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DER HUCHEN - Österreichisches Kuratorium für Fischerei ...

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<strong>Österreichisches</strong> <strong>Kuratorium</strong><br />

<strong>für</strong> fischerei und Gewässerschutz<br />

dachverband österreichischer fischereivereine<br />

FISH‘N‘FRIENDS<br />

Der HucHen<br />

Fisch des Jahres 2012<br />

BY COURTESY OF A. GRASSMÜCK<br />

fishnfriends kleber.indd 2 29.10.2010 12:19:56 Uhr<br />

Österreichs Fisch des Jahres 2012:<br />

Der HucHen<br />

Wegen der nach wie vor akuten bzw. durch geplante Kraftwerksprojekte<br />

wieder aufgeflammten Existenzgefährdung hat das Österreichische <strong>Kuratorium</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> und Gewässerschutz (ÖKF) <strong>für</strong> 2012 den Huchen zum<br />

Fisch des Jahres nominiert. Diese Entscheidung wurde in Übereinstimmung<br />

mit dem Bundesamt <strong>für</strong> Wasserwirtschaft und dem Österreichischen<br />

<strong>Fischerei</strong>verband getroffen.<br />

Der Huchen ist der größter Vertreter der Forellenartigen oder Salmoniden. Im<br />

Donauraum wurden früher Huchen mit über 50 kg gefangen, heute erreichen<br />

die größten Exemplare etwa 30 kg. Die Grundvoraussetzung <strong>für</strong> die Riesen der<br />

Vergangenheit waren vor allem schier unermessliche Nasenschwärme.<br />

Futtermangel – Durch den drastischen Rückgang aller Fischarten im Donauraum<br />

finden Huchen nicht mehr genug Futter, um in größeren Beständen selbsterhaltend<br />

zu existieren. Als Prof. M. Jungwirth nur mehr in vier unserer Flüsse<br />

sich selbst erhaltende Huchenbestände feststellte, gab es in der 33 km langen<br />

Donaustrecke der Wachau nur mehr etwa 8.000 Nasen. Das ist die Weißfischart,<br />

von der sich der Huchen überwiegend ernährt, und auch die anderen, <strong>für</strong> den<br />

Donauraum typischen Schwarmfischarten waren dramatisch zurückgegangen.<br />

Gerade beim Huchen, der aufgrund seiner majestätischen Größe an der Spitze<br />

der Nahrungskette in seinem Lebensraum steht, zeigte sich besonders, wie lawinenartig<br />

sich die vielfältige Schädigung unserer Fließgewässer auswirkt.<br />

Einordnung – In Asien gibt es mehrere Huchenarten, wie bei allen Forellenartigen<br />

sind sich die Wissenschaftler auch bei diesen Fischen über die Zugehörigkeit<br />

nicht einig. Unbestritten ist, im Bereich der Donau gibt es nur eine Art, unseren<br />

Huchen. Bei der größten Art, dem asiatischen Taimen (wird noch größer<br />

als unser Huchen, angeblich bis zu 100 kg) gibt es aber bereits unterschiedliche<br />

Ansichten. Holcik veröffentliche 1988, er habe mit mikrobiologischen Methoden<br />

nachgewiesen, dass Huchen und Taimen dieselbe Art wären. Es bleibt<br />

abzuwarten, worauf sich die Wissenschaft einigen wird. Für unseren Huchen ist<br />

das aber ohnedies ohne jegliche Bedeutung.<br />

<strong>Fischerei</strong> – Die erfolgreichen Bemühungen um die Weiterexistenz des Huchens<br />

ermöglichen regional sogar wieder eine verantwortungsbewusste <strong>Fischerei</strong> auf<br />

diesen Raubfisch. Obwohl der Huchen im Sommer viel mehr jagt, ist der Winter<br />

die Hauptfangzeit. Da haben sich die Futterfische zurückgezogen, außerdem sind<br />

die Rogner (Weibchen) im Winter hungriger, weil sie die Laichprodukte aufbauen.<br />

Trotzdem kann man oft tagelang fischen und nichts tut sich. Sogar die „Experten“<br />

unter den Huchenfischern sind eben doch auch vom Anglerglück abhängig.


