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Die Lochkamera - Neckar Verlag

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tu: Bauanleitungen<strong>Lochkamera</strong><strong>Die</strong> <strong>Lochkamera</strong><strong>Die</strong> Stammzelle der Fotografie. Ein EinsteigerprojektVon Jürgen Mohr und Petra MohrErklärung: Das Projekt wurde über viele Jahre in der Realschule -Fockbek ohne Unfall erfolgreich durchgeführt. Trotzdem kann ichnatürlich keine Erfolgsgarantie geben, noch übernehme ich die Haftungfür Schäden, die bei der Durchführung des Projektes auftreten könnten.Jürgen MohrZur Technik<strong>Die</strong> <strong>Lochkamera</strong> wurde schon von den Malern des Mittelalters zurHerstellung von Portrait- und Landschaftsbildern benutzt. Durch einkleines Loch ließ man das Licht in einen abgedunkelten Raum eintreten.Auf der gegenüberliegenden Wand entstand ein umgekehrtesseitenverkehrtes Abbild des Gegenstandes, das mit Pinsel und Farbe„nachgemalt“ werden konnte.<strong>Die</strong> <strong>Lochkamera</strong> Lk10 besteht aus drei Teilen: Dem Grundkasten (A)mit Lochblende und Verschluss, dem Mattscheibenkasten (B), zurBildbetrachtung und dem Fotokasten (C) zur Belichtung von Fotopapier.Es entstehen seitenverkehrte Negative und seitenrichtige Positive.


- 2 -Mit der Lochscheibe (Lochdurchmesser: 0,5 mm, 1 mm, 1,5 mm und2 mm) wird sowohl die Strahldicke des Lichtes, als auch die Lichtmenge(pro Zeiteinheit) eingestellt. Mit der kleinen Blende erhält man alsoscharfe Bilder, aber es dauert lange, bis das Fotopapier genügendgeschwärzt ist, um ein ausreichend belichtetes Bild zu erzeugen.Umgekehrt hat man mit der großen Blende eine kurze Belichtungszeit,aber das Bild ist recht unscharf.Der Verschluss regelt die die Lichtzufuhr (Belichtungszeit)Es gilt das Abbildungsgesetz:Gg : Gw = Bg : Bw<strong>Die</strong> Gegenstandsgröße verhält sich zur Gegenstandsweitewie die Bildgröße zur Bildweite (vergleiche: Strahlensätze)In den drei Zeichnungen ist das Verhältnis von Gegenstandsgröße zuGegenstandsweite immer gleich eingezeichnet (1 : 2), um denUnterschied der Kameras deutlich zu machen.Bei der Lk10-N (Normalkamera) ist der Abstand des Loches von derMattscheibe (bei Linsenkameras: Brennweite) etwa so groß wie dieBilddiagonale. In dieser Zeichnung ist das Bild auf der Mattscheibeebenso groß, wie der Gegenstand. Es liegt daran, dass die Bildweitein diesem Falle ebenso groß ist, wie die Gegenstandsweite.Wenn du mit der Kamera näher an den Gegenstand herangehst, wirddas Bild größer, wenn du weiter weggehst wird das Bild kleiner! DerBlickwinkel (grün) hat eine mittlere Größe.Nach dem Einstellen des Bildes mit dem Mattscheibenkasten kannstdu den Fotokasten mit dem Fotopapier laden und belichten.Versuche die Kamera in die gleiche Position zu bringen, die sie beimBetrachten hatte: Lege beim Einstellen des Bildes ein Buch, einKästchen oder einen Holzklotz unter die Kamera und stelle sie beimBelichten genau so wieder auf, damit du das gleiche Bild „einfängst“!


