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Jahrbuch 2009/2010 (pdf) - Robert Schumann Hochschule Düsseldorf

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Wie weit ist der<br />

Bologna-Prozess an der<br />

<strong>Hochschule</strong> fortgeschritten,<br />

Herr Kalisch?<br />

Wir haben mit den neuen Bachelor-Studiengängen<br />

überwiegend gute Erfahrungen gesammelt. Zum einen<br />

bereitet der starke Praxisbezug die jungen Musiker<br />

optimal auf das Berufsleben vor. Zum anderen fordert<br />

die straffere Studienstruktur uns alle dazu auf, das<br />

Wesentliche im Blick zu behalten. Jetzt setzen wir den<br />

Bologna-Prozess mit neuen Masterstudiengängen fort,<br />

zum Beispiel im Bereich Musikwissenschaft.<br />

Haben Sie im Zuge des Prozesses neue Studiengänge<br />

eingeführt?<br />

Wir haben die Studiengänge neu gegliedert. Die Mehr-<br />

zahl der Studienrichtungen wird in den beiden Studien-<br />

gängen Musik und Musikvermittlung zusammengefasst.<br />

Dadurch schaffen wir sowohl eine fächerübergreifende<br />

Studienwahldurchdringung als auch eine Vernetzung<br />

zwischen den Studiengängen selbst. Neu ist der Stu-<br />

diengang Ton und Bild. Er verbindet eine technisch-<br />

naturwissenschaftliche Ausbildung an der Fachhoch-<br />

schule <strong>Düsseldorf</strong> mit einem Musikstudium und wird<br />

in Synergie mit dem Studiengang Musik und Medien<br />

angeboten. Beide Studiengänge schärfen das Profil<br />

unserer <strong>Hochschule</strong>. Ferner bieten wir im Studiengang<br />

Musikvermittlung die neue konfessionsübergreifende<br />

Studienrichtung Kirchenmusik an und im Studiengang<br />

Musik kommt als eigenständige Studienrichtung Orgel<br />

hinzu.<br />

Wie werden die veränderten Vorschriften zu den Prü-<br />

fungsleistungen gehandhabt?<br />

An unserer <strong>Hochschule</strong>n kommt den Modulbeauf-<br />

tragten eine wichtige Rolle zu. Sie überwachen und<br />

organisieren nicht nur die Prüfungsleistungen, sondern<br />

beraten auch unsere Studierenden. Diese neue, dezent-<br />

rale Struktur stärkt die Autonomie der Studienrichtun-<br />

gen. Das ist in meinen Augen eine zukunftsweisende<br />

Entwicklung.<br />

Wirkt sich die Auseinandersetzung mit den Bologna-<br />

Anforderungen positiv auf die Arbeit und Ausbildung<br />

aus?<br />

Der Bologna-Prozess fordert uns dazu auf, unsere<br />

Strukturen und Inhalte neu zu überdenken. Wie sieht<br />

die Zukunft der Musikerausbildung aus? Wie müssen<br />

wir uns in der Hochschullandschaft künftig positio-<br />

nieren? Wir sind gezwungen, Altes zu hinterfragen<br />

und gegebenenfalls über Bord zu werfen, Bewährtes<br />

zu erhalten und Neues zu versuchen. Das ist ein langer,<br />

zum Teil beschwerlicher Weg. Der bürokratische<br />

Aufwand hat uns leider schnell an die Grenzen unserer<br />

Leistungsfähigkeit geführt. Unter dem Strich hat sich<br />

der Prozess aber für alle Beteiligten – ob Studierende<br />

oder Lehrende – gelohnt.<br />

Spielt der Faktor Mobilität, zum Beispiel das Absol-<br />

vieren zentraler Studienleistungen an Partner- und<br />

anderen ausländischen <strong>Hochschule</strong>n, eine Rolle?<br />

Wir arbeiten in <strong>Düsseldorf</strong> mit der Fachhochschule und<br />

der Heinrich-Heine-Universität zusammen und unter-<br />

halten gute Kontakte zu vielen internationalen Hoch-<br />

schulen. Besonders im Orchesterbereich gibt es einen<br />

regen Austausch mit dem Ausland. Da im Rahmen des<br />

Bologna-Prozesses die Studienleistungen gegenseitig<br />

anerkannt werden, haben die Musiker die einmalige<br />

Chance, über den Tellerrand hinaus zu blicken und<br />

Erfahrungen im Ausland zu sammeln, die ihnen für das<br />

Studium angerechnet werden.<br />

Das Interview mit Prof. Dr. Dr. Volker Kalisch,<br />

Prorektor für Studium, Lehre und Forschung, erschien<br />

in der Neuen Musikzeitung im November <strong>2009</strong>.<br />

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