Technik-Tipp Nr. 202 - Märklin
Technik-Tipp Nr. 202 - Märklin
Technik-Tipp Nr. 202 - Märklin
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<strong>Technik</strong>-<strong>Tipp</strong> <strong>Nr</strong>.<br />
Beim analogen Betrieb mit einem Wechselstromfahrgerät<br />
fahren alle gleichzeitig<br />
auf dem Gleis befindlichen Loks mit einer<br />
Geschwindigkeit, die sich aus der Höhe der<br />
eingespeisten Fahrspannung ergibt. Beim<br />
<strong>Märklin</strong> Wechselstromsystem wird die Fahrtrichtung<br />
in der Lok festgelegt.<br />
Daher ist es bei diesem System<br />
möglich zum Beispiel<br />
zwei Lokomotiven aufeinander<br />
zufahren zu lassen.<br />
Bei einem analogen Gleichstromsystem<br />
hingegen wird<br />
die Fahrtrichtung durch die<br />
Polarität der Fahrspannung<br />
festgelegt, sodass sich alle<br />
Loks immer in die gleiche<br />
Richtung bewegen.<br />
Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie GmbH<br />
Stuttgarter Str. 55-57<br />
73033 Göppingen<br />
Germany<br />
www.maerklin.de<br />
<strong>202</strong><br />
Der Wunsch nach der<br />
Möglichkeit zwei oder mehr<br />
Lokomotiven nebeneinander<br />
unabhängig auf einer Modellbahnanlage<br />
zu steuern<br />
war natürlich schon weit<br />
verbreitet, als noch nicht die<br />
Möglichkeiten der modernen<br />
Mehrzugsysteme zur Verfügung<br />
standen. Die Lösung<br />
war daher die Aufteilung der<br />
Anlage in unterschiedliche<br />
Versorgungsabschnitte, die<br />
jeweils von einem eigenen Fahrgerät versorgt<br />
werden.<br />
Werden zwei Modellbahnanlagen getrennt<br />
voneinander aufgebaut, so kann jede dieser<br />
Anlagen auch unabhängig voneinander logischerweise<br />
betrieben werden. Der nächste<br />
Gedankenschritt ist es die beiden Anlagen<br />
so aufzubauen, dass diese auf einer Anlage<br />
nebeneinander aufgebaut sind. Dies ist zum<br />
Beispiel bei einer zweigleisigen Ovalstrecke<br />
der Fall. Bis hierhin funktioniert noch der<br />
Anschluss der beiden Fahrtransformatoren<br />
einwandfrei. Ein Problem tritt erst dann auf,<br />
Analoger Mehrzugbetrieb<br />
Seite<br />
wenn zwischen den beiden Ovalstrecken<br />
eine Verbindung über Weichen hergestellt<br />
wird. Jetzt sind beide Fahrgeräte praktisch<br />
gleichzeitig auf beiden Versorgungsabschnitten<br />
wirksam. Die Lokomotiven erhalten jetzt<br />
gleichzeitig die Fahrspannung von zwei<br />
Fahrgeräten.<br />
Die Lösung ist der Einbau<br />
von Trennstellen. Hierbei<br />
genügt es an diesen Stellen<br />
den Mittelleiter (Bahnstrom =<br />
roter Anschluss) zu isolieren.<br />
Bei den drei Gleissystemen<br />
gibt es dabei unterschiedliche<br />
<strong>Technik</strong>en, um eine<br />
Trennstelle herzustellen.<br />
Beim M-Gleis wurde hierzu<br />
die Isolierung mit der<br />
Nummer 5022 angeboten.<br />
Diese Isolierung muss zuerst<br />
an den perforierten Querlinien<br />
abgetrennt, die beiden<br />
Seitenwangen umgebogen<br />
und anschließend auf einer<br />
Schienenseite über den Mittelleiterkontakt<br />
geschoben<br />
werden.<br />
Beim Montieren der beiden<br />
M-Gleise muss nun darauf<br />
geachtet werden, dass<br />
die eine Mittelleiter-Kontaktlasche<br />
sich unter dem Isolierblättchen<br />
befindet, während die andere sich über<br />
das Isolierblättchen<br />
geschoben hat. Wer<br />
die Isolierung 5022<br />
nicht mehr besitzt,<br />
kann z.B. ein kleines<br />
Stück von einem<br />
Isolierband aus dem<br />
Elektronikbereich<br />
verwenden.
