Standard-Gasgemische und -Prüfgase
Standard-Gasgemische und -Prüfgase
Standard-Gasgemische und -Prüfgase
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
54<br />
Konzentration [ ppm ]<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
spezialbehandelte Aluflasche<br />
0 12 24 36 48 60<br />
Zeit [ Monate ]<br />
unbehandelte Aluflasche
<strong>Gasgemische</strong>/<br />
<strong>Prüfgase</strong><br />
55
Gezielte Information durch Gefahrgutaufkleber <strong>und</strong> die neue (N) Schulterfarbgebung<br />
56
<strong>Gasgemische</strong> sind Druckgase, die aus mehreren Molekülarten<br />
bestehen <strong>und</strong> die homogen gemischt sind.<br />
<strong>Prüfgase</strong> sind eine Untergruppe der <strong>Gasgemische</strong>, an die<br />
bzgl. der Herstelltoleranz, der Meßunsicherheit <strong>und</strong> der Reinheit<br />
der Ausgangsprodukte besondere Anforderungen gestellt<br />
werden.<br />
Sie werden vorwiegend zur Kalibrierung von Meßgeräten<br />
eingesetzt. Darüber hinaus erfüllen sie aber noch wesentliche<br />
Aufgaben bei Verfahren <strong>und</strong> experimentellen Untersuchungen,<br />
für die <strong>Gasgemische</strong> genau definierter Zusammensetzung<br />
benötigt werden.<br />
Technische <strong>Gasgemische</strong> können gem. TRG 102, Anlage<br />
1 in Reingasflaschen gefüllt werden.<br />
<strong>Standard</strong>-<strong>Gasgemische</strong>/-<strong>Prüfgase</strong> sind vorwiegend ab<br />
Lager lieferbare Gemische.<br />
Erläuterung wichtiger Begriffe<br />
In den Richtlinien des Vereins Deutscher Ingenieure sind in<br />
VDI 3490 Blatt 1 die wichtigsten Definitionen aufgeführt:<br />
� Prüfgas:<br />
„Ein meistens verdichtetes Gasgemisch, das in der Regel<br />
aus einem Gr<strong>und</strong>gas <strong>und</strong> aus einer oder mehreren Beimengungen<br />
besteht.“<br />
� Gr<strong>und</strong>gas:<br />
„Ein reines Gas oder Gasgemisch, das in der Regel als<br />
Hauptbestandteil die zur Kalibrierung bestimmten Beimengungen<br />
ergänzt.“<br />
� Beimengung:<br />
„Ein gas- oder dampfförmiger Bestandteil eines <strong>Prüfgase</strong>s,<br />
der qualitäts- <strong>und</strong> quantitätsmäßig bekannt ist <strong>und</strong> unmittelbar<br />
zur Prüfung <strong>und</strong> Kalibrierung benutzt wird.“<br />
Abgasuntersuchung mit Eichgasen<br />
(= <strong>Prüfgase</strong> mit besonderer Qualifikation)<br />
<strong>Gasgemische</strong>/<strong>Prüfgase</strong><br />
Zur eindeutigen Beschreibung eines <strong>Gasgemische</strong>s/<strong>Prüfgase</strong>s<br />
wird nicht nur die Art des Gr<strong>und</strong>gases <strong>und</strong> der Beimengung(en),<br />
sondern auch eine Angabe zum Stoffmengenanteil<br />
bzw. zur Konzentration benötigt.<br />
� Stoffmengenanteil:<br />
Ist das Verhältnis der Stoffmenge der Beimengung zur<br />
Summe der Stoffmengen aller Bestandteile des <strong>Prüfgase</strong>s.<br />
� Konzentration:<br />
Stellt das Verhältnis der Quantität dieser Beimengung zum<br />
Volumen der Mischphase dar.<br />
Zur eindeutigen Kennzeichnung sind folgende Angaben<br />
möglich:<br />
– Stoffmengenanteil,<br />
z.B. mol/mol, mmol/mol, µmol/mol = ppm<br />
– Volumenanteil, z.B. m 3 /m 3 , l/m 3 , ml/m 3 = ppm<br />
– Massenkonzentration, z.B. kg/m 3 , g/m 3 , mg/m 3<br />
– Volumenkonzentration, z.B. m 3 /m 3 , l/m 3 , ml/m 3<br />
– Stoffmengenkonzentration, z.B. mol/m 3 , mol/l, mmol/l<br />
Dabei sind Volumenangaben stets auf den Normzustand<br />
(1,013 bar; 273,15 K) bezogen. Volumenanteilen sind ideale<br />
Gasvolumina (= Molanteile) zugr<strong>und</strong>egelegt.<br />
57
Herstellung von <strong>Prüfgase</strong>n<br />
Ausgangsprodukte<br />
Für die Herstellung von <strong>Prüfgase</strong>n werden Gase hoher<br />
Reinheit <strong>und</strong> Dämpfe von reinen Flüssigkeiten eingesetzt.<br />
Neben den Reingasen aus unserem Lieferprogramm stehen<br />
zahlreiche weitere Substanzen als Beimengungen zur Verfügung.<br />
Gegenüber der Zusammensetzung spielt die Reinheit bei<br />
<strong>Gasgemische</strong>n oft eine untergeordnete Rolle. Sie ist naturgemäß<br />
begrenzt durch die Reinheit der für die Mischung verwendeten<br />
Reingase. Ausgehend von den dort gegebenen<br />
Größenordnungen sind auch Gehalte an möglicherweise unerwünschten<br />
Beimengungen in <strong>Gasgemische</strong>n zu erwarten.<br />
Sollte eine Anwendung (z.B. Geiger-Müller-Zählrohre, Ionisationskammern<br />
o.ä.) hier besonders anspruchsvoll sein, so kann<br />
dies auf Wunsch bei der Herstellung eines Gemisches durch<br />
Festlegung besonders hoher Reinheitsanforderungen berücksichtigt<br />
werden.<br />
Technische Machbarkeit<br />
Je nach K<strong>und</strong>enwunsch können <strong>Prüfgase</strong> mit einer oder<br />
mehreren Beimengungen in einem Gr<strong>und</strong>gas vom unteren<br />
ppb- bis zum %-Bereich hergestellt werden.<br />
Linde hat Erfahrungen mit mehr als 200 reinen Gasen oder<br />
Dämpfen als Beimengungen für <strong>Gasgemische</strong>. Die sich aus<br />
dieser Zahl ergebenden theoretischen Kombinationsmöglichkeiten<br />
von bis zu 20 Beimengungen in einem Druckgasbehälter<br />
erreichen eine Anzahl größer 10 26 .<br />
In der Praxis ergeben sich Einschränkungen bzgl. der<br />
Mischung verschiedener Gasarten miteinander oder bzgl. des<br />
höchstmöglichen Fülldrucks durch Sicherheitsmaßgaben,<br />
aber auch durch chemische oder physikalische Gesetzmäßigkeiten.<br />
Gegebenenfalls sind, abhängig von der Konzentration,<br />
Fülldruckreduzierungen erforderlich, wenn Dämpfe von Flüssigkeiten<br />
oder andere leicht kondensierbare Stoffe als Beimengungen<br />
gewünscht werden.<br />
Bei diesen Entscheidungen stehen dem Anwender unsere<br />
langjährigen Erfahrungen zur Verfügung.<br />
Behälter- <strong>und</strong> Ventilauswahl<br />
Üblicherweise werden Druckgasbehälter aus Stahl oder<br />
Aluminiumlegierungen, in Ausnahmefällen auch aus Edelstahl,<br />
eingesetzt.<br />
58<br />
Ventilwerkstoff ist je nach Materialverträglichkeit Messing<br />
oder Edelstahl. Von der Bauart her werden vorwiegend Membranventile<br />
verwendet.<br />
Entleerung <strong>und</strong> gasartspezifische Zuordnung bei der<br />
Vorbereitung von Prüfgasflaschen für korrosive Gemische<br />
Behältervorbehandlung<br />
Je nach Anforderungen wird die Innenoberfläche der Behälter<br />
mit unterschiedlichen Methoden bearbeitet. Unabhängig<br />
davon werden Prüfgasbehälter vor der Befüllung einem umfangreichen<br />
Spül-/Evakuierzyklus bei gleichzeitiger Erwärmung<br />
der Druckgasflaschen unterzogen. Damit wird erreicht, daß<br />
auch Spuren von Gasen, Dämpfen <strong>und</strong> speziell Feuchte bis<br />
unter die analytische Nachweisgrenze entfernt werden.<br />
In besonderen Fällen (z.B. bei Gemischen mit niedrigen<br />
korrosiven Anteilen) wird der Spülvorgang durch eine Feuchtemessung<br />
kontrolliert. Nur eine so aufwendige <strong>und</strong> konsequente<br />
Behältervorbehandlung ermöglicht die Herstellung stabiler<br />
<strong>Prüfgase</strong>.<br />
Herstellmethoden<br />
Die Auswahl der Herstellmethode richtet sich u.a. nach<br />
den geforderten Herstelltoleranzen. Für die Herstellung von
<strong>Gasgemische</strong>n/<strong>Prüfgase</strong>n in Druckgasbehältern werden bei<br />
Linde üblicherweise folgende Methoden eingesetzt:<br />
� Gravimetrische Methode<br />
Bei der gravimetrischen Herstellung werden modernste<br />
hochauflösende Präzisionswaagen mit hoher Tragkraft eingesetzt.<br />
Damit ist der direkte Bezug der eingewogenen<br />
Gase zur Basisgröße „kg“ bzw. „mol“ gegeben. Prüfgasgemische<br />
im ppm-Bereich können gegebenenfalls unter Verwendung<br />
geeigneter „Vorgemische“ gravimetrisch hergestellt<br />
werden.<br />
� Volumetrisch-gravimetrische Methode<br />
Bei dieser Herstellmethode handelt es sich um ein kombiniertes<br />
Verfahren. Es wird meistens dann angewandt,<br />
wenn Beimengungen in kleinsten Dosierungen, z.B. mit<br />
gasdichten Spritzen, einem Gr<strong>und</strong>gas zugegeben werden.<br />
� Manometrische Methode<br />
Hier werden die Druckänderungen nach Zugabe der einzelnen<br />
Beimengungen bzw. des Gr<strong>und</strong>gases gemessen.<br />
Dazu werden Präzisionsmanometer verwendet.<br />
Homogenisierung<br />
Nach dem Füllvorgang wird das Gasgemisch in einem<br />
zusätzlichen Arbeitsschritt homogenisiert. Einmal homogenisierte<br />
<strong>Gasgemische</strong> entmischen sich nicht mehr, wie durch<br />
theoretische Überlegungen <strong>und</strong> zahlreiche Versuche bewiesen<br />
wurde. Das gilt natürlich nur, solange die Kondensationstemperatur<br />
einer Beimengung nicht unterschritten wird. (Entsprechend<br />
temperaturempfindliche Gemische sind speziell gekennzeichnet!)<br />
Qualitätssicherung<br />
Die Zusammensetzung von <strong>Gasgemische</strong>n läßt sich nach<br />
