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Preisfindung für eine Pkw-Fahrschule - Fahrlehrer-Verband Berlin eV

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Richtig<br />

kalkulieren<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

1


Wären die <strong>Fahrschule</strong>ntgelte in der Vergangenheit<br />

regelmäßig kalkuliert worden, dürfte es<br />

Deutschlands <strong>Fahrschule</strong>n sicherlich besser<br />

gehen als es ihnen zurzeit geht. Regional sehr<br />

unterschiedlich erleben wir insbesondere in den<br />

sechs neuen Bundesländern <strong>eine</strong>n Preisverfall<br />

ohnegleichen, aber auch in den alten Bundesländern<br />

hört man zunehmend Klagen über<br />

Preisverfall und Billiganbieter. Die Gründe, in<br />

<strong>Verband</strong>sveröffentlichungen sowie im „Branchen<br />

Spezial“ der Volksbanken-Raiffeisen-<br />

Banken mehrfach beschrieben, dürften insbesondere<br />

im Überangebot „Fahrschulausbildung“<br />

zu sehen sein. Der Blick zum Preis des<br />

Nachbarn trübt leider allzu oft den Blick <strong>für</strong><br />

die eigene Kostensituation. Man senkt den<br />

Preis in der Hoffnung auf <strong>eine</strong>n schnellen<br />

Fahrschülerzuwachs, nur hält der Nachbar leider<br />

dagegen. Der Erfolg: nach kurzer Zeit teilt<br />

man sich wieder die gleiche Anzahl an Fahrschülern,<br />

nur auf sehr viel niedrigerem Preisniveau.<br />

Der Ruf nach staatlichen Eingriffen, wie<br />

z. B. <strong>eine</strong>r Gebührenordnung in Verbindung<br />

mit <strong>eine</strong>r Regulierung der Anzahl an<br />

<strong>Fahrschule</strong>n wird insbesondere dort laut, wo<br />

der Preisverfall am höchsten ist. Nur wird es<br />

solche staatlichen Eingriffe weder jetzt noch in<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong> <strong>Fahrschule</strong><br />

Zukunft geben. Im neuen Europa sind<br />

Deregulierungsmaßnahmen und schlanker<br />

Staat angesagt. Im Übrigen wird den<br />

<strong>Fahrschule</strong>n vorgehalten, dass sie in <strong>eine</strong>r<br />

wirtschaftlich außerordentlichen günstigen<br />

Situation sind, verfügen sie doch über ein<br />

jährlich fest umrissenes Kundenpotential.<br />

Eigene Kosten kennen<br />

Um s<strong>eine</strong> Preissituation den Kosten anzupassen,<br />

muss man s<strong>eine</strong> Kosten kennen. S<strong>eine</strong><br />

Kosten kann man nur kennen lernen, wenn<br />

man sich ausgiebig mit dem Zahlenmaterial<br />

s<strong>eine</strong>r <strong>Fahrschule</strong> befasst. Wichtig ist auch,<br />

dass man <strong>eine</strong>n guten Überblick über s<strong>eine</strong><br />

privaten Kosten hat, anderenfalls besteht die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass es bei der Erstellung<br />

der Überschussrechnung/Bilanz des<br />

vergangenen Jahres ein böses Erwachen gibt,<br />

weil man feststellt, dass man die <strong>Fahrschule</strong><br />

mit zu hohen Privatentnahmen belastet hat.<br />

Hierbei wird vorausgesetzt, dass der<br />

Fahrschulinhaber als Angehöriger <strong>eine</strong>s freien<br />

Berufes selbständiger Unternehmer ist. Dies<br />

dürfte wohl bei Fahrschulinhabern<br />

überwiegend der Fall sein.<br />

Kalkulieren<br />

Kalkulieren kann man zu verschiedenen Zwecken.<br />

Zum Beispiel zur Neueröffnung <strong>eine</strong>r<br />

<strong>Fahrschule</strong> oder <strong>eine</strong>r Zweigstelle oder zur<br />

