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HIER - 1200 Jahre Allershausen

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Festschrift


INHALTInhaltIn der <strong>Allershausen</strong>er Chronik kann man alle überliefertenOrtsnamensvarianten von <strong>Allershausen</strong> nachschlagen.Alle diese Namensvariationen sind im Kreis des Layouts vorzufinden,beginnend mit dem ältesten dokumentierten Ortsnamen in der Mitte desKreises. Alle weiteren Ringe bauen sich wie <strong>Jahre</strong>sringe bei einem Baum aufund folgen dabei der dokumentierten Chronologie der Ortsnamensänderungenbis zum aktuellen Namen – <strong>Allershausen</strong>.Um auch die geschichtliche Ortswandlung zu verdeutlichen, haben wir denRingen und somit auch den Namensvarianten individuelle Schriftartenzugeordnet. Die bunten Ringviertel in der oberen linken Hälfte des Umschlagssollen den Hall in die Zukunft verheißen. Die kräftigen, warmen Farben bedeutendabei eine positive Mitgift aus dem Jetzt für die Zukunft. Das Layout derFestschrift ist stark verwandt mit dem Layout des <strong>1200</strong>-Jahrfeier-Logos, dadie Farben Blau und Weiß dominieren, genau wie beim Jubiläumslogo.Die Rückseite des Umschlags orientiert sich stark an der Vorderseite und bildetso eine angenehme Symmetrie. Die drei von oben nach unten führenden Linienauf der Rückseite symbolisieren die Flüsse Amper, Glonn und Mühlbach,die durch <strong>Allershausen</strong> führen.Grussworte 2 - 9Landrat Michael Schwaiger 2Erster Bürgermeister Rupert Popp 3Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger 4Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler 5Katholischer Pfarrer Robert Urland 6Evangelischer Pfarrer Heinz Winkler 7Kreisheimatpfleger Rudolf Goerge 8Festausschuss 9Festprogramm 2014 10 - 11Vorwort 12Und do samma dahoam 13 - 36Und do samma dahoam 13 - 16Florierender Einzelhandel mit Unterhaltungswert 16 - 17Springerl vom Scheib · Filigranes vom Drachsler · 18Gesicht der Münchner StraßeManöver der US-Army · lärmende Tiefflieger · 18 - 19„Zentrale Tante Mare“Sportplatz an der Seestraße · Sportzentrum am Amperknie 19 - 22Fasching im Grinzing · Buam in Lederhosn · 22 - 23draußen auf da Woad · KirchgangStammtische · Frühschoppen · Zwiefacher · Houzet 23 - 25Landfrauen 25 - 28Torten · Musikbox · Asbach-Cola 29Omnibus mit Anhänger · Rocco Granata · Schlachtenbummler 29 - 30Haferlschuhe · „Fuzzy“ · Hackbrettmusi 30 - 32Sparbuch · Zinsen · Umzüge · Sparkasse · Raiffeisenkasse 32 - 33Hoffner · Schuhmann · Fischer-Menzel · Schneidersitz 33Sirene · Tragkraftspritzn · Tatü-Tata 33 - 34Kassenraub · o´zapft is · Dolce Vita · Schneitzlreuth 34 - 35Gewerbesteuer · Einheimischen-Modell · Vergelt´s Gott 35 - 36Malbilder „Wünsche für die Zukunft“ 37 - 46Bildnachweise 47Diese Festschrift ist ein Projekt der Gemeinde <strong>Allershausen</strong>.Autor von “Und do samma dahoam”: Anton SchrödlDanke an die Schüler der 2., 3. und 4. Klassen der Grund- und Mittelschule<strong>Allershausen</strong> für die fantasievolle Mitarbeit an dem Malprojekt “Wünsche fürdie Zukunft”.Danke auch an die Landfrauen <strong>Allershausen</strong> für die Mitarbeit an dem Projektvon Anton Schrödl “...und do bin i dahoam”.Konzept, Design, Layout: Produktionsbüro Hoffmann, www.pb-hoffmann.com1


GrusswortDer Landrat des Kreises FreisingMichael SchwaigerDer Erste BürgermeisterRupert PoppZwischen der ersten Erwähnung Adalhareshusums in der vom Diakon Tagabert<strong>Allershausen</strong> wird <strong>1200</strong> <strong>Jahre</strong> alt, die erste nachweisbare,2 im Jahr 814 gefertigten Urkunde und dem Festjahr 2014 liegen <strong>1200</strong> <strong>Jahre</strong>urkundliche Erwähnung datiert das Jahr 814!voller Geschichte und Geschichten. Wie jeder Ort hat <strong>Allershausen</strong> seine3unverwechselbare Vergangenheit. Sie ist geprägt von dem Staat und derRegion, in denen dieser Ort liegt, aber sie trägt auch ganz individuelle Züge.Um das Jubiläum gebührend zu feiern, hat sich der Festausschuss, bestehendaus Gemeinderäten und engagierten Mitbürgern, einiges einfallen lassen.Diese werden in der vorliegenden Festschrift von den Chronistenherausgearbeitet. Auf diese wird natürlich auch bei den Feierlichkeiten Bezuggenommen. Sich mit der Vergangenheit seiner Heimat zu beschäftigen, iststets spannend und lehrreich. Ich danke allen, die dies mit wissenschaftlicherGenauigkeit gepaart mit hohem ehrenamtlichem Engagement unternommenhaben, ganz herzlich. Denn damit wird auch der Geschichte des LandkreisesNeben den zahlreichen Veranstaltungen während des <strong>Jahre</strong>s,freut mich diese Festschrift besonders.Die Geschichten aus unserem Ort wurde von GemeinderatsmitgliedAnton Schrödl niedergeschrieben, von Dr. Beat Bühler zusätzlich eineErgänzung zur dreibändigen Ortschronik verfasst.Freising ein weiteres wichtiges und hochinteressantes Teilstück hinzugefügt.Heute ist die Gemeinde <strong>Allershausen</strong> ein attraktiver Standort mit hoherWirtschaftskraft einerseits und freundlichem ländlichen Charakter andererseits.Was benötigt wird, findet man vor Ort: Kinderbetreuungseinrichtungen,Schulen, Freizeiteinrichtungen, Handwerksbetriebe, Einkaufsmöglichkeiten.Am gesellschaftlichen und kulturellen Leben haben die örtlichen Vereine mitihren vielfältigen Aktivitäten und Angeboten großen Anteil – was sich auch beider Vorbereitung und Durchführung des großen Jubiläumsjahres deutlich zeigt.Ich darf den Bürgerinnen und Bürgern sowie der gesamten Gemeinde zudiesem großen Jubiläum gratulieren und eine erfolgreiche Weiterentwicklungsowie eine friedliche Zukunft wünschen.Ich möchte den beiden Herren für ihre Recherche und die Erstellung meineAnerkennung und meinen Respekt ausdrücken, verbunden mit einemaufrichtigen Dank an alle Mitglieder des Festausschusses für die bishergeleistete Arbeit und die dafür investierte Zeit!Dieses Engagement drückt in vorbildlicher Weise aus, was der ehemaligePräsident der Vereinigten Staaten, J. F. Kennedy, einmal so zum Ausdruckgebracht hat:„Fragt nicht, was der Staat (Gemeinde) für Euch tun kann,fragt, was Ihr für den Staat (Gemeinde) tun könnt!“In diesem SinneIhrGrusswortMichael SchwaigerLandratRupert PoppErster Bürgermeister


GrusswortDer WeihbischofDr. Bernhard HaßlbergerDie RegionalbischöfinSusanne Breit-KeßlerLiebe Bürgerinnen und Bürger von <strong>Allershausen</strong>!<strong>Allershausen</strong> feiert ein Jubiläum von nahezu biblischer Dimension:4 Vor <strong>1200</strong> <strong>Jahre</strong>n wurde der Ort zum ersten Mal in einer Urkunde desIm <strong>Jahre</strong> 2014 kann Ihr Ort seit der ersten urkundlichen Erwähnung auf <strong>1200</strong>Hochstifts Freising erwähnt.<strong>Jahre</strong> zurückblicken. Zu diesem großartigen Jubiläum gratuliere ich Ihnen allen5ganz herzlich.Ein wirklicher Grund zum Feiern!Ich freue mich mit Ihnen, einen Teil dieses Festes mitfeiern zu dürfen und zwarden Festgottesdienst am 1. Juni 2014. Ich freue mich auch deshalb in ganzbesonderer Weise, weil Ihre Pfarrgemeinde über Jahrhunderte hinweg mit demFreisinger Domberg und dem Kloster Neustift in besonderer Weise verbundenwar und immer noch ist. Diese besondere Verbindung möchte ich mit meinemBesuch unterstreichen.Es ist schon großartig, dass Sie auf eine so lange und reiche Geschichtezurücksehen können. Sie dürfen mit tiefer Dankbarkeit diesen Rückblickausrichten, auch mit Stolz gegenüber Ihren Vorfahren, die in vielfältigerWeise dafür gesorgt haben, dass Ihr Ort heute noch existiert und Sie hier imOrt leben können. Sie alle stehen ja gleichsam auf den Schultern IhrerVorfahren.Ihre Vorfahren waren von Anfang an schon Christen. Das heißt, sie habenüber diese ganze Geschichte hinweg das Leben in der Kirche und von JesusChristus her gestaltet. In der Trauer haben sie aus dem Glauben Hoffnung undTrost erfahren können. In der Freude und beim Feiern von Festen haben sie imLobpreis Gottes ihrer Freude Ausdruck gegeben.Beim Festgottesdienst beten wir darum, dass Gott Sie und Ihren Ort auchweiterhin mit seinem Segen begleite, dass er weiterhin seine schützende Handüber Sie halte.Für das Jubiläumsjahr und für dieses Fest wünsche ich Ihnen Gottes Segenund grüße Sie herzlichEs ist alles andere als selbstverständlich, dass ein Stück Erde durch dieWirren der Geschichte so lange bewohnt und bewohnbar bleibt.Bewohner und Bewohnerinnen müssen immer wieder umdenken,an Bewährtem festhalten und sich zugleich für Neues öffnen.<strong>Allershausen</strong> ist diesen Weg mit den evangelischen Christen gegangen.Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts bot der Ort ihnen eine Heimat, kurznachdem die evangelische Kirche in Bayern mit ihren Gläubigen rechtlichanerkannt wurde.Evangelische Bauern aus allen Teilen Deutschlands konnten sich ansiedelnund eine eigene Kirche bauen. Auch heute ziehen viele Menschen nach<strong>Allershausen</strong>, um hier eine Heimat zu finden.Neue Gesichter waren und sind in <strong>Allershausen</strong> willkommen.In diesem Geist möge <strong>Allershausen</strong> noch viele Jubiläen feiern.Gottes Segen für die Zukunft!IhreSusanne Breit-KeßlerRegionalbischöfinGrusswortDr. Bernhard HaßlbergerWeihbischof


