinden, selbst in Situationen, in denen nichtbehauptet werden kann, dass der ursprüngliche Ball “nicht länger benutzt werden kann”.REGEL 4Vom redaktionellen <strong>Stand</strong>punkt aus ist diese lange Regel nunmehr separat in dreiAbschnitte unterteilt worden:• 4:1-4:3 – Zusammensetzung der Mannschaft• 4:4-4:6 – Auswechslungen und falsches Eintreten• 4:7-4:11 – Ausrüstung und Verletzungen;überdies ist jede einzelne Regel gestrafft worden, um jeweils ein bestimmtes Thema zubehandeln.Die Regeln 4:5-6 weisen darauf hin, dass das Spiel normal mit einem Freiwurfwiederaufgenommen wird, wenn es wegen eines Wechselfehlers oder falschenBetretens der Spielfläche unterbrochen wurde. Dies erfordert jedoch eine Betrachtungim Zusammenhang mit Erläuterung Nr. 9, welche die Bestimmung für einen 7-Meter-Wurf darlegt, wenn ein Verstoß durch die verteidigende Mannschaft zur Vereitelungeiner klaren Torgelegenheit geführt hat.Regel 4:10 bestimmt erstmals, wie vorzugehen ist, wenn ein Spieler blutet (odergeblutet hat). Die Regel entspricht bestehenden normalen Praktiken, es wurde jedoch alswichtig erachtet, diese Situation zu regeln. Die Schiedsrichter müssenEinfühlungsvermögen für die Situation haben, wenn sie entscheiden, ob dieSpielerkleidung ausreichend gesäubert worden ist. Wenn die Spielerkleidung ersetztwerden muss, weil zuviel Blut darauf ist, das nicht entfernt werden kann, dann müssendie Schiedsrichter dem Spieler die Möglichkeit geben, die Kleidung zu wechseln, selbstwenn dies einen Wechsel der Nummern unvermeidlich macht (besondere Reglementssind jedoch zu beachten).In Regel 4:11 gibt es eine bedeutende Änderung: Wenn derzeit die Schiedsrichter dieErlaubnis anzeigen, während eines Time-outs die Spielfläche zu betreten, um einenverletzten Spieler zu versorgen, gilt diese Erlaubnis für alle Spieler und Offiziellenbeider Mannschaften. Dies ist nunmehr geändert worden, so dass die einzigenZugangsberechtigten zwei Personen (Offizielle oder Spieler) aus der betroffenenMannschaft sind. Keine anderen Spieler oder Mannschaftsoffiziellen dürfen dieSpielfläche betreten.Spieler dürfen an ihre jeweilige Bank herantreten, um mit ihren Mannschaftsoffiziellenwährend einer solchen Unterbrechung zu reden, sie müssen aber spielbereit sein, sobalddas Time-out verstrichen ist. Jedwede Verzögerung sollte als unsportliches Verhaltenbeurteilt werden. Überdies gelten – im Gegensatz zu einem Team Time-out – gänzlichdie Auswechselregeln, so dass die Spieler darauf achten müssen, nicht gegen dieseRegeln zu verstoβen.S. 3/3


Neue Regeln <strong>2001</strong>REGEL 5Die alte Regel 5:7 ist gestrichen worden, genau wie die Regeln 6:7c und 7:9, weil es alsnicht wünschenswert erachtet wurde, zu versuchen, die Absicht eines Spielers einzuschätzen,der den Ball über die Seiten- oder Torauslinie hinausspielt. Die einfachereLösung besteht darin, in all diesen Situationen einen Einwurf zu geben, statt zuversuchen, Situationen auszumachen, die mit einem Freiwurf ‘bestraft’ werden sollten.In den neuen Regeln 5:9-10 ist nunmehr vorgesehen, dass die Schiedsrichter einenFreiwurf gewähren sollten, wenn ein Torwart sich mit dem Ball unter Kontrolle zurückin sein Tor begibt oder im Torraum steht und den Ball vom Boden ausserhalb aufhebt.Dies wird als eine weitaus angemessenere Konsequenz erachtet als der 7-Meter-Wurfgemäβ den alten Regeln 5:11-12, da die Situation keineswegs als klare Torchancegewertet werden kann.Regel 5:3 ist im Zuge der Diskussionen über mögliche Regeländerungen bezüglich derAusführung von Freiwürfen überarbeitet worden. Es ist keine redaktionelle Änderungder Regel