Überprüfung der Preis-/Kostensituation während<br />

<strong>eine</strong>s laufenden Geschäftsjahres. Da sich<br />

Neueinsteiger eher am Nachbarn als an den<br />

ihnen häufig noch unbekannten Kosten ihres<br />

zukünftigen Geschäftsbetriebes orientieren,<br />

soll in diesem Bericht insbesondere auf die<br />

Überprüfung des vorhandenen Preises eingegangen<br />

werden. Erst wer beim Durchrechnen<br />

der eigenen Zahlen erfährt, <strong>für</strong> welchen Betrag<br />

tatsächlich die Leistung erbracht wird, hat die<br />

notwendige Wut im Bauch um Änderungen<br />

herbeizuführen.<br />

An dieser Stelle soll der Versuch unternommen<br />

werden, sich ohne viel Aufwand in Form <strong>eine</strong>r<br />

verkürzten Kalkulation <strong>eine</strong>n ungefähren<br />

Überblick über die eigene Situation zu verschaffen.<br />

Hierbei wird man häufig feststellen,<br />

dass <strong>eine</strong> umfassendere Kalkulation unerlässlich<br />

ist. Für <strong>eine</strong> derartige Kalkulation könnte<br />

man sich weiterer Hilfen bedienen, insbesondere<br />

des Buches von Markus Pfalzgraf Kalkulation<br />

in der <strong>Fahrschule</strong>.<br />

2


Für die in den folgenden Tabellen aufgeführten<br />

Zahlen wurde auf Seminarzahlen zurückgegriffen,<br />

die in Fortbildungsseminaren der <strong>Fahrlehrer</strong>verbände<br />

<strong>Berlin</strong>, Bremen, Brandenburg,<br />

Sachsen, Saar und Rheinland gesammelt wurden.<br />

Euro<br />

Alle Beträge werden in DM und Euro angegeben<br />

um den Übergang auf die Euro-Währung<br />

zu erleichtern.<br />

Umrechnungsfaktor: DM x 0,51129 = EUR,<br />

EUR x 1,95583 = DM<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

Erfolgsneutrale Mehrwertsteuer<br />

Bei <strong>eine</strong>r Kalkulation wird die Mehrwertsteuer<br />

nicht berücksichtigt, da sie erfolgsneutral ist.<br />

Hierzu ein einfaches Beispiel über das Steuerberater<br />

sicherlich den Kopf schütteln würden.<br />

Aber aus vielen Seminaren konnte die Erkenntnis<br />

gewonnen werden, dass die Begriffe<br />

Umsatzsteuer, Mehrwertsteuer und Vorsteuer<br />

sowie deren Verrechnung miteinander oft zu<br />

erheblichen Schwierigkeiten führte.<br />

Beispiel: Erlöse aus der Klasse B Fahrschulung<br />

von 1.000,00 DM / 511,29 € steht <strong>eine</strong> Repa-<br />

Beträge incl. Mehrwertsteuer:<br />

Erlöse Klasse: B 1.000,00 DM<br />

abzüglich Reparaturkosten 500,00 DM<br />

abzüglich an das Finanzamt abzuführende Umsatzsteuer 68,95 DM<br />

Überschuss 431,05 DM<br />

Beträge ohne Mehrwertsteuer:<br />

Erlöse Klasse: B 862,10 DM<br />

abzüglich Reparaturkosten 431,05 DM<br />

Überschuss 431,05 DM<br />

Man kann also an den beispielhaften Überschussberechnungen<br />

schnell erkennen, dass die<br />

Mehrwertsteuer tatsächlich erfolgsneutral ist<br />

und deshalb bei der Kalkulation nicht zu berücksichtigen<br />

ist.<br />

Bitte beachten Sie:<br />

511,29 €<br />

255,65 €<br />

35,25 €<br />

220,39 €<br />

440,78 €<br />

220,39 €<br />

220,39 €<br />

Bei allen Erlösen sowie bei allen Kosten sind<br />

die Beträge ohne Mehrwertsteuer einzusetzen.<br />

Erst, wenn der Nettopreis endgültig feststeht,<br />

raturrechnung des Ausbildungsfahrzeuges in<br />

Höhe von 500,00 DM / 255,65 € gegenüber.<br />

Die Erlöse der Kl. B über 1.000,00 DM /<br />

511,29 € beinhalten 16% MwSt = 137,90 DM /<br />

70,51 €, die eigentlich an das Finanzamt abzuführen<br />

sind, wären nicht die Reparaturkosten<br />

<strong>für</strong> <strong>eine</strong>n <strong>Pkw</strong> die gleichfalls 16% MwSt =<br />

68,95 DM / 35,25 € beinhalten, die als Vorsteuer<br />

von den 137,90 DM / 70,51 € abgezogen<br />

werden dürfen. Nur die Differenz von 68,95<br />

DM / 35,25 € muss tatsächlich an das Finanzamt<br />

abgeführt werden.<br />

Wie rechnet man die Mehrwertsteuer aus<br />

den Erlösen/Kosten heraus?<br />

Entweder benutzt man <strong>eine</strong><br />

Mehrwertsteuertabelle oder <strong>eine</strong>n<br />

Taschenrechner.<br />

Um aus <strong>eine</strong>r bestimmten Zahl 16% MwSt<br />

herauszurechnen multipliziert man diesen<br />

Betrag mit 0,1379. Bei 7% MwSt beträgt der<br />

Multiplikator 0,065.<br />

wird die Mehrwertsteuer hinzugerechnet, um<br />

den abschließenden Verbraucherendpreis <strong>für</strong><br />

die Fahrschulpreislisten zu erhalten.<br />

3


Allgem<strong>eine</strong> Hinweise zur Einsatzmöglichkeit <strong>eine</strong>s <strong>Fahrlehrer</strong>s mit <strong>eine</strong>m Ausbildungsfahrzeug PKW<br />

Ein <strong>Pkw</strong> der mit <strong>eine</strong>m <strong>Fahrlehrer</strong> besetzt ist, könnte bei 100 %iger Auslastung je Tag 495 Minuten, bzw. 11 Fahrstunden zuzügl. 15 Minuten <strong>für</strong> Ausbildung<br />

und Prüfung eingesetzt werden (§ 6 <strong>Fahrlehrer</strong>gesetz). Es wurde in den Seminaren unterstellt, dass ein <strong>Fahrlehrer</strong> regelmäßig 11 Stunden zu je 45 Minuten<br />

täglich im Einsatz ist und dieses an mindestens 5 Tagen in der Woche.<br />

Tabelle 1<br />

Jahreseinsatzzeiten - Seminarzahlen -<br />

Ihre Zahlen<br />

1 Jahr 365 Tage 365 Tage<br />

abzüglich Sonntage 52 Tage Tage<br />

* abzüglich <strong>eine</strong>n freien Tag je Woche 52 Tage Tage<br />

abzüglich Urlaub des <strong>Fahrlehrer</strong>s 26 Tage Tage<br />

abzüglich Krankheit des <strong>Fahrlehrer</strong>s 8 Tage Tage<br />

abzüglich Fortbildung des <strong>Fahrlehrer</strong>s 3 Tage Tage<br />

** abzüglich Feiertage 10 Tage Tage<br />

abzüglich Fahrzeug in der Werkstatt 4 Tage Tage<br />

*** abzüglich Risikovorsorge 3 Tage Tage<br />

Verbliebene Einsatztage 207 Tage Tage<br />

207 Arbeitstage ergeben bei 11 Fahrstunden/Tag 2277 Stunden zu je 45 Minuten<br />

* Der freie Tag wird häufig über die Woche verteilt, z. B. Mittwoch vormittag u. Freitag nachmittag<br />

** Feiertage können in den Bundesländern unterschiedlich geregelt sein.<br />

*** z. B. Fehlstunden bei kurzfristiger Absage, Wetterausfallstunden u.s.w.<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

Wird <strong>eine</strong> Woche nicht von Feiertagen oder anderen<br />

Fehlzeiten unterbrochen ist zu bedenken, dass bei 55<br />

Fahrstunden je Woche ein <strong>Fahrlehrer</strong> regelmäßig <strong>eine</strong><br />