zwei Methoden ermitteln:<br />
Einerseits durch genaue Mengenkontrolle der Beimengungen<br />
beim Füllvorgang <strong>und</strong> andererseits durch Gasanalyse des<br />
fertigen Gemisches.<br />
Beide Methoden haben spezifische Vor- <strong>und</strong> Nachteile:<br />
Während die Kontrolle der bei der Mischung dosierten<br />
Gasmengen häufig z.B. mit einer Waage hochgenau erfolgen<br />
kann, ist dieser Vorgang nur schwer beweiskräftig dokumentierbar<br />
<strong>und</strong> naturgemäß für jedes Gemisch nur einmal möglich.<br />
<strong>Gasgemische</strong>/<strong>Prüfgase</strong><br />
Endkontrolle von Prüfgasflaschen<br />
Demgegenüber ist das Ergebnis der Gasanalyse meist ungenauer<br />
als das der Abfüllung, aber eben sehr gut dokumentierbar<br />
<strong>und</strong> (fast) beliebig oft wiederholbar, so daß in der Regel<br />
deren Ergebnis bei der Anwendung eines Gemisches in der<br />
Meßtechnik bevorzugt wird.<br />
Für die Durchführung der analytischen Kontrolle ist ein vielfältiger<br />
<strong>und</strong> moderner Analysengerätepark erforderlich. Bei<br />
Linde werden zur Qualitätskontrolle u.a. folgende Geräte /Verfahren<br />
eingesetzt:<br />
� Gaschromatographie mit einer Vielzahl von Detektorsystemen<br />
� Optische Methoden (FTIR, IR, UV-VIS)<br />
� Chemilumineszenzverfahren<br />
� spezielle Sauerstoff- <strong>und</strong> Feuchtemeßsysteme<br />
� Massenspektrometrie<br />
� Atomabsorptionsspektrometrie<br />
� Induktiv gekoppelte Plasmaspektrophotometrie<br />
� Ionenchromatographie<br />
� Naßchemische Absolutverfahren<br />
Für die Absicherung der Meßergebnisse werden folgende<br />
Wege beschritten:<br />
� Einsatz eigener Kalibrierstandards, die auf einer speziellen<br />
hochempfindlichen, mechanischen Balkenwaage gefertigt<br />
werden.<br />
� Verwendung national <strong>und</strong> international verfügbarer<br />
<strong>Standard</strong>s<br />
(B<strong>und</strong>esanstalt für Materialforschung <strong>und</strong> -prüfung/BAM,<br />
National Institute of <strong>Standard</strong>s and Technology/NIST,<br />
Nederlands Meetinstituut/NMi).<br />
� Durchführung naßchemischer Absolutmethoden<br />
nach DIN/VDI<br />
� Vergleichsmessungen bei internen <strong>und</strong> externen Ringanalysen<br />
59
Zertifikat<br />
Die <strong>Prüfgase</strong> mit enger Herstelltoleranz werden mit Herstell-<br />
oder Analysenzertifikat, <strong>Prüfgase</strong> der Klassen 1 <strong>und</strong> 2<br />
mit Analysenzertifikat geliefert. Es enthält alle Angaben, die<br />
von nationalen <strong>und</strong> internationalen Gremien zur Charakterisierung<br />
eines <strong>Prüfgase</strong>s empfohlen werden (DIN 51895,<br />
Ausgabe März 1987; VDI 3490, Blatt 2; ISO 6141 - 1984):<br />
� Aussteller der Bescheinigung<br />
� K<strong>und</strong>endaten<br />
� Soll- <strong>und</strong> Ist-Werte mit Angaben zur Meßunsicherheit/<br />
Herstelltoleranz<br />
� Daten des Druckgasbehälters <strong>und</strong> der Füllung<br />
� Herstellmethode<br />
� Technische Hinweise einschließlich Herstelldatum<br />
<strong>und</strong> zeitliche Haltbarkeit (Stabilitätsdauer)<br />
Das Original dieses Zertifikates wird jeder Prüfgasflasche in<br />
einem Anhänger mitgegeben.<br />
Darüber hinaus können <strong>Prüfgase</strong> mit zusätzlichem Vergleich<br />
zu Referenzstandards geliefert werden:<br />
� <strong>Prüfgase</strong> für die Automobilindustrie mit direktem Meßwertvergleich<br />
gegen verfügbare Gasestandards des NIST<br />
� Methan <strong>und</strong> methanhaltige <strong>Prüfgase</strong> mit amtlichem Zertifikat<br />
über den Brennwert <strong>und</strong>/oder die Normdichte<br />
� <strong>Prüfgase</strong> für die Abgasuntersuchung (CO, CO 2, C 3H 8), die<br />
in Gegenwart eines Eichbeamten gegen BAM-zertifizierte<br />
Kalibriergase gemessen werden.<br />
Stabilität<br />
Stabilität ist der Zeitraum, in dem sich die Zusammensetzung<br />
des <strong>Prüfgase</strong>s bzgl. der Beimengungen nur innerhalb<br />
der angegebenen Meßunsicherheit (siehe Zertifikat) ändern<br />
darf.<br />
60<br />
Versandfertige Prüfgasflaschen mit angehängtem<br />
Analysenzertifikat<br />
Diese Angabe ist notwendig, da sich in der Praxis gezeigt hat,<br />
daß sich Prüfgasbeimengungen im Verlaufe der Zeit<br />
� durch Reaktion mit der Behälterinnenwand chemisch<br />
umsetzen können<br />
� aus physikalischen Gründen (z.B. hohes Dipolmoment des<br />
Moleküls) durch Adsorption an die Behälterinnenwand verstärkt<br />
anlagern<br />
� wegen der Instabilität von Molekülen unter Druck verändern<br />
(z.B. Stickoxide).<br />
Die im Analysenzertifikat angegebenen Stabilitätszeiträume<br />
basieren auf eigenen Langzeitbeobachtungen an Testreihen<br />
<strong>und</strong> werden ständig durch neue Untersuchungen aktualisiert.<br />
Daraus resultierende neue Erkenntnisse kommen unmittelbar<br />
dem Anwender unserer <strong>Prüfgase</strong> zugute. <strong>Prüfgase</strong> mit kritischen<br />
Beimengungen hinsichtlich der Stabilität werden insbesondere<br />
bei niedrigen Stoffmengenanteilen vor ihrer Auslieferung<br />
einer wiederholten Stabilitätsbeobachtung unterzogen.<br />
Dieses Vorgehen bedingt zwar eine verlängerte Lieferzeit, wird<br />
aber im Interesse des K<strong>und</strong>en zur Qualitätsabsicherung bevorzugt.<br />
Die unten stehende Graphik zeigt den in der Praxis beobachteten<br />
zeitlichen Funktionsverlauf von 0,4 ppm H 2S, Gr<strong>und</strong>gas<br />
Stickstoff. � gibt den Verlauf in einer einfach behandelten<br />
Aluminiumflasche wieder, � dagegen den in einer Aluminiumflasche,<br />
die nach einem speziellen, von Linde entwickelten<br />
Verfahren vorbehandelt wurde. Solche Behälter werden routinemäßig<br />
für besonders empfindliche <strong>Prüfgase</strong> eingesetzt.<br />
Konzentration [ ppm ]<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
spezialbehandelte Aluflasche<br />
0 12 24 36 48 60<br />
Zeit [ Monate ]<br />
unbehandelte Aluflasche �<br />
Einfluß der Qualität von Druckgasbehältern<br />
auf die Stabilität von <strong>Prüfgase</strong>n<br />
(Sollwert: 0,4 ppm Schwefelwasserstoff in Stickstoff)<br />
�
Gravimetrische Einzelflaschenabfüllung<br />
Unsicherheit der Beimengungsangabe von <strong>Prüfgase</strong>n<br />
Angaben über die Zusammensetzung eines <strong>Prüfgase</strong>s<br />
können sowohl aus der Mischprozedur als auch durch<br />
gasanalytische Kontrolle gewonnen werden.<br />
Je nach verwendeter Methode, durchgeführtem Aufwand<br />
<strong>und</strong> gewünschter Zusammensetzung erstrecken<br />
sich die dabei erreichbaren Unsicherheiten von etwa 0,1<br />
bis 10 Prozent relativ zum angegebenen Wert.<br />
Zur Erfüllung unterschiedlicher Anforderungen an Herstelltoleranz<br />
<strong>und</strong> Meßunsicherheit von <strong>Prüfgase</strong>n sind 4<br />
verschiedene Prüfgasklassen lieferbar.<br />
Die in der Tabelle aufgeführten Angaben stellen Richtwerte<br />
dar. So können sich z.B. Abweichungen bei der Herstelltoleranz<br />
ergeben, bei Beimengungen wie Helium oder<br />
Wasserstoff aufgr<strong>und</strong> des geringen Molekulargewichts.<br />
Gleiches kann zutreffen bei kleinen Behältern aufgr<strong>und</strong> der<br />
geringeren Einwaagen. Auch kann die Meßunsicherheit bei<br />
„Vielkomponenten“-Gemischen abweichen. Die individuellen<br />
Unsicherheiten sind im Zertifikat angegeben.<br />
<strong>Gasgemische</strong>/<strong>Prüfgase</strong><br />
<strong>Prüfgase</strong> mit enger Herstelltoleranz (PEH)<br />
sind in zwei Gruppen einzuteilen:<br />
� PEH’s, die einzeln auf einer speziellen hochauflösenden<br />
Balkenwaage unter Ausschaltung aller vermeidbaren<br />
Fremdeinflüsse hergestellt werden. (Der Mischvorgang wird<br />
ausschließlich zur Erzielung geringer Herstelltoleranzen<br />
optimiert). Die Zusammensetzung ergibt sich aus den<br />
Daten der Einwaagen. Sie ist in der Regel wesentlich<br />
genauer als die zusätzlich aus Plausibilitätsgründen durchgeführte<br />
Gasanalyse. Allerdings muß vorausgesetzt werden,<br />
daß auch der Beitrag der Wechselwirkung zwischen<br />
Gasphase <strong>und</strong> Behälterinnenoberfläche innerhalb der<br />
genannten Herstelltoleranzen bleibt. Diese Gemische finden<br />
vorzugsweise Anwendung als Linde-interne <strong>Standard</strong>s<br />
zur Absicherung von <strong>Prüfgase</strong>n der anderen Klassen.<br />
� PEH’s, die einzeln auf einer hochempfindlichen elektronischen<br />
Waage hergestellt werden. Der Mischvorgang ist auf<br />
die Erzielung einer möglichst geringen Herstelltoleranz optimiert.<br />
Außerdem wird durch einen entsprechend aufwendigen<br />
Kalibriergasvergleich eine Meßunsicherheit von<br />
±1 % rel. erreicht.<br />
Prüfgasklassen<br />
Klasse Anteil der Beimengung Herstelltoleranz Meßunsicherheit<br />
PEH 1 - 99 ppm ± 2 % rel.<br />
