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Programmheft 2014 - Blasorchester Gebenstorf

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10 MUSIKSTÜKE KOMPONISTEN 11äusserst anspruchsvoll. Am Ende des Stücks werden beideMotive zusammengeführt: Die tiefen Register intonierenGoldenberg, die hohen Schmuÿle. Der Disput der beidensteigert sich und endet jäh mit der grellen Dissonanz einesübermässigen Dreiklangs. Die lamentierende chromatischeSchlusspassage (con dolore) suggeriert das Bild des offenbarunterlegenen Schmuÿle, der wie ein begossener Pudeldavonschleicht, während ihm der «Sieger» noch einige abrupteingeworfene Drohgebärden hinterherschickt.Limoges – Le marché (Der Marktplatz in Limoges)ist ein Abbild alltäglichen Markttreibens: Lebhaftes Gewirr,schreiende Verkäufer, streitende Marktfrauen. Am Endebeschleunigt sich das Tempo der das ganze Stück durchlaufendenStaccato-Bewegung bis hin zu einem wildenWirbel, der sich mit accelerando nach oben schraubt unddann unvermittelt in die Tiefen der im nächsten Bildbeschriebenen Katakomben abstürzt.Catacombae – Sepulchrum Romanum undCum mortuis in lingua mortua stellen einen GangHartmanns durch die Pariser Katakomben dar. Das Stückhierzu widerspiegelt eine düstere Stimmung, die angesichtsder aufgeschichteten Knochen und Totenschädel in denKatakomben von Paris leicht aufkommen kann. Lang hallendeAkkorde erklingen teils mit brutal schockierender Wuchtim Fortissimo, teils hallen sie leise und unheimlich aus dengeheimnisvollen Tiefen der Gewölbe heraus.Vor dem Teil Con mortuis in lingua mortua stehtfolgende Notiz Mussorgskis: «Der lateinische Text lautet:mit den Toten in einer toten Sprache. Was besagt schonder lateinische Text? – Der schöpferische Geist des verstorbenenHartmann führt mich zu den Schädeln und ruftsie an; die Schädel leuchten sanft auf.» In der Musik scheintMussorgski selbst die Schädel anzurufen. Vor dem Hintergrundeines schimmernden Tremolos erklingt eine Mollvariantedes Promenadenthemas abwechselnd in der Mittellage(Anrufung) und in düsterer Bassregion (Antwort ausdem Totenreich). Mit mystisch anmutenden Akkordenverklingt das Stück, eingetaucht in das allgegenwärtigeTremolo, das am Ende allein übrig bleibt und immer leiserwerdend im Nichts verschwindet.La cabane sur des pattes de poule –Baba-Jaga (Die Hütte auf Hühnerfüssen). Baba-Jagaist eine Hexe der russischen Volkssage. Sie wohnt in einemdunklen Wald, wo sie ahnungslos Vorbeikommendenauflauert, sie in ihre Hütte lockt und auffrisst. Ihr Häuschensteht auf Hühnerfüssen, damit es sich mit dem Eingang denAnkommenden zuwenden kann, egal aus welcher Richtungsie kommen. Sie selbst reitet nicht etwa auf einem Besen,sondern auf einem Mörser, den sie mit dem Stössel an -treibt. Dessen wuchtiges Stampfen bestimmt den Charakterdes wilden Hexenritts, den Mussorgski in den Eckteilendieses Stücks beschreibt, während im Mittelteil die unheim -liche Atmosphäre des Walddickichts beschworen wird. Fürdie unheimlichen Lockrufe der Hexe verwendet Mussorgskidas «Teufelsintervall» Tritonus.La grande porte de Kiev (Das grosse Tor von Kiew)bezieht sich auf den zeichnerischen Entwurf Hartmanns fürein Stadttor mit Glockenturm und einer kleinen Kirche imInnern. Durch ein durch Bassvorschläge «gewichtig» gestaltetesThema beschreibt Mussorgski die majestätische Grössedes Tores. Bei einer Wiederholung dieses Themas tretenoktavierte Tonleiterfiguren hinzu, welche auf die reicheOrnamentik anspielen. Der sakrale Aspekt wird durch zweieingeschobene Episoden im vierstimmigen Choralsatzangedeutet. Glockenartige Akkorde im Bass schaukeln sichdurch Hinzutreten von sukzessive beschleunigten MittelundOberstimmen zu einem reichhaltigen Geläute auf, in demschliesslich das Promenadenthema auftaucht. Nach einerweiteren Steigerung erscheint noch einmal das Anfangsthemain einer Form, welche die maximale Klangfülle desOrchesters ausschöpft, ja zu sprengen versucht und dasvorangegangene «Glockenläuten» mit einbezieht. Nach einererneuten Intensivierung, die das Läuten bis zum lärmendenGetöse anschwellen lässt, endet das Stück mit einer monumentalenApotheose des Hauptthemas und gewaltigenSchlussakkorden.Nicht zu allen Sätzen der Komposition sind auch korrespondierendeBilder Hartmanns erhalten. Nur drei der vonMussorgski vertonten Bilder waren überhaupt in der Ausstellungvon 1874 enthalten: das «Ballett der unausgeschlüpftenKüken», «Die Hütte auf Hühnerfüssen» (eine Entwurfszeichnungfür eine Bronzeuhr) und «Das grosse Tor von Kiew» (einnicht ausgeführter architektonischer Entwurf).Als Vorlage zu «Samuel Goldenberg» und «Schmuÿle»lassen sich zwei getrennte Bleistiftzeichnungen zweier Judenidentifizieren, die sich in Mussorgskis Privatbesitz befandenund verschollen sind, von denen aber jeweils eine Varianteals Aquarell erhalten geblieben ist. Ferner existiert noch einBild Hartmanns Katakomben von Paris. Ob dieses tatsächlichals Vorlage zu dem Satz Catacombae (Sepulchrum Romanum)diente, bleibt spekulativ. Ein römisches Grabmal, wie im Titelangegeben, ist auf dem Bild Hartmanns nicht dargestellt.Beschreibung der KomponistenNikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakowdes sogenannten «Mächtigen Häufleins». Eine wichtigeRolle kommt ihm auch bei der Bearbeitung und Verbreitung(*18. März 1844 in Tichwin bei Sankt Petersburg; †21. Junider Werke Mussorgskis zu, die er in oft geglätteter Form1908 auf Gut Ljubensk bei Luga) war ein russischer Komponist. der Öffentlichkeit zugänglich zu machen suchte. SeinRimski-Korsakow stammte aus einer angesehenenKompositionsstil war beeinflusst von Glinka und Balakirew,Familie, deren männliche Mitglieder traditionell in Diensten Berlioz und Liszt. Zu seinen unmittelbaren Schülernder russischen Marine standen. Die Eltern waren daneben gehörten Glasunow, Strawinski und Prokofjew. Sein Ein -aber auch stark musikalisch interessiert, erkannten seine fluss ist aber auch noch in den Orchesterwerken von Ravel,musikalische Begabung und förderten sie.Debussy und Ottorino Respighi spürbar.1856 begann seine militärische und schulische Ausbildungbei den Seekadetten in Sankt Petersburg, die er Märchen und die von ihm gestalteten Charaktere ähnelnRimski-Korsakow komponierte musikalisch-szenische1862 abschloss. An dieser Ausbildungsstätte setzteeher fantastischen Puppen. Auf diesem Feld war erRimski-Korsakow seinen Klavierunterricht fort, interessierte einzigartig. Er verwendete zwei Arten von musikalischersich aber hauptsächlich für die Oper und die darin verwendetenInstrumente. Als 13-Jähriger schrieb er seinem russischer Volksmusik, für die «echten» menschlichenSprache. Einerseits diatonisch und lyrisch, mit EinschübenOnkel folgenden Brief:Charaktere, andererseits chromatisch und hochartifiziell,oftmals auf der Grundlage einer eigens erfundenen«Liebster Onkel! Stell dir meine Freude vor, heute gehe ich Ganztonleiter, für die «unechten» magischen Gestalten.ins Theater! Ich werde Lucia sehen! Ich werde das riesigeOrchester und Tam-Tam hören! Und sehen, wie der Dirigentmit seinem kleinen Stock herumfuchtelt! Im Orchester gibt’s Claude Thomas Smith12 Geigen, 8 Bratschen, 6 Celli, 6 Kontrabässe, 3 Flöten,8 Klarinetten, 6 Hörner und diese ganzen Sachen.»