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Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011

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8. <strong>Mitteldeutsche</strong><br />

<strong>Psychiatrietage</strong><br />

<strong>Stand</strong> <strong>der</strong> <strong>Ursachen</strong>- und Therapieforschung<br />

bei psychischen Störungen<br />

Abstracts<br />

9. + 10. September <strong>2011</strong> in Magdeburg<br />

www.mdp<strong>2011</strong>.de


Inhaltsverzeichnis - Vorträge<br />

Aktuelle<br />

8 Aktuelle Entwicklungen Entwicklungen in Psychiatrie in Psychiatrie und Psychotherapie<br />

und Psychotherapie<br />

P. Falkai, P. Göttingen Falkai, Göttingen<br />

Qualitätssicherung 9 Qualitätssicherung in <strong>der</strong> Psychiatrie in <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />

und Psychotherapie<br />

W. Gaebel, W. Düsseldorf Gaebel, Düsseldorf<br />

Störungsspezifische 10 Störungsspezifische vs. schulengebundene vs. schulengebundene Psychotherapie Psychotherapie<br />

M. Berger, M. Freiburg Berger, Freiburg<br />

Gen-Umweltinteraktion 11 Gen-Umweltinteraktion bei psychischen bei psychischen Störungen Störungen<br />

H. Grabe, H. Greifswald Grabe, Greifswald<br />

Asenapin 12 Asenapin - neues Atypikum - neues Atypikum für die Behandlung für die Behandlung manischer manischer Episoden Episoden<br />

H. Volz, Werneck H. Volz, Werneck<br />

13<br />

Bipolare Bipolare Patienten Patienten erfolgreich erfolgreich führen - die führen beson<strong>der</strong>e - die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung Herausfor<strong>der</strong>ung in Klinik und in Klinik Praxis und Praxis<br />

M. Adli, Berlin M. Adli, Berlin<br />

Peripartales<br />

14 Peripartales Management Management bei psychisch bei psychisch kranken Schwangeren<br />

kranken Schwangeren<br />

A. Rohde, A. Bonn Rohde, Bonn<br />

Rückfallprophylaxe<br />

15 Rückfallprophylaxe bei rezidivieren<strong>der</strong> bei rezidivieren<strong>der</strong> Depression: Depression: kognitiv-behaviorale kognitiv-behaviorale Erhaltungstherapie Erhaltungstherapie versus versus<br />

manualisierte manualisierte Psychoedukation? Psychoedukation? Erste Studienergebnisse<br />

Erste Studienergebnisse<br />

U. Stangier, U. Stangier, C. Hilling, C. M. Hilling, Hautzinger, M. Hautzinger, S. Taeger, S. R. Taeger, Schlösser, R. Schlösser, T. Heidenreich, T. Heidenreich, A. Barocka, A. Barocka, C. Ruckes, C. Ruckes,<br />

Frankfurt Frankfurt am Main am Main<br />

Adoleszente 16 Adoleszente - Stiefkin<strong>der</strong> - Stiefkin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

G. Berger, G. Winterthur Berger, Winterthur<br />

Indizierte 17 Indizierte Prävention Prävention mit Omega-3-Fettsäuren mit Omega-3-Fettsäuren im Risikostadium im Risikostadium für Psychosen für Psychosen<br />

S. Smesny, S. Smesny, A. Gussew, A. Gussew, R. Rzanny, R. J. Rzanny, Reichenbach, J. Reichenbach, Jena Jena<br />

Die 18Entwicklung<br />

Die Entwicklung eines Instruments eines Instruments zur verbalen zur verbalen Emotionserkennung Emotionserkennung und seine und erste seine Anwendung erste Anwendung<br />

S. Bachmann, S. Bachmann, Halle/Saale Halle/Saale<br />

Die 19DSM<br />

Die V Kriterien DSM V Kriterien einer Alkoholkonsumstörung: einer Alkoholkonsumstörung: Schweregradeinteilung Schweregradeinteilung anhand klinischer anhand klinischer und und<br />

biologischer biologischer Charakteristika Charakteristika<br />

U. Preuss, U. Halle/Saale Preuss, Halle/Saale<br />

Neuropsychologische,<br />

20 Neuropsychologische, klinische klinische und paraklinische und paraklinische Aspekte Aspekte im psychotischen im psychotischen Kontinuum Kontinuum<br />

S. Watzke, S. Halle/Saale Watzke, Halle/Saale<br />

Wahnhafte<br />

21 Wahnhafte schizophrene schizophrene und nicht-schizophrene und nicht-schizophrene Psychosen Psychosen - Klinik und - Klinik Nosologie und Nosologie<br />

F. Pillmann, F. Pillmann, Halle/Saale Halle/Saale<br />

Delinquenz<br />

22 Delinquenz und hirnorganische und hirnorganische Auffälligkeit Auffälligkeit anhand <strong>der</strong> anhand Auswertung <strong>der</strong> Auswertung von radiologischen von radiologischen<br />

Untersuchungen Untersuchungen bei Untergebrachten bei Untergebrachten im Maßregelvollzug<br />

im Maßregelvollzug<br />

J. Witzel, J. Uchtspringe Witzel, Uchtspringe<br />

Alternative<br />

23 Alternative Behandlungsstrategien Behandlungsstrategien in <strong>der</strong> Forensischen in <strong>der</strong> Forensischen Psychiatrie Psychiatrie<br />

J. Twele, J. Möckern Twele, Möckern (Lochow) (Lochow)<br />

Rückfälligkeit 24 Rückfälligkeit von Maßregelvollzugspatienten von Maßregelvollzugspatienten (§63 StGB) (§63 in StGB) Sachsen-Anhalt in Sachsen-Anhalt<br />

S. Krüger, S. Uchtspringe Krüger, Uchtspringe<br />

Konsiliardienst 25 Konsiliardienst und Versorgungsqualität und Versorgungsqualität bei psychisch bei psychisch kranken Häftlingen kranken Häftlingen<br />

J. Bausch-Hölterhoff, J. Bausch-Hölterhoff, Werl Werl<br />

Pro26<br />

Pro<br />

T. Bschor, T. Berlin Bschor, Berlin<br />

Risikofaktoren 27 Risikofaktoren für das Auftreten für das Auftreten und Prädiktoren und Prädiktoren für den Verlauf für den bipolarer Verlauf bipolarer Störungen Störungen<br />

A. Pfennig, A. Dresden Pfennig, Dresden<br />

Genetische 28 Genetische und nichtgenetische und nichtgenetische Risikofaktoren Risikofaktoren für die Demenz für die Demenz vom Alzheimertyp vom Alzheimertyp<br />

M. Donix, M. Dresden Donix, Dresden<br />

Neurofunktionelle<br />

29 Neurofunktionelle Risikofaktoren Risikofaktoren bei Suchterkrankungen<br />

bei Suchterkrankungen<br />

M. Smolka, M. Dresden Smolka, Dresden<br />

Hirnbiologische<br />

30 Hirnbiologische Korrelate Korrelate individueller individueller und kollektiver und kollektiver Gewalt Gewalt<br />

B. Bogerts, B. Magdeburg<br />

Bogerts, Magdeburg<br />

Hirnbiologische 31<br />

Hirnbiologische Befunde Befunde bei Pädophilen bei Pädophilen<br />

M. Walter, Magdeburg<br />

Hirnstrukturelle Befunde bei Gewalttätern<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Inhaltsverzeichnis<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Inhaltsverzeichnis<br />

K. Schiltz, Magdeburg


M. Walter, Magdeburg<br />

32 Hirnstrukturelle Befunde bei Gewalttätern<br />

K. Schiltz, Magdeburg<br />

33 Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> Vorhersage zukünftiger Gewalttätigkeit psychisch Kranker<br />

Aktuelle Entwicklungen in Psychiatrie und Psychotherapie<br />

H. Haselbeck, S von. Berg, Bremen<br />

P. Falkai, Göttingen<br />

34 Die Wirkung von postnataler Hypoxie und Antipsychotika auf die Neurogenese im Tiermodell<br />

Qualitätssicherung in <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />

A. Schmitt, F. Kühn, O. Hohnstein, E. Schaeffer, Göttingen<br />

W. Gaebel, Düsseldorf<br />

35 Verbesserung <strong>der</strong> Neuroplastizität durch körperliches Training: eine alternative biologische Therapie<br />

Störungsspezifische vs. schulengebundene Psychotherapie<br />

<strong>der</strong> Schizophrenie<br />

M. Berger, Freiburg<br />

FG. Pajonk, Liebenburg<br />

Gen-Umweltinteraktion bei psychischen Störungen<br />

36 Sind Störungen des Glukosestoffwechsels ein medikamenteninduziertes o<strong>der</strong><br />

H. Grabe, krankheitsimmanentes Greifswald<br />

Problem bei Patienten mit Schizophrenie?<br />

Asenapin J. - Steiner, neues Atypikum Magdeburg für die Behandlung manischer Episoden<br />

H. 37 Volz, Werneck Untersuchungen zu Hirnverän<strong>der</strong>ungen bei schizophrener Erstmanifestation mittels kombinierter<br />

Bipolare 1H- Patienten und 31P-Magnetresonanz-Spektroskopie<br />

erfolgreich führen - die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung in Klinik und Praxis<br />

M. Adli, Berlin S. Smesny, A. Gussew, R. Rzanny, J. Reichenbach, Jena<br />

Peripartales 38 Zeittrends Management suizidalen bei psychisch Verhaltens kranken am Beispiel Schwangeren <strong>der</strong> Stadt Magdeburg<br />

A. Rohde, A. Bonn Genz, Magdeburg<br />

Rückfallprophylaxe 39 Emotionsfokussierte bei rezidivieren<strong>der</strong> Therapie: Depression: Evaluierung kognitiv-behaviorale des Erfolgs Erhaltungstherapie versus<br />

manualisierte K von. Psychoedukation? Ploetz, Bad Herrenalb Erste Studienergebnisse<br />

U. 40 Stangier, Verhaltensauffälligkeiten C. Hilling, M. Hautzinger, bei S. Menschen Taeger, R. mit Schlösser, geistiger T. Behin<strong>der</strong>ung<br />

Heidenreich, A. Barocka, C. Ruckes,<br />

Frankfurt am Main<br />

S. Elstner, Berlin<br />

Adoleszente - Stiefkin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

41 Hypnose und Autogenes Training in Ostdeutschland 1945 - 2000<br />

G. Berger, Winterthur<br />

W. Krause, Blankenburg<br />

Indizierte Prävention mit Omega-3-Fettsäuren im Risikostadium für Psychosen<br />

42 Psychosoziale Therapien bei psychischen Störungen – neue DGPPN S3-Leitlinie<br />

S. Smesny, A. Gussew, R. Rzanny, J. Reichenbach, Jena<br />

T. Becker, Günzburg<br />

Die Entwicklung eines Instruments zur verbalen Emotionserkennung und seine erste Anwendung<br />

43 Therapiestrategien bei aggressivem Verhalten – neue Leitlinien<br />

S. Bachmann, Halle/Saale<br />

R. Ketelsen, Bielefeld<br />

Die DSM V Kriterien einer Alkoholkonsumstörung: Schweregradeinteilung anhand klinischer und<br />

44 Therapie bipolarer Störungen – neue DGPPN-DGBS S3-Leitlinien<br />

biologischer Charakteristika<br />

M. Bauer, Dresden<br />

U. Preuss, Halle/Saale<br />

45 Psychopharmakologie bei älteren Patienten<br />

Neuropsychologische, klinische und paraklinische Aspekte im psychotischen Kontinuum<br />

G. Grün<strong>der</strong>, Aachen<br />

S. Watzke, Halle/Saale<br />

46 Störung <strong>der</strong> EEG-basierten Vigilanzregulation bei affektiven Erkrankungen<br />

Wahnhafte schizophrene und nicht-schizophrene Psychosen - Klinik und Nosologie<br />

C. San<strong>der</strong>, Leipzig<br />

F. Pillmann, Halle/Saale<br />

47 Der Einfluß <strong>der</strong> Zytokine auf die Wachheitsregulation<br />

Delinquenz und hirnorganische Auffälligkeit anhand <strong>der</strong> Auswertung von radiologischen<br />

Untersuchungen<br />

J. Weschenfel<strong>der</strong>,<br />

bei Untergebrachten<br />

H. Himmerich,<br />

im<br />

Leipzig<br />

Maßregelvollzug<br />

J. 48 Witzel, Association Uchtspringe between CSF hypocretin-1 levels and vigilance regulation and intracortical EEGfrequency<br />

power in patients with major depressive disor<strong>der</strong> and healthy controls during rest<br />

Alternative Behandlungsstrategien in <strong>der</strong> Forensischen Psychiatrie<br />

F. Schmidt, Leipzig<br />

J. Twele, Möckern (Lochow)<br />

49 EEG-Vigilanz und das Autonome Nervensystem<br />

Rückfälligkeit von Maßregelvollzugspatienten (§63 StGB) in Sachsen-Anhalt<br />

S. Olbrich, Leipzig<br />

S. Krüger, Uchtspringe<br />

50 Multimodale Bildgebung hypothalamischer Substrukturen<br />

Konsiliardienst und Versorgungsqualität bei psychisch kranken Häftlingen<br />

P. Schönknecht, S. Schindler, A. Anwan<strong>der</strong>, R. Turner, U. Hegerl, S. Geyer, Leipzig<br />

J. Bausch-Hölterhoff, Werl<br />

51 Intimizid - die Tötung des Intimpartners<br />

Pro<br />

A. Marneros, Halle/Saale<br />

T. Bschor, Berlin<br />

52 Neonatizid – die Tötung des Neugeborenen<br />

Risikofaktoren für das Auftreten und Prädiktoren für den Verlauf bipolarer Störungen<br />

A. Rohde, A. Marneros, Bonn<br />

A. Pfennig, Dresden<br />

53 Der erweiterte Suizid<br />

Genetische und nichtgenetische Risikofaktoren für die Demenz vom Alzheimertyp<br />

M. Lammel, Halle/Saale<br />

M. Donix, Dresden<br />

54 Der Einfluß neuer Entgeltsysteme auf die psychiatrische Versorgung<br />

Neurofunktionelle Risikofaktoren bei Suchterkrankungen<br />

K. Schwalbe, Magdeburg<br />

M. Smolka, Dresden<br />

55<br />

Psychiatrische Versorgung von Schmerzkranken - Liaisonpsychiatrie<br />

Hirnbiologische Korrelate individueller und kollektiver Gewalt<br />

M. Brinkers, Magdeburg<br />

B. Bogerts, Magdeburg<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Inhaltsverzeichnis<br />

Die zukünftige Rolle des psychiatrischen Krankenhauses im System <strong>der</strong> psychiatrischen Versorgung<br />

Hirnbiologische Befunde bei Pädophilen<br />

U. Künstler, Bernburg<br />

Simulation <strong>der</strong> psychiatrischen Versorgung: Strategisches Werkzeug für die Versorgungsplanung<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Inhaltsverzeichnis<br />

B. Rauch-Gebbensleben, Magdeburg<br />

Neuropathologische Korrelate von Depression und Suizid


Psychiatrische Versorgung von Schmerzkranken - Liaisonpsychiatrie<br />

M. Brinkers, Magdeburg<br />

56 Die zukünftige Rolle des psychiatrischen Krankenhauses im System <strong>der</strong> psychiatrischen Versorgung<br />

U. Künstler, Bernburg<br />

57 Simulation <strong>der</strong> psychiatrischen Versorgung: Strategisches Werkzeug für die Versorgungsplanung<br />

Aktuelle Entwicklungen in Psychiatrie und Psychotherapie<br />

B. Rauch-Gebbensleben, Magdeburg<br />

P. Falkai, Göttingen<br />

58 Neuropathologische Korrelate von Depression und Suizid<br />

Qualitätssicherung in <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />

HG. Bernstein, H. Dobrowolny, H. Bielau, M. Walter, B. Bogerts, Magdeburg<br />

W. Gaebel, Düsseldorf<br />

59 Die Rolle des Immunsystems in <strong>der</strong> Pathophysiologie und <strong>der</strong> Therapie <strong>der</strong> Depression<br />

Störungsspezifische vs. schulengebundene Psychotherapie<br />

H. Himmerich, J. Schönherr, N. Lichtblau, Leipzig<br />

M. Berger, Freiburg<br />

60<br />

Gen-Umweltinteraktion<br />

Funktionskernspintomografische<br />

bei psychischen Störungen<br />

Untersuchungen bei Depressiven<br />

H. Grabe,<br />

M.<br />

Greifswald<br />

Walter, Magdeburg<br />

61<br />

Asenapin<br />

Endokrinologische<br />

- neues Atypikum<br />

Untersuchungen<br />

für die Behandlung<br />

zum<br />

manischer<br />

Parasuizid<br />

Episoden<br />

– lässt sich das Risiko charakterisieren?<br />

H. Volz, Werneck<br />

B. Jabs, K. Adam, J. Oehler, Dresden<br />

Bipolare Patienten erfolgreich führen - die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung in Klinik und Praxis<br />

M. Adli, Berlin<br />

Peripartales Management bei psychisch kranken Schwangeren<br />

A. Rohde, Inhaltsverzeichnis Bonn<br />

- Poster<br />

Rückfallprophylaxe bei rezidivieren<strong>der</strong> Depression: kognitiv-behaviorale Erhaltungstherapie versus<br />

manualisierte 62 P01: Einfluss Psychoedukation? <strong>der</strong> akuten Erste schizophrenen Studienergebnisse Psychose auf die Atemregulation und <strong>der</strong>en Auswirkungen<br />

U. Stangier, auf C. die Hilling, Herzratenvariabilität<br />

M. Hautzinger, S. Taeger, R. Schlösser, T. Heidenreich, A. Barocka, C. Ruckes,<br />

Frankfurt S. am Berger, Main Jena<br />

Adoleszente 63 P02: - Verän<strong>der</strong>ung Stiefkin<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie postischämischen reaktiven Hyperämie in <strong>der</strong> akuten Schizophrenie<br />

G. Berger, S. Winterthur Berger, Jena<br />

Indizierte Prävention mit Omega-3-Fettsäuren im Risikostadium für Psychosen<br />

64 P03: Anhaltende wahnhafte Störung und wahnhafte depressive Störung im klinischen und<br />

S. Smesny, therapeutischen A. Gussew, R. Vergleich Rzanny, J. Reichenbach, Jena<br />

Die Entwicklung J. Friedemann, eines Instruments A. Marneros, zur F. Pillmann, verbalen Halle/Saale Emotionserkennung und seine erste Anwendung<br />

S. Bachmann, Halle/Saale<br />

65 P03a: Der Langzeitverlauf anhalten<strong>der</strong> wahnhafter Störungen und seine Prädiktoren<br />

Die DSM T. V Wustmann, Kriterien einer F. Pillmann, Alkoholkonsumstörung: A. Marneros, Halle/Saale Schweregradeinteilung anhand klinischer und<br />

biologischer Charakteristika<br />

U. 66 Preuss, P04: Halle/Saale Impact of antipsychotics on cytokine production in-vitro<br />

H. Himmerich, J. Schönherr, S. Fulda, A. Sheldrick, K. Bauer, U. Sack, Leipzig<br />

Neuropsychologische, klinische und paraklinische Aspekte im psychotischen Kontinuum<br />

S. 67 Watzke, P05: Halle/Saale Stimulierte humane CD8+ T-Zellen und NK-Zellen exprimieren und sezernieren S100B<br />

Wahnhafte J. Steiner, schizophrene N. Marquardt, und nicht-schizophrene I. Pauls, K. Schiltz, Psychosen B. Bogerts, - R. Klinik Jacobs, und Magdeburg Nosologie<br />

F. 68 Pillmann, P06: Halle/Saale A new pathophysiological aspect of S100B in schizophrenia: potential regulation of S100B by<br />

Delinquenz its scavenger und hirnorganische soluble RAGE Auffälligkeit anhand <strong>der</strong> Auswertung von radiologischen<br />

Untersuchungen B. Panteli, bei M. Untergebrachten Panteli, M. Walter, im HG. Maßregelvollzug<br />

Bernstein, B. Bogerts, J. Steiner, Magdeburg<br />

J. Witzel, Uchtspringe<br />

69 P07: Protective effects of haloperidol and clozapine on energy-deprived OLN-93 oligodendrocytes<br />

Alternative J. Steiner, Behandlungsstrategien Z. Sarnyai, S. Westphal, in <strong>der</strong> Forensischen T. Gos, HG. Bernstein, Psychiatrie B. Bogerts, G. Keilhoff, Magdeburg<br />

J. Twele, Möckern (Lochow)<br />

70 P08: Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Anzahl Oxytocinase/Vasopressinase-exprimieren<strong>der</strong> Neurone im<br />

Rückfälligkeit Hypothalamus von Maßregelvollzugspatienten schizophrener Patienten (§63 StGB) in Sachsen-Anhalt<br />

S. Krüger, S. Uchtspringe Müller, H. Dobrowolny, U. Lendeckel, J. Steiner, B. Bogerts, HG. Bernstein, Magdeburg<br />

Konsiliardienst und Versorgungsqualität bei psychisch kranken Häftlingen<br />

71 P09: Increased radial diffusivity and decreased activation in association with decision making un<strong>der</strong><br />

J. Bausch-Hölterhoff, uncertainty in Werl schizophrenia: A combined fMRI–DTI study<br />

Pro K. Koch, Jena<br />

T. Bschor, Berlin<br />

72 P10: PPI-assoziiertes sensomotorisches Gating, Psychopathologie und Antipsychotika bei<br />

Risikofaktoren schizophrenen für das Auftreten Patienten und im Prädiktoren Kurzzeitverlauf für den Verlauf bipolarer Störungen<br />

A. Pfennig, N. Dresden Siafarikas, J. Zimmermann, S. Watzke, J. Langosch, J. Wong, A. Hamm, A. Weike, U. Preuss, Halle/Saale<br />

Genetische und nichtgenetische Risikofaktoren für die Demenz vom Alzheimertyp<br />

73 P11: Regionale Homogenität neuronaler „resting-state“-Aktivität im Rahmen <strong>der</strong> Schizophrenie<br />

M. Donix,<br />

C.<br />

Dresden<br />

Weber, K. Zierhut, J. Kaufmann, B. Bogerts, K. Schiltz, Magdeburg<br />

Neurofunktionelle Risikofaktoren bei Suchterkrankungen<br />

74 P12: Formverän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> CA1-Region <strong>der</strong> Hippocampusformation bei Patienten mit<br />

M. Smolka,<br />

Schizophrenie.<br />

Dresden<br />

Hirnbiologische R. Graßmann, Korrelate K. Zierhut, individueller J. Kaufmann, und kollektiver B. Bogerts, Gewalt K. Schiltz, Magdeburg<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Inhaltsverzeichnis<br />

B. Bogerts, Magdeburg<br />

75<br />

P13: Arbeitsgedächtnisleistung, Psychopathologie und Gehirnstruktur bei <strong>der</strong> paranoid-<br />

Hirnbiologische halluzinatorischen Befunde bei Schizophrenie. Pädophilen Eine voxel-basierte Morphometrie-Studie<br />

K. Zierhut, A. Schulte-Kemna, J. Steiner, J. Kaufmann, B. Bogerts, K. Schiltz, Magdeburg<br />

P14: Verringerte Anzahl 8. <strong>Mitteldeutsche</strong> VGF - exprimieren<strong>der</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> Neurone | Inhaltsverzeichnis bei schizophrenen Patienten<br />

S. Busse, HG. Bernstein, B. Jerzykiewicz, H. Dobrowolny, B. Bogerts, J. Steiner, Magdeburg


76<br />

P13: Arbeitsgedächtnisleistung, Psychopathologie und Gehirnstruktur bei <strong>der</strong> paranoidhalluzinatorischen<br />

Schizophrenie. Eine voxel-basierte Morphometrie-Studie<br />

K. Zierhut, A. Schulte-Kemna, J. Steiner, J. Kaufmann, B. Bogerts, K. Schiltz, Magdeburg<br />

P14: Verringerte Anzahl VGF - exprimieren<strong>der</strong> Neurone bei schizophrenen Patienten<br />

S. Busse, HG. Bernstein, B. Jerzykiewicz, H. Dobrowolny, B. Bogerts, J. Steiner, Magdeburg<br />

77 P15: Vermehrte Quinolinsäure-Expression im anterioren zingulären Kortex akut-suizidaler Patienten:<br />

Aktuelle Entwicklungen in Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Ein Hinweis auf immunvermittelte Störungen <strong>der</strong> glutamatergen Neurotransmission?<br />

P. Falkai, Göttingen<br />

J. Steiner, M. Walter, T. Gos, HG. Bernstein, C. Mawrin, R. Brisch, H. Bielau, L. zu Schwabedissen, B.<br />

Qualitätssicherung Bogerts, A. in Myint, <strong>der</strong> Psychiatrie Magdeburg und Psychotherapie<br />

W. Gaebel, Düsseldorf<br />

78 P16: Vermehrung Olig1-immunpositiver Oligodendrozyten im Marklager des anterioren Gyrus cinguli<br />

Störungsspezifische bei unipolarer vs. Depression schulengebundene Psychotherapie<br />

M. Berger, J. Freiburg Mosebach, G. Meyer-Lotz, H. Dobrowolny, B. Bogerts, J. Steiner, Magdeburg<br />

Gen-Umweltinteraktion 79 P17: The concept<br />

bei<br />

of<br />

psychischen<br />

"vegetative<br />

Störungen<br />

depression" (1949) by Rudolf Lemke - an obsolete concept<br />

H. Grabe,<br />

J.<br />

Greifswald<br />

Thormann, H. Himmerich, H. Steinberg, Leipzig<br />

Asenapin - neues Atypikum für die Behandlung manischer Episoden<br />

80 P18: Altered brain structures in suicidal patients with major depressive disor<strong>der</strong><br />

H. Volz, Werneck<br />

G. Wagner, Jena<br />

Bipolare Patienten erfolgreich führen - die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung in Klinik und Praxis<br />

M. 81 Adli, Berlin P19: Adipositas und Depression: Die pathogenetische Rolle von Schlaf-Wach-Regulation,<br />

motorischer Aktivität und neurochemischen 8. <strong>Mitteldeutsche</strong> Aspekten<br />

<strong>Psychiatrietage</strong> | Inhaltsverzeichnis<br />

Peripartales Management bei psychisch kranken Schwangeren<br />

J. Weschenfel<strong>der</strong>, T. Chittka, J. Minkwitz, C. San<strong>der</strong>, S. Olbrich, F. Zeller, C. Bakaj, S. Schuster, F. Möller,<br />

A. Rohde,<br />

U.<br />

Bonn<br />

Hegerl, H. Himmerich, Leipzig<br />

Rückfallprophylaxe bei rezidivieren<strong>der</strong> Depression: kognitiv-behaviorale Erhaltungstherapie versus<br />

manualisierte<br />

82 P20: Multimodal<br />

Psychoedukation?<br />

integration<br />

Erste<br />

of<br />

Studienergebnisse<br />

graph analytic metrics in Major Depressive Disor<strong>der</strong><br />

U. Stangier,<br />

D. Horn,<br />

C. Hilling,<br />

A. Lord,<br />

M. Hautzinger,<br />

J. Kaufmann,<br />

S. Taeger,<br />

K. Schiltz,<br />

R.<br />

B.<br />

Schlösser,<br />

Bogerts,<br />

T.<br />

J.<br />

Heidenreich,<br />

Steiner, M. Breakspear,<br />

A. Barocka,<br />

M.<br />

C.<br />

Walter,<br />

Ruckes,<br />

Magdeburg<br />

Frankfurt 83 P21: am Main Major depressive disor<strong>der</strong> and cortical thickness abnormalities in default mode network: a<br />

Adoleszente structural - Stiefkin<strong>der</strong> mri study <strong>der</strong> with Psychiatrie surfstat<br />

G. Berger, L. Winterthur Meng, N. Hailla, D. Horn, C. Metzger, A. Osoba, J. Kaufmann, J. Steiner, K. Schiltz, B. Bogerts, H. He,<br />

M. Walter, Magdeburg<br />

Indizierte Prävention mit Omega-3-Fettsäuren im Risikostadium für Psychosen<br />

S. 84 Smesny, P22: A. Alterations Gussew, R. in Rzanny, restingstate J. Reichenbach, functional Jena connectivity un<strong>der</strong> Paroxetine & Bupropion - and their<br />

relation to sexual dysfunction<br />

Die Entwicklung eines Instruments zur verbalen Emotionserkennung und seine erste Anwendung<br />

C. Metzger, H. Graf, A. Hartmann, G. Grön, B. Abler, M. Walter, Magdeburg<br />

S. Bachmann, Halle/Saale<br />

Die 85DSM<br />

P23: V Kriterien Metabolism-BOLD-interaction einer Alkoholkonsumstörung: in cortical Schweregradeinteilung regions of the task-positive, anhand klinischer task-negative und and<br />

biologischer salience Charakteristika network and its alteration in Major Depression<br />

U. Preuss, C. Halle/Saale Metzger, D. Horn, C. Seidenbecher, J. Steiner, J. Kaufmann, B. Bogerts, M. Walter, Magdeburg<br />

Neuropsychologische, 86 P24: Altered structural klinische corticosubcortical und paraklinische connectivity Aspekte im psychotischen in major depression Kontinuum dependent on symptom<br />

S. Watzke, severity Halle/Saale<br />

A. Osoba, J. Haenggi, D. Horn, J. Kaufmann, U. Eckert, K. Zierhut, K. Schiltz, J. Steiner, B. Bogerts, M.<br />

Wahnhafte schizophrene und nicht-schizophrene Psychosen - Klinik und Nosologie<br />

Walter, Magdeburg<br />

F. Pillmann, Halle/Saale<br />

Delinquenz 88 P25: und Impaired hirnorganische functional Auffälligkeit responses anhand during explicit <strong>der</strong> Auswertung erotic stimulation von radiologischen in major depressive disor<strong>der</strong><br />

Untersuchungen F. Schnei<strong>der</strong>, bei Untergebrachten C. Metzger, A. Osoba, im Maßregelvollzug<br />

J. Kaufmann, J. Steiner, K. Schiltz, D. Horn, B. Bogerts, M. Walter,<br />

J. Witzel, Magdeburg Uchtspringe<br />

Alternative 89 P26: Behandlungsstrategien Effects of acute ketamine in <strong>der</strong> infusion Forensischen on resting Psychiatrie state functional connectivity of anterior cingulate<br />

J. Twele, cortex Möckern are (Lochow) related to its histoarchitectonics and drug induced changes measured by MRS<br />

M. Walter, M. Scheidegger, C. Metzger, A. Fuchs, H. Boecker, E. Seifritz, P. Boesiger, S. Grimm, A.<br />

Rückfälligkeit von Maßregelvollzugspatienten (§63 StGB) in Sachsen-Anhalt<br />

Henning, Magdeburg<br />

S. Krüger, Uchtspringe<br />

Konsiliardienst<br />

91 P27: Methodischer Vergleich zweier Messverfahren zur objektiven Erfassung des Schlaf-Wachund<br />

Versorgungsqualität bei psychisch kranken Häftlingen<br />

Rhythmus (SenseWear Pro 3 vs. Actiwatch A7)<br />

J. Bausch-Hölterhoff, Werl<br />

D. Dietz, C. San<strong>der</strong>, R. Mergl, S. Zachariae, P. Schönknecht, U. Hegerl, Leipzig<br />

Pro<br />

T.<br />

92<br />

Bschor,<br />

P28:<br />

Berlin<br />

Depressive Störungen, kognitive Leistungen und Wachheitsregulation im Alter<br />

C. San<strong>der</strong>, N. Mauche, N. Sonnabend, U. Hegerl, P. Schönknecht, Leipzig<br />

Risikofaktoren für das Auftreten und Prädiktoren für den Verlauf bipolarer Störungen<br />

A. 93 Pfennig, P29: Dresden Morphometrische Untersuchungen zur Septumregion<br />

Genetische<br />

R. Brisch,<br />

und nichtgenetische<br />

H. Bielau, S. Knüppel,<br />

Risikofaktoren<br />

J. Steiner,<br />

für<br />

T.<br />

die<br />

Gos,<br />

Demenz<br />

K. Paelchen,<br />

vom Alzheimertyp<br />

K. Matzke, D. Krell, H. Dobrowolny, R.<br />

Wolf, HG. Bernstein, B. Bogerts, Magdeburg<br />

M. Donix, Dresden<br />

Neurofunktionelle<br />

94<br />

P30: Prestimulus Risikofaktoren vigilance bei predicts Suchterkrankungen<br />

response speed in an easy visual discrimination task<br />

M. Smolka, J. Minkwitz, Dresden M. Trenner, C. San<strong>der</strong>, S. Olbrich, A. Sheldrick, P. Schönknecht, U. Hegerl, H. Himmerich,<br />

Leipzig<br />

Hirnbiologische Korrelate individueller und kollektiver Gewalt<br />

B. Bogerts, P31: Magdeburg Family history of alcoholism: Specific genetic influence of NR2A variants on early onset of<br />

drinking and alcohol dependence<br />

Hirnbiologische Befunde bei Pädophilen<br />

C. Altmann, Halle/Saale<br />

P32: Suchterkrankungen des älteren Patienten: Konsequenzen für die stationäre Behandlung<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Inhaltsverzeichnis<br />

C. Altmann, Halle/Saale


P30: Prestimulus vigilance predicts response speed in an easy visual discrimination task<br />

J. Minkwitz, M. Trenner, C. San<strong>der</strong>, S. Olbrich, A. Sheldrick, P. Schönknecht, U. Hegerl, H. Himmerich,<br />

Leipzig<br />

95 P31: Family history of alcoholism: Specific genetic influence of NR2A variants on early onset of<br />

drinking and alcohol dependence<br />

C. Altmann, Halle/Saale<br />

Aktuelle Entwicklungen in Psychiatrie und Psychotherapie<br />

P. 96 Falkai, P32: Göttingen Suchterkrankungen des älteren Patienten: Konsequenzen für die stationäre Behandlung<br />

C. Altmann, Halle/Saale<br />

Qualitätssicherung in <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />

W. 97 Gaebel, P33: Düsseldorf Innovative Entwöhnungstherapie in Magdeburg<br />

Störungsspezifische G. Friedrichs, vs. Magdeburg schulengebundene Psychotherapie<br />

M. 98 Berger, P34: Freiburg Wirksamkeit tiefer Hirnstimulation bei therapieresistenter Alkoholsucht: Ergebnisse einer<br />

Gen-Umweltinteraktion Pilotstudie. bei psychischen Störungen<br />

H. Grabe, U. Greifswald Müller, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Asenapin 99 P35: - neues DFG- Atypikum geför<strong>der</strong>te für multizentrische die Behandlung klinische manischer Studie Episoden zur Erforschung <strong>der</strong> Effektivität tiefer<br />

H. Volz, Werneck Hirnstimulation bei therapieresistenter Alkoholsucht<br />

Bipolare<br />

B.<br />

Patienten<br />

Bogerts,<br />

erfolgreich<br />

U. Müller, J.<br />

führen<br />

Klosterkötter,<br />

- die beson<strong>der</strong>e<br />

J. Kuhn, M.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Buehler, K. Mann,<br />

in<br />

Magdeburg<br />

Klinik und Praxis<br />

M. 100 Adli, Berlin P36: The neural networks un<strong>der</strong>lying personal familiarity in aging and early cognitive decline<br />

Peripartales M. Donix, Management L. Jurjanz, bei S. psychisch Meyer, D. 8. Baeumler, kranken <strong>Mitteldeutsche</strong> Schwangeren<br />

E. Amanatidis, <strong>Psychiatrietage</strong> K. | Poettrisch, Inhaltsverzeichnis U. Herold, K. Petrowski, T.<br />

A. Rohde, Huebner, Bonn M. Smolka, V. Holthoff, Dresden<br />

Rückfallprophylaxe 101 P37: Negativer bei rezidivieren<strong>der</strong> Zusammenhang Depression: zwischen EEG-Vigilanz kognitiv-behaviorale und zerebralem Erhaltungstherapie Glucosestoffwechsel versus bei<br />

manualisierte Patienten Psychoedukation? mit depressiver Erste Episode Studienergebnisse<br />

o<strong>der</strong> leichter kognitiver Störung – eine simultane EEG/FDG-PET-<br />

U. Stangier, Untersuchung<br />

C. Hilling, M. Hautzinger, S. Taeger, R. Schlösser, T. Heidenreich, A. Barocka, C. Ruckes,<br />

Frankfurt T. am Günther, Main P. Schönknecht, S. Hesse, S. Olbrich, C. San<strong>der</strong>, G. Becker, J. Luthardt, U. Hegerl, O. Sabri,<br />

Leipzig<br />

Adoleszente - Stiefkin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

G. 102 Berger, P38: Winterthur Entwicklung <strong>der</strong> Fixierungs- und Sturzraten im Bereich Gerontopsychiatrie nach Einführung<br />

Indizierte<br />

eines<br />

Prävention<br />

neuen<br />

mit<br />

Betreuungskonzeptes<br />

Omega-3-Fettsäuren im Risikostadium für Psychosen<br />

S. Smesny,<br />

S. Voigtlän<strong>der</strong>,<br />

A. Gussew, R.<br />

R.<br />

Rzanny,<br />

Schubert,<br />

J.<br />

S.<br />

Reichenbach,<br />

Scheiter, K.<br />

Jena<br />

Reinhold, T. Barth, Chemnitz<br />

Die 103 Entwicklung P39: Selbsteinschätzung eines Instruments <strong>der</strong> zur Lebensqualität verbalen Emotionserkennung bei leichter kognitiver und seine Störung erste und Anwendung <strong>der</strong> Alzheimer-<br />

