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TCM bei Infertilität und Endometriose - Natum

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Kongressankündigungen<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Frau Katrin Harling<br />

Elise-Averdieck-Str. 17<br />

27356 Rotenburg/Wümme<br />

Tel.: 0 42 61/77 34 02<br />

Fax: 0 42 61/77 20 69<br />

E-Mail: info@natum.de<br />

Internet: www.natum.de<br />

52<br />

unter www.natum.de<br />

Neu im Internet:<br />

Das Ges<strong>und</strong>heitsportal<br />

der NATUM<br />

unter www.ges<strong>und</strong><strong>und</strong>leben.info<br />

Geschäftsstelle der<br />

<strong>Natum</strong> e. V.<br />

NATUM Mitteilungen<br />

<strong>TCM</strong> <strong>bei</strong> <strong>Infertilität</strong> <strong>und</strong> <strong>Endometriose</strong><br />

Birgit Seybold-Kellner<br />

In den letzten Jahren ist die<br />

Akupunktur ein fester Bestandteil<br />

der Geburtshilfe geworden. In der<br />

Gynäkologie gelten <strong>TCM</strong>-Methoden,<br />

wie Akupunktur <strong>und</strong> chinesische<br />

Kräuterheilk<strong>und</strong>e, dagegen<br />

meist noch als „alternativmedizinische<br />

Verfahren“, obwohl ihre<br />

Integration problemlos möglich ist.<br />

Die Traditionelle Chinesische Medizin<br />

(<strong>TCM</strong>) ist eine jahrtausendealte therapeutische<br />

Methode, <strong>bei</strong> der energetische „Ungleichgewichte“<br />

im Menschen reguliert werden.<br />

Ein Mensch kann durch Einwirken innerer<br />

(z. B. Emotionen) oder äußerer (z. B.<br />

falsche Ernährung) pathogener Faktoren aus<br />

dem Gleichgewicht gebracht werden. Ein energetisches<br />

Ungleichgewicht kann dann Ursache<br />

für Krankheiten sein.<br />

Im Westen sind vor allem Akupunktur<br />

<strong>und</strong> mittlerweile auch die chinesische Kräuterheilk<strong>und</strong>e<br />

als Methoden der <strong>TCM</strong> bekannt.<br />

Weitere <strong>TCM</strong>-Methoden sind die Ernährungslehre<br />

nach den fünf Elementen, Qigong,<br />

Tai-Chi <strong>und</strong> Tuina. Wichtigster Unterschied<br />

zur Schulmedizin ist die Möglichkeit<br />

der Krankheitsprophylaxe. Denn durch diagnostische<br />

Methoden, wie Anamnese oder<br />

Puls- <strong>und</strong> Zungendiagnostik, kann ein energetisches<br />

Ungleichgewicht in einem Menschen<br />

erkannt <strong>und</strong> therapiert werden, bevor<br />

es zur Entstehung einer Krankheit kommt.<br />

<strong>TCM</strong> <strong>bei</strong> <strong>Infertilität</strong><br />

Bei Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch<br />

sollte eine schulmedizinische Basisabklärung<br />

auch vor einer <strong>TCM</strong>-Therapie<br />

erfolgen. Da die Ursachen für <strong>Infertilität</strong> sowohl<br />

rein weiblich, rein männlich als auch<br />

gemischt oder gänzlich unbekannt sein können,<br />

muss vor Behandlungsbeginn klar sein,<br />

wer behandelt werden soll.<br />

Soll eine Schwangerschaft auf natürlichem<br />

Weg entstehen (keine tubare Steriliät),<br />

sind <strong>bei</strong> der Frau eine Akupunktur- <strong>und</strong>/oder<br />

Kräutertherapiebehandlung sinnvoll. Wie <strong>bei</strong><br />

Foto: Archiv<br />

Therapieoption: Akupunktur <strong>bei</strong> verschiedenen<br />

gynäkologischen Krankheitsbildern<br />

allen <strong>TCM</strong>-Therapien wird da<strong>bei</strong> zuerst ein<br />

