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Häufig gestellte Fragen zum neuen Differenzierungsmodell an der ...

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<strong>Fragen</strong> und Antworten <strong>zum</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Differenzierungsmodell</strong> <strong>der</strong> GCLS(St<strong>an</strong>d 04.04.2012*)*<strong>Fragen</strong>, die im Vergleich zur Fassung vom 09.03.2012 geän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> ergänzt wurden, sind mit „NEU“gekennzeichnet.Warum wollen wir uns als Schule auf diesen Weg machen?Es gibt Vorgaben durch das Hessische Schulgesetz, die wir umsetzen möchten.Seit dem 01.08.2011 gelten in Hessen verbindlich die Bildungsst<strong>an</strong>dards und dasKerncurriculum, die die bisherigen Lehrpläne abgelöst haben. Mit diesem Wechsel ist dieErwartung verbunden, dass zukünftig kompetenzorientiert unterrichtet wird.Was än<strong>der</strong>t sich durch das Kerncurriculum?Das gültige Kerncurriculum setzt unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em einen Schwerpunkt auf die Ausbildungüberfachlicher Kompetenzen, wie beispielsweise Problemlösekompetenz, Kooperation undTeamfähigkeit, Gesellschaftliche Ver<strong>an</strong>twortung, Umg<strong>an</strong>g mit Konflikten. Damit wird denverän<strong>der</strong>ten Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Arbeitswelt Rechnung getragen. Um die Schülerinnen undSchüler entsprechend ausbilden zu können, bedarf es einer entsprechenden Org<strong>an</strong>isationdes Unterrichts. Unterricht ist das Kerngeschäft von Schule. Hier entscheidet sich dieQualität einer Schule!!Was ist kompetenzorientierter Unterricht?Der wesentliche Unterschied ist die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sichtweise auf die Schülerinnen undSchüler: Wurden bisher Lerngruppen und Unterrichtsthemen in den Mittelpunkt <strong>der</strong>Betrachtung gerückt, wird die Aufmerksamkeit nun auf das Wissen und Können <strong>der</strong>einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers gelenkt. Das Lernen muss also stärkerindividualisiert werden. Dadurch wird selbständiges und eigenver<strong>an</strong>twortliches Lernengeför<strong>der</strong>t.NEU: Wie läuft kompetenzorientierter Unterricht in <strong>der</strong> kooperativen Lernform ab?Allgemein gesprochen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> das Modell des kooperativen Unterrichts in drei Schritteglie<strong>der</strong>n.1. jede Schülerin und je<strong>der</strong> Schüler erarbeitet eigenständig eine Lösung für eineAufgabe mit entsprechendem Schwierigkeitsgrad2. die Ergebnisse werden in <strong>der</strong> Tischgruppe ausgetauscht und besprochen bzw. sichgegenseitig noch mal erklärt.3. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeit werden präsentiert. Dabei hat die Lehrkraft die Möglichkeit<strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Ergebnisse und k<strong>an</strong>n weiterführende Hinweise geben.NEU: Warum wird in Zukunft später zwischen den verschiedenen Leistungsprofilendifferenziert?Durch die spätere Differenzierung ab Jahrg<strong>an</strong>gsstufe 7 haben die <strong>neuen</strong> 5. Klassen mehr Zeitzur Konsolidierung des Klassenverb<strong>an</strong>ds. Dies ist erstens eine grundlegende Voraussetzungfür die Schaffung von Teamfähigkeit und für erfolgreiches kooperatives Lernen. Zweitensstärken wir darüber hinaus den Ged<strong>an</strong>ken <strong>der</strong> Integrierten Gesamtschule, in welcher Kin<strong>der</strong>nicht bereits frühzeitig auf bestimmte Niveaustufen festlegt werden, son<strong>der</strong>n gemeinsamlernen.


