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Dabei in Dubai Doppelter Abiturjahrgang 2007 Preise für Studenten

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<strong>Doppelter</strong> <strong>Abiturjahrgang</strong> <strong>2007</strong><br />

Wie sich die Hochschule auf den Andrang vorbereitet<br />

<strong>Dabei</strong> <strong>in</strong> <strong>Dubai</strong><br />

Entdeckungen auf der arabischen Halb<strong>in</strong>sel<br />

<strong>Preise</strong> <strong>für</strong> <strong>Studenten</strong><br />

Die <strong>Studenten</strong>tage kündigen sich mit Wettbewerben an<br />

Informationen und Me<strong>in</strong>ungen<br />

Januar <strong>2007</strong><br />

Nummer 35


2 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Editorial<br />

Klimawandel überall<br />

Während der Handball-Weltmeisterschaft wirkten die<br />

australischen Spieler auf dem Parkett der Magdeburger Bördelandhalle<br />

reichlich exotisch. Doch sie erstürmten die Herzen<br />

der Zuschauer. Weil die Männer aus dem Känguruland<br />

ohne ger<strong>in</strong>gste Chance auf den Sieg wacker um jedes Tor<br />

kämpften und sich die Freude am Spiel nicht nehmen ließen.<br />

Mit m<strong>in</strong>utenlangen stehenden Ovationen wurden die<br />

Sieger der Herzen schließlich verabschiedet – und das vom<br />

angeblich so spröden Volk aus der Börde. E<strong>in</strong> Offizieller<br />

dankte mit den warmen Worten: „Man könnte fast glauben,<br />

nicht <strong>in</strong> Magdeburg sondern <strong>in</strong> Sydney zu se<strong>in</strong>.” Prima<br />

Klima hier.<br />

Stürmisch g<strong>in</strong>g’s auch draußen zu, als der Orkan Kyrill über<br />

Deutschland herzog. Zwei große Themen während der Endredaktion<br />

von treffpunkt campus. Aber von beiden wird<br />

bald nicht mehr viel zu hören se<strong>in</strong>. Es sei denn, man steigt<br />

h<strong>in</strong>ab <strong>in</strong> die Archive dieser Welt, so wie das unser Autor<br />

Bastian Ehl (S. 10) getan hat. Dort liegen trocken, sicher<br />

und gut sortiert unzählige Informationen. Und garantiert<br />

w<strong>in</strong>dgeschützt.<br />

Der mit Kyrill verbundene Stromausfall verursachte die Verschiebung<br />

e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>opremiere <strong>in</strong> Magdeburg (S. 24). So<br />

schnell konnte auf der Webseite der Hochschule freilich<br />

nicht auf das Unwetter und die Folgen reagiert werden. Wie<br />

auch, ohne Strom. Aber unter regulären Bed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d<br />

dort selbstverständlich die wichtigsten Informationen auf<br />

aktuellem Stand vorhanden. Da<strong>für</strong> sorgen die Verantwortlichen<br />

<strong>in</strong> Fachbereichen und Verwaltung (S. 12 bis 13).<br />

Bald wird es auf der Startseite des Webauftritts auch spezielle<br />

H<strong>in</strong>weise <strong>für</strong> Bewerber<strong>in</strong>nen und Bewerber geben. Die<br />

besondere Situation <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt ist der Grund: der<br />

doppelte <strong>Abiturjahrgang</strong> im Jahr <strong>2007</strong>. Gut geplant wurde<br />

bereits (Interview S. 3), nun muss noch gut <strong>in</strong>formiert werden.<br />

Der Bewerberansturm wird nicht ausbleiben, aber die<br />

Chance, e<strong>in</strong>en Studienplatz zu bekommen, ist bestimmt<br />

besser als von vielen potentiellen Studierenden e<strong>in</strong>geschätzt.<br />

In der Politik ist das Problem jedenfalls angekommen<br />

und konkrete Unterstützung gibt es. Wer mehr wissen<br />

will, kann auch die Tage der offenen Tür nutzen (S. 18).<br />

E<strong>in</strong> ganz anderes Klima als <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt herrscht <strong>in</strong><br />

<strong>Dubai</strong> (S. 4 bis 5) und W<strong>in</strong>dhoek (S. 7). Was <strong>Studenten</strong> und<br />

Absolventen dorth<strong>in</strong> verschlagen hat, ist sehr verschieden.<br />

Es zeigt aber, welche unbegrenzten Möglichkeiten es gibt,<br />

die Hochschule als Karrieresprungbrett zu nutzen. Oft<br />

genug liegt die berufliche Zukunft allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> größerer<br />

Nähe als gedacht (S. 19).<br />

Falls jedoch selbst das Career Center nichts mehr tun kann,<br />

hilft vielleicht der Weg <strong>in</strong> den Magdeburger Umsonstladen<br />

(S. 14). Oder man wird Handballtra<strong>in</strong>er <strong>in</strong> diesbezüglichen<br />

Entwicklungsländern. Ne<strong>in</strong>, nicht auf Grönland. Die Insulaner<br />

s<strong>in</strong>d bereits zum wiederholten Mal bei der WM dabei.<br />

Und außerdem ist es dort immer noch viel zu kalt. Trotz Klimawandel.<br />

Norbert Doktor<br />

Inhalt Januar <strong>2007</strong><br />

Titelthema<br />

<strong>Doppelter</strong> <strong>Abiturjahrgang</strong> <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt im Jahr <strong>2007</strong><br />

Hochschule bereitet vorübergehend Erweiterung der<br />

Kapazität vor...................................................................... 3<br />

Titelthema<br />

Studierende des Fachbereichs Bauwesen <strong>in</strong> <strong>Dubai</strong><br />

Der, die, das Weltgrößte..................................................... 4<br />

Erklärung der Magdeburger Wissenschaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

Ke<strong>in</strong>e Chance <strong>für</strong> Rechts-Außen........................................ 6<br />

E<strong>in</strong> heilpädagogisches Praktikum <strong>in</strong> Namibia<br />

23+5 = Afrikanische Normalität........................................7<br />

Studiengang Interkulturelle Wirtschaftskommunikation<br />

Die Mischung macht’s........................................................8<br />

R<strong>in</strong>gvorlesung „Lern- und Lebensorte von K<strong>in</strong>dern“<br />

Mit den K<strong>in</strong>dern Schritt halten.......................................... 9<br />

Das Archiv der Hochschule<br />

Ordnung ist das halbe Leben...........................................10<br />

Erfahrungen e<strong>in</strong>er spanischen Austauschstudent<strong>in</strong><br />

Wieso ausgerechnet Magdeburg.....................................11<br />

Über die Hochschul-Webseite<br />

Per Klick auf e<strong>in</strong>en Blick................................................. 12<br />

<strong>Studenten</strong> der Hochschule betreiben Umsonstladen<br />

Unterwäsche ist unerwünscht......................................... 14<br />

Diskussion über die Zukunft junger Menschen<br />

<strong>in</strong> der Altmark<br />

Studieren im Niemandsland............................................ 15<br />

Nachrichten..................................................................... 16<br />

Maria Prilutskaya über ihre Zeit <strong>in</strong> Magdeburg<br />

E<strong>in</strong> Semester Magdeburg................................................ 17<br />

Tag der offenen Tür <strong>2007</strong>................................................ 18<br />

Arzneimittel im Grundwasser.......................................... 18<br />

MagMa wieder on Air..................................................... 19<br />

