interviewDr. Ernst Rosendahl, GF der <strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong> <strong>GmbH</strong>, im Gespräch mitDipl.-Ing. Stephan Pröller, Mitarbeiter des Ingenieure ohne Grenzen e. V.Ingenieur ohne GrenzenHerr Pröller, Sie sind Mitglied der RegionalgruppeMünchen des Ingenieureohne Grenzen e. V. Wie kam es zu derGründung des Vereins und was sinddie Ziele?Ingenieure ohne Grenzen e.V. wurde 2003von neun Ingenieuren und einem Volkswirtgegründet. Die Initialzündung kam voneinem Diplomingenieur, der durch seineberufliche Arbeit für das Technische Hilfswerkund die Vereinten Nationen zunehmendmit den Problemen anderer Ländernkonfrontiert wurde.Unsere Projektehaben immer das Zieldirekt und nachhaltigden Menschen zu helfen.Dabei sind unseresatzungsgemäßenAufgaben neben deringenieurtechnischeHilfeleistungen, auchdie Ausbildung undForschung im Bereichder Entwicklungshilfeund Entwicklungszusammenarbeit.Momentan ist der Verein inrund 15 Regionalgruppen lokal inDeutschland vertreten und zwei Arbeitskreisebefassen sich mit speziellen Themender technischen Entwicklungszusammenarbeit.Welche wichtigen Projekte wurden inden letzten Jahren durchgeführt?Der Ingenieure ohne Grenzen e. V. bautemehrere Brücken in Ruanda und Kenia.Die Brücken helfen den Einheimischen,sich mit dem Nötigsten zu versorgen,indem Sie z. B. Marktplätze erreichenkönnen. Auch sind jetzt dort Krankentransporteschneller und besser möglich.Des Weiteren wurden Zisternen in Keniaund Tansania errichtet, wodurch die Bevölkerungmit lebensnotwendigem Wasserauch in der Trockenzeit versorgt werdenkann. Die Projektgruppe München halfu. a. beim Aufbau einer Solaranlage füreine Klinik in Sierra Leone sowie bei derAuslegung und Steuerung einer Heizungim Sushma Koirala Memorial (SKM) Hospitalin Nepal.Für einige Projekte mussten TGA-Berechnungendurchgeführt werden. Welche<strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong>-Programmewurden dabei genutzt?Sushma Koirala Memorial (SKM) Hospital in Nepal.Für das aktuelle Projekt, in dem die Energieversorgung(Wärme und Strom) für dasSKM-Hospital in Nepal neu konzipiertwird, werden die <strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong>Programme zur Energiebedarfsberechnungnach VDI 2067 (Programm W12),sowie das Programm B02 zur U-Wert-Bestimmungder Bauteile genutzt. Wir habendie U-Werte der vor Ort eingesetzten underhältlichen Materialien ermittelt und aufdieser Basis eine Energiebedarfsberechnungdurchgeführt. Wichtig erschien esuns, vor allem auf der VerbraucherseiteEinsparungen zu treffen. Ziel war es(und das ist gelungen), die Vorteile einerverbesserten Dämmung der Bauteile aufzuzeigenund die Schwachstellen ammomentanen Bauzustand qualitativ zubewerten.Ich werde neugierig: Welche interessantenProjekte laufen zur Zeit oderstehen bevor?Viele Projekte haben auf Grund des begrenztenBudgets eine lange Laufzeitoder werden in mehrere Teilprojekte aufgeteilt;so finden ständig Erweiterungenstatt. Die aktuellen Projekte und Hintergründesind auf der Homepage des Vereins(www.ingenieure-ohne-grenzen.org)zu finden. Die Regionalgruppe Freiburgbefasst sich z. B. mit einem Projekt, chilenischeSozialwohnungen mit Photovoltaikund Solarthermie auszustatten.In Tansaniasoll durch den Aufbauvon Kleinst-Biogasanlagender Lebensstandardnachhaltigverbessert werden,indem vor Ort die umweltfreundliche Technologiedurch Ausbildung und Schulungnäher gebracht wird. Andere installierenin Brasilien solar betriebene Tiefwasserbrunnenund ersetzen somit die bisherverwendete Dieseltechnik durch Photovoltaiksysteme.Wir, die RegionalgruppeMünchen, arbeiten derzeit u. a. an einemProjekt für ein Krankenhaus in Nepal, dasvon Interplast Germany e. V. gegründetwurde und betrieben wird. Hier entwickelnwir ein komplett neues Energiekonzeptinkl. BHKW und solarer Unterstüzung.Auch hier rechnen wir mit <strong>SOLAR</strong>-COM-PUTER-Software.Noch eine Frage zu den TGA-Berechnungen:Wie gut oder schlecht lassensich die DIN/EN-Normen oder VDI-Regelnbei den Projekten anwenden?Die Normen sindgute Anhaltspunkte/Richtlinien.Wir versuchen, unsmöglichst an dieNormen zu halten,um den in DeutschlandgewohntenStandard bieten zukönnen. Da wir dieMitarbeiter in denLändern, in denenunsere Projektelaufen, nach Möglichkeit einbinden wollen,ist dies vor Ort allerdings meist nicht sokonkret umsetzbar. Hindernisse sind dielokal vorhandenen Materialien, unzureichendesKnow-how der Beteiligten undnicht zuletzt fehlende finanzielle Mittel. ImProgramm W12 ist es möglich, Klimadateneinzulesen und damit Gebäude undAnlagen an weltweit verschiedenenStandorten untersuchen und und bilanzierenzu können.Wie wichtig ist es, die TGA-Programmefür die Auslands-Projekte fremdsprachigzu nutzen? Reicht englisch?Impressum: <strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong> magazin ist eine Veröffentlichung der <strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong> <strong>GmbH</strong>, Pf. 33 08, D-37023 Göttingen • Copyright © Okt. 2009 by <strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong> <strong>GmbH</strong>Redaktion: Dipl.