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Bauwirtschaft - bauenschweiz

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BAUWIRTSCHAFTS– 1 –Juni 2001/Nr. 96SBK Plenarversammlung –im Zeichen des FührungswechselsStänderat Hans Hofmannneuer SBK-PräsidentStänderat Hans Hofmann (ZH) ist anlässlich der Plenarversammlungvom 24. April in Bern zum neuen Präsidentender Schweizerischen <strong>Bauwirtschaft</strong>skonferenz gewähltworden. Mit dem ehemaligen Baudirektor des Kantons«Si le bâtiment marche, tout marche»Die <strong>Bauwirtschaft</strong> sei nicht nur ein Gradmesser der Konjunkturlage,viel mehr noch sei sie der eigentliche Motorunserer Volkswirtschaft.Dazu passte der aus der Romandiestammende Spruch «Si le bâtiment marche, tout marche»,unter den Ständerat Hans Hofmann seine Ausführungenstellte.Stabsübergabe: Mit der Wahl des vierten SBK-Präsidenten in der 26jährigen Geschichte der SBK sowie des neuen, verkleinertenVorstandes fand die Neustrukturierung der SBK an der Plenarversammlung vom 24. April zumindest formell ihren Abschluss. DieKurzreferate der Chefs der fünf bauwirtschaftlichen Gruppen haben aber verdeutlicht, dass im Rahmen der praktischen Umsetzungder neuen Konzeption noch viel zu tun bleiben wird. Im Rahmen seiner Antrittsrede betonte Präsident Hofmann gegenüberden SBK-Delegierten, dass er sich dieser Herausforderung gerne stellt.Zürich steht eine Persönlichkeit an der Spitze der SBK, diesich mit der ganzen Baubranche verbunden fühlt und dienotwendigen Beziehungen mitbringt, um die Anliegender <strong>Bauwirtschaft</strong> auch in «Bundes-Bern» wirkungsvoll zuvertreten.Bei den politischen Rahmenbedingungen sind es vor allemdie allgemein zu hohe Regelungsdichte, die grossenfinanziellen und administrativen Belastungen aller Artsowie die langwierigen, komplizierten Bewilligungsverfahrenund auch die vielfältigen Einsprache- und Beschwerde-Lagebeurteilung durch die Schweizerische <strong>Bauwirtschaft</strong>skonferenzWeinbergstrasse 498035 ZÜRICHTel. 01-258 8111SBKCSCCSC


– 2 –möglichkeiten über die zu vielen Rechtsmittelinstanzen,welche den neuen SBK-Präsidenten beschäftigen. Geradeder Neubeginn, dieses vermehrte Zusammengehenaller Sparten der Baubranche, der gemeinsame Auftritt,sollte der <strong>Bauwirtschaft</strong> die nötige Kraft und das Gewichtgeben, um in Sachen Deregulierung entscheidend voranzukommen,betonte H. Hofmann.Darüber hinaus müsse die Bedeutung der staatlichenInvestitionen im Auge behalten werden. Gerade in Zeiteneiner Rezession sei es wichtig, dass die öffentliche Handbei den Investitionen, aber auch bei der Werterhaltung derInfrastrukturanlagen keine Abstriche mache, sondern sichantizyklisch verhalte. «Ich freue mich darauf, mich in Zukunftnoch vermehrt für optimale politische Rahmenbedingungenfür das gesamte Baugewerbe einzusetzen.Diesen Neustart der SBK zusammen mit dem Vorstand andie Hand zu nehmen», so Ständerat Hans Hofmann zuden Delegierten, «ist eine Herausforderung, welcher ichmich gerne stelle.»Der neue SBK-PräsidentSeit 1977 ist Hans Hofmann politisch engagiert. Zuerstauf Gemeindestufe, dann im Kantonsparlament. 