Die Douro-Region
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Die Douro-Region
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218 <strong>Douro</strong>-<strong>Region</strong><br />
Typische Granithäuser in Penedono<br />
<strong>Die</strong> <strong>Douro</strong>-<strong>Region</strong><br />
Der Fluss schlängelt sich zwischen grünen Bergen hindurch, an deren Hängen<br />
die Trauben wachsen, aus denen der Portwein hergestellt wird. Alle<br />
Nase lang erspäht man eine Burg, sodass die Landschaft fast wie der Mittelrhein<br />
wirkt.<br />
Hier fanden sich schon zur Steinzeit Künstler, was die Ritzzeichnungen im Tal des<br />
Rio Côa belegen. Vila Nova de Foz Côa liegt am Ende einer Open-Air-Galerie, die<br />
vor Tausenden von Jahren das Sonnenlicht erblickte. Weltweit einzigartig. Besonders<br />
sind auch die kleinen Burgen von Penedono und Santa Maria da Feira. In und<br />
um Lamego finden sich einige der bemerkenswertesten Kirchen des Landes.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Region</strong> reicht bis nach Porto, der großen Industriestadt des portugiesischen<br />
Nordens.<br />
Der Magen freut sich selbstredend in erster Linie über die schmackhaften Weine.<br />
<strong>Die</strong> besten Reben wachsen in der Gegend von Pinhão, dem heutigen Zentrum der<br />
Portweinproduktion. Doch es gibt auch sehr gute rote Maduros in dieser <strong>Region</strong>.<br />
Hervorzuheben sind die Weine der Quinta do Côtto, die Barca Velha und die<br />
Reserva Especial der Casa Ferreira oder die Reserva der Quinta do Crasto.<br />
Neben dem Wein landen in dieser <strong>Region</strong> arroz do forno (gebackener Reis) oder<br />
cabrito assado (Zicklein) auf dem Tisch, und der luftgetrocknete presunto von Lamego<br />
ist im ganzen Land berühmt. <strong>Die</strong> brisas de Tâmega aus Amarante gehören<br />
zu den süßen Leckereien.<br />
<strong>Douro</strong> Karte S. 220/221<br />
<strong>Douro</strong>-<br />
<strong>Region</strong><br />
<strong>Douro</strong>-<br />
<strong>Region</strong>
<strong>Douro</strong>-<strong>Region</strong> 219<br />
Vila Nova de Foz Côa (ca. 3.100 Einw.)<br />
Das kleine Städtchen erlebte mit der Entdeckung prähistorischer, geritzter<br />
Felszeichnungen im Jahr 1992 einen touristischen Aufschwung, der jedoch<br />
nicht so stark wie erhofft ausfiel. Auch deswegen kann seine Infrastruktur noch<br />
immer nicht mit der Popularität der archäologischen Fundstätte mithalten.<br />
Bevor die Nachricht über die steinzeitlichen Zeichnungen 1994/95 veröffentlicht<br />
wurde, war Vila Nova de Foz Côa bekannt für seine Mandelblüte, die überalterte<br />
Bevölkerung und die vom portugiesischen Stromerzeuger EDP geplante Aufstauung<br />
des Rio Côa. Doch der Fund der teilweise über 30.000 Jahre alten Zeichnungen<br />
ließ das Wasser nur bis zum Hals der EDP steigen, deren Staudammprojekt von der<br />
Regierung gestoppt wurde.<br />
Steinzeitliche Zeichenkunst im archäologischen Park<br />
<strong>Die</strong> Open-Air-Galerie Côa-Tal ist eine der wenigen Stätten weltweit, an denen<br />
sich prähistorische Kunstwerke an der Oberfläche erhalten haben, wie<br />
man sie sonst nur in Grotten und Höhlen finden kann. Es scheint, als hätte<br />