Wer oder was ist eigentlich Dow?...................................19<br />

BWL-Fernstudenten besuchten „Leadership-Workshop”<br />

Überstunden waren garantiert........................................ 20<br />

Neues Konzept <strong>für</strong> die <strong>Studenten</strong>tage <strong>2007</strong> <strong>in</strong> Magdeburg<br />

De<strong>in</strong>e Kreativität ist gefragt............................................ 21<br />

Interview: Forschungsprojekt Barrierefreies Europa<br />

Von K<strong>in</strong>dern mit Ste<strong>in</strong>en beworfen..................................22


<strong>Doppelter</strong> <strong>Abiturjahrgang</strong> <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt im Jahr <strong>2007</strong><br />

Hochschule bereitet vorübergehende<br />

Erweiterung der Kapazität vor<br />

Prorektor<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e Strothotte<br />

bastian ehl<br />

Die Verkürzung der Abiturzeit <strong>in</strong> Sachsen-<br />

Anhalt führt im laufenden Jahr dazu, dass<br />

zwei Jahrgänge auf den Hochschulmarkt<br />

drängen. Etwa 8.000 Abiturienten wird es<br />

zusätzlich geben. Prof. Dr. Christ<strong>in</strong>e Strothotte<br />

ist Prorektor<strong>in</strong> <strong>für</strong> Studium und Lehre<br />

und sagt, was die Hochschule bewegt.<br />

Wie wird die Hochschule mit der besonderen<br />

Situation umgehen? Gibt es Unterstützung<br />

von politischer Seite?<br />

Prof. Dr. Christ<strong>in</strong>e Strothotte: Prognosen gehen davon aus,<br />

dass es im Jahr <strong>2007</strong> etwa 2.000 zusätzliche Bewerber um<br />

Studienplätze <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt geben wird. Weitere Abiturienten<br />

des Jahrgangs <strong>2007</strong> werden sich erst <strong>in</strong> den Folgejahren<br />

bewerben. Auf dieser Basis entstehen derzeit die<br />

nötigen Konzepte. Das Land stellt <strong>für</strong> die Jahre <strong>2007</strong> bis 2009<br />

<strong>für</strong> die zusätzlichen Studienanfänger <strong>in</strong>sgesamt 3,3 Millionen<br />

Euro zur Verfügung. Das bedeutet <strong>für</strong> e<strong>in</strong> sechs Semester<br />

dauerndes Bachelorstudium e<strong>in</strong>en Durchschnittswert von<br />

550 Euro pro Studienplatz und Jahr. Das ist natürlich extrem<br />

wenig. Es gibt jetzt Überlegungen anhand e<strong>in</strong>er Grenzkostenkalkulation,<br />

welche Mittel <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zelnen zusätzlichen<br />

Studienplatz unmittelbar erforderlich s<strong>in</strong>d. Die Kosten<br />

differieren natürlich nach Studienrichtung.<br />

Worauf können Sachsen-Anhalts Abiturienten<br />

des Jahrgangs <strong>2007</strong> hoffen?<br />

Wir als Hochschule begreifen die zusätzlichen Studierwilligen<br />

und Bewerber als Chance und Herausforderung zugleich.<br />

Die größere Zahl von Anfängern ist h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

langfristigen demografischen Entwicklung fast e<strong>in</strong> Glücksfall.<br />

Wir sehen uns auch <strong>in</strong> der moralischen Verantwortung<br />

gegenüber den Abiturienten. Deshalb gehen wir offensiv<br />

damit um und versuchen auf jeden Fall vorübergehend<br />

zusätzliche Studienplätze zu schaffen.<br />

Wie viele Studienplätze wird die Hochschule<br />

zusätzlich anbieten und <strong>in</strong> welchen Studiengängen?<br />

treffpunkt campus 3<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Wir haben <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Dekanen und Verwaltung<br />

sehr detaillierte Berechnungen vorgenommen <strong>für</strong> die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Studiengänge. Wir werden <strong>in</strong>sgesamt ungefähr 160 Plätze<br />

über unsere kalkulierte Kapazität h<strong>in</strong>aus zur Verfügung<br />

stellen können. Das betrifft nicht alle Angebote. Es wird<br />

zusätzliche Plätze geben <strong>in</strong> der Interkulturellen Wirtschaftskommunikation,<br />

bei Journalistik/Medienmanagement, <strong>in</strong> der<br />

Elektrotechnik, im Masch<strong>in</strong>enbau, <strong>in</strong> der Betriebswirtschaftslehre,<br />

im Wirtschafts<strong>in</strong>genieurwesen, <strong>in</strong> den Angewandten<br />

K<strong>in</strong>dheitswissenschaften, auch im Fachbereich Sozial- und<br />

Gesundheitswesen. Wir rechnen darüber h<strong>in</strong>aus mit zusätzlichen<br />

Studienplätzen <strong>in</strong> den so genannten freien Studiengängen,<br />

das betrifft Bau<strong>in</strong>genieurwesen, Wasserwirtschaft,<br />

Kreislaufwirtschaft und Statistik.<br />

Werden ab Oktober e<strong>in</strong>fach mehr Leute <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en Raum gequetscht? Oder wird die Qualität<br />

gesichert?<br />

Wir haben <strong>für</strong> jeden Studiengang anhand des Curriculums<br />

ganz detailliert aufgeschlüsselt, wo zusätzliche Kapazitäten<br />

im Lehrangebot erforderlich s<strong>in</strong>d. Das heißt zum Beispiel,<br />

wenn e<strong>in</strong>e Veranstaltung bisher mit 60 Leuten geplant ist,<br />

kann man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong>en Vorlesung auch 80 Leute verkraften.<br />

S<strong>in</strong>d dazu Übungsgruppen nötig mit 20 Personen pro<br />

Gruppe, muss e<strong>in</strong>e Übung zusätzlich angeboten werden.<br />

Man braucht explizit mehr Lehrkapazität und mehr Räume.<br />

Beides ist <strong>in</strong> die Kalkulation e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Was halten Sie davon, Bewerber <strong>in</strong> Studiengänge<br />

zu lenken, die möglicherweise ke<strong>in</strong>en<br />

Zulassungsbeschränkungen unterliegen?<br />

Ich glaube, h<strong>in</strong>sichtlich der Eignung der Bewerber und der<br />

Arbeitsmarktchancen ist e<strong>in</strong>e gute Studienberatung im Vorfeld<br />

sicher etwas sehr, sehr S<strong>in</strong>nvolles. H<strong>in</strong>sichtlich des immer<br />

wieder prognostizierten Fachkräftemangels, speziell <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt,<br />

ist es wichtig, gut zu <strong>in</strong>formieren. Sehr hilfreich<br />

s<strong>in</strong>d Selbste<strong>in</strong>schätzungen, damit junge Leute das studieren,<br />

wo<strong>für</strong> sie brennen, wo<strong>für</strong> sie bereit s<strong>in</strong>d hart zu arbeiten. Sie<br />

müssen sich vorstellen können, damit später ihr Geld zu verdienen.<br />

Nur aufgrund von Kapazitäten Leute umzulenken, ist<br />

ganz sicher der falsche Weg.<br />

Welche Empfehlung haben Sie <strong>für</strong> Bewerber<strong>in</strong>nen<br />

und Bewerber aus Sachsen-Anhalt?<br />

Sollen sie sich – angesichts der Bewerbersituation<br />

– <strong>in</strong> unserem Bundesland bewerben<br />

oder gleich das Weite suchen?<br />

Alle Hochschulen erweitern die Kapazitäten – das weiß ich,<br />

weil es Abstimmungen zwischen den Hochschulen gab – und<br />

zwar so, dass alle zusätzlichen Abiturienten gute Chancen<br />

auf e<strong>in</strong>en Studienplatz haben. Daher kann ich allen, die e<strong>in</strong><br />

Studium, das ihren Neigungen und ihren Erwartungen entspricht<br />

und <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt angeboten wird, auf jeden Fall<br />

raten, sich <strong>in</strong> unserem Bundesland zu bewerben.<br />

Die Fragen stellte Norbert Doktor.