(*1932 in Monroe City, Missouri; †13. Dezember 1987 inRaytown, Missouri) war ein US-amerikanischer Komponist.Im Herbst 1859 erhielt er einen neuen Klavierlehrer, der Er studierte am Central Methodist College, Fayette,ihn mit den Komponisten Balakirew und Cui bekanntBundesstaat Missouri und an der Universität von Kansasmachte. Ermuntert von seinen Förderern, begann er, sein in Lawrence, wo er 1958 zum Bachelor of Music graduierte.erstes Werk, eine Sinfonie in es-Moll, zu schreiben.Während des Korea-Krieges war er Musiker in der 371.Vollenden konnte er das Werk jedoch erst im Jahre 1865, Army Band. Nach Absolvierung seines Militärdienstes warda er nach Abschluss seiner Ausbildung zunächst für drei er als Dozent für instrumentale Musik in Nebraska undJahre zur Marine kommandiert war. Ende des Jahres 1865 Missouri tätig.führte Balakirew das Werk schliesslich in Petersburg auf. In Von 1976 bis 1978 wurde er Dozent an der Southwestden folgenden Jahren beschäftigte sich Rimski-Korsakow Missouri State University und Dirigent des Universitätsorchesters.Inzwischen war er auch als Berater, Komponistzunehmend mit russischer Volksmusik und altrussischenÜberlieferungen.und Arrangeur für einen Musikverlag tätig. Diese TätigkeitIm Juli 1871 wurde er Professor für Instrumentation übernahm er später hauptamtlich und betätigte sichund Komposition am Sankt Petersburger Konservatorium, als freischaffender Komponist, Gastdirigent und Leiter vonund im Dezember desselben Jahres heiratete er Nadeschda Instrumentalkursen und Workshops vornehmlich in denPurgold, ebenfalls Komponistin und ausgezeichneteUSA und in Kanada.Pianistin. Von 1874 bis 1881 war er Direktor der Freischulefür Musik und wirkte als Dirigent und Pädagoge. Durchseine bedeutende akademische Position und seine grossePopularität wurde er zum wohl einflussreichsten Vertreter


EVOCAZIONI15Passionskonzert <strong>2014</strong>KonzertprogrammPassacaglia und Fuge BWV 582Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)Bearbeitung O. Respighi (1879 – 1936)arr. Douglas Mc LainCanticle of the CreaturesJames E. Curnow *1943«Gebet des Heiligen Franziskus»I PrologII Bruder SonneIII Schwester Mond und die SterneIV Bruder FeuerV Mutter ErdeVI EpilogpassiOns-KOnZerT<strong>2014</strong>evocAzioniSo. 13. April, 17 UhrKath. Kirche <strong>Gebenstorf</strong>Leitung: Karl Herzog, MuriWerke vonHuber,Curnow,BachEvocazioniPaul Huber (1918 – 2001)Sonntag 13. April <strong>2014</strong> 17.Uhr Kath. Kirche <strong>Gebenstorf</strong>


16 musikstückemusikstücke | komponisten 17Beschreibungen der MusikstückePassacaglia und Fuge, BWV 582Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)Das Werk wurde von Johann Sebastian Bach für Orgelkomponiert und besteht aus zwei Sätzen, der eigentlichenPassacaglia und einer Fuge. Das genaue Entstehungsdatumist unsicher aber man geht davon aus, dass es sich umein frühes Werk (zwischen 1706 und 1713) handelt. Die be -kannte Komposition, von welcher nur noch Abschriftenvorhanden sind, hatte einen entscheidenden Einfluss aufPassacaglien des 19. und 20. Jahrhunderts.Die erste Hälfte des Ostinatothemas (also des wiederholtenBassthemas), das auch als Fugenthema dient,stammt sehr wahrscheinlich von einem kurzen Werk desfranzösischen Komponisten André Raison. Neben RaisonsEinfluss bezieht sich das Werk deutlich auf die norddeutscheOrgeltradition und auf deren Ostinatowerke vonBuxtehude. Bach gelingt es hier in überzeugender Weise,norddeutsche und französische Traditionen zu verschmelzen.Passacaglia Passacaglien stehen typischerweise im¾-Takt. Bach machte hier keine Ausnahme. Das Ostinatoist mit acht Takten recht lang. Der Anfang mit dem Ostinatoals unbegleitetes Solo ist etwas ungewöhnlich, obwohlauch diese Form bei Buxtehude gefunden werden könnte.Es gibt zwanzig Variationen. Die erste beginnt mit einemtypischen c-Moll-Affekt, nach Philipp Spitta einem «schmerzvollenSehnen», ähnlich dem Anfang von BuxtehudesChaconne c-Moll.Deutlich steigert sich die «Passacaglia» bis zu ihremHöhepunkt in Variation 12. Dann verdeutlicht das Pausierender tiefen Register drei ruhige Variationen als Intermezzo,bevor die nächsten fünf Variationen zum Ende führen.Fuge Der erste Satz geht nahtlos in eine Fuge über.Bach kombiniert das Thema auf vielfältige Weise. Nur dieerste Hälfte des Themas wird als Fugenthema verwendet.Eine in Achteln pulsierende Umformung im zweiten Teiltritt als Gegenbewegung auf. Gleich zu Beginn sind beideHälften gleichzeitig zu hören, dann folgt ein zweitesGegenthema in Sechzehnteln, das ebenfalls durchgängigin der Komposition verwendet wird. Die Themen werdenauf drei verschiedenen Tempoebenen kombiniert. Wennsie in Kombination erscheinen, geschieht dies in keinerder möglichen Stimmenkombination mehr als einmal. Imweiteren Verlauf der Fuge moduliert Bach nach Es- undB-Dur, und die Zeit zwischen den Themeneinsätzen steigtvon einem bis drei Takten auf sieben bis dreizehn. DasGanze findet seinen Höhepunkt in einem NeapolitanischenSextakkord, der in die 8-taktige Coda führt.Canticle of the CreaturesJames Curnow *1943Gebet des Heiligen FranziskusLobgesang der Geschöpfe, symphonische Suite für<strong>Blasorchester</strong>.IPrologII Bruder SonneIII Schwester Mond und die SterneIV Bruder FeuerV Mutter ErdeVI EpilogDer Sonnengesang ist ein Gebet, das Franz von Assisiim 13. Jahrhundert verfasste. Es preist die Schönheit derSchöpfung und dankt Gott dafür.Franziskus dichtete den Gesang Il Cantico di FrateSole am Ende seines Lebens, vermutlich Ende 1224 oderAnfang 1225, als er schwer krank in San Damiano beiAssisi lag. Er ruft darin den Menschen zum Lobpreis Gottesin all seinen Geschöpfen auf. Die Echtheit ist durch dieBiografie des Thomas von Celano bezeugt.Das Lied wurde ursprünglich auf