das trockene, im Sommer heiße und im Winter kalte mediterrane Klima des<br />
Tals eine konservierende Wirkung gehabt. Wind und Wetter konnten den<br />
Zeichnungen im Schiefergestein nichts anhaben. Gut kann man die verschiedenen<br />
Techniken der einzelnen Zeitalter erkennen. Zum Teil sind die<br />
Tiere in gepunkteten Linien gezeichnet, die anfangs direkt, später indirekt<br />
(der „Malstein“ wurde mit einem anderen Stein geschlagen) in den Schiefer<br />
gehauen wurden. Auf diese Technik folgten die Ritzzeichnungen, die „echte“<br />
Linien ergaben.<br />
Bewegungen stellten die Steinzeitmenschen durch mehrfaches Zeichnen der<br />
betreffenden Körperteile dar. So haben manche Pferde drei Köpfe oder<br />
Schweife. In unserer Zeit wurde diese Technik wieder aufgegriffen: in Comics.<br />
Seitdem ist in Vila Nova de Foz Côa allerdings noch nicht viel geschehen, um die<br />
Touristenströme in die gewünschten gewinnbringenden Bahnen zu leiten. Zwar<br />
funktioniert die Organisation des archäologischen Parks sehr gut, doch es gibt nur<br />
wenige Unterkünfte, kaum empfehlenswerte Restaurants, und die Anfahrt mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln will gut geplant sein. Ein Archäologisches Museum soll<br />
seit 2010 für neuen Auftrieb sorgen (Di–So 9–12.30/14–17.30 Uhr, Eintritt 5 €).<br />
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Praktisches/Information/Verbindungen_____________________________________________________________________________________<br />
•Postleitzahl 5150.<br />
•Information Der städtische Turismo hat<br />
keine Postadresse. Von Süden kommend,<br />
biegt man am ersten Kreisverkehr rechts in<br />
Richtung Castelo Melhor ab. Nach etwa 500 m<br />
liegt der Turismo auf der rechten Seite der<br />
Straße. 9–12.30/14–17.30 Uhr, ¢ 279760329.<br />
<strong>Die</strong> Zentrale des Archäologischen Parks<br />
hat ihren Sitz im Museum, Rua do Museu,<br />
¢ 279768260 Auch hier kann man Informationen<br />
über Foz Côa und Umgebung bekommen.<br />
•Adressen <strong>Die</strong> Post liegt an der Rua Conde<br />
de Pinhel.<br />
•Telefonnummern GNR (Polizei) ¢ 279760500,<br />
Hospital ¢ 279762319, Taxi ¢ 279762651.<br />
•Verbindungen Es gibt täglich zwei Busse<br />
zum Bahnhof in Poucinho. Von dort aus 4-<br />
<strong>Douro</strong><br />
Karte S. 220/221
220 <strong>Douro</strong>-<strong>Region</strong><br />
M i n<br />
Vila Nova<br />
de Famalicão<br />
Póvao<br />
de Varzim<br />
Vila do Conde<br />
Porto<br />
Ovar<br />
mal tägl. nach Tua, Régua und Porto (teilw.<br />
mit Umsteigen). <strong>Die</strong> Busse fahren am neu<br />
erbauten Busbahnhof, gegenüber dem Hospital<br />
ab. 3-mal Viseu, 3-mal Guarda über Trancoso,<br />
1-mal Bragança, 2-mal Porto, 1-mal Miranda<br />
do <strong>Douro</strong>. 3-mal Lissabon und Coimbra.<br />
Sonntags gibt es so gut wie keinen Bus.<br />
•Übernachten Vale do Côa, die großen<br />
Zimmer der 2001 eröffneten Albergaria sind<br />
mit Parkett ausgelegt und hübsch eingerichtet.<br />
Auch die Bäder mit Wanne sind relativ<br />
groß. DZ ca. 45–50 €. Avenida Cidade<br />
Nova 1-A, (566), ¢ 279760010, § 279760019,<br />
www.albergariavaledocoa.net.<br />