individuelles Energiebild der Patientin mit<br />

Hilfe von Anamnese sowie Puls- <strong>und</strong><br />

Zungendia gnostik erhoben. Entsprechend<br />

dem Energiebild werden passende Punktekonzepte<br />

ausgewählt <strong>und</strong> meist zyklusphasenabhängig<br />

drei bis vier Behandlungen pro<br />

Zyklus durchgeführt. Typische Energiemuster<br />

für weibliche <strong>Infertilität</strong> sind unter anderen:<br />

„Blut-Mangel“, „Leber-Qi-Stagnation“,<br />

„Blut-Stagnation“, „Blut-Stase“, „Schleim im<br />

Uterus“ <strong>und</strong> „Nieren-Yang/Yin-Mangel“.<br />

Welche Methode gewählt wird (Akupunktur<br />

oder chinesische Heilkräuter) hängt<br />

von verschiedenen Faktoren ab. Akupunktur<br />

ist zeitaufwendiger <strong>und</strong> wird von manchen<br />

Patienten als unangenehm empf<strong>und</strong>en<br />

– obwohl Akupunktur nicht schmerzhaft<br />

sein sollte. Kräuter schmecken häufig sehr<br />

schlecht <strong>und</strong> können zu Verdauungsbeschwerden<br />

wie Blähungen führen. Die Wahl<br />

der Methode hängt aber auch von der chinesischen<br />

Diagnose ab. Manche energetischen<br />

Muster lassen sich durch Akupunktur allein<br />

schwer behandeln (z. B. „Schleim im Uterus“<br />

oder „Blut-Stagnation“), andere wiederum<br />

sind besonders gut für eine alleinige<br />

Akupunkturtherapie geeignet (z. B. „Leber-<br />

Qi-Stagnation“). Es ist aber auch möglich,<br />

Akupunktur <strong>und</strong> chinesische Kräuterheilk<strong>und</strong>e<br />

miteinander zu kombinieren.<br />

<strong>TCM</strong> <strong>und</strong> künstliche Befruchtung<br />

Hat sich ein Paar für ein Verfahren der assistierten<br />

Reproduktion entschieden, kann die<br />

Behandlung mit Akupunktur <strong>und</strong> chinesischen<br />

Kräutern parallel fortgeführt oder<br />

gynäkologie + geburtshilfe 6·2007


auch erst begonnen werden. Neben der<br />

individuellen Therapie mit <strong>TCM</strong> gibt es<br />

die Möglichkeit, die Schwangerschaftsraten<br />

durch standardisierte Akupunkturkonzepte<br />

vor <strong>und</strong> nach dem Embryotransfer<br />

zu erhöhen.<br />

<strong>TCM</strong> <strong>bei</strong> <strong>Endometriose</strong><br />

In der chinesischen Medizin gibt es die<br />

Diagnose „<strong>Endometriose</strong>“ nicht. Was es<br />

jedoch gibt, sind einige energetische<br />

Muster, die <strong>bei</strong> Frauen mit <strong>Endometriose</strong><br />

häufiger vorkommen. Man unterscheidet<br />

für die Diagnose die bestehenden<br />

Symptome. Hat <strong>bei</strong>spielsweise eine<br />

Frau eine <strong>Endometriose</strong>zyste ohne Beschwerden,<br />

so spricht man in der chinesischen<br />

Medizin von einer „abdominellen<br />

Masse“, die durch Ansammlung<br />

von Blut entstanden ist. Die passende<br />

Diagnose könnte „Blut-Stase“ sein. Die<br />

richtige Therapie ist primär die chirurgische<br />

Sanierung <strong>und</strong> eventuell im Anschluss<br />

eine <strong>TCM</strong>-Therapie.<br />

Leidet eine Patientin unter Dysmenorrhö,<br />

kommt es für die chinesische<br />

Diagnose darauf an, ob die Schmerzen<br />

vor, während oder nach der Regel auftreten<br />

<strong>und</strong> ob das Menstruationsblut klumpig<br />

oder schleimig belegt ist. Je nachdem<br />

kommen verschiedene Optionen in Frage.<br />

Wurde eine Patientin erfolglos operiert,<br />

ist eine <strong>TCM</strong>-Therapie indiziert.<br />

Steht die Diagnose „<strong>Endometriose</strong>“ <strong>bei</strong><br />

einer Dysmenorrhö im Raum, ist aber<br />

sonographisch nicht nachweisbar, kann<br />

vor einer diagnostischen Laparoskopie<br />

ein Versuch mit <strong>TCM</strong> gemacht werden.<br />

Therapiert wird <strong>bei</strong> <strong>Endometriose</strong> am<br />

NATUM-Tag<br />

Termin: 8. März 2008<br />

Ort: Leipzig<br />

Programm: Der NATUM-Tag in Leipzig<br />

bietet Vorträge für Ärzte aller Fachgruppen,<br />

die sich für die Anwendung<br />

von Naturheilverfahren speziell <strong>bei</strong><br />

Frauen interessieren. Die Frauenärztin<br />

Dr. Reinhild Georgieff wird sich unter<br />

anderem mit dem Thema „Was können<br />

Frauen in den verschiedenen Lebensphasen<br />

durch bewusste Ernährung<br />

beein flussen? Wie ist der Stellenwert<br />

von Nahrungsergänzungsmitteln <strong>und</strong><br />

Phytostoffen?“ beschäftigen. Dr. Dirk<br />

Meusel, Ges<strong>und</strong>heitswissenschaftler<br />

gynäkologie + geburtshilfe 6·2007<br />

besten mit einer Kombination aus chinesischen<br />

Kräutern <strong>und</strong> Akupunktur, wo<strong>bei</strong><br />

mit einer mehrmonatigen Behandlungsdauer<br />

gerechnet werden muss.<br />

Fazit<br />

Akupunktur <strong>und</strong> chinesische Kräuterheilk<strong>und</strong>e<br />

sind gut geeignete Methoden,<br />

um Frauen (<strong>und</strong> Männer) zusätzlich zur<br />

schuldmedizinischen Therapie <strong>bei</strong> <strong>Infertilität</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Endometriose</strong> zu behandeln.<br />

