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Faktor Xa-Inhibitoren gleich effektiv wie niedermolekulare Heparine ...

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www.evimed.ch<strong>Faktor</strong> <strong>Xa</strong>-<strong>Inhibitoren</strong> <strong>gleich</strong> <strong>effektiv</strong> <strong>wie</strong> <strong>niedermolekulare</strong><strong>Heparine</strong> nach Hüft- und KniegelenksersatzFrage:Wirksamkeit und Blutungsrisiko bei postoperativer Thromboseprophylaxe mit <strong>Faktor</strong> <strong>Xa</strong>-<strong>Inhibitoren</strong> und <strong>niedermolekulare</strong>m Heparin?Hintergrund:Die häufigsten Komplikationen nach Hüft- und Knieprotheseneinsatz sind venöse Thrombosenund Embolien. Der Vorteil der direkten <strong>Faktor</strong> <strong>Xa</strong>-<strong>Inhibitoren</strong> ist die orale Applikationsformund <strong>wie</strong> bei den <strong>niedermolekulare</strong>n <strong>Heparine</strong>n ist keine Blutbestimmung für dieMonitorisierung notwendig. Es gibt bereits zwei systematische Übersichten zu dem Thema, ineinem wurden aber nicht alle getesteten Medikamente untersucht und im anderen war derFokus auf asymptomatische Thrombosen. In diesem Review werden alle relevanten Studieneingeschlossen, die auch patientenrelevante Outcomes untersuchten und die Effekte, diepositiven und negativen, evaluierten.Einschlusskriterien: Randomisiert kontrollierte Studien Patienten mit entweder Hüft- oder Kniegelenkersatz Einer der <strong>Faktor</strong> <strong>Xa</strong>-<strong>Inhibitoren</strong> wurde untersucht Ver<strong>gleich</strong> mit Kontrollgruppe in der pharmakologische oder nicht-pharmakologischeMassnahmen eingesetzt wurden Einer der folgenden Endpunkte wurde untersucht; Mortalität am Ende der Prophylaxe,Mortalität während der Nachbeobachtungsphase, symptomatisch tiefe Venenthrombose,nicht-fatale Lungenembolie, massive Blutung, intrakranielle Blutung, Blutung die zuReoperation führteStudiendesign und Methode:Systematic reviewResultat: 22 Studien konnten in den Review eingeschlossen werden, in allen Studien wurden diePatienten in der Ver<strong>gleich</strong>sgruppe mit einem <strong>niedermolekulare</strong>n Heparin behandelt, ineiner Studie wurde ein Arm mit Vitamin K-Antagonisten behandelt. Das mittlere Alter lag bei gut 60 Jahren; mit Ausnahme von vier Studien war die Dauer derProphylaxe 14 Tage oder weniger, in vier Studien 30 bis 38 Tage. In der Gesamtmortalität war kein Unterschied zwischen den Gruppen feststellbar. Die Anzahl symptomatischer Thrombosen war in der <strong>Faktor</strong> <strong>Xa</strong>-<strong>Inhibitoren</strong> Gruppe,verglichen mit <strong>niedermolekulare</strong>m Heparin, um mehr als die Hälfte niedriger. Reduktionvon 3 symptomatischen Venenthrombosen pro Tausend behandelten Patienten. Nicht-fatale Lungenembolien; kein signifikanter oder relevanter Unterschied zwischen denGruppen. Massive Blutungen und Reoperation wegen Blutungen, tendenziell war das Risiko einerBlutung in der <strong>Faktor</strong> <strong>Xa</strong>-<strong>Inhibitoren</strong> Gruppe etwas höher <strong>wie</strong> in der Heparingruppe. DasRisiko einer massiven Blutung ist in der Gruppe, die mit hohen Dosen von <strong>Faktor</strong> <strong>Xa</strong>-<strong>Inhibitoren</strong> Gruppe behandelt wurde, klar und signifikant erhöht. Auf das Risiko einer symptomatischen Thrombose hatte die Dosierung nicht.Kommentar:


www.evimed.chIn niedriger oder mittlerer Dosis ist das Risiko einer symptomatischen Thrombose in dermit <strong>Faktor</strong> <strong>Xa</strong>-<strong>Inhibitoren</strong> behandelten Gruppe tiefer als jener mit <strong>niedermolekulare</strong>mHeparin.Bei Einsatz höherer Dosen an <strong>Faktor</strong> <strong>Xa</strong>-<strong>Inhibitoren</strong> steigt das Blutungsrisiko, verglichen mit<strong>niedermolekulare</strong>m Heparin, an. Es ist, bei niedrigen absoluten Zahlen, zweimal so hoch<strong>wie</strong> mit <strong>niedermolekulare</strong>m Heparin.Literatur:Neuman I et al. Oral direct factor <strong>Xa</strong> Inhibitors versus low-molecular-weight heparin toprevent venous thromboembolism in patients undergoing total hip or knee replacement. Asystematic review and meta-analysis. Ann Intern Med l2012;156:710-19Verfasser:Johann Steurer

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