1987wurde er in den Zürcher Regierungsrat gewählt, wo ernach vier Jahren als Polizei- und Militärdirektor währendacht Jahren der Baudirektion vorstand – mit Hochbau,Tiefbau, Wasserbau, Raumplanung, Ver- und Entsorgung,Energie und Umweltschutz ein sehr breit gefächertesRessort. Für die Baubranche wurde H. Hofmann zugleichzum grössten Auftraggeber des Kantons. Dennüber alle Bereiche betrug das Auftragsvolumen der Zürcherkantonalen Baudirektion im Schnitt rund eine MilliardeFranken jährlich. Dabei lernte er auch die Seitedes Bauherrn und Investors bestens kennen. Durchseine Tätigkeit als Regierungsrat lernte er schon vor seinerWahl zum Ständerat die Mitglieder des Bundesrates,die verschiedensten Bundesämter und deren Direktorenpersönlich kennen. Der Verkehr mit Bundesstellen– von erspriesslicher Zusammenarbeit bis hin zurharten Auseinandersetzung – war und ist für ihn einedauernde Aufgabe.Aufbruch in eine neue ÄraMit der Umsetzung der Neuorientierung bricht die SBKgemäss den Worten des bisherigen Präsidenten, HeinzPletscher, in eine neue Ära auf. 1975 als Zusammenschlussder bauwirtschaftlichen Berufs- und Fachverbändegegründet, wird sich die SBK jetzt organisatorischund strukturell neu ausrichten. Dies gründet auf demWunsch der Mitgliedsverbände nach verstärkter projektbezogenerArbeit im Rahmen einer effizienten und gleichzeitigkostengünstigen Organisation.Was auf der Baustelle vermehrt Einzug halten werde,nämlich das gemeinsame Erbringen einer Bauleistung, seiin der Zusammenarbeit der Verbände für die neue SBKgelungen, betonte Heinz Pletscher. «Es sind die Verbände,die diesen Zusammenschluss neu gestaltet haben. Siewollen mit ihren Mitgliedern die Zusammenarbeit ebennicht nur gegenüber der Öffentlichkeit als Einheit gestalten,nein, sie wollen auch gemeinsam – Schritt für Schritt –auf der Baustelle auf die selben Ziele hinarbeiten. Das Resultatunserer Neuorientierung ist eine stärkere, schlagkräftigereSBK», führte H. Pletscher weiter aus. Mit demBeschluss, mehr Geld aufzuwenden, sei auch die Absichtverbunden, stärker daran mitzuarbeiten, die <strong>Bauwirtschaft</strong>in der Öffentlichkeit zu vertreten.Der Stimme der <strong>Bauwirtschaft</strong> mehr Gehör verschaffenDie neu strukturierte SBK besteht nach wie vor aus denvier Gruppen Planer, Bauhauptgewerbe, AusbaugewerbeDer SBK-Vorstand für 2001 – 2004PräsidentHans Hofmann, Ständerat des Kantons Zürich, Horgen(neu).Weitere VorstandsmitgliederGruppe Planung: Max Studer, Delegierter der VereinigungBeratender Ingenieure (USIC), SBK-Vizepräsidentund Präsident der Gruppe Planung (bisher).Gruppe Bauhauptgewerbe: Heinz Pletscher, Zentralpräsidentdes Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV),Zürich, SBK-Vizepräsident und Präsident der GruppeBauhauptgewerbe (bisher).Gruppe Ausbaugewerbe: Hansjörg Zimmerli, Zentralpräsidentdes Verbandes Schweizerischer Schreinermeisterund Möbelfabrikanten, SBK-Vizepräsident undPräsident der Gruppe Ausbaugewerbe (bisher).Gruppe Produktion und Handel: Jacques Grob, Präsidentdes Fachverbandes Sand und Kies, SBK-Vizepräsidentund Präsident der Gruppe Produktion undHandel (neu).Gruppe integriertes Bauen: Fritz Haldimann, Präsidentder Gruppe der schweizerischen Bauindustrie (SBI),SBK-Vizepräsident und Chef der Gruppe integriertesBauen (bisher).Vertreter der Romandie: Gabriel Barrillier, Generalsekretärder Fédération genevoise des métiers du bâtiment(FMB), Genf (bisher).sowie Produktion und Handel. Sie bilden auch in finanziellerHinsicht das Gerüst. Hinzu kommen nun neu verschiedeneProjektgruppen. Diese werden eigenständigvon den Beteiligten finanziert. Eine erste Gruppe «GanzheitlichesBauen» ist bereits gebildet worden. «Aufbauendauf den Erfahrungen können wir nun die Zukunft ins Augefassen und die Hauptaufgabe der SBK definieren, welcheeine ganzheitliche Bekanntmachung der Ziele und Aufgabensowie der Bedingungen aller am Bau Beteiligten zumInhalt hat. Die Aufgaben, welche die gesamte <strong>Bauwirtschaft</strong>betreffen – sei dies die