100 - 999 ppm ± 1 % rel.<br />
0,1 - 4,9 % ± 0,5 % rel.<br />
5 - 50 % ± 0,1 % rel.<br />
±1 % rel. **<br />
1 1 - 99 ppm ± 10 % rel. 2 - 5 % rel.<br />
100 - 999 ppm ± 5 % rel. 2 % rel.<br />
0,1 - 4,9 % ± 2 % rel. 2 % rel.<br />
5 - 50 % ± 1 % rel. 1 % rel.<br />
2 100 - 999 ppm ± 10 % rel. ± 5 % rel.<br />
0,1 - 4,9 % ± 5 % rel. ± 2 % rel.<br />
5 - 50 % ± 2 % rel. ± 2 % rel.<br />
3 0,1 - 4,9 % ± 10 % rel. *<br />
5 - 50 % ± 5 % rel. *<br />
* nur aus Sicherheitsgründen chargenweise analytisch überprüft<br />
** soweit analytische Kontrolle erfolgt<br />
(d. h. die Meßunsicherheit kleiner als die Herstelltoleranz ist)<br />
}<br />
61
<strong>Prüfgase</strong> der Klasse 1<br />
werden einzeln oder chargenweise, in der Regel gravimetrisch<br />
hergestellt <strong>und</strong> einzeln analysiert. Die Zusammensetzung<br />
ergibt sich aus den Analysendaten. Bei dieser Herstellmethode<br />
liegen die Abweichungen zwischen Soll- <strong>und</strong> Istwert<br />
bei 1 bis 10 Prozent. Die relative Meßunsicherheit beträgt je<br />
nach Gehalt <strong>und</strong> Art der Beimengung 1 bis 5 Prozent.<br />
<strong>Prüfgase</strong> der Klasse 2<br />
werden chargenweise abgefüllt <strong>und</strong> vorwiegend einzeln<br />
analysiert. Die Zusammensetzung ergibt sich aus den Analysendaten.<br />
Durch die rationelle chargenweise Abfüllung kann<br />
die Abweichung zwischen Soll- <strong>und</strong> Istwert im Bereich von 2<br />
bis 10 % liegen, die relative Meßunsicherheit bewegt sich im<br />
Bereich von 2 bis 5 Prozent.<br />
<strong>Prüfgase</strong> der Klasse 3<br />
werden chargenweise abgefüllt <strong>und</strong> nur unter sicherheitstechnischen<br />
Aspekten analytisch überprüft. Die Zusammensetzung<br />
wird aus den Fülldaten ermittelt. Die relative Herstelltoleranz<br />
liegt zwischen 5 <strong>und</strong> 10 %.<br />
62<br />
Flüssiggemische<br />
In einer Druckgasflasche können <strong>Gasgemische</strong> sowohl<br />
ausschließlich in der Gasphase, als auch „unter Druck verflüssigt“<br />
vorliegen, d.h. der überwiegende Anteil des Gemisches<br />
liegt dann als Flüssigkeit vor (Dichteverhältnisse zwischen<br />
Gas- <strong>und</strong> Flüssigphase liegen grob bei 1:1000).<br />
Beimengungen mit niedrigen Dampfdrücken erlauben bei<br />
gasförmigen Füllungen nur entsprechend niedrige Fülldrücke<br />
<strong>und</strong> damit nur eine geringe verfügbare Menge des jeweiligen<br />
<strong>Prüfgase</strong>s. Werden größere Mengen solcher Gemische benötigt,<br />
ist die Bereitstellung in flüssiger Form vorteilhaft.<br />
Für die Entnahme des <strong>Prüfgase</strong>s aus Flüssigfüllungen gibt<br />
es folgende Möglichkeiten:<br />
� Ist der Druckgasbehälter mit einem normalen Flaschenventil<br />
ausgerüstet, kann aus dem auf den Kopf gestellten<br />
Behälter Flüssigphase entnommen werden.<br />
� Ist das Flaschenventil mit einem Steigrohr ausgerüstet, befördert<br />
der über der Flüssigphase stehende Dampfdruck<br />
Flüssigkeit bei aufrecht stehendem Behälter aus dem<br />
Ventil.<br />
� Ist die Prüfgasflasche mit einem Doppelventil mit Steigrohr<br />
ausgerüstet, kann die Flüssigentnahme durch Druckbeaufschlagung<br />
mit einem Inertgas, vorzugsweise Helium, eingestellt<br />
werden.<br />
Palettenabfüllung mit angeschlossener Analyseneinheit Analytische Qualitätskontrolle von <strong>Prüfgase</strong>n
In den beiden erstgenannten Fällen kann ebenfalls mit<br />
einem Druckpolster gearbeitet werden, das zweckmäßigerweise<br />
vom Gasehersteller aufgebracht werden sollte.<br />
Bei unterschiedlichen Dampfdrücken der beteiligten Beimengungen<br />
reichern sich die leichter flüchtigen in der Gasphase,<br />
die schwerer flüchtigen in der Flüssigphase an. Das<br />
heißt, die homogene Verteilung der Beimengungen in der<br />
Gesamtmenge ist während der Entnahme nicht mehr streng<br />
erfüllt. Daraus folgt, daß sich die Zusammensetzung des Gemisches<br />
während der Gasentnahme kontinuierlich ändert, je<br />
nachdem, ob aus der Gas- oder der Flüssigphase entnommen<br />
wird. Um die Änderung bei der Entnahme zu minimieren,<br />
sollte wie oben beschrieben vorgegangen werden.<br />
Die dem Behälter entnommene Flüssigphase kann direkt<br />
oder auch nach totaler Verdampfung weiter verwendet werden.<br />
Für vollständig bekannte Entnahmebedingungen lassen<br />
sich die Änderungen der quantitativen Zusammensetzung<br />
während der Entnahme berechnen.<br />
Behälter für <strong>Gasgemische</strong>/<strong>Prüfgase</strong><br />
Lieferarten<br />
<strong>Gasgemische</strong>/<strong>Prüfgase</strong><br />
Gasgemisch-/Prüfgasfüllungen werden vorzugsweise in<br />
Linde-Leihflaschen geliefert. Hierfür werden geeignete Behälterwerkstoffe<br />
ausgewählt. Behälterwerkstoff <strong>und</strong> Behältervorbehandlung<br />
sind auf das Gemisch abgestimmt.<br />
Deshalb sollte für Gasgemischfüllungen möglichst nicht auf<br />
k<strong>und</strong>eneigene Behälter zurückgegriffen werden.<br />
Mit der Einführung der in der Tabelle aufgeführten Hochdruckflaschen<br />
aus Edelstahl konnte das Lieferangebot für<br />
empfindliche <strong>Prüfgase</strong>, insbesondere im Bereich der niedrigen<br />
Stoffmengenanteile, deutlich erweitert werden. Darüber hinaus<br />
war mit dem Einsatz der Edelstahlflaschen die Aufnahme neuer<br />
Prüfgasbeimengungen in das Lieferprogramm möglich.<br />
<strong>Prüfgase</strong> werden überwiegend in Einzelanfertigung nach<br />
den Angaben unserer K<strong>und</strong>en hergestellt. Eine Reihe von<br />
<strong>Standard</strong>-<strong>Prüfgase</strong>n sind jedoch ab Lager lieferbar (siehe<br />
Tabellen „Linde <strong>Standard</strong>-<strong>Gasgemische</strong> <strong>und</strong> -<strong>Prüfgase</strong>“,<br />
Seite 67).<br />
Raum- Außen- Länge mit Leergewicht Behälter- max. Füll- Füllmenge<br />
inhalt Ø Kappe des kompl. werkstoff druck der<br />
Behälters Druckgasbehälter<br />
Liter ca. mm ca. mm ca. kg ca. bar<br />
2 118 460 2 AL 200 Fülldruck <strong>und</strong><br />
10 140 1100 11,5 AL 200 -menge hängen<br />
10 140 970 16 LS 200 von der jeweiligen<br />
10 140 1030 19 NS 150 Zusammensetzung<br />
10 219 590 32 ES 200 des <strong>Prüfgase</strong>s ab.<br />
40 229 1560 45 AL 200<br />
40 204 1730 78 NS 150<br />
40 219 1560 81 ES 200<br />
50 229 1640 67 LS 200<br />
12 x 40 760 x 965 1842 950 LS 200<br />
12 x 50 760 x 965 1842 1057 LS 200<br />
Linde minican ® -Druckgasdosen (Einwegbehälter)<br />
1 80 270 0,15 AL 12 ca. 12 Liter<br />
LS = Vergüteter Stahl<br />
NS = Stahl mit einer Mindeststreckgrenze ≤ 390 N/mm 2 (max. Fülldruck 150 bar)<br />
AL = Aluminiumlegierung<br />
ES = Edelstahl<br />
63
Was ist bei Gasgemisch-/Prüfgasbestellungen<br />
zu beachten?<br />
� Zusammensetzung des Gemisches<br />
� Beimengung(en)<br />
� Stoffmengenanteil/Konzentration<br />
� Einheit (z.B. ppm, %)<br />
� Gr<strong>und</strong>gas<br />
� Gewünschte Prüfgasklasse<br />
� Anforderung an die Meßunsicherheit<br />
� Anforderung an die Herstelltoleranz<br />
(soweit erforderlich)<br />
� Besondere Anforderungen an die Herstelltoleranz,<br />
z.B. definierter Wert darf nicht über- oder<br />
unterschritten werden.<br />
� Einhaltung von Nebenbestandteilen, z.B. über<br />
den Meßwert der Beimengung hinausgehende<br />
analytische Kontrollen<br />
� Verwendung von Ausgangsstoffen bestimmter<br />
Reinheit<br />
� Flaschengröße<br />
� Anzahl Flaschen<br />
� Besondere Versandwünsche<br />
� Sonstige Vorgaben<br />
64<br />
Charakterisierung von Gasgemisch-/Prüfgasflaschen<br />
Gasgemisch/Prüfgas<br />
Flaschenfarbe:<br />
Zylindrischer Teil:<br />
Flaschenschulter<br />
Brillantblau RAL 5007<br />
(gem. EN 1089 Teil 3): Gelb RAL 1018<br />
für giftige <strong>und</strong>/oder korrosive Gemische<br />
Rot RAL 3000<br />
für brennbare Gemische<br />
Hellblau RAL 5012<br />
für oxidierende Gemische<br />
Prägung:<br />
Leuchtendes Grün RAL 6018<br />
für inerte Gemische<br />
Gasgemisch oder Gasgemisch K<br />
bzw. Prüfgas oder Prüfgas K<br />
Aufkleber: Gasarten in der Reihenfolge ihres Anteils im Gemisch<br />
Ventilanschluß: nach DIN 477:<br />
Prüfgas M 19 x 1,5 LH (O2 ≤ 21 %)<br />
G 3/4 (O2 > 21 %)<br />
Gasgemisch W 21,80 x 1/14 LH (O2 ≤ 21 %)<br />
G 3/4 (O2 > 21 %)<br />
<strong>Gasgemische</strong> nach TRG 102, Anlage 1 („Techn. <strong>Gasgemische</strong>“)<br />
Flaschenfarbe:<br />
Zylindrischer Teil:<br />
Flaschenschulter<br />
Grau RAL 7037<br />
bzw. wie Reingas<br />
(gem. EN 1089 Teil 3): wie Reingas<br />
Prägung: wie Reingas<br />
Aufkleber: Gasarten in der Reihenfolge ihres Anteils im Gemisch<br />
Ventilanschluß: wie Reingas gemäß DIN 477<br />
Bei Lieferungen in das Ausland können landesspezifische Anforderungen erfüllt<br />
werden.<br />
Analytische Qualitätskontrolle von <strong>Prüfgase</strong>n
Liste der möglichen Beimengungen<br />
