Wilhelm Clemens aus Neurath (Normalqualität) - Dr. Peter Zenker

In München ließ er sich von 1875-1878 zum Maler an der Kunstakademie ausbilden.
Er wird dort unter der Matrikelnummer 3142 geführt. Clemens studiert bei Wilhelm
Diez und bei Ludwig von Löfftz. 51 Mit Abschluss seines Studiums im Jahre 1878 erhielt
er "von der Diez Schule" die Bronzemedaille (Bilder 9.5 und 9.6). Von der Königlich
Bayerischen Akademie der Bildenden Künste wurde er mit der Ehrenmünze ausgezeichnet
für sein Bild „Ludwig II., König von Bayern“. 52
Bilder 9. 5 und 9.6: Bronzene Medaille, die Wilhelm Clemens nach Abschluss seiner
Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in München 1878
erhielt. In der Aufbewahrungsschatulle findet sich der handschriftliche
Eintrag von Clemens ["Bronze Medaille die ich auf der Academie erhielt in
der Diez-Schule 1878"], Bild 9.6, rechts. In dem Bild 9.5, links, die
Rückseite der Medaille. Auf dem äußeren Rand der Medaille ist eingra-
viert: „Wilhelm Clemens 1878“.
In München avancierte Wilhelm Clemens zum „Nestor der Münchener Künstlerschaft“
und gehörte zur „Münchener Sezession“. 53 54 55 Ein Großteil seiner Gemälde
wird der Genremalerei zugeordnet. 56 Darüber hinaus schuf er Landschaftsbilder,
Porträts und Bilder seiner Verwandten. Viel hat er auch in Castell Toblio/Gardasee
gemalt. 57 In den späten Jahren fing er an, ganz im impressionistischen Stil zu arbeiten.
58
51
Akademie der Bildenden Künste München, Mitteilung vom 19.10.2004;
52
Archiv Museum für Angewandte Kunst in Köln, Akte Clemens;
53
Münchener Zeitung vom 25. 6. 1930;
54
Münch. Neueste Nachrichten vom 10. 8. 1930;
55
Als Nestor wird ein kluger Ratgeber oder der Älteste eines Wissenschaftszweiges bezeichnet. Unter
Sezession versteht man die Absonderung einer Künstlergruppe von einer älteren (zum Beispiel
die Münchener Sezession 1892).
56
Die Genremalerei stellt Handlungen und Begebenheiten des alltäglichen Lebens dar. Genrebilder
sind meist realistisch und naturalistisch gestaltet. Blütezeiten der Genremalerei sind stets mit dem
Erstarken des Bürgertums verbunden (Meyers Großes Universal Lexikon, Mannheim 1982).
57
Das Bild "Gardasee" ist in Anhang 1 und 1.1 unter Nr. 019 aufgenommen. Das Original befindet sich
im Bestand der Familie Dr. K.- D. Birck, Neu-Isenburg.
58
Archiv MAK, Akte Clemens;
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