GrusswortPfarrer der katholischenKirchengemeinde <strong>Allershausen</strong>Robert UrlandPfarrer der evangelischenKirchengemeinde OberallershausenHeinz WinklerLiebes <strong>Allershausen</strong>,Einen herzlichen Glückwunsch der Gemeinde <strong>Allershausen</strong>6 zum <strong>1200</strong>-jährigen Bestehen!ich habe dich erst vor eineinhalb <strong>Jahre</strong>n kennengelernt.7Um ehrlich zu sein, auf den ersten Blick hast du mich nicht beeindruckt,Ich freue mich sehr, dass dieses Jubiläum in Frieden und Freiheit gefeiertich kenne viele schönere Orte. Aber trotzdem fand ich dich von Anfang anwerden kann. Und es ist zu spüren, dass sich die Bürgerinnen und Bürger ansympathisch. Mit der Zeit habe ich dich schätzen gelernt.diesem Ort zusammengehörig fühlen.Heuer bist du <strong>1200</strong> <strong>Jahre</strong> geworden. Alle Achtung.Erlaube mir, dir von Herzen zu gratulieren.In der Rückschau auf die wechselvolle Geschichte von <strong>Allershausen</strong> kannIch wünsche dir reichlich Gottes Segen. Du hast schon manches erlebt undman erkennen, dass wir gegenwärtig in guten Zeiten leben.aushalten müssen, und du weißt selbst am besten, dass ohne Seinen SegenUmso mehr ist es wichtig, dass wir uns dankbar an die Leistungen deralle deine Mühen vergeblich sind.Vorfahren erinnern, dass wir das Gute bewahren und uns für positives NeuesBitte bleib gesund. Es gibt viele Krankheiten heutzutage und man kann sichöffnen.leicht anstecken. Jede Krankheit schwächt den ganzen Körper und entmutigtden Geist. Also schau, dass du die Prävention und die Hygiene ernst nimmst.Dies gilt ganz besonders auch für die Kirchen, die ja ihren Anteil an derSei nett zu deinen Besuchern. Sie kommen oft von Weitem und suchen RastGeschichte dieses Ortes haben.und Erholung bei dir. Sie mögen manchmal auch komisch sein oder einfachImmer dann, wenn sie sich für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit eingesetztmüde oder unfreundlich, aber sie sind zu dir gekommen. Also hab Geduld mithaben, den Kranken und Schwachen zur Seite gestanden sind, haben sie ihrenihnen und nimm sie liebevoll an.christlichen Auftrag erfüllt und wesentlich zur guten Gemeinschaft inStreite nicht mit deinen Nachbarn. Das ist ungut und bringt nur Gift.<strong>Allershausen</strong> beigetragen.Ärger verkürzt dein Leben und hinterlässt tiefe Verletzungen. Die WundenEine gute ökumenische Zusammenarbeit der Kirchen untereinander und mitheilen dann nur sehr langsam.der politischen Gemeinde ist darum entscheidend wichtig für das WohlergehenIch wünsche dir viel Freude am Leben, viel Geduld mit den Anderen und miteines Ortes.dir selbst und viel Vertrauen und Hoffnung für die Zukunft.Bitte bleib uns lange erhalten.Ich wünsche der Gemeinde <strong>Allershausen</strong> Gottes Segen für eine glücklicheZukunft.GrusswortRobert UrlandPfarrer der katholischen Kirchengemeinde<strong>Allershausen</strong>Heinz WinklerPfarrer der evangelischen KirchengemeindeOberallershausen


GrusswortKreisheimatpflegerRudolf Goerge8„Wir feiern uns!“ – Unter diesem Motto erinnert sich die Gemeindev.l.: Bürgermeister Rupert Popp, Gemeinderat Peter Colombo, Manfred Arnoldi,<strong>Allershausen</strong> im Jahr 2014 an ihre erste Erwähnung vor <strong>1200</strong> <strong>Jahre</strong>n.Gemeinderat Anton Schrödl, Gemeinderätin Nina Huber, Gemeinderat Martin Vaas,Denn genau am 22. Juni 814 übergab ein Mann namens HleoperhtLeonhard Held, Eleonore Strasser, Gemeinderat Stefan Pellmeyer und Renate Vogt.bestimmte Güter an Kernand, der immer wieder in Urkunden als ZeugeNicht auf dem Bild: Gemeinderat Josef Lerchl und Sebastian Huber.9auftritt, um den Priester Hroadolf „in loco Adalhareshusum“ vom Militärdienstzu befreien. Wann unser Ort gegründet wurde, wissen wir nicht. Im Jahr 827machte der adelige Piligrim, der mit den bairischen Geschlechtern der Huosierund Agilolfinger verwandt war, größere Stiftungen an die Kirche der HeiligenAls der Gemeinderat <strong>Allershausen</strong> sich im September 2010 in Klausur begab,Maria und des Heiligen Korbinian in Freising. Nach altbairischem Rechtsbrauchwurden die Zeugen an den Ohren gezogen, und der Erzpriester Rubo,unter anderem die Idee und der Wunsch auf, diese erstmalige urkundlicheum sich Gedanken zur künftigen Entwicklung der Gemeinde zu machen, kamStellvertreter des Bischofs Hitto, wickelte das Glockenseil der AllerhauserErwähnung von „Adalhareshusum“ gebührend zu feiern.Kirche um seine Hand. An diesen Rechtsbrauch erinnert das heutigeGemeindewappen. Die vielen frühen Urkunden unterstreichen dieWieder daheim bildete sich schnell danach ein Festausschuss, der sich vollerherausragende Bedeutung <strong>Allershausen</strong>s im Mittelalter.Elan ans Werk machte. Nicht ganz so schnell, eher so nach und nach, habenDie Pfarrei <strong>Allershausen</strong> war von 1190 bis zur Säkularisation 1803 demwir dann realisiert, auf welche Herkulesarbeit wir uns eingelassen bzw.Prämonstratenser-Kloster Neustift bei Freising inkorporiert.welches umfangreiche Werk wir in Angriff genommen haben.Die Neustifter Chorherren wirkten hier als Seelsorger.Die Erinnerung an die Erstnennung <strong>Allershausen</strong>s vor <strong>1200</strong> <strong>Jahre</strong>n bietetEine Idee kam zur anderen, die Aufgaben wurden an die freiwilligenGrund genug, ein ganzes Jahr lang zu feiern. So wird das GemeinschaftsgefühlVerantwortlichen übertragen und dann ging es richtig los.der Bürgerinnen und Bürger gestärkt und das Heimatbewusstsein geweckt.Als Heimatpfleger des Landkreises Freising gratuliere ich der GemeindeEntstanden ist ein sehr umfangreiches, ganz tolles Festprogramm, das von den<strong>Allershausen</strong> herzlich zum <strong>1200</strong>-jährigen Jubiläum. Gleichzeitig danke ichEröffnungsfeierlichkeiten im Januar bis zum großen Finale mit Aufführung derallen, die zum guten Gelingen des Festjahres beitragen, besonders dem„Carmina Burana“ von Karl Orff am 13. Dezember alles bietet, was das HerzHerrn Bürgermeister Rupert Popp, dem Gemeinderat, dem Festausschuss undbegehrt.den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren unermüdlichenWir sind uns sicher, es ist für jeden etwas dabei, von Kunst, Kultur über SportEinsatz. Den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde <strong>Allershausen</strong> und allenbis zur Tradition, vom Mittelaltermarkt bis zum historischen Festzug.Gästen wünsche ich viel Freude nach dem Motto: „Wir feiern uns!“Für das kommende Festjahr wünschen wir Ihnen viel Vergnügen.Ihr FestausschussGrusswortRudolf GoergeKreisheimatpflegerdes Landkreises Freising


JanuarSa 25.01. Eröffnungsfeier Tag 1Großes Chorkonzert mit <strong>Allershausen</strong>er Schülern,der Musikschule und dem Jugendtreff,anschließend große LasershowSo 26.01. Eröffnungsfeier Tag 2Weihe und Übergabe der Hofschilder mit der Big Bandder Universität Eichstätt; Vortrag des Kreisheimatpflegers„Geschichten aus der Geschichte“;Öffentlicher Empfang der Vereine; LasershowFr/Sa 30./31.05.JuniSo 01.06.Sa 14.06.Fr 27.06.Mittelalter - MarktMittelalter - MarktKatholischer und evangelischer FestgottesdienstHistorischer Umzug „So war`s bei uns“Sautrogrennen„Neue Musik“Junge Komponisten schreiben Musik für die SchülerFestprogrammFebruarJuliSa 01.02.Sa 08.02.Fr 28.02.Schwarz-Weiß-BallKindergardetreffenFaschingsballSa 12.07.Do 24.-So 27.07.Kunst an der GlonnVolksfestVolksfestsonntag mit ökumenischem FestgottesdienstMärzAugust10 11Sa/So 23/24.08. Kartoffelfest und BulldogtreffenDi 04.03.Faschingstreiben mit UmzugFr 21.-So 23.03. KunstwochenendeAusstellung und Künstlermarkt; Vortrag desSeptemberDo 27.03.Kreisheimatpflegers „Brauchtum und Bauernhäuser“;Sa 13.09.25 <strong>Jahre</strong> Sommerferienspiele<strong>Allershausen</strong>, ein Gang durch seine GeschichteSo 14.09.ModellflugveranstaltungPräsentation durch den Autor Dr. Beat BühlerSa/So 29/30.03. TheateraufführungTitel: Kramer-Res, Autorin: Ulla KlingOktoberSa 29.03.Starkbierfest mit GstanzlsängertreffenFr 03.10.Benefiz-FußballspielTSV <strong>Allershausen</strong> – FC SternstundenAprilKabarett mit Chris BöttcherDi 07.10.Vortrag zur AusstellungSa 05.04.Klassisches Konzert„Vor- und Frühgeschichte <strong>Allershausen</strong>“Konzertabend mit Lehrern und SchülernFr 10.-So 19.10. Ausstellung „Vor- und Frühgeschichte <strong>Allershausen</strong>“der MusikschuleSa 18.10.Landkreislauf „Laufen statt Saufen“Sa/So 05./06.04. TheateraufführungFr 24.10.Kulturnacht im alten RathausTitel: Kramer-Res, Autorin: Ulla KlingMusikdarbietungen und LesungenFr/Sa 11./12.04. TheateraufführungTitel: Kramer-Res, Autorin: Ulla KlingMi 30.04.Tanz in den MaiNovemberMaiSa 15.11.10 <strong>Jahre</strong> Gospelchor <strong>Allershausen</strong>Sa 29.11.ChristkindlmarktFestprogrammDo 01.05.Maibaum aufstellenSo 04.05.Fest der NationenSa 10.05.EinweihungFußball- und Baseballplatz, BogenschießanlageSo 18.05.Tag der offenen TürIm Rathaus, Bauhof, Klärwerk, Wasserhaus,Hochbe hälter, Bücherei, Musikschule, Jugendtreffund FeuerwehrDo 29.05. Zwölfuhrläuten im BR Bayern 1DezemberSo 07.12Sa 13.12.KlöpfelnachtAdventhoagartn mit der Musikschuleund den „Klöpflern“Carmina BuranaAbschlusskonzert mit Sänger/innen aus <strong>Allershausen</strong>und UmgebungFeuerwerk


