12.07.2015 Aufrufe

Kreuzweg Kardinal Ratzinger 2005 - Weber-rudolf.de

Kreuzweg Kardinal Ratzinger 2005 - Weber-rudolf.de

Kreuzweg Kardinal Ratzinger 2005 - Weber-rudolf.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Kreuzweg</strong>andachtEINFÜHRUNGAlljährlich an Karfreitag betete Papst Johannes Paul II. <strong>de</strong>n<strong>Kreuzweg</strong> mit vielen Tausend Christen am Kolosseum, Stätte<strong>de</strong>s Martyriums unzähliger Blutzeugen unseres Glaubens. Inseinem To<strong>de</strong>sjahr <strong>2005</strong> war er bereits sehr geschwächt, sodass<strong>de</strong>m damaligen <strong>Kardinal</strong> Joseph <strong>Ratzinger</strong> die Aufgabezufiel, die Texte für diese Andacht zu erstellen.In gekürzter Form sind sie hier zusammengestellt und mitLiedvorschlägen versehen. Sie la<strong>de</strong>n die Gemein<strong>de</strong>n ein, mit<strong>de</strong>n Gedanken unseres Heiligen Vaters Benedikt XVI. <strong>de</strong>n Lei<strong>de</strong>nswegJesu mitzugehen. Wir richten dabei <strong>de</strong>n Blick auchauf das Kreuz, das auf uns und unseren Nächsten lastet.ImpressumZusammenstellung: Dr. Michael Bär,Leiter <strong>de</strong>s Bischöflichen Seelsorgeamtes PassauUmschlagfoto: Christus am Kreuz, 18. Jh., Lambergkapelle am DomUmschlaggestaltung: Dionys AsenkerschbaumerSatz:Andrea LichtenauerHerausgegeber Bischöfliches Seelsorgeamt Passau · 2006


KREUZWEGANDACHTLied GL 180 „Herzliebster Jesu, was hast du verbrochenVORBEREITUNGSGEBETV Im Namen <strong>de</strong>s Vatersund <strong>de</strong>s Sohnes und <strong>de</strong>s Heiligen Geistes.A Amen.A Herr Jesus Christus, du hast für unsdas Geschick <strong>de</strong>s Weizenkorns auf dich genommen,das in die Er<strong>de</strong> fällt und stirbt,um so reiche Frucht zu tragen (Joh 12,24).Du lädst uns ein, dir nachzufolgen auf diesem Weg,wenn du uns sagst:„Wer an seinem Leben hängt, verliert es;wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet,wird es bewahren bis ins ewige Leben“ (Joh 12,25).Wir aber hängen an unserem Leben.Wir wollen es besitzen, nicht hingeben.Du aber gehst uns voraus und zeigst uns,dass wir das Leben nur gewinnen, in<strong>de</strong>m wir es geben.Im Mitgehen auf <strong>de</strong>inem <strong>Kreuzweg</strong>willst du uns auf <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>s Weizenkorns mitnehmen,<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Weg zur Fruchtbarkeit ist,die in die Ewigkeit hineinreicht.Das Kreuz – das Geben unserer Selbst – lastet schwer auf uns.Aber du hast auf <strong>de</strong>inem <strong>Kreuzweg</strong> auch mein Kreuz getragen.Du trägst es heute mit mir und für mich,und wun<strong>de</strong>rbarerweise willst du,dass nun ich wie einst Simon von Zyreneauch meinerseits <strong>de</strong>in Kreuz mittrageund im Mitgehen mit dirin <strong>de</strong>n Dienst <strong>de</strong>r Erlösung <strong>de</strong>r Welt trete.3


<strong>Kreuzweg</strong>andachtERSTE STATIONJesus wird zum To<strong>de</strong> verurteiltV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m heiligen Evangelium nach Matthäus.Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, <strong>de</strong>nman <strong>de</strong>n Messias nennt? Da schrien sie alle: Ans Kreuz mitihm! Er erwi<strong>de</strong>rte: Was für ein Verbrechen hat er <strong>de</strong>nn begangen?Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! Darauf ließer Barabbas frei und gab <strong>de</strong>n Befehl, Jesus zu geißeln und zukreuzigen. (Mt 27,22–23.26)BETRACHTUNGV Der Richter aller Welt, <strong>de</strong>r einst wie<strong>de</strong>rkommen wird, uns allezu richten, steht zerschlagen und geschän<strong>de</strong>t, ohnmächtigvor <strong>de</strong>m weltlichen Richter. Pilatus ist nicht durch und durchböse. Er weiß, dass dieser Angeklagte unschuldig ist; er suchtnach einem Weg, ihn freizubekommen. Aber Pilatus ist halbherzig.Seine eigene Stellung, sein Selbst ist ihm am En<strong>de</strong> dochwichtiger als das Recht. Auch die Menschen, die laut schreienund <strong>de</strong>n Tod Jesu for<strong>de</strong>rn, sind nicht durch und durch böse.Viele von ihnen wird es am Pfingsttag „mitten ins Herz treffen“(Apg 2,37), wenn Petrus ihnen sagen wird: „Jesus, <strong>de</strong>n Gott voreuch beglaubigt hat… habt ihr durch die Hand von Gesetzlosenans Kreuz geschlagen…“ (Apg 2,22f). Aber nun sind sie imBann <strong>de</strong>r Masse. Sie schreien, weil die an<strong>de</strong>ren schreien undwie sie schreien. Und so wird Gerechtigkeit zertreten aus Feigheitund Trägheit <strong>de</strong>s Herzens, aus Furcht vor <strong>de</strong>m Diktat <strong>de</strong>rherrschen<strong>de</strong>n Meinungen. Die leise Stimme <strong>de</strong>s Gewissenswird übertönt vom Geschrei <strong>de</strong>r Menge. Die Halbherzigkeit, dieMenschenfurcht gibt <strong>de</strong>m Bösen die Macht.4


