TECHNIK & AUSRÜSTUNG (Dji~lVi"0~~.'2ten. Die drei langen Seiten <strong>de</strong>s Triangelsvon Strida wer<strong>de</strong>n so geklappt, dass siealle direkt nebeneinan<strong>de</strong>r liegen, dafürmuss nur ein Verschluss geöffnet wer<strong>de</strong>n.Allerdings kann beim Ausklappendas Unterrohr mit <strong>de</strong>r Kurbelgarniturund <strong>de</strong>r großen Riemenscheibe leicht auf<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n schlagen, was für die Scheibeauf Dauer sicher sehr ungesund ist.Überhaupt wird <strong>de</strong>r Zusammenhalt<strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>r in geklapptem Zustand sehrunterschiedlich ausgeführt: Dahon setztauf ausreichend starke Magnetscheibenan <strong>de</strong>n Achsen, die das Vor<strong>de</strong>r- und Hinterteilzusammenhalten, das Bromptonblockiert sich durch die S<strong>at</strong>telstangeselbst. Auch das Strida und das Mobikyhalten konstruktionsbedingt recht gutzusammen. Gründl, <strong>SVB</strong> und Giant hingegensetzen auf separ<strong>at</strong>e Gummistroppso<strong>de</strong>r Klettbän<strong>de</strong>r - keine sehr eleganteLösung, wie wir fin<strong>de</strong>n, zumal dieseEinzelteile auch schnell verloren gehenkönnen.Sitzposition und FahrverhaltenEinmal ausgeklappt, bietet sich bis aufdie zwei Minirä<strong>de</strong>r ein recht einheitlichesBild. Die Abmessungen wie Lenker-und S<strong>at</strong>telhöhe, Radstand o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rAbstand zwischen Lenker und S<strong>at</strong>telsind sehr ähnlich, lediglich Giant undBrompton sind auf eine etwas sportlichereund leicht vornübergebeugteSitzhaltung ausgelegt. Die S<strong>at</strong>telhöhenlassen sich auch für große Fahrer einstellen,lediglich beim "Yeah" ist <strong>de</strong>r Abstandzwischen Pedal und S<strong>at</strong>tel mit 91Zentimetern etwas kürzer bemessen.Auf zu <strong>de</strong>n Testfahrten. Wir beginnenmit einem rel<strong>at</strong>iv eng gesteckten Pylonenparcours,um die Wendigkeit <strong>de</strong>rRä<strong>de</strong>r zu beurteilen. Trotz <strong>de</strong>r rel<strong>at</strong>ivlangen .Radstän<strong>de</strong> zwischen 100 und104 Zentimeter und <strong>de</strong>r großen 16- und20-Zo11-Reifen lassen sich die Rä<strong>de</strong>r engum die Hütchen win<strong>de</strong>n. Dabei wirkensie im Gegens<strong>at</strong>z zu <strong>de</strong>n zwei Minirä<strong>de</strong>rnmit kurzen Radstand auch nichtnervös o<strong>de</strong>r fl<strong>at</strong>trig. Ihre Langstreckentauglichkeitund Gera<strong>de</strong>ausstabilität habenalle Rä<strong>de</strong>r auf einer sechs Kilometerlangen Asphalttour unter Beweis stellenmüssen. Von <strong>de</strong>n chronisch weichenSätteln, auch <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r hochpreisigenMo<strong>de</strong>lle, abgesehen, sind alle sechs Normal-Rä<strong>de</strong>rbestens geeignet. Lediglichbei <strong>de</strong>m "Se<strong>at</strong>ec" und "Yeah" haben wireine leichte Ten<strong>de</strong>nz zu Instabilität imBordrad-Altern<strong>at</strong>ive mit E-MotorDas Rad ist 'vergleichsweise kompakt aber durch Akkuund Motor recht schwer . .Der Gasgriff kennt keine Schaltstufen(IL); im Vord<strong>de</strong>rrad fin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Motor (re.)Yachtausrüster <strong>SVB</strong>h<strong>at</strong> ein beson<strong>de</strong>resRad im Programm:Das Elektroklappradvon Se<strong>at</strong>ec mit 20Zoll großen Felgenist mit einem 10ALithiumionen-Akkuausgest<strong>at</strong>tet, <strong>de</strong>reinen 24V-Motorin <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>renRadnabe antreibt.Pe<strong>de</strong>lec heißt dasZauberwort, dieAbkürzung steht fürPedal Electric Cycle,frei übersetzt: pedalbetriebenesElektrofahrrad.Der Akku isthinter <strong>de</strong>m Sitzrohrmontiert und schaltetsich nur bei Pedalbewegungenje nach"Gasgriffstellung"in unterschiedlicherStärke zu. Die 10AB<strong>at</strong>terie soll für 40 bis 50 Ki lometer Reichweite gut sein, die Höchstgeschwindigkeitbeträgt bis zu 25 km/ho Führerschein