Und do samma dahoamDas Kriegsende bedeutete in vielerlei Hinsicht auch eine Zäsur für das nochnicht einmal 2000 Einwohner zählende <strong>Allershausen</strong>. Seine Wunden sindnoch heute zu sehen, auch wenn sie kaum noch bewusst wahrgenommenwerden:„In Stein gravierte Namen der oft noch blutjungen 130 gefallenen odervermissten Söhne und Väter der Gemeinde.“ Ein unglaublicher Blutzoll, dermanche Familien gleich mehrfach heimsuchte! Um einen Eindruck davon zubekommen, welch schreckliches Leid der Krieg in den Familien der Gemeindehinterlassen hat, lohnt es sich, beim nächsten Spaziergang einmal kurz innezu halten und mehr als nur einen kurzen Blick auf das Kriegerdenkmal (oderdie Bildtafeln des Krieger- und Soldatenvereins im Gewölbesaal des GasthofesObermeier) zu werfen.Und do samma dahoam12 Es war der Mönch Cozroh vom Kloster Neustift, dem wir die erste urkundlicheDie administrative Verwaltung der Gemeinde wurde 1945, in schwierigen13Erwähnung des Ortes <strong>Allershausen</strong> im <strong>Jahre</strong> 814 verdanken und es war einEdling namens Adalhar, der dem Ort seinen Namen gab.Aus Adalhareshusum, also etwa „dort bei denen des Adalhar“ wurde im Laufeder Zeit <strong>Allershausen</strong>, das nunmehr im <strong>Jahre</strong> 2014 auf seine mindestens<strong>1200</strong>-jährige Geschichte zurückblicken kann. Denn die Gegend um die„Glana“, die Glonn, war vermutlich bereits in der Jungsteinzeit, wenn nichtsogar der Mittelsteinzeit bewohnt.Harte Zeiten, aber das noch weitgehend landwirtschaftlich und handwerklichgeprägte Leben musste weitergehen. Viele Flüchtlinge und Vertriebenestrandeten am Ort, mussten untergebracht und versorgt werden und nichtwenige von ihnen wurden für immer <strong>Allershausen</strong>er Bürger.Zeiten, von der amerikanischen Militärregierung in die Hände von SiegfriedNeumeyr gelegt. Trotz Stimmenmehrheit nach den Wahlen 1946 verzichteteNeumeyr auf das Amt. Johann „Soller“ Sgoff wurde neuer Bürgermeister undleitete in einer 20-jährigen Amtszeit bis 1966 die Geschicke der Gemeinde<strong>Allershausen</strong>.1946 hieß es „Land unter“, als das Hochwasser der Glonn vor allem dienördlichen Ortsteile einen halben Meter hoch unter Wasser setzte.Genaueres hierzu und noch viel mehr gibt es in dem bereits 1992erschienenen Band 1 der Chronik von <strong>Allershausen</strong> nachzulesen. Sie istein mit sehr viel Aufwand erstelltes, profundes Zeugnis <strong>Allershausen</strong>erGeschichte, das es lohnt, gelesen zu werden, ebenso wie Band 2 (Häuserbuchvon <strong>Allershausen</strong>) und Band 3, der die Pfarr- und Kirchengeschichte von<strong>Allershausen</strong> aufarbeitet. Alle drei Bände sind im Rathaus noch vorrätig undwerden im Jubiläumsjahr zum Sonderpreis abgegeben.Auch wenn der Ort also wahrscheinlich schon ein gutes Stück älter ist, alsoffiziell bekannt, gibt es guten Grund, dieses außergewöhnliche Jubiläumgebührend zu feiern und auch chronistisch nochmals aufzuarbeiten.Die kommenden <strong>Jahre</strong> spülten dann aber mit der Währungsreform nicht nurfrisches Geld in die Taschen der Bürger, sondern auch die von den Nazisinfolge des Rohstoffmangels geraubten Kirchenglocken von Hamburg zurücknach Sankt Josef. Rudi Treffler führte mit einem Diesel-Roß den Heimtransportder fünf Glocken auf der A 9 an, die später in einer feierlichen Parade zurKirche transportiert und am Glockenturm aufgezogen wurden.Ende der 40er <strong>Jahre</strong> landete Jupp Schmitz mit „Wer soll das bezahlen“ nichtnur einen Evergreen, der noch heute bei Laune hält, nein, das fragten sichRückführung der KirchenglockenDr. Beat Büchler hat sich in die Archive bemüht, neue historische Quellenaufgetan und diese in der Chronik „<strong>Allershausen</strong> – ein Gang durch seineGeschichte und die letzten 40 <strong>Jahre</strong>“ niedergeschrieben. Sie beinhaltet sowohlneue historische Fakten, als auch zeitgeschichtliche Themen zwischen 1992bis heute und wurde als eigene Broschüre erstellt.Jeder von uns geht seinen eigenen Weg. Jeder erlebt seinen Wandel der Zeitund jeder war und ist Teil der Chronik von <strong>Allershausen</strong>.Von diesem Gedanken inspiriert, lässt nun Anton Schrödl die NachkriegsjahreRevue passieren.Vorwort


an Heizmaterial warm gehalten werden und besonders an grimmig kaltenTagen war deshalb der Einschlag des vom Rektor „Haupte“ Johann Heroldgegen aufmüpfige Störer in der Klasse abgefeuerten Schlüsselbundes noch eineganze Idee schmerzhafter als sonst zu spüren.Auch die eine oder andere, von der Lehrerschaft servierte „Fotzn“ oder „Tatzn“war zwar schmerzhaft, aber geschadet hat es niemandem ganzer Jahrgänge,die in zwei Klassen pro Zimmer untergebracht und von den beiden beliebtenOberlehrerinnen Frau Galler und Frau Skucik nicht nur den Frühtau zu Bergebei den häufigen Wanderungen, sondern auch das schulische Rüstzeug fürsLeben auf den Weg mitbekommen haben.Und do samma dahoamDr. Kioschos oder Dr. Merkle zwei richtige Ärzte, die sich in den ersten14 auch viele hungrige Münchner, die in ihrer Not auf der Suche nach Essbaremüber die Dörfer zogen und auch auf <strong>Allershausen</strong>er Flur, dankend Kartoffeln,Kraut und Rüben kauften, tauschten oder gleich ganz mitgehen ließen.Nachkriegsjahren niedergelassen hatten und irgendwie auch Karl Jäger, denbis ins hohe Alter immer noch aktiven „Bader“ ablösten.15Und do samma dahoamDas Schulhaus von <strong>Allershausen</strong> im <strong>Jahre</strong>1960Wer dabei erwischt wurde, bekam es mit den Beamten des örtlichen, bis1955 besetzten Polizeipostens beim Obermeier zu tun, dessen Leiter, eingewisser Huber, nicht nur dem Namen nach, seinem Pendant Karl Tischlingeraus der Serie Isar 12 glich und daher glatt als sein Double hätte durchgehenkönnen. 1950 zählten zum Schutzbereich der Landespolizeistation 2102Einwohner und 284 Gebäude.In einem der Häuser an der Jobsterstraße, erblickte eine ganze Generation von<strong>Allershausen</strong>ern zunächst im Entbindungsheim Stemmer unter der Obhut vonAnni Stemmer und dann unter Ruth Lamla das Licht der Welt. Trotz kräftigerUnterstützung durch die „Hebamm“, steigender Geburtenzahlen und nichtwenigen Familien mit vier, fünf und mehr Kindern, sank die Einwohnerzahlzwischen 1950 und 1961 um 183 Personen.Anfang der 60er kamen die ersten Gastarbeiter nach <strong>Allershausen</strong> und nichtnur italienisch klingende Namen wie Cremonese oder Savarino bürgerten sichfür immer ein.Der Zuwachs an Kindern brachte Mitte der 60er <strong>Jahre</strong> den Gemeinderatinsofern in die Bredouille, als mit dem dringend notwendigen Neubau einerSchule gleichzeitig die Herstellung einer Wasserversorgungsanlage notwendiggeworden wäre, was von der Gemeinde finanziell nicht zu stemmen war.1968 musste das alte Schulhaus, angesichts des maroden Bauzustandes undnachdem in einem Klassenzimmer eine Decke herunter gekommen war, perAnordnung schließlich doch aufgegeben werden und die sechs Schulklassenkamen in den Räumen des 1962 aufgelösten Berufsschulverbandes, amjetzigen Standort der Grund- und Mittelschule, in der Schulstraße unter.Dem alten, 1840 von Abt Josef vom Kloster Neustift eingädig, das heißtnur mit einem gemauerten Erdgeschoss, errichteten und 1892 um zweiStockwerke erhöhten alten Schulhaus war nicht umsonst ein eigenerKohleschuppen angegliedert. Das zugige Gebäude konnte nur mit UnmengenBlaue Flecken für die Jugend waren praktisch an der Tagesordnung, sei´svom Gerangel während der Pause oder beim Völkerball oder vom nachmittagsanberaumten Vergleichskampf „links der Glonn gegen rechts der Glonn“ in denAmperauen.Um größere Blessuren, die angesichts der schier unerschöpflichen Spielwiesenauf den Bauernhöfen kaum zu vermeiden waren, kümmerten sich mitKarl Jäger war der letzte approbierte Bader von <strong>Allershausen</strong> und diewahrscheinlich am besten informierte Person am Ort, da er auf der „Stör“ stetsmit den allerneuesten Nachrichten versorgt wurde und sein Friseursalon schondeshalb als Informationsquelle regen Zulauf bekam.Zu einem sowohl ausgedehnten als auch unterhaltsamen Erlebnis konnte füreinen Buben aber auch bereits ein normalerweise einfacher, in 10 Minutenerledigter Standard-Stiftnkopf im Friseursalon von Kurt Jäger, dem Sohndes Baders, werden. Der „Jaga-Kurt“ wusste nämlich die immer zahlreichversammelte Männerschaft nicht weniger gesprächig zu unterhalten.Zu seinen Stammgästen gehörten beispielsweise auch der Zehmer Toni,der seinen Stumpen grad noch und auch dann nur ausnahmsweise fürden Haarschnitt im Aschenbecher ablegte und der Peter Schmeller. Img‘schmackigen Lederschurz für einen Ratsch und Haarschnitt rübergekommenvon der Glonntalstraße, wo er sich neben der Schmiede auch um denHufbeschlag kümmerte. Stimme und Figur prädestinierten den SchmellerBäda bestens auch für kernige Charakterrollen bei Aufführungen desTrachtenvereins.Vom Schmeller-Anwesen kaum 100 Meter entfernt liegt die Schreinereivon Engelbert Sedlbauer, deren Hobelmaschinen natürlich beizeiten auchaußerhalb des Gebäudes zu hören waren. Richtig Ärger wegen seinesangeblich zu lauten Organs und ein Gerichtsverfahren an die Gurgel bekamallerdings der Gockel im Anwesen hinter der Schreinerei. Die Posse umden vorlauten Hahn fand als „Gockelkrieg von <strong>Allershausen</strong>“ überregionaleBeachtung.Buchstäblich im Stillen, am Ende der Glonntalstraße und am Zusammenflussvon Mühlbach, Glonn und Amper lag das Gebäude vom Maler Pichler- jahrzehntelang das Haus mit der schönsten Lüftlmalerei am Ort undauch wegen des üppigen Blumenschmucks immer wieder prämiert. Als