Die in der Liste aufgeführten Stoffe sind Beispiele für die wichtigsten<br />
bei Linde bevorrateten Gase <strong>und</strong> Dämpfe von Flüssigkeiten<br />
zur Verwendung in der Prüfgasfertigung.<br />
Acetaldehyd<br />
Aceton<br />
Acetylen (Ethin)<br />
Acrolein<br />
Acrylnitril<br />
Ammoniak<br />
Anilin<br />
Argon<br />
Arsin<br />
Benzol<br />
Bortrichlorid<br />
Bromchlordifluormethan (R 12 B 1)<br />
Bromethen (Vinylbromid)<br />
Brommethan (Methylbromid)<br />
Bromtrifluormethan (R 13 B 1)<br />
Bromwasserstoff<br />
1,2-Butadien<br />
1,3-Butadien<br />
Butan (n-Butan)<br />
1-Buten<br />
cis-2-Buten<br />
trans-2-Buten<br />
1-Butin<br />
2-Butin<br />
Butylacetat<br />
tert.-Butylmercaptan<br />
tert.-Butylmethylether (MTB)<br />
Carbonylsulfid (Kohlenoxidsulfid)<br />
Chlor<br />
Chlordifluormethan (R 22)<br />
Chlorethan (Ethylchlorid)<br />
Chlorethen (Vinylchlorid)<br />
Chlorjodmethan<br />
Chlormethan (Methylchlorid)<br />
Chlorpentafluorethan (R 115)<br />
Chlortrifluormethan (R 13)<br />
Chlorwasserstoff<br />
Cyanwasserstoff<br />
Cyclohexan<br />
Cyclohexanon<br />
Cyclopropan<br />
Decan<br />
Desfluran<br />
Deuterium<br />
Diboran<br />
Dibrommethan (Methylenbromid)<br />
1,4-Dichlor-2-buten (cis-/trans-)<br />
Dichlordifluormethan (R 12)<br />
1,1-Dichlorethan<br />
1,2-Dichlorethan<br />
Dichlorfluormethan (R 21)<br />
Dichlormethan (Methylenchlorid)<br />
Dichlorsilan<br />
1,2-Dichlortetrafluorethan (R 114)<br />
Diethylsulfid<br />
1,1-Difluorethan (R 152 a)<br />
Dijodmethan (Methylenjodid)<br />
Dimethylamin<br />
Dimethylether<br />
2,2-Dimethylpropan (Neopentan)<br />
Dimethylsulfid<br />
Distickstoffmonoxid (Lachgas,<br />
Stickoxydul)<br />
Enfluran<br />
Ethan<br />
Ethanol (Ethylalkohol)<br />
Ethen (Ethylen)<br />
Ethylacetat<br />
Ethylamin<br />
Ethylenoxid (Oxiran)<br />
Ethylmercaptan<br />
Ethylmethylketon<br />
FAM-Benzin (nach DIN 51635)<br />
Fluor<br />
Fluormethan (R 41)<br />
Fluorwasserstoff<br />
Formaldehyd<br />
Halothan<br />
Helium<br />
Helium-3<br />
Heptan<br />
Hexafluorethan ( R 116)<br />
Hexan<br />
Isobutan (i-Butan)<br />
Isobuten (i-Buten, Isobutylen)<br />
Isofluran<br />
Isopropylacetat<br />
Jodethan<br />
Jodmethan<br />
Kohlendioxid<br />
Kohlenstoff-13-dioxid ( 13 CO 2)<br />
Kohlenmonoxid<br />
Kohlenmonoxid-18 (C 18 O)<br />
Kohlenstoff-13-monoxid ( 13 CO)<br />
Krypton<br />
Methan<br />
Methanol<br />
Methoxyfluran<br />
Methylamin<br />
2-Methylbutan<br />
3-Methyl-1-buten<br />
Methylmercaptan<br />
2-Methylpentan<br />
2-Methylvinylether<br />
<strong>Gasgemische</strong>/<strong>Prüfgase</strong><br />
Diese Liste wird aus laufenden Entwicklungsarbeiten <strong>und</strong> auf<br />
K<strong>und</strong>enwunsch ständig erweitert.<br />
Neon<br />
Nonan<br />
Octafluorcyclobutan (R C318)<br />
Octafluorpropan (R 218)<br />
Octan<br />
Pentan<br />
1-Penten<br />
2-Penten (cis-/trans-)<br />
Phosgen<br />
Phosphin<br />
Propadien (Allen)<br />
Propan<br />
1-Propanol<br />
2-Propanol<br />
Propen (Propylen)<br />
Propin (Methylacetylen)<br />
Sauerstoff<br />
Schwefeldioxid<br />
Schwefelhexafluorid<br />
Schwefelkohlenstoff<br />
Schwefelwasserstoff<br />
Sevofluran<br />
Silan<br />
Stickstoff<br />
Stickstoffdioxid/Distickstofftetroxid<br />
Stickstoffmonoxid<br />
Styrol<br />
1,1,1,2-Tetrachlorethan<br />
1,1,2,2-Tetrachlorethan<br />
Tetrachlormethan<br />
Tetrafluormethan (R 14)<br />
Tetrahydrothiophen<br />
Toluol<br />
Tribrommethan (Bromoform)<br />
1,1,1-Trichlorethan<br />
1,1,2-Trichlorethan<br />
Trichlorethen<br />
Trichlorfluormethan (R 11)<br />
Trichlormethan (Chloroform)<br />
1,1,2-Trichlortrifluorethan (R 113)<br />
Trifluormethan (R 23)<br />
Trimethylamin<br />
Wasserdampf<br />
Wasserstoff<br />
Xenon<br />
Xylol (o-, m- oder p-Xylol)<br />
65
Flaschenlager für Prüf- <strong>und</strong> Reingase<br />
66
Für Forschung, Technik, Medizin <strong>und</strong> Analytik hält Linde<br />
die notwendige Produktvielfalt an kurzfristig verfügbaren <strong>Standard</strong>-<strong>Gasgemische</strong>n<br />
<strong>und</strong> -<strong>Prüfgase</strong>n bereit. Die Bandbreite<br />
erstreckt sich dabei von modernen Lasergasgemischen über<br />
<strong>Gasgemische</strong> für die Medizin bzw. die Elektronikindustrie bis<br />
Beispiele für <strong>Gasgemische</strong>/<strong>Prüfgase</strong> in der Analytik<br />
<strong>Standard</strong>-<strong>Gasgemische</strong> <strong>und</strong> -<strong>Prüfgase</strong><br />
Produktbezeichnung Farbe Flaschenschulter Flaschengröße Füllmenge Anwendung<br />
Zusammensetzung Ventilanschluß Rauminhalt<br />
nach DIN 477 Liter m 3<br />
Synthetische Luft 10 2 Betriebsgas für GC-Detektoren<br />
KW-frei Leuchtendes Grün 50 10<br />
20 % Sauerstoff G 3/4 600 120 Spül- <strong>und</strong> Nullgas<br />
Rest Stickstoff für Probenahmeeinrichtungen<br />
C nH m ≤ 0,1 ppm Leuchtendes Grün 10 1,5 <strong>und</strong> Meßgeräte<br />
M 19 x 1,5 LH 50 7,5<br />
18 – 21 % Sauerstoff Leuchtendes Grün<br />
Rest Stickstoff M 19 X 1,5 LH 10 1,5<br />
30 – 40 % Sauerstoff Hellblau 10 2 Oxidansgas<br />
Rest Stickstoff G 3/4 50 10<br />
40 % Wasserstoff Rot 50 10 Brenngas für FID<br />
Rest Helium W 21,80 x 1/14 LH<br />
Rot 50 10<br />
M 19 x 1,5 LH<br />
P 10- /P 5-Gas P 10 Rot<br />
ECD P 5 Leuchtendes Grün<br />
10 /5 % Methan W 21,80 x 1/14 LH 50 10,9 Betriebsgase für die ECD-Analytik<br />
Rest Argon<br />
P 10-Gas Rot Betriebsgas für Proportionalzählrohre<br />
für Spektrometrie W 21,80 x 1/14 LH 50 10,9 zur Messung radioaktiver Strahlung<br />
10 % Methan<br />
Rest Argon Rot<br />
M 19 x 1,5 LH 50 7,5<br />
H 2 /Ar für Spektrometrie ≤ 2,9 % Leuchtendes Grün 10 2,1 Schutz-/Spülgas<br />
2 – 5 % Wasserstoff > 2,9 % Rot 50 10,5 für Funkenspektrometer<br />
Rest Argon W 21,80 x 1/14 LH<br />
4 % Stickstoff<br />
1,5 % Kohlendioxid Rot 10 1,4 11D - Kalibriergasgemisch<br />
4 % Ethan M 19 x 1,5 LH 50 6,8 zur Brennwertmessung<br />
1 % Propan mit Prozeßgaschromatographen<br />
0,2 % Butan<br />
0,2 % Isobutan<br />
0,05 % Pentan<br />
0,05 % Isopentan<br />
0,05 % 2,2-Dimethylpropan<br />
0,05 % Hexan<br />
Rest Methan<br />
10 % Methan Rot 10 2 Reagenzgas für AED<br />
Rest Stickstoff W 21,80 x 1/14 LH 50 10<br />
Weitere <strong>Gasgemische</strong> sind ab Lager verfügbar oder können auf Anfrage gefertigt werden.<br />
zu den jeweils aktuellen Prüf-/Kalibriergasen für die Emissions<strong>und</strong><br />
Immissionsmessung, sowie für die Analytik bzw. Spurenanalytik.<br />
Beispiele dazu sind den folgenden Tabellen zu entnehmen.<br />
67
Beispiele für <strong>Prüfgase</strong> in der Emissions- <strong>und</strong> Immissionsmessung<br />
Produktbezeichnung Farbe Flaschenschulter Flaschengröße Füllmenge Anwendung<br />
Zusammensetzung Ventilanschluß Rauminhalt<br />
nach DIN 477 Liter m 3<br />
1/2,5/4/8 % Sauerstoff Leuchtendes Grün Emissionsmessungen an<br />
Rest Stickstoff M 19 x 1,5 LH 10 1,5 Feuerungsanlagen gemäß den<br />
gesetzlichen Bestimmungen aus<br />
400 ppm (500 mg/m 3 ) BImSchG <strong>und</strong> TA-Luft<br />
Kohlenmonoxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
Rest Stickstoff M 19 x 1,5 LH<br />
700 ppm (2000 mg/m 3 )<br />
Schwefeldioxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
Rest Stickstoff M 19 x 1,5 LH<br />
90 ppm (121 mg/m 3 )<br />
Stickstoffmonoxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
Rest Stickstoff M 19 x 1,5 LH<br />
100 ppm (135 mg/m 3 )<br />
Stickstoffmonoxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
Rest Stickstoff M 19 x 1,5 LH<br />
300 ppm (400 mg/m 3 )<br />
Stickstoffmonoxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
Rest Stickstoff M 19 x 1,5 LH<br />
Eichgas A Eichgase für die<br />
3,5 % Kohlenmonoxid Leuchtendes Grün 10 1,5 Abgasuntersuchung (AU)<br />
14 % Kohlendioxid M 19 x 1,5 LH mit amtlichem Prüfschein<br />
2000 ppm Propan<br />
Rest Stickstoff<br />
Eichgas B<br />
0,5 % Kohlenmonoxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
6 % Kohlendioxid M 19 x 1,5 LH<br />
200 ppm Propan<br />
Rest Stickstoff<br />
1 - 20 ppm Formaldehyd Leuchtendes Grün 10 1,0 -1,2 Emissionsmessung,<br />
Rest Stickstoff M 19 X 1,5 LH Raumluftüberwachung<br />
200 - 500 ppb Immissionsmessungen<br />
Stickstoffmonoxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
Rest Stickstoff M 19 X 1,5 LH<br />
200 - 500 ppb<br />
Stickstoffdioxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
Rest Synthetische Luft M 19 X 1,5 LH<br />
200 - 500 ppb<br />
Schwefeldioxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
Rest Synthetische Luft M 19 X 1,5 LH<br />
30 - 150 ppb Benzol<br />
30 - 150 ppb Toluol Leuchtendes Grün 10 1,5 BTX-Prüfgas<br />
30 - 150 ppb Xylol M 19 X 1,5 LH<br />
Rest Synthetische Luft<br />
oder Stickstoff<br />
68<br />
Weitere <strong>Prüfgase</strong> sind ab Lager verfügbar oder können auf Anfrage gefertigt werden.