Altitalienisch geschriebenund dann von einem schriftkundigen Bruder insLateinische übertragen. Im Gegensatz zu den meistenanderen Texten des Heiligen Franziskus ist vom «Sonnengesang»die altitalienische Fassung erhalten geblieben.Dichtung in der Alltagssprache war in der italienischenKultur dieser Zeit noch höchst ungewöhnlich. Der «Sonnengesang»wird deshalb auch als Beginn der italienischsprachigenLiteratur bezeichnet.Der «Sonnengesang» gehört zu den am meisten rezipiertenGebeten des Franziskus. Es wird häufig im Sinne einerreinen Naturromantik betrachtet. Das ist jedoch unzutreffend.Die Schöpfung steht zwar im Mittelpunkt, das Gebetrichtet sich jedoch an Gott den Schöpfer. Die Schöpfungwird also nicht um ihrer selbst Willen romantisch verklärt,sondern dient als Grund für Lobpreis und Dank Gottes.Beschreibungen der KomponistenJohann Sebastian Bach (1685 – 1750)(*31. März 1685 in Eisenach; †28. Juli 1750 in Leipzig) warein deutscher Komponist sowie Orgel- und Klaviervirtuosedes Barock. Er gilt heute als einer der bekanntesten undbedeutendsten Musiker. Seine Werke beeinflussten nach-folgende Komponistengenerationen und inspiriertenMusikschaffende zu zahllosen Bearbeitungen.Zu Lebzeiten wurde Bach als Virtuose, Organist undOrgelinspektor hoch geschätzt. Allerdings waren seineKompositionen nur einem relativ kleinen Kreis vonMusikkennern bekannt. Nach Bachs Tod gerieten seineWerke jahrzehntelang in Vergessenheit und wurden kaumnoch öffentlich aufgeführt. Nachdem die Komponistender Wiener Klassik sich mit Teilen von Bachs Werk auseinanderzusetzenbegannen, setzte mit der Wiederaufführungder Matthäus-Passion unter Leitung von Felix MendelssohnBartholdy im Jahre 1829 die Bach-Renaissance in derEvocazioni, 1985Paul Huber (1918 – 2001)Kompositionsauftrag des Eidgenössischen Musikverbandes.Uraufführung in Winterthur anlässlich des EidgenössischenMusikfestes 1986Dieses Werk aus dem Jahre 1985 will beschwörendund aufrüttelnd wirken. Die Menschheit ist heute vonvielen Gefahren bedroht, die sie mit eigener Kraft nicht zubannen vermag. Sie braucht Hilfe von einer höheren Macht.Der Choral «Aus tiefer Not schrei‘ ich zu dir» deutet dies an.Doch, in seiner Überheblichkeit glaubt der gottlose Menschnicht an das Walten von bösen Dämonen in der Welt.Mit der gregorianischen Melodie der Sequenz «Dies irae»(Tag des Zornes) aus der Totenmesse wird das Nahender Katastrophe angekündigt. Ohne Gott geht der Menschin die Irre. Er stürzt ins Verderben. Um die Eindringlich -keit dieser Beschwörungen noch zu vertiefen, wird imletzten Teil dieses Werkes eine dramatische Episode ausder Sinfonie «Die nostrae aetatis angoribus» (Von derAngst unserer Zeit) des gleichen Komponisten zitiert.breiten Öffentlichkeit ein. Seit der Mitte des 19. Jahrhundertsgehören seine Werke weltweit zum festen Repertoireder klassischen Musik.J. S. Bach hat ab seinem 10. Lebensjahr an fast zehn ver -schiedenen Orten gelebt bis er 1723 in Leipzig mit seinergrossen Familie sesshaft wurde. Der Komponist hatteinsgesamt 20 Kinder aus zwei Ehen. Fünf Söhne, die dasErwachsenenalter erreichten, traten in die Fusstapfendes Vaters.Von Jugend auf studierte Bach die Werke unterschiedlichsterKomponisten und erlernte sein Handwerk durchHören, Lesen, Abschreiben, Transkribieren, Bearbeiten undNachahmen der Musik. Bachs Sohn Carl Philipp EmanuelBach bezeugt, dass sich sein Vater im Komponieren als Auto -didakt betrachtete. Die Unterweisung bei seinem Bruderin Ohrdruf galt eher der Unterweisung für einen Organisten.Auch zu Bachs mehrmonatigem Aufenthalt bei Buxtehudegibt es keinerlei Belege, dass er bei dieser Gelegenheit


18 komponistenEglinKompositionsunterricht erhalten hätte. In Bachs vielfältigemWerk treffen sich Einflüsse aus der Musik Mittel-,Nord- und Süddeutschlands bzw. Österreichs sowieFrankreichs und Italiens, wobei sich die regionalen Traditionengegenseitig beeinflusst haben. So enthalten diedeutschen Traditionen auch italienische und französischeÜberlieferungen und Stilmittel. Daher sind manche Kompositionennicht eindeutig zuzuordnen. Kenntnisse überdie musikalischen Einflüsse vermitteln Bachs Abschriftenund Erwerbungen von Werken anderer Komponisten, BachsTranskriptionen und Bearbeitungen sowie schriftliche undmündliche Erwähnungen durch Bach und seinen Umkreis.Mit anderen komponierenden Zeitgenossen pflegte Bacheinen respektvollen Umgang. Er scheint die Werke andererKomponisten mit unvoreingenommenem Interesse studiertund sie als Künstlerkollegen respektiert zu haben. Dafürsprechen Bachs Offenheit für Anregungen aus den verschiedenstenmusikalischen Richtungen und seine zahlreichenBearbeitungen fremder Werke. Auch in den Jahrenals er längst eine eigene Tonsprache entwickelt hatte,schrieb er immer wieder ganze Kantaten ab, um sie zustudieren.James Edward Curnow(*17. April 1943 in Port Huron, Michigan) ist ein US-amerikanischerKomponist und Musikpädagoge. Sein Studiumabsolvierte er an der Wayne State University in Detroitsowie an der Michigan State University in East Lansingunter anderem bei Jere Hutchinson, F. Maxwell Wood,James Gibb sowie Irwin Fischer Komposition, Paul Harder,Harry Begian Dirigieren und Leonard Falcone Euphonium.Nach seinem Studium dozierte er an diversen Lehranstaltenund Colleges in allen Gebieten der Instrumentalmusik.1981 wurde er Professor an der University of Illinoisin Urbana-Champaign. Als Dozent für Workshops, Spezialseminareund ähnlichen Veranstaltungen bereiste er dieVereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Australien,Japan und Europa.Paul Huber(*17. Februar 1918 in Kirchberg, Schweiz; †25. Februar 2001in St. Gallen) war ein Schweizer Komponist.Der als Sohn einer Bauernfamilie im alttoggenburgischenKirchberg aufgewachsene Paul Huber verlor als ZehnjährigerVater und Mutter und wuchs bei einer Pflegefamilie auf.Von 1940 bis 1947 studierte er am Konservatorium inZürich Kontrapunkt bei Willy Burkhard, Klavier bei RudolfWittelsbach, Orgel bei Luigi Favani und Schulmusik beiErnst Hörler. 