Erste StationGEBETA Herr, du bist zum Tod verurteilt wor<strong>de</strong>n,weil Menschenfurcht die Stimme <strong>de</strong>s Gewissens erstickte.Die ganze Geschichte hindurch wer<strong>de</strong>n so immer wie<strong>de</strong>rdie Unschuldigen geschlagen, verurteilt und getötet.Wie oft haben wir selbst <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>r Wahrheit,unser Ansehen <strong>de</strong>r Gerechtigkeit vorgezogen.Gib <strong>de</strong>r leisen Stimme <strong>de</strong>s Gewissens, <strong>de</strong>iner Stimme,Macht in unserem Leben.Schau mich an,wie du Petrus nach <strong>de</strong>r Verleugnung angesehen hast.Lass <strong>de</strong>inen Blick in unsere Seele dringenund unserem Leben die Richtung geben.Denen, die am Karfreitag gegen dich geschrieen hatten,hast du an Pfingsten die Erschütterung <strong>de</strong>s Herzensund die Bekehrung geschenkt.So hast du uns allen Hoffnung gegeben.Schenke auch uns immer neu die Gna<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bekehrung.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 584, 1 „Christi Mutter stand mit Schmerzen“5


<strong>Kreuzweg</strong>andachtZWEITE STATIONJesus nimmt das Kreuz auf sichV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m heiligen Evangelium nach Matthäus.Da nahmen die Soldaten <strong>de</strong>s Statthalters Jesus, führten ihn indas Prätorium, das Amtsgebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Statthalters, und versammeltendie ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus undlegten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einenKranz aus Dornen; <strong>de</strong>n setzten sie ihm auf und gaben ihmeinen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knieund verhöhnten ihn, in<strong>de</strong>m sie riefen: Heil dir, König <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n!Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm <strong>de</strong>n Stock wie<strong>de</strong>rweg und schlugen ihm damit auf <strong>de</strong>n Kopf. Nach<strong>de</strong>m sie soihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm <strong>de</strong>nMantel ab und zogen ihm seine eigenen Klei<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r an.(Mt 27,27–3)BETRACHTUNGV Der als Pseudokönig verurteilte Jesus wird verspottet, aber imSpott kommt auf grausame Weise Wahrheit zum Vorschein. Wieoft sind Insignien <strong>de</strong>r Macht, die die Mächtigen <strong>de</strong>r Welt tragen,Hohn auf die Wahrheit, auf die Gerechtigkeit, auf die Menschenwür<strong>de</strong>.Wie oft sind ihre Rituale und ihre großen Worte inWahrheit nichts als pompöse Lügen, Karikaturen <strong>de</strong>s Auftrags,<strong>de</strong>n ihnen ihr Amt gibt: Im Dienst <strong>de</strong>s Guten zu stehen. Jesus,<strong>de</strong>r Verspottete, <strong>de</strong>r die Krone <strong>de</strong>s Lei<strong>de</strong>ns trägt, ist gera<strong>de</strong> so<strong>de</strong>r wahre König. Er, <strong>de</strong>r wahre König, herrscht nicht durch Gewalt,son<strong>de</strong>rn durch die Liebe, die für uns und mit uns lei<strong>de</strong>t.Er nimmt das Kreuz auf sich – unser Kreuz, die Last <strong>de</strong>sMenschseins, die Last <strong>de</strong>r Welt. So geht er uns voran und zeigtuns, wie wir <strong>de</strong>n Weg zum wirklichen Leben fin<strong>de</strong>n.6


Zweite StationGEBETA Herr, du hast dich verspotten und beschimpfen lassen.Hilf uns, dass wir nie in <strong>de</strong>n Spottauf die Lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und die Schwachen einstimmen.Hilf uns, in <strong>de</strong>n Erniedrigten,in <strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Rand Gestoßenen<strong>de</strong>in Gesicht zu erkennen.Hilf uns, nicht vor <strong>de</strong>m Spott <strong>de</strong>r Welt zurückzuschrecken,wenn <strong>de</strong>r Gehorsam gegen <strong>de</strong>inen Willenverächtlich gemacht wird.Du hast das Kreuz getragen und uns eingela<strong>de</strong>n,dir auf diesem Weg nachzufolgen (Mt 10,38).Hilf uns, das Kreuz anzunehmen,nicht in die Betäubungen zu flüchten, nicht zu murrenund nicht finsteren Herzens zu wer<strong>de</strong>nob <strong>de</strong>r Mühsal unseres Lebens.Hilf uns, <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r Liebe zu gehen –im Erlei<strong>de</strong>n ihres Anspruchszur wahren Freu<strong>de</strong> zu kommen.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 584, 2 „Welch ein Schmerz <strong>de</strong>r Auserkornen“7


Dritte Stationab und lernen von ihm, <strong>de</strong>m Abgestiegenen, dass wir absteigenduns zu Gott und zu <strong>de</strong>n getretenen Brü<strong>de</strong>rn und Schwesternwen<strong>de</strong>nd unsere wahre Größe fin<strong>de</strong>n.GEBETA Herr Jesus, die Last <strong>de</strong>s Kreuzeshat dich zu Bo<strong>de</strong>n geworfen.Die Last unserer Sün<strong>de</strong>, die Last unseres Hochmutsdrückt dich nie<strong>de</strong>r.Aber <strong>de</strong>in Fall ist nicht dunkles Schicksal,ist nicht bloße Schwachheit <strong>de</strong>s Geschlagenen.Du wolltest zu uns kommen,die wir mit unserem Hochmut am Bo<strong>de</strong>n liegen.Der Hochmut, dass wir selber Menschen machen können,hat uns dazu geführt, dass Menschen wie Ware gewor<strong>de</strong>n sind,dass sie gekauft und verkauft wer<strong>de</strong>n,dass sie Vorratslager für unser Machen sind,mit <strong>de</strong>m wir selber <strong>de</strong>n Tod zu überwin<strong>de</strong>n hoffen,dabei aber nur immer tieferdie Wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Menschen erniedrigen.Herr, komm unserm Fall zu Hilfe.Hilf uns,dass wir von unserem zerstörerischen Hochmut ablassenund durch das Lernen von <strong>de</strong>iner Demutwie<strong>de</strong>r aufgerichtet wer<strong>de</strong>n.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 584, 3 „Ach, für aller Menschen Schul<strong>de</strong>n“9