Wochenarbeitszeit von 41,25 Zeitstunden (60 Minuten)<br />

allein im Ausbildungsfahrzeug zu absolvieren hätte<br />

(Bestimmungen des Arbeitzeitrechtsgesetzes <strong>für</strong> Angestellte<br />

sind zu beachten).<br />

Rein theoretisch könnten die Tage an denen das Fahrzeug<br />

nicht genutzt wird von <strong>eine</strong>m Aushilfsfahrlehrer<br />

übernommen werden. In der Praxis funktioniert dieses aber<br />

selten, weil <strong>eine</strong> Vertretung nicht immer vorhanden ist.<br />

Allgem<strong>eine</strong> Hinweise zur durchschnittlichen Dauer <strong>eine</strong>r Klasse B Ausbildung<br />

Anlässlich der Eingangs aufgeführten Fortbildungsveranstaltungen ergab sich folgende durchschnittliche Anzahl der Fahrstunden <strong>eine</strong>r Klasse B Ausbildung.<br />

Für <strong>eine</strong> bestehende <strong>Fahrschule</strong> können diese Zahlen leicht aus den Aufzeichnungen (§§ 6, 18 <strong>Fahrlehrer</strong>gesetz und § 5 Fahrschülerausbildungsordnung) ermittelt<br />

werden. <strong>Fahrlehrer</strong>, die <strong>eine</strong> neue <strong>Fahrschule</strong> gründen möchten, können die regional durchschnittlichen Zahlen über den ortsansässigen <strong>Fahrlehrer</strong>verband<br />

erfahren.<br />

4


Tabelle 2<br />

Durchschnittliche Anzahl der Fahrstunden <strong>eine</strong>r<br />

Klasse B Ausbildung (Seminarzahlen)<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Fahrstunden Grundausbildung 30,00<br />

Fahrstunden Sonderfahrten 12,00<br />

*1,25 Vorstellungen zur Prüfung 1,25<br />

Stunden zu je 45 Minuten/Ausbildung 43,25<br />

Tabelle 3<br />

Ermittlung der Anzahl der Fahrschüler (Seminarzahlen)<br />

2277 Stunden zu je 45 Minuten entsprechen der Anzahl von<br />

52,65 Fahrschüler je Jahr, bei <strong>eine</strong>r praktischen Ausbildung von durchschnittlich<br />

43,25 Stunden zu je 45 Minuten <strong>für</strong> jeden Fahrschüler.<br />

Tabelle 4<br />

Anzahl der jährlichen Fahrstunden, Sonderfahrten<br />

und Prüfungsfahrten von 52,65 Fahrschülern<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Fahrstunden Grundausbildung 1579,42<br />

Fahrstunden Sonderfahrten 631,77<br />

Vorstellungen zur Prüfung 65,81<br />

Gesamt 2277,00<br />

Tabelle 5<br />

Durchschnittlichen Kilometer je Position Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Fahrstunde Grundausbildung (km) 16<br />

*Fahrstunde Sonderfahrten (km) 38<br />

Vorstellung zur Prüfung (km) 24<br />

* Für die Sonderfahrten wurde <strong>eine</strong> Mischkalkulatiation gewählt, weil auch der Preis <strong>eine</strong>r<br />

Sonderfahrt zu 45 Minuten im Regelfall als Mischkalkulation <strong>für</strong> die AB, ÜL und NF Stunden<br />

angeboten werden.<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

Teilt man die Anzahl der ermittelten 2.277 Fahrstunden (Tabelle 1) durch<br />

43,25 Stunden (Tabelle 2), erhält man die Anzahl der Fahrschüler <strong>eine</strong>s<br />

Jahres, die auf diesem Fahrzeug ausgebildet werden können. Bei dieser<br />

Vorgehensweise kontrolliert man gleichzeitig die Schlüssigkeit der Zahlen<br />

(Zusammenhang zwischen der Anzahl der Fahrschüler, der<br />

durchschnittlichen Dauer <strong>eine</strong>r Ausbildung sowie der Anzahl der<br />

tatsächlich absolvierten Fahrstunden und Prüfungen).<br />

Ihre Zahlen<br />

Mit der ermittelten Anzahl der Fahrschüler und der<br />

Aufteilung gemäß Tabelle 2 in Fahrstunden,<br />

Sonderfahrten und Prüfungen lässt sich der jährliche<br />

Umfang aller Ausbildungspositionen hochrechnen.<br />

Anlässlich der bereits erwähnten Fortbildungsveranstaltungen<br />

ergaben sich folgende durchschnittliche Kilometer in der Klasse 3<br />

Ausbildung. (Regional waren die Angaben etwas unterschiedlich)<br />

An Hand der Tabellen 4 und 5 lässt sich nun leicht die<br />

Jahresfahrleistung errechnen.<br />

5


Tabelle 6<br />

Ermittlung der Jahresfahrleistung <strong>eine</strong>s Ausbildungsfahrzeugs<br />

Fahrstunden Seminarzahlen Ihre Zahlen Seminarzahlen Ihre Zahlen Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Grundausbildung 1579,42 à 16 km à km 25270,75 km km<br />

Sonderfahrten 631,77 à 38 km à km 24007,21 km km<br />

Prüfungen 65,81 à 24 km à km 1579,42 km km<br />

Jahreskilometer des Ausbildungsfahrzeuges 50857,39 km km<br />

Mit der Ermittlung der Jahresfahrleistung kann<br />

man nun die Kosten <strong>eine</strong>s Ausbildungsfahrzeuges<br />

ermitteln. Diese kann man auf zweierlei<br />

Weise erfahren. Entweder man ermittelt in<br />

zeitaufwendigen Verfahren die festen und variablen<br />

Kosten <strong>für</strong> das verwendete Fahrzeug<br />

mittels der Fahrschulrechnungen oder man<br />

bedient sich der einschlägigen Tabellen, z.B.<br />

des ADAC -Buches „Autokosten und Steuern“<br />

oder der Kilometerberechnungen <strong>eine</strong>s Autoherstellers.<br />

Möchte man die festen und variablen<br />

Kosten mittels der Fahrschulrechnungen<br />

ermitteln, sind folgende Positionen zu berücksichtigen:<br />

Feste Kosten (jährlich): Kfz-Steuer, Kfz-Versicherung<br />

(Haftpflicht/Vollkasko), Garage /<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