4 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Studierende des Fachbereichs Bauwesen auf Exkursion <strong>in</strong> <strong>Dubai</strong><br />

Der, die, das Weltgrößte<br />

Wie aus dem Nichts entsteht <strong>in</strong> dem Wüstenstaat<br />

<strong>Dubai</strong> e<strong>in</strong>e Landschaft der Superlative.<br />

30 Studierende und zwei Professoren aus<br />

dem Fachbereich Bauwesen haben das kle<strong>in</strong>e<br />

Emirat im vergangenen Jahr besucht. Sie<br />

kamen auf ihre Kosten, denn gebaut wird <strong>in</strong><br />

<strong>Dubai</strong> an allen Ecken und Enden.<br />

Das Emirates Palace Hotel <strong>in</strong> Abu Dhabi ist e<strong>in</strong> imposanter Bau.<br />

Mit 302 Luxusräumen, 92 Suiten, 114 Kuppeln und 1002 Kronleuchtern<br />

gilt es als e<strong>in</strong>es der größten weltweit. In der offiziellen<br />

Pressemitteilung der Palastbetreiber wird neuen Gästen<br />

empfohlen, sich mit e<strong>in</strong>em Lageplan <strong>in</strong> dem 243.000 Quadratmeter<br />

großen Gebäude zurechtzuf<strong>in</strong>den. Zum Vergleich: Der<br />

gesamte FH-Campus <strong>in</strong>klusive Grünflächen hat ähnliche Ausmaße.<br />

Die Gruppe um Professor Dipl.-Ing. Ra<strong>in</strong>er Monsees<br />

benötigte ke<strong>in</strong>e Karte, als sie am vorletzten Tag ihrer Exkursion<br />

im dem Palast Halt machte. E<strong>in</strong>e Übernachtung kam eh nicht <strong>in</strong><br />

Frage, auch ke<strong>in</strong> Entspannungsbad im Pool. Während<br />

die Studis die großzügigen Kuppeln auf sich wirken<br />

ließen, gab es lediglich Kaffee oder Tee. Lediglich?<br />

„Wir hatten <strong>für</strong> jeden e<strong>in</strong>e Tasse Kaffee oder Tee<br />

e<strong>in</strong>geplant, die waren mit 6,50 Euro pro Person<br />

gar nicht mal so teuer, jedenfalls wenn man<br />

bedenkt, dass auf den beigereichten Konfekten<br />

Blattgold war”, berichtet Monsees,<br />

und lächelt. Abu Dhabi ist zwar nur das<br />

Nachbaremirat des bauverrückten <strong>Dubai</strong>,<br />

e<strong>in</strong> Mentalitätsunterschied<br />

besteht jedoch kaum. Die<br />

Scheiche der Vere<strong>in</strong>igten<br />

Emirate satteln um – von<br />

Erdöl auf Tourismus. In<br />

<strong>Dubai</strong> macht das<br />

schwarze Gold nur<br />

noch 6 Prozent des<br />

Gesamtumsatzes aus.<br />

„Also brauchen die<br />

Flugzeuge und engagierte<br />

Millionäre und<br />

solche, die es werden<br />

wollen”, bemerkt<br />

André<br />

Schmiedeironisch.<br />

Der<br />

28-<br />

jährige Architekturstudent hatte geme<strong>in</strong>sam mit den Professoren<br />

Monsees und Hellmut Batel die achttägige Exkursion organisiert,<br />

die die Teilnehmer aus den Studiengängen Architektur,<br />

Bau<strong>in</strong>genieurwesen und Sicherheits- und Gefahrenabwehr<br />

Ende November des vergangenen Jahres aus dem herbstlichen<br />

Deutschland <strong>in</strong> die trockenheiße Wüste am persischen Golf holte.<br />

Dort standen ihnen fünf Tage <strong>in</strong>tensives Baustellensightsee<strong>in</strong>g<br />

bevor.<br />

„Im Moment werden drei Viertel der weltweit verfügbaren<br />

Krankapazitäten <strong>in</strong> <strong>Dubai</strong> gebunden. Das zeigt, wie unglaublich<br />

diese Region boomt”, erklärt Monsees zur Motivation, das<br />

Emirat zu besuchen. „Neben Moskau und Shangai ist <strong>Dubai</strong><br />

e<strong>in</strong>er der größten Baumärkte der Welt und wir hatten die Möglichkeit,<br />

diesen live zu sehen.” Die Bauvorhaben des Staates,<br />

der die Größe Luxemburgs besitzt, s<strong>in</strong>d tatsächlich bee<strong>in</strong>drukkend.<br />

Das bereits 1999 fertiggestellte Hotel Burj al Arab, das<br />

wie e<strong>in</strong> überdimensionales Segel aussieht, ist nur e<strong>in</strong> Beispiel<br />

<strong>für</strong> die Kreativität der verantwortlichen Architekten. Ke<strong>in</strong> Projekt<br />

kommt ohne Besonderheit aus. Die allgeme<strong>in</strong>e Baueuphorie<br />

trotzt jeder Relation, Architekten können sich voll und ganz<br />

austoben. So entstand vor der Küste <strong>Dubai</strong>s die Palm Jumairah,<br />

e<strong>in</strong>e aus Sand und Ste<strong>in</strong>en aufgeschüttete Insellandschaft, die<br />

aus der Luft betrachtet wie e<strong>in</strong>e Palme aussieht. Die Residenzen<br />

des selbsternannten achten Weltwunders waren nach nur<br />

36 Stunden ausverkauft. Dennoch müssen die Palm<br />

Islands den Titel „weltgrößte” bald wieder abgeben:<br />

seit e<strong>in</strong>iger Zeit wird an dem Projekt The World<br />

gebaut – der weltgrößten Weltkarte im Inselformat.<br />

Die Gesamtkosten betragen stolze 7,6 Milliarden<br />

US-Dollar, Schumacher und Beckham haben<br />

sich ihr Stück Land schon gesichert.<br />

„Hier entsteht Außergewöhnliches,<br />

die Leute s<strong>in</strong>d geradezu<br />

beseelt von ihren Ideen”,<br />

erzählt André Schmiede und<br />

schaut dabei zugleich beund<br />

entgeistert <strong>in</strong><br />

Anbetracht der<br />

eigenen Er<strong>in</strong>nerungen.<br />

„Alles<br />

was die hier<br />

machen soll<br />

immer das<br />

weltgrößte<br />

werden:<br />

der<br />

welt-<br />

Das zukünftig höchste Gebäude der Welt wächst mit e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeit von acht Etagen pro Monat: der Burj <strong>Dubai</strong>.


Blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e der 114 Kuppeln des Emirates Palace Hotels<br />

größte IKEA, der weltgrößte Blumenladen – ganz egal.”<br />

Sogar auf grüne Landschaften wollen die Scheiche nicht verzichten<br />

und planen am Stadtrand von <strong>Dubai</strong> City e<strong>in</strong>e Lagune<br />

der Superlative, <strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er schlüsselfertige Stadt <strong>für</strong><br />

300.000 neue E<strong>in</strong>wohner und e<strong>in</strong>em Opernhaus. E<strong>in</strong> Flughafen<br />

mit sechs Start- und Landebahnen und nicht zuletzt der<br />

e<strong>in</strong>zigartige Wolkenkratzer Burj <strong>Dubai</strong> komplettieren das<br />

treffpunkt campus 5<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Bauplanportfolio der Stadt. Alle Vorhaben s<strong>in</strong>d, wer hätte<br />

das gedacht, die weltgrößten ihrer Art.<br />

Doch wer hoch h<strong>in</strong>aus will, der braucht auch das Know-How.<br />

Und das wird oft e<strong>in</strong>gekauft, unter anderem <strong>in</strong> der Bundesrepublik.<br />

Der Bauleiter des Burj <strong>Dubai</strong> kommt aus Bremen, die 46<br />

Airbusse <strong>für</strong> den Flughafen wurden <strong>in</strong> Deutschland bestellt.<br />

Und auch <strong>in</strong> Sachen Service sollen die Besucher sich ganz wie<br />

zu Hause fühlen. „Im Burj al Arab empf<strong>in</strong>g uns e<strong>in</strong>e Deutsche<br />

und zeigte uns das Hotel, auch sonst sieht und hört man überall<br />

Deutsche,” berichtet Professor Monsees, „das wirkte schon<br />

e<strong>in</strong> Stück weit künstlich.” Und steril, wie André Schmiede f<strong>in</strong>det.<br />

„Nirgendwo waren K<strong>in</strong>der zu sehen. Nur Baustellen, Baustellen,<br />

Baustellen.” Doch das ist wohl auch nötig, immerh<strong>in</strong><br />

sollen die meisten Bauprojekte bis 2010 fertig se<strong>in</strong>. Dann müsse<br />

man nochmal wiederkommen, f<strong>in</strong>det André, um zu gucken,<br />

ob da auch Leben sei. „Oder sie haben bis dah<strong>in</strong> ihr Öl verkauft,<br />

dann liegt <strong>Dubai</strong> dank der globalen Erwärmung auch<br />

unterm Meeresspiegel und es geht woanders wieder e<strong>in</strong> Bauboom<br />

los.” Steffen Wilhelmi<br />

Interview mit Norman Wöhler, Projektmanager <strong>in</strong> <strong>Dubai</strong><br />

privat<br />

Nach dem Studium mit<br />

Job <strong>in</strong>s Ausland – <strong>für</strong> Norman<br />

Wöhler seit über zwei<br />

Jahren Realität. Der 32-<br />

Jährige aus Biederitz, der<br />

2002 se<strong>in</strong>en Abschluss an<br />

der HS Magdeburg-Stendal<br />

gemacht hat, gibt<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick ist<br />

das Leben e<strong>in</strong>es deutschen<br />

Bau<strong>in</strong>genieurs <strong>in</strong><br />

der Boomtown <strong>Dubai</strong> City.<br />

tc: War es Zufall oder geplant, nach <strong>Dubai</strong><br />

zu gehen?<br />

Norman: Weder noch. Ich kam im August 2004 von e<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>jährigen Aufenthalt aus Australien zurück und versuchte<br />

auf dem deutschen Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>en Job zu f<strong>in</strong>den. Nach<br />

vier Monaten fand ich e<strong>in</strong>e Anzeige, <strong>in</strong> der Bau<strong>in</strong>genieure<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e deutsche Firma <strong>in</strong> <strong>Dubai</strong> gesucht wurden. Ich<br />

bewarb mich und zwei Wochen später war ich schon da.<br />

Rückblickend fällt mir komischerweise auf, dass ich schon<br />

während me<strong>in</strong>es Tankstops auf dem Rückflug von Australien<br />

die Baukräne von <strong>Dubai</strong> City bemerkt hatte...<br />

Wie hast Du die Mentalität der Menschen<br />

<strong>in</strong> <strong>Dubai</strong> kennengelernt?<br />

Im beruflichen Bereich gibt es große Hierarchieunterschiede.<br />

Als deutscher Ingeniuer ist man gut angesehen. Jedoch<br />

muss man auf der anderen Seite mit ansehen, wie Arbeiter<br />

<strong>in</strong> der Hitze Häuser und Straßen bauen, da<strong>für</strong> nur schlecht<br />

bezahlt werden und <strong>in</strong> den primitivsten Unterkünften leben<br />

müssen. Auch der Qualitätsstandard ist im Vergleich zu<br />

Deutschland sehr niedrig. Da fliesen schon mal sechs Arbeiter<br />

e<strong>in</strong> Bad und es ist immer noch schief. E<strong>in</strong>heimische Araber<br />

trifft man selten, die meisten Gastarbeiter kommen aus<br />

Indien oder Pakistan. Auch die Ingeniure kommen von überall<br />

her, beispielsweise Europa, Ägypten oder dem Libanon.<br />

In <strong>Dubai</strong> ist die ganze Welt, da mischen sich die Mentalitä-<br />

ten natürlich. Ansonsten heißt das Zauberwort Geduld. Im<br />

privaten ist man nicht lange alle<strong>in</strong>, immerh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Dubai</strong><br />

rund 4000 Deutsche gemeldet. Alle sitzen im selben Boot .<br />

Daher ist die Unterstützung enorm.<br />

Was bee<strong>in</strong>druckt Dich an <strong>Dubai</strong>?<br />

Für e<strong>in</strong> arabisches Land <strong>in</strong> dem die Scharia und nicht Demokratie<br />

herrscht, ist es erstaunlich, wie friedlich und tolerant<br />

die Menschen hier nebene<strong>in</strong>ander leben. Jeder wird hier<br />

schnell bestätigt und man fühlt sich sicher. Toll ist natürlich<br />

auch das schöne Wetter, wenngleich Temperaturen von über<br />

40 Grad von Juni bis September nur noch lästig heiß s<strong>in</strong>d.<br />

Und worauf kannst Du verzichten?<br />

Den Muezz<strong>in</strong>, der täglich gegen 4.30 Uhr e<strong>in</strong>en senkrecht<br />

im Bett stehen lässt, Staus und Verkehrschaos und die<br />

hohen Lebenshaltungskosten.<br />

Ist De<strong>in</strong> Aufenthalt <strong>in</strong> <strong>Dubai</strong> auf Dauer?<br />

Sicher nicht. Da<strong>für</strong> fehlen mir zu viele D<strong>in</strong>ge, wie zum Beispiel<br />

der Wald, Regen, Blumenduft, Quark, Theater, Schnee,<br />

Freunde oder Handball. Aber es gibt auch Deutsche oder<br />

Europäer, die bereits seit 10, 20 oder 30 Jahren hier leben.<br />

Was ist De<strong>in</strong> aktuelles Projekt?<br />

Ich baue <strong>für</strong> Airbus e<strong>in</strong> Lager- und Bürogebäude. <strong>Dabei</strong> b<strong>in</strong><br />

ich <strong>für</strong> Überwachung der Bauabwicklung, Qualität, Kosten<br />

und term<strong>in</strong>gerechte Übergabe verantwortlich. Ich b<strong>in</strong><br />

außerdem die Schnittstelle zwischen den <strong>in</strong> Deutschland<br />

sitzenden Planern und den Behörden vor Ort. Das ist viel<br />

Arbeit, viel Verantwortung aber e<strong>in</strong>e lohnende Herausforderung,<br />

die mir echt Spaß macht.<br />

Hast du e<strong>in</strong>en Tipp <strong>für</strong> Ingenieure, die es<br />

auch <strong>in</strong>s Ausland zieht?<br />

Sprache ist das A und O. Am besten ist e<strong>in</strong> Auslandspraktikum,<br />

um auch gleich e<strong>in</strong> bisschen Fachsprache zu lernen.<br />

Aber auch e<strong>in</strong> Work and Holiday Visum <strong>für</strong> Australien, Kanada<br />

oder Neuseeland ist e<strong>in</strong>e gute Alternative.