S. Bachmann, Krankheit- Halle/Saale Das Problem <strong>der</strong> affektiven Verzerrung<br />

M. Berwig, Leipzig<br />

Die DSM V Kriterien einer Alkoholkonsumstörung: Schweregradeinteilung anhand klinischer und<br />

biologischer 104 P40: Charakteristika<br />

The COPING Project - Children of Prisoners, Interventions and Mitigations to Strengthen<br />

U. Preuss, Mental Halle/Saale Health<br />

Neuropsychologische,<br />

M. Schuster, J.<br />

klinische<br />

Adele, M.<br />

und<br />

Schützwohl,<br />

paraklinische<br />

Dresden<br />

Aspekte im psychotischen Kontinuum<br />

S. 105 Watzke, P41: Halle/Saale Epidemiologie und Psychopathologie des Amoklaufes<br />

Wahnhafte E. Peter, schizophrene B. Bogerts, und Magdeburg nicht-schizophrene Psychosen - Klinik und Nosologie<br />

F. Pillmann, Halle/Saale<br />

106 P42: Neonatizid – Eine Analyse <strong>der</strong> psychischen, sozialen und biografischen Charakteristika <strong>der</strong><br />

Delinquenz Täterinnen und hirnorganische Auffälligkeit anhand <strong>der</strong> Auswertung von radiologischen<br />

Untersuchungen M. Schöne, bei E. Untergebrachten Peter, B. Bogerts, im Magdeburg Maßregelvollzug<br />

J. Witzel, Uchtspringe<br />

107 P43: Die Suizidforschung an <strong>der</strong> Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Magdeburg<br />

Alternative<br />

A. Genz,<br />

Behandlungsstrategien<br />

T. Krause, M. Pietsch,<br />

in <strong>der</strong><br />

F. Dammköhler,<br />

Forensischen<br />

B.<br />

Psychiatrie<br />

Bogerts, Magdeburg<br />

J. Twele, Möckern (Lochow)<br />

108 P44: Psychiatrische Physiotherapie am Universitätsklinikum Magdeburg<br />

Rückfälligkeit von Maßregelvollzugspatienten (§63 StGB) in Sachsen-Anhalt<br />

S. Aßmann, M. Schilling, Magdeburg<br />

S. Krüger, Uchtspringe<br />

Konsiliardienst 109 P45: Möglichkeiten und Versorgungsqualität psychiatrischer bei Ergotherapie psychisch kranken am Universitätsklinikum Häftlingen Magdeburg<br />

J. Bausch-Hölterhoff,<br />

U. Bittkau, S.<br />

Werl<br />

Gläser, K. Zellner, D. Braun, B. Oberlatz, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Pro110<br />

P46: Vater sein dagegen sehr... Geburtserleben und postpartale Befindlichkeit von Vätern<br />

T. Bschor, V. Berlin Dorsch, Halle/Saale<br />

Risikofaktoren 111 P47: Sozialpädagogik für das Auftreten und und -therapie Prädiktoren am Universitätsklinikum für den Verlauf bipolarer Magdeburg Störungen<br />

A. Pfennig, F. Dresden Höfflin, A. Klein, S. Hoffmann, Magdeburg<br />

Genetische und nichtgenetische Risikofaktoren für die Demenz vom Alzheimertyp<br />

112 P48: Häusliche Ergotherapie zur Stabilisierung von Alltagsfertigkeiten bei Demenzerkrankungen:<br />

M. Donix, Erste Dresden Ergebnisse <strong>der</strong> ERGODEM-Studie<br />

Neurofunktionelle L. Jurjanz, Risikofaktoren K. Marschner, A. bei Gerner, Suchterkrankungen<br />

M. Schützwohl, T. Reuster, T. Kallert, T. Becker, V. Holthoff, Dresden<br />

M. Smolka, Dresden<br />

113 P49: Prinzipien psychiatrischer Pflege am Universitätsklinikum Magdeburg<br />

Hirnbiologische J. Kühne, Korrelate J. Kley, U. individueller Große, I. Bachmann, und kollektiver E. Langenberger, Gewalt C. Wieker, A. Plumbohm, R. Kuhn, H.<br />

B. Bogerts, Burscheit, Magdeburg Magdeburg<br />

Hirnbiologische 114<br />

P50: Behandlungsprofil Befunde bei Pädophilen des AWO Fachkrankenhauses Jerichow<br />

J. Müller, Jerichow<br />

P51: Prinzipien stationärer 8. <strong>Mitteldeutsche</strong> Psychotherapie <strong>Psychiatrietage</strong> am Universitätsklinikum | Inhaltsverzeichnis Magdeburg<br />

D. Rasenberger, J. Bethge, K. Zierhut, A. Dudeck, N. Naue, C. Claus-Seeger, E. Peter, A. Ludwig, A. Bilek,


P50: Behandlungsprofil des AWO Fachkrankenhauses Jerichow<br />

J. Müller, Jerichow<br />

115 P51: Prinzipien stationärer Psychotherapie am Universitätsklinikum Magdeburg<br />

D. Rasenberger, J. Bethge, K. Zierhut, A. Dudeck, N. Naue, C. Claus-Seeger, E. Peter, A. Ludwig, A. Bilek,<br />

B. Bogerts, Magdeburg<br />

Aktuelle Entwicklungen in Psychiatrie und Psychotherapie<br />

P. 116 P52: Musiktherapie am Universitätsklinikum Magdeburg<br />

Falkai, Göttingen<br />

A. Schley, M. Voigt, F. Adler, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Qualitätssicherung in <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />

W. 117 Gaebel, P53: Düsseldorf Versorgungssituation in institutionellen psychiatrischen Einrichtungen. Entwicklung und<br />

Nutzung des Quality Indictor for Rehabilitative Care (QuIRC)<br />

Störungsspezifische vs. schulengebundene Psychotherapie<br />

M. Schuster, T. Kallert, M. Schützwohl, Dresden<br />

M. Berger, Freiburg<br />

Gen-Umweltinteraktion<br />

118<br />

P54: Die MEMENTA-Studie:<br />

bei psychischen<br />

Hilfebedarf<br />

Störungen<br />

und Versorgungssituation bei psychisch erkrankten<br />

Menschen mit Intelligenzmin<strong>der</strong>ung<br />

H. Grabe, Greifswald<br />

M. Schützwohl, T. Hergesell, A. Pfennig, Dresden<br />

Asenapin - neues Atypikum für die Behandlung 8. <strong>Mitteldeutsche</strong> manischer <strong>Psychiatrietage</strong> Episoden | Inhaltsverzeichnis<br />

H. Volz, Werneck<br />

Bipolare Patienten erfolgreich führen - die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung in Klinik und Praxis<br />

M. Adli, Berlin<br />

Peripartales Management bei psychisch kranken Schwangeren<br />

A. Rohde, Bonn<br />

Rückfallprophylaxe bei rezidivieren<strong>der</strong> Depression: kognitiv-behaviorale Erhaltungstherapie versus<br />

manualisierte Psychoedukation? Erste Studienergebnisse<br />

U. Stangier, C. Hilling, M. Hautzinger, S. Taeger, R. Schlösser, T. Heidenreich, A. Barocka, C. Ruckes,<br />

Frankfurt am Main<br />

Adoleszente - Stiefkin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

G. Berger, Winterthur<br />

Indizierte Prävention mit Omega-3-Fettsäuren im Risikostadium für Psychosen<br />

S. Smesny, A. Gussew, R. Rzanny, J. Reichenbach, Jena<br />

Die Entwicklung eines Instruments zur verbalen Emotionserkennung und seine erste Anwendung<br />

S. Bachmann, Halle/Saale<br />

Die DSM V Kriterien einer Alkoholkonsumstörung: Schweregradeinteilung anhand klinischer und<br />

biologischer Charakteristika<br />

U. Preuss, Halle/Saale<br />

Neuropsychologische, klinische und paraklinische Aspekte im psychotischen Kontinuum<br />

S. Watzke, Halle/Saale<br />

Wahnhafte schizophrene und nicht-schizophrene Psychosen - Klinik und Nosologie<br />

F. Pillmann, Halle/Saale<br />

Delinquenz und hirnorganische Auffälligkeit anhand <strong>der</strong> Auswertung von radiologischen<br />

Untersuchungen bei Untergebrachten im Maßregelvollzug<br />

J. Witzel, Uchtspringe<br />

Alternative Behandlungsstrategien in <strong>der</strong> Forensischen Psychiatrie<br />

J. Twele, Möckern (Lochow)<br />

Rückfälligkeit von Maßregelvollzugspatienten (§63 StGB) in Sachsen-Anhalt<br />

S. Krüger, Uchtspringe<br />

Konsiliardienst und Versorgungsqualität bei psychisch kranken Häftlingen<br />

J. Bausch-Hölterhoff, Werl<br />

Pro<br />

T. Bschor, Berlin<br />

Risikofaktoren für das Auftreten und Prädiktoren für den Verlauf bipolarer Störungen<br />

A. Pfennig, Dresden<br />

Genetische und nichtgenetische Risikofaktoren für die Demenz vom Alzheimertyp<br />

M. Donix, Dresden<br />

Neurofunktionelle Risikofaktoren bei Suchterkrankungen<br />

M. Smolka, Dresden<br />

Hirnbiologische Korrelate individueller und kollektiver Gewalt<br />

B. Bogerts, Magdeburg<br />

Hirnbiologische Befunde bei Pädophilen<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Inhaltsverzeichnis


Plenarvortrag<br />

Plenarvorträge<br />

09.09.<strong>2011</strong> 09:30:00<br />

Aktuelle Entwicklungen in Psychiatrie und Psychotherapie<br />

P. Falkai, Göttingen<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 8


Plenarvortrag<br />

Plenarvorträge<br />

09.09.<strong>2011</strong> 10:00:00<br />

Qualitätssicherung in <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />

W. Gaebel, Düsseldorf<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 9


Plenarvortrag<br />

09.09.<strong>2011</strong> 11:00:00<br />

Störungsspezifische vs. schulengebundene Psychotherapie<br />

M. Berger, Freiburg<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 10


Plenarvortrag<br />

Plenarvorträge<br />

09.09.<strong>2011</strong> 11:45:00<br />

Gen-Umweltinteraktion bei psychischen Störungen<br />

H. Grabe, Greifswald<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 11


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 13:00:00<br />

Satelliten-Symposium (Fa. Lundbeck): Neue Behandlungsoptionen im Rahmen Bipolarer Störungen<br />

Asenapin - neues Atypikum für die Behandlung manischer Episoden<br />

H. Volz, Werneck<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 12


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 13:00:00<br />

Satelliten-Symposium (Fa. Lundbeck): Neue Behandlungsoptionen im Rahmen Bipolarer Störungen<br />

Bipolare Patienten erfolgreich führen - die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung in Klinik und Praxis<br />

M. Adli, Berlin<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 13


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

I. Symposium Jena: Therapie von Depressionen und Schizophrenien - aktuelle Gesichtspunkte<br />

Peripartales Management bei psychisch kranken Schwangeren<br />

A. Rohde, Bonn<br />

Wahrscheinlich wird Ihr Kind keine drei Köpfe o<strong>der</strong> sechs Arme haben, aber ich würde meinem Kind so etwas<br />

nicht antun“. Solche und ähnliche Äußerungen von Psychiatern, die von Patientinnen mit psychischer Erkrankung<br />

wegen ihres Kin<strong>der</strong>wunsches bei erfor<strong>der</strong>licher Psychopharmakotherapie um Rat gefragt werden, gibt es lei<strong>der</strong><br />

immer wie<strong>der</strong>. Dass Frauen unter diesen Voraussetzungen eine Schwangerschaft unter Psychopharmaka zu<br />

vermeiden suchen und – wenn sie doch nicht zu vermeiden ist - angstbesetzt erleben und auch <strong>der</strong> Zeit nach <strong>der</strong><br />

Geburt mit Sorge entgegen sehen, ist nachvollziehbar. Nicht zuletzt deshalb ist <strong>der</strong> Betreuungsbedarf psychisch<br />

vorerkrankter schwangerer Frauen hoch. Beson<strong>der</strong>s wichtig für betroffene Frauen und ihre Partner ist aber auch<br />

die Zeit nach <strong>der</strong> Entbindung und die Sorge, dass die Mutter möglicherweise wegen eines Krankheitsrezidivs<br />

sogar in stationäre Behandlung muss. Alle dazu vorhandenen Untersuchungen zeigen die hohe Rezidivgefahr peri-<br />

und postpartal, insbeson<strong>der</strong>e bei bipolaren Störungen. Der Rezidivprophylaxe muss deshalb im peripartalen<br />

Management beson<strong>der</strong>s viel Aufmerksamkeit gewidmet werden.<br />

Seit 2005 wurden in <strong>der</strong> Gynäkologischen Psychosomatik am Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde des<br />

Universitätsklinikums Bonn 133 schwangere Frauen mit psychischer Vorerkrankung betreut; überwiegend war<br />

wegen akuter Psychopathologie o<strong>der</strong> als Rezidivprophylaxe eine Psychopharmakotherapie erfor<strong>der</strong>lich. Für bisher<br />

78 Frauen wurde ein detaillierter peripartaler Managementplan erstellt und <strong>der</strong> postpartale Verlauf erfasst.<br />

Entscheidungen werden dabei gemeinsam mit <strong>der</strong> Patientin und ihrem Partner im Sinne einer partizipativen<br />

Entscheidungsfindung getroffen. Neben <strong>der</strong> genauen Planung <strong>der</strong> medikamentösen Prophylaxe (z.B. Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Neuroleptikadosis in einen therapeutisch wirksamen Bereich) werden beispielsweise Geburtsmodus, Stillen<br />

bzw. Abstillen und eine peripartale Bedarfsmedikation abgestimmt.<br />

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die die medikamentöse Prophylaxe zur Postpartalzeit ohne Rezidiv<br />

beitragen kann, dass aber auch an<strong>der</strong>e Aspekte wie etwa Stressreduktion, Reizabschirmung, gute soziale<br />

Unterstützung ihren Beitrag zur postpartalen Gesundheit <strong>der</strong> Mutter leisten können.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 14


3depesepsodede depesepsodede epesepsodede pesepsodede esepsodede sepsodede epsodede psodede sodede odede dede ede de e<br />

und Pati 5<br />

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Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

I. Symposium Jena: Therapie von Depressionen und Schizophrenien - aktuelle Gesichtspunkte<br />

Rückfallprophylaxe bei rezidivieren<strong>der</strong> Depression: kognitiv-behaviorale Erhaltungstherapie<br />

versus manualisierte Psychoedukation? Erste Studienergebnisse<br />

U. Stangier, C. Hilling, M. Hautzinger, S. Taeger, R. Schlösser, T. Heidenreich, A. Barocka, C. Ruckes,<br />

Frankfurt am Main<br />

Ziel: Depressionen stellen die häufigste psychische Störung dar und sind nach Herz-Kreislauferkrankungen das<br />

Gesundheitsproblem, das weltweit zu den gravierendsten Beeinträchtigungen führt. Ein Grund dafür ist <strong>der</strong> meist<br />

rezidivierende Verlauf <strong>der</strong> Major Depression. Neben pharmakologischer Erhaltungstherapie sind zahlreiche<br />

kognitiv-behaviorale Ansätze zur Rückfallprävention entwickelt worden. Das Ziel unserer multizentrischen Studie<br />

ist <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> rückfallpräventiven Effekte einer integrativen kognitiv-behavioralen Erhaltungstherapie<br />

(CBMT) mit einer manualisierten Psychoedukation (MAPE).<br />

Methoden: Insgesamt konnten 168 Patienten in die Studie aufgenommen werden. Einschlusskriterien waren das<br />

Vorliegen einer rezidivierend depressiven Störung, ggw. remittiert und • 3 depressive<br />

Episoden<br />

in<br />

<strong>der</strong><br />

Vorgeschichte. Ausschlusskriterien waren: Organische Störung, Psychische Störungen in Zusammenhang mit<br />

psychotropen Substanzen, Schizophrenie/ schizoaffektive Störungen, Bipolare Störung, Anpassungsstörung,<br />

akute Belastungsreaktion/ PTSD, Bor<strong>der</strong>line-Persönlichkeitsstörung, Intelligenzmin<strong>der</strong>ung, akute Suizidalität und<br />

schwerwiegende, medizinische Faktoren. Es erfolgte eine randomisierte Zuweisung <strong>der</strong> Teilnehmer zu den beiden<br />

Behandlungsbedingungen CBMT o<strong>der</strong> MAPE. Zudem ist allen Teilnehmern eine psychiatrische<br />

Routinebehandlung (TAU) angeboten worden. Die Studienbehandlungen fanden in 12 psychiatrischen Kliniken<br />

und psychotherapeutischen Ambulanzen in Hessen und Thüringen statt.<br />

Ergebnisse: Im 1-Jahres-Follow-Up zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden<br />

Behandlungsbedingungen bezgl. <strong>der</strong> Rückfallhäufigkeit. Ein signifikanter Interaktionseffekt wurde jedoch beim<br />

Vergleich von Patienten mit • 5 und<br />

Patienten<br />

mit<br />

< 5 depressiven<br />

Episoden<br />

in<br />

<strong>der</strong><br />

Vorgeschichte<br />

deutlich.<br />

Univariate Analysen ergaben eine signifikante Überlegenheit von CBMT gegenüber MAPE in <strong>der</strong> Subgruppe von<br />

Patienten mit 5 o<strong>der</strong> mehr depressiven Episoden in <strong>der</strong> Vorgeschichte.<br />

Diskussion: Im Fokus <strong>der</strong> Diskussion stehen die Bedeutung des Störungsverlaufs <strong>der</strong> Depression, insb. <strong>der</strong><br />

Rückfallhäufigkeit, für die Wirksamkeit <strong>der</strong> CBMT-Bedingung und die Konsequenzen <strong>der</strong> Studienergebnisse für<br />

die Rückfallprävention bei Depressionen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 15


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

I. Symposium Jena: Therapie von Depressionen und Schizophrenien - aktuelle Gesichtspunkte<br />

Adoleszente - Stiefkin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

G. Berger, Winterthur<br />

Acht von zehn psychiatrischen Erkrankungen beginnen zwischen dem 14. Und 25. Lebensjahr. Dies beinhaltet<br />

affektive Störungen und Suchterkrankungen, aber auch die seltenen, jedoch sehr belastenden psychotischen<br />

Störungen und die beginnenden Persönlichkeitsstörungen. Betroffene und <strong>der</strong>en soziales Umfeld haben<br />

Schwierigkeiten entsprechende Angebote zur diagnostischen Abklärung und Therapie zu finden, die sowohl<br />

altersspezifische Entwicklungsaspekte, wie auch psychiatrisches, pädagogisches und<br />

entwicklungspsychologisches Fachwissen miteinan<strong>der</strong> vereint, insbeson<strong>der</strong>e nach Abschluss des 17.Lebensjahr.<br />

Die Angebote sind häufig fraktioniert (Jugendsekretariate <strong>der</strong> Sozialdienste, Suchtberatungsstellen, Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendpsychiatrische Angebote, Erwachsenenpsychiatrische Angebote, private Anbieter, die sich auf Jugendliche<br />

und junge Erwachsene spezialisiert haben) und es ist schwierig eine Behandlungskontinuität zu gewährleisten.<br />

Durch diese Fraktionierung <strong>der</strong> Angebote fehlt häufig die kritische Masse an Patienten um krankheits- respektive<br />

entwicklungsspezifische Angebote zu offerieren. Die integrierte Psychiatrie Winterthur entwickelt unter an<strong>der</strong>em<br />

basierend auf dem Australischen Youth Modell eine vernetzte und integrierte Versorgungsstruktur, die versucht<br />

die Schnittstellen zwischen den Angeboten aufzuweichen und dadurch die altersspezifische Versorgung für<br />

Heranwachsende zu optimieren. Dieser Betrag stellt die Schwierigkeiten <strong>der</strong> psychisch kranken Adoleszenten in<br />

<strong>der</strong> gegenwärtigen Versorgungslage dar, und diskutiert mögliche Lösungsansätze.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 16


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

I. Symposium Jena: Therapie von Depressionen und Schizophrenien - aktuelle Gesichtspunkte<br />

Indizierte Prävention mit Omega-3-Fettsäuren im Risikostadium für Psychosen<br />

S. Smesny, A. Gussew, R. Rzanny, J. Reichenbach, Jena<br />

Einführung: Hirnverän<strong>der</strong>ungen bei schizophrener Erstmanifestation weisen Zusammenhänge zur<br />

Symptomatologie auf und sind im Verlauf und unter Antipsychotikagabe verän<strong>der</strong>lich. Diese Befunde weisen auf<br />

dynamische, strukturverän<strong>der</strong>nde Prozesse zusätzlich zu den bekannten intrauterinen/postpubertären<br />

Entwicklungsdefiziten hin. Unsere Hypothese ist, dass hierfür exzitotoxische Effekte (oxidativer Stress,<br />

dysapoptotische Prozesse) eines Glutamat-/Dopamin-Regulationsdefizites ursächlich sind. Die Kombination von<br />

Phosphor (31P-) und Protonen (1H-)-Spektroskopie bietet die Möglichkeit, Zusammenhänge von glutamaterger<br />

Neurotransmission (NAA, Glx, Glu, Gln), Strukturstoffwechsel (PME, PDE, Pi, Cho) und Energieumsatz (PCr, ATP,<br />

Pi, Cr) sowie Abweichungen zum Zeitpunkt <strong>der</strong> psychotischen Erstmanifestation in vivo und regionsbezogen zu<br />

untersuchen.<br />

Methode: Alle MR-Untersuchungen wurden an einem 3T-Ganzkörper-MRT mit einer doppelresonanten (1H/31P)<br />

Kopfspule durchgeführt. Mittels einer kolokalisierten Kombination aus 3-dimensionalem 31P-Chemical-Shift-<br />

Imaging (3D-31P-CSI), 2-dimensionaler 1H-CSI und 1H Einzelvoxel-Spektroskopie (Hippocampus) wurden 15<br />

erstmals psychotische Patienten ohne antipsychotischer Vorbehandlung und nach Alter und Geschlecht<br />

parallelisierte gesunde Probanden untersucht. Signalintensitäten einzelner Metaboliten wurden in absolute<br />

Konzentrationswerte (1H-MRS) bzw. in Quotienten zum Gesamtsphosphorgehalt (31P-MRS) umgerechnet und<br />

anschließend auf den Anteil grauer/weißer Substanz (GM/WM) in den MRS-Voxeln normiert. Die Psychopathologie<br />

wurde mittels PANSS und SCL-90R erfasst. Die Auswertung erfolgte mittels Faktorenanalyse und post hoc Tests<br />

für einzelne Metaboliten/Hirnregionen.<br />

Ergebnisse: Es zeigten sich Gruppenunterschiede in <strong>der</strong> GM/WM-Zusammensetzung von MRS-Voxeln.<br />

Metaboliten des Struktur- und Energiestoffwechsels waren deutlich mit Metaboliten des glutamatergen Systems<br />

assoziiert. Die Analyse <strong>der</strong> auf WM normierten Werte ergab bei Patienten erhöhte Metabolitenkonzentrationen des<br />

glutamatergen Systems (NAA, Glx, Glu) im anterioren cingulären Kortex (ACC) verbunden mit erhöhtem<br />

Membranab- und -umbau (erhöhte PME- und PDE-Intensitäten).<br />

Schlussfolgerung: Allgemein bestätigen die Ergebnisse die vermuteten Assoziationen zwischen glutamatergem<br />

System, Phospholipid- und Energiemetabolismus. Im Bereich des ACC sprechen die Ergebnisse für eine<br />

angeregte glutamaterge Neurotransmission bei gesteigertem Phosopholipid-Turnover. Aufgrund des Einflusses<br />

<strong>der</strong> weißen Substanz könnten die Befunde ein biochemisches Korrelat einer angeregten synaptischen Plastizität<br />

zum Zeitpunkt <strong>der</strong> ersten psychotischen Exazerbation sein.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 17


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

II. Symposium Halle: Aktuelle Befunde zur Diagnostik und Nosologie psychischer Störungen<br />

Die Entwicklung eines Instruments zur verbalen Emotionserkennung und seine erste<br />

Anwendung<br />

S. Bachmann, Halle/Saale<br />

Die Entwicklung eines Instruments zur verbalen Emotionserkennung und seine erste Anwendung Die Erkennung<br />

von Emotionen spielt eine wesentliche Rolle im Hinblick auf erfolgreiche zwischenmenschliche Kommunikation<br />

und damit auf beruflichen Erfolg und private Zufriedenheit. Im Bereich <strong>der</strong> Emotionserkennung wurde bisher vor<br />

allem die Gesichter-erkennung anhand <strong>der</strong> Grundemotionen Freude, Angst, Trauer, Ärger, Ekel, Überraschung<br />

untersucht. Um ein korrektes Erkennen <strong>der</strong> Emotionen im gesprochenen Wort zu messen, liegt bisher kein<br />

deutschsprachiges Instrument vor. Daher entwickelte unsere Arbeitsgruppe die Batterie zur Erkennung verbal<br />

ausgedrückter Emotionen (VERBat) in Anlehung an die “Aprosodia Battery“ von Ross et. al. (1997). Neben einem<br />

einfachen Satz wurden monosyllabische und asyllabische Sequenzen aufgenommen. Die Items wurden mithilfe<br />

eines Computerprogramms 100 gesunden Personen in zufälliger Reihenfolge dargeboten. Für jedes Item wurden<br />

sowohl Reaktionszeit als auch Richtig- bzw. Falschantwort erhoben. Darauf basierend wurden mittlere<br />

Lösungswahrscheinlichkeiten errechnet und anschließend die testtheoretisch geeigneten Items ausgewählt. Diese<br />

Entscheidung wurde post-hoc überprüft und die ausgewählten Items in eine neue, endgültige Batterie überführt.<br />

In <strong>der</strong> hier dargestellten Validierung wurden alle Emotionen gleich gut erkannt, es fand sich kein systematischer<br />

Effekt <strong>der</strong> Emotionsqualität. Weiterhin zeigte sich kein Geschlechtseffekt, we<strong>der</strong> hinsichtlich <strong>der</strong> bewerteten Item-<br />

noch auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> gesunden Rater. Allerdings ergaben sich Effekte <strong>der</strong> Reizkomplexität, Ekel und Angst<br />

wurden am sichersten in <strong>der</strong> asyllabischen Darbietungsform erkannt. Letzteres könnte ein Hinweis darauf sein,<br />

dass es in einem evolutionären Sinne wichtig ist, diese "Warn-Emotionen" am schnellsten zu erkennen.<br />

Zusammenfassend ist die VERBat ein anwendbares Instrument mit zufriedenstellenden Reliabilitätseigenschaften<br />

und zumindest einer Augenscheinvalidität. Derzeit findet das Instrument seine erste Anwendung bei <strong>der</strong><br />

Untersuchung von depressiv Erkrankten. Außerdem führen wir eine Kreuzvalidierung mit <strong>der</strong> visuellen<br />

Emotionserkennung durch.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 18


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

II. Symposium Halle: Aktuelle Befunde zur Diagnostik und Nosologie psychischer Störungen<br />

Die DSM V Kriterien einer Alkoholkonsumstörung: Schweregradeinteilung anhand<br />

klinischer und biologischer Charakteristika<br />

U. Preuss, Halle/Saale<br />

Die DSM-V Kriterien einer “Alkoholkonsumstörung” enthalten insgesamt 11 Eigenschaften. Basierend auf<br />

empirischen Ergebnissen wird damit <strong>der</strong> Versuch unternommen, Limitationen <strong>der</strong> vorangegangenen Klassifikation<br />

zu beheben. Dennoch sind bezüglich diagnostischer Schwelle und Schweregrad viele Fragen offen. Ziele <strong>der</strong><br />

Auswertung zweier Stichproben (WHO-ISBRA-Stichprobe, CIGAR) sind es, Hinweise auf die Validität <strong>der</strong><br />

Diagnose und den Schweregrad einer „Alkoholkonsumstörung“ zu finden.<br />

Die WHO-ISBRA Studie umfasst internationale Stichproben von Personen mit unterschiedlichen Konsummustern<br />

(von Nicht-Trinkern bis zur Abhängigkeit, n = 1424) aus 5 Kontinenten. In die CIGAR Stichprobe wurden stationär<br />

behandelte Patienten aus Deutschland und Polen (n = 787) eingeschlossen. In beiden Stichproben wurden die<br />

DSM V Kriterien mittels strukturierter Interviews erfasst (AUDIADIS, SSAGA, CIDI/DIA-X). Zur Bestimmung <strong>der</strong><br />

diagnostischen Schwelle wurden diskriminanzanalytische Verfahren verwendet (WHO-ISBRA). Als „externe<br />

Validitoren“ wurden in beiden Stichproben neben dem Ersterkrankungsalter auch die Komorbidität mit<br />

psychischen Störungen, die Familienanamnese sowie Alkoholkonsum- und genetische Risikomarker verwendet.<br />

Die Ergebnisse weisen auf eine hohe Rate an positiven Diagnosen bei <strong>der</strong> bisher nach DSM V vorgeschlagenen<br />

Schwelle hin. Eine Schweregradeinteilung anhand <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Symptome sowie anhand <strong>der</strong> als externen<br />

Kriterien wird präsentiert.<br />

Die bisherigen empirischen Evaluationen bezüglich Anzahl und Schwere einer DSM V „Alkoholkonsumstörung“<br />

Kriterien entspringen bisher hauptsächlich epidemiologischen Stichproben. Die aktuelle Evaluation an einer<br />

internationalen Stichprobe von Personen mit unterschiedlichen Konsummustern und an klinischen Patienten weist<br />

auf zwei wichtige Ergebnisse hin. Erstens ist die diagnostische Schwelle für eine Alkoholkonsumstörung nach<br />

DSM V bisher eher zu niedrig angesetzt. Zweitens lässt sich diese Störung hinsichtlich ihres Schweregrades nach<br />

klinischen, Alkoholkonsum und genetischen Charakteristika differenzieren, was auf eine biologische Grundlage<br />

hinweist.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 19


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

II. Symposium Halle: Aktuelle Befunde zur Diagnostik und Nosologie psychischer Störungen<br />

Neuropsychologische, klinische und paraklinische Aspekte im psychotischen Kontinuum<br />

S. Watzke, Halle/Saale<br />

Hintergrund: Aktuell werden schizoaffektive Störungen vorrangig im Sinne einer intermediä-ren Position auf einem<br />

Kontinuum zwischen Schizophrenie und affektiven Störungen disku-tiert. Diese Theorie eines psychotischen<br />

Kontinuums wurde in Bezug auf kognitive Leis-tungseinschränkungen, prämorbide Merkmale, den<br />

Erkrankungsverlauf, Symptomatik, Funktionsniveau und Lebensqualität entlang des Störungsspektrums<br />

Schizophrenie – bipolar schizoaffektive Störungen – bipolar affektive Störungen überprüft.<br />

Methode: Die Stichprobe umfasste N=108 Personen aus vier diagnostischen Gruppen. Jeweils n=27<br />

poststationäre Patienten mit Schizophrenie, bipolar schizoaffektiven Störungen und bipolar affektiven Störungen<br />

wurden zu zwei Zeitpunkten im Abstand von 12 Monaten untersucht und einer hinsichtlich Alter, Geschlecht und<br />

Bildung parallelisierten, gesunden Kontrollgruppe (n=27) gegenübergestellt. Aufgrund höherer Reliabilität erfolgte<br />

die Diagnostik nach DSM-IV unter Berücksichtigung des longitudinalen Erkrankungsverlau-fes. Es kamen<br />

international validierte kognitive Leistungstests, Skalen zur Erfassung prä-morbi<strong>der</strong> Charakteristika, <strong>der</strong><br />

Symptomatik und des Funktionsniveaus zum Einsatz.<br />

Ergebnisse: Die Annahme des psychotischen Kontinuums über eine graduelle Zunahme <strong>der</strong> Beeinträchtigungen<br />

zwischen den Erkrankungsgruppen konnten für persistie-rende kognitive Defizite bestätigt werden. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

waren die Verarbeitungsgeschwindigkeit, die Aufmerksamkeit und die Anfälligkeit für retroaktive Interferenzen<br />

betroffen. Es fanden sich theoriekonforme Ergebnisse auch für die Residualsymptomatik, das Funktions-niveau<br />

sowie die Lebensqualität. Der gewählte diagnostische Ansatz resultierte in einigen Aspekten (prämorbide<br />

Anpassung nach PAS) in einer größeren Nähe bipolar schizoaffektiver Störungen zur Schizophrenie.<br />

Diskriminanzanalytisch zeigten sich deutliche Überlappungen zwischen den Erkrankungsgruppen.<br />

Schlussfolgerung: Die Befunde dieses multidimensionalen Untersuchungsansatzes sprechen für die Gültigkeit <strong>der</strong><br />

Theorie des psychotischen Kontinuums. Deren Datenbasis wurde ins-beson<strong>der</strong>e um Erkenntnisse zur kognitiven<br />

Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Patienten erweitert. Es ergeben sich weitreichende Implikationen für die psychiatrische<br />

Diagnostik.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 20


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

II. Symposium Halle: Aktuelle Befunde zur Diagnostik und Nosologie psychischer Störungen<br />

Wahnhafte schizophrene und nicht-schizophrene Psychosen - Klinik und Nosologie<br />

F. Pillmann, Halle/Saale<br />

Einleitung: Wahn ist ein zentrales Symptom <strong>der</strong> Schizophrenie, findet sich aber auch bei nicht-schizophrenen<br />

Psychosen. Obwohl die Beschäftigung mit dem Phänomen „Wahn“ in <strong>der</strong> Psychiatriegeschichte eine lange<br />

Tradition hat, finden inhaltliche Aspekte des Wahns in mo<strong>der</strong>nen Klassifikationsinstrumenten wenig Beachtung.<br />

Wir sind deshalb in mehreren Querschnitts- und Längsschnittuntersuchungen qualitativen Aspekten des Wahns<br />

bei unterschiedlichen nicht-organischen und organischen psychotischen Störungen nachgegangen. Methoden: In<br />

zwei longitudinalen Studien wurden 43 Patienten mit anhalten<strong>der</strong> wahnhafter Störung, 42 Patienten mit akuten<br />

vorübergehenden Psychosen sowie 42 Patienten mit Schizophrenie im Querschnitt sowie über mehrere Jahre<br />

longitudinal mit standardisierten Instrumenten untersucht. In einer weiteren Untersuchung wurden im Rahmen<br />

einer Aktenanalyse 218 wahnhafte schizophrene Episoden sowie 118 organisch-psychotische Episoden mit Wahn<br />

ausgewertet. Ergebnisse: Trotz <strong>der</strong> Möglichkeit diagnostischen Wechsels in einem Teil <strong>der</strong> Fälle weisen akute<br />

vorübergehende Psychosen und anhaltende wahnhafte Störungen eine relative diagnostische Stabilität auf. Als<br />

Wahnthema dominiert Verfolgungswahn in allen nosologischen Kategorien. Formale Aspekte des Wahns<br />

unterscheiden jedoch deutlich zwischen den diagnostischen Kategorien. Eine differenziertere Inhaltsanalyse<br />

(Wahnthemen, bizarr-nicht bizarr-Unterscheidung) zeigt weiterhin, dass auch inhaltliche Aspekte des Wahns<br />

signifikant und systematisch mit diagnostischen und klinischen Parametern korrelieren. Schlussfolgerung: Eine<br />

differenzierte Analyse formaler und inhaltlicher Aspekte eines Wahnsyndroms hat wichtige diagnostische und<br />

klinische Implikationen. Sie hat auch Bedeutung für pathogenetische Theorien wahnhafter Störungen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 21


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

III. Probleme <strong>der</strong> Therapie im Maßregelvollzug<br />

Delinquenz und hirnorganische Auffälligkeit anhand <strong>der</strong> Auswertung von radiologischen<br />

Untersuchungen bei Untergebrachten im Maßregelvollzug<br />

J. Witzel, Uchtspringe<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 22


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

III. Probleme <strong>der</strong> Therapie im Maßregelvollzug<br />

Alternative Behandlungsstrategien in <strong>der</strong> Forensischen Psychiatrie<br />

J. Twele, Möckern (Lochow)<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 23


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

III. Probleme <strong>der</strong> Therapie im Maßregelvollzug<br />

Rückfälligkeit von Maßregelvollzugspatienten (§63 StGB) in Sachsen-Anhalt<br />

S. Krüger, Uchtspringe<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 24


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

III. Probleme <strong>der</strong> Therapie im Maßregelvollzug<br />

Konsiliardienst und Versorgungsqualität bei psychisch kranken Häftlingen<br />

J. Bausch-Hölterhoff, Werl<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 25


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

IV. Pro-Con-Debatte: S3-Leitlinien zur Behandlung <strong>der</strong> Depression -<br />

Pro<br />

T. Bschor, Berlin<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 26


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

V. Symposium Dresden: Risikokonstellationen für psychiatrische Erkrankungen<br />

Risikofaktoren für das Auftreten und Prädiktoren für den Verlauf bipolarer Störungen<br />

A. Pfennig, Dresden<br />

Bipolare Störungen sind schwerwiegende psychische Erkrankungen mit häufig komplexem Verlauf. Sie stellen<br />

eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dar, insbeson<strong>der</strong>e im Rahmen <strong>der</strong> Diagnosestellung und von<br />

Therapieentscheidungen im Verlauf <strong>der</strong> Erkrankung. Im Vortrag werden wissenschaftlich untersuchte Prädiktoren<br />

für einen komplizierten Verlauf vorgestellt. Aktuell gibt es Ansätze für eine verbesserte frühe Diagnosestellung<br />

und sogar für das Erkennen eines erhöhten Risikos für die Entwicklung bipolarer Störungen bevor sich diese im<br />

Vollbild manifestieren. Internationale und eigene Ansätze werden vorgestellt und diskutiert, auch im Hinblick auf<br />

ethische Implikationen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 27


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

V. Symposium Dresden: Risikokonstellationen für psychiatrische Erkrankungen<br />

Genetische und nichtgenetische Risikofaktoren für die Demenz vom Alzheimertyp<br />

