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Die Kapelle von Gaindorf - Pfarre Ravelsbach

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<strong>Die</strong><strong>Kapelle</strong><strong>von</strong><strong>Gaindorf</strong>


Erstmals erwähnt wurde eine <strong>Kapelle</strong> in <strong>Gaindorf</strong> 1554, die weit größer war als die heutige.1778 wurde diese durch eine kleinere ersetzt, die den Pestpatronen Sebastian und Rochus(Abb. 1 und 2) gewidmet wurde. 1883 erfolgte die erste Renovierung, wobei auch derTurm umgebaut wurde. 1907 spendete ein gewisser Hr. Georg Ehrentraud (†) eine zweiteGlocke, die 1917 wieder abgeliefert werden musste. Seit 1935 darf in der Ortskapelledas Allerheiligste im Tabernakel (Abb. 3) aufbewahrt werden, unter der Bedingung, dassein Mal wöchentlich vor Ort die hl. Messe gefeiert wird. Daher gibt es in der <strong>Kapelle</strong>auch ein Ewiglicht (Abb. 4). 1936 wurde wieder eine neue Glocke geweiht. 1962/63fand eine Renovierung unter dem damaligen Bürgermeister <strong>von</strong> <strong>Gaindorf</strong>, Herrn AntonWinkler (†), statt. Ein neues Turmkreuz wurde aufgesetzt und die ganze <strong>Kapelle</strong> wurdemit Eternit verkleidet. Das Gotteshaus erhielt auch ein elektrisches Läutwerk.Im Rahmen der „Dorferneuerung“ wurde 1991 die <strong>Kapelle</strong> abermals umgestaltet, saniertund renoviert. Der damalige Ortsvorsteher war Hr. Josef Kugler und der Obmann desDEV (Dorferneuerungsverein) war Hr. Georg Gilli. Unzählige freiwillige Arbeitsstundenwurden <strong>von</strong> der Ortsbevölkerung geleistet. Es wurde eine große und sehr erfolgreicheSammelaktion bei den Ortsbewohnern durchgeführt. Weiters unterstützten dieGroßgemeinde <strong>Ravelsbach</strong> als Eigentümer der <strong>Kapelle</strong>, Das Land NÖ, die <strong>Pfarre</strong><strong>Ravelsbach</strong>, das Stift Melk, die Sparkasse <strong>Ravelsbach</strong>, die Erzdiözese Wien und auchauswärtige private Spender das große Projekt. Im Fasching 1992 veranstalteten die Frauenaus <strong>Gaindorf</strong> einen Faschingskaffee und 1993 einen sehr erfolgreichen Osterkaffee. Mitdem Reinerlös dieser Veranstaltungen konnten auch viele Neuanschaffungen getätigtwerden.Bei dieser Renovierung wurde die Eternitfassade entfernt und das Gebäude wurde durchein Drainagesystem trockengelegt. Ähnlich wie in der Pfarrkirche wurden Belüftungsrohrein den Boden entlang der Mauern gelegt, um die feuchte Luft aus dem Inneren der <strong>Kapelle</strong>und die Feuchtigkeit unter der Erde absaugen zu können. Der Innen- und Außenputzwurde erneuert. <strong>Die</strong> Tischlerei des Stifte Melk fertigte neue Kirchenbänke an. Der Altarwurde zu einem Volksaltar mit eingebautem Relief der hl. Rosalia (Abb. 5) umgestaltet.Im Erdgeschoß des Turmes, das im Altarraum mit dem Kirchenraum verbunden wurde,entstand eine kleine Sakristei (Abb. 6). Der Fußboden wurde gänzlich erneuert (Unterden Bänken Holzschiffboden, in den anderen Bereichen Kehlheimer Platten). Auch dieEingangstür, durch starke Witterungsschäden in schlechtem Zustand, musste renoviertwerden. Ebenfalls neu wurde der Tabernakel (in die Mauer versenkt) angefertigt. <strong>Die</strong>Tabernakeltür und das dem Tabernakel gegenüber hängende Bild (Abb. 7) schnitzte Hr. KarlFleischhacker jun. aus <strong>Gaindorf</strong>. Besonders gut gelungen ist der neuangefertigte Ambo.Unser Tischlermeister, Hr. Johann Hatsy, hat in der Struktur des Verkündigungspultesdie beiden Kreuzesdarstellungen – Andreaskreuz und Kreuz mit Querbalken – vereint(Abb. 8).Weiters wurden 14 wunderschöne, holzgeschnitzte Kreuzwegbilder (Abb.10 bis 23), einStandkreuz (es steht das ganze Jahr hindurch im Altarraum und wird bei der Bittprozessionverwendet, Abb. 9), sowie ein Sedilienhocker angeschafft. Für den Priester wurde eineneue Mantelalbe und für die Ministranten wurden auch neue Kleider angekauft.<strong>Die</strong> vier barocken Ölgemälde (hl. Josef, hl. Florian, hl. Michael und hl. Johannes <strong>von</strong>Nepomuk, Abb. 24 bis 27), die zwei Sandsteinstatuen (hl. Rochus und hl. Sebastian), dieMarienstatue (sie erhielt einen neuen Standplatz beim Eingang hinten links, Abb. 28) unddie Vortragsfahne (Abb. 29 und 30) wurden restauriert. Bei den Fenstern (Abb. 31 u. 32)musste teilweise die Glasmalerei ausgebessert und einige Bleifelder repariert werden.