Residencial Marina, die Zimmer sind z. T.<br />
etwas eng. Nach einem Besitzerwechsel ist<br />
eine Renovierung zu erwarten. DZ ohne<br />
Frühstück ab 30 €. Av. Gago Coutinho 2/4,<br />
(610), ¢ 968407642 (Handy).<br />
•Jugendherberge <strong>Die</strong> neu gebaute Jugendherberge<br />
liegt etwas außerhalb. Gut ausgestattet,<br />
es werden auch Räder verliehen.<br />
DZ je nach Saison und Ausstattung ca. 26–<br />
30 €, Mehrbettzimmer 11–12 €. Apartment<br />
für vier Personen ca. 60–66 €, Caminho Vicinal<br />
Currauteles 5, ¢ 279768190, § 279768191,<br />
Porto<br />
Vila Nova<br />
de Gaia<br />
Espinho<br />
Santa Maria<br />
da Feira<br />
h o<br />
Sto. Tirso<br />
Paços de<br />
Ferreira<br />
Oliveira de<br />
Azemeis<br />
Guimarães<br />
Penafiel<br />
Rio Tuo<br />
Arouca<br />
Fafe<br />
São Pedro do Sul<br />
Amarante<br />
Rio <strong>Douro</strong><br />
http://microsites.juventude.gov.pt/Portal/pt/<br />
PFoz_Coa.htm.<br />
•Camping Der nächste Campingplatz befindet<br />
sich in Vila Flor, etwa 20 km nördlich.<br />
Der recht schattige Platz bietet Möglichkeiten<br />
zum Tennis- und Volleyballspielen sowie zum<br />
Fischen im nahe gelegenen Stausee. Außerdem<br />
gibt's einen Pool. Pro Person ca. 2.20 €,<br />
Zelt ca. 2–2,50 €, Auto 1,70 €. Barragem do<br />
Peneireiro, 5360-303 Vila Flor, ¢ 278512350,<br />
§ 278512380.<br />
In Freixo de Numão ca. 12 km westlich gibt<br />
es einen Caravan-Platz, ¢ 279789573.<br />
•Essen Spezialitäten der <strong>Region</strong> sind getrocknete<br />
Feigen, Mandeln und geräuchertes<br />
Fleisch. Ein empfehlenswertes Restaurant<br />
in Foz Coa selbst konnten wir leider nicht<br />
ausfindig machen, auch wenn es verschiedene<br />
an der Avenida und in der historischen<br />
Innenstadt gibt.<br />
Bruiço, 4 km Richtung Guarda. Das erst<br />
2003 eröffnete Restaurant versucht, kulinarischen<br />
Glanz in die Gegend zu bringen. Ländliche<br />
Küche, sorgfältig zubereitet. Hauptspeisen<br />
ab ca. 10 €. ¢ 279764379. So abend<br />
und Mo geschlossen.<br />
RioTamega<br />
Mondim de Basto<br />
Parque natural<br />
do Alvão<br />
Mateus<br />
T r á s<br />
Real<br />
D o u r o<br />
Peso da Régua<br />
Lamego<br />
Vila<br />
Pinhão<br />
Sernancelhe<br />
B e i r a<br />
São ão João da<br />
Pesqueira<br />
Penedono<br />
Penedono<br />
Vila Nova<br />
de Foz<br />
Côa<br />
Mir<br />
Car<br />
de<br />
Numão<br />
Fe<br />
Nu<br />
Touça<br />
Mêd<br />
Ma
a a<br />
o<br />
- o s - M o n t e s<br />
Numão<br />
Mirandela<br />
Carrazeda<br />
de Ansiães<br />
Touça<br />
Feixo de<br />
Numão<br />
Mêda<br />
Mêda<br />
Marialva<br />
Jerusalem<br />
de Romeu<br />
Torre de<br />
Moncorvo<br />
Vila Nova de<br />
Foz Côa<br />
Freixo de Espada<br />
Figueira de<br />
Castelo Rodrigo<br />
10 km<br />
<strong>Douro</strong><br />
Mogadouro<br />
Vila Nova de Foz Côa 221<br />
Geführte Touren zu den Ritzzeichnungen im Côa-Tal<br />
Beginn ist jeweils an der Rezeption des am nächsten an der Fundstelle gelegenen<br />
Ortes. Per Jeep wird man in Siebenergruppen durch das unwegsame Gelände zu<br />
den Zeichnungen gefahren. <strong>Die</strong> letzten Meter werden dann zu Fuß zurückgelegt.<br />