6 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Erklärung der Magdeburger Wissenschaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

Ke<strong>in</strong>e Chance <strong>für</strong> Rechts-Außen<br />

Leider auch <strong>in</strong> Magdeburg möglich: Demonstration von Rechtsradikalen wie hier am 13. Januar <strong>2007</strong>.<br />

Anfang Januar kam es <strong>in</strong> Magdeburg zu<br />

e<strong>in</strong>em fremdenfe<strong>in</strong>dlich motivierten Überfall.<br />

<strong>Dabei</strong> wurden zwei <strong>Studenten</strong> aus dem<br />

Jemen und aus Israel <strong>in</strong> der Straßenbahn<br />

geschubst und geschlagen. Die Angreifer<br />

müssen sich wegen des Verdachts der Volksverhetzung,<br />

Bedrohung und Körperverletzung<br />

verantworten. Die Wissenschaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

Magdeburgs haben aus diesem<br />

Anlass die folgende Erklärung veröffentlicht.<br />

Jeder ausländerfe<strong>in</strong>dliche Angriff, aber auch schon e<strong>in</strong>e diskrim<strong>in</strong>ierende<br />

Beschimpfung oder Hetze jeder Art s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />

Verletzung der zentralen Werte unserer Gesellschaft. Es ist<br />

unser aller Aufgabe, diesen Angriffen auf die Menschenwürde<br />

entschieden entgegenzutreten.<br />

Studierende sowie Wissenschaftler und Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

aus der ganzen Welt bereichern Studium und Forschung <strong>in</strong><br />

Magdeburg. Sie tragen nicht nur ihren Teil zum kulturellen<br />

Leben der Stadt bei, sondern beleben auch unseren Ideenaustausch,<br />

erweitern unser Weltbild und prägen die Forschung<br />

<strong>in</strong> Magdeburg entscheidend mit. Die Anwesenheit<br />

der <strong>in</strong>ternationalen Studierenden sowie Wissenschaftler und<br />

Wissenschaftler<strong>in</strong>nen fördert ebenso die wirtschaftliche Entwicklung<br />

unserer Stadt. Es ist uns e<strong>in</strong> großes Anliegen, dass<br />

sie sich angstfrei im öffentlichen Raum bewegen können und<br />

Magdeburg als e<strong>in</strong>e gastfreundliche Stadt erleben, <strong>in</strong> der sie<br />

sich willkommen fühlen.<br />

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und die Hochschule<br />

Magdeburg-Stendal sowie die Magdeburger Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

verurteilen daher die Angriffe auf aus-<br />

ländische <strong>Studenten</strong> <strong>in</strong> der Magdeburger Straßenbahn vom<br />

ersten Januarwochenende. Der Überfall hat gezeigt, wie<br />

wichtig der E<strong>in</strong>satz Außenstehender, <strong>in</strong> diesem Fall des Straßenbahnfahrers<br />

und das E<strong>in</strong>greifen der Polizei, waren, um<br />

Schlimmeres zu verh<strong>in</strong>dern und die Ergreifung der Tatverdächtigen<br />

zu ermöglichen.<br />

Wir rufen daher alle Magdeburger<strong>in</strong>nen und Magdeburger<br />

auf, sich entschlossen <strong>für</strong> e<strong>in</strong> weltoffenes und demokratisches<br />

Magdeburg e<strong>in</strong>zusetzen und e<strong>in</strong>zuschreiten, wenn sie<br />

ausländerfe<strong>in</strong>dliche, rassistische oder andere diskrim<strong>in</strong>ierende<br />

Beleidigungen oder Angriffe miterleben.<br />

Unsere Stadt kann nur vom Reichtum der Vielfalt profitieren,<br />

wenn sich alle Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger <strong>für</strong> diese Vielfalt<br />

e<strong>in</strong>setzen und ihr offen begegnen. Vielfalt bedeutet<br />

unterschiedliche Lebensweisen, unterschiedliches Aussehen,<br />

unterschiedliche sexuelle Orientierungen und Identitäten,<br />

unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen, Weltanschauungen<br />

oder Religionen, unterschiedliche kulturelle Prägungen,<br />

unterschiedliche Fähigkeiten, unterschiedliche Sprachen.<br />

Je vertrauter wir im Umgang mit dieser Vielfalt s<strong>in</strong>d, desto<br />

<strong>in</strong>teressanter und bereichernder können wir sie <strong>in</strong> unserer<br />

Stadt Magdeburg erleben.<br />

� Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

� Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)<br />

� Leibniz-Institut <strong>für</strong> Neurobiologie<br />

� Fraunhofer-Institut <strong>für</strong> Fabrikbetrieb<br />

und -automatisierung IFF<br />

� Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Dynamik<br />

komplexer technischer Systeme<br />

bastian ehl


E<strong>in</strong> heilpädagogisches Praktikum <strong>in</strong> Namibia<br />

23+5 = Afrikanische Normalität<br />

Großer Andrang von K<strong>in</strong>dern vor der Suppenküche – gleich wird das Mittagessen ausgegeben.<br />

Von August 2005 bis März 2006 absolvierten zwei Student<strong>in</strong>nen<br />

des Studiengangs Heilpädagogik e<strong>in</strong> 6-monatiges Praktikum<br />

<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dhoek, der Hauptstadt Namibias. <strong>Dabei</strong> war schnell<br />

klar, Afrika taugt nicht nur <strong>für</strong> Safaris. Vielmehr gewannen wir<br />

durch die Arbeit mit beh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>dern E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> ganz<br />

andere Bereiche e<strong>in</strong>es Kont<strong>in</strong>ents.<br />

Was ist 23 + 5? 23 Giraffen und fünf Elefanten? 23 Afrikaner<br />

und fünf Europäer? Ne<strong>in</strong>, es s<strong>in</strong>d 23 K<strong>in</strong>der mit geistigen und<br />

körperlichen Beh<strong>in</strong>derungen und fünf erwachsene Betreuer <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em 9-Sitzer-VW-Bus! Das ist afrikanische Normalität und<br />

das namibianische Normalmaß, das wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 6-monatigen<br />

Praktikum <strong>in</strong> Namibia kennen lernten.<br />

Zu e<strong>in</strong>em Aufenthalt <strong>in</strong> Afrika sagen viele: atemberaubende<br />

Landschaft, gewöhnungsbedürftiges Essen und e<strong>in</strong>e exotische<br />

Tierwelt. „Das wird sicher e<strong>in</strong> unvergessliches Erlebnis“,<br />

dachten wir: „doch was verbirgt sich h<strong>in</strong>ter dieser Touristenfassade?“<br />

Afrikanischer Alltag – viele Familien leben <strong>in</strong><br />

Armut und Elend. In Blechhütten lebend, e<strong>in</strong>erseits die nächste<br />

Regenzeit erwartend, damit genügend Wasser zum Leben<br />

vorhanden ist, andererseits die Angst, das Wasser könnte<br />

ihre Hütte davon spülen. E<strong>in</strong> Leben von der Hand <strong>in</strong> den<br />

Mund und man weiß nie, wann es die nächste Mahlzeit<br />

geben wird. Auch das ist Afrika!<br />

Während unseres Praktikums <strong>in</strong> Namibia hatten wir die unvergessliche<br />

Gelegenheit, das afrikanische Leben kennen zu lernen.<br />

In dieser Zeit gewannen wir E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> verschiedene<br />