M. Donix, Dresden<br />

Die Alzheimer’sche Erkrankung (AD) ist die häufigste und bedeutsamste Ursache für die Entwicklung einer<br />

Demenz, und sie betrifft beinahe die Hälfte <strong>der</strong> Bevölkerung jenseits des 85. Lebensjahres (Mount und Downton,<br />

Nat Med 2006; 12:780-784). Die bessere Charakterisierung von Risikofaktoren für die AD kann beitragen,<br />

Individuen zu identifizieren, die in Zukunft von einer sehr frühen Therapie profitieren würden, gezielter aufgeklärt<br />

o<strong>der</strong> überwacht werden sollten, um letztlich auch bei Nichtverfügbarkeit kausaler Behandlung das Auftreten<br />

kognitiver Einschränkungen effektiver als heute zu verzögern. Bereits die Verzögerung <strong>der</strong> klinischen<br />

Manifestation einer AD um nur fünf Jahre würde (am Beispiel <strong>der</strong> USA) zu einer Einsparung von jährlich $50 Mrd.<br />

im dortigen Gesundheitssystem führen (Mount und Downton, Nat Med 2006; 12:780-784). Klinisch definierte<br />

Syndrome, wie die leichte kognitive Einbuße (MCI) o<strong>der</strong> eine rein subjektive kognitive Störung (SCI) sind bekannte<br />

AD-Risikofaktoren. Hinzu kommen genetische und nichtgenetische Variablen, <strong>der</strong>en Spezifität o<strong>der</strong> prädiktiver<br />

Wert oft nicht bekannt o<strong>der</strong> wenig untersucht ist. Dies macht es für den Kliniker schwierig, einzelne Faktoren in<br />

einem gegebenen Risikoprofil eines Patienten zu gewichten. Das Apolipoprotein E e4 (APOE4)-Allel ist als<br />

bedeutsamster bekannter genetischer Risikofaktor für die sporadische Form <strong>der</strong> AD häufiger<br />

Forschungsgegenstand, vor allem in Bezug auf morphologische und funktionelle Hirnverän<strong>der</strong>ungen. Es existieren<br />

jedoch weitere genetische Risikofaktoren, die bislang wenig untersucht o<strong>der</strong> noch gänzlich unbekannt sind, von<br />

denen aber einige in ihrer klinischen Bedeutung dem APOE4-Allel gleichwertig sein könnten (Daw et al., Am J<br />

Hum Genet 2000; 66:196-204). Die Bedeutung beeinflussbarer Variablen, wie Ernährungsgewohnheiten,<br />

Bildungsgrad, o<strong>der</strong> psychosozialer Stress für die Entwicklung o<strong>der</strong> den Verlauf einer AD ist ebenfalls bekannt,<br />

jedoch noch relativ wenig untersucht. Ursache hierfür kann die geringere Spezifität <strong>der</strong> Faktoren für eine<br />

bestimmte Demenzerkrankung sein, ein möglicherweise nicht-kausaler Zusammenhang mit Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Hirnstruktur und –funktion, sowie die schwierigere <strong>Stand</strong>ardisierbarkeit in einem experimentellen Setting. In den<br />

letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass die Beachtung einer positiven Familienanamnese 1. Grades für die AD<br />

als eigenständiger Risikofaktor eine Möglichkeit ist, den Einfluss bislang unbekannter o<strong>der</strong> wenig untersuchter<br />

genetischer Risikovariablen auf Hirnstruktur (Donix et al., Am J Psychiatry 2010; 164:1399-1406) und –funktion<br />

(Johnson et al., J Neurosci 2006; 26:6069-6076; Mosconi et al., PNAS 2010; 107:5949-5954), sowie auf das<br />

neuropsychologische Leistungsprofil (Donix et al., Am J Geriatr Psychiatry <strong>2011</strong>; in press) zu untersuchen. Auch<br />

die Einflüsse familiar gehäuft auftreten<strong>der</strong> nichtgenetischer Faktoren, wie z.B. über Generationen weitergegebene<br />

Ernährungsgewohnheiten, könnten im Risikofaktor einer positiven Familienanamnese abgebildet sein. Im Vortrag<br />

wird gezeigt, dass Effekte zusätzlich vorhandener Risikovariablen von denen des APOE4-Allels abgegrenzt<br />

werden können, was sowohl für den Wissenschaftler als auch den klinisch tätigen Arzt von Bed eutung sein kann.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 28


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

V. Symposium Dresden: Risikokonstellationen für psychiatrische Erkrankungen<br />

Neurofunktionelle Risikofaktoren bei Suchterkrankungen<br />

M. Smolka, Dresden<br />

Zahlreiche Untersuchungen konnten in den letzten 20 Jahren überzeugend nachweisen, dass es substantielle<br />

neurobiologische Unterschiede zwischen Personen mit Suchterkrankungen und Gesunden gibt. Unabhängig von<br />

<strong>der</strong> konsumierten Substanz ist beispielsweise das me-sokortikolimbische dopaminerge Belohnungssystem im<br />

Sinne einer Hypofunktion alteriert. Dies könnte einerseits Ursache <strong>der</strong> bei Abhängigen beobachteten<br />

motivationalen Verände-rungen sein und an<strong>der</strong>seits Lernstörungen erklären, die zur Persistenz abhängigen Verhaltens<br />

beitragen. Aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass die bei Abhängigen beo-bachtete Hypofunktion<br />

des dopaminergen Belohnungssystems teilweise schon vor Aufnah-me des Substanzkonsums bestand und<br />

hierdurch die Vulnerabilität für Abhängigkeitserkran-kungen erhöht wird. Zudem scheint die Funktion des<br />

dopaminergen Belohnungssystems auch mit den Therapieerfolg bei Suchterkrankungen assoziiert zu sein.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 29


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VI. Symposium Magdeburg: Neurobiologie von Aggression und Sexualdeviation<br />

Hirnbiologische Korrelate individueller und kollektiver Gewalt<br />

B. Bogerts, Magdeburg<br />

Die beeindruckenden Dimensionen von <strong>Ursachen</strong> und Folgen individueller und kollektiver Aggression und<br />

Gewaltanwendung sind allseits ersichtlich. Umso erstaunlicher ist, dass dieses Thema in den psychiatrischen<br />

Lehr- und Fachbüchern bislang kaum Beachtung fand, obwohl es naheliegt anzunehmen, dass abnorme<br />

Funktionsweisen des Gehirns in erheblichem Maße zu gewalttätigem Verhalten beitragen. In dem Vortrag wird ein<br />

Überblick über die <strong>der</strong>zeit bekannten neurobiologischen Grundlagen aggressiven Verhaltens einschließlich<br />

genetischer und phylogenetischer Aspekte, Neuropathologie und Pathophysiologie von Aggression und Gewalt<br />

gegeben. Deren Kenntnis wird als Voraussetzung einer besseren Beherrschbarkeit sowohl von individueller als<br />

auch kollektiver Gewalt angesehen. Es erscheint notwendig, dass das Themenfeld von Aggression und Gewalt<br />

stärker in die psychiatrische Lehre und Forschung integriert wird als bisher.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 30


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VI. Symposium Magdeburg: Neurobiologie von Aggression und Sexualdeviation<br />

Hirnbiologische Befunde bei Pädophilen<br />

M. Walter, Magdeburg<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 31


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VI. Symposium Magdeburg: Neurobiologie von Aggression und Sexualdeviation<br />

Hirnstrukturelle Befunde bei Gewalttätern<br />

K. Schiltz, Magdeburg<br />

Die Kontrolle aggressiven Verhaltens hängt kritisch von frontalen und temporalen Hirnstrukturen ab. Bisher ist<br />

nicht geklärt, inwiefern bei Verbrechern, die aufgrund von Gewaltdelikten verurteilt worden sind, eine erhöhte<br />

Prävalenz struktureller pathologischer Verän<strong>der</strong>ungen des Hirns vorliegt. Diese Studie hatte zum Ziel, zu<br />

untersuchen, ob pathologische Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hirnstruktur zu <strong>der</strong> Prädisposition zur Gewalttätigkeit<br />

beitragen. Es wurden kranielle CT- und MRT-Aufnahmen von 287 inhaftierten Straftätern verblindet auf<br />

pathologische Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hirnstruktur untersucht und mit denen nicht gewalttätiger Kontrollpersonen<br />

verglichen.<br />

Gewalttätige Häftlinge zeigten eine signifikant höhere Prävalenz pathologischer Hirnstrukturverän<strong>der</strong>ungen als<br />

nicht-gewalttätige Kontrollpersonen aber auch als nicht-gewalttätige Häftlinge. Die Ergebnisse dieser explorativen<br />

Untersuchung weisen eindeutig darauf hin, dass pathologische Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hirnstruktur eine wesentliche<br />

Rolle für die Prädisposition zu Gewaltdelikten spielen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 32


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VI. Symposium Magdeburg: Neurobiologie von Aggression und Sexualdeviation<br />

Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> Vorhersage zukünftiger Gewalttätigkeit psychisch Kranker<br />

H. Haselbeck, S von. Berg, Bremen<br />

Zusammenfassung: Der Abbau allgemeinpsychiatrischer Betten, kürzere Behandlungszeiten, Verän<strong>der</strong>ungen in<br />

<strong>der</strong> Rechtssprechung u. a. haben in den letzten Jahren zu einem dramatischen Anstieg <strong>der</strong> Zahl<br />

forensischpsychiatrischer Betten in Deutschland geführt. Patienten, die in den Maßregelvollzug eingewiesen<br />

werden, sind zu einem Großteil (70 bis 80 %) zuvor in <strong>der</strong> Allgemeinpsychiatrie behandelt worden. Zu zahlreichen<br />

Delikten kommt es in einem überschaubaren Zeitraum nach <strong>der</strong> Entlassung aus stationärer Behandlung. An dieser<br />

Schnittstelle sollten Strategien entwickelt werden, Risikopatienten zu identifizieren, um diese in <strong>der</strong> Folgezeit<br />

gezielt und konsequent betreuen zu können. Diese Identifikation gelingt mit <strong>der</strong> von uns hier vorgestellten BRAS-<br />

GP, die wichtige Anhaltspunkte für eine Gefährlichkeitsprognose liefert. Der Ausbau von Nachsorgestrukturen mit<br />

einer Verbesserung nachgehen<strong>der</strong> und aufsuchen<strong>der</strong> Betreuung dieser Patienten, könnte durch eine engere<br />

therapeutische Anbindung und konsequente Behandlung die Eskalation von Krisen vermeiden. Damit könnte das<br />

Risiko von Gewalttaten verringert und ein Beitrag zur Vermeidung <strong>der</strong> Infragestellung offener, psychiatrischer<br />

Versorgungsformen und <strong>der</strong> Stigmatisierung psychisch kranker Menschen geleistet werden.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 33


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VII. Symposium Magdeburg/Jena: Neurobiologie schizophrener Erkrankungen – Relevanz für die Therapie<br />

Die Wirkung von postnataler Hypoxie und Antipsychotika auf die Neurogenese im Tiermodell<br />

A. Schmitt, F. Kühn, O. Hohnstein, E. Schaeffer, Göttingen<br />

Der Gyrus Dentatus des Hippocampus entält Stammzellen, die bis ins Erwachsenenalter die Fähigkeit besitzen, zu<br />

proliferieren und sich in Neurone o<strong>der</strong> Gliazellen zu differenzieren. Bislang gibt es nur wenige Informationen über<br />

die Wirkung von Antipsychotika auf die Zellproliferation. Deshalb haben wir in einem Tierversuch den Einfluss<br />

akuter und chronischer Haloperidol- o<strong>der</strong> Clozapinbehandlung auf die stereologisch ermittelte Anzahl<br />

proliferieren<strong>der</strong> Stammzellen und das absolute Hippocampusvolumen gemessen. Dabei verwendeten wir<br />

Medikamentendosierungen, die <strong>der</strong> therapeutischen Situation beim Menschen equivalent sind. In <strong>der</strong><br />

Ätiopathogenese <strong>der</strong> Schizophrenie spielen Geburts- und Schwangerschaftskomplikationen mit Hypoxie eine<br />

bedeutende Rolle. In einem Tiermodell <strong>der</strong> neonatalen Hypoxie untersuchten wir Stammzellproliferation und<br />

Differenzierung in Neurone.<br />

11 Sprague-Dawley Ratten wurden mit einer Akutdosis o<strong>der</strong> einer 28 Tage dauernden Haloperidolbehandlung<br />

mediziert (1 mg/kg i.p. o<strong>der</strong>1,5 mg/kg/Tag oral im Trinkwasser). 11 Ratten erhielten Clozapin (30 mg/kg i.p. o<strong>der</strong><br />

45 mg/kg /Tag oral), 11 Kontrolltiere erhielten keine Medikation. 2 Stunden nach BrdU-Injektion wurden die Ratten<br />

durch Perfusionsfixierung getötet. Nach postnataler Hypoxie von Tag 4-8 wurden 20 Ratten am PND 13 o<strong>der</strong> 39 2<br />

Tage respektive 28 Tage nach BrdU Injektion sakrifiziert. 20 Ratten ohne postnatale Hypoxie dienten als<br />

Kontrolltiere. In seriellen Hippocampusschnitten wurde BrdU immunhistochemisch nachgewiesen.<br />

Doppelfärbungen für Neurone an PND 39 erfolgten mit NeuN. Die Gesamtzahl an BrdU-positiven Zellen, NeuNpositiven<br />

Zellen und doppelt gefärbten Zellen sowie das Hippocampusvolumen wurden stereologisch mittels<br />

modifiziertem optical Fractionator und Cavalieri-Prinzip ermittelt.<br />

We<strong>der</strong> akute noch chronische Haloperidol o<strong>der</strong> Clozapinmedikation verän<strong>der</strong>te die Zellproliferation in unserem<br />

Tiermodell. Es zeigte sich allerdings, dass chronische Haloperidolbehandlung das Gesamtvolumen des<br />

Hippocampus erhöhte. Nach neonataler Hypoxie fand sich keine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stammzellproliferation, aber eine<br />

vermin<strong>der</strong>te Differenzierung in Neurone. In <strong>der</strong> Pathophysiologie <strong>der</strong> neonatalen Hypoxie als Risikofaktor für<br />

Schizophrenie als auch <strong>der</strong> Wirkung von Antipsychotika spielen wohl eher neuroplastische Prozesse o<strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Morphologie eine Rolle als verän<strong>der</strong>te Stammzellproliferation. Allerdings könnte die<br />

vermin<strong>der</strong>te Differenzierung in Neurone zu Defiziten <strong>der</strong> Neuroplastizität führen. Weitere Versuche in<br />

Mausmodellen sollten klären, ob Interaktionen von Hypoxie mit Risikogenen zu vermin<strong>der</strong>ter<br />

Stammzellproliferation o<strong>der</strong> Differenzierung in Neurone und Gliazellen führten.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 34


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VII. Symposium Magdeburg/Jena: Neurobiologie schizophrener Erkrankungen – Relevanz für die Therapie<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Neuroplastizität durch körperliches Training: eine alternative biologische<br />

Therapie <strong>der</strong> Schizophrenie<br />

FG. Pajonk, Liebenburg<br />

Körperliches Training kann strukturelle und funktionelle Verän<strong>der</strong>ungen des Gehirns bewirken und das Volumen<br />

<strong>der</strong> grauen Substanz vergrößern. Auch bei psychisch Kranken sind solche Verän<strong>der</strong>ungen bekannt; bislang gibt<br />

es aber nur wenige Studien zu diesem Thema. Ein vielfach replizierter Effekt ist die Erhöhung neurotropher<br />

Faktoren durch körperliches Training (z. B. BDNF, NGF), die im Tiermodell zu erhöhter Neurogenese, neuronaler<br />

Aussprossung und synaptischer Plastizität führen. Bei gesunden älteren Probanden gingen körperliche Aktivitäten<br />

mit einem höheren Spiegel des neurotrophen Granulozyten-Kolonie stimulierenden Faktors (G-CSF), einem<br />

größeren Volumen <strong>der</strong> grauen Substanz im präfrontalen Kortex und im Gyrus cinguli und mit verbesserter<br />

Gedächtnisleistung einher. In einer weiteren Untersuchung an gesunden Studenten korrelierte ein höherer BDNF-<br />

Gehalt als Folge körperlichen Trainings mit verbesserter Merkfähigkeit. Eine eigene Untersuchung an<br />

schizophrenen Patienten und Gesunden zeigte eine mit <strong>der</strong> Trainingsintensität korrelierte Zunahme des<br />

Hippocampusvolumens und des Frontalhirns, nicht aber <strong>der</strong> Amygdala. Dies deutet darauf hin, dass sich die<br />

mittels Sport ausgelösten neurobiologischen Effekte unterschiedlich auf einzelne Hirnstrukturen auswirken<br />

könnten.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 35


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VII. Symposium Magdeburg/Jena: Neurobiologie schizophrener Erkrankungen – Relevanz für die Therapie<br />

Sind Störungen des Glukosestoffwechsels ein medikamenteninduziertes o<strong>der</strong><br />

krankheitsimmanentes Problem bei Patienten mit Schizophrenie?<br />

J. Steiner, Magdeburg<br />

Fragestellung: Die Lebenserwartung von Patienten mit Schizophrenie und affektiven Störungen ist<br />

durchschnittlich um 10 Jahre reduziert. Hierzu trägt nicht nur die im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erhöhte<br />

Suizidrate bei, son<strong>der</strong>n auch eine Reihe internistischer Einflussfaktoren, wie z.B. ein erhöhtes Risiko, an Typ-2-<br />

Diabetes zu erkranken. Eine gestörte Glukosetoleranz wurde bei psychisch kranken Patienten bislang<br />

überwiegend auf Nebenwirkungen <strong>der</strong> Psychopharmakotherapie o<strong>der</strong> eine “ungesunde Lebensweise“<br />

zurückgeführt. Der Vortrag beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Frage, ob eine Verän<strong>der</strong>ung des zerebralen und systemischen<br />

Glukosestoffwechsels alternativ auch ein krankheitsimmanenter pathogenetischer Faktor sein könnte.<br />

Methoden: Neben einer Übersicht zum aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand werden eigene<br />

Originalarbeiten vorgestellt. Es werden sowohl Untersuchungen am peripheren Blut / Liquor cerebrospinalis,<br />

genetische und zerebral bildgebende Analysen, als auch postmortem-Studien am humanen Hirngewebe<br />

präsentiert.<br />

Ergebnisse: Es besteht eine deutliche Überlappung genetischer Suszeptibilitätsregionen für Schizophrenie,<br />

bipolare affektive Störungen und Typ-2-Diabetes. Im Blut und Liquor <strong>der</strong> Patienten finden sich tatsächlich<br />

Hinweise auf eine gestörte Glukosetoleranz – auch bei Medikamenten-naiven Patienten und ihren nicht psychisch<br />

erkrankten Geschwistern. Mittels Fluorodeoxyglukose-Positronenemissionstomografie (FDG-PET) konnten<br />

Störungen des zerebralen Glukose-Metabolismus gezeigt werden. Darauf deuten auch Postmortem-Studien hin,<br />

die eine gestörte Funktion des Insulinrezeptors und des Insulin-Abbauenden Enzyms (IDE) im dorsolateralen<br />

präfrontalen Kortexgewebe schizophrener Patienten vermuten lassen.<br />

Schlussfolgerungen: Zusammenfassend ist in <strong>der</strong> Tat denkbar, dass bei <strong>der</strong> Schizophrenie eine<br />

krankheitsbedingte Verän<strong>der</strong>ung des Glukosemetabolismus vorliegt, die durch Nebenwirkungen einer<br />

Psychopharmakotherapie zusätzlich verschlechtert werden kann. Eine Interpretation <strong>der</strong> genannten Ergebnisse im<br />

Rahmen <strong>der</strong> “Selfish Brain” Theorie eröffnet interessante Perspektiven. Diese Theorie beschreibt, dass das<br />

menschliche Gehirn bei <strong>der</strong> Energieregulation des Gesamtorganismus die Deckung des eigenen vergleichsweise<br />

hohen Energiebedarfs an oberste Priorität stellt. Das Gehirn verhält sich diesbezüglich also eigennützig /<br />

selbstsüchtig (engl.: selfish). Wenn man davon ausgeht, dass bei Patienten mit Schizophrenie eine gestörte<br />

zerebrale Energieversorgung vorliegt, könnte die "Selfish brain" Theorie einen neuen Erklärungsansatz für den<br />

bevorzugten Verzehr süßer und fettreicher Nahrungsmittel und die vermin<strong>der</strong>te sportliche / körperliche Aktivität<br />

bei diesen Patientengruppen liefern. Diese Überlegungen eröffnen vielversprechende neue Therapieansätze in <strong>der</strong><br />

Behandlung <strong>der</strong> Schizophrenie und affektiver Störungen, z.B. die Anwendung von “Glitazonen“ – einer Gruppe<br />

von Substanzen, die synonym auch “Insulin sensitizer“ genannt werden.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 36


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VII. Symposium Magdeburg/Jena: Neurobiologie schizophrener Erkrankungen – Relevanz für die Therapie<br />

Untersuchungen zu Hirnverän<strong>der</strong>ungen bei schizophrener Erstmanifestation mittels<br />

kombinierter 1H- und 31P-Magnetresonanz-Spektroskopie<br />

S. Smesny, A. Gussew, R. Rzanny, J. Reichenbach, Jena<br />

Einführung: Hirnverän<strong>der</strong>ungen bei schizophrener Erstmanifestation weisen Zusammenhänge zur<br />

Symptomatologie auf und sind im Verlauf und unter Antipsychotikagabe verän<strong>der</strong>lich. Diese Befunde weisen auf<br />

dynamische, strukturverän<strong>der</strong>nde Prozesse zusätzlich zu den bekannten intrauterinen/postpubertären<br />

Entwicklungsdefiziten hin. Unsere Hypothese ist, dass hierfür exzitotoxische Effekte (oxidativer Stress,<br />

dysapoptotische Prozesse) eines Glutamat-/Dopamin-Regulationsdefizites ursächlich sind. Die Kombination von<br />

Phosphor (31P-) und Protonen (1H-)-Spektroskopie bietet die Möglichkeit, Zusammenhänge von glutamaterger<br />

Neurotransmission (NAA, Glx, Glu, Gln), Strukturstoffwechsel (PME, PDE, Pi, Cho) und Energieumsatz (PCr, ATP,<br />

Pi, Cr) sowie Abweichungen zum Zeitpunkt <strong>der</strong> psychotischen Erstmanifestation in vivo und regionsbezogen zu<br />

untersuchen.<br />

Methode: Alle MR-Untersuchungen wurden an einem 3T-Ganzkörper-MRT mit einer doppelresonanten (1H/31P)<br />

Kopfspule durchgeführt. Mittels einer kolokalisierten Kombination aus 3-dimensionalem 31P-Chemical-Shift-<br />

Imaging (3D-31P-CSI), 2-dimensionaler 1H-CSI und 1H Einzelvoxel-Spektroskopie (Hippocampus) wurden 15<br />

erstmals psychotische Patienten ohne antipsychotischer Vorbehandlung und nach Alter und Geschlecht<br />

parallelisierte gesunde Probanden untersucht. Signalintensitäten einzelner Metaboliten wurden in absolute<br />

Konzentrationswerte (1H-MRS) bzw. in Quotienten zum Gesamtsphosphorgehalt (31P-MRS) umgerechnet und<br />

anschließend auf den Anteil grauer/weißer Substanz (GM/WM) in den MRS-Voxeln normiert. Die Psychopathologie<br />

wurde mittels PANSS und SCL-90R erfasst. Die Auswertung erfolgte mittels Faktorenanalyse und post hoc Tests<br />

für einzelne Metaboliten/Hirnregionen.<br />

Ergebnisse: Es zeigten sich Gruppenunterschiede in <strong>der</strong> GM/WM-Zusammensetzung von MRS-Voxeln.<br />

Metaboliten des Struktur- und Energiestoffwechsels waren deutlich mit Metaboliten des glutamatergen Systems<br />

assoziiert. Die Analyse <strong>der</strong> auf WM normierten Werte ergab bei Patienten erhöhte Metabolitenkonzentrationen des<br />

glutamatergen Systems (NAA, Glx, Glu) im anterioren cingulären Kortex (ACC) verbunden mit erhöhtem<br />

Membranab- und -umbau (erhöhte PME- und PDE-Intensitäten).<br />

Schlussfolgerung: Allgemein bestätigen die Ergebnisse die vermuteten Assoziationen zwischen glutamatergem<br />

System, Phospholipid- und Energiemetabolismus. Im Bereich des ACC sprechen die Ergebnisse für eine<br />

angeregte glutamaterge Neurotransmission bei gesteigertem Phosopholipid-Turnover. Aufgrund des Einflusses<br />

<strong>der</strong> weißen Substanz könnten die Befunde ein biochemisches Korrelat einer angeregten synaptischen Plastizität<br />

zum Zeitpunkt <strong>der</strong> ersten psychotischen Exazerbation sein.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 37


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VIII. Beson<strong>der</strong>e Themen <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Zeittrends suizidalen Verhaltens am Beispiel <strong>der</strong> Stadt Magdeburg<br />

A. Genz, Magdeburg<br />

Einleitung: Suizidales Verhalten stellt sich als Suizidversuch und als Suizid dar. Die parallele Erfassung erlaubt die<br />

Einschätzung des gesamthaften autoaggressiven Problemlösungsverhaltens insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />

Gegenüberstellung verschiedener Untersuchungsperioden in gleicher Umgebung und ist für Ostdeutschland<br />

bislang nicht bekannt.<br />

Methoden und Material: In zwei Zeitperioden wurden Suizide und Suizidversuche in <strong>der</strong> Stadt Magdeburg<br />

zunächst in je einem Jahr erfasst – retrospektiv und außerordentlich arbeitsintensiv anhand <strong>der</strong><br />

Originaldokumente: Suizidversuche 1988 nach den Einsatzprotokollen des Rettungsdienstes; 2010 den<br />

Aufnahmebelegen <strong>der</strong> psychiatrischen Fachkliniken <strong>der</strong> Stadt. Suizide nach den Totenscheinen und<br />

staatsanwaltlichen Ermittlungsakten 1988 und 2008. Zum bevölkerungsbezogenen Vergleich wurde die<br />

Wohnbevölkerung <strong>der</strong> Stadt Magdeburg – nach Altersklassen – herangezogen.<br />

Resultate: Insgesamt sind in <strong>der</strong> Stadt Suizidversuche signifikant zurück gegangen. Der Vergleich <strong>der</strong><br />

Altersgruppen zeigt dies für die gesamte Altersspanne.<br />

Auch die Suizide sind massiv zurück gegangen. Es stellt sich insgesamt ein außergewöhnlicher Rückgang<br />

autoaggressiver Verhaltensweisen dar. Im Verhältnis <strong>der</strong> Geschlechter zeigt sich zwar entsprechend den<br />

tradierten Wissensmustern ein Überwiegen <strong>der</strong> Versuche beim weiblichen Geschlecht und ein Überwiegen <strong>der</strong><br />

realisierten Handlungen beim männlichen Geschlecht, jedoch in geringem Ausmaß in <strong>der</strong> DDR-Zeit mit<br />

überraschen<strong>der</strong> Ausweitung <strong>der</strong> Diskrepanzen in <strong>der</strong> Gegenwart.<br />

Schlussfolgerungen: Autoaggressive Handlungen – im Gesamtkontext als dysfunktionales<br />

Problemlösungsverhalten definierbar – sind historisch zu allen Zeiten nachweisbar und über mehr als ein<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t dokumentierter Erfassung vergleichsweise zeitstabil gewesen. Die Entwicklung <strong>der</strong> letzten 20 Jahre<br />

zeigt in <strong>der</strong> Stadt Magdeburg eine tiefgreifende Verän<strong>der</strong>ung im Sinne einer vielschichtig determinierten Abnahme<br />

des Gesamthandlungen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 38


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VIII. Beson<strong>der</strong>e Themen <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Emotionsfokussierte Therapie: Evaluierung des Erfolgs<br />

K von. Ploetz, Bad Herrenalb<br />

Koedukative Evaluation <strong>der</strong> „emotionsfokussierten Therapie“ in Hinblick auf den wahrgenommenen subjektiven<br />

Erfolg und damit zusammenhängenden Prozessen Die Klinik Bad Herrenalb setzt seit vielen Jahren<br />

indikationsbezogen die emotionsfokussierte Therapie nach L. Greenberg ein. Durch neue emotional korrigierende<br />

Erfahrungen in Form von Stressreduktion und Bedürfnisbefriedigung können wir Verän<strong>der</strong>ungen auch im<br />

Bindungsstil (Milch et al, Justus-Liebig-Universität, Gießen 2007) erreicht werden. Es liegen allerdings bislang<br />

kaum qualitative Forschungsergebnisse vor, die den subjektiven Erfahrungswert <strong>der</strong> emotionsfokussierten<br />

Therapie für die Patienten begründen. Aufgrund dessen werden in dieser Studie die Effekte <strong>der</strong><br />

emotionsfokussierten Therapie in Form von Interviews erarbeitet, um ein vertieftes Verständnis entwickeln zu<br />

können. Inwiefern die Patienten durch diese Therapieart eine Verän<strong>der</strong>ung erzielen können und welche<br />

Erfahrungswerte sich dabei entscheidend für den Therapieerfolg herausstellen. Zusätzlich wird als<br />

Qualitätssicherung mit RSQ, IIP, SKID und SASB eingesetzt. Hierbei ist es von Interesse, die theoretischen<br />

Annahmen o<strong>der</strong> die Wirkungen mit den subjektiven Erfahrungen des Patienten abzugleichen und somit das<br />

theoretische Gerüst zu stärken und möglicherweise zu verbessern. Neben <strong>der</strong> qualitativen Erhebung <strong>der</strong><br />

Interviews wird ein mikro Prä-Post-Vergleich durchgeführt Ergebnisse In fokussierten Interviews konnte<br />

dargestellt werden, daß hier eine deutliche Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Patienten erreicht werden konnte, z.B. im mikro Prä-<br />

Post-Vergleich aber auch in den Fragebogen Therapieevaluation.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 39


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VIII. Beson<strong>der</strong>e Themen <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung<br />

S. Elstner, Berlin<br />

Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit einer geistigen Behin<strong>der</strong>ung stellen häufig eine nicht zu<br />

unterschätzende Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Sie sind meist für das Umfeld <strong>der</strong> Grund, einen Arzt aufzusuchen und sich<br />

rat zu holen. Hierbei stehen jedoch nicht immer psychiatrische <strong>Ursachen</strong> im Vor<strong>der</strong>grund. Die Ätiologie kann sehr<br />

vielschichtig sein und bedarf einer genaueren Betrachtung. Neben einer psychischen Erkrankung kann sehr häufig<br />

auch eine somatische Komplikation Grund für ein verän<strong>der</strong>tes Verhalten des Menschen sein. Auch ein<br />

genetisches Syndrom bei Chromosomenanomalie kann sich deteminierend auf das Verhalten auswirken. Nicht zu<br />

letzt können jedoch auch bei fehlenden medizinischen <strong>Ursachen</strong> Umwelteinflüssen, die nicht auf die Fähigkeiten<br />

des Individuums abgestimmt, als ursächlich identifiziert werden. Der Vortrag möchte einen Einblick in die<br />

relevanten Diagnoseschritte und die mannigfaltige Ätiologie dieser Problematik geben und einen Beitrag dazu<br />

leisten, im Umgang mit Menschen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung vielschichtig und interdisziplinär zu denken.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 40


Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />

VIII. Beson<strong>der</strong>e Themen <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Hypnose und Autogenes Training in Ostdeutschland 1945 - 2000<br />

W. Krause, Blankenburg<br />

Die Hypnose als ältestes Psychotherapieverfahren und vermutlich vor allem durch die Verwandtschaft zu<br />

Pawlowschem Gedankengut fand bereits in den 40-er und 50-er Jahren offizielle Unterstützung, För<strong>der</strong>ung und<br />

Anerkennung in <strong>der</strong> damaligen Sowjetischen besatzungszone und späteren DDR.<br />

Kleinsorge und Klumbies entwickelten mit <strong>der</strong> Ablationshypnose ein beson<strong>der</strong>s rationelles Verfahren, das mit <strong>der</strong><br />

Jenenser Schule zunächst im universitären Raum Anklang fand und im weiteren Verlauf im gesamten Ostblock<br />

und darüber hinaus beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Schmerztherapie eingesetzt wurde.<br />

Der aus <strong>der</strong> Emigration in den USA zurückgekehrte A. Katzenstein konnte eine international anerkannte<br />

Forschergruppe in Berlin-Buch aufbauen. So wurde das Autogene Training (AT) zum Basispsychotherapeutikum in<br />

<strong>der</strong> gesamten DDR. AT und Biofeedback wurden gezielt in <strong>der</strong> Psychosomatik beforscht und darüber in<br />

Frankreich publiziert.<br />

Eine Sektion für Autogenes Trainin g und Hypnose - Mitglie<strong>der</strong> waren Ärzte und Psychologen - war auf nationalen<br />

DDR-Kongressen und im Rahmen <strong>der</strong> Psychotherapieveranstaltungen sozialistischer Län<strong>der</strong> aktiv. Katzenstein<br />

för<strong>der</strong>te die Verbreitung auch neuerer Gedanken von Milton Erickson. Im Laufe <strong>der</strong> 80-er Jahre gab es<br />

eigenständige, auch international beachtete Publikationen.<br />

Der Prozess innerhalb <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung gestaltete sich schon aufgrund unterschiedlicher berufsständischer<br />

Interessen schwieriger als erwartet.<br />

Quelle: Michael Geyer (HG): Psychotherapie in Ostdeutschland. Geschichte und Geschichten.<br />

1945 - 1995. ISBN 978-3-525-40-177-4<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 41


Plenarvortrag<br />

Plenarvorträge<br />

10.09.<strong>2011</strong> 09:00:00<br />

Psychosoziale Therapien bei psychischen Störungen – neue DGPPN S3-Leitlinie<br />

T. Becker, Günzburg<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 42


Plenarvortrag<br />

Plenarvorträge<br />

10.09.<strong>2011</strong> 09:45:00<br />

Therapiestrategien bei aggressivem Verhalten – neue Leitlinien<br />

R. Ketelsen, Bielefeld<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 43


Plenarvortrag<br />

Plenarvorträge<br />

10.09.<strong>2011</strong> 11:00:00<br />

Therapie bipolarer Störungen – neue DGPPN-DGBS S3-Leitlinien<br />

M. Bauer, Dresden<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 44


Plenarvortrag<br />

Plenarvorträge<br />

10.09.<strong>2011</strong> 11:45:00<br />

Psychopharmakologie bei älteren Patienten<br />

G. Grün<strong>der</strong>, Aachen<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 45


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

IX. Symposium Leipzig: Psychopathologische Syndrome und Vigilanzregulationsstörungen<br />

Störung <strong>der</strong> EEG-basierten Vigilanzregulation bei affektiven Erkrankungen<br />

C. San<strong>der</strong>, Leipzig<br />

Auffälligkeiten <strong>der</strong> Vigilanzregulation im Sinne von Schlafstörungen sind ein Kernsymptom affektiver Erkrankungen<br />

und stellen ein Diagnosekriterium für Depressionen dar. Weniger bekannt sind Störungen <strong>der</strong><br />

Wachheitsregulation, die ebenfalls unter dem Begriff <strong>der</strong> Vigilanz erforscht werden. Depressive Patienten fühlen<br />

sich häufig erschöpft, können aber dennoch meist lange keinen Schlaf finden. Bei vielen Patienten findet man<br />

Anzeichen für ein generelles Hyperarousal, welches nicht nur das periphere Nervensystem son<strong>der</strong>n auch das<br />

Gehirn betrifft. Vigilanz im Sinne eines globalen Hirnfunktionszustandes lässt sich beson<strong>der</strong>s gut mittels<br />

Elektroenzephalographie (EEG) erfassen. Bei Depressiven konnte dabei verschiedentlich eine hyperstabile<br />

Vigilanzregulation nachgewiesen werden, bei <strong>der</strong> es unter Ruhebedingungen im EEG zu keiner o<strong>der</strong> im Vergleich<br />

zu gesunden Kontrollen nur zu einer stark verzögerten Reduktion des Vigilanzniveaus kommt.<br />

Im Vortrag soll das EEG-Vigilanzkonzept vorgestellt und verschiedene neurobiologische Grundlagen <strong>der</strong><br />

Vigilanzregulation erläutert werden. Weiterhin wird ein Überblick über empirische Befunde zur Vigilanzregulation<br />

bei depressiven Erkrankungen gegeben und die Eignung <strong>der</strong> Vigilanzerfassung zur Vorhersage <strong>der</strong><br />

Therapieresponse diskutiert.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 46


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

IX. Symposium Leipzig: Psychopathologische Syndrome und Vigilanzregulationsstörungen<br />

Der Einfluß <strong>der</strong> Zytokine auf die Wachheitsregulation<br />

J. Weschenfel<strong>der</strong>, H. Himmerich, Leipzig<br />

Im Vortrag wird eine Literaturübersicht zum Einfluß <strong>der</strong> Zytokine auf die Wachheitsregulation gegeben.<br />

Erkrankungen, die mit einer erhöhter Produktion pro-inflammatorischer Zytokine einhergehen - wie Rheumatoide<br />

Arthritis und HIV - sind mit vermehrter Schläfrigkeit assoziiert. Die Narkolepsie ist eine prototypische Störung <strong>der</strong><br />

Wachheitsregulation, die durch exzessive Tagesschläfrigkeit charakterisiert ist. Seit <strong>der</strong> Entdeckung <strong>der</strong> engen<br />