Festes Schuhwerk ist daher zu empfehlen. Da im Côa-Tal mediterranes<br />
Klima herrscht, sollte man im Sommer auch den Sonnenhut nicht vergessen, es<br />
wird sehr warm. <strong>Die</strong> Führungen finden auf Portugiesisch, Englisch oder Französisch<br />
statt.<br />
uCastelo Melhor – Penascosa: Dauer etwa anderthalb Stunden. Hier dominieren die<br />
Zeichnungen von Ziegen. Eine wurde als Symbol des Parks ausgewählt. Zudem ist<br />
eine der raren Abbildungen eines Fisches zu sehen. Es ist nicht immer einfach, die<br />
Tiere zu erkennen, da teilweise mehrere Zeichnungen verschiedener Epochen<br />
übereinander liegen.<br />
uVila Nova de Foz Côa – Canada do Inferno: Dauer etwa zwei Stunden. <strong>Die</strong><br />
Fundstätte liegt in direkter Nähe des unvollendeten Staudamms. Hier soll auch<br />
ein Museum entstehen. Neben den prähistorischen Ritzzeichnungen sind auch<br />
Werke neueren Datums zu sehen. Vom 17. bis zum 19. Jh. griffen hier Portugiesen<br />
die uralte „Tradition“ wieder auf und ritzten religiöse Motive in den<br />
Schiefer.<br />
uMuxagata – Ribeira de Piscos: Dauer etwa drei Stunden. Imposant ist die etwa<br />
zwei Meter große Darstellung dreier Ochsen, die in einigen Metern Höhe über das<br />
Tal wachen. Heute sind sie allerdings<br />
nicht einfach zu erkennen, doch die<br />
Forscher vermuten, dass das Bildnis<br />
früher farbig ausgemalt war. Pigment-<br />
spuren konnten bisher aber noch nicht<br />
nachgewiesen werden. Hier gibt es auch<br />
Bilder von Menschen mit stark überzeichneten<br />
Geschlechtsteilen. Zu dieser<br />
Tour gehört ein Besuch der Quinta da<br />
Ervamoira, wo sich ein archäologisches<br />
Museum mit Fundstücken aus der Römerzeit<br />
befindet.<br />
Fariseu und No Rasto dos Caçadores<br />
Paleolíticos: Zwei dreistündige Spezialtouren,<br />
erstere im Geländewagen, die andere<br />
auf den Spuren vorgeschichtlicher Jäger.<br />
¥ 9–12.30/14–17.30 Uhr. 8,50 € pro Tour. Anmeldung<br />
unbedingt erforderlich bei der Zentrale<br />
in Vila Nova de Foz Côa, Parkmuseum,<br />
Rua do Museu, ¢ 279768260, § 279768270,<br />
im Centro de Recepção Castelo Melhor<br />
(¢ 279713344) oder auch im Centro de Recepção<br />
Muxagata (¢ 279764298). Oder per<br />
E-Mail unter pavc@ipa.min-cultura.pt.<br />
•Informationen Weitere Informationen über<br />
den Park gibt es in den Rezeptionszentren<br />
oder im Internet unter www.igespar.pt/pt/<br />
monuments/53/.<br />
<strong>Douro</strong><br />
Karte S. 220/221
222 <strong>Douro</strong>-<strong>Region</strong><br />
Sehenswertes in der Umgebung<br />
Freixo de Numão: Hier finden sich rund um das Museu de Casa Grande in einem<br />
barocken Solar archäologische Funde aus der Römer- und Eisenzeit.<br />
¥ Täglich außer Mo 9–12/14–18 Uhr. Eintritt 2 €, über 65-jährige und mit Cartão Jovem 1 €.<br />
Beim Castelo Velho gibt es ebenfalls Ausgrabungen.<br />
Etwa 20 km westlich von Vila Nova de Foz Côa liegen die Ruinen des Castelo de<br />
Numão (an der EN 222). Schon vor der Gründung Portugals hatte die Burg eine<br />
wichtige Verteidigungsfunktion im Kampf zwischen Mauren und Christen. Erstmals<br />
tauchte sie 960 in Dokumenten auf. Rund um das Castelo förderten Ausgrabungen<br />