vorgenommen worden, doch wurde gefolgert, dass die Regel es einemTorwart im Grunde ermöglicht, einen Freiwurf auszuführen, sobald er den Bodenausserhalb der Torraumlinie mit einem beliebigen Körperteil berührt, d.h., es ist nichterforderlich, daran festzuhalten, dass er den Torraum vor dem Wurf gänzlich verlassenmuss.REGEL 6Regel 6:5 umfasst eine bedeutende Änderung. Die Situation, in der ein Torwart den Ballin seinem Torraum kontrolliert (ihn fängt oder aufhebt, wenn dieser die Spielflächenicht verlassen hat), wird nun mit der Situation zusammengefasst oder gleichgesetzt, inwelcher der Ball die Torauslinie überschritten hat (zuletzt von einem Gegenspieler odervom Torwart berührt). Beide Situationen werden nunmehr zu einem Abwurf gemässden Bestimmungen von Regel 12 führen.Der Ball gilt also – anders gesagt – als technisch ‘nicht im Spiel’, wenn der Torwart ihnkontrolliert. Dies bedeutet beispielsweise, dass der Torwart kein Eigentor erzielen kann,indem er den Ball ins Tor fallen lässt, nachdem er die Kontrolle darüber erlangt hat.Gleichfalls wird das Spiel mit einem Abwurf – und nicht mit Freiwurf für diegegnerische Mannschaft – wiederaufgenommen, wenn auf Wechselfehler gegen dieMannschaft des Torwarts entschieden wurde, wenn dieser gerade die Kontrolle über denBall erlangt hat.Regel 6:7b wird auf gleiche Weise geändert wie die obigen Regeln 5:9-10. Die Schiedsrichterwerden auf Freiwurf entscheiden (und nicht auf 7-Meter-Wurf), wenn ein Spielerden Ball in den eigenen Torraum spielt und der Torwart den Ball berührt. Die Argumentationist identisch: Die Ahndung der alten Regeln war übertrieben, und die Situation hatnichts mit einer klaren Torgelegenheit zu tun. Nach dieser Änderung wird hingegenerwartet, dass die Schiedsrichter die Regel strikt anwenden und die Mannschaft denS. 4/4


Neue Regeln <strong>2001</strong>Ballbesitz jedes Mal verlieren lassen, wenn ein Abwehrspieler den Ball in den eigenenTorraum gespielt oder gelenkt hat. Regel 6:6 sollte nur gelten, wenn der Ballunbeabsichtigt in den Torraum gelangt (z.B. rein zufällig durch Abprallen, keineBallkontrolle).In 6:2c wird eine Änderung vorgenommen, die einfach darauf abzielt, die Regel klarerzu formulieren: Es wird nunmehr gesagt, dass die Abwehr im Torraum zu einem7-Meter-Wurf führen sollte, insbesondere wenn dadurch eine klare Torchance vereiteltwird.REGEL 7Das Augenmerk wurde hier auf das passive Spiel gelegt, und es gab keine Änderungen(mit Ausnahme der Streichung der alten Regel 7:9, wie zuvor erwähnt).Die alte Regel 7:10 mit Bezug auf passives Spiel ist in zwei Regeln unterteilt worden.Die neue Regel 7:10 erklärt das Grundprinzip und das Verbot von passivem Spiel. Sieweist darauf hin, dass passives Spiel letztlich zum Verlust des Ballbesitzes führt. Regel7:11 behandelt den Begriff des „Warnzeichens“.Eine Anleitung bezüglich der korrekten Bestimmung von passivem Spiel sowie dieVerfahrensanweisungen werden in einer umfassenden Erläuterung Nr. 4 geboten. Diesist eine sehr wichtige Lektüre für Mannschaften wie auch für Schiedsrichter.REGEL 8Die Änderungen sind hier weitgehend redaktioneller Art, mit einem ‘Streamlining’ derRegelstruktur:• 8:1-2 – wie zuvor “erlaubt” und “nicht erlaubt”• 8:3-4 – Fouls und unsportliches Verhalten führen zu progressiver Bestrafung• 8:5-6 – ‘Gefährdung der Gesundheit des gegnerischen Spielers’ und ‘grobunsportliches Verhalten’, die beide zur Disqualifikation führen• 8:7 zum Thema Tätlichkeit; die Definition ist von Regel 17 zu 8:7 verschobenworden und wurde spezifischer formuliert• 8:8 – wie das Spiel wiederaufgenommen wird (mit einem Freiwurf