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Was tun, wenn die Uhr schon tickt? - Triplan AG

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Sonderdruck ausAusgabe 2-2013, Vogel Business Media GmbH & Co. KG<strong>Was</strong> <strong>tun</strong>, <strong>wenn</strong> <strong>die</strong> <strong>Uhr</strong><strong>schon</strong> <strong>tickt</strong>?Transparenz und Kommunikation – davon lebt effizientes ProjektmanagementEnde Juni 2012 begann Grünenthal <strong>die</strong>Inbetriebnahme der neuen multifunktionalenWirkstoffsynthese.Bilder: Gina Sanders, Fotolia - GrünenthalBauprojekte für neue Wirkstoffproduktionenodukti geraten schnell zum Wettrennengegen <strong>die</strong> <strong>Uhr</strong>. Jeder Tag Verzögerung kostet richtig Geld. Arbeiten Engineeringunternehmenund Betreiber jedoch perfekt zusammen, klappt es auch mitdem Zeitplan.DR. LARS PUMPENMEIER UND DIPL.-CHEM.-ING. HEIKO KAISERDie nicht nur in der Öffentlichkeit,sondern auch in der Fachwelt bestauntenTermin- und Budget-Überschrei<strong>tun</strong>genbeim Flughafen Berlin Brandenburgzeigen: Um ein größeres Bauprojekt im Griffzu behalten, ist ein effizientes Projektmanagemen<strong>tun</strong>abdingbar. Regelmäßig ist zuprüfen, ob bestimmte Meilensteine als Pro-Dr. L. Pumpenmeier leitet <strong>die</strong> neue Wirkstoffproduktion derGrünenthal GmbH und Dipl.-Chem.-Ing. H. Kaiser ist Prokurist der<strong>Triplan</strong> <strong>AG</strong> in Bad Soden.E-Mail-Kontakt: heiko.kaiser@triplan.comjektziele erreicht wurden. Bei Pharma-Projektenist zudem zur Qualifizierung ein fun<strong>die</strong>rtesKnow-how in allen Fragen der GMPundFDA-Anforderungen erforderlich. BeimProjekt ‚Neue multifunktionale Wirkstoffproduktion‘unterstützte der Engineering-Dienstleister<strong>Triplan</strong> das Planungsteam von Grünenthalin <strong>die</strong>sen Fragen.Die Risiken im forschungsbasierten Pharmageschäftsind hoch. Hat ein vielversprechenderneuer Wirkstoff <strong>die</strong> Zulassungshürdenüberwunden und ist <strong>die</strong> Entscheidung füreine neue Produktion gefallen, darf bei derInbetriebnahme der Anlagentechnik nichtsschief gehen. Denn jede Verzögerung, <strong>die</strong>sich auf <strong>die</strong> Markteinführung eines Wirkstoffs/Arzneimittelsauswirkt, kostet sehr vielGeld.Warum kommt es bei der Realisierungeines Anlagenprojektes zu Verzögerungen?Oft liegt es an der Kommunikation zwischenden Projektpartnern – Transparenz ist das Aund O für jeden Projekterfolg.Enge Zusammenarbeit führte auch bei demhier vorgestellten Pharma-Projekt von Grünenthalzum Erfolg: Bei der Realisierung einerzusätzlichen Anlage u.a. zur Produktion desWirkstoffs Tapentadol am Standort Aachenkonnte <strong>die</strong> Funktionalität der Anlage dankder gemeinsamen Expertise eines interdisziplinärenTeams aus internen und externenKräften, das sich aus Ingenieuren, Chemikernund Chemiemeistern sowie beauftragtenPlanungsunternehmen zusammensetzte,innerhalb des vorgegebenen Zeitplans darge-PROC-PT-002.2013_FA_<strong>Triplan</strong>_${25385300}.indd 36 10.04.2013 15:38:56