Gegenüber der Pfarrkirche liegt, angrenzend an den Mühlbach, der „ZehmerAnger“, auf dem sich 1963 eine riesige Menschenmenge zur Primiz von JosefStanglmeier einfand. Auch die Primizen von Karl Stadler 1951 und StephanPichler am 22.05.1952 waren Großereignisse, an denen praktisch diegesamte Bevölkerung teilnahm.Florierender Einzelhandel mit UnterhaltungswertDie Nahversorgung der Bevölkerung war bis in die 80er <strong>Jahre</strong> mit einembreiten, wenngleich nicht so üppigen Angebot ausgestattet wie heute. Inder Schulstraße übernahm Familie Sedlbauer den Laden von Familie Rauund geriet damit automatisch zur zentralen Anlaufstelle für Schulkinder. Diedamals aufgekommenen Mohrenköpfe wurden in den Pausen mindestensmit dem gleichen Heißhunger vertilgt, wie die immer reichlich vorrätigenWurstsemmeln. Das Salat- und Gemüseangebot bereicherten bereits Bananenund Südfrüchte, der Einkauf wurde in eine mächtige Registrierkasse eingetipptund die vor dem Laden angeschraubten PEZ- und Kaugummi-Automaten inregelmäßigen Abständen mittels Kanonenschlag „geleert“.In der Ortsmitte, an der Stelle der heutigen Sparkasse betrieb Josef Schmuckeinen Lebensmittelladen mit ansehnlichem Sortiment, z. B. gut sortierterWursttheke und der besten Auswahl an Illustrierten (Quick, Gong, Bravo) undComic-Heften. Der Laden wurde später von Karl Schreiber übernommen.Nebenan der kleine Laden der Schuhreparatur Hammatschek, stets erfüllt vomaromatischen Geruch des Lederklebers, aber auch immer einen Besuch wert,wenn für die Steinschleuder ein Stück Leder benötigt wurde.Karl Denk versorgte die Bevölkerung der Münchner Straße und in derJobsterstraße führten Franz und Leni Kleder den „Kathra“-Laden. Schräggegenüber beim Setzensack gab´s frische Milch im Gemischtwarenladen.Gleich nebenan eröffnete Ludwig Mair im gleichen Gebäude seinenFriseursalon und verpasste den Herren der Schöpfung bei stets launigerUnterhaltung den damals üblichen Elvis-Style. Im Damensalon kümmertensich seine Frau und die Töchter Christl und Margot um die beliebten,hochtoupierten B-52 Frisuren der weiblichen Kundschaft, die den Aufenthaltunter der Trockenhaube stets mit einem ebenso gepflegten Ratsch zuüberbrücken wusste.Ein Einkaufserlebnis der besonderen Art bot die Bäckerei Lerner. Zum einenauf Grund der unvergleichlichen Brez´n von Heinrich Lerner und andererseitswegen des schon legendären Rituals, mit dem seine Frau mit unendlicherGeduld die Waren eintütete („sann´s oans, dann zwoa, dann hamma drei,…gelt´s Gott, wiederschaun“).Das nördliche <strong>Allershausen</strong> holte sich seine frischen Brot- und Backwaren inder Bäckerei von Konrad Oswald in der Abt-Joseph-Straße ab, die später vonFritz Ebner über mehrere <strong>Jahre</strong> weitergeführt wurde.Primiz-Zug Stephan PichlerSowohl an Frische wie auch Unterhaltungswert nicht zu überbieten war dermobile Gemüse- und Obstverkauf von Franz Dinkel, der die Ankunft seines mit16 Kirchenpfleger legte er sich einen eigenen Steg über den Mühlbach zu, um aufkürzestem Weg vom eigenen Grundstück zu St. Josef zu gelangen.allerlei Viktualien beladenen Tempo-Dreiradlers stets mit lautem Gebimmeleiner Handglocke ankündigte. Die Waren aus der eigenen Gärtnerei waren bei17der Kundschaft mindestens genauso beliebt, wie seine launigen, ausgedehntenVerkaufsgespräche und das Abwiegen der Ware mit Einzelgewichten auf derLadefläche.Florierender Einzelhandel mit Unterhaltungswert<strong>Allershausen</strong> war mit Einkaufsmöglichkeiten und Lebensmitteln gut versorgt,niemand musste hungern und die Ware mindestens genauso frisch und gesundwie heute. Mit Eröffnung des Super 2000 in der Ampertalstraße wanderteallerdings die Kaufkraft in die Taschen des ersten Lebensmittel-Discountersam Ort, was nach und nach zur Aufgabe der familiären Lebensmittelgeschäfteführte.Gemischtwarenladen Setzensack in der JobsterstraßeSpringerl vom Scheib · Filigranes vom ...


Auch in Zeiten von Afri-Cola und Bluna waren Limonaden lange <strong>Jahre</strong> eineDomäne von Heinrich Scheib. Seine selbst hergestellten und von Haus zuHaus gelieferten „Springerl“ schmeckten einfach besser, als die „Grachal“ vonheute.Gleich um´s Eck gab es filigrane Holzarbeiten (und günstige Laubsägeblätter),gedrechselt von Anton Pichler, dem „Drachsler“.Insgesamt zwei alteingesessene Betriebe, die sich auch baulich angenehmvon dem folgenden, jahrzehntelang mit Schrott- und Unfallfahrzeugenbelegten Grundstück und insbesondere dem nebenan hoch gezogenenGebäude abheben sollten, das bis heute einen städtebaulichen Sündenfall für<strong>Allershausen</strong> darstellt.Das Gesicht der Münchner Straße war und ist bis heute von Kfz-Betriebenund Tankstellen geprägt. Zum VW-Autohaus Hartl und dem damaligen Ford-Autohaus mit ESSO-Tankstelle der Familie Neumayer gesellte sich gegenüberviele <strong>Jahre</strong> die SOPI-Tankstelle von Theo Dill, der seinen Betrieb später insSchmeller-Anwesen in die Glonntalstraße verlegte.Einen zentralen Bereich der Münchner Straße, auf dem heute das Ortszentrummit Rathaus steht, nahm das Boos-Areal ein, auf dem Willy Boos eineKohlenhandlung und Jackl Boos ein Kies- und Fuhrunternehmen betrieben.Manöver der US-Army · Lärmende Tiefflieger · „Zentrale Tante Mare“Das Ampertal war bis in die späten 60er <strong>Jahre</strong> Ziel- und Aufmarschgebiet fürmitunter ausgedehnte Manöver von US-Army und Bundeswehr.Über <strong>Jahre</strong> bebte immer wieder förmlich der Boden, wenn ganze Panzerkolonnensich von der Autobahn kommend über die Münchner Straße undAmpertalstraße in Richtung Ampertal schlängelten.Für viele Kinder waren die Manöver überhaupt der erste und meist auchunvergessliche Kontakt mit farbigen, überaus kinderfreundlichen US-Soldaten, der fast immer mit einer geschenkten Packung Kaugummi oderSchokolade verbunden war. Das Gerassel der Panzerketten am Boden warenaber kein Vergleich zu dem ohrenbetäubenden Lärm, den Phantom- undStarfightermaschinen in der Luft über <strong>Jahre</strong> abliefern sollten.Das Glonn- und Ampertal war bis kurz vor Eröffnung des neuen Flughafensbeinahe täglich vom Lärm der oft wie aus dem Nichts im Tiefflugauftauchenden Jets erfüllt.Zur zweiten Heimat wurde für viele Jugendliche und Heranwachsende dasHaus von Maria Friedl in Oberallershausen. Beim Kürzel „ZTM“ wusste jeder,dass damit die „Zentrale-Tante-Mare“ gemeint war.Irgendjemand kam immer auf einen Ratsch bei ihr vorbei, meist war die Küchebrechend voll mit Besuchern und nicht selten der Partyraum im Obergeschossvoller „langhaariger Gammler und Hascher“, die in hautengen Schlaghosen zurviel zu lauten Discomusik tanzten.Büssing-Lkw der Firma Willy BoosAus den Anfängen in Oberallershausen entwickelte sich der Wunsch derJugendlichen nach einer eigenen Örtlichkeit, in der Partys stattfinden konnten.18 Springerl vom Scheib · Filigranes vom Drachsler ·Gesicht der Münchner StraßeFündig wurde man im katholischen Pfarrsaal in <strong>Allershausen</strong>.Pfarrer Sebald gab seinen Segen und unter seinen stets strengen Augen durfte19dann auch mal bis nach Mitternacht gefeiert werden.Die Disco-Partys im mit allerlei Stroboskoplampen und Lichtorgelnaufgerüsteten Pfarrsaal waren innerhalb kurzer Zeit äußerst beliebt und meistauch brechend voll, da sich in der näheren Umgebung schnell herumsprach,wo günstig und trotzdem bei bester Stimmung gefeiert werden konnte.Springerl vom Scheib · Filigranes vom ...Manöver der US-Army · Lärmende ...Sportplatz an der Seestraße · Sportzentrum am AmperknieWer glaubt, mit Scampi und Hummer bereits den Gipfel der Genüsseerklommen zu haben, hat noch nie den Geschmack einer unvergleichlichköstlichen Wurstsemmel genossen, kredenzt von Sigi Wendling und ErichAltes SportheimSportplatz an der Seestraße · Sportzentrum ...