In unserem Gotteshaus wird wöchentlich, derzeit jeweils am Mittwoch, eine hl. Messegefeiert. An den 6 Fastensonntagen wird der Kreuzweg gebetet. Im Mai finden 2 bis3 Maiandachten statt. Für die Verstorbenen aus <strong>Gaindorf</strong> wird am Vorabend desBegräbnisses in der Ortskapelle gebetet (Betstunde), bei denen Hr. OSR AntonFischer (†) durch lange Jahre hindurch würdige Nachrufe gehalten hat. Tauffeiern erfreuensich ebenfalls großer Beliebtheit in unserer <strong>Kapelle</strong>.<strong>Die</strong> jährliche Bittprozession ist immer sehr gut besucht. <strong>Die</strong> Route führt RichtungMinichhofen über das Unterfeld zum Hoglkreuz und durch den Haltergraben wieder zurückzur <strong>Kapelle</strong>. Anschließend an die Prozession wurde früher eine hl. Messe gefeiert. Seiteinigen Jahren feiern wir einen abschließenden Wortgottesdienst zur Vorbereitung aufpriesterlose Bittprozessionen. Auf Anregung des derzeitigen Ortsvorstehers, Hrn. AntonHöbartner, wurde erstmals im Jahr 2000 eine Agape organisiert. <strong>Die</strong> Neueinführung fandregen Zuspruch bei den Gläubigen und soll daher auch beibehalten werden.Im Anschluss an die Frühmesse wurde P. Christian früher oft <strong>von</strong> Messebesuchern zumFrühstück eingeladen. Gab es keine Einladung, frühstückte er immer bei Famile Fischer.Seit der Einführung der Abendmessen gibt es diese Einladungen nur mehr fallweise.<strong>Die</strong> Aufgaben des Mesners erledigt Fr. Brigitte Hatsy. Sie kümmert sich ebenfalls mit sehrviel Liebe und Kreativität um die <strong>Kapelle</strong>, was Blumenschmuck und Putzen anbelangt.<strong>Die</strong>se Aufgabe übernahm sie <strong>von</strong> Hrn. OSR Anton Fischer (†) und seiner GattinFr. Josefine Fischer (†). <strong>Die</strong> beiden haben diesen <strong>Die</strong>nst über Jahrzehnte hinaus versehen.Einmal im Jahr wird eine größere Putzaktion mit freiwilligen Helferinnen durchgeführt.<strong>Die</strong> Lektoren in <strong>Gaindorf</strong> sind derzeit: Fr. Brigitte Hatsy, Fr. Christine Engelmaier und FrauBrigitte Störmer.<strong>Die</strong> Abendmessen und die Maiandachten werden mit musikalischer Begleitung auf demKeyboard <strong>von</strong> Fr. Gertraud Gilli umrahmt.<strong>Die</strong> finanziellen Angelegenheiten der <strong>Kapelle</strong> <strong>Gaindorf</strong> verwaltet ebenfalls Fr. GertraudGilli. <strong>Die</strong> Abrechnung wird jährlich vom Finanzausschuss des Pfarrgemeinderatesüberprüft.Für die <strong>Kapelle</strong> haben folgende Personen einen Schlüssel: <strong>Pfarre</strong>r P. Christian, Fr. BrigitteHatsy, Fr. Christine Engelmaier und Fr. Gertraud Gilli.Zum Ausläuten bei Sterbefällen können sowohl Fr. Hatsy als auch Fr. Gilli kontaktiertwerden.Derzeit gibt es leider nur 1 Ministrantin.<strong>Die</strong> hl. Messen in unserer <strong>Kapelle</strong> werden auch immer wieder <strong>von</strong> Auswärtigen besucht.Wir freuen uns sehr darüber. Möge unser kleines Gotteshaus noch lange ein Ort derBegegnung und Besinnung sein. Wir laden daher alle Frauen, Männer, Jugendliche undKinder recht herzlich ein, Gott zu loben und zu danken und Messen bzw. Andachtenmitzufeiern, solange wir noch diese Möglichkeit in unserer <strong>Kapelle</strong> dazu haben.Brigitte Hatsy und Gertraud Gilli


AbbildungenAbb. 1: Hl. SebastianAbb. 2: Hl. RochusAbb. 3: TabernakelAbb. 4: Ewiges Licht


Abb. 5: VolksaltarAbb. 6 SakristeiAbb. 7: Geschnitztes BildAbb. 9: StandkreuzAbb. 8: Ambo


Abb. 26: Hl. MichaelAbb. 27: Hl. Johannes <strong>von</strong> NepomukAbb. 28: Hl. MariaAbb. 29 u. 30:Vortragsfahne


Bild oben: Innenraum: Blick vom VolksaltarBild links: Ansicht WestBild rechts: Ansicht Südwest


Bild oben: Ansicht SüdostBild rechts: Ansicht NordBild unten: Hl. SebastianBild unten: Hl. Rochus

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