o<strong>de</strong>r Versicherung sind nicht erfor<strong>de</strong>rlich. DerAkku macht laut Hersteller bis zu 500 La<strong>de</strong>zyklen mit, das soll einer durchschnittlichenNutzung von etwa drei bis vier Jahren entsprechen. Das 22,5 Kilo schwere<strong>Alu</strong>rad ist mit einer 3-Gang-Nabenschaltung ausgest<strong>at</strong>tet. Eine Lichtanlage fehlt. DerPreis: 899 Euro, ein Ers<strong>at</strong>zakku schlägt mit 350 Euro zu Buche.Für Sie ausprobiert: Anfahren, damit die Fuhre ins Rollen kommt, einen geeignetenGang wählen, bei <strong>de</strong>m die Pedalumdrehungen bei etwa 50 bis 60 pro Minute liegenund Gas geben. So ist es in <strong>de</strong>r Anleitung beschrieben und t<strong>at</strong>sächlich: selbst ankleinen Steigungen beschleunigt das E-Rad so zügig, das die überholten Radler ungläubigdrein schauen und sich insgeheim auf dieses Velo wünschen. Dabei surrt<strong>de</strong>r Motor in <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rradnabe nur leise vor sich hin. Diese Art <strong>de</strong>r Fortbewegungist nicht nur Kräfteschonend, sie macht auch richtig Spaß!Die in <strong>de</strong>r Beschreibung angegebenen Stufen lassen sich aber nicht am Gasgriffwie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n - viel drehen be<strong>de</strong>utet einfach viel Geschwindigkeit. Auch leuchtet <strong>de</strong>rPowerknopf am Gasgriff permanent. Ob man <strong>de</strong>n Motor jetzt t<strong>at</strong>sächlich zugeschalteth<strong>at</strong> o<strong>de</strong>r nicht, lässt sich nur durch Ausprobieren feststellen. Mit 22,5Kilogramm ist die Fuhre recht schwer. Zumin<strong>de</strong>st dann, wenn <strong>de</strong>r Nutzer vielleichtkörperlich nicht mehr ganz topfit ist. Auf je<strong>de</strong>n Fall sollte das Rad von zwei Personenverla<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Insgesamt ist das Rad eine witzige und hilfreiche Altern<strong>at</strong>ive.Infos: <strong>SVB</strong>, Tel. 0421/57 2900, <strong>www</strong>.svb.<strong>de</strong>Lenkerbereich festgestellt. Diese Beobachtungenhaben sich au ch bei Gelän<strong>de</strong>fahrten,an <strong>de</strong>r Steigung und auf GefälleStrecken bestätigt.N<strong>at</strong>urgemäß sind die Minibikes mitkurzem Radstand in <strong>de</strong>n K<strong>at</strong>egorien "Gelän<strong>de</strong>"und "Steigung/Gefälle" unterlegen. Wegen <strong>de</strong>r ungünstigen Schwerpunktlageneigen die Rä<strong>de</strong>r (Strida undMobiky) schnell zum Salto rückwärts,wenn man an <strong>de</strong>r Steigung kräftig indie Pedalen tritt, o<strong>de</strong>r wegen <strong>de</strong>s steilenLenkkopfes bei Vollbremsungen zumÜberschlag mit Verletzungsgarantie. ~8/2009 <strong>www</strong>.segelnmagazin.<strong>de</strong> 63
(.D TECHNIK & AUSRÜSTUNGDiese Bikes sollten also tunlichst nurauf befestigten Straßen bewegt wer<strong>de</strong>n,da sich auch je<strong>de</strong>r mittelgroße Stein imGelän<strong>de</strong> schnell als unüberwindlichesHin<strong>de</strong>rnis entpuppen kann.Ausst<strong>at</strong>tungWer mit <strong>de</strong>m Rad gelegentlich etwasschneller unterwegs sein möchte, musssich auf gute Funktion <strong>de</strong>r Bremsen verlassenkönnen. Im Testfeld waren die Ergebnisseinsgesamt betrachtet alles an<strong>de</strong>reals sicher. Als Referenz haben wir dasDahon "Vitesse" gewählt (siehe Bild Seite62), mit <strong>de</strong>ssen Bremsen man im Ernstfallschlagartig zum Stillstand kommt.Hierfür ist in erster Linie die Qualität<strong>de</strong>r Bremsschuhe verantwortlich, aberauch die Oberfläche <strong>de</strong>r Felgen spielteine große Rolle. "Grundsätzlich bremstes sich besser auf <strong>Alu</strong>minium, da hier<strong>de</strong>r Reibungswi<strong>de</strong>rstand größer ist alsauf E<strong>de</strong>lstahl." erklärt Frank Richter. Obes sich bei <strong>de</strong>r Ausführung <strong>de</strong>r Bremseum eine V-Brake, eine Seitenzugbremse,Trommel- o<strong>de</strong>r Scheibenbremse han<strong>de</strong>lt,spielt grundsätzlich in dieser Fahrradgruppekeine Rolle, spezifische