Ging´s früher nach den Spielen regelmäßig auf ein paar Maß zum Obermeier(der auch den Grund für das Spielfeld zur Verfügung stellte), versammeltensich später Spieler und Zuschauer im (über die <strong>Jahre</strong> viel zu klein werdenden)Sportheim um mit Leidenschaft und bei einigen Maß Freibier vom „Banana-Kare“ das Ergebnis zu verarbeiten.Das unkontrollierte Gebolze, bei dem die Bälle öfter im Garten derangrenzenden Familie Hüttinger landeten, als im Tor, hatte ein Ende und derTSV seither regelmäßig ganze Jahrgänge gut ausgebildeter Fußballer, die zuden Senioren wechseln konnten.Immer ein besonderes und nicht selten von schmerzhaften Blessuren aufbeiden Seiten begleitetes Schmankerl waren die Lokalderbys gegen dieumliegenden Ampertalvereine oder Hohenkammer.Meistens waren dabei die Zuschauer mindestens mit der gleichen Leidenschaftbei der Sache, wie die Akteure auf dem Feld selbst – manche Kommentarevon der Seitenlinie wären jedenfalls zu Zeiten des Königlich BayerischenAmtsgerichts von Richter Stierhammer mit verschärftem Arrest bestraftworden.Besonders bei den Derbys gegen Kranzberg, Kammer und Palzing wurdennicht selten mehr Zuschauer des Feldes verwiesen, als Spieler selbst. DasBürgermeister Rupert Popp, linksalles bei Zuschauerzahlen, die man heute gerne hätte und die in über 800Zuschauern beim knapp verlorenen Pokalspiel gegen die Bayern-Amateuregipfelten.20 Czarnitzki nach dem Training oder nach Punktspielen im damaligen Sportheim21an der Seestraße.Immer mit dabei und einsamer Rekordhalter bis heute übrigens Philipp Huberder Erste, der später für 1000 Spiele für den TSV geehrt wurde.Stehvermögen und Kondition waren bis in die 80er <strong>Jahre</strong> aber nicht nur aufdem Platz sondern vor allem beim traditionellen Sportlerball gefragt.Er gründete sich aus dem Rosenmontagsball, der erstmals 1949, bei einemEintrittspreis von 1,50 Mark, aus der Taufe gehoben worden war.Sportplatz an der Seestraße · Sportzentrum ...Sportplatz an der Seestraße · Sportzentrum am AmperknieWährend Schorsch Schwaiger noch damit beschäftigt war, die Tageseinnahmenzu zählen, wurden im Hintergrund schon an die 30 bis 40Wurstsemmeln, etliche Maß „Goaß“ oder „Latern“ eingeschenkt, die denerlittenen Flüssigkeitsverlust der Spieler meist mehr als egalisierten.Spielerkabinen gab´s zwei, links für Gäste, rechts für die Heimmannschaft.Das „Dressengeld“ für die von Irene Czarnitzki jahrelang gewaschenen undgebügelten Spielgarnituren kostete ein „Fuchzgerl“ für Schüler und Jugendlicheund einen „Zwickl“ für die Senioren. Geduscht werden konnte auch schon,wenngleich manchmal wegen technischer Defekte nur kalt. Der erste festinstallierte Fön war dann schon wieder eine Sensation!An der Seestraße war immer was los. Wer als Bub nicht gerade damitbeschäftigt war, in einem der Sandhaufen am Kieswerk heimlich seine ersteHB zu rauchen, traf sich wie selbstverständlich mit seinen Spezln beimFußball.Eine komplette Generation Straßenfußballer bildete sich über die <strong>Jahre</strong>praktisch selber aus und aus den von Werner Bias dann ins Leben gerufenenSchüler- und Jugendmannschaften ging eine ganze Reihe hervorragenderFußballer hervor.Peter Obermeier aus Leonhardsbuch schaffte es später sogar bis in dieAmateurmannschaft des FC Bayern München.Richtig Schwung bekam die (dann und bis heute vorzügliche)Nachwuchsarbeit allerdings erst, als Heinz Klose das Regiment übernahm undsich dazu „Charles“ Gerzer aus Freising als Trainer holte.Im Nachhinein erscheint es schier unglaublich, wieviele Personen in denRäumen des Erd- und Obergeschosses (und vor allem in der Bar, zumallgegenwärtigen Puschkin mit Kirsch, Eierlikör in der Waffel oder Escorialgrün) des Gasthofes Obermeier Platz finden konnten. Über <strong>Jahre</strong> war derSportlerball die mit Abstand angesagteste Veranstaltung am Ort.Generalversammlung 24.01.1981, Beschluss Neubau Sportheim


St. Josef und das SpickerhausMan war noch draußen beim Spielen, unter der einzigen Bedingung, dassman vor dem Finsterwerden wieder zuhause war. Niemand wusste, wo sichdie Lausbuam wieder rumtrieben, keiner hatte ein Handy, aber alle hattenFreunde.Und auf das erste Fahrrad vom Sgoff war man genauso stolz wie die Mama aufihre erste MIELE.Die erste Uhr zur Kommunion kam von Richard Stöhr und Schwarzfischenin der Glonn und im Mühlbach beim Umkehrer war fast genauso beliebt wieim Winter die Verfolgung von Anni Glück, die als Nikolaus mitsamt Krampusdurch den damals noch üppigen Schnee zu den Familien stapfte.Zum Schlittenfahren ging´s raus (und halb erfroren zurück) zur Schlucht amEberspointner Berg und am Samstag wurde gebadet, einer nach dem andernund alle in der gleichen Brühe.Beim Kartoffelklauben konnte man sich genauso ein paar Markl verdienen,wie als „Hiatamadl“ und „Hiatabua“ einer Herde Kühe, Gänse oder Schafe.Das bedeutete über Nacht draußen sein auf da „Woad“, mit Lagerfeuer undherrlichen, pechschwarz gegrillten Kartoffeln.Stammtische · Frühschoppen · Zwiefacher ...Der Sonntag gehörte noch der Familie, der Kirchgang war eine22 Der Spielbetrieb an der Seestraße stieß bereits in den 70er <strong>Jahre</strong>n an seineGrenzen. Für neue Plätze und den Bau einer Sporthalle wurden sowohldie Gelände am jetzigen Volksfestplatz (bis zum Lärmschutzwall), alsauch am Amperknie diskutiert, das auch letztlich ausgewählt wurde. DieAnlage der Plätze und der Bau des Sportheimes gingen als eine der größtenSolidaraktionen in die Geschichte der Gemeinde <strong>Allershausen</strong> ein. Ohne diegroßzügigen Material- und Sachspenden und unzähligen Arbeitsstunden derfreiwilligen Helfer wäre diese heute noch vorbildliche Anlage kaum zustandegekommen.Selbstverständlichkeit und die ersten Reihen nicht nur zur Kommunion,sondern stets von Kindern besetzt.Für deren Aufmerksamkeit genügte bereits ein strenger Blick von PfarrerSebald oder ein scharfes „Pssst“. Anderl Löw spielte die Orgel und die ersteChristmette oder das Ave Maria des Chores und die Maiandachten wird mansein Lebtag lang nicht vergessen.Stammtische · Frühschoppen · Zwiefacher · Houzet23Fasching im Grinzing · Buam in Lederhosn · Draußen auf da Woad · KirchgangFasching im Grinzing · Buam in Lederhosn · Draußen auf da Woad ·KirchgangObwohl sich Cowboys und Indianer zahlenmäßig die Waage hielten, wurdeder Sportlerball hinsichtlich Lautstärke und von Pulverdampf geschwängerterLuft noch klar übertroffen vom immer gerammelt vollen Kinderfasching beim„Grinzing“ (heutige Schlosstuben).Ein Fuchzgerl für ein Afri-Cola, JOPA-Eis oder eine Wurstsemmel reichten denganzen Nachmittag, viel wichtiger war genügend Kleingeld für die Munition der„Kapslbix“. Für die kleinen Maschkara jedenfalls war das Grinzing über <strong>Jahre</strong>d i e Faschingshochburg schlechthin.Im Fasching alle selbstverständlich maskiert, aber für den Rest des <strong>Jahre</strong>sreichte - vor allem den Buben - eine ganz andere, ungemein praktischeKleidung, die Lederhosn.Nicht nur Prinzregent Luitpold trug seine kurze Lederhosn bei jederGelegenheit, sie war auch auf dem Land, in Kombination mit einem Stiftnkopfbeliebt und so allgegenwärtig, wie heute die Jeans.Deandl im Röckerl und mit Zöpferl und Buam in Lederhosn und mit Stiftnkopffinden sich in fast allen Familien auf Fotos wieder.Abends raus aus der Lederhosn, neben das Bett gestellt und morgens wiederrein. Eine unverwüstliche Ganzjahreskleidung, ideal für fast alles, was Buamhalt so anstellten. Und da kam so einiges zusammen.Nicht nur Franz-Josef Strauss musste bisweilen zum Schelling-Salon rüberlaufen und seinem Vater eine frische Maß holen, auch in <strong>Allershausen</strong> war esin der Nachkriegszeit noch üblich, sich das Bier im offenen Krug beim Wirtzu holen bzw. in der Regel holen zu lassen. Eine bei den Buben gar nichtso unbeliebte Tradition, ließ sich daheim doch der Schwund beim Füllstanddurch den obligatorischen Probierschluck stets nachvollziehbar mit den damalsschlechten Straßenverhältnissen erklären.Esso-Tankstelle und Ford-Werkstätte Neumair