Institutionen. Zum Beispiel arbeiteten wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tageszentrum<br />

<strong>für</strong> K<strong>in</strong>der mit geistigen und körperlichen Beh<strong>in</strong>derungen,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Suppenküche im ärmsten Stadtteil W<strong>in</strong>dhoeks und im<br />

„Bernhard Nordcamp Center“, e<strong>in</strong>er Institution der katholischen<br />

Aidshilfe <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der und Jugendliche. In diesen E<strong>in</strong>richtungen<br />

wurde den K<strong>in</strong>dern die Möglichkeit gegeben, e<strong>in</strong> paar<br />

Stunden des Tages mit e<strong>in</strong>er warmen Mahlzeit, Geborgenheit<br />

und Spiel, ohne Gewalt und Missbrauch verbr<strong>in</strong>gen zu können.<br />

Die Voraussetzungen <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e adäquate Förderung und Pflege<br />

der K<strong>in</strong>der mit schwersten Beh<strong>in</strong>derungen waren <strong>in</strong> vielen<br />

Bereichen nicht gegeben. Vielmehr gestaltete sich unsere<br />

treffpunkt campus 7<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Arbeit durch Improvisationsmethoden, Nutzung (m<strong>in</strong>imal) vorhandener<br />

Materialien, sowie dem Versuch, Handlungs- und<br />

Denkweisen namibianischer Kultur zu verstehen. Gerade im<br />

letztgenannten Bereich stießen wir immer wieder an unsere<br />

Grenzen und gegen „namibianische Mauern“, wenn uns deutsche<br />

Gewohnheiten (das Nachfragen bei unbekannten Sachverhalten,<br />

Pünktlichkeit, das Planen von Feiern o.ä.) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

kulturell sehr konträren Umfeld allzu stark bee<strong>in</strong>flussten. Diese<br />

mitgebrachten E<strong>in</strong>stellungen und Verhaltensweisen galt es das<br />

e<strong>in</strong> oder andere Mal e<strong>in</strong>fach zu vergessen und sich ganz auf die<br />

Fähigkeiten unserer afrikanischen Mitmenschen zu verlassen.<br />

Viele Erfahrungen <strong>in</strong> dieser Zeit waren <strong>für</strong> uns prägend, wundervoll<br />

und unvergesslich, aber auch traurig, beängstigend und<br />

zum Nachdenken anregend. So ist es zum Beispiel heute noch<br />

schön, an e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derlächeln zu denken, an die Möglichkeit,<br />

ihnen Geborgenheit zu geben oder an die dankbaren Gesichter<br />

über e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache warme Mahlzeit. Aber auch nicht <strong>in</strong> Vergessenheit<br />

geraten dürfen Tatsachen wie erbärmlichste Armut,<br />

Vergewaltigungen, Krankheiten wie HIV und Aids und die Tatsache,<br />

dass es normal ist, mit 23 + 5 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em VW-Bus durch<br />

W<strong>in</strong>dhoek zu fahren, um K<strong>in</strong>der aus ihren Blechhütten zu holen<br />

und ihnen e<strong>in</strong> paar Stunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen Umgebung zu<br />

ermöglichen – mit ihnen zu spielen, e<strong>in</strong>en Spaziergang zu<br />

machen, zu s<strong>in</strong>gen und zu lernen.<br />

Sophie Danielak und Sandra Hollweg<br />

Latenda – e<strong>in</strong>es der vielen zu betreuenden K<strong>in</strong>der<br />

sandra hollweg<br />

sandra hollweg


8 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Serie: Studiengang Interkulturelle Wirtschaftskommunikation<br />

Die Mischung macht´s<br />

Wir nehmen sie nur noch selten wahr: die<br />

kle<strong>in</strong>en Etiketten <strong>in</strong> unserer Kleidung mit<br />

Schriftzügen wie „Made <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a“, die abertausend<br />

zurückgelegten Kilometer der Banane,<br />

die wir gerade essen oder den asiatischen<br />

Markennamen unseres Fernsehgerätes. Die<br />

Auswirkungen Landesgrenzen überschreitenden<br />

Handels s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> uns alltäglich geworden.<br />

E<strong>in</strong> Alltag, <strong>in</strong> dem transnational agierende<br />

Unternehmen als Antrieb der Globalisierung<br />

gelten. Sprachlich-kulturelle Kompetenz vor<br />

allem im Bereich Wirtschaft wird dabei<br />

immer wichtiger. Die Hochschule Magdeburg-<br />

Stendal (FH) hat die Zeichen der Zeit längst<br />

erkannt: Seit dem W<strong>in</strong>tersemester 2005/06<br />

bietet sie den Studiengang „Interkulturelle<br />

Wirtschaftskommunikation“ an.<br />

Die Mischung aus Sprache und Wirtschaft macht´s, das weiß<br />

Franziska Hoffmann. Seit dem W<strong>in</strong>tersemester 2006/07 setzt<br />

die 24-Jährige auf den Studiengang Interkulturelle Wirtschaftskommunikation<br />

an der FH. Zuvor studierte sie Internationale<br />

Betriebswirtschaftslehre <strong>in</strong> Frankfurt/Oder. Ihr Traum-Studienfach<br />

fand sie aber erst <strong>in</strong> Magdeburg. „Mir geht es vor allem<br />

um die Kommunikation zwischen verschiedenen Kulturen. Das<br />

BWL-Studium fand ich zu theoretisch und zu mathematisch.<br />

Die Mischung aus Fremdsprachenkenntnissen und Wirtschaft<br />

qualifiziert e<strong>in</strong>en heutzutage im Berufsleben e<strong>in</strong>fach stärker“,<br />

weiß Franziska, die im Studium die Sprachen Englisch und Spanisch<br />

belegt. Begonnen hat die noch junge Geschichte des Studiengangs<br />

Interkulturelle Wirtschaftskommunikation – kurz<br />

ISWK – mit e<strong>in</strong>er Umfrage. Die ehemalige FH-Professor<strong>in</strong> Dr.<br />

Christiane Nord startete unter den ersten hundert Absolventen<br />

der Studiengänge Fachdolmetschen und Fachübersetzen e<strong>in</strong>e<br />

Befragung zu den gewünschten beruflichen E<strong>in</strong>satzgebieten.<br />

Das Ergebnis: Rund e<strong>in</strong> Viertel der Befragten nutzten diese FH-<br />

Studiengänge als Sprungbrett <strong>in</strong> die <strong>in</strong>ternationale Wirtschaftsbranche<br />

und weniger als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Übersetzer- oder Dolmetscher-Laufbahn.<br />

„Daraufh<strong>in</strong> beschlossen wir, e<strong>in</strong>en Studiengang<br />

zu konzipieren, der stärker die wirtschaftlich Interes-<br />

Franziska Hoffmann studiert im ersten Semester ISWK.<br />

sierten anspricht – also mehr Wirtschaft, weniger Übersetzen“,<br />

br<strong>in</strong>gt Prof. Dr. Carlos Melches, Dekan des Fachbereichs Kommunikation<br />

und Medien, das Hauptanliegen des Studiengangs<br />

auf den Punkt. Ziel dabei ist, die <strong>in</strong>terkulturelle Kommunikationskompetenz<br />

den re<strong>in</strong> sprachmittlerischen Fähigkeiten vorzuziehen.<br />

In e<strong>in</strong>er Regelstudienzeit von sieben Semestern und<br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tegrierten Auslandsaufenthalt von zwei Semestern<br />

werden Fachleute ausgebildet, die <strong>in</strong> der Muttersprache sowie<br />