Beziehung zwischen <strong>der</strong> Narkolepsie und dem humanen Leukozytenantigen HLA-DR2 wurde darüber diskutiert,<br />

ob das Immunsystem eine wesentliche Rolle in <strong>der</strong> Pathogenese <strong>der</strong> Narkolepsie spielt. Genetische Befunde und<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Plasmakonzentrationensmessungen des Zytokins Tumornekrosefaktor-a (TNF-a) und seiner<br />

löslichen Rezeptoren legen tatsächlich eine pathophysiologische Rolle des TNF-a-Systems hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Entwicklung einer Narkolepsie nahe.<br />

Psychopharmaka, die zu einer Aktivierung TNF-a-Systems führen (z. B. Mirtazapin, Clozapin und Olanzapin)<br />

haben als eine Hauptnebenwirkung die Sedierung. Die Gabe von Interferonen (z. B. IFN-a) zur Behandlung von<br />

Krebserkrankungen o<strong>der</strong> Hepatitis C geht häufig mit einer Fatigue-Symptomatik und erhöhter Schläfrigkeit einher.<br />

Interleukin (IL)-1ß und TNF-a entfalten ihre ihre somnogenen Effekte über den intrazellulären Signalweg des<br />

nukleären Faktors kB (NF-kB) und beeinflussen so die Produktion von weiteren an <strong>der</strong> Vigilanzregulation<br />

beteiligten Signalstoffen. Es gibt aber auch antisomnogen wirkende Zytokine wie IL-4, IL-10, IL-13 und den IL-1-<br />

Rezeptorantagonisten.<br />

Zusammengefasst scheinen Zytokine eine wesentliche Rolle in <strong>der</strong> Regulation des Wachheitsgrades zu spielen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 47


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

IX. Symposium Leipzig: Psychopathologische Syndrome und Vigilanzregulationsstörungen<br />

Association between CSF hypocretin-1 levels and vigilance regulation and intracortical<br />

EEG-frequency power in patients with major depressive disor<strong>der</strong> and healthy controls<br />

during rest<br />

F. Schmidt, Leipzig<br />

Background: Hypocretin-1 (hcrt-1) synthesizing neurons are localized in the lateral hypothalamus and project<br />

widely to brain areas responsible for sustained attention, sleep wake regulation and autonomic function such as<br />

the Locus coeruleus and the basal forebrain. However, only little is known about the association of HCRT-1<br />

cerebrospinal fluid (CSF) levels reflecting neuronal activity and it’s impact on cortical activity as assessed with<br />

electroencephalography- (EEG) based power in intracortical grey matter voxels in humans. Compared to controls,<br />

unipolar depression (MDD) goes in parallel with sleep disturbances and altered patterns of EEG-vigilance with<br />

hyperstable vigilance regulation during rest but an association of hcrt-1 levels and delta, theta, alpha, beta and<br />

gamma power in intracortical grey matter voxels as well as vigilance markers has not been investigated in patients<br />

with major depression and healthy controls so far. Therefore, t he aim of this study was firstly to analyze and<br />

compare the correlation between hcrt-1 levels and intracortical EEG frequency band source power both in<br />

patients suffering from major depression and healthy controls. Furthermore, we analyzed the correlation of hcrt-1<br />

and total vigilance stages A with it’s substages A1, A2, A3, correlation of hcrt-1 and vigilance stages B with it’s<br />

substages B1 and B2/3 as well as the correlation of hcrt-1 with the total ratio of switch rates between the stages<br />

and substages in the total study population and both groups. Next, we investigated the correlation of hcrt-1 and<br />

appearance of stages as well as switch rate over the time of EEG- recording in rest in the total study population<br />

and both groups. Methods: After a 15 minute resting EEG was recorded in 20 subjects (13 patients with unipolar<br />

depression and 7 healthy controls) lumbar puncture was performed to determine cerebrospinal fluid-hcrt-1 levels.<br />

Correlation coefficients between EEG delta, theta, alpha, beta and gamma power in 6239 intracortical grey matter<br />

voxels and hcrt-1 levels measured with a fluorescence immunoassay (FIA) were calculated using exact low<br />

resolution electromagnetic tomography (eLORETA) software. EEG- stages and switch rates were determined<br />

using the VIGALL software. Correlation coefficients between total and longitudinal section EEG-stages and<br />

–substages and hcrt-1 as well as total and longitudinal section switch rate and hcrt-1 were calculated using SPSS<br />

18 Mann-Whitney-U-Test. Results: For the whole study population, significant correlations of hcrt-1-CSF levels<br />

and EEG-theta power in the middle frontal gyrus (correlation coefficient =0.79; p<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 48


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

IX. Symposium Leipzig: Psychopathologische Syndrome und Vigilanzregulationsstörungen<br />

EEG-Vigilanz und das Autonome Nervensystem<br />

S. Olbrich, Leipzig<br />

Es ist bekannt, dass <strong>der</strong> parasympathische Zweig des autonomen Nervensystems während des Abfalls <strong>der</strong><br />

Vigilanz aktiver und <strong>der</strong> sympathische Teil inaktiver wird. Dennoch ist wenig über den Zusammenhang zwischen<br />

EEG-Vigilanzstadien und Markern autonomer Aktivität bei hoher zeitlicher Auflösung bekannt. Da gerade im<br />

Zusammenhang mit affektiver und an<strong>der</strong>er neuropsychiatrischer Erkrankungen die Vigilanzregulation als<br />

pathogenetischer Faktor diskutiert wird, ist eine genaue Kenntnis des Zusammenspiels zentraler und peripherer<br />

Aktivität von grundlegen<strong>der</strong> Bedeutung. Ziel dieser Studie war es, die Beziehung zwischen zentralnervöser EEG-<br />

Vigilanzstadien und <strong>der</strong> Aktivität des autonomen Nervensystems mit einer zeitliche hohen Auflösung von einer<br />

Sekunde zu untersuchen. Hierzu wurden 15 Minuten Ruhe EEG, Herzraten und elektro<strong>der</strong>male Hautaktivität bei 54<br />

gesunden Probanden gemessen. Mit Hilfe des Vigilanz Algorithmus Leipzig (VIGALL) wurden Ein-Sekund en EEG-<br />

Segmente in sieben verschiedenen Vigilanzstadien zugeordnet. Die Assoziation zwischen Vigilanzstadien und <strong>der</strong><br />

Aktivität des autonomen Nervensystems wurde mittels eines „fixed-effects-regression“ Models und<br />

Kreuzkorrelationen <strong>der</strong> Zeitreihen berechnet. Hohe Vigilanzstadien waren assoziiert mit signifikant höheren Werten<br />

<strong>der</strong> Hautaktivität und er Herzraten. Die höchsten Korrelationen zwischen EEG-Vigilanz und ANS-Werten wurden<br />

bei nur sehr geringer zeitlicher Verzögerung zwischen den Zeitreihen gefunden. Nur die Herzratenaktivität zeigte<br />

intermittierende Zunahmen in Rahmen eines zentralen Vigilanzzunahme, nicht jedoch die elektro<strong>der</strong>male<br />

Hautaktivitätr. EEG-Vigilanz und die Aktivität des autonomen Nervensystems, insbeson<strong>der</strong>e die Herzrate, sind<br />

sehr eng miteinan<strong>der</strong> verknüpft und reagieren ohne wesentliche zeitliche Verzögerung. Die Ergebnisse zeigen,<br />

dass die EEG-Vigilanzstadien ein gutes Abbild <strong>der</strong> Erregung des gesamten Nervensystems bieten und für die<br />

weitere Aufklärung des Einflusses <strong>der</strong> Vigilanzuregulation z.B. bei neuropsychiatrischen Erkrankungen genutzt<br />

werden können.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 49


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

IX. Symposium Leipzig: Psychopathologische Syndrome und Vigilanzregulationsstörungen<br />

Multimodale Bildgebung hypothalamischer Substrukturen<br />

P. Schönknecht, S. Schindler, A. Anwan<strong>der</strong>, R. Turner, U. Hegerl, S. Geyer, Leipzig<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 50


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

X. Forensik-Symposium: Mör<strong>der</strong> können wir alle werden - forensisch psychophathologische Aspekte des Int<br />

Intimizid - die Tötung des Intimpartners<br />

A. Marneros, Halle/Saale<br />

Die Geschlechter unterscheiden sich bezüglich Kriminalität in hohem Maße. Die Meta-Analyse von Fazel und<br />

Danesh berücksichtigt 62 Studien aus 12 Län<strong>der</strong>n. Sie zeigt die deutliche Dominanz des männlichen Geschlechts<br />

bei den Gefangenen (81% Männer vs. 19% Frauen), aber auch die Dominanz <strong>der</strong> antisozialen Persönlichkeit bei<br />

Männern im Vergleich zu Frauen (47% vs. 21%). Aber auch die Opfer von Tötungsdelikten sind häufiger Männer<br />

und seltener Frauen. Mehr als 80% <strong>der</strong> Inhaftierten sind Männer, weniger als 20% dagegen Frauen. Obwohl die<br />

Disproportion zwischen delinquenten Männern und Frauen von Ort und Zeit unabhängig ist, wiesen Frauen in den<br />

USA im Jahr 2002 im Vergleich zu Männern doppelt so hohe Zuwachsraten bei den Inhaftierungen auf. Die<br />

differenzierte Betrachtungsweise <strong>der</strong> Kriminalstatistik zeigt darüber hinaus, dass sich die Verhältnisse än<strong>der</strong>n,<br />

wenn man nur Tötungsdelikte bzw. Straftaten gegen das Leben insgesamt berücksichtigt. Dann steigt die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Täterinnen überdimensional. Zwei Bereiche <strong>der</strong> Tötungsdelikte sind enger mit dem weiblichen Geschlecht<br />

verbunden. Filizid (Tötung des eigenen Kindes) – wobei in diesen Fällen meist <strong>der</strong> Infantizid (Tötung des<br />

Kleinkindes) gemeint ist – wird häufiger von Frauen begangen. Seine Unterform, <strong>der</strong> Neonatizid (Tötung des<br />

Neugeborenen), ist sogar fast ausschließlich die Domäne <strong>der</strong> Frauen. Beim Intimizid (Tötung des Intimpartners)<br />

sind zwar die Täterinnen in <strong>der</strong> Minorität, aber innerhalb <strong>der</strong> weiblichen Tötungsdelikte steht diese Art <strong>der</strong> Tötung<br />

nach dem Filizid an zweiter Stelle. Viele Studien geben einen Hinweis darauf, dass die höhere Rate bei Frauen, die<br />

Tötungsdelikte begehen, durch eine höhere Rate von Infantizid und Intimizid zustande kommt. Manche Studien<br />

berichten, dass die Mehrzahl <strong>der</strong> Tötungsdelikte – begangen von Frauen – den Charakter <strong>der</strong> Autoprotektion<br />

haben, also eine Selbstverteidigung gegen aggressives und bedrohendes Verhalten durch Männer darstellt. Sie<br />

dient dem eigenen S chutz, aber auch dem Schutz <strong>der</strong> eigenen Kin<strong>der</strong> und an<strong>der</strong>er Familienmitglie<strong>der</strong>. Allerdings<br />

kann in seltenen Fällen die Gewalt auch von Frauen ausgehen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 51


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

X. Forensik-Symposium: Mör<strong>der</strong> können wir alle werden - forensisch psychophathologische Aspekte des Int<br />

Neonatizid – die Tötung des Neugeborenen<br />

A. Rohde, A. Marneros, Bonn<br />

Die Tötung eines Neugeborenen ist in seltenen Fällen <strong>der</strong> Endpunkt einer nicht wahrgenommen, verheimlichten,<br />

verdrängten o<strong>der</strong> vollständig verleugneten Schwangerschaft, zusammenfassend als negierte Schwangerschaft<br />

bezeichnet. Es ist von 20 bis 40 Fällen pro Jahr in Deutschland auszugehen (bei unklarer Dunkelziffer), in denen<br />

ein Neugeborenes entwe<strong>der</strong> direkt nach <strong>der</strong> heimlich stattgefundenen Geburt von <strong>der</strong> Mutter getötet wird o<strong>der</strong><br />

durch Umstände wie z.B. einer Aussetzung zu Tode kommt. Wurde die vorherige Schwangerschaft von <strong>der</strong> Frau<br />

negiert, kann ein breites Spektrum von <strong>der</strong> bewussten Verheimlichung bis hin zur vollständigen nicht-bewussten<br />

Verdrängung vorliegen. Dabei sind verdrängte Schwangerschaften viel häufiger als üblicherweise angenommen:<br />

Bei ca. 1 von 475 Geburten wurde erst spät in <strong>der</strong> Schwangerschaft o<strong>der</strong> sogar erst kurz vor bzw. während <strong>der</strong><br />

Geburt diese als solche wahrgenommen.<br />

In einer eigenen Untersuchung wurden zwei Gruppen von Frauen miteinan<strong>der</strong> verglichen: zum Einen Frauen, die<br />

wegen <strong>der</strong> Tötung ihres Neugeborenen im Rahmen eines Strafverfahrens psychiatrisch von den Autoren<br />

begutachtet wurden (Neonatizid-Gruppe = NN, N=14, Durchschnittsalter = 22.8 J) und zum an<strong>der</strong>en Frauen, die<br />

mit einer bis dahin negierten Schwangerschaft in <strong>der</strong> Gynäkologischen Psychosomatik am Zentrums für<br />

Geburtshilfe und Frauenheilkunde des Bonner Universitätsklinikums vorstellig wurden (klinische Gruppe = KG,<br />

N=10, Durchschnittsalter = 23.4 J).<br />

Zwischen den beiden Gruppen anden sich weit mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede. So zeigte sich<br />

beispielsweise, dass die Dynamik <strong>der</strong> Negierung in beiden Gruppen typischerweise durch ein mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

bewusstes Ignorieren <strong>der</strong> Schwangerschaft und durch Vermeidung von damit assoziierten Informationen<br />

gekennzeichnet war. Auch hinsichtlich <strong>der</strong> Persönlichkeit ähnelten sich die Frauen: obwohl sie teilweise auf den<br />

ersten Blick durchaus offen und selbstbewusst wirkten, zeigte sich dahinter meist ein Muster von Gehemmtheit<br />

und Introversion. Zusätzlich fanden sich defizitäre Kommunikationsmuster im Zusammenhang mit Problemen o<strong>der</strong><br />

negativen Gefühlen. eine aktive Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Situation o<strong>der</strong> dem Gefühlszustand findet praktisch<br />

nicht statt. Auf dieser Grundlage scheint sich in Kombination mit psychosozialen Belastungsfaktoren wie z.B.<br />

konflikthaften Partnerschaftskonstellationen, Angst vor <strong>der</strong> Reaktion <strong>der</strong> Umwelt (insbeson<strong>der</strong>e Partner & Eltern),<br />

Stress im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Arbeitsplatzsituation etc., die Negierung <strong>der</strong> Schwangerschaft entwickelt zu<br />

haben.<br />

Ein Unterschied zwischen den beiden Gruppen fand sich vor allem im Hinblick auf vorherige Erfahrungen mit<br />

Schwangerschaften bzw. Geburten. Die Frauen <strong>der</strong> klinischen Gruppe waren überwiegend erstmals schwanger,<br />

während in <strong>der</strong> forensischen Gruppe ein Großteil <strong>der</strong> Frauen bereits im Vorfeld schon einmal schwanger gewesen<br />

war. Entgegen <strong>der</strong> weit verbreiteten Annahme, dass Neonatizid-Täterinnen meist Erstgebärende sind, hatten sie in<br />

dieser Studie mehr Schwangerschafts- und Geburtserfahrungen.<br />

Dass in <strong>der</strong> kritischen Situation <strong>der</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger überraschenden Geburt auch situative Faktoren einen<br />

erheblichen Einfluss ausüben können, zeigt die Einzelfallanalyse. Nicht selten spielen letzten Endes auch Zufälle<br />

eine Rolle dabei, wie die die Schwangerschaft endet.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 52


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

X. Forensik-Symposium: Mör<strong>der</strong> können wir alle werden - forensisch psychophathologische Aspekte des Int<br />

Der erweiterte Suizid<br />

M. Lammel, Halle/Saale<br />

Eine Typologie des misslungenen erweiterten Suizids, die die Beurteilung <strong>der</strong> strafrechtlichen Verantwortlichkeit<br />

tragen soll, erfor<strong>der</strong>t die Bestimmung <strong>der</strong> allgemeinen Motivlage als Voraussetzung für die Rede vom<br />

misslungenen erweiterten Suizid, und die Bestimmung des Stellenwertes von psychischen Störungen, <strong>der</strong><br />

spezifischen Motivlage sowie die Beschrei-bung von situagen-peristatischen Faktoren als Voraussetzung für die<br />

Unterscheidung <strong>der</strong> drei Prägnanztypen - psychotisch (motivierter) erweiterter Suizid, - psychopathologisch (nichtpsychotisch)<br />

teilmotivierter erweiterter Suizid, - nicht-psychopathologisch motivierter erweiterter Suizid, die als<br />

heuristische Orientierungspunkte für empirisch begründete Aussagen zur Verantwortungsfähigkeit hilfreich sein<br />

können. Mit <strong>der</strong> Typologie soll dem Erfor<strong>der</strong>nis Rechnung getragen werden, dass es immer von <strong>der</strong> Ausprägung<br />

<strong>der</strong> den Freiheitsverlust bedingenden psychopathologischen Faktoren abhängt, ob Voraussetzungen für die<br />

Diskussion vermin<strong>der</strong>ter o<strong>der</strong> aufgehobener Schuldfähigkeit gegeben sind, nicht aber von <strong>der</strong> Motivation, die zwar<br />

als pseudo-altruistisches Motiv charakteristisch für depressiv-psychotische Verfassungen und Verstimmungen<br />

sein kann, <strong>der</strong>en Normabweichung aber erst einmal keinen Rückschluss auf das Vorhandensein eines<br />

psychopathologischen Syndroms zulässt. Während mit <strong>der</strong> Feststellung des Misslingens eines psychotisch<br />

motivierten erweiterten Suizids o<strong>der</strong> eines nicht-psychopathologisch motivierten erweiterten Suizids letztlich die<br />

Schlussfolgerungen vorgegeben werden, die hinsichtlich <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Einsichts- und/o<strong>der</strong><br />

Steuerungsfähigkeit zu z iehen sind, ist bei Vorliegen eines psychopathologisch (nicht-psychotisch) teilmotivierten<br />

erweiterten Suizids in jedem Einzelfall zu prüfen, ob und in welchem Ausmaße eine Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Steuerungsfähigkeit zu begründen ist.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 53


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

XI. Versorgungsforschung und -planung<br />

Der Einfluß neuer Entgeltsysteme auf die psychiatrische Versorgung<br />

K. Schwalbe, Magdeburg<br />

Grundlage eines neuen Entgeltsystems ist das Krankenhausfinanzierungsreformgesetz (KHRG), welches seit März<br />

2009 gilt. Die damit verbundene Einführung des §17d KHG (Krankenhausfinanzierungsgesetz) legt die<br />

gesetzlichen Vorgaben offen: „… für die Fachgebiete Psychiatrie und Psychotherapie, Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (psychiatrische Einrichtungen) sowie Psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie (psychosomatische Einrichtungen) ist ein durchgängiges, leistungsorientiertes und<br />

pauschalierendes Vergütungssystem auf <strong>der</strong> Grundlage von tagesbezogenen Entgelten einzuführen.“<br />

Basis eines zukünftigen Abrechnungssystems wird weiterhin die Länge des stationären o<strong>der</strong> teilstationären<br />

Aufenthaltes sein, daneben werden jedoch „gewichtende Faktoren“ wie z.B. spezielle Diagnosen o<strong>der</strong><br />

Krankenhausleistungen im Gegensatz zu heute an Bedeutung gewinnen.<br />

In wieweit das neue Abrechnungssystem bereits heute auf den klinischen Alltag und die psychiatrische<br />

Versorgung „vorwirkt“, lassen neben bereits eingetretenen Modifikationen <strong>der</strong> Arbeitsabläufe / -prozesse im „daily<br />

doing“ die zahlreichen Überlegungen zu neuen Behandlungsformen erahnen und befürchten.<br />

Ziel des Vortrags wird sein, Licht in das „Mysterium Neues Erlössystem“ zu bringen und aufzuzeigen, welche<br />

Auswirkungen auf die psychiatrische Versorgung bereits heute spürbar und darüber hinaus für morgen denkbar<br />

sind.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 54


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

XI. Versorgungsforschung und -planung<br />

Psychiatrische Versorgung von Schmerzkranken - Liaisonpsychiatrie<br />

M. Brinkers, Magdeburg<br />

Liaisonpsychiatrie lässt sich definieren als „psychiatrische Versorgung außerhalb <strong>der</strong> psychiatrischen<br />

Versorgung“. Dabei geht es im konkreten Fall um die Ermittlung psychiatrischer Störungen bei körperlich<br />

(Schmerzen) Kranken.<br />

Dies erfor<strong>der</strong>t die Umgestaltung des Aufnahmeprozesses eines Patienten in eine zusätzliche psychiatrische<br />

Aufnahme und Supervision <strong>der</strong> beteiligten anästhesiologischen Kollegen im Hinblick auf die Sensibilisierung für<br />

das Vorliegen psychischer Störungen. Sinn ist eine dadurch erreichbare Verbesserung des Outcomes <strong>der</strong><br />

Patienten. Dieser Prozess lässt sich als Flussdiagramm darstellen.<br />

Ergebnis: Seit 1995 werden die Akten <strong>der</strong> Schmerzambulanz aufbereitet. Es lässt sich also ein Vorher/ Nachher<br />

ermitteln, auch wenn bisher nur über etwa 1.200 Datensätze (von etwa 2000) verfügbar sind. Dennoch lässt sich<br />

schon jetzt zeigen und mit Daten belegen: Die Liaisonpsychiatrie verän<strong>der</strong>t die Anzahl psychiatrischer Diagnosen,<br />

aber auch den Umgang mit Psychopharmaka, <strong>der</strong> sich sogar auf den schmerztherapeutischen Umgang mit<br />

Psychopharmaka auswirkt.<br />

Liaisonpsychiatrie betrifft auch das erfolgreiche Aufnehmen alter psychiatrischer Diagnosen wie <strong>der</strong><br />

Coenästhesien. Dies betrifft nicht zuletzt den Umstand, dass Patienten mit Depression nicht wegen Schmerzen in<br />

<strong>der</strong> Psychiatrie aufgenommen werden, so dass diese Patientengruppe mittlerweile in einer Schmerzambulanz<br />

vorgestellt wird.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 55


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

XI. Versorgungsforschung und -planung<br />

Die zukünftige Rolle des psychiatrischen Krankenhauses im System <strong>der</strong> psychiatrischen<br />

Versorgung<br />

U. Künstler, Bernburg<br />

Die For<strong>der</strong>ung nach neuen Versorgungsmodellen, wie Integrierte Versorgung und Regionalbudget eröffnet auch<br />

dem psychiatrischen Krankenhaus mit regionaler Versorgungsverpflichtung neue Chancen.<br />

Dazu zählen neue Ansätze in <strong>der</strong> Akutbehandlung von psychotischen Erkrankungen, die forcierte<br />

gemeindepsychiatrische Vernetzung und die stärkere trialogische Orientierung. Krankenhausbehandlung muss in<br />

diesem Kontext nicht zwangsläufig an den Ort „Krankenhaus“ gebunden sein. Für die erfolgreiche Verlagerung<br />

einer akuten Behandlung in das Lebensumfeld <strong>der</strong> Patientinnen und Patienten gibt es zunehmende Evidenz. Auch<br />

innovative Modelle aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, wie z. B. Therapie und Versorgung von Psychosen in Skandinavien o<strong>der</strong><br />

im Soteria-Konzept in <strong>der</strong> Schweiz können ebenso als Vorbild dienen.<br />

Gleichzeitig ist die Vernetzung des stationären mit dem ambulanten Bereich unter Einbeziehung <strong>der</strong><br />

komplementären Strukturen Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung. Dazu gehört z. B. <strong>der</strong> Brückenschlag<br />

zwischen dem historisch gewachsenen, eher großräumigen Einzugsgebiet des psychiatrischen<br />

Fachkrankenhauses und den kleinräumigen Versorgungsregionen gemeindepsychiatrischer Verbünde.<br />

Der notwendige paradigmatische Wechsel von <strong>der</strong> Institutions- zur Personenzentrierung wird sich auch für das<br />

psychiatrische Krankenhaus vollziehen müssen. Die zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> trialogischen Kooperation, wie<br />

bei <strong>der</strong> Einbeziehung von Psychiatrieerfahrenen im Rahmen <strong>der</strong> bezahlten Mitarbeit (Ex-IN-Projekte) wird sich<br />

dabei ebenso nie<strong>der</strong>schlagen.<br />

Bei <strong>der</strong> Integration von Akutbehandlung, ambulanter Versorgung und Lebensumfeld bzw. Lebenswelt <strong>der</strong><br />

Patientinnen und Patienten im Verbund mit den gemeindepsychiatrischen Trägern kann das psychiatrische<br />

Krankenhaus so eine entscheidende Rolle spielen.<br />

Am konkreten Beispiel des SALUS Fachklinikums Bernburg sollen vor dem Hintergrund <strong>der</strong> traditionsreichen<br />

Geschichte des ehemaligen Landeskrankenhauses und des aktuellen Versorgungskonzeptes die zukünftigen<br />

Optionen geprüft und Entwicklungsperspektiven aufgezeigt werden.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 56


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

XI. Versorgungsforschung und -planung<br />

Simulation <strong>der</strong> psychiatrischen Versorgung: Strategisches Werkzeug für die<br />

Versorgungsplanung<br />

B. Rauch-Gebbensleben, Magdeburg<br />

Die psychiatrische Versorgung steht vor umfassenden strukturellen und finanziellen Verän<strong>der</strong>ungen, primär<br />

ausgelöst durch den demographischen Wandel. Die älter werdende Bevölkerung und das Problem <strong>der</strong><br />

Abwan<strong>der</strong>ung stellen Leistungserbringer, Krankenkassen und Ministerien vor die Herausfor<strong>der</strong>ung, ein<br />

leistungsfähiges und kostendeckendes psychiatrisches Versorgungssystem für die Zukunft zu schaffen.<br />

Aktuell basiert die Krankenhauskapazitätsplanung auf Hochrechnung von erwarteten Patientenzahlen. Diese<br />

Trendanalysen berücksichtigen lediglich Erkenntnisse von Bevölkerungsprognosen und keine externen<br />

Einflussfaktoren, wie z.B. Arbeitslosigkeit o<strong>der</strong> die Arzt-Patienten-Beziehung. Hier setzt die Simulation an, um<br />

realistische Aussagen zum zukünftigen psychiatrischen Versorgungssystem zu generieren. Dabei ist die<br />

Simulation ein etabliertes Werkzeug, um komplexe dynamische Systeme zu analysieren.<br />

Im ersten Schritt steht ein Modell, das die aktuellen Forschungserkenntnisse bzgl. Inzidenzen und Prävalenzen<br />

von psychiatrischen Erkrankungen, sowie die Bevölkerungsentwicklung innerhalb einer Region berücksichtigt.<br />

Das Resultat wird mit Eigenschaften (z.B. aktuelles psychiatrisches Angebot, Urbanisierung, usw.) <strong>der</strong> betrachten<br />

Region abgeglichen. Das Ergebnis ist dann eine Aussage über die Anzahl <strong>der</strong> zu erwartenden psychiatrischen<br />

Patienten und <strong>der</strong>en Diagnosen aus <strong>der</strong> Region.<br />

Dieses Ergebnis wird im eigentlichen Simulationsmodell verwendet. Dieses Modell berücksichtigt<br />

Wechselwirkungen zwischen Kliniken, Bettenkapazitäten und den identifiziert Patientenstrom, sowie<br />

Informationen über Behandlungsqualität. Notwendige Informationen werden zurzeit von <strong>der</strong> SALUS gGmbH zur<br />

Verfügung gestellt. Über „Was wäre wenn…“ Fragen ist es möglich, potentielle Einflüsse auf das psychiatrische<br />

Versorgungssystem, wie z.B. ein Regionalbudget zu untersuchen.<br />

Am Ende <strong>der</strong> Simulation steht eine detaillierte Beschreibung des zukünftigen regionalen psychiatrischen<br />

Versorgungssystems inklusive Bettenkapazitäten und Therapiebedarf. Auf Basis dieser Beschreibung können<br />

Entscheidungsträger objektive und ganzheitliche Entscheidungen treffen, um langfristig ein leistungsfähiges und<br />

kostendeckendes psychiatrisches Versorgungssystem zu schaffen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 57


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

XII. Neurobiologie von Depression und Suizid – Relevanz für die Therapie<br />

Neuropathologische Korrelate von Depression und Suizid<br />

HG. Bernstein, H. Dobrowolny, H. Bielau, M. Walter, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Bildgebende Verfahren und post-mortem Untersuchungen haben in den letzten Jahren zu einem<br />

bemerkenswerten Wissenszuwachs über die hirnstrukturellen Verän<strong>der</strong>ungen geführt, die unipolaren<br />

Depressionen und bipolaren Störungen zu Grunde liegen. Es zeichnet sich dabei ein komplexes Muster subtiler<br />

pathomorphologischer fronto-subkortikaler Strukturauffälligkeiten ab, die insbeson<strong>der</strong>e den ventralen präfrontalen<br />

Kortex, striato-pallidale Kerne, mesiotemporale Areale, den Thalamus, den Hippocampus, die Amygdala, den<br />

Hypothalamus, die Habenula sowie einige Kerne des Hirnstamms einbeziehen. Einige <strong>der</strong> gefundenen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen scheinen aber auch typischerweise mit suizidalem Verhalten verknüpft zu sein. Auf zellulärer<br />

Ebene sind sowohl die Glia als auch Neuronen in die Pathomorphologie <strong>der</strong> Depression eingebunden. Unsere<br />

Gruppe geht seit mehr als einem Jahrzehnt Fragen hirnstruktureller Verän<strong>der</strong>ungen bei Depressionen mit Hilfe<br />

morphometrischer und immunhistochemischer Verfahren nach. Anliegen des Vortrags ist es, einen Überblick über<br />

den gegenwärtigen Erkenntnisstand zu geben und neue Ergebnisse aus <strong>der</strong> eigenen Forschung (insbeson<strong>der</strong>e zur<br />

Einbindung von limbischen Strukturen) zu präsentieren.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 58


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

XII. Neurobiologie von Depression und Suizid – Relevanz für die Therapie<br />

Die Rolle des Immunsystems in <strong>der</strong> Pathophysiologie und <strong>der</strong> Therapie <strong>der</strong> Depression<br />

H. Himmerich, J. Schönherr, N. Lichtblau, Leipzig<br />

Bei depressiven Patienten wurden vielfach Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Produktion von Zytokinen wie dem<br />

Tumornekrosefaktor-a (TNF-a) gefunden. Vor allem pro-inflammatorische Zytokine können über verschiedene<br />

Mechanismen depressiogen wirken: eine Aktivierung <strong>der</strong> Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, eine<br />

Aktivierung <strong>der</strong> Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO) mit konsekutiver Tryptophandepletion, eine Verstärkung <strong>der</strong><br />

Serotonin-Wie<strong>der</strong>aufnahme und cerebrale apoptotische Prozesse. Antidepressiva drosseln die Produktion proinflammatorischer<br />

Zytokine möglicherweise über eine Hochregulation von regulatorischen T-Zellen (Tregs).<br />

Zytokinantagonisten wie Etanercept und Immunmodulatoren wie Celecoxib können antidepressiv wirken. Diese<br />

biologisch-immunologischen Befunde zeigen jedoch nur eine mögliche Sichtweise auf das vielschichtige<br />

Phänomen depressiver Erkrankungen auf.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 59


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

XII. Neurobiologie von Depression und Suizid – Relevanz für die Therapie<br />

Funktionskernspintomografische Untersuchungen bei Depressiven<br />

M. Walter, Magdeburg<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 60


Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

XII. Neurobiologie von Depression und Suizid – Relevanz für die Therapie<br />

Endokrinologische Untersuchungen zum Parasuizid – lässt sich das Risiko charakterisieren?<br />

B. Jabs, K. Adam, J. Oehler, Dresden<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 61


Poster | Schizophrenie<br />

P01<br />

Einfluss <strong>der</strong> akuten schizophrenen Psychose auf die Atemregulation und <strong>der</strong>en<br />

Auswirkungen auf die Herzratenvariabilität<br />

S. Berger, Jena<br />

Viele Studien konnten zeigen, dass schizophrene Patienten im Vergleich zur gesunden Bevölkerung ein<br />

gesteigertes Mortalitätsrisiko im Hinblick auf kardiale Ereignisse aufweisen. Eine Dysregulation autonomer<br />

Regelkreise mit einer beson<strong>der</strong>en Vermin<strong>der</strong>ung vagal vermittelter Signale scheint hierfür von wesentlicher<br />

Bedeutung zu sein Physiologisch sind die Entladungen des Nervus vagus an die atemphasenassoziierten<br />

Entladungen von Hirnstammneuronen gekoppelt. Ziel dieser Studie war es, Verän<strong>der</strong>ungen von<br />

Atemparametern und <strong>der</strong>en Einfluss auf die Herzratenvariabilität in <strong>der</strong> akuten Phase <strong>der</strong> Schizophrenie zu<br />

untersuchen.<br />

Wir schlossen 25 unmedizierte Patienten (13 Männer, 12 Frauen) mit paranoi<strong>der</strong> Schizophrenie sowie 25<br />

nach Alter, Geschlecht und Rauchverhalten angepasste gesunde Kontrollprobanden ein und untersuchen<br />

sie mit dem Verfahren <strong>der</strong> respiratorischen Induktionsplethysmographie (RIP) während einer 30min ütigen<br />

Ruhephase. Parallel hierzu wurde ein hochauflösendes EKG aufgezeichnet.<br />

In <strong>der</strong> Patientengruppe zeigte sich eine signifikant erhöhte Herzfrequenz sowie eine signifikant reduzierte<br />

respiratorische Sinusarrhythmie. Die Atemfrequenz war in <strong>der</strong> Patientengruppe signifikant erhöht, hierbei<br />

waren die Relationen von In- und Exspirationszeit zu Ungunsten <strong>der</strong> Exspirationszeit verschoben. Der rapid<br />

shallow breathing index zeigt ein in <strong>der</strong> Patientengruppe vorliegendes schnelles und flaches Atemmuster.<br />

Die Atemminutenvolumina unterschieden sich in beiden Gruppen jedoch nicht.<br />

Wir konnten zeigen, dass schizophrene Patienten neben einer deutlich gesteigerten Herzfrequenz auch ein<br />

schnelleres und flacheres Atemmuster als gesunde Kontrollprobanden aufweisen. Das<br />

Atemminutenvolumen unterschied sich hierbei jedoch nicht. Ferner zeigte sich in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Patienten<br />

eine signifikante Reduktion <strong>der</strong> respiratorischen Sinusarrhythmie (RSA). In <strong>der</strong> Patientengrupp e fiel eine<br />

signifikante Verschiebung <strong>der</strong> Relationen zwischen In- und Exspirationszeit auf. Da die Aktivität<br />

kardioinhibitorischer Neurone in den Kerngebieten des Nervus vagus eng an die Exspirationszeit gekoppelt<br />

ist, könnte dies die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> RSA erklären.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 62


Poster | Schizophrenie<br />

P02<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> postischämischen reaktiven Hyperämie in <strong>der</strong> akuten Schizophrenie<br />

S. Berger, Jena<br />

Schizophrene Patienten leiden an einer erhöhten kardialen Mortalität. Als eine pathophysiologische<br />

Ursache wurde in vergangenen Studien eine verän<strong>der</strong>te autonome Modulation beschrieben. Im Rahmen<br />

internistischer Erkrankungen wurde die Endothelfunktion als herausragen<strong>der</strong> Parameter zur Stratifizierung<br />

des kardialen Risikos identifiziert. Ziel unserer Studie war es, die postischämische reaktive Hyperämie<br />

(PORH) als Marker <strong>der</strong> Endothelfunktion in <strong>der</strong> akuten Schizophrenie zu analysieren.<br />

Wir untersuchten 21 unmedizierte Patienten mit einer paranoiden Schizophrenie, sowie 21 gesunde<br />

Kontrollprobanden mit <strong>der</strong> LDF-Methode (Laser-Doppler Flowmetrie). Der lokale Blutfluss <strong>der</strong><br />

Mikrozirkulation am rechten Unterarm wurde vor, während und nach Kompression <strong>der</strong> A. brachiales (3 min,<br />

bei 200 mmHg) gemessen. Die maximale postischämische Hyperämie (PORH_max=PORH_Peak-Baseline),<br />

<strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Hyperämie, die Zeit bis zum maximalen Peak (Tp) und das Verhältnis des Ruheblutflusses<br />

zur Hyperämie (PORH_index= AUCprä/AUCpost) wurden berechnet.<br />

Der Blutfluss vor Ischämie unterschied sich nicht zwischen Patienten und Kontrollen. Die Zeit bis zur<br />

maximalen Hyperämie war in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> unmedizierten Schizophrenen im Vergleich zur<br />

Kontrollgruppe signifikant verkürzt. Der Anstieg <strong>der</strong> Hyperämie war signifikant steiler. Das Verhältnis des<br />

Blutflusses nach Ischämie zum Ruheblutfluss war bei Schizophrenen signifikant reduziert.<br />

Unmedizierte Patienten mit Schizophrene zeigen einen schnelleren Eintritt <strong>der</strong> maximalen initialen<br />

Hyperämie und eine vermin<strong>der</strong>te prolongierte Hyperämie. Diese Ergebnisse weisen auf eine verän<strong>der</strong>te<br />

Endothelfunktion und auf ein erhöhtes kardiales Risikoprofil junger Patienten mit Schizophrenie hin. Eine<br />

gesteigerte sympathische Aktivität und Störungen im Prostaglandin- und NO-Stoffwechsel könnten zu den<br />

genannten Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Schizo phrenie führen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 63