Einflussnahme auf wirtschafts-oder bildungspolitischer Ebene, um nur zwei Beispielezu nennen – sind als Einheit und mit voller Stärkeanzugehen. Es gilt, der Stimme der <strong>Bauwirtschaft</strong> mehrGehör zu verschaffen. Die Umsetzung dieses Anliegenserfordert nicht zuletzt auch ein verstärktes politischesEngagement», sagte Heinz Pletscher vor den Delegierten.Die <strong>Bauwirtschaft</strong> müsse im Rahmen der Gesamtwirtschaftund der Gesellschaft ihren Kontext suchenund sowohl nach innen als auch nach aussen eine Identitätfinden. Zu bedenken sei ferner auch, dass der Koordinationsaufwandin der <strong>Bauwirtschaft</strong> als Folge derheterogenen Zusammensetzung und der vielschichtigenInteressenlage sehr gross sei. Ein wesentliches Ziel, soPletscher, bestehe daher in einer Bündelung der Kräfte.Standortbestimmung der GruppenPlanungDie Gruppe Planung vertrete vor allemplanungsbezogene Anliegen, welchevom Wettbewerbswesen bis zur nachhaltigenBewirtschaftung der Bauwerkereiche. Als ein prioritäres Problembezeichnete Max Studer, Präsidentder Gruppe Planung, die Fragedes Planernachwuchses. Es bestehtheute ein markanter Mangel an entsprechendausgebildeten Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern. Dieses Hauptproblemwird gemäss Studer in einerMax StuderUSIC


– 3 –speziellen Arbeitsgruppe unter dem Titel «Planerperspektiven»bearbeitet.Ein weiteres wichtiges Anliegen ist gemäss M. Studer dasSubmissions- und Vergabewesen, welches von seiner gesetzlichenAnlage her geeignet ist, für alle einen attraktivenWettbewerb zu fördern, in seiner zum Teil undifferenziertenAnwendung aber auch zu einer volkswirtschaftlich nurschwer tragbaren Geldvernichtungsmaschine werden kann.Nicht zuletzt sei auch die Mitwirkung bei der Gestaltungder die Planer – im Konkreten die Architekten – betreffendenneuen Gesetzgebung von Bedeutung. In dieser werdesich die Gruppe Planung mit den zur Verfügung stehendenMitteln dafür einsetzen, dass die Planer auch in Zukunftin einem von Fairness sowie gegenseitiger Achtungund Qualität der geleisteten Arbeit geprägten Gesetzesumfeldwirken können.BauhauptgewerbeDie Gruppe Bauhauptgewerbe ist vielfältigzusammengesetzt. Neben demSchweizerischen Baumeisterverband(SBV) mit elf Fachgruppen gehören ihrauch die Gruppe der SchweizerischenBauindustrie (SBI), der Verband HolzbauSchweiz sowie der Stahlbau an.Trotz der vielfältigen Zusammensetzunghabe sich die wirtschaftlicheStärke der Gruppe Bauhauptgewerbe –analog zur Entwicklung der Bautätigkeit– gegenüber der Gruppe Ausbaugewerbeetwas reduziert, führteH. Pletscher aus. In der Bautätigkeit könne der starkwachsende Tiefbau trotz der grossen Infrastrukturbautenden Verlust aus der schwindenden Hochbautätigkeit nichtwettmachen.Dank den Baustellen stehe das Bauhauptgewerbe imSchaufenster der Öffentlichkeit. Die Sozialpartner tragenebenfalls mit ihren Aktionen dazu bei, zusätzliche Aufmerksamkeitzu erwecken. Als starke Einheit habe sichder SBV bisher finanziell besonders stark engagiert, waser auch inskünftig tun werde. Der einzelne Verband unddie Gruppe «Bauhauptgewerbe» sollten sich gemässH. Pletscher in den Hintergrund stellen und den Vorteil derGemeinschaft nutzen, wenn es um gesamtheitliche Aufgabengeht. Jene Aufgaben, die zum überwiegenden Teildie Gruppe «Bauhauptgewerbe» interessieren, seien zuGunsten der <strong>Bauwirtschaft</strong>, also der neuen SBK, wahrzunehmen.Aufgaben, die einzig das Bauhauptgewerbeberühren, würden gemeinsam in Absprache mit derGruppe «Bauhauptgewerbe» gelöst.Die Gruppe Bauhauptgewerbe sei davon überzeugt, dassdie