<strong>Kreuzweg</strong>andachtVIERTE STATIONJesus begegnet seiner betrübten MutterV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m heiligen Evangelium nach Lukas.Simeon sagte zu Maria, <strong>de</strong>r Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt,dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und vieleaufgerichtet wer<strong>de</strong>n, und er wird ein Zeichen sein, <strong>de</strong>mwi<strong>de</strong>rsprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschenoffenbar wer<strong>de</strong>n. Dir selbst aber wird ein Schwert durchdie Seele dringen. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehenwar, in ihrem Herzen. (Lk 2,34–35. 5)BETRACHTUNGV Am <strong>Kreuzweg</strong> Jesu steht Maria, seine Mutter. Während <strong>de</strong>söffentlichen Lebens hatte sie zurücktreten müssen, um <strong>de</strong>mWer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r neuen Familie Jesu, <strong>de</strong>r Familie seiner Jünger,Raum zu geben. Sie hatte die Worte hören müssen: „Wer istmeine Mutter und wer sind meine Brü<strong>de</strong>r?… Wer <strong>de</strong>n Willenmeines himmlischen Vaters erfüllt, <strong>de</strong>r ist für mich Bru<strong>de</strong>r undSchwester und Mutter“ (Mt 12,48–50). Ihr war gesagt wor<strong>de</strong>n:„Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären…Er wird groß sein… Gott <strong>de</strong>r Herr wird ihm <strong>de</strong>n Thron seinesVaters David geben“ (Lk 1,31f). Aber sie hatte wenig später aus<strong>de</strong>m Mund <strong>de</strong>s greisen Simeon auch das an<strong>de</strong>re Wort gehört:„Dir wird ein Schwert durch die Seele dringen“ (Lk 2,35). Nunwar dies alles da. In ihrem Herzen wird sie immer wie<strong>de</strong>r aufdas Wort gelauscht haben, das ihr <strong>de</strong>r Engel ganz am Anfanggesagt hatte: „Fürchte dich nicht, Maria“ (Lk 1,30). Die Jüngersind geflohen, sie flüchtet nicht. Sie steht da mit <strong>de</strong>m Mut <strong>de</strong>rMutter, mit <strong>de</strong>r Treue <strong>de</strong>r Mutter, mit <strong>de</strong>r Güte <strong>de</strong>r Mutter undmit ihrem Glauben, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Finsternissen wi<strong>de</strong>rsteht.10


Vierte StationGEBETA Heilige Maria, Mutter <strong>de</strong>s Herrn, du bist treu geblieben,als die Jünger flohen.Wie du geglaubt hast,als <strong>de</strong>r Engel dir das Unglaubliche verkündigte,Mutter <strong>de</strong>s Allerhöchsten zu wer<strong>de</strong>n,so hast du geglaubt in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> seiner tiefsten Erniedrigung.So bist du in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kreuzes,in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r dunkelsten WeltennachtMutter <strong>de</strong>r Glauben<strong>de</strong>n, Mutter <strong>de</strong>r Kirche gewor<strong>de</strong>n.Wir bitten dich: Lehre uns glaubenund hilf uns, dass <strong>de</strong>r Glaube zum Mut <strong>de</strong>s Dienensund zur Tat <strong>de</strong>r helfen<strong>de</strong>n und mit-lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Liebe wer<strong>de</strong>.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 584, 4 „Drücke <strong>de</strong>ines Sohnes Wun<strong>de</strong>n“11


<strong>Kreuzweg</strong>andachtFÜNFTE STATIONSimon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragenV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m heiligen Evangelium nach Matthäus.Auf <strong>de</strong>m Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon;ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen. Darauf sagte Jesuszu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, <strong>de</strong>r verleugnesich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mirnach. (Mt 27,32;16,24)BETRACHTUNGV Simon von Zyrene hat seine Arbeit getan, er ist auf <strong>de</strong>m Wegnach Hause und begegnet <strong>de</strong>m traurigen Zug <strong>de</strong>r Verurteilten –für ihn wohl ein gewohnter Anblick. Die Soldaten machen vonihrem Recht <strong>de</strong>r Zwangsverpflichtung Gebrauch und legen <strong>de</strong>mrüstigen Landmann das Kreuz auf. Welcher Wi<strong>de</strong>rspruch musssich in ihm geregt haben, dass er plötzlich mit in das Schicksalvon Verurteilten verwickelt wur<strong>de</strong>! Er tut, was er muss, wi<strong>de</strong>rstrebendgewiss. Aber Markus nennt mit ihm die Namen seinerSöhne, die <strong>de</strong>n Lesern offensichtlich als Christen und Mitglie<strong>de</strong>rihrer Gemeinschaft bekannt waren (Mk 15,21). Aus <strong>de</strong>r unfreiwilligenBegegnung ist Glaube gewor<strong>de</strong>n. Der Zyrenäer hatim Mitgehen und Mittragen erkannt, dass es Gna<strong>de</strong> war, mit diesemGekreuzigten zu gehen und ihm beizustehen. Jesus, <strong>de</strong>ssengöttliche Liebe allein die ganze Menschheit erlösen konnteund kann, will doch, dass wir sein Kreuz mittragen, um voll zumachen, was an seinen Lei<strong>de</strong>n noch fehlt (Kol 1,24). Sooft wir einemLei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, einem Verfolgten und Ohnmächtigen in Gütebegegnen und ihm sein Leid zu tragen helfen, sooft tragen wirJesu eigenes Kreuz mit. So empfangen wir Heil und dürfenselbst zum Heil <strong>de</strong>r Welt beitragen.12


Fünfte StationGEBETA Herr, du hast Simon von Zyrenedie Augen und das Herz geöffnet,ihm im Mittragen <strong>de</strong>s Kreuzesdie Gna<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Glaubens geschenkt.Hilf uns, <strong>de</strong>m lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Nächsten beizustehen,auch wenn <strong>de</strong>r Ruf dazuunseren Plänen und Sympathien wi<strong>de</strong>rspricht.Schenke uns zu erkennen, dass es Gna<strong>de</strong> ist,das Kreuz <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren mittragen zu dürfenund zu erfahren,dass wir dabei mit dir selbst auf <strong>de</strong>m Wege sind.Gib uns, froh zu wer<strong>de</strong>n,dass wir im Mitlei<strong>de</strong>n mit dirund mit <strong>de</strong>n Nöten dieser WeltDiener <strong>de</strong>s Heils wer<strong>de</strong>n,helfen dürfen im Aufbau <strong>de</strong>ines Leibes, <strong>de</strong>r Kirche.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 584, 5 „Christus, lass bei meinem Sterben“13