Cafe Konditorei Hermann Müller„Rondo“, „Fenders“ und „Bavarian Five“ waren gut besuchte Tradition undein zünftiger Zwiefacher ausgerechnet zur Damenwahl konnte den einen oderanderen Tänzer gehörig ins Schwitzen bringen. Den Abschluss des Tanzjahresbildete stets der Kathreintanz – „Kathrein stellt den Tanz ein“. Mit Ausnahmeder 80er <strong>Jahre</strong>, als „Dandy´s“ und „Ric Gerty´s“ beim Fuchswirt zum Tanzaufspielten und bis zu 1000 Besucher mitunter nicht nur die Gaststätte,sondern auch die ganze Nachbarschaft aus den Angeln hoben.Wenn des Samstags nachmittags ein von einer Kapelle angeführter undfestlich gekleideter Zug die <strong>Allershausen</strong>er Hauptstraßen entlang zog, hattedies wahrscheinlich mit dem Brautstehlen zu einer Hochzeit in einer derGaststätten seinen hochprozentigen Zusammenhang.Zur „Houzet“ (die Stolgebühren für die kirchliche Trauung lagen in den70ern bei etwa 50.- Mark) war vom Englmann Martl aus Tünzhausenoder vom unvergessenen „Stoff“ geladen worden, zwei überaus beliebtenHochzeitsladern, die allein schon mit ihren G´stanzln beim Aussingen jedeHochzeit zum Erlebnis werden ließen.Stammtische · Frühschoppen · Zwiefacher ...An Freitagen wurden von den Schützen in der Fuchswirt-Gaststube zwei24 Dass der Geist des Herrn sich beizeiten auch über die Stammtische zu legenSchießstände aufgebaut und - schnell zwischen Milzwurst oder Wurstsalat -25versuchte, davon zeugte das erste Stammkrügl, links oben beim Fuchswirt.quer durch das Nebenzimmer eine Serie geschossen. Am Wochenende warenEs gehörte Pfarrer Wolferseder.die Kartler am Zug und das Retour auf eine Spritzn zum Solo voller Stolz solaut verkündet, dass die halbe Wirtschaft aufhorchte.Die Stammtische in den Wirtschaften waren nicht nur sonntags, nach demKirchgang (sofern die Herren der Schöpfung vor lauter Ratschn überhauptAus der Zeit gibt´s praktisch nur noch einen Stammtisch – den derdas Gotteshaus betreten hatten) fast ausschließlich männlich und nahezudurchgehend gut besetzt.Beiden Wirtschaften war eine Metzgerei angeschlossen, beide schlachtetennoch selber, aber ohne den Stempel von Fleischbeschauer Sepp Eichingergab´s keinen Schweinsbraten und ohne die „Hobeschoatn“ der beidenSchreinereien Neufeld und Altmann kein Geräuchertes.Gerammelt voll war´s in den Wirtschaften jedenfalls immer dann, wenn derLohn oder das Schlechtwettergeld ausgezahlt wurden.Landfrauen...Stammtische · Frühschoppen · Zwiefacher · HouzetLetzteres war wichtig für die noch zahlreichen Maurer in der Gemeinde, diesich mit ihrer Handwerkskunst vor allem beim Bau der Olympiastätten inMünchen, nicht nur verewigen sondern auch schönes Geld verdienen konnten.Nicht selten waren mehr Viehhändler am Stammtisch als Bauern und zumWattn wurden noch echte Maß´n getrunken.Die Sprache war mitunter derb und ein herzhaftes „bläda Hund“ konnte schonmal auch die eine oder andere Rangelei vom Zaun brechen oder für Politikerbei den damals noch leidenschaftlichen Versammlungen zu einem Problemwerden, das nur durch einen beherzten Sprung aus dem Nebenzimmer vomObermeier ohne körperlichen Schaden zu beheben war.Beim Sonntagsfrühschoppen wurde Weißbier getrunken und regelmäßig desAbends spontan Lieder angestimmt, die der ganze Stammtisch mitsang undgar mancher hartgesottene Veteran hatte bei dem einen oder anderen Lied, inErinnerung an die Kameraden, mit feuchten Augen zu kämpfen.In allen Wirtschaften wurde über Jahrzehnte zum Tanz aufgespielt, dass sichbuchstäblich die Balken bogen. Schwarz-Weiß-, Haus- sowie Mai-Bälle mitNicht nur für sie ist <strong>Allershausen</strong> - unter teils kuriosen Umständen - zurHeimat geworden:„Und do bin i dahoam“


Ganz einfachDas Haus stand neben der Glonnan der Kreuzung Freisinger Straße/Ampertalstraße. Gegenüber befand sichdas Kriegerdenkmal. Es war manchmalsehr laut, aber ich möchte nie wo andersleben!I bin die Else Maier und do bin i dahoam.Und Do bin i dahoamVerflixte 426 27Und Do bin i dahoam1954 machten sich 4 Mädels auf ihren 4 neuen Fahrrädernauf den Weg von Pfaffenhofen nach <strong>Allershausen</strong>, um dortBekannte von einem Tanzabend im Kuglhof zu treffen. Undkamen erst 4 Stunden später dort an.Schuld an dieser schweißtreibenden Verspätung war eine„Abkürzung“ in Paunzhausen, die uns schnurstracks zurücknach Niederthann führte. Um 18.00 Uhr los geradelt, kamenwir gegen 22.00 Uhr in <strong>Allershausen</strong> an, gerade nochpünktlich zum Ende der Kinovorstellung, die sich unsereBekannten anschauten.Mehr als eine viertel Stunde Zeit für einen kurzen Ratschblieb nicht mehr, da wir ja noch heim radeln mußten.Diesmal aber über die B 13 und doch war es bereitsMitternacht, als wir wieder fix und fertig in Pfaffenhofeneintrafen. Nie mehr <strong>Allershausen</strong>!Und jetzt sann mia zwoa, von dene viere,seit über 50 Jahr do dahoam.Johanna Kremmer und Marianne BatojaMein <strong>Allershausen</strong>Hier bin ich geboren, zur Schule gegangenund in der Geborgenheit der Familieaufgewachsen.Hier hab ich geheiratet, Kinder groß gezogenund ein Haus gebaut. Hier arbeite ich.Glück, einfach nur Glück hier zu leben, indieser Gemeinde.I bin die Claudia Löw und do bin i dahoam.Als Kind schickten mich meine Eltern öftermit dem Fahrrad in das ca. 10 km entfernte<strong>Allershausen</strong>, um beim Tierarzt Trockenmilchpulverfür unsere kleinen Ferkel zuholen. Manchmal musste ich auch zumArzt oder in die Apotheke.Da nicht jede Fahrt problemlos ablief, weilmir oft die Kette aus dem Radl sprang oderder Gegenwind mich mehr rückwärts alsvorwärts fahren lies, wurde meine Wut auf<strong>Allershausen</strong> jedesmal größer.Heute möchte ich nirgend woanders mehrsein.Ich bin die Annemarie Apold und do bin i dahoam.


I bin die Anna Stephanund do bin i dahoam.Draussen, in der jetzigen Jobsterstraß, bini als „echte eingeborene“ <strong>Allershausen</strong>erinim Dezember 1948 im EntbindungsheimStemmer (in der jetzigen Jobsterstraße)auf ´d Welt kemma und war des ersteKind von Anna und Konrad Oswald.Aufgewachsen (schee war´s!) mit meinenbeiden Geschwistern bin i dann in<strong>Allershausen</strong> und Freising zur Schuleganga.1965 hab ich meinen Fritz kenna g´lerntund 1967 hamm mia eine Familiegegründet. In meiner langjährigenTätigkeit als Arzthelferin beim DoktorLindenauer hab ich unzählige kloane,große, junge und ältere Patientenkennengelernt.Mittlerweile bin ich pensioniert undgenieße mit meinem Mann unseren(Un)ruhestand im Kreisunserer Familie, unseren Nachbarn, Freundenund Bekannten.Torten · Musikbox · Asbach-ColaUm eine Aufstockung sowohl des Personals als auch des Gebäudes nichtumhin kam Hermann Müller, der die elterliche Konditorei an der FreisingerStraße über die <strong>Jahre</strong> mit seinen Prinzregenten-, Walnuß oder Käse-Sahnetortenund dem Speise-Eis weit über die Grenzen von <strong>Allershausen</strong> hinausbekannt machen konnte.Bis über München hinaus zählte seine Kundschaft, zu der er -auch in vollerMontur- stets engen Tischkontakt pflegen mochte. Das Cafe Müller war aberbereits in den 50ern bei den jungen <strong>Allershausen</strong>ern beliebt, die an denWochenenden in Caprihose, Glocken- und Tellerröcken, Anzug und Elvis-Tollezu Swing und Rock´n Roll aus der legendären Wurlitzer-Musikbox tanzten.In den 70er <strong>Jahre</strong>n schlug eine neue Generation ihren Stammtisch beiHermann „Mampf“ Müller auf und rückte von dort zu den Streifzügen in dieumliegenden Tanzlokale aus. So gepflegt und mit Stil er mit der Kundschaftdas Gespräch suchte, so elegant pflegte er auch des Abends und vor allem amWochenende einen gepflegten Tanz aufs Parkett zu legen. Es war einfach eineAugenweide, dem Ehepaar Müller beim Rumba zuzuschauen.28 Mit ihren Initialen „ER“ verpassten die neuen Pächter dem altehrwürdigen29Grinzing nicht nur einen neuen Namen, sondern führten auch einen Hauch vonNachtleben mit Disc-Jockey und Live-Musik in <strong>Allershausen</strong> ein. Bei Auftrittender Saragossa-Band war´s jedenfalls immer brechend voll und alle Schichtender Bevölkerung gönnten sich hin und wieder einen Abstecher in diesenrauchgeschwängerten Asbach-Cola-Tempel.Auch der ein oder andere Gemeinderat zählte zur Stammkundschaft und holtesich dort nach den Sitzungen regelmäßig einen sauberen Brummschädel ab.Omnibus mit Anhänger · Rocco Granata · SchlachtenbummlerTorten · Musikbox · Asbach-Cola · Omnibus ...Und Do bin i dahoamIn <strong>Allershausen</strong> geboren, unbeschwertauf dem Land aufgewachsen und auchnoch einen gebürtigen Allershausergeheiratet.Meine Lehrzeit in München wargrausam, konnte nur die Wochenendenzu Hause sein – Großstadt ist absolutnix für mich.Hier im Dorf trifft man halt nochbekannte Gesichter aus der KinderundJugendzeit, egal ob man zu Fußoder mit dem Radl unterwegs ist.I bin die Ingrid Chrubasik und do bin i dahoam.Der von der Firma Omnibus Boos schon bald nach Kriegsende wiederaufgenommene Liniendienst nach München stieß bereits Mitte der 50erBelegschaft Cafe Konditorei Hermann Müller