Was machen Lehrerinnen und Lehrer einer Jahrg<strong>an</strong>gsstufe in Zukunft <strong>an</strong><strong>der</strong>s?Um diese neue Unterrichtsform umsetzen zu können, müssen Lehrerinnen und Lehrer inüberschaubaren Teams mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> kooperieren können. Das heißt, es müssen klare Regelnund ein einheitliches Vorgehen bezüglich <strong>der</strong> Arbeitsweise in allen Gruppen eines Jahrg<strong>an</strong>gsvereinbart sein. Die dadurch entstehende hohe Kontinuität im Unterricht und die stabilenLerngruppen führen dazu, dass die Schülerinnen und Schüler die Ch<strong>an</strong>ce haben, sich auf dieentsprechenden Arbeitstechniken einzulassen. Dadurch können alle Schülerinnen undSchüler individuell gefor<strong>der</strong>t und geför<strong>der</strong>t werden.NEU: Wie verän<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Unterrichtsstil durch die Einführung des kompetenzorientiertenUnterrichts?Der herkömmliche Unterricht, so wie die meisten ihn kennen, wird <strong>zum</strong>eist lehrerzentriert ineinem „fragend-entwickelnden-Unterricht“ (gelenktes Unterrichtsgespräch) zuvorgegebenen Themen gestaltet und zielte in <strong>der</strong> Regel auf den Kenntnisst<strong>an</strong>d <strong>der</strong>Gruppenmehrheit ab. In <strong>der</strong> Konsequenz bedeutete dies häufig, dass Schülerinnen undSchüler, die außerhalb dieser Gruppenmehrheit lagen, sich entwe<strong>der</strong> gel<strong>an</strong>gweilt o<strong>der</strong> denAnschluss verloren haben. Der kompetenzorientierte Unterricht zielt darauf ab, jedeSchülerin und jeden Schüler zu aktivieren, dort abzuholen, wo sie/er steht, undselbständiges, eigenver<strong>an</strong>twortliches Lernen zu för<strong>der</strong>n. Dieses Ziel ist durch die bisherigefrontale Unterrichtsform nicht umsetzbar.Für den differenzierten Erwerb von Kenntnissen und Kompetenzen müssen verschiedeneZugänge geschaffen werden. Das heißt <strong>der</strong> kompetenzorientierte Unterricht zeichnet sichdurch neue Arbeitstechniken z. B. kooperative Lernformen, Projektunterricht und die Arbeit<strong>an</strong> und in Tischgruppen aus.Wie wird festgestellt, wo eine Schülerinnen bzw. ein Schüler gerade steht?Der jeweilige Kenntnis- und Wissensst<strong>an</strong>d einer Schülerin bzw. eines Schülers mussindividuell diagnostiziert werden. Dazu kommen verschiedene Werkzeuge zur Anwendungbeispielsweise ein Online-Test.Wie erfolgt die individuelle För<strong>der</strong>ung?Die Tischgruppen setzen sich heterogen aus A-/B- und C-Kursschülern zusammen, erhaltenihrem Niveau entsprechende Arbeitsaufträge, unterstützen sich aber gegenseitig in ihrerArbeit und in ihrem Lernfortschritt. Damit folgen wir den Erkenntnissen <strong>der</strong>Unterrichtsforschung (z.B. Prof. Gold, Fachbereich Psychologie, Universität Fr<strong>an</strong>kfurt), dassschwächere Schülerinnen und Schüler nur d<strong>an</strong>n Erfolg versprechend arbeiten, wenn sie mitleistungsstärkeren Schülerinnen und Schülern kooperieren und die leistungsstärkerenSchülerinnen und Schüler nur d<strong>an</strong>n nachhaltig lernen, wenn sie das Gelernte selbst lehren,d.h. Ihr Wissen <strong>an</strong><strong>der</strong>en vermitteln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler allerdingsnicht zu „Lehrern“, son<strong>der</strong>n es geht nur um eine Festigung ihres eigenen Lernprozesses.Warum können diese <strong>neuen</strong> Arbeitsmethoden nicht im bisherigen System <strong>an</strong>gewendetwerden?Das bisherige Kurssystem hat zur Folge, dass die Lehrerteams in den jeweiligenJahrgängen zu groß sind. Dadurch wird die Teamarbeit unter den Lehrkräften erheblicherschwert. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet das einerseits, dass sie keine stabilenBezugsgemeinschaften haben und sich dadurch schlechter auf allgemeine Regelungeneinstellen können Der Schulinspektionsbericht hat dies eindeutig moniert:


• „Eine Kultur <strong>der</strong> Zusammenarbeit sowie <strong>der</strong> gemeinsamen Pl<strong>an</strong>ung despädagogischen H<strong>an</strong>delns zur Schaffung verbindlicher Grundlagen ist nichthinreichend entwickelt. Eine verlässliche, lehrkraftunabhängige Unterrichtsqualitätwird wenig bewusst gestaltet.“• „Der Umg<strong>an</strong>g mit heterogenen Lernvoraussetzungen durch die Schaffungindividueller Lernzugänge sowie eine Reflexion <strong>der</strong> Lernprozesse und -ergebnisse sindim Unterricht schwach ausgeprägt.“Welche Auswirkungen hat das neue System auf die Lehrer, die in den Klassenunterrichten?Dadurch dass die Klassenstufen 5 bis 8 in Mathe, Deutsch und Englisch im Klassenverb<strong>an</strong>dunterrichtet werden, werden die für eine Klasse zuständigen Lehrerteams kleiner. Damitwird sowohl <strong>der</strong> Austausch zwischen den Lehrkräften über einzelne Schülerinnen undSchüler und den Unterricht besser als auch zwischen den Lehrkräften und dem Elternhaus.Aufgrund kleiner Teams ist lassen sich auch Fehlzeiten besser feststellen und h<strong>an</strong>dhaben.NEU: Wie setzen sich die <strong>neuen</strong> Jahrg<strong>an</strong>gsteams zusammen?Zu den Jahrg<strong>an</strong>gsteams gehören die Klassen- und die Hauptfachlehrer sowie 2 bis maximalFachlehrer pro Jahrg<strong>an</strong>g. Ziel ist es, dass eine kleine Gruppe <strong>an</strong> Lehrkräften möglichst vieleStunden in einem Jahrg<strong>an</strong>g abhält und so eine größtmögliche Kontinuität gewährleistenk<strong>an</strong>n. Ein weiterer Vorteil <strong>der</strong> Jahrg<strong>an</strong>gsteams ist, dass z. B. im Falle von Kr<strong>an</strong>kheit einerLehrkraft jem<strong>an</strong>d <strong>an</strong><strong>der</strong>es aus dem Jahrg<strong>an</strong>gsteam u.U. einspringen und den Unterrichtfortsetzen k<strong>an</strong>n. Durch die stärke Kooperation im Team ist <strong>der</strong> Informationsfluss bezüglichdessen was im Unterricht beh<strong>an</strong>delt wird höher.NEU: Gibt es ausreichend Lehrkräfte <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schule, die nach dem <strong>neuen</strong> Modellunterrichten können?Ja, es gibt eine ausreichende Zahl <strong>an</strong> Lehrkräften, die sich <strong>an</strong> <strong>der</strong> Pilotphase beteiligen. Esh<strong>an</strong>delt sich dabei hauptsächlich um diejenigen Lehrerinnen und Lehrer, die bereits in ihrerAusbildung kooperative Lehrmethoden erlernt haben und das neue Modell auf freiwilligerBasis einführen wollen. Für die Lehrkräfte, denen kooperative Lernmethoden noch nichtgeläufig sind, wird es entsprechende Fortbildungsmöglichkeiten geben. Allerdings sei auchdarauf hingewiesen, dass es immer schon Fächer gab, in denen alle Schülerinnen undSchüler mit verschiedenen Leistungsprofilen gemeinsam unterrichtet wurden z.B.Gesellschaftslehre, Religion o<strong>der</strong> Ethik.NEU: Wie wird gemessen, dass das neue Unterrichtsmodell erfolgreich ist?Aktuell stellen wir fest, dass das herkömmliche Modell zu Abschlüsse <strong>an</strong> <strong>der</strong> GCLS geführthat, die leicht unter dem Durchschnitt im L<strong>an</strong>dkreis liegen und somit nicht wirklicherfolgreich gewesen ist. Mit <strong>der</strong> Einführung des <strong>neuen</strong> Unterrichtsmodells wollen wir diesesErgebnis verbessern. Als Messgröße dienen uns die zentralen Lernst<strong>an</strong>dserhebungen, die inKlasse 8 in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch hessenweit geschrieben werden.D.h. wir können d<strong>an</strong>n im Vergleich mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en hessischen Schulen sehen, wo die GCLS stehtund ob wir uns verbessert haben o<strong>der</strong> nicht.Was passiert mit dem 7. + 8. Jahrg<strong>an</strong>g?In den Jahrg<strong>an</strong>gsstufen 7 und 8 verfolgen wir die Idee des kooperativen Lernens weiter.Gleichzeitig werden damit die individuellen Leistungspotentiale geför<strong>der</strong>t und


Teamstrukturen im täglichen Unterricht herausgebildet und gestärkt. Es wird weiterhin inden Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch auf A-/B- und C-Niveau differenziert, aberdiese Differenzierung wird nicht in Kursen erfolgen, son<strong>der</strong>n klassenintern.Lässt sich das neue System überhaupt unter den aktuellen räumlichen Bedingungenumsetzen?Indem den Klassen feste Klassenräume und Bereiche - auch schon während <strong>der</strong>S<strong>an</strong>ierungsphase – zugeordnet werden, entstehen bessere Voraussetzungen dafür, dassSchülerinnen und Schüler mehr Ver<strong>an</strong>twortung und Identifikationsmöglichkeit für ihrenKlassenraum und ihren Bereich entwickeln können. Gleichzeitig hört die stundenweiseW<strong>an</strong><strong>der</strong>schaft von Raum zu Raum für Ihre Kin<strong>der</strong> damit <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit <strong>an</strong>.

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