<strong>in</strong> zwei Fremdsprachen fit s<strong>in</strong>d und wirtschaftliche Sachverhalte<br />

kennen.<br />

Und wenn noch manchmal die Frage „Interkulturelle…<br />

was?“ unter Außenstehenden auftaucht, dann liegt das<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich daran, dass der junge Studiengang bislang<br />

fast noch e<strong>in</strong> wenig versteckt zwischen se<strong>in</strong>en beiden „älteren<br />

Schwestern“ Fachdolmetschen und Fachübersetzen<br />

weilt. „Eigentlich wollte ich zuerst Fachübersetzen studieren.<br />

Doch dann entdeckte ich fast zufällig den ISWK-Studiengang<br />

auf der Hochschul-Webseite. Wir haben viele Fächer mit den<br />

Fachdolmetschern und -übersetzern geme<strong>in</strong>sam. So kommt<br />

es schon manchmal <strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>aren vor, dass die Dozenten <strong>in</strong><br />

ihrer Anrede nur diese nennen. Wir werden nicht erwähnt“,<br />

schmunzelt Franziska Hoffmann und ergänzt: „Mit den<br />

ersten Absolventen und größeren Erfolgen wird sich das aber<br />

bestimmt ändern.” Tatsächlich weist die ISWK <strong>in</strong> den ersten<br />

Studiensemestern im Lernstoff starke Parallelen zu diesen<br />

beiden Studiengängen auf. „Wie bei den Fachdolmetschern<br />

und Fachübersetzern gibt es Unterricht <strong>in</strong> zwei Fremdsprachen,<br />

also Grammatik, schriftliche und mündliche Kompetenz.<br />

Erweitert werden diese Studien<strong>in</strong>halte um den Schwerpunkt<br />

<strong>in</strong> den Wirtschaftswissenschaften und der Theorie und<br />

Praxis der (Wirtschafts-)Kommunikation. Zudem setzen wir<br />

auf die Zusammenarbeit mit anderen Studiengängen wie<br />

Journalistik/Medienmanagement. Ziel auf langfristige Sicht<br />

ist, e<strong>in</strong>en vollkommen eigenständigen, vielleicht europäischen<br />

Studiengang zu schaffen“, erklärt Prof. Dr. Melches.<br />

Und damit <strong>in</strong>terkulturelle Kommunikation nicht nur <strong>in</strong> der<br />

Theorie, sondern auch praktisch vermittelt wird, s<strong>in</strong>d im Regelstudienplan<br />

e<strong>in</strong> Auslandsaufenthalt von zwei Semestern, e<strong>in</strong><br />

Projekt und Praktika <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen Wirtschaftsunternehmen<br />

vorgesehen. Gerade die im Projekt und<br />

<strong>in</strong> Praktika geknüpften Kontakte erweisen sich später<br />

häufig als wertvoller Wegbegleiter beim Anfertigen<br />

der Bachelor-Arbeit. „Ich hätte schon Lust, später <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternational arbeitenden Unternehmen oder<br />

auch im Auswärtigen Amt zu arbeiten. Die richtige<br />

Mischung aus Sprache, Kultur und Wirtschaft eben“,<br />

sagt Franziska. Um die Zukunft des Studiengangs<br />

und se<strong>in</strong>er ISWK-Zögl<strong>in</strong>ge macht sich Professor Melches<br />

ke<strong>in</strong>e Sorgen: „Der Studiengang hat sehr gute<br />

Chancen, <strong>in</strong> der Region Fuß zu fassen, weil die wirtschaftlichen<br />

und die <strong>in</strong>terkulturellen Komponenten<br />

heutzutage sehr wichtig s<strong>in</strong>d. In Betrieben gibt es<br />

e<strong>in</strong>en Bedarf an Leuten, die <strong>in</strong> dem Bereich ausgebildet<br />

werden. Und unsere Leute, die ISWK studieren,<br />

s<strong>in</strong>d Managertypen. Sie haben die Wirtschaft im<br />

Blick.“ Joanna Jambor<br />

bastian ehl


Öffentliche R<strong>in</strong>gvorlesung zu „Lern- und Lebensorten von K<strong>in</strong>dern“ <strong>in</strong> Stendal<br />

Mit den K<strong>in</strong>dern Schritt halten<br />

Juliane Epp benutzt ihre Medien. Das Funkmikro hängt um<br />

ihren Hals, der Beamer zeigt e<strong>in</strong>e Powerpo<strong>in</strong>t-Präsentation.<br />

Die Jugendschutzreferent<strong>in</strong> der Landesstelle K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendschutz Sachsen-Anhalt hält die elfte Vorlesung der<br />

Veranstaltungsreihe. Seit Oktober f<strong>in</strong>den diese regelmäßig<br />

dienstags im Hörsaal 110/111 an der Osterburger Straße<br />

statt – mit großem Erfolg. Schon mehr als e<strong>in</strong>mal war der<br />

Saal aus allen Nähten geplatzt. Dann waren <strong>Studenten</strong>, zahlreiche<br />

Erzieher und Lehrer aus der ganzen Umgebung angereist,<br />

über 100 Zuhörer. Heute s<strong>in</strong>d es 40. Das liegt am Thema:<br />

K<strong>in</strong>der im Vorschulalter und ihr Umgang mit Medien ist<br />

bei den Erziehern nicht so aktuell, das sieht auch Juliane Epp.<br />

Und darum möchte sie <strong>in</strong>formieren und aufklären. Denn<br />

Medien s<strong>in</strong>d im Alltag Realität.<br />

„Es ist e<strong>in</strong>e Tatsache, dass der Fernseher da ist, die Frage ist<br />

nur, wie gehen die K<strong>in</strong>der damit um?” fragt sie ihre Zuhörer,<br />

die aus allen Altersgruppen kommen. Studierende sitzen da<br />

neben erfahrenen KITA-Frauen, über e<strong>in</strong>e Generation unterschiedlichen<br />

Medienkonsums. „Der Fernseher darf natürlich<br />

ke<strong>in</strong>e Erziehungsmaßnahme se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Verbot misst dem<br />

Medium viel zu viel Bedeutung zu. Das Ziel sollte se<strong>in</strong>, K<strong>in</strong>dern<br />

zu zeigen, wie sie damit umgehen und sie sollten lernen,<br />

sich selbst zu begrenzen.”<br />

<strong>Dabei</strong> geht es Epp weniger darum, K<strong>in</strong>der zu Medienprofis<br />

auszubilden, sondern sie bewusst und k<strong>in</strong>dgerecht mit Computer<br />

und Co. vertraut zu machen. Im Projekt „Medienzwerge”<br />

traf sie sich da<strong>für</strong> neun Wochen lang mit K<strong>in</strong>dern der<br />

KITA „Quittenfrüchtchen” <strong>in</strong> Magdeburg. Es entstanden<br />

Computergehäuse aus Pappe, die K<strong>in</strong>der durften mit selbstgebauten<br />

Mäusen experimentieren. E<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit den neuen Medien – aber mit Limits, so Epp. Und<br />

wo die K<strong>in</strong>der Kompetenzen entwickeln, müssen die Erzieher<br />

auch kompetent se<strong>in</strong>. „Es gibt Erzieher<strong>in</strong>nen, die wollen den<br />

medienfreien K<strong>in</strong>dergarten, das halte ich <strong>für</strong> falsch. Wichtig<br />

treffpunkt campus 9<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Erfahrungen austauschen – darum geht es dem Stendaler Studiengang „Angewandte K<strong>in</strong>dheitswissenschaften”<br />

bei ihrer ersten R<strong>in</strong>gvorlesung. In 15 Veranstaltungen wird über K<strong>in</strong>der<br />

und ihre Bedürfnisse diskutiert. Das Angebot ist weit über die FH h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong> Erfolg.<br />