SBK ihre Rolle als Dachverband für den gesamtenBaubereich wahrnehmen müsse. «In der neuen Organisationwerden wohl eindeutig die Gruppen mehr Gewichthaben und somit zusätzliche Aufgaben übernehmen. DieArbeit und der Erfolg der neuen SBK werden vor allem gemessenan der Verteilung der Aufgaben durch den neuenVorstand.»AusbaugewerbeAls Präsident der Gruppe Ausbaugewerbewies Hansjörg Zimmerli daraufhin, dass sich das Ausbaugewerbe mitseinen 30 000 Betrieben und nahezu200 000 Beschäftigten zum grösstenArbeitgeber der <strong>Bauwirtschaft</strong> in derSchweiz entwickelt hat. Rund 20 Branchenverbändesind in der Gruppe Ausbaugewerbezusammengeschlossen.Die Stärken dieser KMU-Betriebe seienihre Flexibilität, die hohe Wertschöpfung,die sie erzielen, und sie hättensich in der vergangenen Rezession alsHeinz PletscherSBVHansjörg ZimmerliVSSMäusserst resistent erwiesen. Die kleinen Betriebsstrukturenführten dazu, dass im Gegensatz zu anderen Bran-chen nur wenige Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz verloren.Dies mit dem negativen Aspekt, dass die Brancheheute weitgehend mit Überkapazitäten zu kämpfen habe.Die Arbeitsstätten im Ausbaugewerbe seien verteilt aufdie ganze Schweiz und böten jährlich Tausenden vonLehrlingen die Grundausbildung vor Ort. Aus- und Weiterbildunghabe bei den Berufsverbänden deshalb einenhohen Stellenwert. «Die Neuorientierung wird die schweizerische<strong>Bauwirtschaft</strong> stärken und zum Auftritt des Baugewerbesmit einer Stimme werden», schloss HansjörgZimmerli seine Ausführungen.Produktion und HandelDer Wille zur verstärkten Zusammenarbeitkam auch in der Stellungnahmevon Peter Keller, Präsident der GruppeProduktion und Handel, zum Ausdruck.«Die Verbesserung der Rahmenbedingungenund des Images der <strong>Bauwirtschaft</strong>ist auch für unsere Gruppevon grösster Bedeutung. Zur Verwirklichungdieses Zieles bietet die <strong>Bauwirtschaft</strong>skonferenzdie beste Plattform.»Als Beispiel dazu nannte PeterKeller die Internationalisierung von Normenund Vorschriften, von denen nebenden Produzenten von Baumaterialien auch Anwenderund Händler betroffen seien. «Gerade hier ist ein Interessevorhanden, Probleme auf der nationalen Ebene der <strong>Bauwirtschaft</strong>skonferenzanzugehen.»Integriertes BauenFritz Haldimann, Präsident der Gruppeintegriertes Bauen, betonte, dass seinerGruppe Verbände angehörten, diebereits in einer der bestehenden vierGruppierungen als Mitglied vertretenseien. Dies erlaube es, das Bearbeitenverschiedener Themen und die Lösungvon Problemen in der SBK projektbezogenerals bisher angehen zu können.Die Gruppe setze sich für dringend notwendigeVeränderungen im Bauprozessein. Den in der Industrie erfolgreichenKooperationsmodellen soll auchin der Baubranche zum Durchbruch verholfen werden,was den Trend vom Baugewerbe zur Bauindustrie nochunterstreiche, betonte Haldimann.✩ ✩ ✩Zur Lage der <strong>Bauwirtschaft</strong>Planung und ProjektierungKonsolidierung der AuftragslagePeter KellerVSZFritz HaldimannSBIIm Planungs- und Projektierungssektor war im 1. Quartaldes laufenden Jahres ein guter Geschäftsgang zu verzeichnen,und auch die insgesamt befriedigende Entwicklungder Nachfrage nach Planungsleistungen hielt imFrühjahr an. Die neusten Ergebnisse der Konjunkturforschungsstelleder ETH (KOF) bei den Planungsfirmen desSchweizerischen Ingenieur- und Architekten-Vereins (SIA)vom 1. April 2001 zeigen aber auch, dass die entsprechendenErwartungen für die nächsten Monate mit regionalenund spartenweisen Unterschieden mehrheitlich