1947 und 1948 vertiefte er seine Ausbildungbei Nadia Boulanger in Paris.1943, noch während seines Studiums, fand Paul Hubereine Anstellung als Organist an der Stadtkirche St. Nikolausin Wil SG. Dieses Amt versah er bis 1949. Schliesslichwurde er 1951 als verantwortlicher Dozent für Gesang undKlavier an die Kantonsschule in St. Gallen berufen,wo er bis 1983 blieb.In der Nachkriegszeit konnte er seine ersten kompositorischenErfolge erringen. Die Konzert-Ouvertüre für<strong>Blasorchester</strong> kam beim St. Gallischen Kantonalmusikfestin Altstätten zur Uraufführung. Die Initiatoren des EidgenössischenMusikfestes in Sankt Gallen beauftragten ihnzudem mit der Komposition des Festspiels Frau Musika.Das war die Initialzündung für seine Bekanntschaft überden Kanton und über die schweizerischen Landesgrenzenhinaus. Die Universität Fribourg verlieh ihm 1979 denEhrendoktor der Theologie, die Stadt St. Gallen 1982 ihrenalle vier Jahre vergebenen Kulturpreis.Stilistisch war Paul Huber einer Tradition verpflichtet,die von der künstlerischen Haltung her auf Anton Brucknerzurückweist. Das Œuvre umfasst zahlreiche Lieder fürSchul- oder Kinderchöre, Frauen-, Männer- und gemischteChöre. Er komponierte zahlreiche Motetten, Kantaten,Oratorien, Festspielmusiken, eine Kammeroper, ein Sing -spiel, Symphonien und Kammermusik. Bekannt wurdenauch seine zahlreichen Kompositionen für <strong>Blasorchester</strong>in verschiedener Besetzung.Elektro AG<strong>Gebenstorf</strong>056 223 30 30, www.eglin.ch


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jazz suite27Sommerkonzert <strong>2014</strong>KonzertprogrammFriskaFranz Liszt (1811 – 1886)arr. Andrew GloverSOMMER-KONZERT<strong>2014</strong>Danse BacchanaleCamille Saint-Saëns (1835 – 1921)arr. Leigh D.Steigeraus «Samson et Dalila»JazzSuiteVariationen über ein russisches VolksliedRudolf Würthner (1920 – 1974)arr. Evi Güdel-Tannerfür Akkordeon und <strong>Blasorchester</strong>Solistin: Bettina Herzog-Buchmann, AkkordeonSa. 21. Juni, 19.30 UhrWerkareal Merz Gruppe, <strong>Gebenstorf</strong>Leitung: Karl Herzog, MuriWerke vonSchostakowitsch,Saint-Saëns,LisztJazz – Suite Nr.2Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)arr. Johan de MeijMarschLyrischer WalzerTanz ITanz IIWalzer Nr.2FinaleSamstag 21. Juni <strong>2014</strong> 19.30 Uhr <strong>Gebenstorf</strong>


28 musikstückemusikstücke | KOMPONISTEN29Beschreibungen der MusikstückeFriskaFranz Liszt (1811 – 1886)Friska, was übersetzt «frisch» heisst, ist der schnelle Teileines traditionellen Volktanzes aus Ungarn. In der UngarischenRhapsodie Nr. 2, welche von allen Rhapsodien diegrösste Berühmtheit erlangte, wird dieses schnelle Themaaufgegriffen und fulminant verarbeitet.führerin Dalila, die ihm sein Geheimnis entriss und ihn dadurchzu Fall brachte, war nach dem Buch der Richter eine habgierigeFrau, die im Auftrag der Fürsten der Philister handelte.Im dritten Akt wird als bekannt vorausgesetzt, dass Samsonseine gigantischen Kräfte durch das Scheren seiner Haareverloren hat. Anschliessend konnten ihn die Philister in DalilasHaus überwältigen und brannten ihm die Augen aus. Samsonmuss von nun an Sklavenarbeit verrichten.Schauplatz des 2. Bildes ist das Innere des Dagon-Tempels,wo zwei Säulen das Dach tragen. Der Oberpriester, Dalila,Philisterinnen und Philister feiern ein orgiastisches Fest, das imBacchanal (Ballett) seinen Höhepunkt findet. Samson wird voneinem Kind hereingeführt. Der Oberpriester und die Philisterverhöhnen Samson. Dalila nähert sich ihm mit einem Pokal underinnert ihn höhnisch an seinen Fall.Variationen über ein russisches VolksliedRudolf Würthner (1920 – 1974)für Akkordeon und <strong>Blasorchester</strong>Jazz – Suite Nr.2Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)• Marsch• Lyrischer Walzer• Tanz I• Tanz II• Walzer Nr.2• FinaleDie Jazz Suite No. 2 schrieb Dmitri Schostakowitschim Jahre 1938 ursprünglich für ein Sinfonieorchestermit vier Saxophonen, einem Akkordeon und einer Gitarre.Der Titel Jazz Suite ist etwas irreführend, da der Komponistsich vielmehr eines U-Musikstils bedient, welchener bereits seit den 20er-Jahren immer wieder verwendete.In den Wirren des Zweiten Weltkriegs ging die Partiturverloren.Nachdem 1988 vorübergehend ein anderes WerkSchostakowitschs, die Suite für Varieté-Orchester,fälschlich als Jazz-Suite Nr. 2 identifiziert worden war,wurde 1999 ein Klavierauszug von drei Sätzen des Werksaufgefunden. Da die originale Partitur verschollen blieb,erstellte der britische Komponist Gerard McBurney aufBitten von Schostakowitschs Witwe eine rekonstruierteInstrumentation der Suite, die am 9. September 2000vom BBC Symphony Orchestra unter der Leitung vonAndrew Davis im Rahmen der Proms-Konzerte in Londonuraufgeführt wurde.Johan de Meij gelang eine schwungvolle Bearbeitungder Jazz Suite für ein symphonisches <strong>Blasorchester</strong>.Danse BacchanaleCamille Saint-Saëns (1835 – 1921)aus «Samson et Dalila»Beschreibung der KomponistenSamson et Dalila ist eine zwischen 1868 und 1877 entstandeneOper in drei Akten von Camille Saint-Saëns auf ein Libretto vonFerdinand Lemaire. Die Handlung basiert auf dem biblischenBuch der Richter und ist zwischen 1100 und 1000 v. Chr. anzusetzen.Es ist die einzige der 13 Opern von Saint-Saëns, diesich auf der Bühne durchsetzen konnte.Die Handlung der Oper lehnt sich an das Buch der Richter,Kapitel 13 – 16 an. Das Volk Israel war nach dem Exodus in derZeit des Josua in Palästina eingewandert. Unter Missachtungdes Ersten Gebotes fiel es in den Polytheismus zurück undverehrte neben Jahwe die kanaanäischen Götter. Zur Strafedafür geriet es in die Knechtschaft der Philister.Eine Wende kam erst mit dem Auftreten des legendenhaftenSamson. Dieser war als Befreier des Volkes verheissen wordenund durfte sein Haupthaar nicht scheren lassen. Samson standals Einzelkämpfer in der Tradition der Heroen und verfügtewie Herakles über gigantische Kräfte. Charakterlich galt er alsaufbrausend und gewalttätig. Seine Widersacherin und Ver-Das vorliegende Stück wurde als solistisches Werk von RudolfWürthner für Akkordeon komponiert und verlangt eine sehrhohe Virtuosität des Musikers. Das Werk strahlt durch seineLebendigkeit eine hohe Anziehungskraft aus, ist bei Interpretenund Zuhörern sehr beliebt und gehört zum festenBestandteil der Akkordeon-Szene.Franz Liszt(*22. Oktober 1811 in Raiding/Doborján, damals ungarischesKronland des Kaisertums Österreich, †31. Juli 1886 inBayreuth) war ein österreichisch-ungarischer Komponist,Pianist, Dirigent, Theaterleiter, Musiklehrer und Schriftsteller.Liszt war einer der prominentesten Klaviervirtuosen undeiner der produktivsten Komponisten des 19. Jahrhunderts.Er hat in vielen unterschiedlichen Stilen und Gattungen kom -poniert, war mit seinen Sinfonischen Dichtungen ein Wegbereiterder «programmatischen Musik» und wird mit seinenHauptwerken zur Neudeutschen Schule gezählt.Nach eigenen Angaben aus späterer Zeit hatte Liszt sichim Alter von sieben