Poster | Schizophrenie<br />

P03<br />

Anhaltende wahnhafte Störung und wahnhafte depressive Störung im klinischen und<br />

therapeutischen Vergleich<br />

J. Friedemann, A. Marneros, F. Pillmann, Halle/Saale<br />

Einleitung: Die Diagnose einer psychotischen (alternativ: wahnhaften) Depression beruht auf dem Vorliegen<br />

von Wahn o<strong>der</strong> seltener Halluzinationen zusätzlich zur affektiven Symptomatik. Bisher ist unklar, ob es sich<br />

um eine eigene Entität o<strong>der</strong> eine beson<strong>der</strong>s schwere Variante <strong>der</strong> Major Depression handelt. Die<br />

wahnhaften Störungen leiten sich aus den Konzepten <strong>der</strong> `Paranoia´ ab. Leitsymptom ist <strong>der</strong> nicht-bizarre<br />

Wahn. Darüber hinaus bestehen wenig zusätzliche Symptome. Affektive Symptome kommen vor, wobei<br />

<strong>der</strong> Wahn nach Abklingen <strong>der</strong> affektiven Symptomatik persistiert. Seit den Anfängen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Psychiatrie wurde <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Paranoia und affektiven Symptomen kontrovers diskutiert.<br />

Hohe Komorbiditäten bei<strong>der</strong> Störungsbil<strong>der</strong> bilden die Grundlage für divergierende Meinungen zur<br />

nosologischen Einordnung <strong>der</strong> wahnhaften Störungen. Vor diesem Hintergrund entstand als Ziel dieser<br />

Studie <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> anhaltenden wahnhaften Störung (AWS) und <strong>der</strong> wahnhaften Depression (WD).<br />

Patienten und Methoden: Im Zeitraum von 1994 bis 2008 wurden 9969 Patienten stationär in <strong>der</strong><br />

Psychiatrischen Universitätsklinik Halle behandelt. In 61 Fällen wurde die klinische Diagnose einer AWS, in<br />

204 Fällen einer WD gestellt. Nach Reevaluierung vorliegen<strong>der</strong> Aktenunterlagen bezüglich <strong>der</strong><br />

diagnostischen Kriterien nach ICD-10 und DSM-IV wurden 43 Patienten mit AWS in die Studie<br />

eingeschlossen. Nach Ausschluss aller Fälle mit bekannter Entwicklung einer bipolar affektiven,<br />

schizoaffektiven o<strong>der</strong> organischen affektiven Störung verblieben 108 Patienten mit WD. In einem letzten<br />

Schritt erfolgte eine Parallelisierung bei<strong>der</strong> Gruppen nach Alter und Geschlecht, so dass sich eine zweite<br />

Studienpopulation aus 43 Patienten mit WD ergab.<br />

Ergebnisse: Patienten mit WD zeigten signifikant häufiger affektive Störungen bei Verwandten ersten<br />

Grades, Life-events vor Hospitalisierung, Schuld- und Verarmungswahn, Suizidalität in <strong>der</strong> Episode,<br />

depressive Stimmung, Antriebslosigkeit und katatone Symptome, eine längere Dauer <strong>der</strong> stationären<br />

Behandlung, ein schlechteres Funktionsniveau bei Aufnahme und eine häufigere psychopharmakologische<br />

Behandlung mit unterschiedlichen Substanzklassen. In <strong>der</strong> Gruppe mit AWS fanden sich häufiger<br />

Verfolgungswahn, Fremdaggressionen und unfreiwillige stationäre Aufnahmen. Dahingegen ergaben sich<br />

keine signifikanten Unterschiede bezüglich Geschlechterverteilung, perinataler Komplikationen,<br />

Entwicklungsverzögerungen, Broken-home-Situation, Bildungsgrad, Berufsabschluss, Familienstatus und<br />

Partnerschaften, EU-Berentung infolge <strong>der</strong> psychischen Störung, Behandlungsmodalitäten zur Entlassung,<br />

verschiedener Wahninhalte sowie Halluzinationen unterschiedlicher Qualitäten.<br />

Schlussfolgerung: Die Befunde unserer Studie unterstützen die getrennte nosologische Einordnung bei<strong>der</strong><br />

Störungsbil<strong>der</strong> entsprechend <strong>der</strong> aktuellen Klassifikationssysteme und sprechen dafür, dass es sich bei <strong>der</strong><br />

wahnhaften Depression um eine schwere, endogen gefärbte Form <strong>der</strong> Depression handelt.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 64


Poster | Schizophrenie<br />

P03a Der Langzeitverlauf anhalten<strong>der</strong> wahnhafter Störungen und seine Prädiktoren<br />

T. Wustmann, F. Pillmann, A. Marneros, Halle/Saale<br />

Hintergrund: Bisher liegen nur wenige Untersuchungen zum Langzeitverlauf <strong>der</strong> anhaltenden wahnhaften<br />

Störung (AWS) nach mo<strong>der</strong>nen diagnostischen Kriterien vor. Die mit diesem Poster vorgestellten<br />

Ergebnisse sind Teil <strong>der</strong> Halle Delusional Syndrom Study (HADES-Studie). Ausgehend von dieser<br />

Untersuchung werden Daten zum Langzeitverlauf und zum Ausgang sowie Prädiktoren <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

bei Patienten mit einer AWS präsentiert.<br />

Methoden: 42 Patienten, die die ICD-10- und die DSM-IV Kriterien <strong>der</strong> AWS bzw. <strong>der</strong> Delusional Disor<strong>der</strong><br />

(DD) erfüllten, wurden mit standardisierten Instrumenten während einer Follow-up-Periode von 10,8 Jahren<br />

hinsichtlich des Krankheitsverlaufes sowie psychopathologischer Symptome und sozialem Outcome<br />

untersucht. Eine Vielzahl von Variablen wurden auf mögliche Prädiktoren von Behin<strong>der</strong>ung untersucht.<br />

Ergebnisse: Patienten mit einer AWS hatten eine stabile Diagnose (78,8%) (reine AWS), bei nur 21,2% kam<br />

es nach einem relativ langen Zeitraum (7,7 Jahre nach Beginn) zu einem Diagnosewechsel zur<br />

Schizophrenie o<strong>der</strong> schizoaffektiven Störung. Bei <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Patienten mit reiner AWS remittierte die<br />

Erkrankung nicht (80,8%). Ein hoher Anteil <strong>der</strong> Patienten mit AWS (88,5%) blieb autark, konnte unabhängig<br />

leben und benötigte dafür keine externe soziale Unterstützung. Prädiktoren für eine stärkere soziale<br />

Behin<strong>der</strong>ung waren unfreiwillige Aufnahme, Diagnosewechsel im Verlauf und hohe PANSS-Werte bei <strong>der</strong><br />

Nachuntersuchung.<br />

Schlussfolgerungen: Im Gegensatz zum psychopathologischen Outcome kann die soziale Prognose von<br />

Patienten mit einer AWS als günstig bezeichnet werden. Soziodemographische Faktoren spielen als<br />

Prädiktoren des sozialen Ausgangs eine geringe Rolle, während eine unfreiwillige Aufnahme ebenso wie ein<br />

späterer diagnostischer Wechsel hin zur Schizophrenie o<strong>der</strong> zu einer schizoaffektiver Störung mit einem<br />

höherem Grad sozialer Behin<strong>der</strong>ung assoziiert ist.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 65


Poster | Schizophrenie<br />

P04<br />

Impact of antipsychotics on cytokine production in-vitro<br />

H. Himmerich, J. Schönherr, S. Fulda, A. Sheldrick, K. Bauer, U. Sack, Leipzig<br />

OBJECTIVE: A growing body of data from genetic, immunological and clinical studies indicates an<br />

involvement of the immune system in the pathophysiology of schizophrenia and suggests that the<br />

modulation of the cytokine system by antipsychotics may be one cause for the improvement of psychotic<br />

symptoms. However, the influence of the typical antipsychotics chlorpromazine and haloperidol, and the<br />

effect of typical and atypical antipsychotics on the TSST-1-stimulated blood cell secretion of cytokines,<br />

and specifically the interleukin (IL)-17 production have not been studied so far, although IL-17 is a leading<br />

pro-inflammatory cytokine.<br />

METHOD: We measured levels of IL-1ß, IL-2, IL-4, IL-6, IL-17 and tumor necrosis factor-a (TNF-a) in<br />

stimulated blood of 10 healthy female subjects in a whole blood assay using the toxic shock s yndrome<br />

toxin TSST-1 as stimulant. Blood was either supplemented with antipsychotics (chlorpromazine,<br />

haloperidol, clozapine, N-desmethylclozapine and quetiapine with four different concentrations each) or<br />

not. RESULTS: Un<strong>der</strong> TSST-1 stimulation, antipsychotics as a group had no influence on IL-1ß or IL-6<br />

concentrations but increased IL-4 levels. The most consistent findings were seen regarding IL-17. Mean IL-<br />

17 concentrations differed significantly between blood with and without antipsychotic supplements and<br />

were increased over all antipsychotics and almost all of the applied antipsychotic concentrations. TNF-a<br />

levels were increased by chlorpromazine; N-desmethylclozapine and quetiapine reduced IL-2 production.<br />

CONCLUSIONS: Antipsychotics might, among other mechanisms, act as such by increasing the<br />

production of IL-17.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 66


Poster | Schizophrenie<br />

P05<br />

Stimulierte humane CD8+ T-Zellen und NK-Zellen exprimieren und sezernieren S100B<br />

J. Steiner, N. Marquardt, I. Pauls, K. Schiltz, B. Bogerts, R. Jacobs, Magdeburg<br />

Einleitung: In bisherigen Studien wurde S100B in erster Linie als Surrogatmarker für neuropsychiatrische<br />

Erkrankungen und die Progression des malignen Melanoms verwendet. Bei diesen Krankheitsentitäten<br />

wurde auch eine Rolle von Immunprozessen angenommen. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit <strong>der</strong><br />

Fragestellung, ob S100B+ Lymphozyten als Entzündungsmediator fungieren könnten.<br />

Methoden: Die S100B-Expression wurde in humanen Leukozyten aus dem peripheren Blut gesun<strong>der</strong><br />

Probanden mittels Durchflusszytometrie bestimmt. S100B+ Lymphozyten wurden bezüglich ihres<br />

Phänotyps und ihrer Zytokinproduktion charakterisiert. Außerdem wurde überprüft, ob S100B als parakriner<br />

Botenstoff zu einer Aktivierung von Monozyten und neutrophiler Granulozyten führen könnte.<br />

Ergebnisse: Ca. 2–4% aller Lyphozyten waren S100B+, mehrheitlich mit CD3+ CD8+ Phänotyp. Eine<br />

geringere Zahl S100B+ Zellen waren CD3- CD56+ NK Lyphozyten. Beim Vergleich S100B+ und S100B-<br />

CD3+ CD8+ Zellen fanden wir keinen Unterschied bezüglich <strong>der</strong> Produktion von Interferon-gamma (IFN )<br />

und Interleukin-2 (IL-2). Die Stimulation S100B+ CD3+ CD8+ Lymphozyten mit anti-CD3 o<strong>der</strong><br />

Phytohämagglutinin führte zur Freisetzung von S100B. Hohe S100B-Konzentrationen S100B führten zu<br />

einer Hochregulation von CD11b und einem „shedding“ von CD62L auf Monozyten und Granulozyten.<br />

Diskussion: Unsere Ergebnisse eröffnen ein neues Feld im Bereich <strong>der</strong> S100B-Forschung, wobei eine<br />

S100B-vermittelte Kommunikation von erworbenem und angeborenem Immunsystem im Mittelpunkt steht.<br />

S100B könnte im Rahmen vielfältiger physiologischer und pathologischer Prozesse als Schaltstelle<br />

immunologischer Prozesse fungieren, unabhängig von Zytokin- o<strong>der</strong> Chemokin-vermittelten<br />

Signalübertragungswegen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 67


Poster | Schizophrenie<br />

P06<br />

A new pathophysiological aspect of S100B in schizophrenia: potential regulation of<br />

S100B by its scavenger soluble RAGE<br />

B. Panteli, M. Panteli, M. Walter, HG. Bernstein, B. Bogerts, J. Steiner, Magdeburg<br />

Several studies have reported elevated S100B serum levels in schizophrenia. Our study focused on its<br />

scavenger, soluble receptor for advanced glycation end products (sRAGE). Given the benefits of sRAGE in<br />

metabolic and inflammatory diseases, we hypothesized a similar effect in schizophrenia.<br />

S100B and sRAGE concentrations were explored during acute paranoid schizophrenia and during<br />

reconvalescence. Serum samples from 26 inpatients were investigated on hospital admission (T0) and 6<br />

weeks posttreatment (T6) by S100B-immunoluminometry and sRAGE-ELISA. Thirty-two matched healthy<br />

individuals served as controls. Psychopathology was monitored using the Positive and Negative Syndrome<br />

Scale (PANSS).<br />

S100B (p = .021) and sRAGE (p = .020) were elevated in schizophrenic patients at T0. S100B levels<br />

normalized un<strong>der</strong> antipsychotic treatment (p = .003), whereas sRAGE increased further by T6 (p = .005).<br />

Changes of S100B during treatment correlated inversely with Delta-sRAGE (r = -.422, p = .032). PANSS<br />

was negatively associated with sRAGE at T0 (positive score: r = -.415, p = .035; total score: r = -.395, p =<br />

.046).<br />

Our results provide support for a reduction of S100B levels during reconvalescence from acute paranoid<br />

schizophrenia that is regulated by its scavenger sRAGE. This mechanism could provide novel treatment<br />

strategies.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 68


Poster | Schizophrenie<br />

P07<br />

Protective effects of haloperidol and clozapine on energy-deprived OLN-93<br />

oligodendrocytes<br />

J. Steiner, Z. Sarnyai, S. Westphal, T. Gos, HG. Bernstein, B. Bogerts, G. Keilhoff, Magdeburg<br />

Magnetic resonance imaging and postmortem studies on schizophrenia provided evidence for<br />

compromised myelin integrity and reduced numbers of oligodendrocytes, which may worsen during the<br />

disease course. However, it is not clear whether these findings result from disease-inherent<br />

oligodendrocyte degeneration or side effects of antipsychotic treatment. Therefore, effects of haloperidol<br />

and clozapine on the viability and apoptosis of immature oligodendrocytes (OLN-93 cells, immunopositive<br />

for NG2, Olig1, Olig2) have been evaluated in the present study by labeling with propidium iodide and a<br />

caspase 3 assay. Given the indications for impaired cerebral energy supply in schizophrenia, a serum and<br />

glucose deprivation (SGD) model was chosen in comparison with the basal condition (BC). SGD led to<br />

increased necrotic and apoptotic cell death. Haloperidol and clozapine were partially protective in this<br />

model and reduced the percentage of propidium iodide-positive cells, while caspase 3 activity was not<br />

altered. No significant drug effects were observed un<strong>der</strong> BC. The observed protective effects of haloperidol<br />

and clozapine on energy-deprived OLN-93 oligodendrocytes suggest that previously reported reductions in<br />

oligodendrocyte density in schizophrenia are rather disease related than a side effect of medication. A new<br />

mechanism of antipsychotic action is suggested, which may help to establish new oligodendrocytedirected<br />

therapies of schizophrenia.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 69


Poster | Schizophrenie<br />

P08<br />

Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Anzahl Oxytocinase/Vasopressinase-exprimieren<strong>der</strong> Neurone im<br />

Hypothalamus schizophrener Patienten<br />

S. Müller, H. Dobrowolny, U. Lendeckel, J. Steiner, B. Bogerts, HG. Bernstein, Magdeburg<br />

Hintergrund: Die Insulin-regulierte Aminopeptidase (IRAP) ist ein Enzym mit vielfältigen Funktionen, wie die<br />

Vermittlung kognitiver Prozesse, die Regulation <strong>der</strong> zellulären Glucoseaufnahme über den Transporter<br />

Glut4 und die Degradierung verschiedener Peptidhormone. Da die IRAP (1) in hypothalamischen Neuronen<br />

colokalisiert mit Oxytocin (OX) und Vasopressin (VP) vorliegt und (2) sie diese beiden Neuropeptide in ihrer<br />

Funktion als Oxytocinase/Vasopressinase spaltet, (3) Oxytocin und Vasopressin eine Rolle bei<br />

neuropsychiatrischen Erkrankungen spielen und (4) Polymorphismen des IRAP-codierenden Gens mit<br />

Schizophrenie und Depression assoziiert sind, wurde in dieser Studie die zelluläre Expression im<br />

Hypothalamus von Patienten mit Schizophrenie, unipolarer Depression, bipolarer Störung und Kontrollen<br />

mittels quantitativer morphometrischer Untersuchungen geprüft.<br />

Material und Methoden: Es wurden post-mortem Gehirne von 11 schizophrenen Patienten, 8 Depressiven,<br />

7 Patienten mit einer bipolaren Störung und 11 nach Alter und Geschlecht angepassten Vergleichsfällen<br />

ohne psychische Störung untersucht. Alle Hirne entstammten <strong>der</strong> Magdeburger Hirnbank und wurden für<br />

die morphometrischen Analysen in Formalin fixiert, in Paraffin eingebettet, in 18µm-Frontalschnitte zerlegt<br />

und einer immunzytochemischen IRAP-Färbung unterzogen. Die Bestimmung <strong>der</strong> Zelldichten IRAPimmunreaktiver<br />

Neurone im Nucleus paraventricularis (PVN), im dorsolateralen Anteil des Nucleus<br />

supraopticus (Sodl) und im Nucleus suprachiasmaticus (SCN) erfolgte unter Verwendung eines<br />

Lichtmikroskopes und <strong>der</strong> Bildanalysesoftware Analysis. Die gewonnenen Daten wurden mittels ANOVA<br />

und Post-Hoc-Test (Tukey) statistisch ausgewertet.<br />

Ergebnisse: Bei den schizophrenen Patienten zeigte sich gegenüber <strong>der</strong> Kontrollgruppe eine signifikante<br />

Reduktion (p = 0,028) <strong>der</strong> Zelldichten IRAP-immunreaktiver Neurone im PVN <strong>der</strong> rechten Hemisphäre. Im<br />

SOdl und SCN wiesen die Schizophrenen tendenzielle, aber nicht signifikante Dichtevermin<strong>der</strong>ungen dieser<br />

Neurone auf. Für die depressiven Patienten konnten keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu den<br />

Kontrollpersonen festgestellt werden, es lag jedoch ein Trend zu erhöhten IRAP-Zelldichten in allen<br />

untersuchten Kernen vor. Zwischen den Patienten mit einer unipolaren Depression und einer bipolaren<br />

Störung stellten sich keine Unterschiede heraus.<br />

Diskussion:<br />

Strukturelle und neurobiochemische Verän<strong>der</strong>ungen des Hypothalamus, insbeson<strong>der</strong>e das Oxytocin- und<br />

Vasopressinsystem betreffend, stehen auf verschiedenste Weise in Zusammenhang mit schizophrenen und<br />

depressiven Störungen. Die Datenlage ist diesbezüglich sehr uneinheitlich, denn für beide Erkrankungen<br />

wurde das hypothalamo-neurohypophysäre Hormonsystem sowohl als hochreguliert, vermin<strong>der</strong>t aktiv o<strong>der</strong><br />

unverän<strong>der</strong>t beschrieben. Hinsichtlich des PVN wurde bei depressiven Patienten eine Erhöhung <strong>der</strong> Anzahl<br />

von OX- und VP-exprimierenden Neuronen nachgewiesen, während Schizophrene in diesem Kern eine<br />

vermin<strong>der</strong>te Expression des Trägerproteins dieser Hormone (Neurophysin) aufweisen. Die Reduktion <strong>der</strong><br />

Anzahl IRAP-immunreaktiver Neurone im PVN schizophrener Patienten weist auf einen verän<strong>der</strong>ten<br />

Oxytocin- und/o<strong>der</strong> Vasopressinkatabolismus hin, <strong>der</strong> die Spiegel bei<strong>der</strong> Neurohormone im Gehirn, <strong>der</strong><br />

Cerebrospinalflüs sigkeit und im Blut beeinflussen könnte – mit Konsequenzen für die Pathophysiologie <strong>der</strong><br />

Schizophrenie.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 70


Poster | Schizophrenie<br />

P09<br />

Increased radial diffusivity and decreased activation in association with decision<br />

making un<strong>der</strong> uncertainty in schizophrenia: A combined fMRI–DTI study<br />

K. Koch, Jena<br />

Background: The disor<strong>der</strong> of schizophrenia is associated with often widespread changes in white matter<br />

structure. Most studies investigated changes in fractional anisotropy (FA) while alterations in radial or axial<br />

diffusivity have barely been investigated until now. The present study aimed at investigating radial<br />

diffusivity as a potential marker of dysmyelination in direct relation to abnormalities in neural activation.<br />

Methods: Neural activation in association with decision making un<strong>der</strong> uncertainty was investigated in<br />

schizophrenia patients and linked to radial diffusivity as measured by DTI.<br />

Results: Decision making un<strong>der</strong> uncertainty was associated with a significantly decreased activation in a<br />

fronto-striato-cingulate network in patients. Structurally, patients exhibited increased radial diffusivity in<br />

temporal white matter which was negatively correlated with activation in parts of the fronto-striatocingulate<br />

network.<br />

Conclusions: Present d ata indicate that altered diffusivity within relevant white matter networks may be<br />

closely linked to abnormal neural activation in schizophrenia.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 71


Poster | Schizophrenie<br />

P10<br />

PPI-assoziiertes sensomotorisches Gating, Psychopathologie und Antipsychotika bei<br />

schizophrenen Patienten im Kurzzeitverlauf<br />

N. Siafarikas, J. Zimmermann, S. Watzke, J. Langosch, J. Wong, A. Hamm, A. Weike, U. Preuss,<br />

Halle/Saale<br />

Einleitung: Die Prä-Puls-Inhibition (PPI) <strong>der</strong> akustischen Schreckreaktion ist bei schizophrenen Patienten<br />

gegenüber gesunden Kontrollen gestört. Die PPI gilt als Korrelat für für sensomotorisches Gating. Bisher<br />

liegen mehrheitlich Querschnittsstudien vor, die auf unterschiedliche Effekte verschiedener Antipsychotika<br />

auf die PPI bei <strong>der</strong> Schizophrenie hindeuten. In dieser prospektiven Studie untersuchen wir den Verlauf von<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> PPI über 4 Wochen unter Berücksichtigung von Medikamenten und Psychopathologie.<br />

Methoden: Schizophrene Patienten (n=39) wurden mit Kontrollen (n=39) in die offene prospektive Studie<br />

eingeschlossen (keine Randomisation o<strong>der</strong> Verblindung). Die diagnostischen Kriterien sowie die<br />

Vorgeschichte wurden mittels eines strukturierten Interviews erfasst. Die akustische Schreckreaktion (PPI)<br />

und <strong>der</strong> psychopathologische Befund (PANSS) wurden an 3 Zeitpunkten (T1-T3) bestimmt (Aufnahme,<br />

nach 14 und 30 Tagen follow-up).<br />

Ergebnisse: Unter offenen Bedingungen wurden die Patienten mit einem typischen o<strong>der</strong> atypischen<br />

Antipsychotikum behandelt. Zum Zeitpunkt T1 zeigten sich signifikante Defizite <strong>der</strong> PPI bei Patienten<br />

gegenüber Kontrollen. Ein Zusammenhang von Ausmaß <strong>der</strong> Defizite zu Art des Antipsychotikums konnte zu<br />

keinem Zeitpunkt beobachtet werden. Ebenso wenig zeigte sich ein entsprechen<strong>der</strong> Zusammenhang zum<br />

psychopathologischen Befund (PANSS).<br />

Diskussion: Die Ergebnisse dieser Studie decken sich mit bisherigen Ergebnissen prospektiver Studien.<br />

Zusammengefasst zeigten sich signifikante Unterschiede <strong>der</strong> PPI zwischen Patienten und Kontrollen nur<br />

initial, aber nicht im Kurzzeitverlauf. Es ergab sich damit kein Hinweis, dass die verabreichten typischen<br />

und atypischen Antipsychotika einen Einfluss auf die Rückbildung <strong>der</strong> Defizite <strong>der</strong> PPI im beobachten<br />

Zeitraum haben noch zeigte sich ein Zusammenhang mit <strong>der</strong> Ausprägung <strong>der</strong> Psychopathologie, so dass<br />

die PPI ein möglicherweise unabhängiger biologischer Marker für die Befundbesserung bei schizophrenen<br />

Patienten angesehen werden kann.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 72


Poster | Schizophrenie<br />

P11<br />

Regionale Homogenität neuronaler „resting-state“-Aktivität im Rahmen <strong>der</strong><br />

Schizophrenie<br />

C. Weber, K. Zierhut, J. Kaufmann, B. Bogerts, K. Schiltz, Magdeburg<br />

Bei <strong>der</strong> Schizophrenie sind Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hirnstruktur und –funktion beschrieben worden. Ein<br />

mo<strong>der</strong>nes Verfahren zur Darstellung <strong>der</strong> Hirnfunktion ist das fMRI, mit dem anhand <strong>der</strong> Messung regionalen<br />

Blutflusses Rückschlüsse auf die neuronale Aktivität möglich sind. Diese fMRI-Studie verfolgt einen Ansatz,<br />

<strong>der</strong> auf örtlicher sowie zeitlicher Ähnlichkeit ("Regional Homogeneity", ReHo) benachbarter Voxel beruht.<br />

Anhand des BOLD-Signals lässt sich so eine Aussage über die synchronisierte Aktivität bestimmter<br />

Hirnregionen treffen. Ziel <strong>der</strong> Studie war es, zu untersuchen, ob sich spezifische hirnregional<br />

unterschiedliche Homogenitätsmuster bei schizophrenen Patienten und gesunden Kontrollpersonen<br />

identifizieren lassen.<br />

26 Patienten mit Schizophrenie und 26 Kontrollen ohne Schizophrenie wurden einem zehnminütigen fMRI-<br />

Scan unterzogen, während sie sich im Ruhezustand befanden. Präprozessierung und Berechnung <strong>der</strong><br />

Regionalen Homogenität erfolgten basierend auf MATLAB. Die statistische Analyse wurde mit SPM8<br />

durchgeführt.<br />

Im Vergleich zu den Kontrollen zeigte die Gruppe <strong>der</strong> Schizophrenen signifikant vermin<strong>der</strong>te regionale<br />

Homogenität bilateral im Bereich des ventralen tegmentalen Mesencephalons, des Gyrus postcentralis, des<br />

Gyrus temporalis medialis, außerdem im Bereich des rechten Cuneus, des linken Gyrus lingualis und des<br />

linken Thalamus. Im Gegensatz dazu zeigte sich bei den Schizophrenen erhöhte regionale Homogenität<br />

bilateral im Gyrus angularis, rechts in <strong>der</strong> Insula, rechts im Gyrus frontalis medialis, linkshemisphärell im<br />

Cerebellum sowie links im frontalen inferioren Operculum.<br />

Die Methode <strong>der</strong> ReHo-Messung führte zur Identifikation unterschiedlicher spezifischer<br />

Homogenitätsmuster bei Schizophrenen und Gesunden im Ruhezustand. Die Bedeutung vieler dieser<br />

Regionen (ventrales tegmentales Areal, Insula, Gyrus angularis) mit in <strong>der</strong> Studie verän<strong>der</strong>ter regionaler<br />

Homogenität ist für die Neurobiologie <strong>der</strong> Schizophrenie aus unterschiedlichen Vorarbeiten bekannt.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 73


Poster | Schizophrenie<br />

P12<br />

Formverän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> CA1-Region <strong>der</strong> Hippocampusformation bei Patienten mit<br />

Schizophrenie.<br />

R. Graßmann, K. Zierhut, J. Kaufmann, B. Bogerts, K. Schiltz, Magdeburg<br />

Bei <strong>der</strong> Schizophrenie wurden Vermin<strong>der</strong>ungen des hippokampalen Volumens vielfach beschrieben und<br />

gelten mittlerweile als eine neuropathologische Verän<strong>der</strong>ung, die diese Krankheit begleitet. Neben<br />

neuropathologischen Verän<strong>der</strong>ungen weisen schizophrene Patienten kognitive Beeinträchtigungen auf.<br />

Diese betreffen neben <strong>der</strong> Merkfähigkeit, den Exekutivfunktionen, Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis<br />

vor allem das Langzeitgedächtnis. Ein Zusammenhang <strong>der</strong> strukturellen Verän<strong>der</strong>ungen im limbischen<br />

System und den beschriebenen kognitiven Defiziten wird hierbei vermutet.<br />

Ziel <strong>der</strong> Arbeit war es, Volumenreduktionen und Formverän<strong>der</strong>ungen des Hippokampus zueinan<strong>der</strong> in<br />

Beziehung zu setzen und damit Volumenabnahmen spezifischen Hippokampusarealen zuzuordnen.<br />

Grundlage <strong>der</strong> Studie waren 66 hochauflösende T1-gewichtete 3D-MRT-Datensätze von 32 Patienten mit<br />

paranoid-halluzinatorischer Schizophrenie (11 w, 21 m, Ø Alter 34,5 Jahre) und 34 gesunden Probanden<br />

(14 w, 20 m, Ø Alter 30,7 Jahre). Es wurde eine manuelle Segmentierung des Hippokampus in koronarer<br />

Schichtführung durchgeführt. Die Volumen- und Formanalyse <strong>der</strong> entstandenen Oberflächen wurden nach<br />

einem etablierten Protokoll (Frisoni et. al., 2008) durchgeführt. Die daraus ermittelten Formen wurden<br />

anschließend gruppenweise miteinan<strong>der</strong> verglichen.<br />

Im Gruppenvergleich ergab sich eine signifikante Volumenmin<strong>der</strong>ung des Hippokampus <strong>der</strong> linken<br />

Hemisphäre bei den schizophrenen Patienten (F1,64= 5,87; p = 0,018).<br />

Im Vergleich zu den gesunden Probanden zeigte sich weiterhin bei den Patienten eine signifikante<br />

Formverän<strong>der</strong>ung des linken Hippokampus im Sinne einer regionalen Atrophie, die in <strong>der</strong> Region CA1<br />

lokalisiert ist.<br />

Ferner zeigten sich rechtshemisphärische Formunterschiede zwischen Patienten und gesunden Kontrollen,<br />

die jedoch nicht das Signifikanzkriterium erfüllten.<br />

Die CA1-Region des Hippokampus erfüllt eine wichtige Funktion bei <strong>der</strong> Gedächtnisenkodierung und hier<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Verarbeitung sensorischer Eingangsinformation. Störungen <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

sensorischer Eingangsinformation können aufgrund gestörter Enkodierungsprozesse zu<br />

Gedächtnisdefiziten führen. Die in <strong>der</strong> vorliegenden Studie beschriebenen Formverän<strong>der</strong>ungen des<br />

Hippokampus, die demnach eine höchst gedächtnisrelevante limbische Struktur betreffen, sind somit ein invivo-Hinweis<br />

auf eine strukturelle Hirnverän<strong>der</strong>ung, die das neurobiologische Korrelat <strong>der</strong><br />

Gedächtnisdefizite bei <strong>der</strong> paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie darstellen könnte.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 74


Poster | Schizophrenie<br />

P13<br />

Arbeitsgedächtnisleistung, Psychopathologie und Gehirnstruktur bei <strong>der</strong> paranoidhalluzinatorischen<br />

Schizophrenie. Eine voxel-basierte Morphometrie-Studie<br />

K. Zierhut, A. Schulte-Kemna, J. Steiner, J. Kaufmann, B. Bogerts, K. Schiltz, Magdeburg<br />

Morphologische Verän<strong>der</strong>ungen des Gehirns, wie Reduktionen des Volumens <strong>der</strong> grauen Substanz, sind<br />

bei Patienten mit Schizophrenie vielfach beschrieben und spielen in <strong>der</strong> Pathophysiologie <strong>der</strong> paranoidhalluzinatorischen<br />

Schizophrenie höchstwahrscheinlich eine wichtige Rolle. Auf behavioraler Ebene sind<br />

beson<strong>der</strong>s kognitive Defizite wie Störungen des Lang- und Kurzzeitgedächtnisses als schwerwiegende<br />

Probleme zu nennen, die zu einer dauerhaften Einschränkung im sozialen Leben <strong>der</strong> Patienten führen.<br />

Beide Aspekte - Volumenreduktionen und Störungen des Kurzzeitgedächtnisses (im Folgenden Working<br />

Memory) - stehen beson<strong>der</strong>s mit Verän<strong>der</strong>ungen des präfrontalen und temporalen Kortex im<br />

Zusammenhang.<br />

In jüngster Zeit gibt es vermehrt Hinweise darauf, dass auch die Entstehung schizophrenie-spezifischer<br />

Symptome, wie die Positiv- und Negativsymptomatik, mit morphologischen Verän<strong>der</strong>ungen dieser<br />

Kortexregionen assoziiert sind. Die vorliegende Arbeit untersucht die möglichen Zusammenhänge zwischen<br />

Volumenreduktionen <strong>der</strong> grauen Substanz, Working Memory Defiziten und <strong>der</strong> aktuellen Ausprägung <strong>der</strong><br />

Positiv- und Negativsymptomatik bei Patienten mit Schizophrenie. Hierzu wurden strukturelle T1gewichtete<br />

3D-MRT-Datensätze von 36 gesunden Kontrollprobanden und 34 schizophrenen Patienten<br />

mittels voxel-basierter Morphometrie ausgewertet. Die Volumina wurden anschließend in einer partiellen<br />

Korrelationsanalyse mit den Leistungsdaten in einem Working Memory Test (klassische 2-back Aufgabe)<br />

sowie dem aktuellen psychopathologischen Status <strong>der</strong> Patienten korreliert.<br />

Im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden zeigten sich Volumenreduktionen <strong>der</strong> grauen Substanz im<br />

anterioren Cingulum, dem ventralolateralen und dorsolateralen präfrontalen Cortex sowie dem superior<br />

temporalen Gyrus und <strong>der</strong> Insula. Volumenreduktionen des superior temporalen Kortex waren sowohl mit<br />

<strong>der</strong> Performanz im Working Memory Test als auch <strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Positivsymptomatik assoziiert. Des<br />

Weiteren zeigte sich ein direkter Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Negativsymptomatik und <strong>der</strong><br />

durchschnittlichen Reaktionszeit im Working Memory Test sowie dem absoluten Volumen an grauer<br />

Substanz im ventrolateralen präfrontalen Kortex.<br />

Diese Befunde weisen darauf hin, dass bei <strong>der</strong> Entstehung von Working Memory Defiziten bei Patienten mit<br />

Schizophrenie zwei distinkte Pathomechanismen wesentlich sind: Dies ist zum einen ein mit temporaler<br />

Atrophie assoziierter Mechanismus, <strong>der</strong> sowohl mit <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> Positivsymptomatik als auch<br />

Working Memory Defiziten einhergeht. Zum an<strong>der</strong>en besteht ein Zusammenhang präfrontaler<br />

Volumenreduktionen in <strong>der</strong> grauen Substanz mit einer Verlangsamung <strong>der</strong> Informationsverarbeitung<br />

(reflektiert durch eine verringerte Reaktionsgeschwindigkeit) und dadurch ebenfalls eine Beeinträchtigung<br />

<strong>der</strong> Working Memory Performanz. Zusätzlich wird dieser Zusammenhang durch die aktuelle Ausprägung<br />

<strong>der</strong> Negativsymptomatik moduliert.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 75


Poster | Schizophrenie<br />

P14<br />

Verringerte Anzahl VGF - exprimieren<strong>der</strong> Neurone bei schizophrenen Patienten<br />

S. Busse, HG. Bernstein, B. Jerzykiewicz, H. Dobrowolny, B. Bogerts, J. Steiner, Magdeburg<br />

Die Proteinexpression von VGF, die vor allem in Neuronen des Nucleus paraventricularis (PVN) und<br />

Nucleus supraopticus (SON) des Hypothalamus stattfindet, wird durch Nervenwachstumfaktor (NGF),<br />

Neurotrophin 3 und Insulin induziert. Nach enzymatischer Prozessierung werden kleinere VGF-Peptide in<br />

Liquor und Blut sezerniert. Diese Peptide spielen eine wichtige Rolle im Energiehaushalt, bei synaptischen<br />

Funktionen und bei <strong>der</strong> Neurogenese, insbeson<strong>der</strong>e auch bei Patienten mit Schizophrenie.<br />

Deshalb führten wir eine immunhistochemische Untersuchung bezüglich <strong>der</strong> VGF-Expression bei 20<br />

schizophrenen Patienten im Vergleich zu 19 Kontrollpersonen durch.<br />

Hierbei zeigte sich eine signifikant verringerte Anzahl von VGF positiven Neuronen im linken PVH und im<br />

linken SON bei den Patienten mit Schizophrenie.<br />

Folglich könnte VGF eine wichtige Rolle in <strong>der</strong> Pathophysiologie <strong>der</strong> Schizophrenie spielen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 76


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Poster | Affektive Störungen<br />

P15<br />

Vermehrte Quinolinsäure-Expression im anterioren zingulären Kortex akut-suizidaler<br />

Patienten: Ein Hinweis auf immunvermittelte Störungen <strong>der</strong> glutamatergen<br />

Neurotransmission?<br />

J. Steiner, M. Walter, T. Gos, HG. Bernstein, C. Mawrin, R. Brisch, H. Bielau, L. zu Schwabedissen,<br />

B. Bogerts, A. Myint, Magdeburg<br />

Einleitung: Im peripheren Blut von Patienten mit akuter Depression gibt es Hinweise auf eine Dysfunktion<br />

des Immunsystems, inklusive vermehrter Monozytenzahlen und erhöhter Spiegel von Interleukin-1, -6 und<br />

Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-•)<br />

. Solche<br />

peripheren<br />

Immunprozesse<br />

könnten sich im Gehirn,<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Subregionen des anterioren Zingulären Kortex wie<strong>der</strong>spiegeln, wo Depressions-assoziierte<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> glutamatergen Neurotransmission beschrieben wurden.<br />