Beispiele für <strong>Gasgemische</strong> in der Medizin<br />
Produktbezeichnung Farbe Flaschenschulter Flaschengröße Füllmenge Anwendung<br />
Zusammensetzung Ventilanschluß Rauminhalt<br />
nach DIN 477 Liter m 3<br />
Carbogen Unterstützung der Atemfunktion;<br />
5 % Kohlendioxid Weiß/Grau 10 2 Bebrütung in der Biochemie<br />
Rest Sauerstoff G 3/4 50 10<br />
6 /15 Gew.-% Ethylenoxid ≤ 9 % Leuchtendes Grün Sterilisation von<br />
Rest Kohlendioxid > 9 % Rot 50 37,5 kg medizinischen Geräten<br />
W 21,80 x 1/14 LH<br />
10 /15 % Kohlendioxid Leuchtendes Grün Blutgasanalyse<br />
Rest Stickstoff W 24,32 x 1/14 10 2<br />
Leuchtendes Grün<br />
M19 x 1,5 LH 10 1,5<br />
6 % Kohlendioxid Leuchtendes Grün<br />
12 % Sauerstoff W 24,32 x 1/14 10 2<br />
Rest Stickstoff<br />
5 % Kohlendioxid Leuchtendes Grün 10 2<br />
20 % Sauerstoff W 24,32 x 1/14<br />
Rest Stickstoff<br />
<strong>Standard</strong>-<strong>Gasgemische</strong> <strong>und</strong> -<strong>Prüfgase</strong><br />
Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
M19 x 1,5 LH<br />
5 % Kohlendioxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
Rest Synthetische Luft M 19 x 1,5 LH<br />
20,9 % Sauerstoff Leuchtendes Grün 10 1,5 Lungenfunktionskontrolle<br />
Rest Stickstoff M 19 x 1,5 LH<br />
0,25 % Kohlenmonoxid Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
18 % Helium M 19 x 1,5 LH<br />
Rest Synthetische Luft<br />
Weitere <strong>Gasgemische</strong> sind ab Lager verfügbar oder können auf Anfrage gefertigt werden.<br />
69
Beispiele für <strong>Gasgemische</strong> in der Laseranwendung<br />
Produktbezeichnung Farbe Flaschenschulter Flaschengröße Füllmenge Anwendung<br />
Zusammensetzung Ventilanschluß Rauminhalt<br />
nach DIN 477 Liter m 3<br />
LASPUR ® 110<br />
4,5 % Kohlendioxid Leuchtendes Grün 50 9,1 Betriebsgas für CO 2-Laser<br />
13,5 % Stickstoff W 21,80 x 1/14<br />
Rest Helium<br />
LASPUR ® 207<br />
3,4 % Kohlendioxid Leuchtendes Grün 50 10<br />
15,6 % Stickstoff W 21,80 x 1/14<br />
Rest Helium<br />
LASPUR ® 208<br />
3 % Xenon Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
3 % Sauerstoff W 21,80 x 1/14 LH<br />
4 % Kohlendioxid<br />
6 % Kohlenmonoxid<br />
19 % Stickstoff<br />
Rest Helium<br />
LASPUR ® 216<br />
5 % Kohlendioxid Leuchtendes Grün 50 10<br />
40 % Stickstoff W 21,80 x 1/14<br />
Rest Helium<br />
LASPUR ® 258<br />
0,25 % Wasserstoff Leuchtendes Grün 50 7,5 Betriebsgase für Markierlaser<br />
3 % Kohlenmonoxid M 19 x 1,5 LH<br />
7,5 % Kohlendioxid<br />
15 % Stickstoff<br />
Rest Helium<br />
LASPUR ® 264<br />
0,5 % Wasserstoff Leuchtendes Grün 50 7,5<br />
4 % Kohlenmonoxid 1 LH<br />
8 % Kohlendioxid<br />
16 % Stickstoff<br />
Rest Helium Leuchtendes Grün 50 7,5<br />
M 19 x 1,5 LH<br />
LASPUR ® E80<br />
5 % Fluor Gelb 10 0,3 Betriebsgas für Excimer-Laser<br />
Rest Helium M 19 x 1,5 LH 10 1,5<br />
70<br />
Gelb 10 0,3<br />
1<br />
LASPUR ® E85<br />
5 % Chlorwasserstoff Leuchtendes Grün 10 1,5<br />
Rest Helium M 19 x 1,5 LH<br />
Weitere <strong>Gasgemische</strong> sind ab Lager verfügbar oder können auf Anfrage gefertigt werden.
Beispiele für <strong>Gasgemische</strong> in der Elektronikindustrie<br />
<strong>Standard</strong>-<strong>Gasgemische</strong> <strong>und</strong> -<strong>Prüfgase</strong><br />
Produktbezeichnung Farbe Flaschenschulter Flaschengröße Füllmenge Anwendung<br />
Zusammensetzung Ventilanschluß Rauminhalt<br />
nach DIN 477 Liter m 3<br />
15 % Arsin Gelb 0,38 19 l Ionenimplantation<br />
Rest Wasserstoff W 21,80 x 1/14 LH<br />
15 % Phosphin Gelb 0,38 19 l Ionenimplantation<br />
Rest Wasserstoff W 21,80 x 1/14 LH<br />
0,4 ppm Phosphin Leuchtendes Grün 10 1,5 Kalibrierung von MAK-Sensoren<br />
Rest Stickstoff M 19 x 1,5 LH<br />
4 - 15 % Sauerstoff Leuchtendes Grün 50 1,1 Plasmaätzen von Silizium<br />
in Tetrafluormethan 3.5 M 19 x 1,5 LH<br />
Sonstige <strong>Gasgemische</strong> für Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technik<br />
Produktbezeichnung Farbe Flaschenschulter Flaschengröße Füllmenge Anwendung<br />
Zusammensetzung Ventilanschluß Rauminhalt<br />
nach DIN 477 Liter m 3<br />
Lampenargon<br />
5 - 20 % Stickstoff Leuchtendes Grün 10 2,1 Füllgas für Glühlampen<br />
Rest Argon W 21,80 x 1/14 50 10,5<br />
10 - 20 % Helium Leuchtendes Grün 10 2 Lecksuche<br />
Rest Stickstoff W 24,32 x 1/14 50 10<br />
4 - 10 % Wasserstoff ≤ 5,7 % Leuchtendes Grün<br />
Rest Stickstoff > 5,7 % Rot 50 10 Formiergas für die Metallurgie<br />
W 21,80 x 1/14 LH <strong>und</strong> Halbleiterfertigung<br />
≤ 5,7 % Leuchtendes Grün<br />
> 5,7 % Rot 50 7,5<br />
M 19 x 1,5 LH<br />
2,5 % Methan Leuchtendes Grün 10 1,5 Kalibriergas für Gaswarngeräte<br />
Rest Synthetische Luft M 19 x 1,5 LH<br />
Weitere <strong>Gasgemische</strong> sind ab Lager verfügbar oder können auf Anfrage gefertigt werden.<br />
71
Plasmabrenner eines ICP-Gerätes (Schema)<br />
72
Betriebsgase<br />
für die Analytik<br />
73
GC-MS-Kopplung zur Qualitätssicherung von Reingasen<br />
74
Qualitativ hochwertige Betriebsgase sind eine elementare<br />
Voraussetzung für den störungsfreien <strong>und</strong> zuverlässigen Betrieb<br />
von modernen Meßsystemen. Betriebsgase oder auch<br />
Nullgase dürfen keine die Messung störenden Nebenbestandteile<br />
aufweisen.<br />
Neben dem Einsatz als Prüfgas zum Kalibrieren von Meßgeräten<br />
(siehe Kapitel „<strong>Gasgemische</strong>/<strong>Prüfgase</strong>“) haben Gase<br />
als Betriebsmittel vielfältige Aufgaben. Betriebsgase dienen in<br />
der Probenvorbereitung als Extraktions-, Stripp- oder Kältemedium,<br />
um Proben zu extrahieren, leichtflüchtige Substanzen<br />
auszutreiben oder die Anreicherung in einer Kältefalle zu<br />
ermöglichen. Betriebsgase ermöglichen als Nullgas die Einstellung<br />
des Nullpunktes bzw. als Träger-, Schutz-, Spül-,<br />
Brenn-, Reaktions- oder Oxidansgas den störungsfreien <strong>und</strong><br />
zuverlässigen Betrieb von analytischen Meßgeräten.<br />
Qualitätssicherung<br />
Die gasanalytische Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangskontrolle<br />
gewährleistet die Einhaltung der angegebenen Spezifikation.<br />
Dabei kommen Meßverfahren wie die Gaschromatographie<br />
mit verschiedenen Detektoren, die Massenspektrometrie mit<br />
diversen Ionisationsverfahren, die FTIR-Spektroskopie, die<br />
Atomabsorptionsspektrometrie <strong>und</strong> weitere analytische<br />
Meßverfahren zum Einsatz. Weitere Angaben über die Nebenbestandteile<br />
in den Reingasen findet man im Kapitel „Reingase“<br />
des Spezialgasekatalogs, auf den Linde-Datenblättern<br />
bzw. für einzelne Reingase im Kontrollzertifikat, das sich an<br />
der Gasflasche befindet.<br />
Die richtige Auswahl der Betriebsgase<br />
Ausgehend von der analytischen Aufgabenstellung muß<br />
der Analytiker ein geeignetes Probenaufbereitungsverfahren<br />
<strong>und</strong> ein validiertes Analysenverfahren auswählen. Je nachdem,<br />
welche Stoffmengenanteile nachgewiesen werden sollen,<br />
müssen Betriebsgase mit entsprechend geringem Anteil<br />
an Nebenbestandteilen verwendet werden. Zur Probenextraktion<br />
<strong>und</strong> für die Analytik mit höherem Stoffmengenanteil sollte<br />
man Gasreinheiten von mindestens 5.0 einsetzen. Für den<br />
Spuren- oder Ultraspurenbereich sind Reinheiten bis 7.0 erforderlich.<br />
Besteht darüber hinaus die Notwendigkeit, vor dem<br />
„point of use“ noch vorhandene Nebenbestandteile zu entfernen,<br />
so kann dies mit geeigneten Gasnachreinigungssystemen<br />
erfolgen.<br />
Betriebsgase für die Analytik<br />
Betriebsgase mit Bezeichnungen wie Kohlendioxid<br />
SFC/SFE, Kohlendioxid SFE-hochrein, Synthetische Luft KWfrei,<br />
Stickstoff CO-frei oder Stickstoff ECD usw. weisen auf<br />
bestimmte Anwendungen hin. Bei diesen speziellen Betriebsgasen<br />