Vor- o<strong>de</strong>rNachteile können wir nicht erkennen.Die beschei<strong>de</strong>nen Bremsleistungen <strong>de</strong>s"Halfway" o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s von Se<strong>at</strong>eclassen sich mit an<strong>de</strong>ren Bremsschuhenwahrscheinlich schnell verbessern. DieFrank Richter von RebikeGrößenvergleich <strong>de</strong>r gefalteten Rä<strong>de</strong>r von Brompton (16 Zoll) und Se<strong>at</strong>ec (20 Zoll).Wenn <strong>de</strong>r Pl<strong>at</strong>z an Bord knapp ist, fällt die Entscheidung nicht schwerTrommelbremse im Hinterrad <strong>de</strong>s Geniushingegen ist uns schon in <strong>de</strong>r Vergangenheitneg<strong>at</strong>iv aufgefallen.Licht- und Sch<strong>at</strong>tenseiten konntenwir auch bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Schaltungenausmachen. Hier buhlen mitNaben- o<strong>de</strong>r Kettenschaltung zwei Systemeum die Gunst <strong>de</strong>r Radler, wobeiwir als Segler uns klar für die VorzügeKein Ra d, das er nicht kennt,kein Pfusch ab Werk, <strong>de</strong>n ernicht wie<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> gerückthätte: Frank Richter kennt sichmit Rä<strong>de</strong>rn aus und h<strong>at</strong> sich mitseinem Fahrradrepar<strong>at</strong>urbetriebREBIKE in Hamburg-Winterhu<strong>de</strong>einen guten Namen erarbeitet.Der Sieger im NDR-Fahrradwerkst<strong>at</strong>t-Testaus <strong>de</strong>m Jahre 2007stammt aus einer Fahrradfamilie:Bereits sein Urgroßv<strong>at</strong>erbeschäftigte sich ab 1906hauptberuflich mit Drahteseln, Fran k Richter arbeitet über acht Jahre in <strong>de</strong>mGeschäft seines V<strong>at</strong>ers. Richter wächst mit Rä<strong>de</strong>rn zusammen , als Jugendlichererfährt sich <strong>de</strong>r heute 41-jährige 11 Hamburger Meistertitel auf <strong>de</strong>m Rennrad.1999 macht Richter sich mit <strong>de</strong>r Repar<strong>at</strong>urwerkst<strong>at</strong>t selbständig: "Es wer<strong>de</strong>n vielemin<strong>de</strong>rwertige Rä<strong>de</strong>r verkauft, die häufig wie<strong>de</strong>r in Stand gesetzt wer<strong>de</strong>n müssen.Hier habe ich meine Nische gesehen. Dabei behalte ich ein reines Gewissen ,weil ich solche Rä<strong>de</strong>r nicht verkaufen muss! "Richter h<strong>at</strong> mit uns zusammen je<strong>de</strong>s Rad in Augenschein genommen und beurteilt.Infos: Rebike , Tel. 040/27 80 50 77, <strong>www</strong>. rebike.info<strong>de</strong>r Nabenschaltung entschie<strong>de</strong>n haben:Hier gibt es keine weit abstehen<strong>de</strong>n Umwerfer,die leicht verbiegen können undzu<strong>de</strong>m nur wenig Bo<strong>de</strong>nfreiheit bieten.Außer<strong>de</strong>m neigen die etwas teureren Nabenschaltungenweniger dazu, sich zuverstellen. Sie sind zu<strong>de</strong>m wesentlichvers chI eiß ärmer und bieten in <strong>de</strong>r Regelauch ein größeres Übersetzungsspektrumals eine Kettenschaltung. Letzterewar beispielsweise bei <strong>de</strong>m "Giant" vonDahon so kurz übersetzt, dass man selbstim größten Gang mit sehr hoher Trittfrequenzstrampeln musste, um einigermaßenzügig voran zu kommen. Der Vollständigkeithalber sei erwähnt, dass dasin unserem Test kettengeschaltete Dahon"Vitesse" auch mit einer Dreigang-Nabeerhältlich ist. Die Achtgang-Nabe <strong>de</strong>sDahon "Mju" markiert in unserem Testdie absolute Oberklasse.Sehr gut ist bei diesem Rad auch <strong>de</strong>rallgemeine Ausst<strong>at</strong>tungsumfang: :VonSchutzblechen über <strong>de</strong>n Gepäckträgerbis hin zur vollständigen Lichtanlageh<strong>at</strong> uns an <strong>de</strong>m Rad nichts gefehlt. Indieser Liga spielen auch das Bromptonund das Dahon "Vitesse". Diesen Ausrüstungsstandardsollte man sich auchgönnen, <strong>de</strong>nn auf einem Rad ohne Gepäckträgerweiß man nicht wohin mit<strong>de</strong>n Einkäufen, ohne Schutzbleche istdie Kleidung nach wenigen Metern beinasser Fahrbahn mit einem vertikalenSchmutzstreifen verunstaltet, und wenn64 <strong>www</strong>.segelnmagazin.<strong>de</strong> 8/2009