Anhänger der Firma Boos<strong>Allershausen</strong>, zunächst in einen aufgekauften Bauernhof, verlegt wurde unddamals bereits 15 Mitarbeiter zählte.1948 zog der Betrieb um in das Gebäude des ehemaligen Reichs-Auto-Zugs an der Seestraße (die „scheene Straß, wie sie von den Kindern derJobsterstraße genannt wurden, die zum Radfahren extra immer auf dieSeestraße auswichen).1967 übernahm Franz-Xaver Völkl junior die Schuhfabrik, die er unter seinerLeitung mit annähernd 100 Mitarbeitern zu einem namhaften Herstellerqualitativ hochwertiger Produkte ausbaute und die 1968 sogar zum offiziellenAusrüster der deutschen Olympia-Mannschaft in Grenoble wurde. EinmalVölkl, immer Völkl - es schien, als wären Völkl-Schuhe für die Ewigkeitgearbeitet, einfach unverwüstlich und nicht nur die Haferlschuhe werdennoch heute gerne getragen. Hinsichtlich der Reparatur von Schuhen hatte<strong>Allershausen</strong> eine handwerklich solide Tradition. Am Ort war in der Dominikus-Käser-Straße im Laden von Franz Merkl dem Verkauf eine Reparatur vonSchuhen angeschlossen und mehrere gelernte Schuhmacher eröffneten undbetrieben in München, zum Teil bis heute, Reparaturwerkstätten.Haferlschuah · „Fuzzy“ · Hackbrettmusi30 <strong>Jahre</strong> angesichts der Zunahme von Fahrgästen an seine Kapazitätsgrenzen,Was heute verächtlich als Schnulzen- und Heimatkino bezeichnet wird,31weshalb bei der Waggonfabrik Rathgeber in München der Kauf eines Omnibus-gehörte Anfang der 60er <strong>Jahre</strong> zum vielbesuchten Repertoire des erstenAnhängers in Auftrag gegeben wurde.Lichtspielhauses von Otto Eder in <strong>Allershausen</strong> an der Seestraße. Es war ineinem Trakt des „Reichs-Auto-Zugs“ untergebracht, in dem die besondersMit dem 1957 beschafften Anhänger konnte die Zahl der Fahrgäste beimhochwertigen Fahrzeuge der Nazi-Größen untergestellt waren. Anfang der 60erLiniendienst nach München, zum Luisenbunker, glatt verdoppelt werden.<strong>Jahre</strong> errichtete Eder an der Ampertal-/ Ecke Schulstraße einen modernenNeubau mit Fotoatelier und Kino. Wo zunächst „das doppelte Lottchen“, „AufTrotz des noch überschaubaren Verkehrsaufkommens auf der A9 dauerte dieder Reeperbahn nachts um halb eins“ oder beliebte Western, mit dem bärtigenFahrt nach München allerdings ein gutes Stück länger als heute, da die Anzahl„Fuzzy“ im Vorspann, für Unterhaltung sorgten, wurden später zunächst vonder Haltestellen in etwa auch der Anzahl der Autobahnbrücken entsprach,der Firma BOFORS Baggerschaufeln zusammengeschweißt und letztlich dieunter denen man damals noch zusteigen konnte.Räume in eine Chincillazucht umfunktioniert.Der Rückgang bei den Besucherzahlen im Eder Kino war auch auf die immerBereits Mitte der 50er <strong>Jahre</strong> kam auch der normale Ausflugsverkehr wieder ingrößere Verbreitung von Fernsehern zurück zu führen. Es war einfach ein StückSchwung und als Rocco Granata 1959 mit „Marina, Marina“ einen Hitbequemer, Spielfilme daheim im gemütlichen Wohnzimmer anzuschauen. Umlandete, waren unter den über 4 Millionen Deutschen, die Italien bereitsReparaturen an Fernsehern, Radios und allem möglichen elektrischen Gerätswieder bereisten, auch viele <strong>Allershausen</strong>er, die mit einem Panoramabus derFirma Boos Bella Italia einen Besuch abstatteten.Schuhfabrik VölklAngesichts der noch spärlichen Motorisierung mit Goggo, Lloyd, Isetta,Messerschmitt Kabinenroller und nicht wenigen Familienmitgliedern namensVW- Käfer, war die Boos-Omnibusflotte immer dann gefragt, wenn zuAuswärtsspielen des TSV eine für heutige Verhältnisse schier unglaublicheSchar von Schlachtenbummlern transportiert werden musste.Haferlschuah · „Fuzzy“ · HackbrettmusiAllein zu einem Ausswärtsspiel nach Nandlstadt rückten drei vollbesetzteBusse aus.Aber auch Ausflüge zu innerdeutschen Zielen, wie Hamburg, waren schon baldnach den Kriegsjahren wieder beliebt.Haferlschuah · „Fuzzy“ · HackbrettmusiÜber viele <strong>Jahre</strong> der größte Arbeitgeber am Ort war die Schuhfabrik Völkl, die1926 von Franz-Xaver Völkl als Ein-Mann-Betrieb gegründet und 1936 nach


Eher leise Töne von Hackbrett, Harfe oder Gitarre, waren aus der Stube vomGeiger Hans in der Kirchstraße zu vernehmen. Auch die Quetschn war dabei,beim Musikunterricht in der Stube vom Geiger Hans, der bis ins hohe Altervielen Kindern als Musiklehrer die richtigen Töne beibrachte.Sparbuch · Zinsen · Umzüge · Sparkasse · RaiffeisenkasseIn Zeiten, als es noch Zinsen auf´s Sparbuch gab und ein Girokontoweitgehend unbekannt war, brachten die beiden Geldinstitute am Ort einewechselvolle Geschichte, mit mehreren Umzügen entlang der damaligenHauptstraße, hinter sich. Aus der Zahlstelle in der GemischtwarenhandlungRau, in der Schulstraße 2, ging die örtlich erste (und insgesamt dritte) Filialeder Sparkasse hervor, die 1956 im Riedl-Haus in der Hauptstraße 32 (jetzigeFreisinger Straße) eröffnete.In die 24-jährige Leitung der Sparkasse von Franz Huber fiel ein Anstieg derKonten von 2469 im <strong>Jahre</strong> 1971 auf 7575 im <strong>Jahre</strong> 1991, was den nächstenUmzug im <strong>Jahre</strong> 1972 an die Münchner Straße ins Denk-Haus, zur Folgehatte.1991 dann der Einzug in die damals schönste, von Anton Pichler geleitetenFiliale der Sparkasse, an der Freisinger Straße.Noch viel ältere Wurzeln hat die zweite Bank am Ort, die heutige FreisingerBank. Bereits im Januar 1892 wurde in Oberallershausen die evangelischeSpar- und Darlehenskasse gegründet. Die evangelische Gemeinde verfügte alsonicht nur über eine eigene Pfarrei und Schule, sondern auch über eine eigeneBank.Im Oktober 1892 erfolgte die Gründung des Darlehenskassenvereins<strong>Allershausen</strong>.1953 verschmolzen die beiden Genossenschaften zur Raiffeisenkasse<strong>Allershausen</strong>, die zeitweise nebenamtlich, in einer Zahlstelle beim „Ruschp“ihre Geschäfte erledigte und erst 1968 eigene Räume im damaligen neuenRathaus bekam.10 <strong>Jahre</strong> später und nachdem die Gemeinde Eigenbedarf an denRäumlichkeiten angemeldet hatte, erfolgte der Umzug in das Postgebäudean der Freisingerstraße 2. Seit 1968 mit der Geschäftsführung betraut,organisierte Martin Schwarz auch noch den dritten Umzug in die jetzige Filialeim Ortszentrum am Johannes-Boos-Platz, ehe er 2006 das Zepter an MarkusPopp übergab.Hoffner · Schuhmann · Fischer-Menzel · SchneidersitzRechts Werkzeug, Gartengeräte und Spielzeug, links Vasen, Geschirr undBesteck.Die beiden Schaufenster beim Hoffner in der Abt-Josef-Straße verdeutlichtenDie Geschäftsräume der Sparkasse <strong>Allershausen</strong> 1956, heute Freisinger Straße 12bereits, was im Laden in der Hauptsache zu kaufen war. Für die kleinenund größeren Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke oder das bei Bubenallgegenwärtige Schnacklmesser war der Hoffner viele <strong>Jahre</strong> erste Anlaufstelle.32 kümmerte sich Siegfried Förster, ein leidenschaftlicher Tüftler, bei dem auchEin deutlich größeres Sortiment, in einer wahren Fundgrube für Raritäten und33die seltenste Plattenspielernadel zu bekommen war.Sparbuch · Zinsen · Umzüge · Sparkasse · Raiffeisenkassefaszinierend versteckt im mit allerlei Artikeln vollgestopften Laden, gab´s beimSchuhmann in der Seestraße. Jeder Einkauf ein Erlebnis für sich und auchStammkunden lernten den Laden bei jedem Einkauf aufs Neue kennen.In Sichtweite voneinander und nur durch die Glonn getrennt befanden sichzwei Läden, die sich den stofflichen Dingen des Lebens widmeten. Vom Knopfbis zu Faden und Garn und von der Unterhosn bis zum Vorhang gab´s alles imLaden der beiden Damen Fischer-Menzel. Gegenüber, in der Schneiderei Seitz,konnte man den Meister noch im Schneidersitz bei der Arbeit bewundern,beim Anfertigen eines Maßanzugs oder bei Änderungsarbeiten an jeglicher Artvon Kleidung.Sirene · Tragkraftspritzn · Tatü-TataDie Motorisierung der <strong>Allershausen</strong>er Feuerwehr begann mit Indienststellungdes Kreislöschfahrzeugs, einem VW-Bus, mit eingeschobener Tragkraftspritzeund feuerwehrtechnischer Beladung. Das Fahrzeug war jahrelang im weitenUmkreis das erste Feuerwehrauto überhaupt.Jeder Sirenenalarm rief automatisch eine riesige Fangemeinde auf den Plan,die auch bei Auswärtseinsätzen in den umliegenden Ortschaften zuverlässigdie Wehr unterstützten.Um überhaupt löschen zu können, bedurfte es allerdings erst eines Hydrantender angezapft oder eines Gewässers, aus dem angesaugt werden konnte, wasbei den Einsätzen auf der Autobahn in den 60er <strong>Jahre</strong>n ein Problem darstellte.Als erstes Tank-Löschfahrzeug herhalten musste deshalb der VW-Pritschenwagenvon Sepp Kortus, der zuhause ständig gefüllte Wassertanks- undTonnen vorrätig hielt und (vorschriftsmäßig gekleidet mit Helm, Schutzmantel,kurzer Hose und „Klapperl“) mit ihnen zu Brandeinsätzen auf die Autobahn„ausrückte“.Hoffner · Schuhmann · Fischer-Menzel ...