wird bei der Herstellung <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />
die spätere Anwendung berücksichtigt. So werden Betriebsgase<br />
für die ECD-Analytik im Rahmen der Qualitätskontrolle<br />
mit einem ECD (Elektroneneinfangdetektor) auf störende<br />
Nebenbestandteile wie Halogenkohlenwasserstoffe im untersten<br />
ppb-Bereich überprüft. Für den Einsatz von Kohlendioxid<br />
zur Probenextraktion (SFE = Super Fluid Extraction) werden<br />
zwei Qualitäten für die Routine- bzw. Spurenanalytik angeboten.<br />
Linde: Alles aus einer Hand<br />
Von der Reinstgasherstellung bis zur Bereitstellung von<br />
Gasen am Verbrauchsort, dem „point of use“ beim K<strong>und</strong>en,<br />
bietet Linde vielfältige maßgeschneiderte Versorgungskonzepte<br />
für alle analytischen Anwendungen. In den folgenden Tabellen<br />
sind wichtige Anwendungsgebiete für Betriebsgase in der<br />
Analytik zusammengefaßt. Für weitere Fragen zu Betriebsgasen<br />
<strong>und</strong> Gasversorgungssystemen stehen Ansprechpartner in<br />
den Vertriebs- <strong>und</strong> Spezialgasezentren zur Verfügung.<br />
Spurenelementbestimmung mit einem ICP-Spektrometer<br />
75
Gaschromatographie (GC)<br />
Detektor Trägergas Betriebsgas Gasreinheit bzgl. Meßbereich Bemerkung<br />
ppt – 100 ppb 100 ppb – 10 ppm > 10 ppm<br />
Wärme- Wasserstoff 5.3 5.0<br />
leitfähigkeits- Helium 5.3 5.0<br />
detektor Argon 5.3 5.0<br />
WLD Stickstoff 5.3 5.0<br />
Flammen- Wasserstoff 6.0 5.6 5.3 5.0<br />
ionisations- Helium 6.0 5.6 5.3 5.0 A<br />
detektor Stickstoff 6.0 5.6 5.3 5.0<br />
FID Synthetische Luft KW-frei<br />
Elektronen- Helium Stickstoff ECD<br />
einfang- Stickstoff ECD B<br />
detektor Helium P 10 / P 5 - Gas ECD<br />
ECD Wasserstoff (% Methan in Argon) ECD<br />
Flammen- Wasserstoff 6.0 5.6 5.3 5.0<br />
photometrischer Helium 6.0 5.6 5.3 5.0 A<br />
Detektor Stickstoff 6.0 5.6 5.3 5.0<br />
FPD Synthetische Luft KW-frei<br />
Photo- Helium 6.0 5.6 5.3 5.0<br />
ionisationsdetektor<br />
PID<br />
Stickstoff 6.0 5.6 5.3 5.0 C<br />
Helium- Helium 7.0 – 6.0 6.0<br />
ionisationsdetektor<br />
HID<br />
D<br />
Thermionischer Wasserstoff 6.0 5.6 5.3 5.0<br />
Detektor Helium 6.0 5.6 5.3 5.0 A<br />
TID Argon 6.0 5.6 5.3 5.0<br />
Stickstoff 6.0 5.6 5.3 5.0<br />
Synthetische Luft KW-frei<br />
Atom- Helium 6.0 6.0<br />
emissions- Stickstoff 6.0 5.3 E<br />
detektor Wasserstoff 5.0 5.0<br />
AED Sauerstoff 5.0 5.0<br />
Methan 4.5 4.5<br />
Massenselektiver<br />
Detektor<br />
(GC-) MS<br />
Helium 7.0 – 6.0 6.0<br />
Bemerkung A Kohlenwasserstoff-Verunreinigungen (KW) in den Betriebsgasen führen zu einem stärkeren Basislinienrauschen <strong>und</strong> damit zur<br />
Verschlechterung der Nachweisgrenze. Der KW-Anteil in den Betriebsgasen sollte daher so niedrig wie möglich sein.<br />
Als Brenngas für den FID/FPD wird auch ein Gasgemisch aus 40 % Wasserstoff, Rest Helium eingesetzt.<br />
B Der ECD-Detektor reagiert sehr empfindlich auf Verunreinigungen in den Gasen, Leitungen, Armaturen <strong>und</strong> Dichtungen durch<br />
Substanzen hoher Elektronenaffinität wie Feuchte, Sauerstoff <strong>und</strong> FCKW´s.<br />
Feuchte <strong>und</strong> FCKW´s verschlechtern die Nachweisgrenze.<br />
C Leicht ionisierbare Kohlenwasserstoff-Verunreinigungen (KW) in den Betriebsgasen erhöhen das Basislinienrauschen.<br />
Der KW-Anteil in den Betriebsgasen sollte daher so niedrig wie möglich sein.<br />
D Aufgr<strong>und</strong> der Störanfälligkeit des HID sollte der Detektor unter Schutzgas betrieben werden.<br />
E Neben hochreinem Helium als Träger- <strong>und</strong> Plasmagas benötigt das Spektrometer hochreinen Stickstoff als Spülgas <strong>und</strong><br />
verschiedene Reagenzgase, je nachdem welche Elemente gemessen werden.<br />
Hochreine Betriebsgase <strong>und</strong> ein entsprechendes Gasversorgungssystem (siehe Kapitel „Gasversorgungssysteme“) sind neben einer exakten<br />
Probenpräparation die wichtigsten Voraussetzungen für die störungsfreie <strong>und</strong> zuverlässige Analytik mit modernen Meßgeräten.<br />
76
Atomemissionsspektrometrie (AES)<br />
Betriebsgase für die Analytik<br />
Technik Nachweisgrenze Gas Gasreinheit Anwendung Bemerkung<br />
Flammen- ppm - Propan 2.5 Brenngas Propan ist schwerer als Luft, deshalb<br />
photometrie Bereich Synthetische Luft <strong>Standard</strong> Oxidansgas darf es in Kellerräumen <strong>und</strong> unterhalb<br />
der Erdoberfläche nicht gelagert/<br />
Acetylen Acetylen für<br />
Flammenphotometrie<br />
Brenngas verwendet werden.<br />
Synthetische Luft <strong>Standard</strong> Oxidansgas Siehe auch Anmerkung 1 <strong>und</strong> 2<br />
Funken- ppm/ppb - Argon Argon Schutzgas Sauerstoff <strong>und</strong> Feuchte im Schutzgas<br />
spektrometrie Bereich für Spektrometrie beeinflussen die Empfindlichkeit <strong>und</strong><br />
2-4% Wasserstoff jeweils 6.0 Schutzgas das Meßergebnis. Hochreines<br />
Rest Argon Schutzgas ist zwingend erforderlich.<br />
Spektrometrie ppb/ppt - Argon Argon für Trägergas Die Empfindlichkeit <strong>und</strong> Reproduziermit<br />
induktiv Bereich Spektrometrie barkeit ist abhängig von der Reinheit<br />
gekoppeltem Argon Argon für Plasmagas der Gase.<br />
Plasma (ICP) Spektrometrie Gleiches gilt für die ICP-MS.<br />
Argon Argon für<br />
Spektrometrie<br />
Kühlgas<br />
Stickstoff 5.0 Kühlgas<br />
Atomabsorptionsspektrometrie (AAS)<br />
Technik Nachweisgrenze Gas Gasreinheit Anwendung Bemerkung<br />
Flammen- ppb/ppt - Acetylen Acetylen für Brenngas Siehe auch Anmerkung 1 <strong>und</strong> 2<br />
technik Bereich Flammenphotometrie<br />
Synthetische Luft <strong>Standard</strong> Oxidansgas<br />
Acetylen Acetylen für<br />
Flammenphotometrie<br />
Brenngas Siehe auch Anmerkung 1 <strong>und</strong> 2<br />
Distickstoffmonoxid<br />
2.5 Oxidansgas<br />
Wasserstoff 5.0 Brenngas Störende Begleitstoffe verursachen<br />
Synthetische Luft <strong>Standard</strong> Oxidansgas häufig Matrixeffekte.<br />
Wasserstoff 5.0 Brenngas Diese sehr störanfällige Flamme wird<br />
Argon Argon für<br />
Spektrometrie<br />
für leichtflüchtige Elemente verwendet.<br />
Umgebungsluft Oxidansgas<br />
Graphitrohr- ppb/ppq - Argon Argon für Inert-/Spülgas Der Nachteil des Stickstoffs ist die<br />
technik Bereich Spektrometrie mögliche Nitrid- <strong>und</strong> Cyanidbildung<br />
Stickstoff 5.0 Inert-/Spülgas sowie eine Reduzierung der Empfindlichkeit<br />
Hydrid- <strong>und</strong> ppb/ppt - Argon Argon für Trägergas Zur Empfindlichkeitssteigerung ver-<br />
Kaltdampf- Bereich Spektrometrie wendet man Edelmetallträger<br />
technik Stickstoff 5.0 Trägergas zur Hg-Anreicherung<br />
Anmerkung 1 Durch die Anwesenheit von Phosphin aus der Acetylenherstellung nimmt die blaue Acetylenflamme einen milchigen Farbton<br />
an, der die photometrische Messung stört. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollte speziell gereinigtes „Acetylen für Flammenphotometrie“<br />
verwendet werden.<br />
2 Mit sinkendem Flaschendruck steigt der Acetonanteil im Acetylen. Dies verursacht Meßfehler bei Elementen, deren Empfindlichkeit<br />
stark von der Brenngas-/Oxidansgaszusammensetzung abhängt. Deshalb empfehlen Gerätehersteller die Acetylenflaschen<br />
bei einem Restdruck von 6 - 7 bar zu wechseln.<br />
Hochreine Betriebsgase <strong>und</strong> ein entsprechendes Gasversorgungssystem (siehe Kapitel „Gasversorgungssysteme“) sind neben einer exakten<br />
Probenpräparation die wichtigsten Voraussetzungen für die störungsfreie <strong>und</strong> zuverlässige Analytik mit modernen Meßgeräten.<br />
77
Gase in<br />
Kleinbehältern<br />
79
Gase in Kleinbehältern<br />
In vielen Einsatzbereichen sind große Gasflaschen zu<br />
unhandlich. Auch andere Gründe, wie geringer oder sporadischer<br />
Gasebedarf, Sicherheitsüberlegungen, technische Voraussetzungen<br />