<strong>Kreuzweg</strong>andachtSECHSTE STATIONJesus nimmt von Veronika das SchweißtuchV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m Buch <strong>de</strong>s Propheten Jesaja.Er hatte keine schöne und edle Gestalt, so dass wir ihn anschauenmochten. Er sah nicht so aus, daß wir Gefallen fan<strong>de</strong>nan ihm. Er wur<strong>de</strong> verachtet und von <strong>de</strong>n Menschen gemie<strong>de</strong>n,ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut.Wie einer, vor <strong>de</strong>m man das Gesicht verhüllt, war er verachtet;wir schätzten ihn nicht. (Jes 53,2–3)BETRACHTUNGV Veronika verkörpert die Sehnsucht aller glauben<strong>de</strong>n Menschen,das Antlitz Gottes zu sehen. Am <strong>Kreuzweg</strong> Jesu tut siefreilich zunächst nur einfach einen Dienst fraulicher Güte: Siereicht Jesus ein Schweißtuch. Sie lässt sich von <strong>de</strong>r Brutalität<strong>de</strong>r Soldaten nicht anstecken, von <strong>de</strong>r Angst <strong>de</strong>r Jünger nichtlähmen. Sie ist das Bild <strong>de</strong>r gütigen Frau, die in <strong>de</strong>r Verstörungund Verfinsterung <strong>de</strong>r Herzen <strong>de</strong>n Mut <strong>de</strong>r Güte behält, ihr Herznicht verfinstern lässt. Veronika sieht zunächst nur ein geschun<strong>de</strong>nes,vom Schmerz gezeichnetes Menschengesicht.Aber <strong>de</strong>r Akt <strong>de</strong>r Liebe prägt ihrem Herzen das wahre Bild Jesuein: Im „Haupt voll Blut und Wun<strong>de</strong>n“ sieht sie das GesichtGottes und seiner Güte, die uns in die tiefsten Schmerzen nachgeht.Nur mit <strong>de</strong>m Herzen können wir Jesus sehen. Nur dieLiebe ist es, die uns sehend und rein macht. Nur sie lässt unsGott erkennen, <strong>de</strong>r selbst die Liebe ist.14


Sechste StationGEBETA Herr, gib uns die Unruhe <strong>de</strong>s Herzens,die <strong>de</strong>in Antlitz sucht.Bewahre uns vor <strong>de</strong>r Erblindung <strong>de</strong>s Herzens,das nur noch die Oberfläche <strong>de</strong>r Dinge sieht.Gib uns jene Lauterkeit und Reinheit,die uns hellsichtig macht für <strong>de</strong>ine Gegenwart in <strong>de</strong>r Welt.Gib uns <strong>de</strong>n Mut zur <strong>de</strong>mütigen Güte,wo wir <strong>de</strong>r großen Dinge nicht fähig sind.Präge <strong>de</strong>in Antlitz in unsere Herzen ein,damit wir dir begegnenund <strong>de</strong>in Bild <strong>de</strong>r Welt zu zeigen vermögen.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 179, 1 „O Haupt voll Blut und Wun<strong>de</strong>n“15


<strong>Kreuzweg</strong>andachtSIEBTE STATIONJesus fällt zum zweiten Male unter <strong>de</strong>m KreuzV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m Buch <strong>de</strong>r Klagelie<strong>de</strong>r.Ich bin <strong>de</strong>r Mann, <strong>de</strong>r Leid erlebt hat durch die Rute seinesGrimms. Er hat mich getrieben und gedrängt in Finsternis,nicht ins Licht. Mit Qua<strong>de</strong>rn hat er mir <strong>de</strong>n Weg verriegelt, meinePfa<strong>de</strong> irregeleitet. Meine Zähne ließ er auf Kiesel beißen, erdrückte mich in <strong>de</strong>n Staub. (Klgl 3,1– 2.9.16)BETRACHTUNGV In <strong>de</strong>r Überlieferung vom dreimaligen Fall Jesu und <strong>de</strong>r Last<strong>de</strong>s Kreuzes wer<strong>de</strong>n uns die Dimensionen von Adams Fall – vonunserem menschlichen Gefallensein – und das Geheimnis vonJesu Absteigen in unsern Fall ausgelegt. Der Fall <strong>de</strong>s Menschennimmt in <strong>de</strong>r Geschichte immer neue Formen an. Der heiligeJohannes spricht in seinem ersten Brief von einem dreifachenFall <strong>de</strong>s Menschen: Von <strong>de</strong>r Begier<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Fleisches, von <strong>de</strong>rBegier<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Augen und vom Prahlen mit <strong>de</strong>m Besitz. Er <strong>de</strong>utetso auf <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Laster seiner Zeit mit ihren Exzessenund Perversionen <strong>de</strong>n Sturz <strong>de</strong>s Menschen und <strong>de</strong>rMenschheit. Aber wir können auch an die spätere Geschichte<strong>de</strong>nken – daran, wie die Christenheit <strong>de</strong>s Glaubens mü<strong>de</strong> <strong>de</strong>nHerrn verlässt: In <strong>de</strong>n großen I<strong>de</strong>ologien wie in <strong>de</strong>r Banalisierung<strong>de</strong>s Menschen, die keine I<strong>de</strong>ologie mehr braucht, son<strong>de</strong>rnsich einfach gehen läßt, ein neues, schlimmeres Hei<strong>de</strong>ntumbaut, Gott endgültig abschieben will und damit dabei ist, <strong>de</strong>nMenschen abzuschaffen. Der Mensch liegt im Staube. Der Herrträgt diese Last und fällt und fällt, um zu uns zu kommen; erschaut uns an, damit das Herz in uns wie<strong>de</strong>r erwacht; er fällt,um uns aufzuheben.16