Steckbrief<br />

Der Huchen ist der größte Lachsfisch – „Salmonide“ oder „Forellenartiger“<br />

– der Welt: Der Eurasische Huchen erreicht eine Länge bis zu 2 m<br />

und ein Gewicht von 60 kg; selbst bei Wien wurden noch im 19. Jahrhundert<br />

Huchen mit über 50 kg gefangen. Heute – 2012 – kommen Huchen mit<br />

mehr als 30 kg im Donauraum nicht mehr vor.<br />

körpermerkmale<br />

Der Körperbau des Huchen weist ihn als perfekten Räuber im bewegten Flusswasser<br />

aus: langgestreckt und torpedoförmig, durch graue oder graubraune<br />

Färbung gut getarnt, ein tief gespaltenes Maul mit spitzen Zähnen.<br />

Wie alle Forellenartigen trägt er auf dem Rücken eine Fettflosse, seine kleinen<br />

Schuppen können – je nach regionalem Stamm – rötlich schimmern, die Flanken<br />

weisen ausschließlich schwarze Punkte auf; dadurch kann man ihn etwa als<br />

Jungfisch nicht mit der rot-schwarz gepunkteten Bachforelle verwechseln.<br />

Lebensweise<br />

Der Huchen bezieht tiefe Gumpen der Fließgewässer und ernährt sich von großen<br />

Beutefischen, Wasservögeln und kleinen ins Wasser geratenen Säugetieren.<br />

Doch nicht sein ganzes Leben verbringt er auf diese Weise, seine „Kindheit“<br />

und „Jugend“ verlaufen gänzlich anders:<br />

Die Huchenweibchen legen in der kalten Jahreszeit bis zu 2 m lange, „Huchenrieb“<br />

genannte Laichgruben an, indem sie den Kies mit der Schwanzflosse<br />

wegschlagen. Dort legen die Huchen ihren Laich paarweise ab, das Weibchen<br />

schwimmt dabei immer ein kleines Stück stromauf, um die stromab liegenden<br />

Eier mit aufgewirbeltem Kies zu bedecken. Deshalb muss auch der Schotter gut<br />

durchströmt sein, damit die Eier und später die Brütlinge immer genug Sauerstoff<br />

erhalten.<br />

Wenn die Brütlinge schlüpfen, haben sie noch einen Dottersack, und erst<br />

wenn der aufgebraucht ist, kommen die kleinen Fische aus dem Schotter. Nun<br />

schnappt der Fisch kleine daherperlende Luftblasen und schluckt sie, presst<br />

sie in die Schwimmblase. Danach fängt der Huchen auch schon zu fressen an,<br />

winzige Tierchen wie etwa Kriebelmückenlarven.<br />

Sein Lebensraum in dieser Zeit sind seichte, strömungsberuhigte Buchten. Dann,<br />

ein wenig größer, wechselt er in seichte Rieselstrecken, und später, mit der steigenden<br />

Größe seiner Beutefische, allmählich in stärkere Strömung und tieferes Wasser.<br />

Die halbwüchsigen, 30 bis 40 cm langen Huchen leben in der Donau z.B. über<br />

Schotterbänken im Freiwasser, sie jagen Hasel- und Grundelschwärme, auch<br />

Jungfische von Aitel, Barbe und Nase.<br />

Verbreitung<br />

Der Lebensraum des Huchen ist aufgrund von Sauerstoffgehalt und Wassertemperatur<br />

die Äschen- und Barbenregion. Der Huchen besiedelte diese Region der<br />

Flüsse im Donaugebiet, von Bayern bis zur Westukraine. Laut Literatur kam er<br />

nur in den südlichen Zubringern vor, doch wurden Huchen durchaus auch im<br />

Kamp und anderen nördlichen Flüssen dokumentiert.<br />

Durch Regulierungen, Begradigungen, Uferbefestigungen, Einleitungen von<br />

Abwässern aller Art und die ersten Wasserkraftwerke schrumpften die Huchenbestände<br />

bereits im 19. Jht, stark beschleunigt dann mit dem Boom der Wasserkraftwerke<br />

ab den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts. Noch vor wenigen<br />

Jahrzehnten stellte Prof. M. Jungwirth nur mehr in vier unserer Flüsse sich<br />

selbst erhaltende Huchenbestände fest (Drau, Gail, Mur und Pielach).<br />

Heute kommen Huchen dank vielseitiger Bemühungen auch wieder in Enns,<br />

Traun, Vöckla oder Ybbs vor. Selbst in der Donau östlich von Wien wurden in<br />

den letzten Jahren immer wieder vereinzelt Huchen gefangen. Einzelne Huchen<br />

gibt es aber sogar im Wiener Donaukanal, wie gelegentliche Fänge zeigen.