usw. erfordern alternative Formen der Gasebereitstellung.<br />
Mit dem Programm „Gase in Kleinbehältern“ bietet Linde<br />
universelle Anwendungsmöglichkeiten überall dort, wo geringes<br />
Behältergewicht oder kleinste Gasmengen gefragt sind.<br />
Folgende Typen stehen zur Verfügung:<br />
� Linde Kleinstahlflaschen<br />
� Linde minican ® -Druckgasdosen<br />
Sämtliche <strong>Standard</strong>füllungen in Kleinbehältern sind aus<br />
laufender Fertigung kurzfristig lieferbar. Der Versand erfolgt<br />
zeitsparend <strong>und</strong> kostengünstig direkt ab Lieferwerk, soweit<br />
erlaubt auch per Post (siehe Hinweise bei den jeweiligen<br />
Behälterarten).<br />
Die hier beschriebenen Behälter sind nicht zur Wiederverwendung<br />
bestimmt. Für zurückgegebene Behälter <strong>und</strong> Verpackungen<br />
erfolgt keine Vergütung.<br />
Außerdem sind in diesem Kapitel aufgeführt:<br />
� Linde Plastigas ® -Beutel<br />
Hauptanwendungsgebiete sind die Entnahme von Gasproben<br />
<strong>und</strong> das Herstellen von <strong>Prüfgase</strong>n beim Anwender.<br />
Eine Lieferung von Gasen oder <strong>Gasgemische</strong>n in Plastigas ® -<br />
Beuteln ist nicht vorgesehen.<br />
Flaschenlager von Gasen in Kleinbehältern<br />
81
Linde Kleinstahlflaschen<br />
Linde Kleinstahlflaschen sind<br />
Hochdruck-Stahlbehälter für Gase<br />
hoher Reinheit. Sie werden als Einwegbehälter<br />
eingesetzt. Die Flaschen<br />
sind TÜV-geprüft <strong>und</strong> entsprechen<br />
der Druckbehälterverordnung. Der<br />
Prüfüberdruck von 300 bar ermöglicht<br />
hohe Füllmengen. Die Gasentnahme<br />
erfolgt über baumustergeprüfte<br />
Ventile mit Seitenstutzengewinde<br />
nach DIN 477.<br />
Die Entsorgungskosten für<br />
zurückgegebene Kleinstahlflaschen<br />
werden in Rechnung gestellt. Der<br />
Rücktransport darf aufgr<strong>und</strong> von<br />
Transportvorschriften nur in der Originalverpackung<br />
erfolgen.<br />
Technische Daten<br />
Volumen: 0,38 Liter<br />
Leergewicht (mit Ventil) : 1,7 kg<br />
Länge (mit Ventil): ca. 380 mm<br />
Außendurchmesser: 50 mm<br />
Postversand ist unzulässig.<br />
Bei größerem Bedarf sind auch Sonderfüllungen<br />
möglich.<br />
82<br />
Gasart Reinheit Chemisches Inhalt Bestell-<br />
Zeichen (ca.) nummer<br />
Ammoniak 3.8 NH 3 180 g 1 4940 001<br />
Argon 5.3 Ar 80 l 1 4930 002<br />
Bortrifluorid 1.6 BF 3 240 g 1 4940 004<br />
Chlor 2.8 Cl 2 450 g 1 4940 013<br />
Chlorethen (Vinylchlorid) 3.7 C 2H 3Cl 250 g 1 4940 048<br />
Chlormethan (Methylchlorid) 2.8 CH 3Cl 270 g 1 4940 034<br />
Chlorwasserstoff 2.8 HCl 250 g 1 4930 014<br />
Dimethylether 3.0 C 2H 6O 200 g 1 4940 019<br />
2,2-Dimethylpropan (Neopentan) 2.0 C 5H 12 160 g 1 4930 020<br />
Distickstoffmonoxid 2.5 N 2O 280 g 1 4930 021<br />
Ethan 3.5 C 2H 6 150 g 1 4930 022<br />
Ethen (Ethylen) 3.5 C 2H 4 140 g 1 4930 023<br />
Ethylenoxid 3.0 C 2H 4O 260 g 1 4940 026<br />
Helium 5.3 He 70 l 1 4930 027<br />
Helium-3 (Stabiles He-Isotop) * 3 He 1 – 10 l<br />
Isobutan (i-Butan) 3.5 C 4H 10 160 g 1 4930 007<br />
Kohlendioxid 4.5 CO 2 280 g 1 4930 028<br />
Kohlenmonoxid 3.7 CO 50 l 1 4930 029<br />
Methan 4.5 CH 4 70 l 1 4930 031<br />
Neon 4.5 Ne 70 l 1 4930 035<br />
Propan 3.5 C 3H 8 160 g 1 4930 037<br />
Sauerstoff 4.5 O 2 76 l 1 4930 052<br />
Schwefeldioxid 3.8 SO 2 400 g 1 4940 039<br />
Schwefelhexafluorid 3.0 SF 6 390 g 1 4930 040<br />
Stickstoff 5.3 N 2 72 l 1 4930 042<br />
Stickstoffdioxid/Distickstofftetroxid 2.0 NO 2 (N 2O 4) 450 g 1 4940 043<br />
Stickstoffmonoxid 2.5 NO 15 l 1 4930 064<br />
Wasserstoff 5.3 H 2 65 l 1 4930 050<br />
Xenon 4.0 Xe 18 l 1 4930 051<br />
* Anreicherung ≥ 99,9 %<br />
Qualitätskontrolle von Gasen<br />
in Kleinstahlflaschen
Linde minican ® -<br />
Druckgasdosen<br />
Linde minican ® -Druckgasdosen<br />
sind Einwegbehälter aus Aluminium.<br />
Sie sind entsprechend der Druckbehälterverordnung<br />
zugelassen.<br />
Linde ist mit den minican ® -Druckgasdosen<br />
am Wiederverwertungssystem<br />
„Der grüne Punkt - Duales<br />
System Deutschland“ beteiligt. Die<br />
entleerten Dosen werden über dieses<br />
Sammelsystem dem Recycling zugeführt.<br />
Der Prüfüberdruck beträgt 18 bar.<br />
Die Dosen sind mit einem selbstschließenden,<br />
geschützt angebrachten<br />
Ventil ausgerüstet, das für alle<br />
Gasarten den gleichen Anschluß besitzt.<br />
Zur Gasentnahme <strong>und</strong> -weiterleitung<br />
dient ein eigenes, innerhalb<br />
des minican ® -Systems universell verwendbares<br />
Armaturenprogramm.<br />
Technische Daten<br />
Volumen: 1 Liter<br />
Leergewicht: ca. 140 g<br />
Länge einschl. Kappe: 270 mm<br />
Außendurchmesser: 80 mm<br />
Alle Gase in Druckgasdosen, mit<br />
Ausnahme von Kohlenmonoxid,<br />
können in Sendungen bis 10 Stück<br />
per Post versandt werden.<br />
Reingase<br />
Gasart Reinheit Chemisches Inhalt Bestell-<br />
Zeichen (ca.) nummer<br />
Argon 5.0 Ar 12 l 1 4950 001<br />
Butan (n-Butan) 2.5 C 4H 10 500 g 1 4950 004<br />
Deuterium * D 2 12 l 1 4950 005<br />
Distickstoffmonoxid 2.5 N 2O 21 g 1 4950 010<br />
Ethan 2.5 C 2H 6 14 g 1 4950 011<br />
Ethen (Ethylen) 2.8 C 2H 4 13 g 1 4950 012<br />
Helium 5.0 He 12 l 1 4950 014<br />
Isobutan (i-Butan) 2.5 C 4H 10 450 g 1 4950 003<br />
Kohlendioxid 4.5 CO 2 21 g 1 4950 015<br />
Kohlenmonoxid 3.7 CO 12 l 1 4950 029<br />
Krypton 4.0 Kr 12 l 1 4950 016<br />
Methan 3.5 CH 4 12 l 1 4950 017<br />
Neon 4.5 Ne 12 l 1 4950 018<br />
Sauerstoff 4.5 O 2 12 l 1 4950 019<br />
Schwefelhexafluorid 3.0 SF 6 69 g 1 4950 020<br />
Stickstoff 5.0 N 2 12 l 1 4950 021<br />
Wasserstoff 5.0 H 2 12 l 1 4950 027<br />
Xenon 4.0 Xe 12 l 1 4950 028<br />
* Anreicherung ≥ 99,8 %<br />
Gase in Kleinbehältern<br />
83
Linde minican ® -<br />
Druckgasdosen<br />
Bedienung von Entnahme-Armaturen<br />
für minican ®<br />
Alle aufgeführten Gasegemische/<br />
<strong>Prüfgase</strong> in Druckgasdosen können<br />
per Post versandt werden.<br />
84<br />
<strong>Prüfgase</strong>/<strong>Gasgemische</strong><br />
Anwendung <strong>Standard</strong>gemische Bestellnummer<br />
Raumluft- 30 ppm CO Rest Synth. Luft 1 4960 013<br />
überwachung 300 ppm CO Rest Synth. Luft 1 4960 001<br />
1 % CO Rest Synth. Luft 1 4960 002<br />
1 % H2 Rest Synth. Luft 1 4960 006<br />
1,6 % H2 Rest Synth. Luft 1 4960 405<br />
0,88 % CH4 Rest Synth. Luft 1 4960 290<br />
1 % CH4 Rest Synth. Luft 1 4960 011<br />
1,76 % CH4 Rest Synth. Luft 1 4960 295<br />
2,5 % CH4 Rest Synth. Luft 1 4960 012<br />
0,5 % C3H8 Rest Synth. Luft 1 4960 004<br />
0,5 % DIN-Propan Rest Synth. Luft 1 4960 009<br />
1 % DIN-Propan Rest Synth. Luft 1 4960 010<br />
20 % O2 (Synthetische Luft)<br />
Rest N2 1 4960 019<br />
Abgaskontrolle 15 % CO2, 0,3 % CO Rest N2 1 4960 021<br />
4 % CO Rest N2 1 4960 024<br />
8 % CO Rest N2 1 4960 022<br />
Prüfgas C für AU 1,5 % CO, 11 % CO2, 600 ppm C3H8 Rest N2 1 4960 033<br />
Prüfgas A für AU 3,5 % CO, 14 % CO2, 2000 ppm C3H8 Rest N2 1 4960 035<br />
O2-Meßgeräte 1 % O2 Rest N2 1 4960 042<br />
Gaschromato- je 10 ppm CH4, C2H6, C3H8, n-C4H10, i-C4H10 graphie Rest He<br />
je 100 ppm CH4, C2H6, C3H8, n-C4H10, i-C4H10 1 4960 051<br />
Rest He 1 4960 052<br />
Unterricht 10 % H2 Rest N2 1 4960 071<br />
Medizin 5,6 % CO2 Rest O2 1 4960 092<br />
10 % CO2 Rest N2 1 4960 095<br />
5 % CO2 Rest N2 1 4960 043<br />
2 % CO2, 2 % O2 Rest N2 1 4960 096<br />
5 % CO2, 12 % O2 Rest N2 1 4960 094<br />
5 % CO2, 20,9 % O2 Rest N2 1 4960 100<br />
5 % CO2, 65 % N2O Rest O2 1 4960 090<br />
4 % CO2 Rest Synth. Luft 1 4960 098<br />
Lichttechnik 25 % Ar Rest Ne 1 4960 003<br />
Füllmenge je Dose 12 Liter.<br />
Neben diesen <strong>Standard</strong>gemischen sind auf Anfrage auch Gemische in anderen<br />
Zusammensetzungen lieferbar. Voraussetzung ist Mindestabnahme von 5 Dosen je<br />
Gemisch in einer Sendung.