Siebte StationGEBETA Herr Jesus Christus, du hast unsere Last getragenund trägst uns immerfort.Unsere Last drückt dich zu Bo<strong>de</strong>n.Richte du uns wie<strong>de</strong>r auf.Gib uns statt <strong>de</strong>s Herzens von Steinwie<strong>de</strong>r ein Herz von Fleisch, ein sehen<strong>de</strong>s Herz.Brich die Macht <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ologien,dass die Menschen ihr lügnerisches Gewebe durchschauen.Lass die Mauer <strong>de</strong>s Materialismusnicht unübersteiglich wer<strong>de</strong>n.Lass uns dich wie<strong>de</strong>r wahrnehmen.Mache uns nüchtern und wachsam,um <strong>de</strong>n Mächten <strong>de</strong>s Bösen zu wi<strong>de</strong>rstehen,und hilf uns, die innere und die äußere Not <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>renzu erkennen, ihm beizustehen.Richte uns auf, damit wir an<strong>de</strong>re aufrichten können.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 179, 2 „Du edles Angesichte“17


<strong>Kreuzweg</strong>andachtACHTE STATIONJesus begegnet <strong>de</strong>n weinen<strong>de</strong>n Frauenvon JerusalemV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m heiligen Evangelium nach Lukas.Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem,weint nicht über mich; weint über euch und eure Kin<strong>de</strong>r!Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl <strong>de</strong>nFrauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillthaben. Dann wird man zu <strong>de</strong>n Bergen sagen: Fallt aufuns!, und zu <strong>de</strong>n Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit<strong>de</strong>m grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit <strong>de</strong>m dürrenwer<strong>de</strong>n? (Lk 23,28–31)BETRACHTUNGV Es macht uns nach<strong>de</strong>nklich, wie streng Jesus zu <strong>de</strong>n weinen<strong>de</strong>nFrauen spricht, die doch ihn begleiten und um ihn klagen.Wie sollen wir das verstehen? Spüren wir darin nicht <strong>de</strong>nTa<strong>de</strong>l gegen eine bloß sentimentale Frömmigkeit, die nicht zuUmkehr und gelebtem Glauben wird? Es reicht nicht, mit Wortenund Gefühlen über die Lei<strong>de</strong>n dieser Welt zu klagen, währendunser Leben doch weitergeht, wie es immer war. Deswegenmacht uns <strong>de</strong>r Herr auf die Gefahr aufmerksam, in <strong>de</strong>rwir selber leben. Er zeigt uns <strong>de</strong>n Ernst <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong> und <strong>de</strong>nErnst <strong>de</strong>s Gerichts. Sind wir nicht allzu sehr versucht, bei allenWorten <strong>de</strong>r Empörung über das Böse und über das Leid <strong>de</strong>rUnschuldigen das Geheimnis <strong>de</strong>s Bösen zu verharmlosen?Lassen wir vom Bild Gottes und Jesu nicht am En<strong>de</strong> doch nurdas Sanfte und Liebe stehen, und haben wir nicht das Gerichtim Stillen gestrichen? Gott kann doch unsere Schwachheitnicht so tragisch nehmen, <strong>de</strong>nken wir; wir sind ja nur Menschen.Aber am Lei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Sohnes sehen wir, welchen Ernst18


Achte Stationdie Sün<strong>de</strong> hat, wie sie ausgelitten wer<strong>de</strong>n muss, um überwun<strong>de</strong>nzu wer<strong>de</strong>n. Vor <strong>de</strong>r Gestalt <strong>de</strong>s lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Herrn en<strong>de</strong>tdie Banalisierung <strong>de</strong>s Bösen.GEBETA Herr, du hast zu <strong>de</strong>n weinen<strong>de</strong>n Frauenvon <strong>de</strong>r Buße gesprochen,von <strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>s Gerichts,in <strong>de</strong>nen wir vor <strong>de</strong>inem Antlitz,<strong>de</strong>m Antlitz <strong>de</strong>s Weltenrichters stehen wer<strong>de</strong>n.Du rufst uns heraus aus <strong>de</strong>r Verharmlosung <strong>de</strong>s Bösen,mit <strong>de</strong>r wir uns selbst beschwichtigen,um ruhig so weiterleben zu können.Du zeigst uns <strong>de</strong>n Ernst unserer Verantwortung, die Gefahr,im Gericht schuldig und fruchtlos befun<strong>de</strong>n zu wer<strong>de</strong>n.Hilf uns, dass wir nicht bloß klagend o<strong>de</strong>r mit Re<strong>de</strong>nneben dir hergehen.Bekehre uns und gib uns neues Leben.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 179, 3 „Die Farbe <strong>de</strong>iner Wangen“19


<strong>Kreuzweg</strong>andachtNEUNTE STATIONJesus fällt zum dritten Male unter <strong>de</strong>m KreuzV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m Buch <strong>de</strong>r Klagelie<strong>de</strong>r.Gut ist es für <strong>de</strong>n Mann, ein Joch zu tragen in <strong>de</strong>r Jugend. Ersitze einsam und schweige, wenn <strong>de</strong>r Herr es ihm auflegt. Erbeuge in <strong>de</strong>n Staub seinen Mund; vielleicht ist noch Hoffnung.Er biete die Wange <strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r ihn schlägt, und lasse sich sättigenmit Schmach. Denn nicht für immer verwirft <strong>de</strong>r Herr. Hater betrübt, erbarmt er sich auch wie<strong>de</strong>r nach seiner großenHuld. (Klgl 3,27–32)BETRACHTUNGV Was kann uns <strong>de</strong>r dritte Fall Jesu unter <strong>de</strong>m Kreuz sagen?Müssen wir nicht auch daran <strong>de</strong>nken, wie viel Christus in seinerKirche selbst erlei<strong>de</strong>n muss? Wie oft wird das heilige Sakramentseiner Gegenwart missbraucht, in welche Leere undBosheit <strong>de</strong>s Herzens tritt er da oft hinein? Wie oft feiern wir nuruns selbst und nehmen ihn gar nicht wahr? Wie oft wird seinWort verdreht und missbraucht? Wie wenig Glaube ist in so vielenTheorien, wie viel leeres Gere<strong>de</strong> gibt es? Wie viel Schmutzgibt es in <strong>de</strong>r Kirche und gera<strong>de</strong> auch unter <strong>de</strong>nen, die im Priestertumihm ganz zugehören sollten? Wie viel Hochmut undSelbstherrlichkeit? Wie wenig achten wir das Sakrament <strong>de</strong>rVersöhnung, in <strong>de</strong>m er uns erwartet, um uns von unserem Fallaufzurichten? All das ist in seiner Passion gegenwärtig. Der Verrat<strong>de</strong>r Jünger, <strong>de</strong>r unwürdige Empfang seines Leibes und Blutesmuss doch <strong>de</strong>r tiefste Schmerz <strong>de</strong>s Erlösers sein, <strong>de</strong>r ihnmitten ins Herz trifft. Wir können nur aus tiefster Seele zu ihmrufen: Kyrie, eleison – Herr, rette uns (vgl. Mt 8,25).20


