PraxisRegelnBau - Initiative PRB
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<strong>PraxisRegelnBau</strong><br />
<strong>Initiative</strong> Praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen e.V.<br />
Kurfürstenstraße 129 ■ 10785 Berlin<br />
Aktueller Bericht der PG2<br />
Stand: 31. Juli 2012<br />
<strong>PRB</strong>-Bu_0002<br />
Die Projektgruppe 2 „Betonbau“ weist eine gute Mischung von Ingenieuren aus Ingenieurbüros,<br />
Baufirmen und Verbänden auf, die mit unterschiedlichen Erfahrungen und Sichtweisen an die<br />
Verbesserung des Eurocode 2 herangehen. Als Projektgruppenleiter wurde Dr.-Ing. Frank<br />
Fingerloos berufen (DBV). Weitere Mitglieder der PG2 sind:<br />
- als „externe Experten“: Dr.-Ing. Heinrich Hochreither (Hochreither + Vorndran Ingenieurgesellschaft,<br />
Aschaffenburg), Dr.-Ing. Franz-Michael Jenisch (Jenisch + Jung Ingenieurgesellschaft,<br />
Frankfurt am Main), Dipl.-Ing. Franz Kunz, Wayss & Freytag Ingenieurbau AG,<br />
Frankfurt am Main), Dipl.-Ing. Markus Landgraf, Ed. Züblin AG, Stuttgart), Prof. Dipl.-Ing.<br />
Frank Prietz, (GSE Ingenieur-Gesellschaft, Berlin), Dr.-Ing. Walter Schmitt (Suess-Staller-<br />
Schmitt Ingenieure, Gräfelfing), Dr.-Ing. Alexander Steffens, (WTM Engineers, Hamburg).<br />
- als „hauptamtliche Mitarbeiter“: Dipl.-Ing. Anett Ignatiadis (DAfStb) sowie für Teilaufgaben<br />
zur Abstimmung und Koordination der Verbesserungsvorschläge mit begleitenden Regelwerken<br />
und Produktnormen wird die PG2 unterstützt durch Dr.-Ing. Enrico Schwabach<br />
(DBV) und Dr.-Ing. Udo Wiens (DAfStb).<br />
Die bisher zugesagte Finanzierung der PG2 steht für das Jahr 2012 fest. Sie wird durch die<br />
Verbände DBV, DAfStb und HDB getragen (zum Teil durch direkte Personalfinanzierung und<br />
zum Teil durch Barmittel).<br />
Bisher haben vier Arbeitssitzungen der PG2 stattgefunden (zuletzt am 26.06.2012).<br />
Diskutiert wurde dabei zunächst, ob sich die PG2 nur auf pränormative Verbesserungsvorschläge<br />
zum derzeitigen deutschen EC2- und NA-Stand beschränken kann. Das würde aber<br />
die Erreichung des <strong>PRB</strong>-Zieles „Praxisgerechte Normen“ in der nächsten EC2-Generation nicht<br />
sicherstellen. Diese <strong>PRB</strong>-Vorschläge müssen auch in den deutschen und europäischen<br />
Normengremien vertreten und ggf. in iterativen Prozessen nachgebessert oder angepasst<br />
werden. Außerdem sind die aus anderen Ländern eingereichten Änderungsvorschläge zu<br />
prüfen, zu bewerten und zu integrieren bzw. qualifiziert (z. B. mit Vergleichsrechnungen)<br />
abzulehnen oder für Deutschland praxisgerecht zu bearbeiten. Deutlich wurde, dass eine rein<br />
nationale pränormative Arbeit vor dem Hintergrund der europäischen Normung nicht mehr<br />
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zielführend ist. Es herrscht Übereinstimmung darüber, dass auch nach 2013 bis zur Verabschiedung<br />
der nächsten EC2-Generation noch weitere intensive <strong>PRB</strong>-Arbeit zu leisten ist.<br />
Aus der derzeitigen Situation (begrenztes Budget und begonnene europäische Bearbeitung im<br />
Normen-Subkomitee SC2) leitet sich als Bearbeitungsstrategie ab, die Verbesserungsvorschläge<br />
zum EC2 themenbezogen zu beginnen. Die Themen der SC2-Task Groups TG 1 bis<br />
3 (Verstärken, Faserbeton, Bestand sind bisher nicht im <strong>PRB</strong>-Umfang enthalten, müssen aber<br />
mittelfristig mit begleitet werden, damit sich diese nicht wieder in zu umfangreichen EC2-Teilen<br />
niederschlagen, die dann ggf. aufwändig nachbearbeitet werden müssen. Hierzu wird Dr.<br />
Fingerloos in allen deutschen Spiegelgruppen zu den TGs mitarbeiten und regelmäßig in der<br />
PG2 berichten.<br />
Da im SC2 in der TG4 mit den Themen Querkraft, Durchstanzen und Torsion begonnen wird, ist<br />
es notwendig, zur pränormativen Vorbereitung der deutschen Position ebenfalls in der PG2 mit<br />
folgenden Themen im Original-EN 1992-1-1 zu starten. Diese wurden so verteilt: Dr. Hochreither:<br />
Querkraft, Dr. Schmitt: Durchstanzen, Dr. Steffens: Torsion, Dr. Jenisch: Schubkräfte<br />