Methoden: Immunhistochemisch wurde <strong>der</strong> endogene NMDA Glutamatrezeptor-Agonist Quinolinsäure<br />

(QUIN) im subgenualen anterioren zingulären Kortex (sACC), anterioren mittleren zingulären Kortex (aMCC)<br />

und im prägenualen anterioren zingulären Kortex (pACC) bei 12 akut depressiven suizidalen Patienten<br />

(Majore Depression / MD: n=7, Bipolare Depression / BD: n=5) und 10 gesunden Vergleichsfällen<br />

dargestellt.<br />

Ergebnisse: Bei depressiven Patienten fand sich eine erhöhte QUIN-Expression im sACC (P=0.003) und<br />

aMCC (P=0.015) gegenüber gesunden Vergleichspersonen. Hingegen ergaben sich im pACC keine<br />

signifikanten Unterschiede <strong>der</strong> Diagnosegruppen (P=0.558). Posthoc-Analysen zeigten, dass signifikante<br />

Ergebnisse auf die MD-Subgruppe und nicht auf die BD-Subgruppe zurückzuführen waren.<br />

Diskussion: Diese Ergebnisse weisen auf eine Depressions-assoziierte Hochregulation <strong>der</strong> mikroglialen<br />

QUIN in Hirnregionen hin, die bekanntermaßen auf eine Infusionsbehandlung mit dem NMDA<br />

Glutamatrezeptor-Antagonisten Ketamin ansprechen. Dies könnte den Weg für neue immun- und NMDA-<br />

Rezeptor-modulierende Therapiestrategien bereiten.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 77


Poster | Affektive Störungen<br />

P16<br />

Vermehrung Olig1-immunpositiver Oligodendrozyten im Marklager des anterioren<br />

Gyrus cinguli bei unipolarer Depression<br />

J. Mosebach, G. Meyer-Lotz, H. Dobrowolny, B. Bogerts, J. Steiner, Magdeburg<br />

Einleitung: Bei affektiven und schizophrenen Störungen sind Unterschiede bezüglich <strong>der</strong> Oligodendrozyten-<br />

Zelldichte, Dicke <strong>der</strong> Myelinscheiden und Expression Myelin-assoziierter Gene gegenüber gesunden<br />

Vergleichspersonen beschrieben worden. Dies ist möglicherweise Ausdruck einer Myelinisierungsstörung,<br />

die eine beeinträchtigte Konnektivität Depressions- und Schizophrenie-relevanter Hirnregionen bedingen<br />

kann. Ein in diesem Zusammenhang potenziell relevanter Oligodendrozytenmarker ist <strong>der</strong><br />

Transkriptionsfaktor Olig1. Es wird angenommen, dass Olig1 eine beson<strong>der</strong>e Rolle im Rahmen von Myelin-<br />

Reparaturmechanismen spielt. Daher wurde in <strong>der</strong> vorliegenden Studie überprüft, ob sich bei affektiven<br />

und schizophrenen Störungen immunohistochemisch Verän<strong>der</strong>ungen im Olig1-Expressionsmuster<br />

nachweisen lassen.<br />

Methoden: In dieser Postmortem-Studie wurde die Zelldichte Olig1-immunpositiver Oligodendrozyten im<br />

prägenualen anterioren cingulären (Brodmann Areal 24 / 32) und dorsolateralen präfrontalen Cortex<br />

(Brodmann Areal 9) sowie im jeweils angrenzenden Marklager bei 13 Fällen mit Schizophrenie, 8 Patienten<br />

mit unipolarer Depression, 8 Patienten mit bipolarer Störung und 12 neuropsychiatrisch gesunden<br />

Vergleichspersonen untersucht. Die Auswertung erfolgte mittels univariater Varianzanalyse (ANOVA) und<br />

nachfolgenden Post-hoc Tukey-HSD Tests.<br />

Ergebnisse: Bei Erkrankten mit Unipolarer Depression zeigte sich eine signifikante Erhöhung <strong>der</strong> Olig1positiven<br />

Oligodendrozyten-Zelldichte im Marklager des prägenualen anterioren Gyrus cinguli beidseits (p<<br />

0,001), sowie im linken dorsolateralen präfrontalen Cortex (p= 0,029). Es bestand kein signifikanter<br />

Zusammenhang zwischen Olig1 und demografischen Variablen wie Alter, Autolysezeit, Geschlecht,<br />

Krankheitsdauer sowie kumulativer Medikamentendosis.<br />

Schlussfolgerung: Diese Untersuchung zeigte eine Vermehrung Olig1 immunpositiver Gliazellen bei<br />

Patienten mit unipolarer Depression im Vergleich zu Gesunden vor allem im Marklager des anterioren Gyrus<br />

cinguli. Diese Befunde lassen sich am ehesten im Sinne eines Regenerationsversuchs einordnen, da in<br />

Kernspin-Studien bei nicht-therapierefraktären Patienten mit unipolarer Depression (Liu S, et al. <strong>2011</strong>) und<br />

bei unmedizierten Patienten (Anand et al., 2009) eine vermin<strong>der</strong>te Konnektivität des anterioren Gyrus cinguli<br />

mit limbischen Hirnregionen bzw. dem mediodorsalen Thalamus nachgewiesen worden war.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 78


Poster | Affektive Störungen<br />

P17<br />

The concept of "vegetative depression" (1949) by Rudolf Lemke - an obsolete<br />

concept<br />

J. Thormann, H. Himmerich, H. Steinberg, Leipzig<br />

OBJECTIVE: In 1949 East German psychiatrist Rudolf Lemke presented his concept of a vegetative, i. e.,<br />

anxious depression due to a vegetative dysfunction, in which the mental symptoms are dominated and<br />

oppressed by somatic complaints.<br />

METHODS: The strengths and weaknesses of Lemke's concept will be analysed with particular reference<br />

to earlier, similar theories, such as those by Cimbal, Hempel, and Rosenfeld.<br />

RESULTS/CONCLUSIONS: The fact that, due to the dominance of physical symptoms, many patients<br />

suffering from this disease consult a general practitioner even today proves that Lemke dealt with a<br />

problem most significant both for psychiatry and general medicine.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 79


Poster | Affektive Störungen<br />

P18<br />

Altered brain structures in suicidal patients with major depressive disor<strong>der</strong><br />

G. Wagner, Jena<br />

Introduction: Among others one major factor for mortality in major depressive disor<strong>der</strong> (MDD) is the<br />

consi<strong>der</strong>ably increased risk for suicide, which is up to 17 times higher in people with mood disor<strong>der</strong>s than<br />

in the general population. However, it does not fully explain why most people with mood disor<strong>der</strong>s never<br />

attempt suicide. This indicates that a predisposition to suicidal behavior may exist which is independent of<br />

the disor<strong>der</strong> itself. Furthermore, suicide attempters with mood disor<strong>der</strong>s have between a 1.5-fold and<br />

sixfold higher rate of suicidal behavior in first-degree relatives than non-suicidal depressed patients. Both<br />

genetic and nongenetic factors may play a role in the familial transmission of the diathesis for suicidal<br />

behavior. One of these transmission factors may be neurobiological alterations. The majority of previous<br />

studies regarding neurobiology of suicidal behavioral reported neurochemical alterations in the serotonin<br />

transmission in terms of decreased serotonin availability, which might lead to aggressive and impulsive<br />

behavioral. The main goal of the present study was to study hypothesized anatomical abnormalities in the<br />

fronto-limbic network in depressed patients with a history of a suicide attempt and/or suicide in firstdegree<br />

relative as a susceptibility factor for suicide in contrast to non-suicidal patients with MDD.<br />

Methods: 15 patients with MDD and documented suicide attempt and/or suicide in first-degree relatives,<br />

15 non-suicidal depressed patients and 30 matched healthy controls participated in the study. We applied<br />

an optimized voxel-based morphometry (VBM) protocol to high-resolution structural T1-weighted volume<br />

scans (1mm³ resolution) using the VBM-toolbox as implemented in the SPM2 package.<br />

Results and Discussion: Suicidal patients showed significantly decreased gray matter density in anterior<br />

cingulate, hippocampus and caudate in contrast to matched healthy controls and non-suicidal patients.<br />

This new finding provides evidence for structural brain alterations in suicidal depressed patients in a brain<br />

network strongly involved in emotional and motivational control.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 80


Poster | Affektive Störungen<br />

P19<br />

Adipositas und Depression: Die pathogenetische Rolle von Schlaf-Wach-Regulation,<br />

motorischer Aktivität und neurochemischen Aspekten<br />

J. Weschenfel<strong>der</strong>, T. Chittka, J. Minkwitz, C. San<strong>der</strong>, S. Olbrich, F. Zeller, C. Bakaj, S. Schuster, F.<br />

Möller, U. Hegerl, H. Himmerich, Leipzig<br />

Im Gegensatz zu den typisch depressiven Symptomen <strong>der</strong> Appetit- und Schlaflosigkeit ist die atypische<br />

Depression durch erhöhte Nahrungsaufnahme und Hypersomnie charakterisiert. Allerdings ist <strong>der</strong><br />

Zusammenhang zwischen Adipositas, Depression und Schlaf-Wach-Regulation noch nicht ausreichend<br />

verstanden. Folgende Mechanismen bieten einen Ansatzpunkt um diese Beziehung zu untersuchen: Die<br />

Schlaf-Wach-Regulation ist eng mit <strong>der</strong> Regulation <strong>der</strong> Nahrungsaufnahme, Energiehomöostase und<br />

Stimmung verknüpft. Verschiedene für die Schlaf-Wach-Regulation wichtige Hormone, Zytokine und<br />

Neuropeptide modulieren den Affekt. Motorische Aktivität greift in den Stoffwechsel ein und kann<br />

antidepressive Wirkung en haben. Methodische Vorstudie: Da Störungen des Schlaf- Wach-Rhythmus als<br />

Fehlfunktion <strong>der</strong> Vigilanzregulation betrachtet werden können, soll ein „Wakefulness-Assessment-Test<br />

(WAT) zur Klassifikation verschiedener Vigilanzstadien in EEG-Aufnahmen entwickelt werden. Hauptstudie:<br />

In <strong>der</strong> zweiten Phase werden Vigilanz-Regulation, motorische Aktivität sowie neurochemische Faktoren bei<br />

adipösen und normalgewichtigen Probanden mit und ohne Depression (N = 300) im Quer- und<br />

Längsschnitt erhoben. Folgende Fragen sollen beantwortet werden: Welche Vigilanzstadien treten in den<br />

vier Studienpopulationen jeweils am häufigsten auf? Inwiefern hängt Vigilanz- Regulation mit<br />

metabolischen Faktoren, Schlaf-Wach-Regulation und motorischer Aktivität zusammen? Än<strong>der</strong>t sich die<br />

Vigilanz-Regulation mit einer Verän<strong>der</strong>ung des klinischen Status? Hat motorische Aktivität einen Einfluss<br />

auf Schlafqualität, Vigilanz-Regulation und Metabolismus bei adipösen Patienten?<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 81


Poster | Affektive Störungen<br />

P20<br />

Multimodal integration of graph analytic metrics in Major Depressive Disor<strong>der</strong><br />

D. Horn, A. Lord, J. Kaufmann, K. Schiltz, B. Bogerts, J. Steiner, M. Breakspear, M. Walter,<br />

Magdeburg<br />

Background: Whereas region-to-region disturbances of functional connectivity have been documented in<br />

depression large-scale topological changes in fMRI functional connectivity have not been elucidated. The<br />

objectives of our study were to compare graph theoretical networks between patients and controls and to<br />

integrate these with modalities characterizing metabolic dysfunction and behavioral changes.<br />

Methods: Resting state fMRI data were acquired from 22 depressed patients and 22 matched healthy<br />

controls. We characterized graph metrics of the weighted, undirected functional connectivity matrices,<br />

examining integration and segregation at both the whole brain and regional scale. We also studied the<br />

correlation between these measures and the results of MR spectroscopy.<br />

Results: We found no significant differences between groups for global graph metrics. However we did<br />

observe a significant decrease in the betweenness centrality of the right medial temporal gyrus (MTG)<br />

(p=0.033, FDR-corrected) in depression. We also observe a correlation of Glx (combination of<br />

Glutamate/Glutamine) in dorsal anterior cingulate cortex with the local connection strength of the right<br />

supramarginal gyrus (p


Poster | Affektive Störungen<br />

P21<br />

Major depressive disor<strong>der</strong> and cortical thickness abnormalities in default mode<br />

network: a structural mri study with surfstat<br />

L. Meng, N. Hailla, D. Horn, C. Metzger, A. Osoba, J. Kaufmann, J. Steiner, K. Schiltz, B. Bogerts, H.<br />

He, M. Walter, Magdeburg<br />

Background: Recently, several studies suggested that dysfunctional connectivity rooted from regions of the<br />

default mode network (DMN) could be a core feature of depressive symptomatology [1]. However, cortical<br />

structural origins of abnormal connectivity have not been widely studied. The aim of the present study was<br />

to investigate the abnormalities of cortical thickness in areas involved in the DMN in major depressive<br />

disor<strong>der</strong> (MDD) patients.<br />

Subjects and Methods: Twenty MDD and 20 age-and-gen<strong>der</strong> matched controls were scanned.<br />

High resolution T1-weighted MRI scans of the brain were acquired on a 3 Tesla Siemens MAGNETOM Trio<br />

scanner using a 3D-MPRAGE sequence (TE = 4.77 ms, TR = 2500 ms, T1 = 1100 ms, flip angle = 7°,<br />

bandwidth = 140 Hz/pixel, acquisition matrix = 256 × 256 × 192, isometric voxel size = 1.0 mm3).<br />

Cortical thickness was automatically calculated using the Constrained Laplacian- based Automated<br />

Segmentation with Proximities (CLASP) algorithm [2-3]. All the statistical analysis was performed by the<br />

SurfStat toolbox, using linear mixed effects models and random field theory.<br />

Results: Compared with controls, MDD patients showed significantly decreased cortical thickness,<br />

corrected for multiple comparissons only in the posterior cingulate cortex (PCC), even if age and gen<strong>der</strong><br />

were included as covariates into our model. On a uncorrected p-level of p


Poster | Affektive Störungen<br />

P22<br />

Alterations in restingstate functional connectivity un<strong>der</strong> Paroxetine & Bupropion -<br />

and their relation to sexual dysfunction<br />

C. Metzger, H. Graf, A. Hartmann, G. Grön, B. Abler, M. Walter, Magdeburg<br />

Introduction: The mechanism how antidepressant drugs work on neural basis and how specific side-effects<br />

like sexual dysfunction occur, still remains poorly un<strong>der</strong>stood. The aim of our study was to look for<br />

alterations in restingstate fMRI before and during antidepressant treatment, which explain treatment<br />

response and predict side-effect spectra. We therefore chose two common antidepressants with different<br />

side-effect spectra: Paroxetine, an SSRI, often blamed of causing sexual dysfunction, and Bupropion as a<br />

dopamine-norepinephrine reuptake inhibitor, rarely decreasing if not increasing sexual performance. Both<br />

drugs were investigated in healthy subjects in a randomized, double-blind, placebo-controlled clinical.<br />

Methods: 18 healthy volunteers were included in a randomized trial taking either Bupropion (Bup),<br />

Paroxetine (Par) or Placebo (Plac) for one week, with a two-week wash-out phase between trials. They<br />

completed an fMRI-trial including a 10min eyes-closed restingstate scan in a 3T scanner (TR 1500 ms, TE<br />

35 ms). Drug-intake was controlled by plasma-levels. Restingstate analysis was performed using DPARSF<br />

(Chao-Gan, 2010), REST (by Song Xiao-Wei) and SPM5. Functional connectivity (FC) was analyzed for<br />

regions, found to show altered task-induced BOLD-responses un<strong>der</strong> Par and Bup (Abler et al. <strong>2011</strong>) in<br />

healthy subjects.<br />

Results&Discussion: For both treatments FC between the midbrain and the components of the default<br />

mode-network (DMN) was significantly decreased. Un<strong>der</strong> Par, FC between the sublenticular extended<br />

amygdala (SLEA) and the DMN was specifically altered, while un<strong>der</strong> Bup an alteration between SLEA and<br />

midbrain & between posterior midcingulate cortex (pMCC) and DMN was found. These results were<br />

un<strong>der</strong>lined by alteration in fALFF for both Bup and Par in those regions. FC between subcortical regions<br />

and the DMN un<strong>der</strong> Plac predicted not only alterations of FC, but also sexual side effects un<strong>der</strong> Par,<br />

indicating, that treatment response may be predictable from unmedicated restingstate fluctuations.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 84


Poster | Affektive Störungen<br />

P23<br />

Metabolism-BOLD-interaction in cortical regions of the task-positive, task-negative<br />

and salience network and its alteration in Major Depression<br />

C. Metzger, D. Horn, C. Seidenbecher, J. Steiner, J. Kaufmann, B. Bogerts, M. Walter, Magdeburg<br />

Introduction: Metabolic aspects like Glutamate concentrations have been shown to influence BOLDresponses<br />

un<strong>der</strong> task conditions (Walter et al., 2009; Northoff et al. 2007). However, these studies focused<br />

on one single region in the anterior cingulate cortex and were limited to tasks with specific main effect in<br />

the investigated region. We wanted to show, whether Glutamate levels influence task-induced BOLD<br />

responses in all brain regions equally and whether this is independent of any task-setting or specific for<br />

certain tasks with main effects in those measured regions.<br />

Methods: 20 healthy and 20 depressed volunteers were scanned in a 3T Siemens scanner. 4ml MRS voxels<br />

were placed in 3 regions, predefined according to main-effects of task and network specificity in dorsal<br />

anterior cingulate cortex (dACC), pregenual anterior cingulate cortex (pgACC) and anterior insula (AI). For<br />

the MRS acquisition a 1D PRESS sequence (TE 80) was chosen. All subjects took part in an fMRI-salience<br />

paradigm with conditions, which had been shown to reliably elicit task-induced BOLD-responses in the<br />

predefined MRS regions of the task positive, task negative and salience-network (Metzger et al., 2010).<br />

Data analysis was carried out using LCModel 6.1.0, SPM8 and SPSS 15. MRS-spectra were analysed as<br />

ratios of Glx (including Glutamate and Glutamine) to Creatinine (Glx/Cr) for inter-subject reliability.<br />

Results and Conclusion: In healthy controles Glx/Cr was directly correlated with task-induced BOLD<br />

responses that show a main-effect of task in the respective region, but not with BOLD responses in<br />

general. This effect was significantly altered in depressed subjects, where this relationship was not found.<br />

Our study therefore emphasizes the importance of metabolic aspects un<strong>der</strong>lying task induced BOLD<br />

responses and could show that this metabolism-BOLD interaction is network-dependent and moreover<br />

suggests directionality, which is altered in depressed patients. This stresses the importance of metabolic<br />

changes in depression for network related brain dysfunction.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 85


Poster | Affektive Störungen<br />

P24<br />

Altered structural corticosubcortical connectivity in major depression dependent on<br />

symptom severity<br />

A. Osoba, J. Haenggi, D. Horn, J. Kaufmann, U. Eckert, K. Zierhut, K. Schiltz, J. Steiner, B. Bogerts,<br />

M. Walter, Magdeburg<br />

Introduction: Diffusion Tensor Imaging (DTI) can be used to study white matter fiber tracts by measuring<br />

the movement of water molecules (Behrens et al.2003, Mukherjee et al.2008).<br />

It is known that Major Depressive Disor<strong>der</strong> (MDD) is associated with microstructural brain abnormalities<br />

and changes in white matter (Kieseppä et al.2009, Li et al.2007).<br />

Recent studies could show differences in functional connectivity in the hippocampus, amygdala, dACC and<br />

prefrontal cortex between MDD patients and healthy controls (Greicius et al.2007).<br />

The aim of this study was to find anatomical correlates of the functional differences found in fMRI and the<br />

differences in functional connectivity in MDD patients.<br />

We presumed that a decrease in fractional anisotropy (FA), as a sign of disintegration of white matter tracks<br />

can be found in MDD patients located in cortical and subcortical regions playing an important role in<br />

affective states and behaviors.<br />

Methods: DTI datasets of 20 patients with a major depressive disor<strong>der</strong> (MDD) and 20 healthy controls were<br />

analysed.<br />

Diffusion Tensor Imaging was performed on a 3 Tesla GE scanner using the following parameters:<br />

TR=8200ms, TE=89ms, FOV=256mm in width and height and a slice thickness of 2 mm.<br />

Diffusion was measured in 12 directories.<br />

Cortical and subcortical regions of interest representing areas found as affected in depression were defined<br />

according to functional MRI studies during task and rest on individual brains.<br />

The FA values within these ROIs as well as their interconnecting fibertracts were tested for differences<br />

between depressive patients and healthy controls.<br />

Data analysis was performed using FSL, SPM5 and SPM8.<br />

Depression severity was ascertained by using the Hamiton Depression Rating Scale (HDRS) and the<br />

Montgomery-Asberg Depression Rating Scale (MADRS).<br />

Results: Comparing MDD patients and healthy controls we found decreased FA values in depressive<br />

patients not only on whole brain level but also in those regions showing functional differences un<strong>der</strong> taskcondition<br />

namely the dACC, corpus callosum and the pgACC. Specific effects of group were further found<br />

for fiber tracts connecting these cortical and the subcortical target regions:<br />

Significant decreases of the FA values in MDD patients were measured in one of these white matter ROIs<br />

namely between the centromedian nucleus of the thalamus and the left amygdala.<br />

In addition severely depressed patients with higher scores in the MADRS show significantly lower FA<br />

values in different white matter ROIs.<br />

Correlations between HDRS and FA values un<strong>der</strong>line the role of depression severity in structural brain<br />

abnormalities.<br />

Moreover we are interested in correlations between cortical thickness and fractional anisotropy and<br />

functional connectivity and structural changes in white matter.<br />

We will present first results.<br />

Conclusion: Our study shows that white matter integrity is reduced in MDD patients on whole brain level,<br />

reflecting a reduced integrity especially in those regions also showing functional differences un<strong>der</strong> taskcondition.<br />

For the first time we could reveal thalamocortical projections involving those regions show a<br />

significant reduction in fractional anisotropy in MDD population compared with healthy controls, when<br />

anatomically defined thalamic subregions with known differential projections to the cortical target regions<br />

are chosen.<br />

Our results suggest anatomical correlates for functional deficits in emotional and cognitive processing in<br />

depressed patients and contribute to a complex un<strong>der</strong>standing of thalamo-cortical circuits in depression.<br />

These anatomical differences provide a new pattern to characterize patients with major depressive disor<strong>der</strong><br />

and might be used for diagnostic and therapeutical classification. So we provide a further evidence, that<br />

inter-individual differences in functional MRI reflect anatomical variability.<br />

References:<br />

Behrens, T.E.J. (2003), ‘Non-invasive mapping of connections between human thalamus and cortex using<br />

diffusion imaging’, Nature Neuroscience, vol.6, no.7, pp. 750-757<br />

Greicius, M. (2007), ‘Resting-State Functional Connectivity in Major Depression: Abnormally Increased<br />

Contributions from Subgenual Cingulate Cortex and Thalamus’, Biol Psychiatry, no.62, no.5, pp. 429–437<br />

Kieseppä, T. (2009), ‘Major depressive disor<strong>der</strong> and white matter abnormalities: A diffusion<br />

tensor imaging study with tract-based spatial statistics’, Journal of Affective Disor<strong>der</strong>s, vol. 120, no.1-3, pp.<br />

240-244<br />

Li, L. (2007), ‘Prefrontal white matter abnormalities in young adult with major depressive disor<strong>der</strong>: A<br />

diffusion tensor imaging study’, Brain Research, vol.1168, pp.124-128<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 86


Mukherjee, P. (2008), ‘Diffusion Tensor MR Imaging and Fiber Tractography: Theoretic Un<strong>der</strong>pinnings’,<br />

American Journal of Neuroradiology, vol. 29, no.4, pp.632-641<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 87


Poster | Affektive Störungen<br />

P25<br />

Impaired functional responses during explicit erotic stimulation in major depressive<br />

disor<strong>der</strong><br />

F. Schnei<strong>der</strong>, C. Metzger, A. Osoba, J. Kaufmann, J. Steiner, K. Schiltz, D. Horn, B. Bogerts, M.<br />

Walter, Magdeburg<br />

Einleitung: Durch zahlreiche Veröffentlichungen belegt, werden bei depressiven Erkrankungen die<br />

emotionale Wahrnehmung, die Erwartung und die Erinnerung in ihrer Aktivität moduliert.<br />

Diese Prozesse spielen sich kortikal vor allem im medialen und lateralen Präfrontalkortex wie auch<br />

Parietalkortex und anteriorem Cingulum und subkortikal in <strong>der</strong> Amygdala, im (Para-)Hippocampus,<br />

medialer Thalamus sowie Nucleus Accumbens ab.<br />

Ziel unserer Studie ist die Darstellung <strong>der</strong> spezifischen Regionen, die bei <strong>der</strong> Psychopathologie <strong>der</strong><br />

Depression in <strong>der</strong> kognitiven Verarbeitung von emotionalen Stimuli, einerseits bei erotischer an<strong>der</strong>erseits<br />

bei salienter Fragestellung, eine tragende Rolle spielen.<br />

Methoden: In unsere Studie flossen die die funktionellen Daten von 18 depressiven Patienten und 23<br />

gesunden Kontrollprobanden ein. Die Daten wurden in einem 1,5 T GE-Scanner erhoben.<br />

Die Probanden hatten die Aufgabe, emotionale Stimuli passiv zu betrachten und je nach Fragestellung,<br />

erotische vs. nicht-erotische bzw. saliente vs. nicht-saliente Erwartungen an die Stimuli aufzubauen,<br />

an<strong>der</strong>erseits sich an die eben gezeigten Stimuli, <strong>der</strong>en Intensität und die Wirkung auf sich selbst zu<br />

erinnern.<br />

Es erfolgte ein Gruppenvergleich zwischen den Patienten und den Kontrollprobanden sowie ein Vergleich<br />

<strong>der</strong> erotischen wie auch salienten Fragestellung in <strong>der</strong> Hirnaktivität bei Stimulus, Erwartung und Erinnerung.<br />

Ergebnisse: Vorläufige Befunde zeigen signifikante Unterschiede während Erwartung und Erinnerung von<br />

emotionalen Stimuli in relevanten Zielregionen dieser Funktionen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e zeigten sich signifikante Unterschiede im Cingulum und dem lateralen Präfrontalkortex.<br />

Zusammenfassung: Bei depressiven Erkrankungen zeigen sich signifikante Unterschiede <strong>der</strong> Aktivität <strong>der</strong><br />

medialen wie auch lateralen kortikalen und <strong>der</strong> subkortikalen Emotionswahrnehmung. Es zeigen sich auch<br />

Unterschiede zwischen erotischer und salienter Fragestellung in diesen Regionen bei depressiven<br />

Erkrankungen.<br />

Ergebnisse dieser Studie können das Verständnis sowie die Diagnostik <strong>der</strong> Psychopathologie affektiver<br />

Erkrankungen mit ihren biologischen Korrelaten erweitern.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 88


Poster | Affektive Störungen<br />

P26<br />

Effects of acute ketamine infusion on resting state functional connectivity of anterior<br />

cingulate cortex are related to its histoarchitectonics and drug induced changes<br />

measured by MRS<br />

M. Walter, M. Scheidegger, C. Metzger, A. Fuchs, H. Boecker, E. Seifritz, P. Boesiger, S. Grimm, A.<br />

Henning, Magdeburg<br />

Introduction: The four region model of the cingulate cortex, based on histoarchitectonical divisions was<br />

recently shown to predict region specific functional connectivity at rest (Yu 2010) interconnecting<br />

cingulated subregions with distinct components of the striatum, amygdale and thalamus. Given the specific<br />

configuration of these cortical seed regions in terms of variable NMDA receptor profiles (Palomero-<br />

Galagher 2008), we were interested, if effects of acute NMDA blockade would follow a systematic<br />

distribution that is predicted by receptor densities as well as preferential connectivities of the cigulate<br />

subregions. Further we were interested if these functional changes were correlated with acute changes of<br />

metabolite concentrations within the glutamatergic system.<br />

Methods: Nine healthy subjects with no history of neurological or psychiatric illness completed two<br />

separate scan sessions on a Philips 3T MRI scanner. Fifteen minutes prior to the measurement, S-ketamine<br />

or saline was administered as an intravenous bolus of 0.12 mg/kg, followed by a continuous infusion (0.25<br />

mg/kg/h over 60 minutes).<br />

Resting State fMRI (eyes closed) was acquired with a whole brain SENSE-sshEPI Sequence (R=2.0) for the<br />

duration of 10 minutes using the following acquisition parameters: TE 35 ms, TR = 3s, 2.75 x 2.75mm<br />

resolution of 32 axial slices (4mm). Funtional connectivity of three ACC seed regions was analysed using<br />

DPARSF (Yan&Zang 2010) including global mean regression. Within subjects effects were tested using<br />

SPM8’s paired t-test on subjects FC maps. Proton Magnetic Resonance Spectroscopy (1H-MRS) was<br />

acquired from a volume of interest in the pregenual anterior cingulate cortex. Quantification of separable<br />

concentrations of Glutamine, Glutamate and GABA was ascertained using a 2D-JPRESS sequence and<br />

ProFit (Schulte et al 2006).<br />

Results: In general connectivity of all anterior cingulate subregions (sACC-BA25, PACC-Ba24, aMCC-<br />

Ba24’) to middle (MFS) and superior frontal (SFS) sulci were decreased un<strong>der</strong> ketamine (Fig 1a).<br />

Specifically, MFS was connected less strong to both PACC and aMCC. FC with SFS was reduced only for<br />

PACC and MPFC showed smaller connectivity to aMCC (p


H, Boesiger P, Northoff G. The relationship between aberrant neuronal activation<br />

in the pregenual anterior cingulate, altered glutamatergic metabolism, and<br />

anhedonia in major depression. Arch Gen Psychiatry. 2009 May;66(5):478-86.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 90


Poster | Affektive Störungen<br />

P27<br />

Methodischer Vergleich zweier Messverfahren zur objektiven Erfassung des Schlaf-<br />

Wach-Rhythmus (SenseWear Pro 3 vs. Actiwatch A7)<br />

D. Dietz, C. San<strong>der</strong>, R. Mergl, S. Zachariae, P. Schönknecht, U. Hegerl, Leipzig<br />

Einleitung: Mittels Aktometrie können Schlafparameter (z.B. Schlafdauer und -effizienz) objektiv erfasst<br />

werden. Problematisch ist, dass es zu Fehlinterpretationen von immobilen Wachphasen kommen kann.<br />

Mittlerweile sind Kombigeräte, wie das SenseWear Pro3 verfügbar, welche neben reiner Aktometrie auch<br />

weitere Parameter (z.B. Hautleitfähigkeit, Körpertemperatur) erfassen. Da die SenseWear hauptsächlich für<br />

den Bereich <strong>der</strong> Sport- und Ernährungsmedizin konzipiert wurde, lieben nur unveröffentlichte Daten des<br />

Herstellers über die Eignung des Geräts zur Erfassung des Schlafes vor. Es sollte deshalb ein<br />

methodischer Vergleich mit einem in <strong>der</strong> Schlafforschung gut etablierten und mehrfach validierten<br />

Aktometer, <strong>der</strong> Actiwatch A7, durchgeführt werden.<br />

Methodik: In einer einwöchigen Untersuchung trugen 26 gesunde Probanden simultan beide Aktometer<br />

und führten ein Schlafprotokoll. Die durch beide Geräte ermittelten Angaben zur durchschnittlichen<br />

Schlafdauer, -effizienz und -latenz wurden mittels Wilcoxon-Test verglichen.<br />

Ergebnisse: Es ergaben sich signifikante Unterschiede in Bezug auf alle Schlafparameter (z.B. Schlafdauer:<br />

SenseWear = 06h 32min, Actiwatch = 05h 56min, p = 0,001).<br />

Diskussion: Anhand <strong>der</strong> vorliegenden Daten kann nur festgestellt werden, dass es signifikanter Unterschied<br />

zwischen den Ergebnissen bei<strong>der</strong> Geräte besteht, jedoch ist nicht nachweisbar, welches Gerät die objektiv<br />

richtigeren Ergebnisse erbringt. Es ist zu vermuten, dass sich die gefundenen Unterschiede dadurch<br />

begründen lassen, dass die SenseWear durch ihre multimodale Messmethodik Schlaf-Wach-Phasen<br />

besser differenzieren kann, als die Actiwatch als reines Akzelerometer. Zur Klärung dieser Frage ist ein<br />

Vergleich bei<strong>der</strong> Geräte mit dem Goldstandard <strong>der</strong> Polysomnographie erfor<strong>der</strong>lich, welcher <strong>der</strong>zeit an<br />

unserem Hause durchgeführt wird.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 91


Poster | Affektive Störungen<br />

P28<br />

Depressive Störungen, kognitive Leistungen und Wachheitsregulation im Alter<br />

C. San<strong>der</strong>, N. Mauche, N. Sonnabend, U. Hegerl, P. Schönknecht, Leipzig<br />

Eines <strong>der</strong> ambitioniertesten Forschungsvorhaben <strong>der</strong> nächsten Jahre an <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät <strong>der</strong><br />

Universität Leipzig ist das Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen (LIFE). Die Klinik und<br />

Polyklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist an LIFE in verschiedenen Subprojekten beteiligt.<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Forschungsbemühungen ist die Untersuchung einer Kohorte von ca. 3000 Probanden im<br />

Alter von 65 bis 80 Jahren, welche intensiv hinsichtlich psychiatrischer Auffälligkeiten phänotypisiert<br />

werden soll. Hier stehen vor allem minore Depressionen und leichte kognitive Beeinträchtigungen im Fokus<br />

des Forschungsinteresses. Neben <strong>der</strong> klinischen Phänotypisierung erhalten alle Probanden eine<br />

umfangreiche elektroenzephalographische (EEG) Untersuchung bestehend aus drei Paradigmen<br />

(Vigilanzregulation, P300 und Intensitätsabhängigkeit akustisch evozierter Potentiale IAEEP) und werden<br />

verschiedene Aspekte <strong>der</strong> Schlaf-Wachregulation objektiv (mittels Aktometri e) und subjektiv (mittels<br />

Fragebögen) erfasst.<br />

Ziel des Projektes ist es, das bestehende Wissen zu Prävalenz, Verlauf und hirnvolumetrischen<br />

Charakteristiken von Patienten mit depressiven Symptomen mit o<strong>der</strong> ohne leichte kognitive<br />

Beeinträchtigungen zu erweitern. Außerdem soll die pathogenetische Bedeutung <strong>der</strong> Vigilanzregulation an<br />

<strong>der</strong> Entstehung affektiver Störungen untersucht werden. Durch geplante Follow-up-Untersuchungen in den<br />

nächsten Jahren sollen Bedingungsfaktoren für die Konversion von minorer zu majorer Depression<br />

untersucht werden.<br />

Aknowledgment: Diese Publikation wurde geför<strong>der</strong>t durch LIFE – Leipziger Forschungszentrum für<br />

Zivilisationserkrankungen. LIFE wird finanziert aus Mitteln <strong>der</strong> Europäischen Union durch den Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus Mitteln des Freistaates Sachsen im Rahmen <strong>der</strong><br />

Landesexzellenzinitiative.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 92


Poster | Affektive Störungen<br />

P29<br />

Morphometrische Untersuchungen zur Septumregion<br />

R. Brisch, H. Bielau, S. Knüppel, J. Steiner, T. Gos, K. Paelchen, K. Matzke, D. Krell, H. Dobrowolny,<br />

R. Wolf, HG. Bernstein, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Hintergrund: Zwar existieren zahlreiche Studien über die Septumregion bei Patienten mit schizophrenen<br />

Erkrankungen, aber über die Septumregion von Ratten mit ventralen Hippokampusläsionen im Rahmen<br />

eines Tiermodells <strong>der</strong> Schizophrenie ist wenig bekannt. Es war die Zielsetzung dieser Studie, sowohl die<br />

morphometrischen Parameter <strong>der</strong> Septumregion, als auch das Volumen <strong>der</strong> lateralen Ventrikel zu<br />

bestimmen.<br />

Material und Methoden: Männliche, sieben Tage alte Sprague-Dawley-Ratten, bei denen eine ventrale<br />

Hippokampusläsion mit Ibotensäure durchgeführt wurde, wurden für die Versuchsgruppe (N = 4) verwandt.<br />

In <strong>der</strong> Vergleichsgruppe erfolgte die ventrale Hippokampusläsion mit physiologischer Kochsalzlösung (N =<br />

4).<br />

Ergebnisse: Zwar zeigten we<strong>der</strong> die morphometrischen Parameter <strong>der</strong> Septumregion noch die neuronalen<br />

Zelldichten <strong>der</strong> Septumkerne signifikante Verän<strong>der</strong>ungen, aber in <strong>der</strong> Versuchsgruppe ergab sich ein Trend<br />

zur Signifikanz in Bezug auf das rechtsseitige vergrößerte Volumen <strong>der</strong> lateralen Ventrikel.<br />

Diskussion: In einer Vorarbeit von Bertrand und Mitarbeitern (2010) wurden bei ventralen Hippokampusläsionierten<br />

Ratten signifikant vergrößerte laterale Ventrikel gefunden. Des Weiteren stehen unsere<br />

Ergebnisse in Einklang mit bisherigen MRT-Untersuchungen von Patienten mit schizophrenen<br />

Erkrankungen, die signifikant vergrößerte laterale Ventrikel aufweisen.<br />

Literatur: Bertrand JB et al. (2010). Longitudinal MRI monitoring of brain damage in the neonatal ventral<br />

hippocampal lesion rat model of schizophrenia. Hippocampus 20:264-278.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 93