Neunte StationGEBETA Herr, oft erscheint uns <strong>de</strong>ine Kirchewie ein sinken<strong>de</strong>s Boot,das schon voll Wasser gelaufen und ganz und gar leck ist.Und auf <strong>de</strong>inem Ackerfeldsehen wir mehr Unkraut als Weizen.Das verschmutzte Gewand und Gesicht <strong>de</strong>iner Kircheerschüttert uns.Aber wir selber sind es doch, die sie verschmutzen.Wir selber verraten dich immer wie<strong>de</strong>rnach allen großen Worten und Gebär<strong>de</strong>n.Erbarme dich <strong>de</strong>iner Kirche:Auch mitten in ihr fällt Adam immer wie<strong>de</strong>r.Wir ziehen dich mit unserem Fall zu Bo<strong>de</strong>n,und Satan lacht, weil er hofft,dass du von diesem Fall nicht wie<strong>de</strong>r aufstehen kannst,dass du in <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>iner Kirche hineingezogenselber als Besiegter am Bo<strong>de</strong>n bleibst.Und doch wirst du aufstehen.Du bist aufgestan<strong>de</strong>n – auferstan<strong>de</strong>nund du kannst auch uns wie<strong>de</strong>r aufrichten.Heile und heilige <strong>de</strong>ine Kirche. Heile und heilige uns.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 179, 4 „Was du, Herr, hast erdul<strong>de</strong>t“21


<strong>Kreuzweg</strong>andachtZEHNTE STATIONJesus wird seiner Klei<strong>de</strong>r beraubtV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m heiligen Evangelium nach Matthäus.So kamen sie an <strong>de</strong>n Ort, <strong>de</strong>r Golgota genannt wird, das heißtSchä<strong>de</strong>lhöhe. Und sie gaben ihm Wein zu trinken, <strong>de</strong>r mit Gallevermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte erihn nicht trinken. Nach<strong>de</strong>m sie ihn gekreuzigt hatten, warfensie das Los und verteilten seine Klei<strong>de</strong>r unter sich. Dann setztensie sich nie<strong>de</strong>r und bewachten ihn. (Mt 27,33–36)BETRACHTUNGV Jesus wird seiner Klei<strong>de</strong>r beraubt. Das Gewand weist <strong>de</strong>mMenschen seine soziale Stellung zu; es glie<strong>de</strong>rt ihn in die Gesellschaftein, macht ihn zu jemand. Die öffentliche Entblößungbe<strong>de</strong>utet, dass Jesus nun nichts mehr ist – ein Ausgestoßener,<strong>de</strong>r Verachtung preisgegeben. Der Augenblick <strong>de</strong>r Entblößungerinnert uns auch an die Ausstoßung aus <strong>de</strong>m Paradies: DerGlanz Gottes ist von <strong>de</strong>m Menschen abgefallen, nun fin<strong>de</strong>t ersich nackt und ausgesetzt, entblößt und schämt sich. Jesusnimmt die Situation <strong>de</strong>s gefallenen Menschen auf diese Weisenoch einmal auf. Der entklei<strong>de</strong>te Jesus erinnert uns daran, dasswir alle das „erste Gewand“, <strong>de</strong>n Glanz Gottes verloren haben.Unter <strong>de</strong>m Kreuz würfeln die Soldaten dann um seine armseligeHabe, um das Gewand. Nichts ist hier bloßer Zufall, all diesesGeschehen ist eingeborgen im Wort Gottes und getragenvon seinem göttlichen Sinn. Der Herr durchschreitet alle Stationenund Stufen <strong>de</strong>s menschlichen Verlorenseins, und je<strong>de</strong>dieser Stufen ist in aller Bitterkeit ein Schritt <strong>de</strong>r Erlösung.22


Zehnte StationGEBETA Herr Jesus, man hat dich <strong>de</strong>iner Klei<strong>de</strong>r beraubt,dich <strong>de</strong>r Schan<strong>de</strong> preisgegebenund aus <strong>de</strong>r Gesellschaft ausgestoßen.Du trägst die Schan<strong>de</strong> Adams und heilst sie.Du trägst das Lei<strong>de</strong>n und die Not <strong>de</strong>r Armen,die von <strong>de</strong>r Welt ausgestoßen sind.Aber gera<strong>de</strong> so erfüllst du das Wort <strong>de</strong>r Propheten.Gera<strong>de</strong> so trägst du Sinn in die scheinbare Sinnlosigkeit.Gera<strong>de</strong> so lässt du uns erkennen,dass <strong>de</strong>in Vater dich und uns und die Welt in Hän<strong>de</strong>n hält.Schenke uns Ehrfurcht vor <strong>de</strong>m Menschenin allen Phasen seiner Existenzund in allen Situationen, in <strong>de</strong>nen wir ihn treffen.Schenke uns das Lichtgewand <strong>de</strong>iner Gna<strong>de</strong>.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 179, 5 „Ich danke dir von Herzen“23


Elfte StationGott nahe sind. Versuchen wir, sein Gesicht zu erkennen in <strong>de</strong>nen,die wir verachten möchten.GEBETA Herr Jesus Christus,du hast dich annageln lassen am Kreuz,die fürchterliche Grausamkeit dieses Schmerzes,die Zerstörung <strong>de</strong>ines Leibes und seiner Wür<strong>de</strong> angenommen.Du hast dich festnageln lassen,ohne Flucht und ohne Abstrich gelitten.Hilf uns, dass wir nicht fliehen vor <strong>de</strong>m,was uns aufgetragen ist.Hilf uns, dass wir uns fest an dich bin<strong>de</strong>n lassen.Hilf uns, jene falsche Freiheit zu durchschauen,die uns von dir wegtreiben will.Hilf uns, <strong>de</strong>ine gebun<strong>de</strong>ne Freiheit anzunehmenund in <strong>de</strong>r festen Bindung an dichdie wahre Freiheit zu fin<strong>de</strong>n.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 179, 6 „Wenn ich einmal soll schei<strong>de</strong>n“25