-Phys. Dr. Ernst Rosendahl und Dipl.-Ing. Matthias Braun • Gestaltung: Studio1 Werbeagentur <strong>GmbH</strong>, Heiligenstadt • Druck: PR-Druckerei <strong>GmbH</strong>, Göttingen • Aufl age 16.500 Ex.• Verteilung kostenlos14<strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong> MAGAZIN AUSGABE 32 · Oktober 2009
Dies und dasDie Projektplanung für unsere Projektewird hier in Deutschland durchgeführt.Sollten sich die Beteiligten für die Berechnungeninteressieren, werden diese vonuns erklärt. Somit ist für uns schon diedeutsche Version ausreichend. Allerdingsarbeiten in unserem Verein auch ausländischeMitglieder mit, denen eine englischeVersion Erleichterungen bringt.Weitere Übersetzungen sind für uns zurZeit nicht notwendig.Generationen-ThemaNatur- und Umweltschutz ist ein öffentliches und länderübergreifendes Anliegen, dasschon vor 30 Jahren so aktuell war wie heute. Alte Briefmarken aus dem Jahr 1986 dokumentierendies. <strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong> lieferte damals schon Energie- und TGA-Programmefür „umwelt-engagierte“ Planungsbüros. Die ersten Programme liefen unter8-Bit-CP/M. An den leckeren italienischen Eisbecher in der Olivetti-Softwarepartner-Lounge auf der CeBIT erinnert sich Dr. Ernst Rosendahl noch gern.Sind die „Ingenieure ohne Grenzen“auch in Deutschland aktiv? Wie kannman den Verein fördern?Der Ingenieure ohne Grenzen e. V. hat ineinigen deutschen Städten Regionalgruppen,in denen die jeweiligen Projektege-plant, die technischen Komponentenausgelegt und die nötigen Informationeneingeholt werden. Fördern kann manden Verein und seine Arbeit sehr gernedurch Sach- und Geldspenden, auf diewir als gemeinnütziger Verein angewiesensind. Ebenso ist eine aktive Mitarbeit ineiner der Regionalgruppen möglich.Nähere Informationen dazu und auch zuden sonstigen Aktivitäten finden sich unterwww.ingenieure-ohne-grenzen.orgHerr Pröller, ich bedanke mich für dasfreundliche Gespräch und möchte Sieauch weiterhin mit Software für Ihr sozialesEngagement unterstützen.1986, Kongo, Tag des Umweltschutzes – Saubere Straßen1986, Monaco, Natur und Umweltschutz – Küstengewässerabkommen1986, Türkisch-Zypern, Natur und Umwelt – Landschafts-Verschmutzung durch Unrat1986, Ägypten, Umweltschutztag – Emblem, rauchende Schlote1986, Luxemburg, Natur und Umweltschutz – Mensch und Industrie1986, Schweden, Umweltverträglichkeit von Hausbrand- und Industrieabgasen1986, Italien, Olivetti – italienische Technologie im AuslandPRODUKTEweitere Programme im <strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong>-Baukasten• TGA-Pakete passend zu MEPKomplett-Pakete Heizung (Heat), Energie(Energy), Lüfung (Ventilation) passendzu AutoCAD MEP• EnEV-BundleKomplettpaket für alle Anwendungender EnEV 2009• VDI 2067 / VDI 6025Norm-Wirtschaftlichkeitsberechnungnach verschiedenen Methoden für Komponentenund Anlagen aller Art• Fußbodenheizung EN 1264 (H13)Schnell-Auslegung und Detail-Planungeiner Fußbodenheizung auf Basis vonHersteller-Datensätzen• Heizkörperanbindesystem (H14)Auslegung inkl. Massenberechnung• Heizen und Kühlen HEA (W36)Überschlägige Heiz-/Kühllast• Elektroheizgeräte (E27)Auslegung nach DIN EN 60531• Gas-Rohrweitenberechnung (G11)Gasnetze nach ÖVGW-Richtlinie G 11• LV / Angebot / Datanorm (K92)Schnelles einfaches Verarbeiten von Datanorm• Verwaltung Datanorm (V92)Spezial-Programm für Hersteller mit Schnittstellenfür Datanorm 4.0, 5.0 und MS-Office• Projektverwaltung (SC1)Bestandteil jeder Lieferung• Datenerfassung Hochbau (K75)Tool zum Erfassen und Bereitstellen von BauteilundGebäudegeometrie-Daten für nachfolgendeBerechnungen mit <strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong>-SoftwareIm Überblick:• Win 2003, xp, Vista, 7• Baukasten-System• Liefer-Varianten• 3D-Gebäudemodell• Verbund ISO 9000• A5-Handbücher• schnell / einfach / sicher<strong>SOLAR</strong>-<strong>COMPUTER</strong> MAGAZIN AUSGABE 32 · Oktober 200915