oder7-Meter-Wurf).Der ‘Kommentar’ zu Regel 8:2 ist gestrichen worden. Er bezog sich lediglich auf zweiArten von ‘Stürmerfouls’, d.h. den Abwehrspieler anzurennen oder anzuspringen. DaStürmerfouls die Form eines beliebigen Verstoßes gemäss der Auflistung unter 8:2b-dannehmen können, wurde eine begrenzte Kommentierung als unangebracht erachtet.Die Kriterien von ‘korrektem Abwehrverhalten’ und ‘ohne Vorwärtsbewegung seitensdes Abwehrspielers gelten jedoch weiterhin in den spezifischen Fällen eines Spielers,der in einen Abwehrspieler hineinläuft oder hineinspringt.REGEL 9Keine ÄnderungenS. 5/5


Neue Regeln <strong>2001</strong>REGEL 10Bei Regel 10:3 wurden zwei substantielle Änderungen vorgenommen. Beide zielendarauf ab, die Mannschaften zu ermutigen, häufiger die Bestimmung einer schnellenAusführung des Anwurfs zu nutzen, die 1997 eingeführt wurde:1. Der Werfer muss immer noch mindestens einen Fuß auf der Mittellinie haben, mussaber nicht mehr darauf achten, genau in der Mitte zu stehen (insbesondere da dieserPunkt nicht immer markiert ist); eine Toleranz von 1,5 Metern ist nunmehr zu beidenSeiten zulässig (analog zur Ausführung eines Freiwurfes im Bereich der Spielfeldmitte);2. Es ist den Mitspielern des Werfers erlaubt, sich gleich nach dem Anpfiff desSchiedsrichters zu bewegen, d.h., sie müssen nicht warten, bis der Ball geworfen wurde.Dies ist eine Ausnahme vom allgemeinen Prinzip bezüglich der Ausführung vonWürfen.REGEL 11Keine ÄnderungenREGEL 12Einige geringfügige redaktionelle Änderungen spiegeln die Änderungen unter Regel 6:5wider.REGEL 13Bei dieser Regel gibt es beträchtliche redaktionelle Änderungen, insbesondere bezüglichStruktur und Abfolge und auch bei der Art, wie der Inhalt unter den einzelnen Regelnverteilt wird. Die Regeln 13:1-5 umfassen verschiedene Aspekte der Entscheidung,einen Freiwurf zu gewähren, während die Regeln 13:6-9 die Ausführung des Freiwurfsbehandeln.Die neue Regel 13:1 bietet eine vereinfachte Auflistung der Situationen, in denen inanderen Regeln erklärt wird, dass das Spiel nach einer Regelwidrigkeit mit einemFreiwurf wiederaufgenommen werden sollte.Regel 13:2 behandelt die Konzepte der Gewährung von ‘Vorteil’ und Spielfluss, wenndie Mannschaft in Ballbesitz ohne Freiwurf-Entscheidung weiterspielen kann.Regel 13:4 erläutert die Situationen, in denen ein Freiwurf gewährt wird, obwohl keinRegelverstoß begangen wurde. Zwei dieser Situationen stehen in Verbindung mit derAufhebung des Schiedsrichterwurfs. Wenn der Ball die Decke berührt (oder eineBefestigung über der Spielfläche), werden die Schiedsrichter umgehend der Mannschafteinen Freiwurf gewähren, deren Spieler den Ball nicht zuletzt berührt haben. Wenn eseine Spielunterbrechung gibt, obwohl kein Regelverstoß vorliegt, und keine derMannschaften in Ballbesitz ist, wird der Mannschaft ein Freiwurf gewährt, die zuletzt inBallbesitz gewesen ist.S. 6/6


Neue Regeln <strong>2001</strong>Regel 13:6 erläutert im Detail die Bestimmungen für die Stelle zum Freiwurf, insbesonderein jenen Situationen, in denen der Freiwurf nicht von der Stelle aus erfolgen kann,an welcher der Verstoß stattgefunden hat.REGEL 14Diese Regel wird nunmehr auf gleiche Weise strukturiert, wie oben bei Regel 13angezeigt: Die Regeln 14:1-3 beziehen sich auf die Entscheidung zur Gewährung eines7-Meter-Wurfs, und die Regeln 14:4-10 behandeln Fragen in Verbindung mit derAusführung eines 7-Meter-Wurfs.Die Regel 14:1 erläutert die Situationen, in denen ein 7-Meter-Wurf gegeben werdensollte. Sie spiegelt die Änderungen der Regeln 5, 6 und 7 wider, d.h., es erfolgt eineStraffung der