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Stellplatz Kalkulatorische Abschreibung<br />

(Wertverlust), Kalkulatorische Zinskosten,<br />

Teuerungsrücklage <strong>für</strong> höheren Wiederbeschaffungswert.<br />

Variable Kosten (jährlich): Kraftstoff, Reparatur<br />

/ Wartung / Reifen<br />

Hierbei muss der <strong>Fahrlehrer</strong> viele im unliebsamen<br />

Berechnungen durchführen und Rechnungen<br />

herbeischaffen, die gerade dann, wenn<br />

er sie benötigt, beim Steuerberater liegen. Beispiele<br />

zur Berechnung der Kalkulatorischen<br />

Abschreibung, der Kalkulatorischen Zinskosten<br />

sowie <strong>eine</strong>r Teuerungsrücklage <strong>für</strong> höheren<br />

Wiederbeschaffungswert finden Sie in den Tabellen<br />

12a, 12b und 12c.<br />

Nimmt man z.B. die Tabellen aus dem Buch<br />

„Auto Kosten und Steuern 1996“ des ADAC<br />

zu Hilfe, so ergibt sich bei <strong>eine</strong>m Ausbildungsfahrzeug<br />

Golf CL TDI bei zweijähriger Haltungsdauer<br />

und <strong>eine</strong>r Fahrleistung von 50.000<br />

km im Jahr unter der Berücksichtigung der<br />

Variationstabelle (<strong>für</strong> die Berücksichtigung von<br />

besonderen Rabatten und Vollkaskoversicherungen<br />

usw.) ein Kilometerpreis von 35,83<br />

Pfennige / 18,32 Cent (ohne MwSt.). Dieser<br />

Betrag korrespondiert auch mit dem Betrag in<br />

den neuen Opel-Berechnungstabellen, erstmalig<br />

im Heft 14 des „Unternehmens Auto“ der<br />

Firma Opel veröffentlicht. 5,13 Pfennige / 2,62<br />

Cent sollten bezüglich der jetzigen Kraftstoffpreise<br />

zugeschlagen werden, so dass mit <strong>eine</strong>m<br />

Kilometerpreis von 41 Pfennige / 21 Cent zu<br />

rechnen ist.<br />

Mit Kenntnis der Jahresfahrleistung und dem<br />

sich daraus ergebenden Kilometerpreis kann<br />

man sowohl die Jahresfahrzeugkosten, als auch<br />

die Fahrzeugkosten der einzelnen Fahrstunden<br />

ermitteln.<br />

6


Tabelle 7<br />

Fahrzeugkosten bei <strong>eine</strong>m Kilometerpreis von 0,41 DM 0,21 €<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Fahrstunden km DM € km DM €<br />

Grundausbildung 16,00 6,56 DM 3,35 €<br />

*Sonderfahrten 38,00 15,58 DM 7,97 €<br />

Prüfungen 24,00 9,84 DM 5,03 €<br />

* Für die Sonderfahrten wurde <strong>eine</strong> Mischkalkulatiation gewählt, weil auch der Preis <strong>eine</strong>r<br />

Sonderfahrt zu 45 Minuten im Regelfall als Mischkalkulation <strong>für</strong> die AB, ÜL und NF Stunden<br />

angeboten<br />

Für die <strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> Fahrstunde sind<br />

im weiteren entweder die Kosten <strong>für</strong> <strong>eine</strong>n angestellten<br />

<strong>Fahrlehrer</strong> zu berücksichtigen oder<br />

bei selbständigen <strong>Fahrlehrer</strong>n der Anteil <strong>für</strong><br />

den kalkulatorischen Unternehmerlohn. In den<br />

klassischen Kalkulationen wird dem selbständigen<br />

Fahrschulunternehmer empfohlen, <strong>eine</strong>n<br />

kalkulatorischen Unternehmerlohn - in der Regel<br />

80.000,00 DM / 40.903,20 € je Jahr - in<br />

Ansatz zu bringen. Das ist richtig, weist aber<br />

die Problematik auf, dass dieser Betrag nur<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

dann entnommen werden kann,<br />

wenn die <strong>Fahrschule</strong> auch<br />

tatsächlich so ausgelastet ist wie<br />

man es im kalkulatorischen<br />

Ansatz berücksichtigt oder im<br />

Nachhinein bestätigt gefunden<br />

hat. Stimmt die tatsächliche<br />

Auslastung der <strong>Fahrschule</strong> mit<br />

diesem Ansatz nicht überein,<br />

würden Privatentnahmen in der<br />

ursprünglich vorgesehenen<br />

Höhe von 80.000,00 DM /<br />

40.903,20 € dazu führen, dass mit den laufenden<br />

Erlösen, die Kosten der <strong>Fahrschule</strong> nicht<br />

mehr gedeckt werden können, ausgenommen<br />

man würde bei sinkender Auslastung ständig<br />

die Preise erhöhen. Diese Betrachtung kann<br />

aber als nicht marktgerecht verworfen werden.<br />

Um über s<strong>eine</strong> Ertragssituation auf dem Laufenden<br />

zu sein, könnte man sich auch vorstellen,<br />

<strong>für</strong> jede Fahrstunde die Kosten <strong>für</strong> <strong>eine</strong>n<br />

angestellten <strong>Fahrlehrer</strong> entrichten zu müssen.<br />

Diesen Betrag, nämlich Gehaltskosten zuzüg-<br />

lich Gehaltsnebenkosten sollte sich auch der<br />

selbständige <strong>Fahrlehrer</strong> als kalkulatorisches<br />

Unternehmergehalt zugestehen. So kann er<br />

auch bei sinkender Auslastung sehr schnell<br />

errechnen, welchen Betrag er <strong>für</strong> s<strong>eine</strong> private<br />