Der Huchenpepi:<br />

WeinHauer unD<br />

HucHenzücHter<br />

Liebe zum Wein – Liebe zum Wasser – Liebe zum Huchen<br />

Diese drei kaum zu vereinbarenden Interessen vereint sehr erfolgreich<br />

Josef Fischer, auch „Huchenpepi“ genannt. In der Wachauer Ortschaft Rossatz,<br />

gegenüber von Dürnstein, ist er mit seinen Rieden und seiner Zucht tätig.<br />

Die Liebe zum Wein ist Familienberuf in fünfter Generation, und zwar so<br />

erfolgreich, dass ein Grüner Veltliner Federspiel 2010 zum Salonsieger 2011<br />

gekürt wurde.<br />

Die Liebe zum Wasser und damit zum Donaustrom verdankt er seinem<br />

Großvater, der ihm von unglaublichen Huchenfängen berichtete und ihn damit<br />

in Erstaunen versetzte, dass ein Fisch größer und schwerer sein konnte als der<br />

Halbwüchsige.<br />

Die Liebe zum Huchen bewirkt, dass Josef Fischer heute über 2 Teiche und<br />

12 Zuchtbecken verfügt, in denen Wildfänge aus Enns, Mur, Pielach und Donau<br />

zum Erhalt der genetischen Vielfalt gekreuzt werden.<br />

Die Aufzucht der kleinen Huchen mit Trockenfutter war anfangs sehr schwierig,<br />

mittlerweile wird Nassfutter erfolgreich von den Jungfischen angenommen.<br />

Zur Bestandserhaltung in den Huchenrevieren wird ein gefangener Mutterfisch<br />

meist gegen 150 einjährige Huchen-Nachkommen getauscht.<br />

Seine Zucht dient dem „Huchenpepi“ niemals als Gelderwerb, sondern ist vielmehr<br />

ein Ausdruck seiner Liebe zur Natur und der Erhaltung ihrer Vielfalt.<br />

Das bedeutet, dass Gourmetlokale keine Huchen <strong>für</strong> ihre Küche kaufen können<br />

– eine unterstützenswerte Einstellung.<br />

E D I T I O N<br />

Der HucHen – Fisch des Jahres 2012<br />

FISH‘N‘FRIENDS<br />

Der HucHen<br />

EDITION<br />

FiscH Des JaHres 2012<br />

FISH‘N‘FRIENDS<br />

Der HucHenWein<br />

Nach Jahren erfolgreicher Huchenzucht war es daher naheliegend,<br />

dass die Weinetiketten des „Huchenpepi“ nicht mehr nur<br />

den Namen Josef Fischer trugen, sondern der Huchen auch als<br />

Symbol <strong>für</strong> die gelungene Symbiose „Donauwein & Donauhuchen“<br />

auf jedem Etikett aufscheint.<br />

Seit 2007 hat Josef Fischer das Recht, einen ganz besonderen<br />

Huchen auf seine Weinetiketten drucken zu lassen.<br />

Der HucHen in Der kunSt<br />

Farbholzschnitt von Wolfgang Tambour<br />

Der Schöpfer des Huchen auf „Huchenpepis“ Weinetiketten ist<br />

Mag. Wolfgang Tambour, akademischer Maler und Künstler.<br />

1951 in Wien geboren, erwirbt er 1976 sein Diplom an der<br />

Akademie der bildenden Künste. Als begeisterter Fliegenfischer<br />

bereist er England, Wales, Norwegen, Lappland und<br />

Feuerland.<br />

Eine besondere Spezialität seines künstlerischen Schaffens ist der Mehrfarbenholzschnitt.<br />

Kein Wunder also, dass einige seiner Farbenholzschnitte Fische<br />

zeigen. Darunter den Lachs, die Bachforelle, die Regenbogenforelle und eben<br />

auch den Huchen.<br />

Seit 2007 zeigt nun der „Huchenpepi“ den von Wolfgang Tambour geschaffenen<br />

Huchen auf seinen Weinflaschen. Eine gelungene Verbindung, wie es scheint.<br />

Wer mehr über diese beiden Ausnahmetalente wissen will, kann sich unter<br />

www.huchenfischer.at und www.tambour.at informieren.