Der große Vorteil der <strong>TCM</strong> liegt in der<br />

individuellen Therapie, die für jede Patientin<br />

einzeln festgelegt wird. <strong>TCM</strong>-Therapeuten<br />

sollten über ausreichende<br />

Kenntnisse der Puls- <strong>und</strong> Zungendiagnostik<br />

verfügen, um das richtige Muster<br />

zu erkennen. Neben der Behandlung<br />

durch den Therapeuten bietet die <strong>TCM</strong><br />

ein Erklärungsmodell der Krankheitsentstehung,<br />

das vielen Patienten ein tieferes<br />

Verständnis ihres Körpers bzw. ihrer Erkrankung<br />

ermöglicht. Ratschläge zur<br />

Änderung von Lebens- oder Ernährungsgewohnheiten<br />

sind weitere Bestandteile<br />

einer komplementären <strong>TCM</strong>-Therapie.<br />

Zur Behandlung der <strong>Endometriose</strong><br />

ist die Kombination aus Schulmedizin<br />

(chirurgische Sanierung) <strong>und</strong> <strong>TCM</strong> (individuelle<br />

Akupunktur- <strong>und</strong> oder Kräutertherapie)<br />

ideal. Eine Methode kann<br />

allein auch erfolgreich sein – auf Dauer<br />

aber erbringt die Kombination der Methoden<br />

die besten Resultate.<br />

Birgit Seybold-Kellner<br />

Klinikum Neuperlach<br />

Oskar-Maria-Graf-Ring 51<br />

81737 München<br />

des Instituts für angewandte Trainingswissenschaft<br />

in Leipzig, wird über die<br />

Bedeutung von Sport <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

für die Frau berichten. Ein weiterer Vortrag<br />

behandelt das Thema „Naturheilverfahren<br />

<strong>und</strong> Selbstzahlerleistungen<br />

– eine interessante Alternative für Ihre<br />

Praxis?“ Außerdem wird sich Dr.<br />

Bernard Ost aus Düsseldorf dem<br />

Thema, was die Alternativmedizin<br />

Patientinnen mit Krebs bieten kann,<br />

widmen.<br />

Anmeldung: Kathrin Harling<br />

Tel.: 0 42 61/77 34 02<br />

Fax: 0 42 61/77 20 69<br />

E-Mail: info@natum.de<br />

Internet: www.natum.de<br />

Termine<br />

Gr<strong>und</strong>kurs Neuraltherapie<br />

Termine: Kurs I: 1./2. Februar 2008<br />

Kurs II: 29. Februar/1. März 2008<br />

Kurs III: 4./5. April 2008<br />

Ort: Krankenhaus Neustadt, Dresden<br />

Anmeldung: Praxis T. Kupke<br />

Tel.: 03 51/8 49 71-90, Fax: -91<br />

E-Mail: torsten-kupke@t-online.de<br />

www.arztpraxis-kupke.de<br />

Internationaler Kongress<br />

<strong>Endometriose</strong> & Chinesische Medizin<br />

& Reproduktionsmedizin<br />

Termin: 13.–16. Februar 2008<br />

Ort: Weissensee in Kärnten (Österreich)<br />

Geplante Themen: Diagnostik sowie<br />

Behandlungsmöglichkeiten der <strong>Endometriose</strong><br />

<strong>und</strong> Sterilität mit Schulmedizin<br />

<strong>und</strong> <strong>TCM</strong><br />

Wissenschaftliche Organisation:<br />

A. E. Schindler, J. Keckstein, A. Römer,<br />

H. R. Tinneberg <strong>und</strong> F. Sulistyo Winarto<br />

Beteiligte Fachgesellschaften: DGGG,<br />

OEGGG, Stiftung <strong>Endometriose</strong> Forschung<br />

SEF, Berufsverband der Frauenärzte,<br />

Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin,<br />

Österreichische<br />

Gesellschaft für Reproduktionsmedizin,<br />

NATUM AG Naturheilverfahren, Akupunktur<br />

<strong>und</strong> Umweltmedizin in der<br />

DGGG, Universität Witten-Herdecke<br />

(Fachbereich Chinesische Medizin) <strong>und</strong><br />

Österreichische IVF-Gesellschaft<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong><br />

Anmeldung: www.tcm-congress.at<br />

Psychosomatische<br />

Gr<strong>und</strong>versorgung<br />

Termine: 16./17. Februar 2008<br />

4.–6. April 2008<br />

Ort: München/Germering<br />

Anmeldung: Private Akademie<br />

für Psychopädie, Dr. Jakob Derbolowsky<br />

www.derbolowsky.de<br />

Homöopathie Ausbildung im<br />

Rahmen der Erlangung der Zusatzbezeichung<br />

Termine: 22.–24. Februar 2008<br />

(A-Kurs – CD-Präsenzkurs)<br />

Ort: ProLeben Akademie, Greiz<br />

Anmeldung:<br />

Tel.: 0 36 61/67 42 45<br />

Fax: 0 36 61/45 65 21<br />

www.proleben-akademie.de<br />

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