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Neue Funde der Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum ... - INULA

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Band 12 Mercuriale - Libellen in Baden-Württemberg 2012Beiträge: <strong>Neue</strong> <strong>Funde</strong> <strong>der</strong> <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong>gewässer bei Riegel werden seit ihrer Entstehungmehrmals jährlich durch HH begangen,so dass die Art hier ebenfalls erst 2012 o<strong>der</strong>frühestens 2011 aufgetaucht sein dürfte. Diezahlreich beobachteten Fortpflanzungsaktivitätensowie <strong>der</strong> Nachweis in den Jahren 2011und 2012 im Gewässer an <strong>der</strong> L187 im UnterwaldO' Gottenheim und im Gewässer bei Buggingenbelegen, dass die <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong> sichinnerhalb kurzer Zeit in <strong>der</strong> südlichen badenwürttembergischenOberrheinebene –bisher inden Naturräumen „Markgräfler Rheinebene“und „Freiburger Bucht“ – etabliert hat. Die rascheBildung bodenständiger Vorkommen istauch in an<strong>der</strong>en südwestdeutschen Regionenfestzustellen (Lingenfel<strong>der</strong> 2011). Die Konzentration<strong>der</strong> bisherigen Nachweise auf einen relativkurzen Abschnitt <strong>der</strong> südlichen Oberrheinebenelegt nahe, dass die Ausbreitung von C. <strong>scitulum</strong>von Süden her stattfindet. Die gleichzeitigeBesiedlung von Norden und Süden her,die Lingenfel<strong>der</strong> (2011: 60) für Rheinland-Pfalzannimmt, lässt sich in Baden-Württembergalso bisher nicht feststellen. Dass Vorkommenin Nord- und Mittelbaden bisher in größeremUmfang übersehen worden sind, kann als nahezuausgeschlossen gelten. Eine Vielzahl <strong>der</strong>wichtigsten potentiellen C. <strong>scitulum</strong>-Gewässerin Nord- und Mittelbaden wird seit Jahren imRahmen des Artenschutzprogramms Libellenregelmäßig kontrolliert. Weitere Untersuchungen,bei denen die Art entdeckt worden wäre,hat Franz-Josef Schiel im Rahmen seiner laufendenDissertation über Temporärgewässer-Libellenarten durchgeführt. Und nicht zuletztsind gerade in <strong>der</strong> Oberrheinebene beson<strong>der</strong>sviele kenntnisreiche Libellenkundler, aber auchNaturfotografen aktiv. Es dürfte lohnend sein,in den kommenden Jahren bei allen libellenkundlichenAktivitäten weiter gut auf die <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong>zu achten. Sie ist eine gut geeigneteModellart, die zum Verständnis <strong>der</strong> Arealerweiterungthermophiler Arten in Zeiten desKlimawandels beitragen kann.Abb. 4: Nachweise von <strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong> von 2010bis 2012. Mit Ausnahme des westlichen Vorkommens aufMTB-Quadrant 7912 NW und des nördlichen auf MTB7812 SO lagen überall Hinweise auf Bodenständigkeit vor.LiteraturBü h l e r, W. (2011): Ein zweiter Fund <strong>der</strong> <strong>Gabel</strong>-<strong>Azurjungfer</strong> (<strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong>) in Baden-Württemberg– Mercuriale 11: 47-48.Hunger, H. (2011): Wie<strong>der</strong>fund von <strong>Coenagrion</strong><strong>scitulum</strong> in Baden-Württemberg nach fast90 Jahren (Odonata: <strong>Coenagrion</strong>idae). – Libellula30 (1/2): 43-50.Lingenfel<strong>der</strong>, U. (2011): <strong>Coenagrion</strong> <strong>scitulum</strong>im südwestdeutschen Raum – eine aktuelleÜbersicht (Odonata: <strong>Coenagrion</strong>idae) – Libellula30 (1/2): 51-64.DankHH dankt Thomas Lehmann für die Mitteilungseiner Funddaten aus dem FND „Bei <strong>der</strong> Stangen“und für das zugehörige kunstvolle Fotodes Männchens von C. <strong>scitulum</strong>. Er dankt außerdem<strong>der</strong> Kooperationsgemeinschaft Umweltsowie <strong>der</strong> DB ProjektBau GmbH für die Einwilligungzur Veröffentlichung <strong>der</strong> im Jahr 2012 amselben Gewässer im Rahmen eines Auftrags erhobenenDaten.32

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