erHaLtunGSMaSSnaHMen<br />

„Lebensraum Huchen“ ist ein LIFE-Natur Projekt der EU. Es wurde bis zum<br />

Jahr 2004 durchgeführt und dient der Verbesserung des Lebensraumes des Huchen.<br />

„Lebensraum Huchen“ hatte ein Investitionsvolumen von insgesamt 3,56<br />

Mio €, wovon die EU 50% mitfinanzierte.<br />

Das Projekt umfasst drei wesentliche Aufgabenbereiche:<br />

Herstellung Gewässerkontinuum – Hindernisse wie Wehre und Sohlstufen<br />

schränken in Pielach, Melk und Mank die Laichwanderung der Huchen stark<br />

ein. Das Projekt schuf einen frei fischpassierbaren Fließgewässerverbund von<br />

insgesamt 78 km (inklusive Wachau von 33 km).<br />

Erhaltung Mäanderstrecken – Ziel war die Erhaltung der letzten flusstypischen<br />

Mäanderstrecken der Pielach. Durch Grundankauf bzw. Entschädigung wurde<br />

auf insgesamt ca. 30 ha neuer Freiraum <strong>für</strong> die Flussdynamik der Pielach gesichert.<br />

Damit werden <strong>für</strong> die Reproduktion wesentliche Lebensräume erhalten.<br />

Strukturverbesserung im Flussbett – In regulierten Abschnitten von Melk und<br />

Mank wurden auf einer Länge von insgesamt ca. 3 km Rückbaumaßnahmen des<br />

Gewässerbettes vorgenommen, die den Gewässerlebensraum wesentlich aufwerten.<br />

Die Steirische Mur, Heimat des Huchen – Das LIFE Natur Projekt „Inneralpines<br />

Flussraummanagement Obere Mur“ hat am Ober- und Mittellauf der Mur<br />

mehr als 90 Flusskilometer mit einem Aufwand von 2,2 Mio. € (50 % von der<br />

EU finanziert) fischpassierbar gemacht.<br />

ABER: Mit dem Bau von fünf Staustufen will man die Staukette Leoben - Spielfeld<br />

(130 km) schließen. Hier gibt es noch eine freie Fließstrecke von rund 24 km, die<br />

sich nach Fertigstellung der Staukette auf 5 km reduziert! Zwei Kraftwerke sind<br />

bereits in Bau, KW Puntigam, KW Gratkorn und KW Stübing sind in Planung.<br />

Damit ist dieser unersetzliche Lebensraum des Huchen in extremer Gefahr.<br />

ÖKF, die Plattformen www.fluesse-voller-leben.at, www.rettetdiemur.at, WWF<br />

und weitere NGOs kämpfen gemeinsam <strong>für</strong> seine Erhaltung.<br />

PatenScHaft<br />

ScHönbrunn<br />

Bereits 2008 hat die Partnerschaft „Fish`n`Friends“ gemeinsam mit dem Österreichischen<br />

<strong>Kuratorium</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> und Gewässerschutz zur Unterstützung<br />

des EU-LIFE Projektes „Lebensraum Huchen“ sich entschlossen eine Fischpatenschaft<br />

<strong>für</strong> den Huchen zu übernehmen. Gelegenheit boten im Tiergarten<br />

Schönbrunn drei neu angelegte Freilandaquarien, die im natürlichen Gefälle die<br />

Welt unter Wasser von der Forellenregion bis zur Brachsenregion zeigen.<br />

Am 20. Oktober 2008 war es dann soweit. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde<br />

vor den anwesenden Vertretern der Partnerschaft „Fish‘n‘Friends“ begleitet<br />

vom Präsidium des ÖKF und seiner Geschäftsführerin, von der Direktorin des<br />

Tiergartens Schönbrunn Fr. Dr. Dagmar Schratter und der Patenschaftsleiterin<br />

Fr. Karin Kruckenfellner die Messingtafel enthüllt und die Patenschaftsurkunde<br />

übergeben. Sie hat seither einen Ehrenplatz im ÖKF-Büro.<br />

Es ist seither möglich, einem größeren Kreis interessierter Besucher den<br />

Großsalmoniden zu zeigen und auf seine Bedeutung in einem funktionierenden<br />

Ökosystem hinzuweisen.


