info 35 Energiekonsum: Und die Fische? - Fair Fish

info 35Mai 2011Fotos: Studer / fair-fishWasserwirbelkraftwerk in SchöftlandEnergiekonsum:Und die Fische?Wasserkraft ohne Fischleid?Wasserkraft gilt in vielen Ländernals «die» erneuerbare Energiequelle.Grosse Staudämme werdenzu ihrer Gewinnung gebaut, ganzeLandschaften verändert – auchdas Leben im Wasser. Gibt es fischfreundlicheWasserkraft?Wasserwirbel- statt Staukraftwerke:Die Idee hatte der geniale ErfinderNicola Tesla schon vor hundertJahren. Der österreichischeIngenieur Franz Zotlöterer nahmsie auf, ein paar Schweizer habensie in Schöftland im AKW-KantonAargau zu einer Pilotanlage weiterentwickelt,die den Jahresstrombedarfvon gut 50 Personen produziert.Laut der «GenossenschaftWasserwirbelkraftwerke Schweiz»(GWWK) könnten theoretisch alleinin der Schweiz 17000 derartigeAnlagen an renaturierungsbedürftigenFlüssen erstellt werden – miteiner Leistung, die jener des AKWMühleberg nahe kommt. Schonsind 120 potentielle Standorte dokumentiert.Entscheidend ist der Zusammenhangmit der Renaturierung: DieGWWK will die wenigen bisher unverbautenWasserläufe nicht berühren,und die Investition soll dieRenaturierung mitfinanzieren.Dezentral, dezent, ökonomischDie Idee ist einfach: Anstatt Flüssenkünstliche Staustufen aufzuzwingen,um senkrecht stehende Turbinenanzutreiben, wird das über einenEinlaufkanal fliessende Wasserin einem Betonbecken von etwa 7Meter Durchmesser so zum Wirbelngebracht, dass es seine Kraftauf einen horizontal liegenden Rotorüberträgt. Die Amortisationsdauerder Investition (Schöftland:CHF 340'000) wird auf max. 25Jahre geschätzt, die Lebensdauerder verschleissarmen Anlage auf 50bis 100 Jahre.Die Vorteile liegen auf der Hand. Esgenügen bereits ein Gefälle von 70cm und ein Durchfluss von 1000 Liternpro Sekunde zum Betrieb. Diebaulichen Massnahmen sind vergleichsweisebescheiden; Wasserenergiekann daher an vielen Ortengenutzt werden.Fische können passierenWährend herkömmliche Flusskraftwerkeden Fischaufstieg nun nachträglichmit aufwendigen Fischtreppenermöglichen müssen und beimAbstieg immer wieder Fische in➔ Forts. Seite 2Betonbecken mit Rotor, im Hintergrundlinks ein Altarm der Suhre.Atomkraft tutauch Fischen wehDie Atomkatastrophe in Japan hatauch Auswirkungen auf die Meeresbewohner.Doch selbst intakteAKW sind eine Gefahr für Fische.Hunderttausende Tonnen verseuchtesKühlwasser aus dem havariertenAtomkraftwerk Fukushimasind bereits in den Pazifik geströmt.Proben vor der Küste ergaben eineBelastung mit radioaktivem Jod-131, die 2800 mal höher als derGrenzwert waren. Trotzdem beschwichtigtendie Behörden immerwieder mit dem Argument, dasssich die Radioaktivität im Meer jarasch verdünne.Kritischer sieht das UmweltwissenschafterinSilvia Frey von OceanCare:«Kurzfristig werden vermutlichjedoch einige Meeresbewohner anden ungemein hohen Dosen vonradioaktivem Jod leiden und verenden.»Grössere Sorgen bereitetihr aber das Cäsium-137, das dieFische über die Nahrungsaufnahmevor allem in Muskelgewebe, Nierenund der Leber speichern.➔ Forts. Seite 3fair-fish braucht Flüssiges!Der Verein fair-fish nimmt sich Problemenan, die sonst eher vernachlässigtwerden, weil sie zu wenigSpenden bringen…Darum liegt fair-fish oft auf demTrocknen. Bitte verhelfen Sie uns zuFlüssigem, damit wir weiter schwimmenkönnen. Danke!Jahresbericht und Jahresrechnung:➔ fair-fish.ch/was-wer-wo/was/index1.html