<strong>Technik</strong>-<strong>Tipp</strong> <strong>Nr</strong>.<br />
Gebr. <strong>Märklin</strong> & Cie GmbH<br />
Stuttgarter Str. 55-57<br />
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<strong>202</strong><br />
Beim K-Gleis hingegen verwendet man das<br />
Isolierstück 7522. Die Mittelleiterverbindung<br />
erfolgt beim K-Gleis durch die Kupferlaschen<br />
an der Unterseite des Gleises. Das Isolierstück<br />
wird so aufgesetzt, dass die Kupferlaschen<br />
keinen Kontakt mehr miteinander<br />
haben.<br />
Hinweis: Wer die<br />
Anlage dauerhaft aufbaut,<br />
kann alternativ<br />
auch die Kupferlaschen<br />
nach hinten<br />
biegen und so einen<br />
Kontakt des Mittelleiters<br />
zwischen den<br />
beiden Gleisstücken<br />
verhindern.<br />
Beim C-Gleis ist die Isolierung unter der<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 74030 erhältlich. Hiebei handelt es<br />
sich um kleine Isolierhütchen, die über die<br />
Kontakte an den<br />
Gleisenden geschoben<br />
werden.<br />
Der Mittelleiter<br />
wird über die<br />
beiden inneren<br />
Kontaktbahnen<br />
verbunden. Daher<br />
muss auf beiden<br />
Gleisseiten jeweils<br />
eines der Isolierungen<br />
aufgesteckt werden.<br />
An der Trennstelle wird nur der Mittelleiter<br />
getrennt! Der Rückleiter (Schienen) ist daher<br />
an beiden Transformatoren gleichzeitig<br />
angeschlossen. Dies wird auch als „gemeinsame<br />
Masse“ bezeichnet.<br />
Es ist für die gemeinsame Masse von<br />
Vorteil, wenn diese auch beim Anschluss des<br />
Rückleiters an den Fahrgeräten zusätzlich<br />
über eine Verteilerplatte hergestellt ist. Diese<br />
gemeinsame Masse wird in dieser Form jedoch<br />
nicht bei allen Betriebsarten verwendet!<br />
Beim Betrieb mit <strong>Märklin</strong> Systems sind hier<br />
einige Besonderheiten zu beachten.<br />
Analoger Mehrzugbetrieb<br />
Seite<br />
2<br />
72090<br />
6647 6647<br />
<strong>Tipp</strong>: Für den Modelleisenbahner ist ein<br />
Digital-Multimeter ein sehr nützliches Testgerät.<br />
Wählen Sie am besten ein Gerät mit<br />
der Möglichkeit eine Widerstandsmessung<br />
oder eine Durchgangsprüfung durchführen<br />
zu können. Auf diese Art kann man überprüfen,<br />
ob die Isolierung korrekt montiert wurde.<br />
Diese Messung darf nur bei<br />
ausgeschalteten Fahrgeräten<br />
durchgeführt werden.<br />
Gleichzeitig sind diese<br />
Messgeräte dann üblicherweise<br />
auch für die Messung<br />
von Wechselspannungen<br />
geeignet. Bei der Fehlersuche<br />
ist ein solches Gerät<br />
auf jeden Fall eine große<br />
Hilfe.<br />
Das Aufteilen der Anlage in verschiedene<br />
Versorgungsabschnitte kann bei einer analogen<br />
Anlage in beliebiger Häufigkeit und Form<br />
erfolgen. Dabei muss nicht etwa immer eine<br />
komplette Ovalstrecke gewählt werden. Auch<br />
ein Bahnhof kann zum Beispiel in einen<br />
oder mehrere Versorgungsbereiche aufgeteilt<br />
werden. Dann ist es möglich dort einen<br />
neuen Zug zusammenzustellen, während<br />
auf der Strecke ein weiterer Zug unabhängig<br />
unterwegs ist.
<strong>Technik</strong>-<strong>Tipp</strong> <strong>Nr</strong>.<br />
Beim Überfahren einer<br />
Trennstelle werden mit dem<br />
Mittelleiter der Lok kurzzeitig<br />
beide Versorgungsbereiche<br />
miteinander verbunden.<br />
Dies bedeutet, dass die<br />
beiden Fahrgeräte dieser<br />
beiden Bereiche in diesem<br />
Moment sich auf beide Abschnitte<br />
gleichzeitig auswirken.<br />
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<strong>202</strong><br />
Daher sollte entweder das<br />
Fahrgerät des Zielbereiches<br />
auf Fahrstufe „0“ stehen<br />
oder in der Fahrstellung mit dem Fahrgerät<br />
des Ursprungbereichs ungefähr übereinstimmen.<br />
Sollte sich noch eine weitere Lok in<br />
dem Zielbereich befinden, so reagiert diese<br />
dann auch auf das Fahrgerät des Ursprungsbereiches,<br />
wenn sich eine Lok auf der Trennstelle<br />
befindet.<br />
Sollten Sie beim Überfahren einer Trennstelle<br />
Funkenbildung am Mittelschleifer der<br />
Lok sehen, so kann eine unterschiedliche<br />
Polarität der beiden Fahrgeräte die Ursache<br />
hierfür sein.<br />
Dies bedeutet, dass in dem Augenblick bei<br />
dem an dem einem Fahrgerät eine positive<br />
Halbwelle abgegeben wird, an dem anderen<br />
Fahrgerät eine negative Halbwelle anliegt.<br />
Um dies zu ändern wird einfach an einem<br />
der beiden Fahrgeräte der Netzstecker in der<br />
U<br />
U<br />
Analoger Mehrzugbetrieb<br />
t<br />
t<br />
Seite<br />
3<br />
Haushaltssteckdose um 80 Grad gedreht.<br />
Die beiden Kontakte des Netzsteckers sind<br />
dadurch gegeneinander getauscht und die<br />
beiden Fahrgeräte liefern die gleiche Polarität.<br />
<strong>Tipp</strong>: Diese Angleichung der Polarität ist<br />
auch ein Grund für die Verwendung einer<br />
Steckdosenleiste für die Transformatoren.<br />
Einmal aufeinander abgestimmt, werden<br />
danach die Fahrgeräte mit der kompletten<br />
Steckdosenleiste abgeschaltet. Bei der<br />
nächsten Inbetriebnahme steht dann der alte<br />
abgeglichene Zustand zur Verfügung.