stellt werden. Am 30. Juni 2012 konnteGrünenthal mit der Inbetriebnahmephase für<strong>die</strong> Produktionsanlage beginnen. Basis derneuen Anlage ist eine multifunktionale Wirkstoffsynthese,<strong>die</strong> eine Herstellung verschiedenerWirkstoffe in einer Menge von bis zu50 t/a ermöglicht.Vertikale ProzessführungZentrales Element des würfelförmigenGebäudes 702 (30 x 30 x 30 m) ist der durchalle Geschosse führende, quadratische Me<strong>die</strong>nschacht,um den herum <strong>die</strong> Produktionsbereicheangeordnet sind. Die Produktion vollziehtsich auf vier Etagen; jede <strong>die</strong>ser Etagenweist eine Fläche von etwa 800 m 2 auf. AbleitfähigeFußböden mit säurefesten Fliesenauf einer Beschich<strong>tun</strong>g gemäß <strong>Was</strong>serhaushaltsgesetz(WHG), besondere Hygienebereichein jeder Ebene und Reinräume imErdgeschoss sowie als Schleusen funktionierendeUmkleidebereiche für <strong>die</strong> Mitarbeiterzählen zu den besonderen Anforderungen an<strong>die</strong>ses Gebäude. Das Design der Anlage unterscheidetsich insbesondere bezüglich derverwendeten Materialien (z.B. Oberflächen-Beschaffenheit) und dem Aufbau (z.B. Restentleerbarkeit)von herkömmlichen Chemie-Anlagen.Die Produktionsanlage ist nach den neuestentechnologischen Sicherheits- und Qualitätsstandardserrichtet und basiert auf einervertikalen Prozessführung mit vier unabhängigenund vollständig geschlossenen Produktionsstraßen(Mitarbeiter- und Produktschutz).In jeder der vier installierten Straßensind alle verfahrenstechnischen Grundoperationendurchführbar; <strong>die</strong>s ist Grundlage derMultifunktionalität, um gleichzeitig unterschiedlicheProdukte herstellen zu können. Inder Anlage kann nahezu jede chemische Reaktionim Temperaturbereich von –20 bis140°C und im Druckbereich von –1 bis 6 bardurchgeführt werden. Die Anlage erfüllt <strong>die</strong>Anforderungen der ‚Guten Herstellungs-Praxis‘(GMP).Jede der vier Produktionsstraßen ist ausgestattetmit Reaktoren aus Stahlemaille (Reaktionsvoluminazwischen 2,5 und 6,3 m³), einerFest-/Flüssig-Trennung und Trocknung(Filtertrockner/Pharma-WerkstoffqualitätHC22; oder Kombination aus Schälzentrifugeund Horizontaltrockner/Pharma-WerkstoffqualitätHC22) jeweils kombiniert mit einer Abfülleinheitfür Feststoffe, von denen zwei inHygienebereichen zum Abfüllen möglicherWirkstoffe installiert sind. Alle Prozessanlagensind über ein PCS7-System be<strong>die</strong>nbar; <strong>die</strong> Herstellprozessewerden weitestgehend automatisiertüber Rezepturen per Simatic Batchgesteuert. Das gesamte Gebäude ist als ex-Jede der vier Produktionsstraßen ist ausgestattet mit Chemie-Reaktoren, einer Fest-/Flüssig-Trennung und Trocknung, sowie der Abfüllung von Feststoffen.plosionsgeschützter Bereich ausgeführt (StoffklasseIIC; Temperaturklasse T4).Angeschlossen an Gebäude 702 sind eineEnergiezentrale und ein Tanklager mit unterundüberirdischen Tanks für flüssige Einsatzstoffesowie eine regenerative Nachverbrennungsanlage.Die Energiezentrale versorgt dasGebäude mit Dampf, der u.a. für <strong>die</strong> Bereitstellungvon Prozessenergie genutzt wird. Dasangeschlossene Tanklager <strong>die</strong>nt der Versorgungmit flüssigen Rohstoffen und Lösemittelnfür <strong>die</strong> chemischen Reaktionen. Die organischenLösemittel lagern in unterirdischenTanks, <strong>die</strong> wässrigen Rohstoffe und Me<strong>die</strong>n inoberirdischen Tanks. Flüssige Abfälle werdenin oberirdischen Tanks gesammelt und geregeltentsorgt. Die Prozessabluft wird zunächstüber einen sauren und einen alkalischenWäscher gereinigt und Restbestandteile anschließendzu CO 2verbrannt.Nach der Funktions-Qualifizierung derAnlage erfolgt der Prozesstransfer aus derbestehenden Wirkstoffproduktion und <strong>die</strong>Vali<strong>die</strong>rung der Herstellprozesse für <strong>die</strong> verschiedenenWirkstoffe.Die große Herausforderung bei <strong>die</strong>semProjekt war, innerhalb einer recht ambitioniertenZeitplanung <strong>die</strong> volle Funktionalitätder Anlage herzustellen – das erforderte eineffizientes Projektmanagement (dafür schlagenwir als neuen Begriff ‚Gutes Projekt-Management‘ vor). Dank der gemeinsamenExpertise des interdisziplinären Teams ausinternen und externen Fachleuten wurde<strong>die</strong>se Herausforderung gemeistert, das Zielerreicht.<strong>Triplan</strong> übernahm bei der Realisierungdes Gebäudes 702 folgende Aufgaben:● Montagelei<strong>tun</strong>g und MontageunterstützungIn den vier unabhängigen Straßen mit vertikalerProzessführung können verschiedeneWirkstoffe produziert werden.● Optimierung/ Planung der Anlagentechnik(Rohrlei<strong>tun</strong>gen, Apparatebau)● Qualifizierung der Reinräume und derHVAC-SystemeIm Bereich Life Science bündelt <strong>Triplan</strong>seine Kompetenzen in der Planung und Entwicklungvon Produktions- und Zuberei<strong>tun</strong>gsanlagenfür <strong>die</strong> Bereiche Lebensmittel, Pharma,API, Spezialitäten- bzw. Feinchemie undBiotechnologie. Das Life Science Engineeringumfasst den gesamten Produktionsfluss,angefangen bei der Anlieferung über alleFertigungsstufen bis hin zum abgepacktenund freigegebenen Endprodukt. ●Kontakt:TRIPLAN <strong>AG</strong>Bad SodenAuf der Krautweide 3265812 Bad Soden a. T.Tel.: 06196/6092-0Tel.: 06196/6092-204Bild: <strong>Triplan</strong>Bild: <strong>Triplan</strong>PROC-PT-002.2013_FA_<strong>Triplan</strong>_${25385300}.indd 37 10.04.2013 15:39:49

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