Jahren das Notenschreiben allein angelerntund nach Angaben seines Vaters vor seinem neuntenJahr bereits «ziemlich viele Bögen mit Noten gekritzelt».Adam List, der das aussergewöhnliche Talent seines Sohnesmehr und mehr erkannte, setzte nun alles daran, seinenSohn zu «formen», und wurde – ähnlich wie Leopold Mozart –ein gestrenger Musik-Erzieher. Die frühe Fixierung Lisztsauf eine Karriere als Pianist führte zu erheblichen Mängelnin der Allgemeinbildung, die erst später durch intensivesSelbststudium aufgeholt werden konnten.Liszt unternahm schon früh viele Konzertreisen inEuropa, welche ihn mit vielen Musikern bekanntmachte.Bei einem Vergleich mit diesen Künstlern muss ihmbewusst geworden sein, dass er in seiner eigenen Ent -wicklung weit zurückgeblieben war.Der Musiker hatte einen starken Hang sich mit anderenPianisten zu messen und sein Können zur Schau zu stellen.Liszt wurde ruhmsüchtig und prahlte mit seinen Erfolgenund seinen Kontakten zur Aristokratie. In manchen Städten –insbesondere in Berlin – entwickelte sich eine regelrechte«Lisztomanie» mit Reaktionen, die an die Hysterie der Fans


30 KOMPONISTENsolistin | KOMPONISTEN31von modernen Popstars erinnern. Um das Bedürfnis seinerVerehrerinnen nach einer Locke von seinem Haar zubefriedigen, schaffte sich Liszt einen Hund an, dessen Fellunbemerkt als Lockenlieferant diente.In Paris waren seine Erfolge weniger spektakulär, dennhier blieb Sigismund Thalberg auch weiterhin «die Nummereins». Wenig erfolgreich war Liszt auch mit Konzerten inEngland, Schottland und Irland. Die Tourneen wurden fürihn zu einem finanziellen Debakel. Grundsätzlich warenseine Einkünfte als Virtuose nicht gering, allerdings gab erdurch einen luxuriösen Lebensstil ungewöhnlich viel Geldwieder aus und machte teilweise hohe Schulden.Sein letzter Lebensabschnitt war geprägt durch dieZusammenarbeit mit Richard Wagner und den Besuchender Bayreuther Festspielen. Nach dem Tod Wagners reisteer nochmals, bereits schwer erkrankt, nach Bayreuthwo er drei Tage nach seiner Ankunft verstarb. Liszt wurdeauf dem Stadtfriedhof beigesetzt.Charles Camille Saint-Saëns(*9. Oktober 1835 in Paris; †16. Dezember 1921 in Algier)war ein französischer Pianist, Organist, Musikwissenschaftler,Musikpädagoge und Komponist der Romantik.Saint-Saëns’ musikalisches Talent wurde schonfrüh von seiner Mutter und seiner Grosstante gefördert.Mit 3 Jahren konnte er lesen, im Alter von sechs Jahrenschrieb er erste Kompositionen, mit elf Jahren gab er 1846sein erstes öffentliches Konzert in der Salle Pleyel in Paris.Am Pariser Konservatorium studierte er Klavier, Orgel undKomposition. 1852 wurde er Organist von Saint-Séverin inParis. In diesem Jahr lernte er Franz Liszt kennen, der auchmusikalisch einen nachhaltigen Einfluss auf ihn ausüben sollte.Sein musikalisches Debüt als Komponist hatte er 1853,als seine erste Sinfonie aufgeführt wurde, und 1857 mit seinerzweiten, die von der Kritik positiv aufgenommen wurden.Vom Theater beeinflusst entstanden 1865 die Opern«Le Timbre d’Argent» und 1868 «Samson et Dalila», diewenig erfolgreich waren. 1877 wurde «Samson et Dalila» inWeimar und Lyon uraufgeführt, in Paris fand die Uraufführungsogar erst 1892 statt.Wesentlich mehr Erfolg hatte er mit seinen sinfonischenDichtungen wie beispielsweise «Danse macabre», in demer das Xylophon in die sinfonische Musik einführte.Lange Junggeselle geblieben, heiratete er 1875 mit40 Jahren die 19-jährige Industriellentochter Marie-LaureTruffot aus Le Cateau-Cambrésis. Die Ehe verlief unglück-lich. Zwei Söhne starben 1878. Saint-Saëns verliess seineFrau unter Zurücklassen eines Zettels «Ich bin weg» undzog zu seiner Mutter zurück.In den 1880er Jahren galt er als grösster Musiker desLandes, wurde 1881 in die Akademie der schönen Künstegewählt. In den letzten Lebensjahren reiste er viel nachNordafrika und Amerika, noch mit 80 Jahren machte ereine erfolgreiche USA-Tournee. Er bekämpfte Einflüsse derdeutschen Musik auf die französische und besonders denKult um Richard Wagner und Arnold Schönberg.Mit der Zeit verblasste sein Ruhm in Frankreich, wo erals altmodisch galt. Obwohl er sich für eine progressivefranzösische Sinfonik eingesetzt hatte, blieb seine Musikeher konservativ. Eine grosse Ausnahme stellt seinSpätwerk «Le Carnaval des Animaux» (Karneval der Tiere)von 1886 dar, das sich durch seinen deskriptiven Charaktervon der zeitgenössischen Musik abhob. 1908 komponierteer zum ersten Mal eine spezielle Filmmusik für den Film«Die Ermordung des Herzogs von Guise».Nach dem Tod in Algier auf einer Reise wurde er nach Parisüberführt und dort auf dem Friedhof Montparnasse beigesetzt.Rudolf Würthner(*13. August 1920, †3. Dezember 1974) war ein deutscherSolist, Komponist und Arrangeur.Nach seinem Studium an der Städtischen MusikschuleTrossingen und der Hochschule für Musik in Stuttgartwar er von 1939 bis 1942 Musiklehrer in Trossingen, welchesetwa 40 km nördlich von Schaffhausen liegt.Ab 1947 war er Dirigent des Orchesters der Firma Hohner,welche in Trossingen beheimatet und bis heute berühmtfür die Herstellung von hochwertigen Akkordeons und Mund -harmonikas ist.Rudolf Würthner verkörpert noch heute, 35 Jahre nachseinem viel zu frühen Tod, ein Idol für Generationen vonAkkordeonfreunden. Die herausragende Persönlichkeithinterliess als Lehrer, Dirigent und Virtuose einen prägendenEinfluss. Einen breiten Raum seines Schaffens nahmdas Komponieren und Arrangieren ein.Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch(*25. September 1906 in Sankt Petersburg; †9. August 1975 inMoskau) war ein sowjetischer Komponist, Pianist und Pädagoge.Schostakowitschs unmittelbare Vorfahren kamen aus Sibirien.Der Vater des Komponisten war Physiker und Mathematiker undmit der russischen Pianistin Sofia Kokulina verheiratet. Trotz dermusikalischen Tradition in der Familie fand der Sohn zunächstkaum Gefallen an der Musik. Die Mutter konnte aber dieInteressen ihres Sohnes auf das Klavier lenken. Das musikalischeTalent des Jungen entfaltete sich durch den Klavierunterricht undDmitri unternahm bald seine ersten kompositorischen Versuche.1917 wurde der Elfjährige Augenzeuge, wie bei einer De -monstration ein Arbeiter von Polizisten erschossen wurde. Dmitrikomponierte daraufhin eine Hymne an die Freiheit und einenTrauermarsch für die Opfer der Revolution.Weil ihm sein Klavierlehrer bald nichts mehr beibringenkonnte, begann Schostakowitsch 1919 am Konservatoriumin Petrograd Klavier und Kompositionslehre zu