<strong>Kreuzweg</strong>andachtZWÖLFTE STATIONJesus stirbt am KreuzeV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m heiligen Evangelium nach Matthäus.Von <strong>de</strong>r sechsten bis zur neunten Stun<strong>de</strong> herrschte eine Finsternisim ganzen Land. Um die neunte Stun<strong>de</strong> rief Jesus laut:Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warumhast du mich verlassen? Einige von <strong>de</strong>nen, die dabeistan<strong>de</strong>nund es hörten, sagten: Er ruft nach Elija. Sogleich lief einervon ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckteihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Die an<strong>de</strong>ren abersagten: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihmhilft. Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte erseinen Geist aus. Als <strong>de</strong>r Hauptmann und die Männer, die mitihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerktenund sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten.Wahrhaftig, das war Gottes Sohn! (Mt 27,45–50.54)BETRACHTUNGV Nun ist Jesus wahrhaft „erhöht“. In seinem Abstieg ist er aufgestiegen.Nun hat er radikal <strong>de</strong>n Auftrag <strong>de</strong>r Liebe erfüllt, erhat sich weggegeben von sich selber, und gera<strong>de</strong> so ist er nundie Erscheinung <strong>de</strong>s wahren Gottes, <strong>de</strong>s Gottes, <strong>de</strong>r die Liebeist. Nun wissen wir, wer Gott ist. Jesus betet <strong>de</strong>n Psalm 22,<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Worten beginnt: „Mein Gott, mein Gott, warumhast du mich verlassen…“ (Ps 22,2). Er nimmt das ganze lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Israel in sich auf, die ganze lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Menschheit, dieNot ihres Gottesdunkels und lässt so dort Gott erscheinen, woer endgültig besiegt und abwesend scheint. Das Kreuz Jesu istein kosmisches Ereignis. Die Welt wird dunkel, wo GottesSohn <strong>de</strong>m Tod preisgegeben ist. Die Er<strong>de</strong> erbebt. Und am26


Zwölfte StationKreuz beginnt die Kirche <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>n. Der römische Hauptmannerkennt, bekennt Jesus als <strong>de</strong>n Sohn Gottes. Vom Kreuz aussiegt er – immer neu.GEBETA Herr Jesus Christus, bei <strong>de</strong>inem Todhat sich die Sonne verfinstert.Immer wie<strong>de</strong>r wirst du ans Kreuz geschlagen.Gera<strong>de</strong> in dieser Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Geschichteleben wir im Gottesdunkel.Unter <strong>de</strong>m Übermaß <strong>de</strong>r Lei<strong>de</strong>nund <strong>de</strong>r Bosheiten <strong>de</strong>r Menschenscheint Gottes Antlitz, <strong>de</strong>in Antlitz verdunkelt, unerkennbar.Aber gera<strong>de</strong> am Kreuz hast du dich zu erkennen gegeben.Gera<strong>de</strong> als <strong>de</strong>r Lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und Lieben<strong>de</strong> bist du <strong>de</strong>r Erhöhte.Gera<strong>de</strong> von dort aus hast du gesiegt.Hilf uns, in dieser Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Dunkels und <strong>de</strong>r Verwirrungen<strong>de</strong>in Gesicht zu erkennen.Hilf uns, dir zu glauben und dir nachzufolgen gera<strong>de</strong> auch in<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Dunkels und <strong>de</strong>r Not.Zeige dich neu <strong>de</strong>r Welt in dieser Stun<strong>de</strong>.Lass uns <strong>de</strong>in Heil erscheinen.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 179, 7 „Erscheine mir zum Schil<strong>de</strong>“27


<strong>Kreuzweg</strong>andachtDREIZEHNTE STATIONJesus wird vom Kreuz abgenommenund in <strong>de</strong>n Schoß seiner Mutter Maria gelegtV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m heiligen Evangelium nach Matthäus.Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem zu; siewaren Jesus seit <strong>de</strong>r Zeit in Galiläa nachgefolgt und hatten ihmgedient. (Mt 27,54–55)BETRACHTUNGV Jetzt, da alles durchlitten ist, zeigt sich, dass Jesus trotz allerVerwirrung <strong>de</strong>r Herzen, trotz <strong>de</strong>r Macht von Hass und Feigheitnicht allein geblieben ist. Es gibt die Getreuen. Unter <strong>de</strong>mKreuz waren Maria, seine Mutter, ihre Schwester Maria, MariaMagdalena und <strong>de</strong>r Jünger gestan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n er liebte. Nunkommt auch ein reicher Mann – Josef von Arimathäa: Der Reichefin<strong>de</strong>t durch das Na<strong>de</strong>löhr, weil Gott ihm die Gna<strong>de</strong> dazuschenkt. Er bestattet Jesus in seinem noch unberührten Grabin einem Garten: Der Friedhof wird zum Garten, wo Jesus begrabenwird – zum Garten, aus <strong>de</strong>m Adam vertrieben wur<strong>de</strong>,als er sich von <strong>de</strong>r Fülle <strong>de</strong>s Lebens, von seinem Schöpfer losgerissenhatte. Und es kommt ein Mitglied <strong>de</strong>s Hohen Rates,Niko<strong>de</strong>mus, <strong>de</strong>m Jesus das Geheimnis <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rgeburt ausWasser und heiligem Geist angekündigt hatte. Auch in <strong>de</strong>mGremium, das seinen Tod beschlossen hatte, gibt es <strong>de</strong>njenigen,<strong>de</strong>r glaubt und <strong>de</strong>r Jesus gera<strong>de</strong> als Gestorbenen neu erkenntund bekennt. Über <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r großen Trauer, <strong>de</strong>r großenVerfinsterung und Hoffnungslosigkeit steht doch geheimnisvolldas Licht <strong>de</strong>r Hoffnung. Der gestorbene Herr bleibt doch<strong>de</strong>r Herr und unser Retter, auch in <strong>de</strong>r Nacht <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s. DieKirche Jesu Christi, seine neue Familie, beginnt sich zu formen.28


