Bei Uns - Sparkasse Donnersberg
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Editorial SichErE zukunft<br />
ein neues Wir-Gefühl<br />
Der <strong>Donnersberg</strong>kreis,<br />
seit ewigen zeiten im<br />
Schatten florierender<br />
Wirtschaftsräume, ist<br />
dabei, den Anschluss an<br />
den Rest der Welt zu<br />
finden. Viele Ideen<br />
fördern den Prozess.<br />
V on wegen Rhein-Ruhr, Rhein-<br />
Main oder Rhein-Neckar. Wenn<br />
es in der deutschen Industriegeschichte<br />
um Innovationen geht, braucht sich<br />
das weite grüne Land hinter seinem<br />
großen dunklen Berg nicht zu verstecken.<br />
In Hochstein stand die erste<br />
pfälzische Fabrik – immerhin 118 Jahre<br />
vor der Ludwigshafener BASF, dem<br />
inzwischen weltgrößten Chemiekonzern.<br />
Heute werden in Kirchheimbolanden<br />
Turbos für Last- und Sportwagen<br />
in aller Welt entwickelt, und aus<br />
Rockenhausen kommen wichtige Impulse<br />
für den internationalen Automobilbau,<br />
während der Höhenrücken<br />
oberhalb des Appeltals eine der Wiegen<br />
moderner, zukunftsorientierter,<br />
globaler Energietechnologie ist. Und in<br />
Langmeil, das noch am Rande, produziert<br />
neuerdings ein ebenso hochinnovatives<br />
wie hochprofitables Unternehmen<br />
seine auf der ganzen Welt<br />
begehrte Sicherheitstechnik. Nun gibt<br />
es den legendären Industriepionier<br />
aus Hochstein nicht mehr, die Energie-<br />
Daten & Fakten<br />
Mit 75.878 Einwohnern<br />
(2010) rangiert der <strong>Donnersberg</strong>kreis<br />
unter den 24<br />
rheinland-pfälzischen Landkreisen<br />
auf Rang 20. Das<br />
Bruttoinlandsprodukt betrug<br />
im Krisenjahr 2009<br />
genau 53.613 Euro pro<br />
Erwerbstätigem, das sind<br />
2,7 Prozent weniger als<br />
der Landesdurchschnitt.<br />
Die zwölf Kreisfreien Städte<br />
eingerechnet bedeutet<br />
dies Platz 11. Insgesamt<br />
sind 27.239 Personen erwerbstätig<br />
– davon über<br />
14.609 als Pendler; dem -<br />
gegenüber finden 6.209<br />
„Einpendler“ im <strong>Donnersberg</strong>kreis<br />
Arbeit und Brot.<br />
Pro Einwohner stieg die<br />
Summe des verfügbaren<br />
Einkommens von 12.262<br />
Euro (1990) auf 17.658<br />
Euro (2009).<br />
Gienanth Gmbh, Eisenberg:<br />
das 275 Jahre alte unternehmen<br />
trägt zwar noch den namen der<br />
legendären industriellen-dynastie,<br />
doch wurde es 2008 vom Finanz -<br />
investor cognetas übernommen.<br />
Spezialisten vom Schneebergerhof<br />
sind vor die Tore der Landeshauptstadt<br />
Mainz gezogen, und Keiper wurde<br />
zum großen Teil an die Konkurrenz<br />
verkauft – nichts Außergewöhnliches<br />
im Wirtschaftsleben einer Nation.<br />
Doch alle – ob Gienanth, Keiper, Borg-<br />
Warner, Juwi oder Mobotix – verbindet<br />
ein Grundmuster: Es ist die Vision ihrer<br />
Gründer, gepaart mit der Zähigkeit<br />
und Phantasie der Mitarbeiter. Das gilt<br />
vor allem dann, wenn es darum geht,<br />
etwas ganz Besonderes aus dem Boden<br />
zu stampfen – und das in einer<br />
Region, die eigentlich noch nie als<br />
mächtiges Industrierevier mit entsprechender<br />
Ausstattung aufgefallen ist.<br />
Dass aber hier genauso viele begabte<br />