Balkensteg-Gurt und Schubkraftübertragung in Fugen sowie H. Landgraf: Stabwerkmodelle.<br />
Ergänzend dazu überarbeitet Prof. Prietz den Abschnitt Arbeitslinien Beton.<br />
Die Verbesserungsvorschläge aus dem Forschungsvorhaben von Dr. Hochreither zur Querkraft<br />
sind in der PG2 verabschiedet und an den Lenkungsausschuss im Juli 2012 zur Freigabe<br />
versandt worden. Die anderen Forschungsvorhaben sollen noch in diesem Jahr in der PG2 und<br />
ggf. auch im LA verabschiedet werden. Nach Zustimmung wird der LA diese Ergebnisse und<br />
Vorschläge als offizielle <strong>PRB</strong>-Positionen feststellen, und sie werden dann als pränormative<br />
Vorschläge in den deutschen NABau-Spiegelausschuss zum EC2 eingebracht und diskutiert.<br />
Dies erfolgt i. d. R. durch die hauptamtlichen Mitarbeiter. Fallbezogen werden PG2-Mitarbeiter<br />
zur Erläuterung der Vorschläge zu Normensitzungen mit eingeladen.<br />
Mit den Stellungnahmen und mit einem Mandat des NABau-Spiegelausschusses können die<br />
Vorschläge dann als deutsche Position in die Arbeit des SC2 bzw. der SC2/WG1 im CEN/TC250<br />
ab Anfang 2013 einfließen. Der Zeitplan in der CEN/TC250/SC2/WG1 sieht vor, bis Ende 2014<br />
möglichst alle Verbesserungs- und Änderungsvorschläge aus den europäischen Mitgliedsländern<br />
im neuen Entwurf prEN 1992-1-1 (englische Fassung) berücksichtigt oder anderweitig<br />
behandelt zu haben, damit in 2015 die erste Umfrage in Europa („Enquiry“) zum neuen Entwurf<br />
erfolgen kann.<br />
Für die PG2 der <strong>PRB</strong> bedeutet dies, den Fokus also zunächst auf dem Original-EC2 zu richten.<br />
Nachdem sich das Erreichte in prEN 1992-1-1 abzeichnet, kann die intensivere Bearbeitung des<br />
Nationalen Anhangs beginnen. Hier hoffen wir, viele NCIs streichen zu können, wenn der EC2<br />
entsprechende Verbesserungen enthält. Darüber hinaus sind wir entschlossen, möglichst viele<br />
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„alte deutsche Zöpfe“ abzuschneiden, die als Überregulierung aufgefasst werden können und<br />
auch in der Fachliteratur außerhalb der Norm erhalten bleiben können.<br />
Die Überarbeitungsvorschläge sind im Original-EC2-Text und im NA-Text separat umzusetzen.<br />
Zunächst sollen nur die Original-Texte der EN 1992-1-1 bearbeitet werden. Abhängig von den<br />
Ergebnissen diesen Überarbeitungsschrittes ergibt sich der Überarbeitungsbedarf im NA. Die<br />
Hintergründe, Erläuterungen und Ableitungen zu den Vereinfachungsvorschlägen sollen<br />
dokumentiert und in einem Abschlussbericht veröffentlicht werden. Gleichzeitig dienen diese<br />
Hintergrunddokumente zur Qualifikation der deutschen Änderungsvorschläge in den europäischen<br />
Normengremien.<br />
Wie geplant, werden wir uns sehr stark bei der Reduktion der NDPs engagieren. Frau<br />
Ignatiadis hat damit begonnen, die derzeitigen NDPs verschiedener Länder zu sammeln und<br />
auszuwerten. Wir werden Vorschläge für das SC2 erarbeiten, auf einige NDPs zu verzichten<br />
und harmonisierte Werte oder Verfahren einzuführen. Das entlastet den EC2 von textlichem<br />
Ballast und entspricht dem europäischen Gedanken, mit möglichst übereinstimmenden<br />
technischen Normen in Europa zu gemeinsamen Bauwerken zu kommen.<br />
Darüber hinaus wollen wir versuchen, uns im deutschsprachigen Raum mit Österreich und der<br />
Schweiz (und ggf. Luxemburg) auf der Basis unserer sprachlichen sowie bau- und ingenieurkulturellen<br />
Nähe auf eine noch weitergehende Einigung zu den NDPs des EC2 zu verständigen.<br />
Die Vision ist ein zukünftiger gemeinsamer deutschsprachiger Nationaler Anhang (D-A-CH) für<br />
diese Länder. Ein solcher NA (D-A-CH) könnte in Europa vorbildhaft wirken und größeren<br />
Einfluss auch auf andere Länder gewinnen. Hierfür haben wir die Abstimmung mit den EC2-<br />
Normungskollegen aus Österreich (Dr. Walter Potucek, Dr. Marcus Vill) und der Schweiz (Dr.<br />
Hans Rudolf Ganz) mit einer ersten Arbeitssitzung in der D-A-CH-Gruppe am 12.06.2012<br />
begonnen.<br />
aufgestellt: Dr.-Ing. Frank Fingerloos<br />
Leiter der Projektgruppe 2<br />
Berlin, 31. Juli 2012<br />
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