Regel, so dass ein 7-Meter-Wurf nur in Situationen gewährt wird, indenen eine ‘klare Torgelegenheit’ vereitelt wurde.Erstmals ist die Definition einer ‘klaren Torgelegenheit’ ins Regelbuch aufgenommenworden. Wegen ihrer Länge und der umfangreichen Details wird sie jedoch inErläuterung Nr. 8 statt in Regel 14:1 selbst angeführt.SEHR WICHTIG: Die Definition ist ebenfalls erweitert worden. Viele Jahre langumfasste die ‘ungeschriebene’ Definition im wesentlichen zwei Arten von Situationen:(1) Ein Spieler hat Ball und Körper unter Kontrolle und hat an der Torraumlinie dergegnerischen Mannschaft nur noch deren Torwart vor sich. (2) ein Spieler kommt beieinem Gegenstoß alleine auf den Torwart der gegnerischen Mannschaft zu, indem erden Ball kontrolliert prellt oder dribbelt.In den letzten Jahren ist immer deutlicher geworden, dass diese Definition dieAbwehrspieler in die Versuchung bringt, ein Foul zu begehen, unmittelbar bevor derangreifende Spieler den Ball in einer der beiden gerade erwähnten Situationen erhält.Um den Erfolg solcher Taktiken zu unterbinden, wird die Definition einer ‘klarenTorgelegenheit’ erweitert, um – als drittes Szenario – genau jene Fälle zu umfassen, indenen ein Spieler gerade den Ball bekommen soll, durch ein Foul aber dabei behindertwird, den Ball anzunehmen, bevor er sich in einer der beiden geschilderten Situationenbefindet. In einem vierten Szenario wird die Definition ebenfalls jene Situationenenthalten, in denen ein Torwart seinen Torraum verlassen hat und ein gegnerischerSpieler den Ball bekommt. Wenn die Schiedsrichter überzeugt sind, dass der Spieler denBall deutlich ins leere Tor werfen könnte, wenn er nicht gefoult würde, dann wird einesolcheSituationebenfalls der Definition einer ‘klaren Torchance’ gerecht. Die detailliertere undgenaue Formulierung ist – wie gesagt – in Erläuterung Nr. 8 zu finden.In Regel 14:6 gibt es nun eine Erläuterung zur Absicht der Regel: Nach Ausführungeines 7-Meter-Wurfs darf der Werfer oder ein Mitspieler den Ball nicht berühren, bisdieser einen Gegenspieler oder das Tor berührt hat. Die Spieler der anderen Mannschaftdürfen den Ball jedoch sofort berühren, beispielsweise wenn der Werfer den Ball fallenlässt oder ansonsten den 7-Meter-Wurf unkorrekt ausführt. Die bisherige Formulierunghat dies nicht geklärt, und dies bedeutete, dass die Schiedsrichter umgehend einenFreiwurf für die Abwehr geben mussten, statt Vorteil zu gewähren.S. 7/7


Neue Regeln <strong>2001</strong>Regel 14:10 enthält nunmehr das (leicht überarbeitete) Verbot einer Auswechslung desTorwarts in letzter Sekunde, wenn ein Gegenspieler zur Ausführung eines 7-Meter-Wurfs bereitsteht. Dies war bisher in einer Erläuterung enthalten.ALTE REGEL 15Wie unter Regel 13:4 erwähnt, ist der Schiedsrichterwurf abgeschafft worden.Zusätzlich zu den in 13:4 enthaltenen Situationen, die durch eine Freiwurf-Entscheidung gelöst werden, ist eine der bestehenden (theoretischen) Ursachen füreinen Schiedsrichterwurf zu erwähnen. Die alte Regel gibt vor, dass einSchiedsrichterwurf gegeben werden sollte, wenn “es gleichzeitige Fehler auf demSpielfläche durch Spieler beider Mannschaften gibt”. Mit der Abschaffung desSchiedsrichterwurfs und in Ermangelung dieser selten genutzten Bestimmung werdendie Schiedsrichter nunmehr gehalten sein, zu bestimmen, welche Mannschaft zuersteinen Regelverstoß begangen hat. Der gegnerischen Mannschaft wird ein Freiwurfgewährt.NEUE REGEL 15 (= ALTE REGEL 16)Diese Regel weist nur einige wenige redaktionelle Änderungen auf, und die Struktur derRegel ist nicht geändert worden. Regel 15:3 ist vereinfacht