Versorgung gerade noch entnehmen kann. Der<br />

Vorteil hierbei liegt darin, dass man gleichzeitig<br />

auch die Kosten <strong>für</strong> <strong>eine</strong>n eventuell angestellten<br />

oder aushilfsweise beschäftigten <strong>Fahrlehrer</strong><br />

kennt. Zuzüglich muss aber auf den<br />

Fahrstundenpreis ein bestimmter Betrag als<br />

Unternehmergewinn aufgeschlagen werden.<br />

Schließlich muss der Unternehmer s<strong>eine</strong>n angestellten<br />

<strong>Fahrlehrer</strong> ständig überwachen (§ 16<br />

<strong>Fahrlehrer</strong>gesetz). Letztendlich soll der angestellte<br />

<strong>Fahrlehrer</strong> auch gewinnbringend arbeiten.<br />

In unserem Beispiel wird dieser Betrag mit<br />

5,00 DM / 2,56 € angesetzt. Auch diese 5,00<br />

DM / 2,56 € muss der selbständig arbeitende<br />

<strong>Fahrlehrer</strong> s<strong>eine</strong>m kalkulatorischen Unternehmergewinn<br />

zuordnen.<br />

7


Tabelle 8<br />

Gehaltskosten des Arbeitgebers <strong>für</strong> je 1,00 DM 0,51 €<br />

(bei 207 effektiven Arbeitstagen im Jahr)<br />

% DM €<br />

Gesetzliche Rentenversicherung 9,55 0,0955 DM 0,0488 €<br />

Krankenversicherung (AOK-Satz) 6,95 0,0695 DM 0,0355 €<br />

Arbeitslosenversicherung 3,25 0,0325 DM 0,0166 €<br />

Pflegeversicherung 0,85 0,0085 DM 0,0043 €<br />

Berufsgenossenschaft 2,1 0,0210 DM 0,0107 €<br />

Zwischensumme 22,7 0,2270 DM 0,1161 €<br />

26 Tage Urlaub 12,56 0,1256 DM 0,0642 €<br />

10 Feiertage 4,83 0,0483 DM 0,0247 €<br />

8 Krankheitstage 3,86 0,0386 DM 0,0198 €<br />

3 Fortbildungstage 1,45 0,0145 DM 0,0074 €<br />

3 *Tage Risikovorsorge 1,45 0,0145 DM 0,0074 €<br />

10 Weihnachtsgeld 4,83 0,0483 DM 0,0247 €<br />

Gesamt 51,69 0,517 DM 0,2643 €<br />

* Fehlstunden bei kurzfristiger Absage, Wetterausfallstunden u.s.w. Nicht<br />

berücksichtigt wurden: Schwangerschaftsrisiken und eventuelle<br />

Schwerbehindertenabgabe und Absicherung gegen sonstige Risiken. Schon <strong>eine</strong><br />

zusätzliche sechswöchige Krankheit würde die Gehaltsnebenkosten um weitere 14,5<br />

% erhöhen und auf 67,15 % hochschrauben.<br />

Die in den Seminaren angegebenen Gehälter<br />

<strong>für</strong> angestellte <strong>Fahrlehrer</strong> schwankten zwischen<br />

16,00 DM / 8,18 € (eher neue Bundesländer)<br />

und 22,00 DM / 11,25 € (eher alte Bundesländer)<br />

je Fahrstunde und Sonderfahrt. Bei der<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

Aus der Tabelle kann man entnehmen, dass im günstigsten Fall <strong>für</strong> jede Mark<br />

Bruttogehalt vom Arbeitgeber regelmäßig zusätzlich 0,53 DM / 0,27 € an<br />

Gehaltsnebenkosten aufgewendet werden müssen.<br />

Beispiele aus der sonstigen Wirtschaft <strong>für</strong> Gehaltsnebenkosten (Quelle: Shell/Wams.):<br />

Großhandel 69,5 %<br />

Einzelhandel 71,8 %<br />

Produzierendes Gewerbe 84,0 %<br />

Bankgewerbe 102,8 %<br />

Versicherungsgewerbe 97,8 %<br />

Vorstellung zur Prüfung wurde <strong>für</strong> die Vergütung<br />

der <strong>Fahrlehrer</strong> häufig mit 32,00 DM /<br />

16,36 € bzw. 44,00 DM / 22,50 € jeweils der<br />

Betrag <strong>für</strong> <strong>eine</strong> Doppelstunde angegeben. Dieses<br />

wurde mit Wartezeiten bei Prüfungen be-<br />

gründet. Deshalb soll hier bei Fahrstunden und<br />

Sonderfahrten mit <strong>eine</strong>m Mittelwert von 19,00<br />

DM / 9,71 € und beim Vorstellungsentgelt zur<br />

Prüfung mit 38,00 DM / 19,43 € gerechnet<br />

werden.<br />

8


Mit der Kenntnis über die Höhe der Vergütung<br />

<strong>für</strong> <strong>eine</strong>n <strong>Fahrlehrer</strong> und dem Prozentsatz der<br />

Gehaltsnebenkosten aus Tabelle 8 lässt sich<br />

Tabelle 9<br />

Es ist bekannt, dass der Preis <strong>für</strong> den jeweils<br />

kalkulierten Grundbetrag im Regelfall am<br />

Markt nicht durchsetzbar ist. Das wird auch in<br />

der noch folgenden Tabelle 12 „Kalkulation<br />

des Grundbetrages“ deutlich. Die Folge ist ,<br />

dass fehlende Einnahmen durch zu geringe<br />

Grundbeträge den Fahrstundenpreisen zugeschlagen<br />

werden müssen (Tabelle 13). Hierbei<br />

muss man berücksichtigen, dass sich das rechtliche<br />

Umfeld in der <strong>Fahrschule</strong> etwas verändert<br />

hat. So nehmen zum Beispiel Inhaber ausländischer<br />

Führersch<strong>eine</strong> bei prüfungspflichtigen<br />

Umschreibungen die Fahrschulverwaltung in<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

zusammen mit den Fahrzeugkosten aus Tabelle<br />

7 der vorläufige Preis <strong>für</strong> <strong>eine</strong> Fahrstunde, <strong>eine</strong><br />

Sonderfahrt und <strong>eine</strong> Vorstellung zur Prüfung<br />

Vorläufiger Preis <strong>eine</strong>r Fahrstunde, Sonderfahrt und Vorstellung zur Prüfung<br />