Eugen Roth<br />

1895 – 1976<br />

Gestandne Männer oft versuchen<br />

Zu fangen den berühmten Huchen.<br />

Sie fahren weit erst mit der Bahn,<br />

Dann ziehn sie Wasserstiefel an<br />

Und waten durch die kalten Fluten<br />

Mit schweren, guten Angelruten.<br />

Sie werfen ihren Köder fleißig<br />

Zehn Meter weit, ja manche dreißig,<br />

Den schlauen Räuber zu gewinnen.<br />

Sogar der Fachmann nennt das „Spinnen“.<br />

Mitunter kommt es jahrelang<br />

Zu keinem richtigen Huchenfang –<br />

Schon glauben, mit beruhigtem Sinn,<br />

Die Fischer, keiner wär mehr drin.<br />

Doch plötzlich wird es offenkundig,<br />

Daß einer einen, zwanzigpfundig,<br />

Erwischt hat an der obern Brücke:<br />

Gestachelt von dem fremden Glücke<br />

Ziehn alle fischerprobten Mannen<br />

Mit wilden Flüchen jetzt von dannen,<br />

Sogar bei schlechtster Witterung,<br />

Und schwören voll Erbitterung,<br />

Nicht heimzukommen huchenlos. –<br />

Doch leider bleibt‘s beim Fluchen bloß.<br />

Der Huchen wird bis zentnerschwer.<br />

Er geht nicht, wie der Lachs, ins Meer;<br />

Mit ausgeprägtem Heimatsinn<br />

Lebt er in Donau, Isar, Inn,<br />

Auch in der Iller und im Lech.<br />

Gefräßig schnappt er selbst nach Blech,<br />

Das man ihm vor die Nase spielt.<br />

O Mensch, nur keinen Hochmut! Hielt<br />

Nicht <strong>für</strong> bedeutend schon die Welt,<br />

Was sich als Blech herausgestellt?<br />

Aus der Sammlung „Tierleben – Fische“<br />

HiStoriScHeS<br />

O Petrus<br />

heylig, vischersman<br />

<strong>für</strong>s huechlin<br />

an meyn angel dran<br />

vnd las nit reissen<br />

schnur vnd Drat<br />

vnd las mi vischen<br />

frue vnd spat ...<br />

im eynwerz vnd sumer<br />

auf Asch vnd ferch,<br />

im Avswerz vnd winter<br />

auf huech vnd lerch<br />

o heylig Petrus!<br />

(eyn alt Weydspruechlin)<br />

<strong>Österreichisches</strong> <strong>Kuratorium</strong><br />

<strong>für</strong> fischerei und Gewässerschutz<br />

dachverband österreichischer fischereivereine<br />

FISH‘N‘FRIENDS<br />

Impressum:<br />

ÖKf <strong>Österreichisches</strong> <strong>Kuratorium</strong> <strong>für</strong> fischerei und Gewässerschutz<br />

Breitenfurter Straße 335 | A-1230 Wien | t 01/869 53 00 | f 01/869 53 39 | e office@oekf.at<br />

www.oekf.at | www.fischerei-dachverband.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich: GF Sonja Behr | Bilder: Herbert Frei, Johannes Leitgeb, Andi Hartl,<br />

Wolfgang Tambour, Archiv des ÖKF | Grafische Gestaltung: Tom Sebesta<br />

BY COURTESY OF A. GRASSMÜCK<br />

fishnfriends kleber.indd 2 29.10.2010 12:19:56 Uhr<br />

Durch viele Jahrzehnte und Generationen von Angelfischern war und ist der<br />

Huchen eine besonders begehrte Beute, <strong>für</strong> die man auch bereit sein muss<br />

größere Strapazen in Kauf zu nehmen. Die zwei Gedichte in dieser Broschüre<br />

beweisen dies. In liebenswürdiger Weise hat der Dichter Eugen Roth auch<br />

die aufflammende Leidenschaft beschrieben.<br />

Auch der „Altmeister des Angelns“ Dr. Karl Heintz erlag immer wieder<br />

dieser Faszination. Neben seinen drei Auflagen des Buches „Der Angelsport<br />

im Süßwasser“ hat er uns auch den von ihm erfundenen Heintzblinker hinterlassen,<br />

der auch heute noch seine besondere Fängigkeit unter Beweis stellt.

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