– 4 –optimistisch ausfallen. Die gesamtschweizerisch im Planungssektorfeststellbare Konjunkturerholung ist vorallem das Resultat einer lebhaften Entwicklung der Nachfragein der Agglomeration Zürich und im Genferseeraum,während im Schatten dieser baukonjunkturellenErholung die Entwicklung der Bautätigkeit in den übrigenLandesteilen immer noch recht bescheiden ausfällt.Die stabile Tendenz zeigt sich besonders bei der Entwicklungder Neuaufträge. Diese werden insgesamt von31 Prozent der Planungsfirmen (Vorjahr 33%) als besser,von 52 Prozent (Vorjahr 47%) als gleichbleibend und nurnoch von 17 Prozent (Vorjahr 20%) aller Projektierendenals schlechter eingestuft.Die kräftigsten Impulse gehen weiterhin vom gewerblich-industriellenund vom Bürobau aus. Auf beachtlichemNiveau stabil verlaufen weiterhin auch die Planungsleistungenfür öffentliche Verkehrsinfrastrukturprojekte. DieErhebung zeigt aber auch, dass davon vornehmlich diegrossen Planungsfirmen profitieren.Die gesamtschweizerisch immer noch flaue Wohnbaunachfragesowie die andauernde Zurückhaltung der öffentlichenAuftraggeber im Bereich des Infrastrukturhochbausbegründen die leicht gedämpfteren Erwartungender Architekturbüros.Entsprechend unterschiedlich wird die Situation hinsichtlichPreis- und Personalentwicklung beurteilt. Währenddie Ingenieurbüros kurzfristig von einer leichten Verbesserungder Honorare ausgehen und eine leichte Erhöhungder Personalbestände erwarten, rechnen die Architektenweiterhin mit eher gedrückten Preisen und einer stagnierendenEntwicklung der Zahl der Beschäftigten.BauhauptgewerbeStabilisierung der Lage im BauhauptgewerbeDie per Stichtag 31. März 2001 durchgeführte Konjunkturerhebungdes Schweizerischen Baumeisterverbandes(SBV) zeigt eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lageim Bauhauptgewerbe; das Beschäftigungsniveau bleibtrelativ hoch, die – teilweise grossen – regionalen Unterschiedebleiben aber weiterhin bestehen.Die Auslösung von grossen öffentlichen Aufträgen gegenEnde 1999 und anfangs 2000 führte zusammen mit demzur gleichen Zeit beginnenden Anstieg der Nachfragenach gewerblich-industriellen Neubauten hauptsächlichin den Ballungszentren zu einer Erholung der <strong>Bauwirtschaft</strong>.Seit Mitte 2000 hat sich die Beschäftigung aufdiesem höheren Niveau stabilisiert, was zu einer nachhaltigenSteigerung der Bautätigkeit in den betroffenen Gebietenführte.Im ersten Quartal 2001 nahm der Auftragseingang, wiebereits schon in der 2. Hälfte des letzten Jahres festgestellt,gegenüber dem Vorjahresquartal gesamtschweizerischum 15% ab. Diese Reduktion betrifft hauptsächlichden Tiefbau (–26%), während der Auftragseingang imHochbau dank dem positiven Einfluss des privaten Baus,gewerblich-industrieller Bau ebenso wie Wohnungsbau,gegenüber der gleichen Vorjahresperiode nur um 1% abnahm.Umsatzmässig nahm die Bautätigkeit im Vorjahresvergleich(Januar–März) – nicht zuletzt witterungsbedingt –um 12,6% zu. Der mehrheitlich öffentlich finanzierte Tiefbautrug hierzu in höherem Masse (23%) bei als derHochbau (4,7%). Der Anteil des Hochbaus am Umsatzbleibt aber weiterhin etwas grösser als derjenige desTiefbaus.Der Arbeitsvorrat per 1. 4. 2001 hat sich gegenüber demvorjährigen Stichtag um 6,3% erhöht. Diese Steigerungberuht hauptsächlich auf Vorratszunahmen im öffentlichenTiefbau und im gewerblich-industriellen Hochbau,wo das Volumen der – zwar abnehmenden – Neuaufträgenoch über der Produktionskapazität liegt. Dieser Arbeitsvorratentspricht nach Schätzung des Baumeisterverbandesdurchschnittlich einer Auslastung der vollen Kapazitätüber 5 Monate im Hochbau und über 8 Monate im Tiefbau.Vom Vorrat sollen in den nächsten drei Monaten ungefähr44% im Hochbau und 26% im Tiefbau abgebaut bzw.realisiert werden (Bauvorhaben).Infolge der unterschiedlichen regionalen Entwicklungenmüssen auch die künftigen Perspektiven differenziertbeurteilt werden: bei einer gesamtschweizerischen Steigerungdes Arbeitvorrats per 1. April um 6,3% gegenüberdem 1.4. 