Position<br />

Fahrstunde Sonderfahrt Vorstellung zur Prüfung<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Fahrzeugkosten 6,56 DM 3,35 € DM € 15,58 DM 7,97 € DM € 9,84 DM 5,03 € DM €<br />

Gehaltskosten 19,00 DM 9,71 € DM € 19,00 DM 9,71 € DM € 38,00 DM 19,43 € DM €<br />

Gehaltsnebenkosten 9,82 DM 5,02 € DM € 9,82 DM 5,02 € DM € 19,64 DM 10,04 € DM €<br />

Unternehmergewinn 5,00 DM 2,56 € DM € 5,00 DM 2,56 € DM € 10,00 DM 5,11 € DM €<br />

Summe 40,38 DM 20,65 € DM € 49,40 DM 25,26 € DM € 77,48 DM 39,62 € DM €<br />

16% MwSt 6,46 DM 3,30 € DM € 7,90 DM 4,04 € DM € 12,40 DM 6,34 € DM €<br />

Vorläufiger Preis 46,84 DM 23,95 € DM € 57,30 DM 29,30 € DM € 89,88 DM 45,95 € DM €<br />

Anspruch ohne im Regelfall <strong>eine</strong>n Grundbetrag<br />

zu entrichten. Ähnlich verhält es sich bei denen,<br />

die Begutachtungen durchführen lassen<br />

oder ihren Automatikvermerk löschen lassen.<br />

Auch Nachschüler zahlen k<strong>eine</strong>n direkten<br />

Grundbetrag, wenngleich bei der Kalkulation<br />

dieser Kurse durchaus ein Teil der zu erhebenden<br />

Entgelte der allgem<strong>eine</strong>n Fahrschulverwaltung<br />

zuzuordnen wäre. Warum sollen eigentlich<br />

allein die Fahrschüler den Aufwand<br />

<strong>für</strong> die gesamte Fahrschulverwaltung mit ihren<br />

Grundbeträgen finanzieren. Wer Fahrstunden<br />

absolviert nimmt auch immer die gesamte<br />

bilden.<br />

Fahrschulverwaltung in Anspruch. Insoweit ist<br />

zumindestens <strong>eine</strong> moralische Berechtigung<br />

da<strong>für</strong> gegeben, <strong>eine</strong>n bestimmten Anteil der<br />

allgem<strong>eine</strong>n Aufwendungen den Fahrstunden<br />

zuzuordnen.<br />

Nachdem die einzelnen Positionen, die <strong>eine</strong><br />

Fahrstunde, <strong>eine</strong> Sonderfahrt sowie <strong>eine</strong> Vorstellung<br />

zur Prüfung ausmachen berechnet<br />

sind, können zwei Betrachtungen angestellt<br />

werden.<br />

9


1. Muss der selbständige <strong>Fahrlehrer</strong> <strong>eine</strong>n<br />

angestellten <strong>Fahrlehrer</strong> bezahlen,<br />

verbleiben ihm je Fahrstunde, Sonderfahrt<br />

5,-- DM / 2,56 € und Vorstellung<br />

zur Prüfung 10,-- DM / 5,11 € Unternehmergewinn.<br />

Dieser minimale Unternehmergewinn<br />

(2.277 Fst. x 5,00<br />

DM / 2,56 € = 11.358,00 DM /<br />

5807,23 €) <strong>für</strong> <strong>eine</strong>n angestellten <strong>Fahrlehrer</strong><br />

kann schnell dahin schmelzen,<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

wenn z. B. dieser <strong>Fahrlehrer</strong> häufiger<br />

fehlt als angenommen oder mangels<br />

Auslastung unter sein vertraglich vereinbartes<br />

Fixum kommt.<br />

2. Bildet der selbständige <strong>Fahrlehrer</strong> selbst<br />

aus, verbucht er s<strong>eine</strong>n kalkulatorischen<br />

Unternehmerlohn in der gleichen Höhe<br />

wie er Gehalts- und Gehaltsnebenkosten<br />

<strong>für</strong> <strong>eine</strong>n angestellten <strong>Fahrlehrer</strong> be-<br />

reit zu stellen hätte. Hinzu kommt der<br />

mit DM 5,00 / 2,56 € je Fahrstunde angesetzte<br />

Unternehmergewinn<br />

(Tabelle 10).<br />

Tabelle 10<br />

Kalkulatorischer Unternehmerlohn je Position<br />

Bezeichnung<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen Seminarzahlen Ihre Zahlen Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Fahrstunde Fahrstunde Sonderfahrt Sonderfahrt<br />

Vorst. z. Prüfung Vorst. z. Prüfung<br />

Angenommene Gehaltskosten 19,00 DM 9,71 € DM € 19,00 DM 9,71 € DM € 38,00 DM 19,43 € DM €<br />

Gehaltsnebenkosten 9,82 DM 5,02 € DM € 9,82 DM 5,02 € DM € 19,64 DM 10,04 € DM €<br />

Unternehmergewinn 5,00 DM 2,56 € DM € 5,00 DM 2,56 € DM € 10,00 DM 5,11 € DM €<br />

Kalkulatorischer Unternehmerlohn 33,82 DM 17,29 € DM € 33,82 DM 17,29 € DM € 67,64 DM 34,58 € DM €<br />

Tabelle 11<br />

Position<br />

Kalkulatorischer Unternehmerlohn <strong>eine</strong>s Jahres<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Anzahl x Kalkul. Unternehmerl. Ergebnis<br />