Die Firma war kaum in höchsten Tönen und dem Versprechen vieler34 Unter Anton Schreiber (dem späteren Pedell der Volksschule; bei Einsätzenerkennbar an seinem weißen Helm, den er leider beim Stadlbrand beim„Zehmer“ zu Hause vergaß und der per Fahrradkurier nachgeliefert werdenmusste) wurde bereits die Anschaffung eines richtigen Tanklöschfahrzeugsdiskutiert.Arbeitsplätze gelobt, als sie auch schon wieder für immer von der Bildflächeverschwunden war.Nicht nur Firmen kommen und gehen.35Kassenraub · O‘zapft is · Dolce Vita · SchneitzlreuthIndienststellung KreislöschfahrzeugDie Ausrüstung reichte für die immer zahlreicher werdenden Einsätze auf derAutobahn einfach hinten und vorne nicht mehr. Die Feuerwehrleute standendem Geschehen häufig hilflos gegenüber, was sich sogar bis in die Redaktionder BILD-Zeitung rumsprach, die mit einer groß aufgemachten Schlagzeile„Tatü, tata, die <strong>Allershausen</strong>er Feuerwehr ist da“ vom Leder zog.Erst nach heißen Diskussionen konnte unter Kommandant Xaver Kreitmair(„Woast scho so Ding“) mit einem neuen Tanklöschfahrzeug der Grundsteinfür einen schlagkräftigen Fuhrpark gelegt werden, der später von LorenzHäuslmeier weiter ausgebaut wurde.Kassenraub · O´zapft is · Dolce Vita · SchneitzlreuthSchießbude, Losstand, Kinderkarussell, Schiffschaukel und ein Bierzelt - fertigwar das Rezept für eine bis heute beispiellose Gemeinschaftsaktion, die auskleinsten Anfängen heraus entstand und aus dem Veranstaltungskalender derGemeinde nicht mehr weg zu denken ist: das <strong>Allershausen</strong>er Volksfest. DieExistenz eines eigenen Volksfestes „verdanken“ wir eigentlich dem Kassier desSportvereins, der sich Mitte der 60er <strong>Jahre</strong> mitsamt der Kasse aus dem Staubgemacht hatte. Um wieder an Gelder zu kommen wurde vom Vorstand in derNot ein Grillfest veranstaltet und nach dessen Gelingen vom Kremmer Martlder Gedanke eines eigenen Volksfestes geboren.Von treuen Schaustellerfamilien als zuverlässigen Partnern viele <strong>Jahre</strong>begleitet, strömte bereits in den Anfängen ein Hauch von barockem Dolce Vitadurch das Volksfest.Und zwar in Form von Bally Prell, die als Schönheitskönigin von Schneitzlreuthdas damals noch als Holzgerippe, mit genagelten Zeltplanen errichteteBierzelt, bis auf den letzten Platz füllte.Von Anfang an kümmerten sich gestandene Freiwillige um die Sicherheitder Festbesucher, erkennbar an den weißen Ordner-Armbinden. Anstelle derheutigen uniformierten Security, reichte früher einer von ihnen, der WallyDone, um übermütige Streithansln in die Schranken zu weisen.Gewerbesteuer · Einheimischen-Modell · Vergelt´s GottDas Gewerbegebiet an der Kesselbodenstraße legte nicht nur den Grundsteinfür vielfältige Betriebe die sich niederließen und bis heute mit ihren Steuerndie eine oder andere Wohltat der Gemeinde erst ermöglichten, sondern auchfür einen gesunden Anteil an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen.Dass sich die Ansiedlung von Firmen auch als Rückschlag erweisen kann, dersich im Nachhinein als Glücksfall darstellen sollte, zeigte die Diskussion umeine mögliche Niederlassung des Computerherstellers Wang.Seit der Zäsur, mit Kriegsende, hat <strong>Allershausen</strong> seine Einwohnerzahl zwarmehr als verdoppelt, zählt aber heute noch zu den am ausgewogendstenwachsenden Gemeinden im Landkreis Freising. Mit der Einwohnerzahl hat sichauch die Fläche der Industrie-, Gewerbe- und Wohnbebauung verdoppelt.Letzteres ist einer Erfolgsgeschichte zu verdanken, dem „<strong>Allershausen</strong>erModell“ .Bürgermeister Heinrich Winkler und Sepp Kopp widerstanden gottlob denVerlockungen privater Investoren und hoben ein Einheimischenmodellaus der Taufe, das erstmals beim Baugebiet „Kohlstattfeld II“ zurEingang zur Festwiese 1982Gewerbesteuer · Einheimischen-Modell · ...


Anwendung kam und bis heute vielen jungen Familien zu Grund und Bodenverhelfen konnte.Es war dies eine von zwei wichtigen, wegweisenden Entscheidungen, die bisheute die Geschichte und Zukunft <strong>Allershausen</strong>s prägen sollten. Die Zweitebegründet sich auf einem Antrag von Franz Huber aus dem <strong>Jahre</strong> 1970 zumBau eines Kindergartens. Er konnte 1975 eingeweiht werden und legte denGrundstein für Investitionen in die Betreuung von Kindern, die ihresgleichensuchen.BildnachweiseDie neuere Geschichte von <strong>Allershausen</strong> ist untrennbar verbunden mit einemherzlichen „Vergelt´s Gott“ für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgerund mit dem Wunsch für viel Glück und gleichermaßen Gottes Segen fürdiejenigen, die in Zukunft die Geschichte der Gemeinde bestimmen werden:die Kinder.Ihnen gilt unsere Aufmerksamkeit, sie werden es sein, die die Chroniken derZukunft schreiben.36 37Gewerbesteuer · Einheimischen-Modell · Vergelt´s Gott


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Die Künstler der Grund- und Mittelschule <strong>Allershausen</strong>:Klasse 4b, Thema: Wünsche für die Zukunft - meine TraumschuleHanna Zeller, Sina Stumpe, Sarah Dörrer, Nina PiaterKlasse 3c, Thema: Wünsche für die ZukunftDuygu Ogul, Maxime Bieder, Maximilian Escher, Sebastian SchübbKlasse 2a, Thema: Wünsche für die Zukunft - BerufLeni Golzke, Samuel Hahn, Viviana-Shateen Blümel, Angelina Lorenz,Marie Donaubauer, Jan Kunze, Charlotte HupeBildnachweiseSeite 12 Postkarte von <strong>Allershausen</strong> Postkarte Familie GlasSeite 13 Kirchenglocken Foto Martin KremmerSeite 14 Altes Schulhaus Foto <strong>Allershausen</strong>er ChronikBand 3Seite 16 Primiz-Zug Stephan Pichler Foto Umkehrer-BoosSeite 17 Gemischtwarenladen Foto Familie Glas46 Seite 18 Büssing-Lkw Fa. Boos Foto Umkehrer-Boos47Seite 19 Altes Sportheim Foto VaasSeite 20 Bürgermeister Popp Foto Archiv TSV <strong>Allershausen</strong>Seite 21 Generalversammlung Foto Archiv TSV <strong>Allershausen</strong>Seite 22 St. Josef und Spickerhaus Foto Familie GlasSeite 23 Esso-Tankstelle Neumair Foto MückSeite 24 Cafe Müller Foto BobretzkySeite 25 Landfrauen Foto Anton SchrödlSeite 29 Belegschaft Cafe Müller Foto BobretzkySeite 30 Omnibus-Anhänger Foto Fritz BoosSeite 31 Schuh Völkl Internet-Foto SchrödlSeite 32 Sparkasse Foto <strong>Allershausen</strong>er NachrichtenSeite 34 Kreislöschfahrzeug Foto Archiv FFW <strong>Allershausen</strong>Seite 35 Eingang Festwiese Foto Archiv TSV <strong>Allershausen</strong>

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