12.07.2015 Aufrufe

Ärztliche Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern ...

Ärztliche Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern ...

Ärztliche Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ErgebnisseIn 40 (von 49) E<strong>in</strong>richtungen wurden <strong>in</strong>sgesamt 53.000 Fälle dokumentiert. DieErfassungsrate lag zuletzt bei über 90% <strong>der</strong> gesamten bayerischen Behandlungskapazität.Die Patienten s<strong>in</strong>d im Schnitt 80 Jahre alt, 75% s<strong>in</strong>d Frauen. Etwa dieHälfte aller Patienten ist verwitwet und lebte vor <strong>der</strong> Erkrankung alle<strong>in</strong>.Die häufigsten Behandlungsgründe s<strong>in</strong>d Knochenbrüche (30%), vor allem des Oberschenkels,gefolgt von Schlaganfällen (20%). Die übrigen 50% verteilen sich überwiegendauf <strong>in</strong>ternistische und muskuloskelettale Erkrankungen. Im Mittel werdenpro Patienten 8 Diagnosen angegeben. Häufige Begleiterkrankungen s<strong>in</strong>d Depressionenund dementielle Erkrankungen (z.B. Alzheimer-Krankheit) mit jeweils 40%.Nur 1,6% <strong>der</strong> Patienten versterben, 7,4% müssen wegen e<strong>in</strong>er Komplikation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>Krankenhaus verlegt werden. Die Kl<strong>in</strong>iken s<strong>in</strong>d im Schnitt 25 km Luftl<strong>in</strong>ie vomPatientenwohnort entfernt, wobei ausgeprägte regionale Unterschiede bestehen.Die Selbsthilfefähigkeit <strong>in</strong> den Aktivitäten des täglichen Lebens konnte deutlich gesteigertwerden (Zuwachs im Barthel-Index: 20 Punkte), womit die Ergebnisqualitätdeutschem wie <strong>in</strong>ternationalem Niveau entspricht. Am regulären Ende <strong>der</strong> Rehabilitationsmaßnahmewar bei 84,2% <strong>der</strong> Patienten e<strong>in</strong> vorbestehendes Mobilitätsdefizitverr<strong>in</strong>gert.85% <strong>der</strong> Patienten waren mit <strong>der</strong> Behandlung zufrieden (Schulnoten 1 bis 3). Auchdemente und depressive Patienten profitieren von <strong>der</strong> Behandlung, wenn auch imMittel <strong>in</strong> etwas reduziertem Ausmaß. Nach durchschnittlich 25 Tagen Behandlungkönnen 85% wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Privathaushalt <strong>zur</strong>ückkehren.Fazit• Die europaweit e<strong>in</strong>zigartige Datenbank dient versorgungspolitischen und wissenschaftlichenInteressen.• Zur Vere<strong>in</strong>heitlichung und Weiterentwicklung <strong>der</strong> Standards <strong>in</strong> Dokumentation undBehandlung geriatrischer Patienten hat das GiB-DAT-Projekt Entscheidendes beigetragen.• Trotz festgestellter deutlicher regionaler Unterschiede kann heute für <strong>Bayern</strong> vone<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>reichend wohnortnahen Versorgung mit stationärer geriatrischer Rehabilitationgesprochen werden.• Diese erfolgt auf qualitativ hohem mediz<strong>in</strong>ischem Niveau, auch im bundesweitenVergleich.• Depressionen und Demenzen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> genereller H<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsgrund für e<strong>in</strong>eerfolgreiche Rehabilitation.• Das e<strong>in</strong>geschlagene Konzept e<strong>in</strong>er anwen<strong>der</strong>freundlichen, patientenorientiertenKl<strong>in</strong>iksoftware (GERIDOC) hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen: Zum e<strong>in</strong>enkonnte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Datenbank e<strong>in</strong>e ungewöhnlich hohe Datenvollständigkeit und Repräsentativitäterzielt werden, zum an<strong>der</strong>en führte die bessere Kommunikations- undKoord<strong>in</strong>ationsstruktur im Kl<strong>in</strong>ikteam zu e<strong>in</strong>er für den Patienten unmittelbar spürbarenQualitätsverbesserung. Auch die Qualität <strong>der</strong> Überleitung vom stationären <strong>in</strong>den ambulanten Sektor konnte verbessert werden, da entsprechende Dokumentee<strong>in</strong>facher und vollständiger erzeugt werden können.AusblickSowohl GERIDOC als auch die statistischen Auswertungen s<strong>in</strong>d den teilnehmendenKl<strong>in</strong>iken so wertvoll geworden, dass die Datenbank nunmehr aus eigener Kraft unterLeitung <strong>der</strong> AFGiB fortgeführt wird. Das Softwareprogramm ist jetzt auch für außerbayerischeInteressenten zugänglich.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!