verschiedene Funde aus der Römerzeit und dem Mittelalter zu Tage.<br />
Penedono (ca. 1.200 Einw.)<br />
Schon von weitem sieht man die Zinnen der kleinen Burg von Penedono, die in<br />
etwa 900 Metern Höhe thront. <strong>Die</strong> Türme sehen fast aus wie die ausgestreckten<br />
Finger einer Hand. Sie ist die best erhaltene Burg der <strong>Region</strong>. Es gibt zwar Dokumente,<br />
dass es schon im 10. Jh. eine Festung gegeben haben soll, doch einmal<br />
abgesehen vom Ort hatte diese nichts mit der heutigen Anlage zu tun. Das Castelo<br />
stammt aus dem 14. oder 15. Jh. Der hexagonale Grundriss fußt auf einem<br />
Granitfelsen. Es gibt nur einen einzigen Eingang. Eine steile Treppe führt hinauf zu<br />
den Zinnen und den fünf Türmen. Vor dem Castelo steht der Pelourinho, das Zeichen<br />
der städtischen Unabhängigkeit.<br />
¥ Täglich 9–17 Uhr, Eintritt frei.<br />
•Postleitzahl 3630.<br />
•Information Unterhalb der Burg ist eine<br />
Tourist Information eingerichtet. Im Winter<br />
Mo–Sa 9–17, So 14.30–17 Uhr, Frühjahr und<br />
Herbst jeweils bis 18 Uhr, Juli bis Sept. bis<br />
19 Uhr geöffnet, ¢ 254509037.<br />
•Telefonnummern GNR (Polizei) ¢ 25450<br />
4151, Centro da Saúde ¢ 254504125, Taxi<br />
¢ 254504230, ¢ 2545049216.<br />
•Verbindungen 3-mal tägl. nach Viseu über<br />
Sernancelhe und 2-mal São João de Pesqueira.<br />
•Übernachten/Essen Penedono, moderne<br />
Pension mit großen, zeitgenössisch einge-<br />
richteten, wohnlichen Zimmern. Luxuriöse<br />
Bäder. DZ 68–80 €, Suite 98–118 € je nach<br />
Saison, ab 3 Nächten 10 € weniger. Praça 25<br />
de Abril, (246), ¢ 254509050, § 254509059,<br />
www.estalagemdepenedono.com.pt.<br />
Im angeschlossenen Restaurant gibt es<br />
traditionelle Küche der <strong>Region</strong> ab ca. 11 €.<br />
Mo Ruhetag.<br />
Flora, relativ große Zimmer mit kleinem<br />
Bad. Zum Teil mit Kochnische. Kleines DZ<br />
mit Doppelbett ca. 30 €, mit 2 Betten ca.<br />
40 €. Im Restaurant isst man für ca. 7 €.<br />
Estrada Nacional 229, Bairro do Prazo, (229),<br />
¢ 254504411.<br />
uUmgebung: Das etwa 18 km südlich gelegene Sernancelhe hat seinen mittelalterlichen<br />
Ortskern bewahrt. <strong>Die</strong> Igreja Matriz des Ortes wurde im romanischen Stil erbaut,<br />
erfuhr aber später, vor allem im 17. Jh., viele Veränderungen. Das Portal stammt<br />
noch aus der Gründerzeit und ist reichhaltig verziert. Links und rechts je drei Figuren.<br />
In der Mitte die Apostel Petrus und Paulus, umringt von den vier Evangelisten.<br />
<strong>Die</strong> Kirche hat nur ein Schiff, in dem bei Restaurierungsarbeiten in den 70er Jahren<br />
Wandmalereien aus dem 16. Jh. gefunden wurden. <strong>Die</strong>se überdecken noch ältere<br />
Malereien. In der Hauptkapelle finden sich vier Bilder. Zwei von ihnen stammen<br />
wahrscheinlich aus der Schule von Grão Vasco, dem großen Maler aus Viseu.<br />
Wenige Kilometer von Sernancelhe entfernt liegt der Santuário de Nossa Senhora<br />
da Lapa. <strong>Die</strong> Kirche wurde im 17. Jh. von den Jesuiten erbaut, sie umschließt eine<br />
Penedono<br />
Pinhão
Pinhão 223<br />
Felsgrotte, in der das Bild von Maria im 10. Jh. vor den Mauren versteckt worden<br />