Anzahl x Kalkul. Unternehmerl. Ergebnis<br />

Fahrstunden Grundausbildung 1579,42 x 34,00 DM 53.706,38 DM 27.459,54 €<br />

x DM DM €<br />

Fahrstunden Sonderfahrten 631,77 x 34,00 DM 21.482,55 DM 10.983,81 €<br />

x DM DM €<br />

Vorstellungen zur Prüfung 65,81 x 68,01 DM 4.475,53 DM 2.288,29 €<br />

x DM DM €<br />

Gesamt 2277,00 79.664,47 DM 40.731,65 €<br />

DM DM €<br />

10


Von diesem kalkulatorischer Unternehmerlohn<br />

in Höhe von 79.664,47 DM<br />

/ 40,731,65 € muss er s<strong>eine</strong> persönlichen<br />

Lebenshaltungskosten sowie s<strong>eine</strong><br />

Kranken- und Altersvorsorge beglei-<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

chen und <strong>eine</strong>n Teil s<strong>eine</strong>s Betriebsrisikos<br />

abdecken, wie z.B. Forderungsausfälle<br />

und schwankende Auslastung.<br />

Auch s<strong>eine</strong> Einkommensteuer muss er<br />

aus diesen Beträgen begleichen. Diese<br />

Rechnung hat aber nur bei voller Auslastung<br />

des Ausbildungsfahrzeuges Bestand.<br />

Jede nicht gefahrene Stunde reduziert<br />

den kalkulatorischen Unternehmerlohn.<br />

Tabelle 12<br />

Kalkulation des Grundbetrages - Seminarzahlen<br />

Ein Ladengeschäft neu renoviert, Gesamtfläche 45 qm, 24 Plätze <strong>für</strong> Fahrschüler mit Tischen, komplette Ausstattung gemäß<br />

Ausstattungsrichtlinien des Bundesministers <strong>für</strong> Verkehr mit 1 Overhead-Projektor, 1 Fernseher/Videorecorder,<br />

1 CDI Programm mit Abspielgerät und <strong>eine</strong> einfache Büroeinrichtung:<br />

Preis ohne Mehrwertsteuer 25,500,00 DM / 12782,25 €<br />

Feste Kosten jährlich<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Büroaushilfskraft (6 Stunden/Woche)<br />

(Stundenlohn 60 Minuten DM 16,00/Std + 51,00 % Gehaltsnebenkosten)<br />

5.000,00 DM 2.556,45 € DM €<br />

Raumkosten: Miete Heizung, Energie, Reinigung, Telefon, Fax 15.210,00 DM 7.776,72 € DM €<br />

Sachversicherung (Geschäft, Glas usw.) 1.604,00 DM 820,11 € DM €<br />

Kalkulatorische Abschreibung Geschäftsausstattung auf 10 Jahre,<br />

(geschätzter Restwert nach 10 Jahren 3.400 DM / 1.738,39 €)<br />

2.000,00 DM 1.022,58 € DM €<br />

Kalkulatorischer Zins auf Geschäftsausstattung 994,50 DM 508,48 € DM €<br />

Teuerung <strong>für</strong> Wiederbeschaffung 510,00 DM 260,76 € DM €<br />

Allgem<strong>eine</strong> Kosten (Werbung, Formulare usw.) 3.023,00 DM 1.545,63 € DM €<br />

Rechts-/Beratungskosten (z. B. Steuerberater) 3.748,00 DM 1.916,31 € DM €<br />

Beiträge Verbände/Organisationen 500,00 DM 255,65 € DM €<br />

Änderungsanschaffungen Folien/Wartungsvertrag <strong>für</strong> CDI usw. 538,00 DM 275,07 € DM €<br />

Summe <strong>für</strong> die allgem<strong>eine</strong>n Aufwendungen 33.127,50 DM 16.937,76 € DM €<br />

Theoretischer Unterricht; Gehalt + Gehaltsnebenkosten /<br />

oder entsprechender kalkulatorischer Unternehmergewinn<br />

(Annahme: 2 x 90 Min. wöchentl.)<br />

6.000,00 DM 3.067,74 € DM €<br />

Jahreskosten <strong>Fahrschule</strong> 39.127,50 DM 20.005,50 € DM €<br />

Grundbetrag bei 52,65 Fahrschülern 743,16 DM 379,9715 DM €<br />

11


Tabelle 12a<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Neupreis 25.500,00 DM 13.037,90 DM DM €<br />

Veräußerungspreis nach 10 Jahren 5.500,00 DM 2.812,10 DM DM €<br />

Gesamtkalkulatorische Abschreibung nach 10 Jahren 20.000,00 DM 10.225,80 DM DM €<br />

Kalkulatorische Abschreibung je Jahr 2.000,00 DM 1.022,58 DM DM €<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

Beispiel <strong>für</strong> <strong>eine</strong> kalkulatorische Abschreibung<br />

Die kalkulatorische Abschreibung hat nichts mit der steuerlichen Abschreibung zu tun. Sie dient vielmehr der Ermittlung des Betrages, den man benötigt, um das<br />

verbrauchte Geschäftsgut wieder zu erstehen.<br />

Tabelle 12b<br />

Kalkulatorische Zinskosten<br />

Kapital x effektiven Zinssatz <strong>für</strong> Investitionskredite: 2<br />

DM 25.500,00 x 7,8% : 2 = 1.143,60<br />

Das Kapital muss man sich entweder borgen oder man besitzt es und<br />

könnte <strong>für</strong> das bloße Anlegen dieses Kapitals Zinsen erhalten.<br />

Tabelle 12c<br />

Berechnung <strong>eine</strong>r Teuerungszulage<br />

Kapital x Teuerungszulage in %<br />

DM 25.500,00 x 2% = DM 510,00<br />

Um ein gleichwertiges Fahrzeug wieder zu erstehen,<br />

muss man <strong>für</strong> die Fahrzeugverteuerungen je<br />

Jahr die entsprechenden Rücklagen bilden.<br />

Ein Grundbetrag von 743,16 DM / 379,97 € ist am Markt nicht durchzusetzen.<br />

Angenommen, es wäre ein Grundbetrag <strong>für</strong> die Klasse 3 von DM 250,00 / 127,82 € (ohne<br />

MwSt.) am Markt durchzusetzen, fehlte in unserem Beispiel ein Betrag von DM 25.965,00<br />

DM / 13.275,64 €. Dieser Betrag zu gleichen Teilen auf die Fahrstunden, Sonderfahrten und<br />

Vorstellungsentgelte zur Prüfung umgelegt, würde dazu führen, dass je Position 11,40 DM /<br />