Poster | Affektive Störungen<br />

P30<br />

Prestimulus vigilance predicts response speed in an easy visual discrimination task<br />

J. Minkwitz, M. Trenner, C. San<strong>der</strong>, S. Olbrich, A. Sheldrick, P. Schönknecht, U. Hegerl, H.<br />

Himmerich, Leipzig<br />

Background: Healthy adults show consi<strong>der</strong>able within-subject variation of reaction time (RT) when<br />

performing cognitive tests. So far, the neurophysiological correlates of these inconsistencies have not yet<br />

been investigated sufficiently. In particular, studies rarely have focused on alterations of prestimulus EEGvigilance<br />

as a factor which possibly influences the outcome of cognitive tests. We hypothesised that a low<br />

EEG-vigilance state immediately before a reaction task would entail a longer RT. Shorter RTs were<br />

expected for a high EEG-vigilance state.<br />

Methods: 24 female students performed an easy visual discrimination task while an electroencephalogram<br />

(EEG) was recorded. The vigilance stages of 1-sec-EEG-segments before stimulus presentation were<br />

classified automat ically using the computer-based Vigilance Algorithm Leipzig (VIGALL). The mean RTs of<br />

each EEG-vigilance stage were calculated for each subject. A paired t-test for the EEG-vigilance main<br />

stage analysis (A vs. B) and a variance analysis for repeated measures for the EEG-vigilance sub-stage<br />

analysis (A1, A2, A3, B1, B2/3) were calculated.<br />

Results: Individual mean RT was significantly shorter for events following the high EEG-vigilance stage A<br />

compared to the lower EEG-vigilance stage B. The main effect of the sub-stage analysis was marginal<br />

significant. A trend of gradually increasing RT was observable within the EEG-vigilance stage A.<br />

Conclusion: We conclude that an automatically classified low EEG-vigilance level is associated with an<br />

increased RT. Thus, intra-individual variances in cognitive test might be explainable in parts by the<br />

individual state of EEG-vigilance. Therefore, the accuracy of neuro-cognitive investigations might be<br />

improvable by simultaneously controlling for vi gilance shifts using the EEG and VIGALL.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 94


Poster | Sucht<br />

P31<br />

Family history of alcoholism: Specific genetic influence of NR2A variants on early<br />

onset of drinking and alcohol dependence<br />

C. Altmann, Halle/Saale<br />

Introduction: There is evidence to support the hypothesis that a positive family history (FHP) of alcohol<br />

dependence (AD) in first-degree relatives is a significant risk factor for an individual to develop AD in his<br />

lifetime. However, little is known about the role of specific candidate genes variants which may transmit<br />

this risk. The aim of this CIGAR (Collaborative initiative on Genetics of alcoholism in Central Europe)<br />

analyses is to investigate the influence of known candidate gene variants (ADH4, GABRA2, NR2A) posing a<br />

risk for AD on age of first drinking and age of onset in FHP vs. FHN (family history negative) individuals.<br />

Methods: 1843 inpatient subjects diagnosed with AD according to DSM-IV criteria from three addiction<br />

treatment centres were included. Characteristics of AD and related phenotypes ages at first drinking (FD)<br />

and alcohol dependence onset (ADO) were obtained using standardized structured interviews. All subjects<br />

were genotyped for ADH4 (rs1800759) , GABRA2 (rs9291283) and NR2A (rs2072450) polymorphisms which<br />

were all reported from previous studies in this multi-center sample to be associated with alcohol<br />

dependence (Preuss et al 2010; Soyka et al 2008; Schumann et al 2008).<br />

Results: FHP vs. FHN individuals had significant more severe characteristics of alcohol dependence and<br />

more comorbidity. FD before age 15 was associated with higher rates of ADO before 30 in FHP. Variants of<br />

NR2A and ADH4 were associated with early FD, daily alcohol intake and ADO in male FHP individuals while<br />

ADH4 rs1800759 was associated with FHP vs FHN.<br />

Discussion: This study results confirm the significant role of FHP in development of alcohol dependence.<br />

The results also support the relationship of ADH4 and NR2A variants with FHP and related traits in the<br />

development of AD and suggest that these patients carry a significant genetic risk which is influenced by<br />

specific variants of candidate genes.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 95


Poster | Sucht<br />

P32<br />

Suchterkrankungen des älteren Patienten: Konsequenzen für die stationäre<br />

Behandlung<br />

C. Altmann, Halle/Saale<br />

Einleitung: Bisher ist nur wenig bekannt über die Prävalenz und mögliche Konsequenz einer<br />

Suchterkrankung bei über 60-jährigen. Untersucht wurden stationär behandelte US-Amerikaner (NIS, 2005)<br />

auf das Vorliegen von Suchterkrankungen neben weiteren Diagnosen. Erfasst wurden darüber hinaus die<br />

Art <strong>der</strong> Aufnahme, die Behandlungsdauer und <strong>der</strong> Behandlungsverlauf. Ziel <strong>der</strong> Studie war die<br />

Identifizierung möglicher Konsequenzen einer Suchterkrankung für die Therapie.<br />

Methoden: 251186 Patienten über 60 Jahren wurden eingeschlossen und mittels univariater Analyse<br />

bezüglich Geschlechtsunterschied, Komorbidität und stationärer Behandlungsdauer untersucht.<br />

Ergebnisse: Bei Patienten mit Alkohol-, Opioid-, Benzodiazepin- und Nikotinabhängigkeit wurden<br />

signifikant mehr Komorbidität, ein jüngeres Lebensalter bei Aufnahme und eine längere stationäre<br />

Behandlungsdauer festgestellt.<br />

Diskussion: Das Vorliegen einer Suchterkrankung beim älteren Patienten hat Konsequenz für die Therapie<br />

und den Ablauf <strong>der</strong> stationären Behandlung. Ein spezifisches Screening könnte somit ein gezieltes Handeln<br />

in <strong>der</strong> Patientenversorgung und eine Entlastung des Gesundheitssystems ermöglichen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 96


Poster | Sucht<br />

P33<br />

Innovative Entwöhnungstherapie in Magdeburg<br />

G. Friedrichs, Magdeburg<br />

Vorgestellt wird die medinet-AG Alte Ölmühle Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen in Magdeburg, die<br />

sich durch ein innovatives Behandlungsangebot mit vier Modulen: stationäre Rehabilitation, ganztägig<br />

ambulante Rehabilitation, ambulante berufsbegleitende Rehabilitation, Adaption und die Möglichkeit einer<br />

Kombitherapie auszeichnet. Für die Indikationen Alkoholabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit und<br />

Politoxikomanie gibt es dadurch eine individuelle und indikationsgeleitete Entwöhnungsbehandlung.<br />

Beson<strong>der</strong>e Angebote sind ein verhaltenstherautisches Therapieprogramm für Menschen mit<br />

Persönlichkeitsstörung und Suchterkrankung, För<strong>der</strong>gruppe für Suchtkranke mit kognitiven Defiziten, Reha-<br />

Werkstatt für Arbeitslose, Tabakentwöhnungsprogramm, Frauengruppe, ambulante Vorgespräche und<br />

ambulante Nachsorge. Die Klinik ist Schwerpunktklinik <strong>der</strong> DRV-Mitteldeutschland für<br />

Medikamentenabhängige. Schnelleinweisungen aus dem Akutkrankenhaus direkt nach erfolgter<br />

Entzugsbehandlung sind möglich.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 97


Poster | Sucht<br />

P34<br />

Wirksamkeit tiefer Hirnstimulation bei therapieresistenter Alkoholsucht: Ergebnisse<br />

einer Pilotstudie.<br />

U. Müller, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Einleitung: Nur knapp <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Patienten mit Alkoholabhängigkeit gelingt es, langfristig abstinent zu<br />

bleiben. Ein dsyfunktionales Belohnungssystem des Gehirns, insbeson<strong>der</strong>e Dysfunktionen des Nucleus<br />

accumbens scheinen bei <strong>der</strong> Therapieresistenz eine zentrale Rolle zu spielen. Jüngst wurde berichtet, dass<br />

es nach Tiefenhirnstiumlation (THS) des Nucleus accumbens zur Behandlung einer schwersten<br />

Angststörung zu einer unerwarteten und völligen Remission <strong>der</strong> sekundären Alkoholabhängigkeit<br />

gekommen war. Basierend auf diesem Bericht sowie den Erkenntnissen über die Bedeutung des Nucleus<br />

accumbens bei Alkoholabhängigkeit wurden an unserer Klinik seit September 2007 bisher fünf Patienten<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage eines individuellen Heilversuches operiert und eine Behandlung mittels THS des Nucleus<br />

accumbens durchgeführt.<br />

Methodisches Vorgehen: Eingeschlossen wurden 5 männliche Patienten mit einer langjährigen<br />

therapieresistenten Alkoholabhängigkeit. Die stereotaktische Operation mit bilateraler Implantation <strong>der</strong><br />

Elektroden in den Nucleus Accumbens erfolgte in Vollnarkose.<br />

Ergebnisse: Es liegen follow-up Ergebnisse von bis zu 4 Jahren vor. 2 <strong>der</strong> 5 Patienten sind seit Operation<br />

völlig abstinent; ein dritter Patient ist mit Ausnahme von 4 kurzen Rückfällen über jeweils 1-3 Tage<br />

abstinent. Weitere 2 Patienten zeigen eine deutliche Reduktion <strong>der</strong> Trinkmenge und Trinktage. Neben <strong>der</strong><br />

Darstellung <strong>der</strong> angeführten klinischen Ergebnisse werden auch weitere Auswirkungen <strong>der</strong> THS auf den<br />

Alltag <strong>der</strong> Patienten aufgezeigt.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 98


Poster | Sucht<br />

P35<br />

DFG- geför<strong>der</strong>te multizentrische klinische Studie zur Erforschung <strong>der</strong> Effektivität<br />

tiefer Hirnstimulation bei therapieresistenter Alkoholsucht<br />

B. Bogerts, U. Müller, J. Klosterkötter, J. Kuhn, M. Buehler, K. Mann, Magdeburg<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 99


Poster | Gerontopsychiatrie<br />

P36<br />

The neural networks un<strong>der</strong>lying personal familiarity in aging and early cognitive<br />

decline<br />

M. Donix, L. Jurjanz, S. Meyer, D. Baeumler, E. Amanatidis, K. Poettrisch, U. Herold, K. Petrowski, T.<br />

Huebner, M. Smolka, V. Holthoff, Dresden<br />

Background: Accessing information that defines personally familiar context in real-world situations is<br />

essential for the social interactions and the independent functioning of an individual. Personal familiarity is<br />

associated with the availability of semantic and episodic information as well as the emotional<br />

meaningfulness surrounding a stimulus. These features are known to be associated with neural activity in<br />

distinct brain regions. Our aim was to investigate whether aging and early cognitive decline would<br />

modulate brain activity in the neural networks un<strong>der</strong>lying personal familiarity.<br />

Methods: We used functional magnetic resonance imaging (fMRI) to investigate the neural network<br />

associated with personal familiarity during the perception of personally familiar faces (e.g., spouse,<br />

childres) and places (from the subjects’ own home). A total of 48 subjects participated. We studied 12<br />

healthy young subjects (mean age: 30.4±6.1 years, 6 female, 6 male), and 12 healthy middle aged and<br />

el<strong>der</strong>ly participants (mean age: 62.1±5.4 years, 6 female, 6 male). We additionally investigated 12 patients<br />

with mild cognitive impairment (MCI, mean age: 66.6±8.7 years, 6 female, 6 male), and 12 Alzheimer’s<br />

disease (AD) patients (mean age: 69.6±6.1 years, 5 female, 7 male).<br />

Results: The healthy young and el<strong>der</strong>ly control subjects showed a similar activation pattern associated with<br />

personal familiarity, predominantly in anterior cingulate and posterior cingulate cortices, irrespective of the<br />

stimulus type (face/place). The young subjects, but not the el<strong>der</strong>ly subjects demonstrated an anterior<br />

cingulate deactivation when perceiving unfamiliar stimuli. MCI patients compared with el<strong>der</strong>ly control<br />

subjects showed reduced activity in right prefrontal brain regions when perceiving personally familiar<br />

stimuli. Using the same contrast, AD patients relative to el<strong>der</strong>ly controls, failed to activate frontal cortical<br />

areas known to be important for retrieving context information and episodes surrounding a familiar<br />

stimulus. The direct group comparison between MCI patients and el<strong>der</strong>ly controls, as well as between AD<br />

patients and el<strong>der</strong>ly subjects, showed that the subjects did not differ in posterior cingulate and precuneus<br />

neural activity, brain areas important fo r perceptual familiarity recognition. Contrasting MCI and AD<br />

patients did not result in significant brain activity differences for all contrasts investigated.<br />

Discussion: Although we found evidence for an age-dependent reduction in frontal cortical deactivation,<br />

our data show that there is a stimulus-independent neural network associated with personal familiarity of<br />

faces and places, which is less susceptible to aging-related changes. Our data also highlight changes in a<br />

frontal cortical network associated with knowledge-based personal familiarity among patients with MCI and<br />

AD. This suggests a frontal cortical network dysfunction that contributes to the patients’ impairment in<br />

accessing knowledge details and episodes surrounding a familiar stimulus. These changes could<br />

contribute to deficits in social cognition and may reduce the patients’ ability to transition from basic to<br />

complex situations and tasks.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 100


Poster | Gerontopsychiatrie<br />

P37<br />

Negativer Zusammenhang zwischen EEG-Vigilanz und zerebralem<br />

Glucosestoffwechsel bei Patienten mit depressiver Episode o<strong>der</strong> leichter kognitiver<br />

Störung – eine simultane EEG/FDG-PET-Untersuchung<br />

T. Günther, P. Schönknecht, S. Hesse, S. Olbrich, C. San<strong>der</strong>, G. Becker, J. Luthardt, U. Hegerl, O.<br />

Sabri, Leipzig<br />

Einleitung: Die [18F]Fluorodesoxyglucose-Positronenemissionstomographie (FDG-PET) wird standardmäßig<br />

bei <strong>der</strong> Untersuchung des zerebralen Glucosestoffwechsels von Patienten mit Depression o<strong>der</strong> kognitiver<br />

Störung eingesetzt. Frühere Befunde aus dem Bereich <strong>der</strong> neuronalen Bildgebung lassen einen<br />

Zusammenhang zwischen Elektroenzephalogramm (EEG)-Vigilanz und zerebraler Glucosestoffwechselrate<br />

(GSR) vermuten. In <strong>der</strong> vorliegenden Studie wurde dieser Zusammenhang erstmals im Rahmen <strong>der</strong><br />

Routinediagnostik mit FDG-PET untersucht.<br />

Methoden: 14 Patienten mit einer depressiven Episode o<strong>der</strong> Leichter Kognitiver Störung (LKS) wurden<br />

mittels simultaner EEG und FDG-PET unter Ruhebedingungen untersucht. Das Vigilanzmaß (als Anteil <strong>der</strong><br />

hoch vigilanten Stadien am gesamten EEG gewichtet an <strong>der</strong> Aufnahme von FDG-6-Phosphat ins Gewebe)<br />

wurde mittels des automatischen VIGALL-Algorithmus (Vigilanz-Algorithmus-Leipzig zur Klassifikation von<br />

Vigilanzstadien) bestimmt. Mithilfe <strong>der</strong> Statistical nonParametric Mapping toolbox wurde eine voxelweise<br />

einfache lineare Regression mit dem Vigilanzmaß als Prädiktor und <strong>der</strong> GSR als Kriterium geschätzt.<br />

Ergebnisse: Es fand sich eine negative Korrelation zwischen EEG-Vigilanz und GSR beidseitig in frontalen<br />

und temporalen Regionen, dem Gyrus Cinguli und dem rechten Thalamus.<br />

Diskussion: Die Regionen mit vigilanzassoziierten Verän<strong>der</strong>ungen des Glucosestoffwechsels in unserer<br />

Untersuchung korrespondierten teilweise mit den Regionen krankheitsassoziierter Verän<strong>der</strong>ungen bei<br />

Depression o<strong>der</strong> LKS aus früheren Untersuchungen. Eine simultane Kontrolle <strong>der</strong> EEG-Vigilanz könnte zur<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Sensitivität und Spezifität <strong>der</strong> Routinediagnostik mit FDG-PET beitragen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 101


Poster | Gerontopsychiatrie<br />

P38<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Fixierungs- und Sturzraten im Bereich Gerontopsychiatrie nach<br />

Einführung eines neuen Betreuungskonzeptes<br />

S. Voigtlän<strong>der</strong>, R. Schubert, S. Scheiter, K. Reinhold, T. Barth, Chemnitz<br />

Hintergrund: Im Rahmen des externen Vergleiches des IQIP® - Psychiatrie - Qualitätsmonitorings wurden<br />

zu Beginn des Jahres 2008 klinikintern hohe Fixationsraten festgestellt. Mittels einer diagnosebezogenen<br />

Auswertung konnten die Patienten <strong>der</strong> Abteilung Gerontopsychiatrie diesbezüglich als Problempatienten [1]<br />

identifiziert werden. Daraufhin erfolgte im Jahr 2008 eine bedarfsorientierte und zudem kostengünstige<br />

konzeptionelle Verän<strong>der</strong>ung im Bereich des Betreuungsdienstes <strong>der</strong> Abteilung Gerontopsychiatrie. Hierzu<br />

zählten die Etablierung von Angeboten im Bereich Service sowie individualisierte, situationsangepasste<br />

Betreuungsangebote (Spaziergänge, Beschäftigung, Gespräche etc. ) in Zusammenhang mit dem<br />

geplanten und kontinuierlichen Einsatz geeigneter Mitarbeiter bei gleichbleiben<strong>der</strong> Personalsituation im<br />

Pflegedienst.<br />

Methodik: Im Fokus <strong>der</strong> Auswertung, die im Rahmen eines Prä- Post-Studiendesigns erfolgte, stand die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Indikatoren „Fixierungen“ und „Stürze“ nach Intervention. Als Vergleichszeiträume dienten<br />

das 1. Halbjahr 2008 (prä), das 1. Halbjahr 2009 (post I) und das Jahr 2010 (post II).<br />

Ergebnisse: Hinsichtlich soziodemographischer Patientendaten (Alter, Geschlecht) und<br />

abteilungsbezogener Leistungsdaten (Fallzahl, Verweildauer) bestanden nur geringfügige Unterschiede.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Fixierungs- und Sturzraten zeigte sich folgendes Bild:<br />

Anzahl <strong>der</strong> Stürze/ Patient: prä 0,20; post I 0,18; post II: 0,20<br />

Anzahl <strong>der</strong> Stürze mit Verletzungsfolge/ Patient: prä: 0,08; post I: 0,09; post II: 0,10<br />

Anteil fixierter Patienten: p rä: 19 %; post I: 14 %; post II: 11%<br />

Fixationsdauer/ fixiertem Patient: prä: 55 h; post I: 21 h; post II: 51 h<br />

Fixationsereignisse/ fixiertem Patient: prä: 4,9; post I: 2,4; post II: 6,5<br />

Nach Intervention konnten zunächst Senkungen im Bereich <strong>der</strong> Fixationsparameter festgestellt werden. Die<br />

Verlaufbetrachtung ergab, dass zwar kontinuierlich weniger Patienten, diese jedoch öfter und insgesamt<br />

nur geringfügig kürzer fixiert wurden. Es ist zu vermuten, dass sich die Anwendung von Fixierungen nach<br />

Intervention eher auf schwer hirnorganisch erkrankte Patienten beschränkt, welche mithin weniger von<br />

dieser konzeptionellen Verän<strong>der</strong>ung profitieren. Der Anstieg <strong>der</strong> Stürze mit Verletzungsfolge ist insofern<br />

kritisch zu diskutieren, als <strong>der</strong> Vorteil niedrigerer Fixierungsraten möglicherweise mit dem Nachteil eines<br />

höheren Anteils an Stürzen mit Verletzungsfolge verbunden ist. Angemerkt werden muss, dass die<br />

Aussagefähigkeit <strong>der</strong> Ergebnisse aufgrund <strong>der</strong> fehlenden differenzierten Risikoadjustierung<br />

(Krankheitsschwere, Medikation etc.) und teststatistischen Auswertungen limitiert ist.<br />

Zusammenfassung: Die vorliegende Auswertung zeigt, dass die Indikatoren Fixierungen und Stürze im<br />

Hinblick auf die Behandlung gerontopsychiatrischer Patienten eine hohe Bedeutung besitzen [2, 3, 4] und<br />

diese durch Verän<strong>der</strong>ungen im Behandlungskonzept beeinflussbar sind. Zudem weisen die Ergebnisse auf<br />

bestehende Gründe für die Unverzichtbarkeit von Fixierungen [5] und eine wechselseitige Beeinflussung<br />

<strong>der</strong> Indikatoren Stürze und Fixierungen hin.<br />

Quellen:<br />

[1] Cording C, Krischker S. „Problempatienten“ als ein Fokus <strong>der</strong> Qualitätssicherung im Psychiatrischen<br />

Krankenhaus. In: Cording C(Hg): Qualität in <strong>der</strong> Psychiatrie: Sichtweisen von Klinikern, Krankenkassen,<br />

MDK und Krankenhausträgern, Regensburg: Ro<strong>der</strong>er Verlag 1999, S. 75 - 86.<br />

[2] Halfon P. Risk of falls for hospitalized patients: A predictive model based on routinely available data. J<br />

Clin Epid 2001, 54: 1258 -1266.<br />

[3]Martin V. et al.. Die Inzidenz von Zwangsmaßnahmen als Qualitätsindikator in psychiatrischen Kliniken.<br />

Probleme <strong>der</strong> Datenerfassung und -verarbeitung und erste Ergebnisse. Psychiat Prax 2007, 34: 26-33.<br />

[4] Bastiaan P, Debus S, Haltenhof H. Zwangsmaßnahmen in <strong>der</strong> Psychiatrie, Fixierungen auf den<br />

psychiatrischen Stationen <strong>der</strong> Medizinischen Hochschule Hannover. Psychiat Prax 1998, 25:231-234 [5]<br />

Martin V et al. Die Inzidenz von Zwangsmaßnahmen als Qualitätsindikator in psychiatrischen Kliniken.<br />

Probleme <strong>der</strong> Datenerfassung und -verarbeitung und erste Ergebnisse. Psych Prax 2007; 34: 26-33.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 102


Poster | Gerontopsychiatrie<br />

P39<br />

Selbsteinschätzung <strong>der</strong> Lebensqualität bei leichter kognitiver Störung und <strong>der</strong><br />

Alzheimer-Krankheit- Das Problem <strong>der</strong> affektiven Verzerrung<br />

M. Berwig, Leipzig<br />

Hintergrund : Kognitiv beeinträchtigte o<strong>der</strong> demente Patienten haben möglicherweise Schwierigkeiten mit<br />

<strong>der</strong> Performanz einer komplexen und multidimensionalen Bewertung wie es die Selbsteinschätzung (SE)<br />

<strong>der</strong> eigenen Lebensqualität (LQ) erfor<strong>der</strong>t. Sogar bei Gesunden hat <strong>der</strong> gegenwärtige Stimmungszustand<br />

bei <strong>der</strong> SE <strong>der</strong> LQ eine direktive Funktion. Daher wird angenommen, dass sich Patienten bei <strong>der</strong> SE <strong>der</strong> LQ<br />

umso mehr auf ihren aktuellen Stimmungszustand als Referenzgröße beziehen, je stärker <strong>der</strong>en kognitive<br />

Beeinträchtigung ist.<br />

Methoden: Zwei konsekutive Stichproben, bestehend aus 14 Patienten mit <strong>der</strong> Diagnose Leichte Kognitive<br />

Störung (LKS) und 16 Patienten mit <strong>der</strong> Diagnose Alzheimer-Krankheit (AK), wurden mit einem Fragebogen<br />

zur SE <strong>der</strong> LQ, dem Dementia-Quality of Life (DEMQOL), dem Mehrdimensionalen<br />

Befindlichkeitsfragebogen Version A (MDBF-A) und dem Mini-Mental- State-Test (MMST; LKS: M = 25.1,<br />

SD = 2.1; AK: mean = 20.3, SD = 2.7) untersucht.<br />

Ergebnisse: Wie erwartet waren die Korrelationen zwischen aktuellem Stimmungszustand und SE <strong>der</strong> LQ<br />

nur für AK-Patienten aber nicht für LKS-Patienten hoch signifikant. Darüber hinaus war die Stärke <strong>der</strong><br />

Assoziation für alle signifikanten Korrelationen für AK-Patienten statistisch signifikant höher als für LKS-<br />

Patienten. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse indizieren, dass SE <strong>der</strong> LQ bei AK-Patienten stärker affektiv<br />

verzerrt sind als bei LKS -Patienten. Befindlichkeitsfragebögen sind für AK-Patienten möglicherweise eine<br />

Alternative zu LQ- Fragebögen, insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn SE <strong>der</strong> aktuellen Stimmung über mehrere<br />

Messzeitpunkte akkumuliert werden, da sich auf diese Weise <strong>der</strong>en Validität als Maß <strong>der</strong> habituellen<br />

Befindlichkeit bzw. LQ erhöht.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 103


Poster | Forensik<br />

P40<br />

The COPING Project - Children of Prisoners, Interventions and Mitigations to<br />

Strengthen Mental Health<br />

M. Schuster, J. Adele, M. Schützwohl, Dresden<br />

Hintergrund: COPING ist ein kindzentriertes Projekt, das zum Ziel hat, die Bedarfs- und<br />

Versorgungssituation <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> von Strafgefangenen sowie <strong>der</strong>en Resilienz und Vulnerabilität in Bezug auf<br />

psychische Probleme zu untersuchen. Diese Gruppe ist maßgeblich von zerstörten Familienstrukturen,<br />

finanziellen Nöten, Stigmatisierung und Ausgrenzung betroffen, die zu extremen Formen <strong>der</strong><br />

Benachteiligung im sozialen und schulischen Kontext führen und ein deutlich erhöhtes Risiko für das<br />

Auftreten psychischer und Verhaltensauffälligkeiten bereits im Kindesalter bis hin zur Entwicklung<br />

psychischer Erkrankungen und Delinquenz im Erwachsenenalter bedingen können.<br />

Methodik: In das von <strong>der</strong> EC finanzierte Projekt sind vier europäische Län<strong>der</strong> (UK, Deutschland, Rumänien<br />

und Schweden) mit zehn Studienzentren sowie das Quaker United Nations Office in <strong>der</strong> Schweiz und<br />

EUROCHIPS in Frankreich involviert. In jedem Land werden 250 Kin<strong>der</strong> eines inhaftierten Elternteils mit<br />

dem Strength to Difficulties Questionnaire (SDQ), dem KIDSCREEN und <strong>der</strong> Rosenberg Self-Esteem Scale<br />

(RSE) befragt, um Bewältigungsstrategien und psychische Probleme zu erfassen und mit Normstichproben<br />

zu vergleichen. An einer kleineren Stichprobe von Kin<strong>der</strong>n (n = 40) und <strong>der</strong>en Eltern werden im Rahmen<br />

eines qualitativen Interviews (Child-centred interview) detaillierte Informationen zum Einfluss <strong>der</strong> elterlichen<br />

Haft und bestehen<strong>der</strong> Versorgungsangebote eruiert. Zur Ermittlung <strong>der</strong> Bedarfsdeckung werden<br />

Interventionen zur Unterstützung dieser Familien systematisch erfasst, kategorisiert und beschrieben.<br />

Ergebnisse: Erste Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>kohorte werden präsentiert. Die Studie liefert<br />

Erkenntnisse über Situation und Bedürfnisse dieser Kin<strong>der</strong>.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 104


Poster | Forensik<br />

P41<br />

Epidemiologie und Psychopathologie des Amoklaufes<br />

E. Peter, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Einleitung: Amok ist die extremste Form schwerer Gewalttaten. Sie ist, obwohl die Medien einen<br />

gegenteiligen Eindruck erwecken, ein seltenes Vorkommnis. Sobald sich jedoch ein Amoklauf ereignet,<br />

publizieren Pressevertreter unzählige Artikel mit Informationen zum Tatablauf, über die Opfer, den Täter<br />

und auch <strong>der</strong>en Familien. Der Sensationsgehalt ist hoch.<br />

Laut Definition <strong>der</strong> Weltgesundheitsorganisation (WHO) versteht man unter Amok eine willkürliche,<br />

anscheinend nicht provozierte Episode mör<strong>der</strong>ischen o<strong>der</strong> erheblich (fremd-) zerstörerischen Verhaltens.<br />

Danach Amnesie (Erinnerungslosigkeit) und/o<strong>der</strong> Erschöpfung. Häufig auch <strong>der</strong> Umschlag in<br />

selbstzerstörerisches Verhalten, d.h. Verwundung o<strong>der</strong> Verstümmelung bis zum Suizid (Selbsttötung).<br />

Angesichts <strong>der</strong> jüngsten Amokläufe wollen wir anhand objektiver Daten <strong>Ursachen</strong> und Erklärungen für<br />

diese spezielle Gewalttat, welche nicht selten mit einer großen Anzahl an – vor allem jungen -Opfern einher<br />

geht, aufdecken.<br />

Methode: Im ersten Teil unseres Forschungsprojektes wollen wir disponierende Faktoren und<br />

Persönlichkeitsmerkmale <strong>der</strong> Täter anhand von Originalakten <strong>der</strong> zuständigen Staatsanwaltschaften mit<br />

Hilfe eines eigens erstellten Erhebungsbogens analysieren. Hierzu wurden Urteile und forensischpsychiatrische<br />

Gutachten <strong>der</strong> Täter herangezogen.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> letzten 20 Jahre konnten wir insgesamt 95 pressewirksame Amokläufe innerhalb <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland ausfindig machen. Grundlage <strong>der</strong> Ergebnisse bilden aktuell Daten aus<br />

Strafakten von 27 Tätern im Alter von 14 bis 63 Jahren.<br />

Ergebnisse: In den letzten 20 Jahren gab es keine Zunahme von Amokläufen in Deutschland, allerdings<br />

eine Zunahme von sog. „school shootings“. 74 Prozent <strong>der</strong> Täter hatten in ihrer Vergangenheit bereits eine<br />

psychiatrische Diagnose, wobei es sich hauptsächlich um affektive Störungen, Angsterkrankungen und<br />

Psychosen handelte. Laut Sachverständigengutachten waren 44 Prozent <strong>der</strong> Täter vermin<strong>der</strong>t schuldfähig<br />

und 26 Prozent schuldunfähig. Häufigste Diagnose <strong>der</strong> Schuldunfähigkeit war „paranoide Schizophrenie“.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Nach <strong>der</strong> vorliegenden Analyse lassen sich drei Prototypen von Tätern unterteilen: (1) Jugendliche Täter,<br />

mit jahrelangem Misserfolg in Schule o<strong>der</strong> Ausbildung verbunden mit empfundener Ausgrenzungen und<br />

Suizidgedanken; (2) Täter die an einer paranoiden Psychose litten; (3) Erwachsene Täter mit disponieren<strong>der</strong><br />

Persönlichkeitsstörung, bei denen stabilisierende soziale Faktoren (Trennung von Partnerin, Kündigung des<br />

Arbeitsplatzes, etc.) weggebrochen waren.<br />

Die Analyse zeigt zudem, dass bei einer vorbestehenden Disposition in Form einer Psychose, affektiven<br />

Störung o<strong>der</strong> Sucht-/ Missbrauchserkrankung bestimmte soziale Risikokonstellationen weitere<br />

Teilkomponenten des Bedingungsgefüges sind. Was jedoch letztendlich den Ausbruch dieser massivsten<br />

Form von Gewaltanwendung verursacht, bleibt unklar.<br />

Ausblick:<br />

Neben <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> psychosozialen Hintergründe sollen in einer zweiten Teilstudie<br />

neurobiologische Bedingungsgefüge <strong>der</strong> Amoktäter erkundet werden. Hierzu gehört eine Untersuchung <strong>der</strong><br />

Hirnstruktur mit bildgebenden Verfahren, um eine mögliche hirnbiologische Disposition hierfür zu erkennen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 105


Poster | Forensik<br />

P42<br />

Neonatizid – Eine Analyse <strong>der</strong> psychischen, sozialen und biografischen<br />

Charakteristika <strong>der</strong> Täterinnen<br />

M. Schöne, E. Peter, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Einleitung: Kindstötungen gehören zu den medienwirksamsten Ereignissen überhaupt. In <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

wird im Anschluss an diese Taten die For<strong>der</strong>ung nach höheren Strafen – nicht selten auch nach <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> Todesstrafe – laut. Der Beitrag bezieht sich explizit auf Neonatizide, d.h.<br />

Neugeborenentötungen durch ein leibliches Elternteil innerhalb von 24 Stunden nach <strong>der</strong> Geburt, wobei in<br />

den meisten Fällen die Mutter die alleinige Täterin ist. In Deutschland wird <strong>der</strong>zeit exklusive <strong>der</strong> Dunkelziffer<br />

von etwa 30 Fällen pro Jahr ausgegangen (Saimeh, 2007).<br />

Materialien und Methode: Die vorliegende Arbeit hat 67 Täterinnen aus ganz Deutschland untersucht, die<br />

von 1986 bis 2009 nachweislich mindestens einen Neonatizid begangen haben. Datengrundlage bilden die<br />

forensisch-psychiatrischen Gutachten sowie die rechtskräftigen Urteile. Hieraus wurden mittels eines<br />

Erhebungsbogens Merkmale <strong>der</strong> Täterinnen und Tatmerkmale (z.B. Tötungsmethode) erhoben. Die<br />

qualitative Auswertung mit SPSS umfasste eine deskriptive Auswertung, um die Täterinnen bezüglich ihres<br />

psychischen, sozialen und biografischen Hintergrundes zu beschreiben und das Erstellen einer<br />

Täterinnentypologie mit Hilfe einer Clusteranalyse.<br />

Ergebnisse: 55 Täterinnen (82,1%) begingen einmalig, 6 Frauen (9%) zweimalig, 5 Frauen (7,5%) dreimalig<br />

und eine Frau (1,5%) beging neunmalig einen Neonatizid. Die Täterinnen waren bei einer<br />

<strong>Stand</strong>ardabweichung von 5 Jahren durchschnittlich 23 Jahre alt. Die jüngste Täterin war 14, die älteste 38<br />

Jahre alt. Die meisten Täterinnen verarbeiteten ihre Schwangerschaft pathologisch: 55,2% (N=37)<br />

verheimlichten sie, 17,9% (N=12) ignorierten sie, 7,5% (N=5) verleugneten sie und 11,9% (N=8) nahmen sie<br />

den gesamten Schwangerschaftsverlauf nicht wahr.<br />

Es konnten zwei Prägnanztypen von Täterinnen extrahiert werden:<br />

Zu Typ 1 gehören 34 Täterinnen, die durchschnittlich 26 Jahre alt waren. Die meisten von ihnen waren<br />

Pluriparen, verheimlichten ihre Schwangerschaft und lebten mit ihrem Partner zusammen. Die Täterinnen<br />

wiesen keine psychische o<strong>der</strong> eine Persönlichkeitsstörung auf.<br />

Typ 2 wurden 29 Täterinnen zugeordnet, die durchschnittlich 21 Jahre alt und alle Primiparen waren. Bei<br />

ihnen ließ sich keine typische Schwangerschaftsverarbeitung feststellen, d.h. es konnten sowohl bewusste<br />

als auch unbewusste Verarbeitungsmechanismen im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Die meisten dieser Täterinnen<br />

wohnten noch bei ihren Eltern und waren während <strong>der</strong> Tat entwe<strong>der</strong> psychiatrisch unauffällig o<strong>der</strong> litten an<br />

einer akuten Belastungsreaktion.<br />

Diskussion: Hypothesenkonform können die Täterinnen als jung (Anfang bis Mitte 20) eingeschätzt werden:<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Erhebung beträgt das Durchschnittsalter 23 Jahre. Resnick (1970) und Beyer et al.<br />

(2008) ermittelten jeweils ein Durchschnittsalter von 21 Jahren. Allerdings ist anzumerken, dass Neonatizide<br />

in jedem Lebensalter <strong>der</strong> Täterinnen, in denen sie fruchtbar sind, auftreten können (Swientek, 2004).<br />

Ein Vergleich mit bisherigen Studien bezüglich <strong>der</strong> Schwangerschaftsverarbeitung ist schwierig, weil in<br />

Abhängigkeit <strong>der</strong> Autoren verschiedene Kategorisierungen genutzt wurden. Die hier genutzte<br />

Klassifizierung ergab, dass 92,5% <strong>der</strong> Täterinnen ihre Schwangerschaft abwehrten bzw. negierten: 55,2%<br />

verheimlichten sie, 17,9% ignorierten sie, 7,5% verleugneten sie und 11,9% erfuhren erstmalig mit <strong>der</strong><br />

Geburt, dass sie schwanger waren.<br />

Den Autoren ist keine gleichermaßen methodisch abgesicherte Täterinnentypologie bekannt, so dass das<br />

Ziel ist, die hier extrahierten Prägnanztypen (Typ 1: durchschnittlich 26 Jahre alt, Pluriparen,<br />

Verheimlichung <strong>der</strong> Schwangerschaft, mit Partner zusammenlebend, keine psychische o<strong>der</strong> eine<br />

Persönlichkeitsstörung; Typ 2: durchschnittlich 21 Jahre alt, Primiparen, noch bei Eltern wohnend, an<br />

keiner psychischen o<strong>der</strong> an einer akuten Belastungsreaktion leidend) in zukünftigen Erhebungen zu<br />

validieren.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 106


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P43<br />

Die Suizidforschung an <strong>der</strong> Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität<br />

Magdeburg<br />

A. Genz, T. Krause, M. Pietsch, F. Dammköhler, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Einleitung: Seit 2005 wird an <strong>der</strong> Klinik für Psychiatrie ein Forschungsprojekt zum Suizidgeschehen in <strong>der</strong><br />