ist. Der Volksmund sagt, dass nur derjenige, der ohne Sünde ist, durch die engen<br />
Felsen in die Grotte gehen kann. Jedes Jahr findet hier im Sommer die Romaria da<br />
Nossa Senhora da Lapa statt, eines der wichtigsten Feste der <strong>Region</strong>. <strong>Die</strong> Höhepunkte<br />
sind am 10. Juni, 15. August und 8. September.<br />
Pinhão (810 Einw.)<br />
Kleiner verschlafener Ort am <strong>Douro</strong>-Ufer. Es gibt, einmal vom Fluss und der wunderschönen<br />
Landschaft abgesehen, keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten.<br />
Doch Pinhão ist heute das Zentrum des Portweinanbaus. Alle großen Firmen haben<br />
hier ihre Weinberge. Manche lassen sich besichtigen. Außerdem gibt es im<br />
Bahnhof ein Weinmuseum mit Verkaufsräumen.<br />
•Postleitzahl 5085.<br />
•Information Der Posto de Turismo ist im<br />
Bahnhof untergebracht. Offiziell tägl. 10–<br />
12/14–18 Uhr geöffnet, v.a. im Winter sehr<br />
flexibel gehandhabt, ¢ 254731932.<br />
•Telefonnummern Centro da Saúde<br />
¢ 254732404, Taxi ¢ 962346255 oder ¢ 962619350<br />
(jeweils Handy).<br />
•Verbindungen Am besten erreicht man<br />
Pinhão per Bahn. Der Ort liegt an der malerischen<br />
Bahnlinie von Porto nach Pocinho.<br />
5-mal tägl. Régua, 5-mal Porto (teilw. Umsteigen<br />
in Régua), 5-mal Tua (Strecke von<br />
Stillegung bedroht) und Pocinho.<br />
•Weinkeller Ohne vorherige Anmeldung<br />
(anrufen ist aber wahrscheinlich besser) kann<br />
man folgende Weinkeller besichtigen: Quinta<br />
de La Rosa, ¢ 254732254. Pinhão, in Richtung<br />
Chanceleiros. Quinta da Foz, ¢ 254732353,<br />
Pinhão, hinter der Quinta de La Rosa. Quinta<br />
do Seixo, ¢ 223746100, Tabuaço, auf der<br />
anderen Seite des Flusses in Richtung Lamego.<br />
Quinta do Panascal, ¢ 254732321, Valença<br />
do <strong>Douro</strong>, ebenfalls in Richtung Lamego.<br />
Mit Voranmeldung lassen sich die Keller dieser<br />
Quinta besuchen: Casa da Santa Clara,<br />
Museu dos Lagares, ¢ 254732333. Vale de<br />
Mendiz, Alijó (gehört zu Sandeman).<br />
•Übernachten/Essen CS Vintage House,<br />
noble Unterkunft direkt am Fluss. Es hat einen<br />
eigenen Bahnsteig und liegt unmittelbar<br />
neben dem Bahnhof. Luxuriöse DZ ca.<br />
Blick auf Pinhão im Zentrum der Portweinregion<br />
<strong>Douro</strong><br />
Karte S. 220/221
224 <strong>Douro</strong>-<strong>Region</strong><br />
135–205 € je nach Saison. Lugar da Ponte,<br />
(034), ¢ 254730230, § 254730238, www.cs-vintagehouse.com.<br />
<strong>Douro</strong>, enge Zimmer mit kleinem Bad und<br />
einfacher Einrichtung. Teilweise haben die<br />
Zimmer Blick auf den Fluss. DZ 45 € ohne,<br />
50 € mit Frühstück. Largo da Estação, (037),<br />
¢/§ 254732404.<br />
Ponto Grande, ebenfalls enge Zimmer und<br />
Bäder. Trotz zaghafter Renovierung ist alles<br />
im Stil der 70er Jahre. DZ ca. 40 €. Im Restaurant<br />
gibt es gute regionale Gerichte ab<br />
7 €. Das Menü kostet 12,50–15 €. Rua Central<br />
102–105, (037), ¢ 254732456.<br />
Restaurante Veladouro, das Restaurant<br />
des lokalen Sportvereins hat eine wider Er-<br />
warten gute Küche. Hauptgerichte ab ca.<br />
8 €. Praia Fluvial, ¢ 254731794.<br />
•Turismo de Habitação Casa do Visconde<br />