- 3 -<strong>Die</strong> Weitwinkelkamera Lk10-W (ca. halbe Länge der Normalkamera)nimmt einen weiten Bereich auf, aber die Gegenstände werden kleinerabgebildet. <strong>Die</strong> Bildweite beträgt nur 50 mm, darum ist das Bild auchwesentlich kleiner, als bei der Normalkamera. Der Blickwinkel ist groß!Wegen des weiten Blickwinkels kannst du auch Aufnahmen vonBauwerken (z.B. Kirchen oder Fachwerkhäusern) in engen Gassenmachen, die du mit der Normalkamera nicht auf das Bild bekommenwürdest. Ein anderes Beispiel ist eine Gruppenaufnahme in einemZimmer. Mit einer Normalkamera würden nicht alle Teilnehmer auf dasBild passen! Drittes Beispiel: Landschaftsaufnahmen (Panorama).<strong>Die</strong> Telekamera Lk10-T (hier ca. anderthalbfache Länge) erzeugt eingroßes Bild von einem Ausschnitt des Normalkamerabildes (Zoom). Beider Telekamera (vergleiche: Teleobjektiv) ist die Bildweite sehr groß(150 mm). Entsprechend ist das Bild auch sehr groß und passt nicht aufdie Mattscheibe! So wird nur ein Teil des Gegenstandes abgebildet.Wenn Du aber zurückgehst, kannst du weit entfernte Gegenständegroß auf die Mattscheibe und auf das Foto bekommen (z.B. Bären infreier Natur, Vogelnest). Der Blickwinkel ist klein.


Arbeitsbögen für den Bau von <strong>Lochkamera</strong>sBauausführung in 5 Schritten:1. Drucke die Vorderwand, den Verschluss und die Blende auf festemPapier (noch besser auf Fotopapier) aus und klebe sie auf schwarzenFotokarton. Stich zunächst alle eingezeichneten Löcher mit einerStecknadel in die drei Bauteile. Schneide das Loch der Vorderwand miteiner kleinen Schere aus.2. <strong>Die</strong> Löcher der Blendenscheibe müssen durch „Erweitern“ (z.B. miteiner Zirkelspitze) hergestellt werden, sonst erhalten sie keinen „glatten“Rand. Bohre das Blendenloch 0,5 mm mit einer Stecknadel (Glaskopf).Erweitere die anderen Bohrlöcher mit der Zirkelspitze. Stecke zumSchluss die hinteren Enden von entsprechenden Bohrern (1mm; 1,5mmund 2 mm) in die gestochenen Löcher, um Maßhaltigkeit zu erreichen.3. Drücke einen Reißnagel durch das Mittelloch der Blende und das LochLB (Lochblende) auf der Vorderwand. Bestreiche den Stift mit Klebstoff(Rückseite) und drücke ein Stückchen Kork (5 x 5 x 5) mm darüber (z.B.aus Flaschenkorken). So erhält der Reißnagel einen festen Halt.Befestige ebenso den Verschluss mit einer Reißzwecke über dem LochV. Der Verschlusshalter besteht aus einem Streifen Fotokarton (50 x 5)mm dessen Enden (0,5 x 0,5) mm nach innen umgeknickt und verklebtwurden. Klebe ihn an der markierten Stelle über den Verschluss auf dieVorderwand. So erhält der Verschluss zwei Anschlagpunkte und wirdfest auf die Blende gedrückt. Schneide ein Quadrat (8 x 8) mm ausFotokarton diagonal auf und klebe beide Dreiecke auf den rotenEinstellkeil. <strong>Die</strong> Blendenscheibe kann so „einrasten“ und verschiebt sichnicht!


- 8 -4. Der „Mantel“ der Kamera besteht aus zwei gleichen Teilen. Drucke dieSchablonen in Originalgröße aus und klemme den unteren Teil desBlattes mit vier Heftklammern auf schwarzem Fotokarton fest. Drücke mitder Zirkelspitze die Eckpunkte hinein und verbinde die Punkte durchStriche (noch einmal). Schneide die Teile aus und ritze die Knickkantenleicht mit einem Messer an. Klebe mit den Klebelaschen K die beidenMantelteile zusammen; sie müssen innen liegen, sonst stören sie beimAufsetzen der Kästen B und C. Schneide nun die Vorderwand, dieLochblende und den Verschluss aus und klebe sie auf schwarzenFotokarton. Klebe mit den Klebelaschen V die Vorderwand an. Verklebedie Laschen H hinten in den Ecken, um der Kamera Stabilität zu geben.5. <strong>Die</strong> Kästen B und C sind im Prinzip baugleich. Sie sind 1 mm größer alsder Grundkasten damit sie sich über das hintere Ende schieben lassen.Schneide schwarzen Fotokarton (DIN A4,) in der Mitte auf (2 x 105 mm).So kannst du daraus vier Kästen herstellen. Ritze die grünen Linien ein,schneide die roten Linien auf und klebe die Laschen außen an, damitsie beim Zusammenschieben der Kästen nicht stören. Klebe in denAusschnitt von B transparentes Pauspapier (Firma: Brunnen), welchesin Papiergeschäften erhältlich ist (eventuell auch Plastiktüte, matt).

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