studieren. DerKonservatoriumsdirektor Alexander Glasunow verfolgte dieEntwicklung dieses Jungen mit dem enormen Talent und demabsoluten Gehör mit Aufmerksamkeit.Der sensationelle Erfolg der 1. Sinfonie in f-Moll als Abschlussseiner Konservatoriumsausbildung verschaffte Schostakowitsch1925 im Alter von nur 19 Jahren weltweite Anerkennung. DerKomponist setzte sich in der folgenden Zeit mit verschiedenenzeitgenössischen Musikrichtungen wie dem Futurismus, derAtonalität und dem Symbolismus auseinander, ist dabei dennocheinen ganz eigenen Weg gegangen. Seine Musik ist eine Mischungaus Konvention und Revolution, die sich auf ein fundiertesSolistinBettina Herzog-BuchmannAkkordeon Solistin SoKoNach dem Lehrdiplomstudium am Konservatorium in Winterthur,erweiterte Bettina Herzog-Buchmann ihre Kenntnisse beiTeodoro Anzellotti an der Hochschule für Musik und Theaterin Biel/Bern. Sie interpretiert neben Werken alter Musik(Frühbarock bis Spätromantik) hauptsächlich zeitgenössischeMusik. So arbeitet sie regelmässig mit Komponisten zusammenund bringt deren Werke zur Erstaufführung. Sie spieltebei verschiedenen Festivals und Konzertreihen, sowie beizahlreichen Projekten mit Freier Improvisation. Während denInternationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt.2000 wurde sie für ihre Interpretationen mit dem Stipendienpreisausgezeichnet. Als Autorin des Buches «Die Spieltechnikdes Akkordeons» ist Bettina Herzog-Buchmann als Spezialistinzeitgenössicher Interpretation bekannt. Ihr Buch zeigt dieSpieltechniken und Möglichkeiten des Akkordeons auf und ist2010 zweisprachig (d/e) beim Bärenreiter-Verlag erschienen.kompositorisches Handwerk gründet und durch fantasievolleInstrumentierungen und moderne Melodik sowie Harmonikbesticht. Inspiriert wurde er durch die Werke zeitgenössischerKomponisten wie Igor Strawinsky und Sergei Prokofjew.Unter der Regierung von Stalin musste der Komponistsein Schaffen in den Dienst des Staates stellen. Doch hinter denscheinbaren Zugeständnissen an das stalinistische Regimeversteckte Schostakowitsch an vielen Stellen eine Mischung ausSpott, Sarkasmus und Kritik an den politischen und gesellschaftlichenZuständen.Obwohl Schostakowitsch beim Publikum und der Fachweltmit Begeisterung aufgenommen wurde, sorgten viele Werkebei den Machthabern der Sowjetunion für Aufruhr. Die Zensurwar allgegenwärtig und Stalin kommentierte die Werke mit«Das ist albernes Zeug, keine Musik». Während dem zweitenWeltkrieg verarbeitete der Komponist die schrecklichenEreignisse in verschiedenen Werken, flocht aber weiterhinKritik am russischen Regime ein.Obwohl das Ansehen von Schostakowitsch bei den Machthabernab 1960 stieg, konnten viele Kompositionen nur kurzoder gar nicht aufgeführt werden. Veröffentlichungen fandenerst nach dem Fall des eisernen Vorhanges 1989/90, also nachdem Tode des Komponisten, statt. Schostakowitsch starb am9. August 1975 an einem Herzinfarkt.


WEST SIDE STORY33Jubiläumskonzert <strong>2014</strong>KonzertprogrammCuban OuvertureGeorge Gershwin (1898 – 1937)arr. Douglas Mc LainDanzón Nr. 2Arturo Màrquez *1950arr. Oliver NickelI got plenty o`nuttinGeorge Gershwin (1898 – 1937)arr. Roger NieseAus der Oper «Porgy and Bess»Solist: Toni Jörg, BassSummertimeGeorge Gershwin (1898 – 1937)arr. Roger NiesejuBiLÄuMs-KOnZerT<strong>2014</strong>WestsidestorYLeitung: Karl Herzog, MuriSa. 11. Oktober, 20 UhrSo. 12. Oktober, 17 Uhrim Trafo, BadenAus der Oper «Porgy and Bess»Solistin: Corinne Sutter, SopranBess you is my woman nowGeorge Gershwin (1898 – 1937)arr. Roger NieseSymphonische Tänzeaus dem Musical vonLeonard Bernsteinund Werke vonGeorge Gershwinund Arturo MárquezAus der Oper «Porgy and Bess»Solisten: Corinne Sutter, SopranToni Jörg, BassSymphonic Dances from West Side StoryLeonard Bernstein (1918 – 1990)arr. Paul LavenderPrologueSomewhereScherzoMamboCha-ChaMeeting SceneCool FugueRumbleFinaleSamstag 11. Oktober <strong>2014</strong> 20 Uhr Trafo BadenSonntag 12. Oktober <strong>2014</strong> 17 Uhr Trafo Baden


34 musikstückemusikstücke35Beschreibungen der MusikstückeCuban Ouverture, 1932George Gershwin (1898 – 1937)Die Kubanische Ouvertüre ist ein symphonisches Werk fürOrchester und entstand im Zusammenhang einer zweiwöchigenFerienreise auf Kuba im Jahr 1932. Die Komposition,welche ursprünglich den Titel «Rumba» trug, wird vonkaribischen Rhythmen mit einem ausgedehnten Einsatzvon perkusiven Instrumenten dominiert. Die abwechslungsreichenKlangfarben entstehen durch die stimmungsvolleVerwendung der verschiedenen Register. Das Hauptthemawurde durch den damals aktuellen Hit «EchaleSalsita» von Ignacio Pineiro beeinflusst. Die Premiere am16. August 1932 wurde ein voller Erfolg.Porgy and Bess, 1935George Gershwin (1898 – 1937)I got plenty o’ nuttin’ (auch I got plenty o’ nothin’)ist der Name einer Arie aus dieser Oper.Die Musik dieses Stücks ist jazzgebunden und steht in G-Durund im 2/4-Takt. Bei längeren Haltetönen in der Gesangsstimmehat häufig die Klarinette ein kurzes, Blue Notes ent -haltendes Zwischenspiel. Der Text der Arie handelt stets vonder Einstellung Porgys gegenüber materialistischen Dingenund deren Wert. Er macht so beispielsweise den Vergleich,dass die reiche Bevölkerung Schlösser an den Türen hat, damitihr Besitz nicht gestohlen wird. Porgy hingegen hat nichtbesonders viel, was entwendet werden könnte. Falls seinTeppich von seinem Boden gestohlen würde, wäre ihm dasgleichgültig, denn die Dinge, auf die er Wert legt, sind dieSterne, die Sonne, der Mond, seine Freundin, sein Gott undsein Lied. Was auf den ersten Blick etwas übertrieben wirkt,zeigt sich später als absolut ernstgemeinte Ansicht. Bei derSprache in der Arie handelt es sich um einen Dialekt derafroamerikanischen Bevölkerung der Südstaaten, den Gershwinwährend einer zweijährigen Studienreise erforscht hatte.Summertime ist der Titel der bekanntesten Arie ausder Oper «Porgy and Bess». Summertime wurde als eigenständigesLied aus dieser Oper isoliert vermarktet undentwickelte sich zum Jazz- und Popstandard aller Zeiten.Die Vielzahl der Coverversionen ist unüberschaubar. Beivielen Versionen wurde die ursprünglich sehr hohe Sopranlageoft verlassen und in bequemere Tonlagen transponiert,sodass der Standard für einen grösseren Kreis von Interpretensingbar wurde. Alleine zwischen 1955 und 1992wurden 59 Versionen von Summertime auf LPs veröffentlicht,die dann auch in die LP-Charts gelangten. Summertime inseinen vielen Versionen gehört heute stilübergreifend zu denEvergreens mit Übersetzungen