2000 verzeichnet die Westschweiz eine Abnahmevon –3,9% trotz kräftiger Zunahme der Auftragspolsterim privaten Hochbau (+17%). Zur Vorratszunahmevon 10,4% in der Deutschschweiz trägt der Kanton Züricham meisten bei – auch wenn innerhalb des Kantons sehruneinheitlich verteilt –, während die Zentralschweiz eineAbnahme (–9%) meldet. Ebenfalls verzeichnet die Ostschweizeine Abnahme, die jedoch dank neuen Tiefbauprojektenin Graubünden geringer ausfällt (Ostschweiz:–5,5%, davon SG: –32%, GR: +24%).AUFTRAGSBESTAND IM BAUHAUPTGEWERBE:HOCH- UND TIEFBAUVergleich der gesamtschweizerischen mit der kantonalenEntwicklung per 1.4.2001 zum Vorjahr(gesamtschweizerisches Mittel +6,3% nominell)GEVDNEFRJUQuelle: SBV-ErhebungBSBLSOBEVSAGSHZHZGLU SZNWOWURTITGGLARSGGRAbnahmeZunahme unter dem gesamtschweizerischen MittelZunahme über dem gesamtschweizerischen MittelSBK-GrafikDie Gesamtzahl der Vollzeitbeschäftigten per 30. 03. 2001im Bauhauptgewerbe liegt, trotz Zunahme der Zahl derSaisonniers, um 2,3% unter dem Vorjahreswert, was denanhaltenden Mangel an qualifizierten Mitarbeitern und anKaderpersonal bestätigt. Nur noch wenige Unternehmen(20% der befragten Hochbaufirmen, 14% der befragtenTiefbaufirmen) melden jedoch gemäss der letzten KOF/ETH–Umfrage entsprechende Hemmnisse wegen fehlendenArbeitskräften, was mit erhöhter Mechanisierung undanderen getroffenen Massnahmen zu erklären ist. Die Reduktionder Mitarbeiterzahl ist allerdings uneinheitlichund widerspiegelt die regionalen Unterschiede in derBautätigkeit.Gesamtschweizerisch ist die Neuanschaffung von Baubetriebsinventarim Bauhauptgewerbe praktisch gleichgeblieben wie in der Vorjahresperiode. Auch hier sind dieregionalen Unterschiede ausgeprägt: während z.B. inden Kantonen Zürich und Bern keine erwähnenswerteÄnderung festzustellen ist, wird eine markante Steigerungin den Kantonen ermittelt, wo die Bautätigkeit erst seitkurzem angestiegen ist (Genf, Wallis, u.a.).


– 5 –AusbaugewerbeAbnehmende WachstumsdynamikDie Beurteilung durch die verschiedenen Exponenten desAusbaugewerbes fällt weniger positiv aus als sonst; auchwenn, gemäss Konjunkturbericht der KOF, die Indikatorenim Ausbaugewerbe unverändert aufwärts zeigen, hat dieDynamik des Wachstums in diesem Zweig der <strong>Bauwirtschaft</strong>eindeutig an Schwung verloren. Die Stabilisierungauf dem aktuellen, höheren Niveau sorgt für einen vorsichtigenOptimismus in der Branche: Die Einschätzungder Zukunft durch die angefragten Firmen hellt sich, nacheiner pessimistischeren Beurteilung gegen Ende des Vorjahres,wieder etwas auf.AUFTRAGSBESTAND IM BAUHAUPTGEWERBE:WOHNUNGSBAUVergleich der gesamtschweizerischen mit der kantonalenEntwicklung per 1.4.2001 zum Vorjahr(gesamtschweizerisches Mittel +2,1% nominell)eine geringe Abnahme der Tätigkeit. Die «positiven» Erwartungsmeldungenfür die kommenden 3–6 Monateübersteigen die «negativen» leicht, und für eine Mehrheitder angefragten Firmen wird der Auftragsbestand (durchschnittlicheReichweite 3,5 Monate gegenüber 3,1 im Vorquartal)als ausreichend beurteilt.Der allgemein hohe Ausnutzungsgrad der maschinellenKapazitäten (durchschnittlich 74%) und der Anteil an Erneuerungund Unterhalt (durchschnittlich 57%) bleibenschliesslich ungefähr konstant.Baustoffproduktion und HandelZunahme dank mildem WinterEine anhaltend rege Bauproduktion in den Kantonen mitgrossen Verkehrsbaustellen, gepaart mit den einmaliggünstigen Witterungsverhältnissen im Winter 00/01, habendazu geführt, dass der Zementabsatz im 1. Quartal2001 gesamtschweizerisch erneut deutlich zugelegt hat(real +7,9%). In den Randgebieten unseres Landes undausserhalb der städtischen Agglomerationen war von dieserpositiven Entwicklung allerdings wenig bis gar nichtszu spüren.GEVDNEFRJUBSBLSOBEVSAGSHZHZGLU SZNWOWURTITGGLARSGGRSBK-GrafikDie Bereitschaft der Bauunternehmungen zur Vornahmevon Investitionen in Maschinen und Geräte ist nach wievor ungebrochen. Diese erreichten im ersten Quartal2001 noch knapp das hohe Vorjahresvolumen, wobei inden sich bislang eher schwächer entwickelnden Regionenein gewisser Nachholbedarf zu erkennen ist.FazitDie bauwirtschaftsstatistischen Ergebnisse per 1. April2001 weisen auf eine zu Jahresbeginn anhaltende Stabilisierungder Baunachfrage hin. Nicht zuletzt dank des mildenWinters war im 1. Quartal des laufenden Jahres einevergleichsweise rege Bautätigkeit zu verzeichnen.Quelle: SBV-ErhebungAbnahmeZunahme unter dem gesamtschweizerischen MittelZunahme über dem gesamtschweizerischen MittelEher pessimistisch fällt die Lagebeurteilung im Elektroinstallationsbereich(VSEI) aus; dies bei einem sinkendenArbeitsvorrat von durchschnittlich 3,8 Monaten (Vorquartale:4,0 bzw. 4,7), selbst wenn diese Entwicklung zum Teilsaisonal zu erklären ist. Weniger Engpässe werden bezüglichArbeitskräfte gemeldet, obwohl dies aber fürknapp die Hälfte der angefragten Firmen weiterhin einProblem bleibt. Im Spengler- und Installationsgewerbe(SSIV) fällt die Beurteilung des Auftragsbestandes ebenfallsunbefriedigend aus, auch wenn hier die Reichweitedes Auftragsbestandes leicht zugenommen hat (durchschnittlich4,2 Monate gegenüber 3,7 im Vorquartal). Hinsichtlichder Beurteilung der Geschäftslage übersteigt dieZahl der negativen Meldungen diejenige der positiven,wenn auch, für die grosse Mehrheit der befragten Firmen,die Lage als konstant bzw. ausreichend beurteilt wird.Neuerdings werden für diesen Sektor leichte Engpässebezüglich Arbeitskräfte gemeldet.Die Heizungs- und Lüftungsbranche (Clima •Suisse) äussertsich hingegen infolge der stärkeren Auftragspolsterpositiv (durchschnittliche Reichweite 3,7 Monate gegenüber3,4 im Vorquartal); demgegenüber fallen die Erwartungenfür die kommenden 3–6 Monate etwas wenigerpositiv als früher aus, werden sie doch von rund 75%(Vorquartal 95%) der angefragten Firmen als gut oder befriedigendbeurteilt. Das übrige Ausbaugewerbe, nämlichdie Schreiner (VSSM), die Maler und Gipser (SMGV) unddas Metallbaugewerbe (SMU), melden zu JahresbeginnAllerdings verläuft die konjunkturelle Erholung keineswegsflächendeckend über die gesamte Schweiz hinweg,sondern es sind immer noch regional und bauspartenweisesehr unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen.So beschränkt sich die Belebung im Tiefbau eherpunktuell auf die Gebiete mit den grossen Verkehrsbaustellen,während sich der florierende Wirtschaftsbau undteilweise auch der Wohnungsbau auf einige wenige städtischeGebiete konzentrieren. Im Schatten dieser lebhaftenBauentwicklung liegen hingegen nach wie vor die wenigerdicht besiedelten Räume des Mittellandes sowie dieRandgebiete unseres Landes.Allgemein schwach tendiert immer noch die Nachfrageseitens der öffentlichen Auftraggeber von Infrastrukturhochbautenauf allen Ebenen, Bund, Kantone und Gemeinden,während