neoliberalismus - zusammenfassung

LOGOTHERAPIEDie sehr vernünftige psychiatrische Richtung namens Logotherapie/Existenzanalyseist leider kaum verbreitet. Obwohl (oder grade weil) sie die Probleme an derWurzel greift und sich direkt mit dem Sinn des Lebens beschäftigt. Diesepsychiatrische Schule wird vielerorts aus politischen Gründen geschnitten.Sie wurde erfunden von Viktor Frankl, der als jüdischer Psychiater in vier KZswar, es danach aber trotzdem wieder schaffte, seinem Leben einen Sinnabzugewinnen. Wegen seinen auf dem Existenzialismus gründenden Erkenntnissenwollte Frankl eine "Verantwortungsstatue" in Neu York bauen, die eigentlichwichtiger wäre als die Freiheitsstatue, bis heute aber noch nicht steht.Frankl widerlegte Maslows Bedürfnispyramide. Jener stellte dieSelbstverwirklichung auf deren Spitze. Diese Ich-Zentrierung jedoch ist nichtgesund. Am Ende seines Lebens gab Maslow Frankl sogar Recht: nicht dieSelbstverwirklichung gehört auf die Spitze, sondern die Selbsttranszendenz. DiePyramide wird heute dennoch immer noch in unkorrigierter Form gelehrt...JUNGIANISMUSJungianer oder Existenzanalysten sucht man in der heutigen Psychiatrie ebenfallsvergebens. Es sind alles nur noch Verhaltenstherapeuten und Systemtherapeutenda, also Schulen, die sich eher am Äusseren orientieren (also eigentlich antipsychologischsind!!!) Aber selbst einem Kind würde doch einleuchten, dassPsychiatrie zuerst im Inneren ansetzen muss!«Noii foras ire, in interiore homine habitat veritas!» (Geht nicht nach außen,im inneren Menschen wohnt die Wahrheit).Carl Gustav Jung war ein bahnbrechender Psychiater, der sich erstmals auf denIrrsinn einliess, und ihn analysierte. Er fand heraus, dass Wahnvorstellungennicht einfach willkürlich sind, sondern, dass man sie deuten muss. Denn siehängen mit dem kollektiven Unbewussten zusammen, mit unsere Mythen.Bezeichnenderweise ist das Wort "Mythos" in unserer oberflächlichen heutigenKultur schlecht konnotiert ("Myth-Busters", man sagt: "Das ist nur ein Mythos"usw.) Man sagt auch "Das ist nur ein Märchen!" Auch das Wort "Traum" istteilweise schon sehr negativ geprägt ("Du träumst nur"), dabei sind Träumewichtiger und aussagekräftiger als jede Realität.Symbole und Archetypen der Menschheit sind durch wiederkehrende Erfahrungen überJahrtausende entstanden und stecken also in jedem von uns. Selbst einneugeborener Säugling ist nicht einfach ein weisses Blatt.VOCATUS ATQUE NON VOCATUS DEUS ADERIT(Gerufen und ungerufen, Gott wird dasein (denn er ist in uns selber drin))Innere Objekte treten dem Menschen gleich gegenüber wie äussere: Sie sind nichtTeil des Ichs, sondern wirken auf das Ich ein, sie fallen ins Bewusstsein ein(das Wort "Ein-Fall" verdeutlicht das schön)"Dass die Welt nicht nur ein Aussen, sondern auch ein Innen hat, dass sie nichtnur draussen sichtbar ist, sondern auch in zeitloser Gegenwart, aus dem tiefstenund anscheinend subjektivsten Hintergrund der Seele übermächtig auf uns wirkt,halte ich für eine Erkenntnis, die eine alte Weishelt ist."(C.G. Jung)Die meisten Menschen haben den zum Archetyp verloren, heute gibt es nur nochStereotypen. Die grossen alten Mythen sind schon zersplittert in viele kleine,und man verkauft sie uns in Scheiben gepresst.