worden, um klarer aufzuzeigen,in welchen Situationen der Ausführung eines Wurfs ein Pfiff der Schiedsrichtervorausgehen muss.NEUE REGEL 16 (= ALTE REGEL 17)In dieser Regel gibt es sowohl eine Reihe bedeutender Änderungen in der Substanz alsauch eine Reihe von redaktionellen Änderungen, die darauf abzielen, einen klarerenÜberblick und eine logischere Aufteilung der Inhalte zwischen und innerhalb der einzelnenRegeln zu bieten.Eine der substantiellen Änderungen ist in Regel 16:12 enthalten. Als Ausnahme zumtraditionellen Grundsatz ist anzuführen, dass gegen einen einzelnen Spieler nur eineStrafe in derselben Situation verhängt werden sollte. Die Schiedsrichter erhalten somiteine zunehmende Flexibilität auf folgende Weise: Wenn ein Spieler, der gerade eine2-Minuten-Hinausstellung oder direkte Disqualifikation erhalten hat, sich unsportlichesVerhalten zuschulden kommen lässt, bevor das Spiel wiederaufgenommen wird, dannwird eine zusätzliche 2-Minuten-Strafe verhängt (was zu 4 Minuten Hinausstellungführt). Derzeit ist die einzig mögliche Maßnahme eine Disqualifikation. Gemäß derneuen Regel sollte dies Fällen grob unsportlichen Verhaltens vorbehalten bleiben. Wennaus einem solchen Grunde ein Spieler ‘auf seinem Weg nach draußen’ disqualifiziertwird, gilt in diesem Falle auch die 4-minütige Reduzierung auf der Spielfläche.Die andere bedeutende Änderung ist ein wenig ‘verborgen’ in den Regeln 16:3c, 16:3dund 16:6b. Diese Regeln sehen vor, dass die normalen Regeln für die progressiveAhndung von Spielern, d.h. bis zu drei 2-Minuten-Hinausstellungen, auch im Falleunsportlichen Verhaltens außerhalb des Spielfläche gelten. (Mit anderen Worten: Diedirekte Disqualifikation ist nicht mehr länger die einzige Möglichkeit gegen einenSpieler auf der Bank, der zuvor verwarnt oder hinausgestellt worden ist). Gleichfalls istS. 8/8


Neue Regeln <strong>2001</strong>zur Bestrafung unsportlichen Verhaltens durch Mannschaftsoffizielle eine 2-Minuten-Hinausstellung als Schritt zwischen ‘gelber Karte’ und Disqualifikation eingefügtworden. Wie im Falle der ‘gelben Karte’ gilt das Maximum von einer Hinausstellungkollektiv für alle Offiziellen der Mannschaft, nicht individuell. Die 2-Minuten-Hinausstellung bedeutet nicht, dass der Mannschaftsoffizielle die Bank verlassen muss,doch die Mannschaft wird auf dem Spielfläche während 2 Minuten reduziert. Wiebisher sollten alle Fälle grob unsportlichen Verhaltens natürlich zu einer direktenDisqualifikation führen.Regel 16:8 (4. Absatz) verdeutlicht, welches die Ausnahmesituationen sind, bei denendie Schiedsrichter gehalten sind, nach dem Spiel einen Bericht über die Disqualifikationeinzureichen und somit den zuständigen Instanzen eine Grundlage für jedwedenachfolgende Maßnahme zu liefern. Die Mitgliedsverbände werden dringendaufgefordert, sich an diese Regel zu halten.NEUE REGEL 17 (=ALTE REGEL 18)Diese Regel enthält einige redaktionelle Änderungen. So wurden zum Beispiel alleVerweise auf „Erstgenannter und Zweitgenannter“ Schiedsrichter abgeschafft, und die‘Auflistung’ der Arbeitsverteilung für Feldschiedsrichter und Torschiedsrichter ist alsunangebracht im Regelbuch gestrichen worden.Die Formulierung bezüglich der schwarzen Kleidung der Schiedsrichter ist ebenfallsgeändert worden. Im Zuge der zunehmenden Nutzung anderer Farben durch dieSchiedsrichter besagen die Regeln nicht mehr, dass die schwarze Farbe denSchiedsrichtern ‘vorbehalten’ ist, sondern nunmehr, dass die schwarze Farbe ‘vorrangigfür die Schiedsrichter gedacht’ ist. Dies soll aufzeigen, dass den Mannschaftenabgeraten aber nicht verboten wird, schwarze