in 30 Sprachen und ist dasmeistinterpretierte Lied aller Zeiten.Symphonic Dances from West Side Story,1957, L. Bernstein (1918 – 1990)• Prologue• Somewhere• Scherzo• Mambo• Cha-Cha• Meeting Scene• Cool Fugue• Rumble• FinaleDie West Side Story ist ein Musical aus den USA nacheiner Geschichte von Arthur Laurents und der Music vonLeonard Bernstein. Die Geschichte zu diesem Musicallehnt sich an das Theaterstück «Romeo und Julia» vonWiliam Shakespeare an.Die Geschichte beschreibt die Lebensumstände imGebiet der «Upper West Side» in New York City in denmittleren Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts. Darinwerden die Rivalitäten von verschiedenen ethnischenGruppen, welche aus unterschiedlichen Ländern in dieUSA eingewandert sind, thematisiert. Natürlich darfeine kulturübergreifende Liebesbeziehung nicht fehlen,welche wegen den Spannungen zwischen den ethni -schen Gruppen zum Scheitern verurteilt ist.Die Erstaufführung fand 1957am Brodway statt. Seitdann sind unzählige Neuauflagen dieses Werkes überdie Bühnen gegangen. 1961 wurde das Musical verfilmtund erhielt mehrere Auszeichnungen. Im gleichen Jahrstellte Leonard Bernstein aus dem Musical eine Suite fürOrchester zusammen, welche populäre Teile des Hauptwerkesin Dances from West Side Story zusammenfasstund viele Tanzrhythmen verwendet.Danzón Nr. 2, 1994Arturo MàrquezDer Danzón Nr. 2 ist das bekannteste Werk vonArturo Màrquez und basiert auf einer Synthese auskubanischen Rhythmen und spanischen Tanzformen.Die Form des Danzon ist ein sehr wichtiger Teil derFolklore von Veracruz, Mexiko.Das Stück setzt vor allem auf die klanglichen undrhythmischen Akzente mit welchen die eingängige Melodievorgetragen wird. Es entsteht eine perkussive Spannung,die durch das schrittweise Beschleunigen des Tempos undweiter mit dem Variieren der Klangfarbe gesteigert wird.Das elegante Thema wird im Verlauf des Stückes mehrfachvon verschiedenen Instrumenten solistisch intoniert,wodurch ein reizvolles Zwiegespräch entsteht.Porgy and Bess ist eine Oper in drei Akten von GeorgeGershwin und schildert das Leben von Afroamerikanernin der Schwarzensiedlung «Catfish-Row» in Charleston um1870. Das Werk wurde zwischen 1933 und 1935 komponiert.Die Handlung stammt aus dem Roman Porgy vonDuBose Heyward, der auch das Libretto der Oper abfassteund zusammen mit Georges Bruder Ira Gershwin alsUrheber für die Liedtexte genannt wird.Bess, you is my woman now ist ein Duett vonPorgy und seiner geliebten Bess. Die zwei jungen Leutebesingen ihre tiefen Gefühle zueinander und drückenaus, dass sie nun immer für einander da sein wollen.Auch dieses sehr populäre Stück wurde von vielen Künstlernwie Harry Belafonte und Barbara Streisand neu vertontund auf Tonträger aufgenommen.


36 KOMPONISTENkomponisten 37Beschreibungen der KomponistenGeorge GershwinSängern aufgeführt werden darf. Er hat damit mehr fürdie Anerkennung und Gleichbehandlung der schwarzen(*26. September 1898 in Brooklyn, New York City; †11. Juli Bevölkerung getan als es irgendein Politiker seiner Zeit1937 in Hollywood) war ein US-amerikanischer Komponist, jemals vermocht hätte.Pianist und Dirigent. George Gershwin wurde 1898 alsGershwin war Protagonist des «Symphonic Jazz» mitJacob Gershovitz als Kind der russisch-jüdischen ImmigrantenMorris und Rose Gershovitz geboren. Diese waren etwa rikanische mit der zeitgenössischen symphonischen KulturWerken, in denen er in nie dagewesener Weise die afroame-um 1891 in die USA eingewandert. George hatte zwei Brüder, (und damit auch der Oper) verband und völlig neue WeltenIra Gershwin und Arthur sowie eine Schwester, Frances.eröffnete.1910 kauften die Gershwins für die Musikstunden des älteren Während George Gershwin in Hollywood an der PartiturSohnes Ira ein Klavier, auf dem aber bald George spielte.von «The Goldwyn Follies» arbeitete, brach er am Flügel1912 wurde Charles Hambitzer sein Klavierlehrer und blieb zusammen und starb am 11. Juli 1937 an einem Gehirntumor.bis zu seinem Tod 1918 auch sein Mentor. Er lehrte seinem Er wurde auf dem «Westchester Hills Cemetery» inSchüler konventionelle Klaviertechniken und ermunterte ihn, Hastings-on-Hudson (New York) beigesetzt.europäischen Meisterwerke zu spielen.Ab 1914 arbeitete George Gershwin als Hauspianistim New Yorker Musikverlag Jerome H. Remick. Seine Aufgabe Leonard Bernsteinwar es bald, neue Lieder seines Verlages den Bandleadernund Theateragenten vorzuspielen und zu verkaufen. Angeregtdurch diese Tätigkeit, versuchte er sich in der Kompositionvon eigenen Liedern und Tanzstücken. 1916 veröffentlichte er«When You Want ‚Em You Can’t Get ‚Em» als erstes Lied.Trotz des Misserfolgs dieser Komposition wurden einigeBroadway-Komponisten auf ihn aufmerksam und benutztenin den kommenden Jahren mehrere seiner Lieder in ihrenMusicals.Gershwin studierte in dieser Zeit beim KomponistenRubin Goldmark sowie bei dem Avantgardisten Henry Cowellweiterhin Klavier und bei Edward Kilenyi Harmonielehre,Musiktheorie und Instrumentation. 1918 gelang ihm mit demLied «Swanee» der erste USA-weite Hit, der auf dem Broadwayzu seiner Anerkennung als Komponist führte. Er interpretierteseine Klavierkonzerte auch als Pianist. Viele seinerWerke erlangten auch über Amerika hinaus grosse Popularität.Teilweise wurden seine Kompositionen als Filmmusikverwendet. Andere wiederum gelten als Jazz-Standardsund wurden von namhaften Stars der amerikanischen und (*25. August 1918 in Lawrence, Massachusetts; †14. Oktoberinternationalen Unterhaltungsmusik interpretiert.1990 in New York City) war ein US-amerikanischer Komponist,Vor der Arbeit an der Oper «Porgy and Bess» verbrachte Dirigent und Pianist ukrainisch-jüdischer Abstammung.Gershwin einen Sommer in Folly Island in der Nähe vonBernstein entstammte einer EinwandererfamilieCharleston (South Carolina), um sich mit der afro-ameri- aus Riwne (Równo). Er wurde als Louis Bernstein geboren.kanischen Musik vertrauter zu machen. Gershwin hatIm Alter von 16 Jahren änderte er seinen Vornamenverfügt, dass sein Hauptwerk szenisch nur von schwarzen in Leonard, der bis dahin sein Rufname gewesen war.Er studierte an der Harvard-Universität Klavier undKomposition. Bereits 1943 wurde er Assistenzdirigent desNew York Philharmonic Orchestra unter Artur Rodzinski.In eben diesem Jahr konnte Bernstein seine Begabung unterBeweis stellen, als er kurzfristig für den erkrankten BrunoWalter einspringen musste. Die eindrucksvolle Aufführungvon Schumanns «Manfred-Ouvertüre» und Strauss’ «DonQuixote», welche über den Rundfunk landesweit übertragenwurde, verhalf ihm zum Durchbruch und war so Beginneiner beispiellosen Karriere.Bernstein wurde ein hoch angesehener Dirigentweltbekannter Orchester, vor allem als erster US-amerikanischerMusikdirektor des New York Philharmonic Orchestra undals regelmässiger Gastdirigent der Wiener Philharmonikersowie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.Sein Repertoire umfasste klassische wie avantgardistischeWerke. Speziell das Werk Gustav Mahlers fand seineBeachtung und Bewunderung. Daneben wurde er auch alsKomponist durch Werke wie das Musical «West Side Story»und «Candide» bekannt. Weiter wirkte er als Pianist und Lehrer.Seine Fernsehsendungen «Young People’s Concerts» –Konzerte für junge Leute – mit dem New York PhilharmonicOrchestra, waren herausragende Beiträge zur musikalischenBildung. Mit seinem Charisma, seiner grossenSprachbegabung und seinem Humor vermochte er das Publikumzu fesseln und sowohl Kindern als auch ErwachsenenBegriffe und Werke der klassischen Musik vorzustellenund zu erläutern.Als eine seiner letzten Produktionen dirigierteLeonard Bernstein am 23. und 25. Dezember 1989 in BerlinBeethovens Neunte Symphonie. Für die Feierlichkeitenanlässlich des Falls der Berliner Mauer hatte Bernstein denText von Friedrich Schillers Ode an die Freude in Ode andie Freiheit geändert. «Ich bin sicher, Beethoven würde unszustimmen», so Bernsteins Kommentar.Am 14. Oktober 1990 starb Leonard Bernstein 72-jährigan den Folgen eines Herzinfarkts. Sein Grab befindet sichin New York.Arturo Màrquez(*20. Dezember 1950 in Álamos) ist ein mexikanischerKomponist. Er ist bekannt für seine sinfonischenWerke, die Elemente alter mexikanischer Volksmusikin den Orchesterklang integrieren.Màrquez wurde als ältestes von neun Kindern einesMariachi-Musikers in Álamos in der nordmexikanischenProvinz Sonora geboren. Mariachi ist die Bezeichnungfür eine typisch mexikanische Musikformation aus demBundesstaat Jalisco. Auch sein Grossvater war Musikerund spielte mexikanische Volks- und Salonmusik. Arturowar also schon in seiner Kindheit mit mehreren musikalischenStilen vertraut und erhielt in Mexiko erstenKlavierunterricht. Später wanderte die Familie nachKalifornien aus und liess sich in der Nähe von Los Angelesnieder, wo Arturo die High School besuchte, mit demSpiel der Posaune begann und ausserdem Geigenunter -richt erhielt.Im Alter von 16 Jahren kehrte er nach Mexiko zurückund studierte Komposition am Mexican Music Conservatory.Màrquez gewann ein Stipendium der französischenRegierung und studierte daraufhin in Paris. Schliesslichbekam er in den USA ein Fulbright-Stipendium und erwarbeinen Masterabschluss in Komposition am CaliforniaInstitute of the Arts in Valencia, Kalifornien.Màrquez war in Mexiko schon als Komponist etabliert,als er mit der Reihe von Danzones in den frühen 1990erJahren seinen internationalen Durchbruch feierte.Zurzeit lebt Màrquez mit seiner Familie in Mexico Cityund unterrichtet an der National University of Mexico,der Superior School of Music und dem CENIDIM (NationalCenter of Research, Documentation and Information ofMexican Music).


38 SOLISTENGÖNNERLISTE 39SolistenToni JörgBassFreunde des BOGWir bedanken uns ganz herzlichfür die Unterstützung bei:Toni Jörg studierte nach der Matura Sologesang am KonservatoriumZürich und gleichzeitig Turnen und Sport an derEidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.Danach bildete er sich bei Helen Häfeli als Sänger weiterund bestand die Ausbildung zum Schulmusiker II am Konservatorium Zürich. Er besuchte Meisterkurse in alter Musik beiAndrea von Ramm und nahm Stunden bei der OpernsängerinRuth Rohner und beim Konzert- und Opernsänger FranzLindauer. Danach besuchte er Gesangs- und Korrepetitionsstundenbei Denette Whitter (Opern- und KonzertakademieSchloss Henfenfeld). Dort belegte er auch Meisterkurse inGesangstechnik in Musicals und Opern, besuchte Rollenstudienkursemehrerer Opern (mit Aufführungen) und sang viermalHauptpartien in Operetten an Silvestergalas.Seit vielen Jahrenunterrichtet er an Zürcher Gymnasien Musik und Sport.Daneben singt er in Kirchenkonzerten und in Oratorienaufführungenin der ganzen Schweiz. In einer Aufführungdes ersten Musicals «Showboat» sang er die Rolle des FarbigenJoe (Ol’ man river). In seinem ersten Liederabend sang erLieder aus der Romantik und Songs des Swings.Clemens und Jeannette Frei<strong>Gebenstorf</strong>Fredy FischerZurzachGemeinde <strong>Gebenstorf</strong>G. Zehnder AGBirmenstorfAlbert MüllerDipl. Wirtschaftsprüfer | BadenABB Schweiz AGCorinne Angela SutterSopranDie Sopranistin Corinne Angela Sutter wurde in der Schweizgeboren. Sie studierte an den Musikhochschulen Winterthurund Zürich, dem Opernstudio Biel und an der Universitätfür Musik in Wien Liedgesang bei Prof. Charles Spencer. Siebesuchte Meisterkurse und Unterricht bei Prof. CharlesSpencer, Prof. Ulf Bästlein, Janet Perry, Paolo Vaglieri undIrwin Gage. Seit 2006 bildet sie sich bei KS Deborah Polaskiweiter. Am Theater Biel Solothurn war sie unter anderem alsLady Macbeth (Verdi «Macbeth»), Leonora (Verdi «Il Trovatore»),Lucrezia (Verdi «I due Foscari»), Miss Jessel (Britten «The Turnof the Screw»), Arcabonne/Urgande (Lully «Amadis»), Elettra(Mozart «Idomeneo), 1. Dame (Mozart «Die Zauberflöte») und alsIsabella (von Suppé «Boccaccio») zu sehen und zu hören. Zuihrem Konzertrepertoire zählen Werke wie das «Stabat mater»von Dvorak und Rossini, das «Requiem» von Dvorak, Mozartund Verdi und «Elias» von Mendelssohn. Letzteres sang sie2009 unter der Leitung von Eberhard Rex im KKL Luzern.Das «Requiem» von Verdi sang sie 2008 unter der Leitungvon Edgar Hykel in Potsdam. Ausserdem wirkte sie 2007 alsSolistin an der EM’08-Endauslosung in Luzern unter derLeitung von Bertrand de Billy mit. 2005 wurde sie in Husummit dem Thomas-Wiese-Preis für Liedgesang, 2007 mit demLiedpreis der Stiftung Nordfriesland und 2011 und 2012 mitdem Nicolaus-Bruhns-Preis für Gesang ausgezeichnet. ImSommer 2013 erhielt Corinne Angela Sutter von den Zuhörerinnenund Zuhörern des Abschlusskonzertes zum Meisterkursfür Liedgesang in Husum den erstmals verliehenen Publikumspreis.NebstOpernproduktionen ist sie in Konzerten undLiederabenden in der Schweiz und in Deutschland zu hören.www.bogebenstorf.ch | info@bogebenstorf.ch | <strong>Blasorchester</strong> <strong>Gebenstorf</strong> | Postfach | 5142 <strong>Gebenstorf</strong>

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