Stadt Magdeburg realisiert, in dem vollendete Suizide und Suizidversuche in ausgewählten Zeitperioden<br />

erfasst und analysiert werden. Das Projekt versteht die Entwicklung in <strong>der</strong> Stadt als beispielhafte<br />

Wi<strong>der</strong>spiegelung <strong>der</strong> Entwicklung im Bundesland Sachsen-Anhalt und darüber hinaus in Ostdeutschland.<br />

Die Identifizierung von Wirkfaktoren des historischen Rückganges in <strong>der</strong> Stadt lässt generalisierende<br />

Rückschlüsse auf das Suizidverhalten <strong>der</strong> Bevölkerung zu.<br />

Methoden und Material: In <strong>der</strong> Langzeitanalyse wurden bei Suiziden 3 Perioden erfasst: 1985-1989; 1999-<br />

2004; 2008-2010 – und retrospektiv hinsichtlich ihrer Realisierungsbedingungen und mit den Mitteln <strong>der</strong><br />

Psychologischen Autopsie erfasst. Ausgangspunkt bildeten jeweils die Durchsicht aller Totenscheine dieser<br />

Zeiträume, die Analyse beruht daneben auf <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Ermittlungsakten <strong>der</strong> Staatsanwaltschaft.<br />

Die Suizidversuche stellen das Jahr 1988 – nach Auswertung <strong>der</strong> Einsatzprotokolle des Medizinischen<br />

Notdienstes – denen <strong>der</strong> Periode 2008-2010 gegenüber und vergleichen Häufigkeiten, Vorgehensweisen<br />

und Schweregrad.<br />

In <strong>der</strong> Gegenüberstellung von Versuchen und Selbsttötungsrealisationen lassen sich Schlussfolgerungen<br />

bis hin zum Einfluss <strong>der</strong> medizinischen Versorgung ziehen.<br />

Resultate: Die Tiefenanalyse <strong>der</strong> Ermittlungsakten kann den Rückgang <strong>der</strong> offiziellen Zahlen in <strong>der</strong> Tendenz<br />

bestätigen, nicht jedoch im Ausmaß. Es ist eine Vielzahl von Wirkfaktoren zu identifizieren, die den<br />

Rückgang <strong>der</strong> Suizide mitbestimmen und teilweise bekannt sind – wie beispielsweise die in den Perioden<br />

unterschiedliche Verfügbarkeit von Suizidmethoden. Darüber hinaus sind bisher unbekannte<br />

gesellschaftliche Einflüsse zu identifizieren, die sich in den Altersgruppen hochgradig unterschiedlich<br />

auswirken.<br />

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse sind geeignet, wesentliche Hinweise für die Suizidprävention <strong>der</strong><br />

Zukunft in den untersuchten Populationen zu geben und darüber hinaus partielle Erklärungsmodelle für die<br />

historische Entwicklung zu liefern.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 107


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P44<br />

Psychiatrische Physiotherapie am Universitätsklinikum Magdeburg<br />

S. Aßmann, M. Schilling, Magdeburg<br />

Unabhängig von <strong>der</strong> Therapieform ist die Motivationsarbeit eine <strong>der</strong> wichtigsten Behandlungselemente.<br />

Im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong> Physiotherapie wie z. B. <strong>der</strong> Chirurgie o<strong>der</strong> Orthopädie ist es in <strong>der</strong><br />

Psychiatrie sehr viel schwieriger den Patienten vom Sinn und Notwendigkeit einer Therapiestunde zu<br />

überzeugen.<br />

Das Vertrauen <strong>der</strong> Patienten zu gewinnen macht dementsprechend auch den größten Teil einer<br />

Behandlungseinheit aus. Es kann vorkommen, dass man bei je<strong>der</strong> Therapiestunde erneut Kontakt zum<br />

Patienten aufnehmen muss. Das betrifft sowohl die Beziehung zwischen Patient und Therapeut, wie auch<br />

das Erklären von Übungsgut.<br />

An dieser Stelle heißt es dann für uns, den Patienten Sicherheit, Vertrauen und Geborgenheit zu geben. Wir<br />

arbeiten sehr viel mit Lob und Ermutigung, zeigen den Patienten kleine Erfolge auf, welche er aber zum Teil<br />

gar nicht wahrnimmt.<br />

Unser Auftreten ist bestimmt von Respekt und Natürlichkeit und so macht es das Arbeiten mit den<br />

Patienten sehr viel leichter.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 108


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P45<br />

Möglichkeiten psychiatrischer Ergotherapie am Universitätsklinikum Magdeburg<br />

U. Bittkau, S. Gläser, K. Zellner, D. Braun, B. Oberlatz, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Unser Poster erklärt, wie und nach welchen 3 Methoden wir arbeiten und ordnet einige entsprechende<br />

Ziele zu. Auch Einzeltherapien, Lebenspraktische Übungen, eine Form des Konzentrations- u.<br />

Wahrnehmungstrainings, sowie die Arbeit <strong>der</strong> Ergotherapie im Ambulanten Bereich werden erläutert.<br />

Illustriert wird das Ganze durch viele Fotografien von Patientenarbeiten in den therapeutischen<br />

Handwerken, die in unseren Gruppen- und Einzeltherapien entstanden sind. Die Definition des Deutschen<br />

Verbandes <strong>der</strong> Ergotherapeuten, ein Orientierungsschema zum Einsatzbereich <strong>der</strong> ET in <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

und ein Behandlungskreislauf bilden theoretische Grundlagen. Eine Karikatur zu einer typischen Situation in<br />

<strong>der</strong> ET soll den Betrachtern ein Schmunzeln entlocken.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 109


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P46<br />

Vater sein dagegen sehr... Geburtserleben und postpartale Befindlichkeit von Vätern<br />

V. Dorsch, Halle/Saale<br />

Einleitung: Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Ergebnisse einer prospektiven Erhebung <strong>der</strong> Autorin zum Geburtserleben von<br />

Frauen und Männern am Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Bonn wird<br />

deutlich gemacht, dass im Kontext <strong>der</strong> Geburt eines Kindes auch den Vätern Aufmerksamkeit gewidmet<br />

werden sollte, nämlich um durch Geburtsvorbereitung und Screening hinsichtlich traumatischen<br />

Geburtserlebens die Entwicklung psychischer postpartaler Probleme beim „frischgebackenen Vater“ zu<br />

verhin<strong>der</strong>n.<br />

Methode: Ziel <strong>der</strong> Bonner Studie an 480 Frauen und Männern in <strong>der</strong> Peripartalzeit war es daher, die<br />

Geburtserfahrung und die Auswirkungen auf die postpartale Befindlichkeit des Mannes und das<br />

Bindungsverhalten zum Kind im Rahmen einer wissenschaftlichen Erhebung zu untersuchen. In diesem<br />

Zusammenhang konnte die Salmon's Item List (SIL-ger) zur Erfassung des Geburterlebens des Mannes<br />

validiert sowie ein frühzeitiger Einsatz <strong>der</strong> Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS) auch beim Mann<br />

als erfolgversprechendes Screeninginstrument auf postpartale Depressivität und Ängstlichkeit bewertet<br />

werden.<br />

Ergebnisse: In Peripartalstudien <strong>der</strong> letzten beiden Jahrzehnte konnten für das Geburtserleben und das<br />

postpartale psychische Befinden von Frauen eine kleine Zahl prädiktiver Variablen definiert werden. Diese<br />

wurden hinsichtlich ihres Einflusses auf die Geburtserfahrung des Mannes untersucht. Wesentlichen<br />

Einfluss auf das emotionale Erleben <strong>der</strong> Entbindung beim Mann haben <strong>der</strong> Entbindungsmodus und damit<br />

verbunden das Auftreten von Komplikationen und die Wahrnehmung medizinisch notwendiger<br />

Interventionen intrapartal. Als entscheiden<strong>der</strong> präpartaler Einflussfaktor auf Seiten des Mannes konnten<br />

das Vorliegen von als unrealistisch zu bewertenden Erwartungshaltungen und die daraus folgende<br />

Enttäuschtheit als Risikofaktor für die Entwicklung postpartaler Anpassungsstörungen benannt werden.<br />

Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass die Erfassung des Geburtserlebens des Mannes geeignet ist, um unter<br />

jungen Vätern die Männer zu identifizieren, die postpartum ein erhöhtes Risiko für die Entwicklun g akuter<br />

Stressreaktionen, (An-)Passungs- und Belastungsstörungen haben und diese postpartal adäquat<br />

psychosomatisch betreuen zu können. Dabei sollten väterspezifischen Geburtsvor- und<br />

Nachbereitungsmodellen im Sinne einer Salutogenese in zukünftigen wissenschaftlichen Erhebungen mehr<br />

Aufmerksamkeit gewidmet werden.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 110


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P47<br />

Sozialpädagogik und -therapie am Universitätsklinikum Magdeburg<br />

F. Höfflin, A. Klein, S. Hoffmann, Magdeburg<br />

Das Aufgabengebiet des Sozialpädagogischen Dienstes in <strong>der</strong> Psychiatrie ist breit gefächert.<br />

Als Sozialpädagogen leisten wir Hilfe bei sozialen und persönlichen Problemen unserer Patienten, die im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Erkrankung stehen.<br />

Wir kümmern uns bei Bedarf um die finanziellen Belange unserer Patienten, ihre Wohnverhältnisse, ihre<br />

Arbeitssituation und sind behilflich bei <strong>der</strong> Bewältigung von Problemen mit den verschiedenen Ämtern.<br />

Ausgangsüberlegung dabei ist, dass all diese sozialen Faktoren ursächlich daran beteiligt sein können,<br />

wenn sich Menschen im alltäglichen Leben nicht mehr zurechtfinden und erkranken.<br />

Einer <strong>der</strong> Schwerpunkte unserer Arbeit ist die Vorbereitung auf die Entlassung und die Nachsoge in den<br />

entsprechenden Rehabilitationseinrichtungen. So vermitteln wir in betreute Wohnformen, in<br />

Beratungsstellen, in Begegnungsstellen, Tagesstätten usw. Des Weiteren organisieren wir Haushaltshilfen,<br />

ambulante Pflege o<strong>der</strong> den Umzug in ein Heim. Bei finanziellen Schwierigkeiten unterstützen wir bei <strong>der</strong><br />

Antragstellung auf Arbeitslosengeld, Leistungen <strong>der</strong> Pflegeversicherung, Rente o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Vermittlung an<br />

die Schuldnerberatungsstellen.<br />

Um nach dem Krankenhausaufenthalt kompetente Ansprechpartner zu haben, nehmen wir auf Wunsch des<br />

Patienten Kontakt zum Sozialpsychiatrischen Dienst, zu Selbsthilfegruppen o<strong>der</strong> zu Beratungsstellen auf.<br />

Wichtig ist für uns und die Einbeziehung <strong>der</strong> Angehörigen unserer Patienten, da diese oft wichtige<br />

Bezugspersonen sind und unmittelbar die Auswirkungen <strong>der</strong> psychischen Erkrankungen spüren.<br />

Für die nachstationäre Betreuung bieten wir verschiedene Selbsthilfegruppen an, wie z.B. die<br />

Angehörigengruppe für Demenzerkrankte, die Angehörigengruppe von psychisch Kranken und das<br />

Psychoseseminar.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 111


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P48<br />

Häusliche Ergotherapie zur Stabilisierung von Alltagsfertigkeiten bei<br />

Demenzerkrankungen: Erste Ergebnisse <strong>der</strong> ERGODEM-Studie<br />

L. Jurjanz, K. Marschner, A. Gerner, M. Schützwohl, T. Reuster, T. Kallert, T. Becker, V. Holthoff,<br />

Dresden<br />

Hintergrund: Demenzerkrankungen führen nicht nur zu kognitiven Einbußen, son<strong>der</strong>n auch zu einem<br />

fortschreitenden Verlust <strong>der</strong> Selbständigkeit im Alltag. Mit dem wachsenden Unterstützungsbedarf ist<br />

häufig auch für die Angehörigen eine vermin<strong>der</strong>te Lebensqualität verbunden. Bei individuell verschiedenem<br />

Ansprechen auf die als Behandlungsstandard geltende Pharmakotherapie mit Antidementiva gewinnen<br />

nicht-pharmakologische Behandlungsmaßnahmen zunehmend an Bedeutung. Nach wenigen vorliegenden<br />

Studien lassen vor allem ergotherapeutische Interventionen in frühen und mittleren Krankheitsstadien<br />

positive Effekte hinsichtlich <strong>der</strong> Alltagskompetenz sowie Lebensqualität erkennen, allerdings liegen in<br />

Deutschland bislang keine ausreichend evidenten Empfehlungen vor.<br />

Ziel und Methodik: Bei ERGODEM handelt es sich um eine multizentrische (Dresden, Leipzig, Günzburg),<br />

randomisierte und kontrollierte Studie (RCT-Design) mit dem Ziel <strong>der</strong> Evaluation einer klientenzentrierten<br />

häuslichen Ergotherapie bei leicht bis mittelgradig demenziell erkrankten Patienten und ihren Angehörigen.<br />

Insgesamt wurden 160 Patienten (Alter: = 55 Jahre) in die Studie eingeschlossen und bei Indikation<br />

entsprechend <strong>der</strong> Leitlinien (DGN, DGPPN) pharmakotherapeutisch behandelt. Die Interventionsgruppe<br />

erhielt zusätzlich ein individuelles, an den Bedürfnissen und Wünschen des Patienten ausgerichtetes,<br />

ergotherapeutisches Behandlungsprogramm über einen Zeitraum von 6 Wochen, welches zweimal<br />

wöchentlich im häuslichen Setting und unter Einbeziehung des pflegenden Angehörigen stattfand. Die<br />

Patienten wurden an vier Erhebungszeitpunkten untersucht (vor Randomisierung sowie 9, 19 und 31 Woc<br />

hen danach). Neben <strong>der</strong> Bewältigung von Alltagsaufgaben als primäre Outcome-Variable interessierten die<br />

kognitive Leistungsfähigkeit, Aspekte <strong>der</strong> Lebenszufriedenheit, das Belastungserleben seitens <strong>der</strong><br />

pflegenden Angehörigen sowie die Behandlungskosten.<br />

Ergebnisse: Für die in ERGODEM als primäre Zielgröße definierten „Alltagsaktivitäten“ (ADCS-ADL) ergab<br />

sich ein signifikanter Behandlungseffekt zugunsten <strong>der</strong> zusätzlich zur Pharmakotherapie durchgeführten<br />

ergotherapeutischen Behandlung (p < .001). Während sich die Leistungen in <strong>der</strong> Kontrollgruppe im<br />

Studienverlauf kontinuierlich verschlechterten, konnten die Alltagsfertigkeiten <strong>der</strong> ergotherapeutisch<br />

behandelten Patienten bis zu drei Monate nach Ablauf <strong>der</strong> Ergotherapie stabil gehalten werden und waren<br />

auch nach 6 Monaten noch signifikant besser erhalten als in <strong>der</strong> Kontrollgruppe (p < .0001). Ein<br />

signifikanter Treatmenteffekt fand sich auch für die sekundären Outcomeparameter NPI<br />

Verhaltensauffälligkeite n (p = .0081) und NPI Angehörigenbelastung (p = .0138), nicht aber für die ADAScog,<br />

die Lebenszufriedenheit <strong>der</strong> Patienten in <strong>der</strong> Selbstbeurteilung o<strong>der</strong> Fremdbeurteilung (QoL-AD).<br />

Schlussfolgerungen: Hinsichtlich <strong>der</strong> ergotherapeutischen Intervention konnte ein positiver Effekt auf den<br />

Erkrankungsverlauf an N=160 Patienten nachgewiesen werden. Insgesamt legen unsere Ergebnisse nahe,<br />

die Ergotherapie im häuslichen Umfeld als nicht-pharmakologische Therapie demenzieller Erkrankungen<br />

fest in die ärztliche Therapieplanung zu integrieren. Neben einer Kostenanalyse sollten weiterführende<br />

Untersuchungen auf die Wirkfaktoren und Prädiktoren für den Behandlungserfolg fokussieren.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 112


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P49<br />

Prinzipien psychiatrischer Pflege am Universitätsklinikum Magdeburg<br />

J. Kühne, J. Kley, U. Große, I. Bachmann, E. Langenberger, C. Wieker, A. Plumbohm, R. Kuhn, H.<br />

Burscheit, Magdeburg<br />

Wir stellen in dem gemachten Poster die Komplexität <strong>der</strong> Tätigkeitsbereiche unserer Pflegemitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter vor. Wir zeigen in Kürze auf, dass im Zeitfenster <strong>der</strong> Pflegetätigkeiten in einer<br />

Psychiatrischen Universitätsklinik hohe Ansprüche an das Personal gestellt werden. Die Schere, <strong>der</strong> zu<br />

leistenden Tätigkeiten geht schon lange weit über Fachkenntnisse, Pflegeressourcen, Empathie im Umgang<br />

mit den Patienten, Zeit haben und Menschlichkeit hinaus.<br />

Wir Pflegende erleben bei allem Stolz, in einer Psychiatrie <strong>der</strong> Universität zu arbeiten, doch eine deutliche<br />

Belastungserhöhung.<br />

Wir sprechen von einer Leistungsverbesserung bei Leistungserhöhung.<br />

Wir sind aktiv an neuen, zeitaufwändigen Dokumentationsformen beteiligt.<br />

Wir arbeiten in Arbeitsgruppen zur Qualitätsverbesserung mit.<br />

Wir haben Verständnis für Forschungstätigkeiten.<br />

Uns bleibt die Verantwortung <strong>der</strong> Krankenbeobachtung und Koordination vieler Abläufe.<br />

Wir sind in die praktische Pflegeausbildung involviert.<br />

Wir erweitern unser Fachwissen in Berufs begleitenden Studiengängen, bei Fort.-und Weiterbildungen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 113


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P50<br />

Behandlungsprofil des AWO Fachkrankenhauses Jerichow<br />

J. Müller, Jerichow<br />

Es liegt kein Abstract vor.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 114


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P51<br />

Prinzipien stationärer Psychotherapie am Universitätsklinikum Magdeburg<br />

D. Rasenberger, J. Bethge, K. Zierhut, A. Dudeck, N. Naue, C. Claus-Seeger, E. Peter, A. Ludwig, A.<br />

Bilek, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und<br />

Leidenszuständen mit wissenschaftlich belegten psychologischen Methoden. Hierbei entwickelt sich die<br />

stationäre Psychotherapie zunehmend zu einer eigenständigen Behandlungsform. In unserer Klinik liegt <strong>der</strong><br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> stationären Psychotherapie auf einem verhaltenstherapeutisch orientiertem Vorgehen,<br />

welches in ein multimodales und multiprofessionales Setting eingebettet ist. Die Hilfe zur Selbsthilfe steht<br />

im Mittelpunkt therapeutischer Bemühungen, wobei Therapieziele individuell an die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

Patienten angepasst werden. Durch das Erlernen und Anwenden neuer Techniken und Strategien erfolgt<br />

eine verbesserte Selbstregulation. Neben Gruppentherapien werden im Einzelkontakt neue Handlungs- und<br />

Sichtweisen basierend auf den gängigen verhaltenstherapeutischen Verfahren (u. a. Konfrontations- und<br />

operante Verfahren, kognitive Verhaltenstherapie) gemeinsam erarbeitet. Ein kontinuierlicher Austausch<br />

findet mit den einzelnen Co-Therapien ( Musik-, Sozio-, Ergo- und Physiotherapie) statt.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 115


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P52<br />

Musiktherapie am Universitätsklinikum Magdeburg<br />

A. Schley, M. Voigt, F. Adler, B. Bogerts, Magdeburg<br />

Musiktherapie nimmt in <strong>der</strong> Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universitäts¬klinik Magdeburg<br />

einen wichtigen Arbeitsbereich ein.<br />

Musik wirkt psychisch und physisch und ist sehr von den persönlichen Assoziationen eines Menschen<br />

abhängig. Sie kann auf psychischer Ebene durch rhythmische Variationen o<strong>der</strong> Dur- und Moll-Klänge<br />

stabilisieren, beleben o<strong>der</strong> erleichtern und beruhigen o<strong>der</strong> auch das Gegenteil bewirken. Physisch wirkt<br />

Musik direkt auf die vegetativen Nervenzentren unseres Körpers. Sie kann je nach Eigenart, Lautstärke und<br />

Dynamik zu Erhöhung o<strong>der</strong> Senkung des Blutdruckes, zur Beschleunigung o<strong>der</strong> Verflachung des Atems<br />

und <strong>der</strong> Pulsfrequenz, Pupillenerweiterung o<strong>der</strong> –verengung und erhöhtem o<strong>der</strong> verringertem<br />

Hautwi<strong>der</strong>stand führen.<br />

Musiktherapie macht sich diese Wirkungen zunutze.<br />

Derzeit arbeiten 3 Musiktherapeutinnen in 6 psychiatrischen Bereichen: auf <strong>der</strong> geschützten Station, im<br />

tagesklinischen sowie im ambulanten Bereich, auf zwei offenen Stationen und auf <strong>der</strong><br />

gerontopsychiatrischen Station.<br />

Das Angebot reicht vom gemeinsamen, therapeutisch begleiteten Singen und Musikhören bis zum<br />

gemeinsamen Musizieren mit anschließen<strong>der</strong> Verbalisierung des Erlebten. Die Therapie findet einzeln o<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Gruppe statt. Ziel ist die Wie<strong>der</strong>herstellung, Erhaltung und För<strong>der</strong>ung seelischer, körperlicher und<br />

geistiger Gesundheit.<br />

Das Poster stellt die Musiktherapeutinnen mit ihren Qualifikationen vor und zeigt eine Übersicht über die<br />

zahlreichen musiktherapeutischen Angebote sowie die facettenreiche inhaltliche Arbeit. Es verdeutlicht die<br />

Indikationen <strong>der</strong> Musiktherapie in <strong>der</strong> Erwachsenenpsychiatrie unter Berücksichtigung aktueller<br />

Forschungsergebnisse.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 116


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P53<br />

Versorgungssituation in institutionellen psychiatrischen Einrichtungen. Entwicklung<br />

und Nutzung des Quality Indictor for Rehabilitative Care (QuIRC)<br />

M. Schuster, T. Kallert, M. Schützwohl, Dresden<br />

Gegenstand: Entwicklung und Validierung eines europäischen Erhebungsinstrumentes (QUIRC) zur<br />

Bewertung <strong>der</strong> Lebensbedingungen, Versorgung und Wahrung <strong>der</strong> Menschenrechte in institutionellen<br />

psychiatrischen Einrichtungen für Menschen mit schweren chronischen psychiatrischen Erkrankungen.<br />

Methodik: QuIRC wurde unter Beteiligung von zehn europäischen Forschungszentren entwickelt und<br />

validiert: UK, Deutschland, Spanien, Tschechien, Bulgarien, Italien, Nie<strong>der</strong>lande, Polen, Griechenland und<br />

Portugal. 86 Items erfassen die Ausprägung <strong>der</strong> Versorgung durch eine Einrichtung auf sieben Skalen:<br />

Lebensumfeld (LE); Therapeutisches Umfeld (TE); Behandlungen und Interventionen (TI);<br />

Selbstmanagement und Autonomie (SMA); Soziale Inklusion (SI); Menschenrechte (HR); Recovery-basierte<br />

Praxis (RBP). Eine Web-basierte Version des Instruments ist in 10 Sprachen verfügbar.<br />

Ergebnisse: Die deutsche Version des Instrumentes kam an einer Stichprobe von n = 21<br />

sozialtherapeutischen Wohnstätten (inkl. betreuter Außenwohngruppen) zum Einsatz; N = 189 Patienten<br />

(Alter 18-75, 44.3 (13.9), n=111 männlich, n=132 ICD-10 Diagnose F2) wurden zu Lebenszufriedenheit,<br />

Autonomie und Indikatoren für Recovery befragt. Die Ergebnisse und Möglichkeiten des Instruments in<br />

Relation zu den in Deutschland etablierten Versorgungssystemen auf regionaler und nationaler Ebene<br />

werden diskutiert.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 117


Poster | Therapie/Versorgung<br />

P54<br />

Die MEMENTA-Studie: Hilfebedarf und Versorgungssituation bei psychisch<br />

erkrankten Menschen mit Intelligenzmin<strong>der</strong>ung<br />

M. Schützwohl, T. Hergesell, A. Pfennig, Dresden<br />

Einleitung: Die Versorgungssituation psychisch erkrankter Menschen mit Intelligenzmin<strong>der</strong>ung wird in<br />

Deutschland insgesamt als mangelhaft und nicht in Übereinstimmung mit <strong>der</strong> UN-<br />

Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention stehend bewertet. Gegenstand <strong>der</strong> MEMENTA-Studie ist angesichts dieser<br />

Ausgangssituation <strong>der</strong>en Beschreibung und Bewertung vor dem Hintergrund von Prävalenz,<br />

Versorgungsangebot, -bedarf und -bedürfnissen. Im Mittelpunkt steht die Identifizierung von<br />

Entwicklungsbedarfen in den Versorgungsstrukturen und Leistungsangeboten und das Ziel, die<br />

Versorgungsstrukturen und -leistungen mittelfristig <strong>der</strong>art zu optimieren, dass sie dem Bedarf und den<br />

Bedürfnissen <strong>der</strong> Patienten gerecht werden und ein entsprechendes Inanspruchnahmeverhalten erlauben.<br />

Methoden: Die Studie wird multizentrisch als Querschnittserhebung mit einem quantitativen und einem<br />

qualitativen Untersuchungsabschnitt durchgeführt. Die Studienteilnehmer (N = 600) werden im Rahmen<br />

einer mehrstufigen Zufallsauswahl in die Studie eingeschlossen und bezüglich zahlreicher Parameter<br />

untersucht (z.B. Schweregrad <strong>der</strong> Intelligenzmin<strong>der</strong>ung; Vorliegen einer psychischen Störung; Schweregrad<br />

psychischer Beschwerden; Versorgungsbedarf und Lebensqualität). Die Angehörigen <strong>der</strong><br />

Studienteilnehmer sowie Mitarbeiter betreuen<strong>der</strong> Institutionen werden ergänzend befragt, z.B. bezüglich<br />

Inanspruchnahmeverhalten und Qualität <strong>der</strong> psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung. Die<br />

Datenauswertung erfolgt mittels Mittelwertsvergleichen, explorativen Regressionsanalysen sowie<br />

inhaltsanalytisch.<br />

Erwartete Ergebnisse: Es ist ein konkretes Ziel <strong>der</strong> Studiendurchführung, Empfehlungen zu einer<br />

Optimierung <strong>der</strong> Versorgung psychisch erkrankter Menschen mit Intelligenzmin<strong>der</strong>ung formulieren und<br />

konsentieren zu können. Es soll dadurch perspektivisch erreicht werden, dass die Versorgung dieser<br />

speziellen Population deutlich verbessert wird. Die zentralen Schlussfolgerungen, die sich aus <strong>der</strong> Studie<br />

ergeben, sollen bereits während <strong>der</strong> Projektlaufzeit im Rahmen einer nationalen Tagung an Experten,<br />

Gremien und Organisationen, die für die Ergebnisumsetzung wichtig sind, vermittelt werden; sie werden<br />

nach Projektabschluss in nationalen und internationalen Fachzeitschriften publiziert und auf nationalen und<br />

internationalen Fachkongressen referiert werden. Informationsschreiben an die zuständigen Bundes- und<br />

Landesministerien ergänzen die Disseminationsstrategien.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 118


Verzeichnis <strong>der</strong> Referenten und Vorsitzenden<br />

Dr. Kristin Adam<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Dresden<br />

Fetscherstr. 74, 1307 Dresden<br />

PD Dr. Mazda Adli<br />

CAMPUS CHARITÉ MITTE, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Chariteplatz 1, 10117 Berlin<br />

Dr. Alfred Anwan<strong>der</strong><br />

Max Planck Institut für Kognition und Neurowissenschaften, Abteilung Neurophysik<br />

Stephanstraße 1A, 4103 Leipzig<br />

PD Dr. Silke Bachmann<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik <strong>der</strong><br />

Universität Halle<br />

Julius-Kühn-Str.7, 6112 Halle/Saale<br />

Prof. Dr. Dr. Michael Bauer<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Dresden<br />

Fetscherstr. 74, 1307 Dresden<br />

Josef Bausch-Hölterhoff<br />

JVA Werl<br />

Langenwiedenweg 46, 59457 Werl<br />

Prof. Dr. Thomas Becker<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Universität Ulm, Bezirkskrankenhaus<br />

Günzburg<br />

Ludwig-Heilmeyer-Strasse 2, 89312 Günzburg<br />

Dr. Gregor Berger<br />

Integrierte Psychiatrie Winterthur (ipw)<br />

Wieshofstrasse 102, 8408 Winterthur<br />

Prof. Dr. Mathias Berger<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Freiburg<br />

Hauptstr. 5, 79104 Freiburg<br />

Prof. Dr. Hans-Gert Bernstein<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Magdeburg<br />

Leipzigerstr. 44, 39120 Magdeburg<br />

Prof. Dr. Bernhard Bogerts<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Magdeburg<br />

Leipzigerstr. 44, 39120 Magdeburg<br />

Dr. Michael Brinkers<br />

Schmerzambulanz, Klinik für für Anaesthesiologie und Intensivtherapie <strong>der</strong><br />

Universität Magdeburg<br />

Leipzigerstr. 44, 39120 Magdeburg<br />

PD Dr. Tom Bschor<br />

Schlosspark-Klinik Abt.Psychiatrie<br />

Heubnerweg 2, 14059 Berlin<br />

Dipl.-Ing. Henrik Dobrowolny<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Magdeburg<br />

Leipzigerstr. 44, 39120 Magdeburg<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Autoren- & Referentenverzeichnis


Dr. Markus Donix<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Dresden<br />

Fetscherstr. 74, 1307 Dresden<br />

Dr. Samuel Elstner<br />

Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Abteilung für Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Psychosomatik<br />

Herzbergstraße 79, 10362 Berlin<br />

Prof. Dr. Peter Falkai<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Göttingen<br />

von-Siebold-Str. 5, 37075 Göttingen<br />

Prof. Dr. Wolfgang Gaebel<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Düsseldorf<br />

Bergische Landstr. 2, 40629 Düsseldorf<br />

PD Dr. Axel Genz<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Magdeburg<br />

Leipzigerstr. 44, 39120 Magdeburg<br />

PD Dr. Stefan Geyer<br />

Max Planck Institut für Kognition und Neurowissenschaften, Abteilung Neurophysik<br />

Stephanstraße 1A, 4103 Leipzig<br />

Prof. Dr. Hans-Jörgen Grabe<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Greifswald<br />

Ellernholzstr. 1-2, 17475 Greifswald<br />

Prof. Dr. Gerhard Grün<strong>der</strong><br />

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik <strong>der</strong> Universität Aachen<br />

Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen<br />

Prof. Dr. Helmut Haselbeck<br />

Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Klinikum Bremen Ost<br />

Züricherstr. 40, 28235 Bremen<br />

Prof. Dr. Ulrich Hegerl<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Leipzig<br />

Semmelweisstr. 10, 4103 Leipzig<br />

Dipl.-Psych. Christine Hilling<br />

Institut für Psychologie - Klinische Psychologie und Psychotherapie - <strong>der</strong> Universität<br />

Frankfurt<br />

Varrentrappstr. 40-42, 60486 Frankfurt am Main<br />

Prof. Dr. Hubertus Himmerich<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Leipzig<br />

Semmelweisstr. 10, 4103 Leipzig<br />

Olga Hohnstein<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Göttingen<br />

von-Siebold-Str. 5, 37075 Göttingen<br />

PD Dr. Burkhard Jabs<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Dresden<br />

Fetscherstr. 74, 1307 Dresden<br />

Dr. Regina Ketelsen<br />

Ev. Krankenhaus Gilead Zentrum für Psychiatrie<br />

Remterweg 69-71, 33617 Bielefeld<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Autoren- & Referentenverzeichnis


Dr. Wolf-Rainer Krause<br />

Harz Klinikum, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Thiestr. 7-10, 38889 Blankenburg<br />

S. Krüger<br />

SALUS gGmbH Landeskrankenhaus für Forensische Psychiatrie<br />

Schnöggersburger Weg 1, 39599 Uchtspringe<br />

Franziska Kühn<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Göttingen<br />

von-Siebold-Str. 5, 37075 Göttingen<br />

Dr. Ulf Künstler<br />

SALUS gGmbH Fachklinikum Bernburg<br />

Olga-Benario-Str.16-18, 6406 Bernburg<br />

PD Dr. Matthias Lammel<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik <strong>der</strong><br />

Universität Halle<br />

Julius-Kühn-Str.7, 6112 Halle/Saale<br />

Nicole Lichtblau<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Leipzig<br />

Semmelweisstr. 10, 4103 Leipzig<br />

Prof. Dr. Andreas Marneros<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik <strong>der</strong><br />

Universität Halle<br />

Julius-Kühn-Str.7, 6112 Halle/Saale<br />

Prof. Dr. Jochen Oehler<br />

Neurobiologie an <strong>der</strong> Technischen Universität Dresden<br />

Helmholtzstr. 10, 1069 Dresden<br />

Dr. Sebastian Olbrich<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Leipzig<br />

Semmelweisstr. 10, 4103 Leipzig<br />

Prof. Dr. Frank-Gerald B. Pajonk<br />

Privat-Nervenklinik Dr. med. Kurt Fontheim<br />

Lindenstr. 15, 38704 Liebenburg<br />

Prof. Dr. Andrea Pfennig<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Dresden<br />

Fetscherstr. 74, 1307 Dresden<br />

PD Dr. Frank Pillmann<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik <strong>der</strong><br />

Universität Halle<br />

Julius-Kühn-Str.7, 6112 Halle/Saale<br />

Dr. Dr. Klaus von Ploetz<br />

Celenus Klinik Bad Herrenalb, Fachklinik für Psychosomatische Medizin<br />

Kurpromenade 42, 76332 Bad Herrenalb<br />

PD Dr. Ulrich Preuss<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik <strong>der</strong><br />

Universität Halle<br />

Julius-Kühn-Str.7, 6112 Halle/Saale<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Autoren- & Referentenverzeichnis


Benjamin Rauch-Gebbensleben<br />

SALUS Institut für TRENDFORSCHUNG UND THERAPIEEVALUATION<br />

in Mental Health<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

Prof. Dr. Anke Rohde<br />

Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Abteilung Geburtshilfe <strong>der</strong><br />

Universität Bonn<br />

Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn<br />

Dr. Christian San<strong>der</strong><br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Leipzig<br />

Semmelweisstr. 10, 4103 Leipzig<br />

Prof. Dr. Heinrich Sauer<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Jena<br />

Philosophenweg 3, 7743 Jena<br />

PD Dr. Kolja Schiltz<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Magdeburg<br />

Leipzigerstr. 44, 39120 Magdeburg<br />

Dipl.-Psych. Stephanie Schindler<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Leipzig<br />

Semmelweisstr. 10, 4103 Leipzig<br />

Ralf Schlösser<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Jena<br />

Philosophenweg 3, 7743 Jena<br />

Frank Schmidt<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Leipzig<br />

Semmelweisstr. 10, 4103 Leipzig<br />

Prof. Dr. Andrea Schmitt<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Göttingen<br />

von-Siebold-Str. 5, 37075 Göttingen<br />

J. Schönherr<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Leipzig<br />

Semmelweisstr. 10, 4103 Leipzig<br />

PD Dr. Peter Schönknecht<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Leipzig<br />

Semmelweisstr. 10, 4103 Leipzig<br />

Dr. Karsten Schwalbe<br />

SALUS Institut für TRENDFORSCHUNG UND THERAPIEEVALUATION<br />

in Mental Health<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

PD Dr. Stefan Smesny<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Jena<br />

Philosophenweg 3, 7743 Jena<br />

Dr. Michael N. Smolka<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Dresden<br />

Fetscherstr. 74, 1307 Dresden<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Autoren- & Referentenverzeichnis


Prof. Dr. Ulrich Stangier<br />

Institut für Psychologie - Klinische Psychologie und Psychotherapie - <strong>der</strong> Universität<br />

Frankfurt<br />

Varrentrappstr. 40-42, 60486 Frankfurt am Main<br />

PD Dr. Johann Steiner<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Magdeburg<br />

Leipzigerstr. 44, 39120 Magdeburg<br />

Dipl.-Psych. S. Taeger<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Jena<br />

Philosophenweg 3, 7743 Jena<br />

Prof. Dr. Christfried Tögel<br />

SALUS Institut für TRENDFORSCHUNG UND THERAPIEEVALUATION<br />

in Mental Health<br />

Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />

Prof. Dr. Robert Turner<br />

Max Planck Institut für Kognition und Neurowissenschaften, Abteilung Neurophysik<br />

Stephanstraße 1A, 4103 Leipzig<br />

J. Twele<br />

SALUS gGmbH Landeskrankenhaus für Forensische Psychiatrie, AS Lochow<br />

Lochow Nr. 3, 39291 Möckern (Lochow)<br />

Prof.Dr. Hans-Peter Volz<br />

Krankenhaus für Psychiatrie Schloß Werneck<br />

Balthasar-Neumann-Platz 1, 97440 Werneck<br />

Dr. Martin Walter<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Magdeburg<br />

Leipzigerstr. 44, 39120 Magdeburg<br />

PD Dr. Stefan Watzke<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik <strong>der</strong><br />

Universität Halle<br />

Julius-Kühn-Str.7, 6112 Halle/Saale<br />

Julia Weschenfel<strong>der</strong><br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Leipzig<br />

Semmelweisstr. 10, 4103 Leipzig<br />

Dr. Joachim Witzel<br />

SALUS gGmbH Landeskrankenhaus für Forensische Psychiatrie<br />

Schnöggersburger Weg 1, 39599 Uchtspringe<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | Autoren- & Referentenverzeichnis


<strong>Stand</strong>: 30.08.<strong>2011</strong>

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