Armaturen für<br />
Linde minican ® -Druckgasdosen<br />
� Sprühdüse<br />
u. a. zum Anblasen von offenen Meßvorrichtungen<br />
Bestellnummer: 3 7610 001<br />
� Spritzenadapter<br />
zur Entnahme kleinster Gasmengen mit Hilfe von<br />
druckfesten Spritzen oder Kanülen<br />
Bestellnummer: 3 7610 004<br />
� Druckminderer mit Dosierventil<br />
zur Gasentnahme unter gleichbleibendem Überdruck von<br />
500 mbar (fest eingestellt)<br />
Bestellnummer: 3 7610 011<br />
� Druckminderer wie �,<br />
zusätzlich mit Vordruckmanometer<br />
Bestellnummer: 3 7610 010<br />
� Feinregelventil<br />
evakuierbar, besonders geeignet für dosierte Entnahme<br />
kleinster Gasmengen<br />
Bestellnummer: 3 7610 012<br />
� Feinregelventil wie �,<br />
zusätzlich mit Manometer<br />
Bestellnummer: 3 7610 013<br />
� Klemmringverschraubung<br />
für Glasrohr 6 mm Außendurchmesser; als Zusatzausrüstung<br />
für das Feinregelventil, geeignet zum Anschluß an<br />
Glasapparaturen<br />
Bestellnummer: 3 7610 014<br />
Gase in Kleinbehältern<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
85
Linde Plastigas ® -Beutel<br />
Beispiele für Anwendungsgebiete:<br />
Linde Plastigas ® -Beutel als Probenahmegefäß<br />
Linde Plastigas ® -Beutel eignen sich hervorragend zur Entnahme,<br />
Aufbewahrung <strong>und</strong> zum Transport von Gasproben<br />
unter Atmosphärendruck. Vielfach wird z.B. davon Gebrauch<br />
gemacht bei Abgasanalysen im Rahmen des Umweltschutzes<br />
<strong>und</strong> bei der Überwachung von Arbeitsplatzkonzentrationen.<br />
Zu den Vorteilen gegenüber herkömmlichen Probenahmegefäßen<br />
(Glas- bzw. Metallgefäße) zählen u.a. der einfache Einsatz,<br />
auch an schwer zugänglichen Stellen, die völlige Entleerbarkeit<br />
<strong>und</strong> der unproblematische Transport der Beutel.<br />
Linde Plastigas ® -Beutel als Lagerbehälter für Kleinteile<br />
in definierten Gasatmosphären<br />
Eine interessante Anwendung erfahren Linde Plastigas ® -<br />
Beutel bei der Durchführung von Versuchen, in denen das<br />
Verhalten von Kleinteilen bei der Lagerung in reaktiven Gasatmosphären<br />
ermittelt werden soll. Dazu wird das betreffende<br />
Objekt in einen Plastigas ® -Beutel eingeschweißt <strong>und</strong> dieser<br />
anschließend mit dem gewünschten Gas oder Gasgemisch<br />
gefüllt. Derartige Versuchsanordnungen können Kenntnisse<br />
vermitteln, z. B. über Störkomponenten in Fertigungsprozessen<br />
oder über Korrosionsvorgänge. Anhand analytischer Bestimmungen<br />
der gasförmigen Reaktionskomponenten können<br />
quantitative Aussagen in Abhängigkeit von der Expositionszeit<br />
gemacht werden.<br />
Linde Plastigas ® -Beutel<br />
mit genauer Volumenangabe<br />
(± 1 % rel.) für die Herstellung von <strong>Prüfgase</strong>n<br />
Die Zweckmäßigkeit der Herstellung von <strong>Prüfgase</strong>n<br />
durch direkte Mischung der Komponenten bei<br />
nahezu Atmosphärendruck ist gegeben, wenn das<br />
benötigte Gasgemisch bei erhöhtem Druck nicht<br />
hergestellt werden kann (Kondensation) oder darf<br />
(sicherheitstechnische Gründe), wenn aus Kostengründen<br />
die Anfertigung einer größeren Prüfgasmenge<br />
nicht erfolgen soll oder wenn für orientierende<br />
Versuche höchste Genauigkeit des <strong>Prüfgase</strong>s<br />
zunächst nicht erforderlich ist.<br />
86<br />
Die nach der volumetrisch-statischen Methode in der Praxis<br />
erreichbare Herstellgenauigkeit der Volumenkonzentration<br />
der Beimengung liegt im Bereich von einigen ppm bis 1000<br />
ppm bei ± 4 % rel., so daß in vielen Fällen auf Kontrollanalysen<br />
verzichtet werden kann. Bedingt durch die Arbeitsweise<br />
mit gasdichter Spritze lassen sich die Luftbestandteile N 2, O 2<br />
<strong>und</strong> Ar im ppm-Bereich nicht mit der gleichen Herstellgenauigkeit<br />
dosieren.<br />
Es ist die Materialverträglichkeit der inneren Kunststoffschicht<br />
(Polyethylen) mit Gr<strong>und</strong>gas <strong>und</strong> Beimengung sicherzustellen.<br />
Das Ausmaß einer eventuell stattfindenen Sorption von<br />
Beimengung oder Gr<strong>und</strong>gas an der inneren Beutelwandung<br />
ist zu berücksichtigen.<br />
Die Herstellung von Prüfgas nach der volumetrisch-statischen<br />
Methode unter Verwendung von Kunststoffbeuteln wird<br />
im Rahmen der VDI-Richtlinie 3490 „Messen von Gasen/<strong>Prüfgase</strong>n“<br />
in Blatt 11 beschrieben.<br />
Linde Plastigas ® -Beutel sind<br />
� flexibel, jedoch nicht dehnbar<br />
� gasdicht<br />
� druckfest bis ca. 0,3 bar Überdruck<br />
� temperaturfest bis ca. 50 °C<br />
Aufbau:<br />
� mehrfach-kunststoffkaschierte Aluminiumfolie<br />
� Innenseite mit Polyethylen beschichtet<br />
� Nähte thermoplastisch verschweißt
Gasentnahme/-befüllung über<br />
� Septum mit Kanüle oder gasdichter Spritze<br />
� Tülle mit Blasenschlauch<br />
� Ventil mit Schlauchanschluß<br />
Der benötigte Überdruck für die Gasentnahme wird durch<br />
Zusammendrücken des Beutels erzeugt. Der „Blasenschlauch“<br />
besitzt eine konisch geformte Verdickung („Blase“),<br />
mit der ein gasdichter Sitz in der aufgeschnittenen Tülle<br />
erreicht wird.<br />
Verschließen der Beutel nach Gasentnahme/-befüllung:<br />
Tülle umknicken <strong>und</strong> z.B. mit Büroklammer oder Klebeband<br />
sichern.<br />
Sämtliche Plastigas ® -Beutel werden im Postversand<br />
geliefert.<br />
Hinweis:<br />
Bedingt durch das thermoplastische Verschweißen <strong>und</strong> die<br />
Innenoberfläche Polyethylen ist nicht ganz auszuschließen,<br />
daß der Innenraum der Beutel mit Kohlenwasserstoffspuren<br />
verunreinigt ist. Sollen die Beutel für Proben mit Kohlenwasserstoffspuren<br />
verwendet werden, so sind entweder vorher<br />
Blindwerte zu bestimmen oder die Beutel intensiv mit Inertgas<br />
zu spülen.<br />
Analyse einer Gasprobe<br />
Gase in Kleinbehältern<br />
Plastigas ® -Beutel zur Probenahme<br />
aus einem Lüftungsabzug<br />
Ausführung Inhalt Stückzahl pro Zubehör Bestellca.<br />
Liter Verpackungseinheit nummer<br />
mit Tülle für Blasenschlauch 2,5 10 1 Blasenschlauch 3 7660 001<br />
mit Tülle für Blasenschlauch 5,5 10 1 Blasenschlauch 3 7660 002<br />
mit Tülle für Blasenschlauch 22 3 1 Blasenschlauch 3 7660 003<br />
Blasenschlauch einzeln 3 7660 005<br />
mit Ventil 10 3 3 7660 006<br />
mit Ventil 27 2 3 7660 007<br />
mit Ventil, volumenkalibriert 10 3 Arbeitsanleitung 3 7660 008<br />
87