beim Wohnungsbau – mit Ausnahmeder Grossagglomeration Zürich sowie im Genferseeraum– keine Belebung ausgemacht werden kann. – Ganzim Gegenteil ging laut Bundesamt für Statikstik die Zahlder neuerstellten Wohnungen im 1. Quartal dieses Jahresum weitere 3 Prozent zurück und auch der in den erstendrei Monaten 2001 gegenüber dem Vorjahr festgestellteRückgang der Zahl der neu bewilligten Wohnungen um8 Prozent lässt kaum auf eine Trendwende schliessen.Im übrigen bestätigen auch die soeben publizierten, provisorischenErgebnisse der Bauerhebung des Bundes dievorliegende Lagebeurteilung. Entsprechend kann gemässden für das Jahr 2001 ermittelten Bauvorhaben auch imlaufenden Jahr im gesamtscheizerischen Mittel bestenfallsmit einer schwach zunehmenden Entwicklung derBauinvestitionen in der Grössenordnung von 1– 2 Prozentgerechnet werden.✩ ✩ ✩


– 6 –LAUFENDE BAUWIRTSCHAFTLICHE KENNZIFFERN (INLAND)BAUKONJUNKTUR-BAROMETERAUFTRAGSBESTAND 1 BESCHÄFTIGTE 2Veränderung in % Veränderung in %zum Vorjahresstandzum Vorjahresstand1.4. 1.7. 1.10. 1.1. 1.4. 1.4. 1.7. 1.10. 1.1. 1.4.2000 2000 2000 2001 2001 2000 2000 2000 2001 2001PLANUNGINSGESAMT (SIA)+ 1+ 4+ 6+ 7+ 7± 0+ 1+ 1+ 1+ 1– Architekturbüros+ 3+ 4+ 6+ 6+ 6+ 1± 0+ 1+ 3+ 4– Ingenieurbüros± 0+ 3+ 7+ 9+ 8± 0– 1± 0– 1– 2BAUHAUPTGEWERBEINSGESAMT (SBV)+16+19+15+14+6+ 1± 0– 1– 3– 2– HochbauWohnungsbauübriger Hochbau (insb. Wirtschaftsbau)– Tiefbau+ 6+ 2+ 6+24+10+10+16+24+11+ 7+19+18+ 7– 3+23+18+ 7+ 2+25+ 6Schweizer– 1 – 1Ausländer+ 3 + 1– 2± 0– 2– 3– 3– 2– öffentlicher Bau– privater Bau+27+ 2+22+13+17+11+19+ 7+4+10davon Saisonniers+34 +15+13–+38AUSBAUGEWERBESPENGLER- UND INSTALLATIONS-GEWERBE (SSIV, CLIMA·SUISSE)+17– 5+ 1+ 2–3± 0+ 2+ 4+ 5± 0ELEKTRO-INSTALLATIONSGEWERBE (VSEI)+ 7+11+ 7+ 4–3+ 4+ 5+ 5+ 3+ 3SCHREINERGEWERBE (VSSM)+13+15+13+13–3+ 1+ 1+ 1± 0+ 1METALLBAUGEWERBE (SMU)– 3– 3– 7–16–3– 2– 1± 0+ 1+ 2MALER- UND GIPSERGEWERBE (SMGV)± 0+16– 5– 5–3– 1± 0+ 2+ 2+ 2PRODUKTION UND HANDELBAUMASCHINENFABRIKATION UND-HANDEL (VSBM)– Baumaschinenfabrikation– Baumaschinenhandel– 6+ 3+ 4– 4–3–+ 6+ 7–+ 7± 0+ 3––44+ 4––44± 0––44BINDEMITTELINDUSTRIE (CEMSUISSE)+ 1 ± 0 + 2 + 1 ± 0Schweizerische <strong>Bauwirtschaft</strong>skonferenz1 Basis: Nominelle Werte in Franken2 Beschäftigte in Planung, Ausbaugewerbe undProduktion und Handel gemäss Erhebungen desBundesamtes für Statistik (BFS).3 Erhebung des Bundesamtes für Statistik; Werte per1.4. 2001 aus auswertungstechnischen Gründen beiRedaktionsschluss noch nicht verfügbar.4 Aus auswertungstechnischen Gründen Werte nichtmehr verfügbar.5 Erhebungsstichtag: 1.4. – Bei Redaktionsschluss warenfür den Vergleich 1.4.2001 zu 2000 erst die Wertevon Zürich (+4,8%) und Luzern (+2,0%) verfügbar.6 Veränderungen zum Vorjahr1996: –7,3%; 1997: –2,7%, 1998: +0,1%Die reale (preisbereinigte) Veränderung obigerAuftragsbestände kann annäherungsweise durchAbzug nachstehender Teuerungsraten gewonnenwerden (ohne Tiefbau!):Wohnbaupreisindizes 5 1999 zu 1998 2000 zu 1999Zürich +1,3 % +3,8 %Bern –0,3 % +1,5 %Luzern –0,1 % +2,8 %Genf +4,9 % +6,8 % 6Herausgeber:Präsident:Redaktion:Geschäftsstelle der Schweizerischen<strong>Bauwirtschaft</strong>skonferenzWeinbergstrasse 49, 8035 ZürichH. Pletscher, ZürichDr. P. Koller (Geschäftsführer)M. GeigerE. LowardGrafischeGestaltung: Druckerei a/d Sihl AG, ZürichweitereMitarbeit: L. WaldmeierErscheint vierteljährlich. Nachdruck mit Quellenangabegestattet. Belegexemplar erbeten.Lagebeurteilung durch die Schweizerische <strong>Bauwirtschaft</strong>skonferenzSBKCSCCSC

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