und fleißige Menschen zu Hause sind,<br />
wie woanders, ist eines ihrer großen<br />
Potenziale. Sie können das Land am<br />
<strong>Donnersberg</strong> zukunftssicher machen.<br />
Vorausgesetzt, Politik und Wirtschaft<br />
ziehen weiter am selben Strang.<br />
Der <strong>Donnersberg</strong>kreis liegt<br />
beim Export auf Platz 5<br />
Der liebenswerte Landstrich zwischen<br />
Unkenbach und Eisenberg, Kriegsfeld<br />
und Potzbach hatte es nie besonders<br />
leicht. Doch das ist alles Geschichte.<br />
Heute verkünden die Zahlen aus dem<br />
Statistischen Landesamt in Bad Ems<br />
andere Botschaften: Mit einer Exportquote<br />
von 49,2 Prozent liegt das produzierende<br />
Gewerbe auf Platz 5 in<br />
Rheinland-Pfalz. Die Bevölkerungszahl<br />
stieg von 1987 bis 2010 um 9,4 Prozent<br />
auf 75.878. Und beim Bruttoinlandsprodukt<br />
wurden die Krisenjahre<br />
2008/09 mit einem Minus von 2,7<br />
Prozent (2010) besser überstanden als<br />
von der Mehrzahl der rheinland-pfälzischen<br />
Stadt- und Landkreise. Auch andere<br />
Zahlen können sich sehen lassen:<br />
Statt 2644 Unternehmen mit 15.060<br />
Mitarbeitern (1980) schmücken jetzt<br />
3.005 Unternehmen und 18.839 Beschäftigte<br />
die Statistik.<br />
Aber es gibt auch Herausforderungen:<br />
die Steuereinnahmen der Kommunen<br />
liegen 17 Prozent unter dem<br />
Landesdurchschnitt und das verfügbare<br />
Einkommen der Privathaushalte<br />
liegt trotz Steigerung von über 16 Prozent<br />
gegenüber dem Jahr 2000 noch<br />
bei 94,2 Prozentpunkten, bei einem<br />
Landeswert von 100.<br />
Wachstums- oder<br />
Schrumpfungsregion?<br />
„Alles in allem betrachtet“, so Gabi<br />
Troeger-Weiß, Professorin für Regionalentwicklung<br />
und Raumordnung an<br />
der TU Kaiserslautern, „zählt der <strong>Donnersberg</strong>kreis<br />
zu einem der Wachstumsmotoren<br />
in Rheinland-Pfalz. Die<br />
bisherige Entwicklung war dynamisch<br />
und positiv.“<br />
Politik und Wirtschaft in Reinland-<br />
Pfalz haben begriffen, dass im Zeitalter<br />
der Globalisierung der ländliche<br />
Raum mit anderen Methoden behandelt<br />
werden muss. Etwa vier Dutzend<br />
Analysen, Initiativen, Strategiepapiere<br />
und Projekte liegen auf dem Tisch oder<br />
in der Schublade.<br />
Förderprogramme aus Brüssel,<br />
Berlin und Mainz versprechen Mittel,<br />
mit denen sich ein ziemlich breites<br />
Spektrum abdecken lässt – von der<br />
Erhaltung kultureller Denkmäler bis<br />
zur Schnellstraße –, ein großes Betätigungsfeld<br />
übrigens auch für die <strong>Sparkasse</strong>n<br />
und alle mit Wirtschaftsförderung<br />
beschäftigten Institutionen, und<br />
alles einem einzigen Ziel untergeordnet:<br />
Der Schrumpfungsprozess im<br />
ländlichen Raum soll gestoppt und,<br />
wenn möglich, gedreht werden.<br />
Auf die Frage, ob denn der <strong>Donnersberg</strong>kreis<br />
eher eine Wachstumsoder<br />
Schrumpfungsregion sei, antwortet<br />
die Geografin und Raumplanerin<br />
Troeger-Weiß kurz und knapp: „Der<br />
<strong>Donnersberg</strong>kreis hat sehr gute Chancen,<br />
sowohl was die Entwicklung der<br />
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