Spielkleidung zu tragen und dass dieSchiedsrichter vorbereitet sein müssen, in der Wahl ihrer Farbe für ein bestimmtes Spielflexibel zu sein.Regel 17:8 umfasst eine bedeutende Änderung. Derzeit hat die Meinung desFeldschiedsrichters Vorrang, wenn die beiden Schiedsrichter unterschiedlicher Meinungdarüber sind, welche Mannschaft Ballbesitz erlangen soll, nachdem sie beide einenVerstoß gepfiffen haben. Diese bürokratische Regelung ist nunmehr lediglichSituationen vorbehalten, bei denen sich die beiden Schiedsrichter absolut nicht einigenkönnen. Die Hauptsache ist jedoch, dass sie sich kurz absprechen sollten und die sichdaraus ergebende gemeinsame Entscheidung Vorrang haben soll.NEUE REGEL 18 (= ALTE REGEL 19)Hier besteht die einzige Änderung darin, dass die unangebracht detaillierten (undteilweise unkorrekten) Anweisungen bezüglich der Arbeitsverteilung zwischenZeitnehmer und Sekretär entfernt wurden.DIE IHF-HANDZEICHENDas Handzeichen für den Schiedsrichterwurf ist natürlich gestrichen worden. Das Handzeichenfür die Erlaubnis zum Betreten der Spielfläche bei Time-out bleibt unverändert,S. 9/9


Neue Regeln <strong>2001</strong>selbst wenn die Erlaubnis nunmehr lediglich für zwei Personen der betroffenenMannschaft gilt.Es ist darauf hinzuweisen, dass das Zeichen für Abwurf nunmehr im Prinzip auch injenen Situationen gilt, bei denen der Torwart den Ball im Torraum unter Kontrolle hat.Das Zeichen muss jedoch nicht so häufig verwendet werden wie in der Vergangenheit,insbesondere da es keine Verbindung zwischen dem Torabwurf und dem Team Timeoutmehr gibt.Die allgemeinen Richtlinien für die Verwendung der Handzeichen sind aktualisiertworden; sie bieten nunmehr klarere Anweisungen dazu, welche Zeichen obligatorischsind und welche so verwendet werden sollen, wie sie von den Schiedsrichtern in derjeweiligen Situation als notwendig erachtet werden.‘ERLÄUTERUNGEN ZU DEN SPIELREGELN’Als allgemeines Ziel sind die meisten der bestehenden Erläuterungen entweder in denRegeltext eingegliedert oder gestrichen worden. Statt dessen gibt es mehrere neueErläuterungen in Verbindung mit Themen, die in der letzten Zeit an Bedeutunggewonnen haben (z.B. passives Spiel, Anwurf und die Definition einer ‘klarenTorchance’). Die meisten dieser Erläuterungen sind bereits besprochen worden, imZusammenhang der speziellen Regeln, auf die sie sich beziehen.AUSWECHSELRAUMREGLEMENTEs ist anzumerken, dass die Bestimmungen für IHF-Veranstaltungen es erfordern, dassdie Mannschaftsbänke genau 3,5 Metern von der Mittellinie aus beginnen. Dies giltauch als ausdrückliche Empfehlung für Spiele auf allen anderen Ebenen, in derAnnahme, dass die praktischen Umstände dies ermöglichen.Es gibt keine grundsätzlichen Änderungen bezüglich des Auswechselraumreglements,doch manche bestehenden Praktiken sind im Text erläutert worden: Die Erlaubnis fürMannschaftsoffizielle, vor der Bank zu gehen, zu stehen oder zu knien, gilt nur füreinen Offiziellen pro Mannschaft. Überdies ist es den Offiziellen nicht gestattet, sichüber das Ende ihrer Bank hinaus zu den Ecken der Spielfläche zu bewegen.RICHTLINIEN FÜR SPIELFLÄCHE UND TOREObwohl dieser Text aus praktischen Gründen für jene im Regelbuch angefügt wurde,die sich um die Grundmerkmale einer Spielfläche kümmern, wie etwa Materialien,genaue Abmessungen und Farbwahl, ist dieser Text kein Bestandteil des Regeltextesund hat auch nicht den Status der ‘Regeln’. Nur unter auβerordentlichen Umständensollte es für Mannschaften und Schiedsrichter erforderlich sein, sich auf diesen Text zubeziehen.S. 10/10

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