4fair-fishinfo 352011Plagieren mit Pseudo-«fair-fish» GEANGELTManchen Fischhändlern fällt so wenigein, dass sie sich wie ein deutscherMinister mit fremden Federnschmücken, gar mit «fair-fish». Damüssen sie sich aber am fair-fish-Standard messen lassen – und sehensehr rasch sehr alt aus…Illustration in: IntraFish, 18.01.2010INTERNfair-fish.ch hat beschlossenDie Mitgliederversammlung desVereins fair-fish.ch hat Jahresrechnung,Jahresbericht und Statutenänderungengutgeheissen,denVorstand mit denbisherigen Mitgliedernund neuBettina BertschiJadama gewähltund über neueZiele und Tätigkeitendiskutiert.Neu im Vorstand:Bettina BertschiJadamaAlle Informationen:➔ fair-fish.ch/was-wer-wo/was/index1.htmlfair-fish wird seit einigen Jahrenauch in internationalen Fachkreisenals Label mit strengen Anforderungenwahrgenommen. Das kannauch zum Trittbrettfahren einladen.Firmen wie «Fair fish Co Inc.»in New York, «FairFish AotearoaGmbH» in Hattersheim (D), Hieberin Binzen (D) mit ihrer «Fairfisch-Kampagne» oder die nebulösehonduranische Produzentengruppe«FAIR FISH (pescado justo)» habeneines gemeinsam: Sie erfüllen dievon uns definierten Anforderungenbei weitem nicht. Auf diesbezüglicheFragen antworten sie entwedergar nicht oder, wie Hieber, sehrausweichend. Oder sehr arrogant,wie Migros und Coop Schweiz.Auch zielverwandte Organisationenbedienen sich gern. Die USamerikanische«Food & WaterWatch» führt eine «Fair Fish»-Kampagne, die sich auf eine gerechteVerteilung der Fangquotenbeschränkt. Slow Food führteine Kampagne unter dem Namen«Good, Clean and Fair Fish», beider es einzig um faire Preise fürKonsumenten und kleine Fischergeht. Beide Organisationen wollenden Namen nicht ändern, obwohlsie ihn für so geringe Anforderungenverwenden.Dass es anders geht, zeigte jüngstder WWF Deutschland: Auf unsereBitte hin verzichtet er künftig aufden Begriff «fair-fish», den Kreativefür einen WWF-Ideenwettwerb«erfanden». Auch die englischeFirma Organico scheint verstandenzu haben: Sie antwortete zwar nie,führt den Begriff aber nur noch füreine 10%-Fairtrade-Prämie an dieFischer, wie sie der fair-fish-Standardvorschreibt.«fair-fish» wurde 2000 lanciert.Name, Marke, Richtlinien und Domainssind seit 2010 im Besitzdes internationalen Dachvereinsfair-fish.net. Er überwacht, dassfair-fish erfüllt ist, wo fair-fish behauptetwird. Er tut das mit barenHänden. Falls Sie fair-fish.net finanzielletwas ausrüsten möchten, damiter auch hartnäckigeren Plagiateurenan den Karren fahren kann:➔ fair-fish.net/was-wer-wo/wo/internationalSekretariat:Neue AdresseNeu wird dasfair-fish.ch-Sekretariatvon SusanneHagen betreut.Bitte wendenSie sich fürSusanne HagenAdressänderungen, Bestellungenusw. direkt an:Sekretariat fair-fish.chFeldblumenweg 12, 8048 Zürich077 45 23 872, office@fair-fish.chDie von Billo Heinzpeter Studer betreuteFachstelle bleibt in Winterthur➔ siehe Impressum Seite 2KURZMehr News: www.fair-fish.net/blogAbo Newsletter: ➔ info@fair-fish.chFische fühlen Schmerz bewusst.Fische sind keine «Reflexmaschinen».Sie nehmen Schmerzen bewusst wahr.Forscher fordern, Fische auf die Stufevon Vögeln und Säugetieren zu stellen.➔ www.fair-fish.ch/wissen/wissenschaft/index2.htmlBei Lärm vergeht Fischen der Appetit.Bootsmotoren und andere Lärmquellenverwirren Fische auf der Nahrungssuche:Sie nehmen keine oder falscheNahrung auf. Und die Lärmverschmutzungin den Meeren nimmt zu…➔ www.fair-fish.ch/wissen/wissenschaft/laerm.htmlDefinitives (?) Ende einer Fischfabrik.Ende März liess Hans Raab verlauten,er schliesse seine «Melander»-Fabrikin der Ostschweiz «unwiderruflich».Wenn's diesmal dabei bleibt, endeteine Geschichte, die nicht nur fair-fishvor zwei Jahren enorm beschäftigte.➔ fair-fish.ch/wissen/zucht/melander.htmlfair-fish in SchulenWenn Sie Lehrer/in sind oder zu SchulenKontakt haben: Nutzen Sie unserMaterial oder empfehlen Sie es. FürPrimarschulen: fish-facts 12, für Mittelstufenweitere fish-facts-Hefte.➔ www.fair-fish.ch/mehr-wissenfair-fish on the roadAm 10. und 11. Juni ist fair-fish miteinem Infostand in Winterthur, vorder Stadtkirche, im Rahmen des Fair-Fair-Markts («AfroPfingsten»).➔ www.fair-fish.ch/aktuellStand an der «Natur», Februar in Basel:Dank an alle Mitwirkenden!