Dreizehnte StationGEBETA Wie leicht können wir Menschen uns abkehrenund uns sagen: Gott ist tot.Lass uns in <strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Dunkels erkennen,dass du <strong>de</strong>nnoch da bist.Lass uns nicht allein, wenn wir verzagen wollen.Hilf uns, dass wir dich nicht allein lassen.Gib uns die Treue, die standhält in <strong>de</strong>r Verwirrungund die Liebe,die dich gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>iner äußersten Not umfängt,wie die Mutter dich nun noch einmalin ihrem Schoß geborgen hat.Hilf uns, hilf <strong>de</strong>n Armen und <strong>de</strong>n Reichen,<strong>de</strong>n Einfachen und <strong>de</strong>n Gescheiten,durch ihre Ängste und Vorurteile durchzublickenund dir unser Vermögen, unser Herz, unsere Zeit anzubietenund so <strong>de</strong>n Garten zu bereiten,in <strong>de</strong>m Auferstehung geschehen kann.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 839, 1 „Wir danken dir, Herr Jesus Christ“29


<strong>Kreuzweg</strong>andachtVIERZEHNTE STATIONJesus wird ins Grab gelegtV Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen dich.A Denn durch <strong>de</strong>in heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst.L Aus <strong>de</strong>m heiligen Evangelium nach Matthäus.Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. Dannlegte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einenFelsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor <strong>de</strong>nEingang <strong>de</strong>s Grabes und ging weg. Auch Maria aus Magdalaund die an<strong>de</strong>re Maria waren dort; sie saßen <strong>de</strong>m Grab gegenüber.(Mt 27,59–61)BETRACHTUNGV Jesus, <strong>de</strong>r Geächtete und Geschän<strong>de</strong>te, wird ehrenvoll in einneues Grab gelegt. Niko<strong>de</strong>mus bringt hun<strong>de</strong>rt Pfund einer Mischungaus Myrrhe und Aloe, die einen kostbaren Geruch ausströmensollen. Es ist nun wie bei <strong>de</strong>r Salbung in Bethanien –ein Übermaß, das uns an die verschwen<strong>de</strong>rische Liebe, an <strong>de</strong>n„Überfluss“ <strong>de</strong>r Liebe Gottes erinnert, die sich in <strong>de</strong>r Hingabe<strong>de</strong>s Sohnes zeigt. Gott verschwen<strong>de</strong>t sich selbst. Wenn GottesMaß <strong>de</strong>r Überfluss ist, sollte auch uns für Gott nichts zu vielsein. Im Verwesungsgeruch <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ologien sollte unser Glaubewie<strong>de</strong>r Duft sein, <strong>de</strong>r auf die Spur <strong>de</strong>s Lebens führt. In <strong>de</strong>rStun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grablegung beginnt sich aber vor allem das WortJesu zu erfüllen: „Amen. Amen. Ich sage euch: Wenn das Weizenkornnicht in die Er<strong>de</strong> fällt und stirbt, bleibt es allein; wennes aber stirbt, bringt es reiche Frucht“ (Joh 12, 24). Jesus ist zumgestorbenen Weizenkorn gewor<strong>de</strong>n. Von <strong>de</strong>m gestorbenen Weizenkornher beginnt die große Brotvermehrung, die bis zum En<strong>de</strong><strong>de</strong>r Welt anhält: Er ist Brot <strong>de</strong>s Lebens, das im Überflussfür alle Menschheit reicht und ihr die Nahrung gibt, das, wovon<strong>de</strong>r Mensch in Wahrheit lebt: das ewige Wort Gottes, das30


Vierzehnte StationFleisch und so Brot gewor<strong>de</strong>n ist für uns durch Kreuz und Auferstehunghindurch. Über <strong>de</strong>m Begräbnis Jesu leuchtet dasGeheimnis <strong>de</strong>r Eucharistie.GEBETA Herr Jesus Christus,in <strong>de</strong>r Grablegung hast du <strong>de</strong>n Tod <strong>de</strong>s Weizenkornsauf dich genommen.Vom Grab her leuchtet über alle Zeit hinausdie Verheißung <strong>de</strong>s Weizenkorns,aus <strong>de</strong>m das wahre Manna kommt –das Brot <strong>de</strong>s Lebens, in <strong>de</strong>m du dich uns selber gibst.Du legst dich in unsere Hän<strong>de</strong> und in unser Herz,damit <strong>de</strong>in Wort in uns wachse und Frucht bringe.Du schenkst dich durch <strong>de</strong>n Tod <strong>de</strong>s Weizenkorns hindurch,damit auch wir wagen, unser Leben zu verlieren,um es so zu gewinnen.Hilf uns, <strong>de</strong>in eucharistisches Geheimnisimmer mehr zu lieben und zu verehren.Hilf uns, <strong>de</strong>in „Wohlgeruch“ zu wer<strong>de</strong>n,die Spur <strong>de</strong>ines Lebens fühlbar zu machen in dieser Welt.Du bist auferstan<strong>de</strong>n und hast <strong>de</strong>m verwan<strong>de</strong>lten FleischRaum im Herzen Gottes gegeben.Lass uns dieser Hoffnung froh wer<strong>de</strong>nund sie freudig in die Welt hineintragen,Zeugen <strong>de</strong>iner Auferstehung sein.V Herr Jesus Christus, wir bitten dich.A Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.Lied: GL 179, 2–3 „Wir bitten, wahrer Mensch und Gott“31


<strong>Kreuzweg</strong>andachtAbschlussV Heiliger Gott!Heiliger, starker Gott!Heiliger, unsterblicher Gott!A Erbarme dich unser.V Allmächtiger, ewiger Gott, wir danken dir,dass du durch <strong>de</strong>n Tod und die Auferstehung <strong>de</strong>ines Sohnesunser Leben erneuert hast.Gib, dass wir durch die Teilnahme am <strong>Kreuzweg</strong> Jesubereit wer<strong>de</strong>n, unser eigenes Kreuz geduldig zu tragenund dir treu zu dienen.Schenke allen, für die wir gebetet haben,<strong>de</strong>ine Gna<strong>de</strong> und führe unsere Verstorbenenzur Auferstehung und zum ewigen Leben.Durch Christus, unseren Herrn.A Amen.32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!