do Chanceleiros, Ursula und Kurt Böcking<br />
haben das einst verfallene Herrschaftshaus,<br />
das ca. 3 km von Pinhão entfernt liegt, liebevoll<br />
restauriert. Heute ist es eine sehenswerte<br />
Symbiose aus Alt und Neu. Riesige,<br />
luxuriöse DZ für ca. 125–135 €. Chanceleiros,<br />
¢ 254730190, § 254730199, www.<br />
chanceleiros.com.<br />
Casa de Casal de Loivos, der Solar aus<br />
dem 17. Jh. liegt hoch über dem <strong>Douro</strong>-Tal<br />
mit einer wundervollen Aussicht. DZ ca.<br />
100 €. Casal de Loivos, ¢/§ 254732149, www.<br />
casadecasaldeloivos.com.<br />
Lamego (ca. 10.800 Einw.)<br />
Zwischen Weinbergen liegt die „Geburtsstätte Portugals“, wie sich die Stadt<br />
selbst nennt. Hier hat der erste König, Afonso Henriques, erstmals seine<br />
Cortes zusammengerufen. Dominiert wird die Umgebung durch die Weinberge,<br />
deren Erträge zu Portwein verarbeitet werden. Bis zum 16. Jh. war<br />
dieser noch unter dem Namen „vinho de Lamego“ bekannt.<br />
Über der Stadt wacht in 605 m Höhe das Santuário de Nossa Senhora dos Remédios.<br />
<strong>Die</strong> barocke Kirche wurde Anfang des 18. Jh. an der Stelle einer im Jahre 1361<br />
gebauten Kapelle errichtet. Der effektvolle Treppenaufgang wurde erst im Jahr<br />
1966 fertig gestellt. In der Kirche, die nur aus einem Schiff besteht, fallen die Azulejos<br />
und die Granitkapelle capela-mor auf. <strong>Die</strong> Ausgestaltung ist zart und feminin,<br />
ganz im Zeichen des hiesigen Marienkults der „Lieben Frau der Heilmittelchen“.<br />
Das Castelo ist eine typische mittelalterliche Festung. Im Norden erhebt sich der<br />
Torre de Menagem bis auf 570 m.<br />
<strong>Die</strong> Sé-Kathedrale stammt aus dem frühen Mittelalter. Ihre Fassade wurde in<br />
mehreren Schüben zwischen dem 13. und dem 17. Jh. modifiziert. Im Inneren stechen<br />
die Deckenbilder von Nicolau Nasoni hervor; sie zieren die Gewölbe und geben<br />
Geschichten des Alten Testaments wieder. Es mögen die einzigen Malereien<br />
des italienischen Baumeisters in Portugal sein.<br />
Im ehemaligen Bischofspalast fand das Museu de Lamego seinen Platz. Besonders<br />
sehenswert sind die flämischen Wandteppiche aus dem 16. Jh., die die Geschichte<br />
des Ödipus zeigen. Weiter besitzt das Museum einige Gemälde des portugiesischen<br />
Malers Grão Vasco, der aus Viseu stammte und ebenfalls im 16. Jh. lebte. Der<br />
Schwerpunkt der Sammlung liegt aber im 18. Jh.<br />
¥ Täglich außer Mo 10–12.30/14–17 Uhr. Eintritt 2 €, Rentner und 14- bis 25-Jährige 1 €, mit<br />
Cartão Jovem 0,80 €, sonntags und feiertags vormittags frei. Kinder unter 14 Jahren gratis.<br />
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
Information/Verbindungen_________________________________________________________________________________________________________________<br />
•Postleitzahl 5100.<br />
•Information Turismo, Avenida Visconde<br />
Guedes Teixeira, ¢ 254612005, § 254614014.<br />
Im Winter Mo–Fr 9.30–12.30 und 14–17.30 Uhr,<br />
Sa nur vormittags, im Sommer Mo–Fr 10–12.30<br />
und 14–18 Uhr, Sa/So bis 17 Uhr geöffnet.<br />
•Adressen <strong>Die</strong> Post liegt an der Avenida<br />
Dr. Alfredo de Sousa.<br />
Lamego