5,83 € hinzugefügt werden müssten.<br />

Tabelle 13<br />

Ermittlung des Zuschlages je Fahrstunde / Sonderfahrt / Vorstellung zur Prüfung wegen Unterdeckung der Grundbeträge<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Jahreskosten <strong>Fahrschule</strong> 39.127,50 DM 20.005,50 € DM €<br />

Grundbetrag bei 52,65 Fahrschülern 743,16 DM 379,97 €<br />

DM €<br />

Annahme <strong>eine</strong>s durchsetzbaren Grundbetrages von 250,00 DM 127,82 € DM €<br />

ergibt sich zur Deckung der Jahreskosten <strong>eine</strong>r <strong>Fahrschule</strong> 13.162,50 DM 6.729,85 € DM €<br />

Es ensteht zu den Jahreskosten der <strong>Fahrschule</strong> ein Fehlbetrag von - 25.965,00 DM - 13.275,64 € DM €<br />

Dieser Betrag muss auf Fahrstunden / Sonderfahrten / Prüfungen umgelegt werden 2.277,00<br />

Der Zuschlag je Einheit beträgt 11,40 DM 5,83 €<br />

DM €<br />

12


Die endgültige Preistabelle <strong>für</strong> Endverbraucher würde bei dieser Kalkulation dann wie folgt aussehen:<br />

Tabelle 14<br />

Preis <strong>eine</strong>r Fahrstunde, Sonderfahrt und Vorstellung zur Prüfung<br />

Position<br />

Grundbetrag Fahrstunde (45 min)<br />

Sonderfahrt Vorstellung zur Prüfung<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen Seminarzahlen Ihre Zahlen Seminarzahlen Ihre Zahlen Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

Vorl. Preis 250,00 DM 127,82 € DM € 40,38 DM 20,65 € DM € 49,40 DM 25,26 € DM € 77,48 DM 39,62 € DM €<br />

Zuschlag - DM - € DM € 11,40 DM 5,83 € DM € 11,40 DM 5,83 € DM € 22,80 DM 11,66 € DM €<br />

Summe netto 250,00 DM 127,82 € DM € 51,78 DM 26,47 € DM € 60,80 DM 31,09 € DM € 100,28 DM 51,27 € DM €<br />

16% MwSt 40,00 DM 20,45 € DM € 8,28 DM 4,24 € DM € 9,73 DM 4,97 € DM € 16,04 DM 8,20 € DM €<br />

Preis 290,00 DM 148,27 € DM € 60,07 DM 30,71 € DM € 70,53 DM 36,06 € DM € 116,33 DM 59,48 € DM €<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

Seminarzahlen Ihre Zahlen<br />

53,39 DM<br />

Wird in mehreren Klassen ausgebildet, muss die Kalkulation<br />

<strong>für</strong> jede Klasse gesondert durchgeführt werden.<br />

Peter Glowalla<br />

Fahrstunde (40 min)<br />

27,30 €<br />

DM €<br />

Literaturhinweise zu Fahrschulkalkulationen<br />

1. Pfalzgraf, M., “Kalkulation in der <strong>Fahrschule</strong>“, Verlag H.Vogel (1995)<br />

2. „Einfache Rechnung“, <strong>Fahrschule</strong>, Heft 02/91<br />

3. “Kalkulation der Klasse 2“, <strong>Fahrschule</strong>, Heft 03/88<br />

4. Glowalla, P., “Kalkulation im Fahrschulbetrieb“, <strong>Berlin</strong>er Fahrschul Rundschau, Heft 01/88<br />

5. Glowalla, P., “Kalkulation im Fahrschulbetrieb“, <strong>Berlin</strong>er Fahrschul Rundschau, Heft 05/87<br />

6. Stöffges, P., “Kalkulation im Fahrschulbetrieb“, <strong>Fahrschule</strong>, Heft 11/85<br />

7. Glowalla, P., „Der Weg zum richtigen Preis“, <strong>Fahrlehrer</strong>-Brief 1 Heft 08/97, Verlag Heinrich Vogel<br />

Literaturhinweise zu gewerbl. Kostentabellen<br />

1. Juchum/Weich/Wichote, „AutoKosten und Steuern 1996“, ADAC (1996)<br />

2. „Unternehmen Auto“, Adam Opel AG, Ausgabe Nr. 14, Winter 96/97<br />

Literaturhinweise zur Fahrschulmarktsituation<br />

Volksbanken-Raiffeisen<br />

1. Branchen Spezial Heft Nr. 68 - 7/00<br />

2. Branchen Spezial Heft Nr. 68 - 7/01<br />

13


Mit dem Programm kalkulieren<br />

Diese Kalkulation können Sie als Programm (in Microsoft EXCEL ab Version 97) in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Fahrschuldienst GmbH erhalten.<br />

� Auch <strong>für</strong> ungeübte PC-Nutzer einfach zu bedienen<br />

� alle variablen Werte können durch einfache Zahleneingaben verändert werden, dass Ergebnis wird<br />

sofort sichtbar<br />

� das Programm erlaubt die <strong>Preisfindung</strong> bei nur <strong>eine</strong>m <strong>Fahrlehrer</strong> (Unternehmer), oder dem<br />

Unternehmer und <strong>eine</strong>m weiteren <strong>Fahrlehrer</strong>.<br />

Preis bis 31.12.2001 Versandkosten (entfallen bei Email-Versand)<br />

Für <strong>Verband</strong>smitglieder 38,00 DM (incl. MwSt) 8,00 DM<br />

Für Nichtmitglieder 76,00 DM<br />

Preis ab 1.01.2002<br />

Für <strong>Verband</strong>smitglieder 20,00 €<br />

Für Nichtmitglieder 40,00 €<br />

<strong>Preisfindung</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Pkw</strong>-<strong>Fahrschule</strong><br />

© Peter Glowalla / November 2001<br />

(incl. MwSt) 8,00 DM<br />

(incl. MwSt) 4,20 €<br />

(incl. MwSt) 4,20 €<br />

Telefon: 030 754 919 63<br />

Telefax: 030 754 918 22<br />

Email: bfd@fahrlehrerverband-berlin.de<br />

Telefon: 030 754 919 63<br />

Telefax: 030 754 918 22<br />

Email: bfd@fahrlehrerverband-berlin.de<br />

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