Der Fernseher im Alltag ist Realität. Fragt sich bloß, wie damit umgegangen wird.<br />

ist me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach, dass wir darüber reden und zuhören,<br />

praktisch werden und auch mit den Eltern arbeiten.”<br />

„Man merkt e<strong>in</strong>deutig, dass sie <strong>für</strong> den Umgang mit Medien<br />

bei K<strong>in</strong>dern s<strong>in</strong>d, allerd<strong>in</strong>gs nie ohne Reflektion,” bedankt<br />

sich Dr. Raimund Geene, Mit<strong>in</strong>itiator der Vorlesungsreihe, am<br />

Ende des Vortrags. Die Veranstaltung war erneut e<strong>in</strong> Erfolg,<br />

denn letztendlich geht es um den Austausch. „Wir wollen<br />

nicht nur das Umfeld durch Praktika nutzen, sondern auch<br />

mit ihm <strong>in</strong> Kontakt kommen und etwas zurückgeben.” So<br />

sieht das auch Brigitte Genz, Leiter<strong>in</strong> der evangelischen KITA<br />

<strong>in</strong> Stendal, die 78 K<strong>in</strong>der betreut: „Gerade wo die Ausbildung<br />

der Erzieher etwas weiter zurückliegt, ist der Aha-<br />

Effekt umso größer und das Wissen wird aufgefrischt. Und<br />

gerade im Umgang mit den neuen Bildungsprogrammen ist<br />

das e<strong>in</strong>e gute Untersützung.”<br />

So erwarten die Veranstalter auch <strong>für</strong> die letzten Vorlesungen<br />

e<strong>in</strong>e große Resonanz, denn egal ob im Umgang mit Medien<br />

oder untere<strong>in</strong>ander: Mit der K<strong>in</strong>dheit im Wandel gilt es<br />

Schritt zu halten.<br />

Steffen Wilhelmi<br />

R<strong>in</strong>gvorlesungsterm<strong>in</strong>e<br />

Di, 30.01.07<br />

Migranten- und Aussiedlerfamilien<br />

- Interkulturelle Pädagogik<br />

Marita Magnucki, Referent<strong>in</strong> <strong>für</strong> Kita und Hort im Caritasverband<br />

<strong>für</strong> das Bistum MD e.V., Magdeburg<br />

Di, 06.02.07<br />

K<strong>in</strong>dheit im Wandel<br />

- K<strong>in</strong>der als Akteure; K<strong>in</strong>derkulturen<br />

Prof. Dr. Beatrice Hungerland, HS Magdeburg-Stendal (FH)<br />

morguefile.com


10 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Das Archiv der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)<br />

Ordnung ist das halbe Leben<br />

<strong>Studenten</strong> und so mancher Professor leben<br />

bekanntlich ganz gerne <strong>in</strong> der anderen Hälfte<br />

– Besuche <strong>in</strong> Professorenbüros oder <strong>Studenten</strong>buden<br />

belegen diese These. Doch es gibt<br />

auch das Gegenteil. Strukturiert und sortiert<br />

– das Archiv der Hochschule. Ines Kelch ist die<br />

gute Fee, manchmal auch E<strong>in</strong>zelkämpfer<strong>in</strong><br />

und sorgt da<strong>für</strong>, dass alle wichtigen Dokumente<br />

<strong>für</strong> die Nachwelt erhalten bleiben.<br />

Das Hochschularchiv besteht seit 2001 und ist immer noch im<br />

Aufbau begriffen. Seit der Gründung betreut Diplom-Archivar<strong>in</strong><br />

Ines Kelch die stetig wachsende Sammlung. Wir treffen uns <strong>in</strong><br />

ihrem Büro <strong>in</strong> Gebäude 1, gleich neben der Bibliothek. Gelernt<br />

hat sie den Beruf von der Pike auf: „Studiert habe ich Archivwesen<br />

<strong>in</strong> Potsdam, dass war damals im Osten die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit,<br />

Archivar<strong>in</strong> zu werden“, erklärt Ines Kelch.<br />

Zusammen betreten wir die Keller <strong>in</strong> Gebäude 2. Dort lagern<br />

die Archivbestände. Die Luft ist angenehm. Nicht so staubtrokken,<br />

wie ich sie zum Beispiel aus dem Landesarchiv kenne. H<strong>in</strong>ter<br />

den Stahltüren erstrecken sich lange Metallregale gefüllt<br />

mit weißen Archivboxen. „Jede Box hat e<strong>in</strong>e laufende Nummer<br />

und e<strong>in</strong>e Kurzbezeichnung, nur so ist sichergestellt, dass auch<br />

nach Jahren Unterlagen schnell wiedergefunden werden können“,<br />

klärt mich Ines Kelch auf. Spontan muss ich an das Elbehochwasser<br />

Anfang 2006 denken. Jeder, der damals auch nur<br />

<strong>in</strong> die Nähe von Gebäude 2 kam, wurde direkt <strong>in</strong> die lange Kette<br />

vom Keller <strong>in</strong> den ersten Stock e<strong>in</strong>gereiht. Das<br />

gesamte Hochschularchiv musste vor drohenden<br />

Wassermassen <strong>in</strong> Sicherheit gebracht werden.<br />

Im Moment ist das Hochschularchiv e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es<br />

Verwaltungsarchiv. Akten aus allen Fachbereichen<br />

und der Verwaltung werden zentral im Büro von<br />

Frau Kelch gesammelt. Dort hat man das Gefühl,<br />

nur von Papier umgeben zu se<strong>in</strong>. Schwer vorstellbar,<br />

hier den Überblick behalten zu können, die<br />

Archivar<strong>in</strong> kann das perfekt. Sie schaut jede Akte<br />

e<strong>in</strong>zeln durch und entscheidet über deren Archivwürdigkeit.<br />

Für viel mehr bleibt auch ke<strong>in</strong>e Zeit.<br />

Denn wie anfangs beschrieben, kümmert sich Ines<br />

Kelch alle<strong>in</strong>e um das gesamte Archiv. Die Diplomarbeiten<br />

s<strong>in</strong>d heute der e<strong>in</strong>zige öffentlich zugängliche<br />

Teil des Archivs. Die übrigen Akten können<br />

nur vom zuständigen Verwaltungspersonal e<strong>in</strong>ge-<br />

sehen werden. Zudem stößt das Archiv langsam an se<strong>in</strong>e Platzgrenzen.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Grund, warum aktuell hauptsächlich die<br />

gesetzlich vorgeschriebenen Akten archiviert werden. Neue<br />

Räume s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Planung. Dann kann sich das Hochschularchiv<br />

auch endlich weg vom re<strong>in</strong>en Verwaltungs- h<strong>in</strong> zu<br />

e<strong>in</strong>em richtigen Endarchiv entwickeln. Neben Akten werden<br />

dann alle D<strong>in</strong>ge archiviert werden, die die Geschichte der<br />

Hochschule dokumentieren. Doch da<strong>für</strong> braucht es erstmal e<strong>in</strong>s<br />

– nämlich reichlich Platz.<br />

Abhilfe <strong>für</strong> das Platzproblem schafft <strong>in</strong> Teilen die Digitalisierung.<br />

Die Akten der ehemaligen Studierenden sollen zukünftig<br />

digital auf CD-Rom und zusätzlich auf Microfilm archiviert und<br />

die Berge von Papier vernichtet werden. Mit Microfilm liegen<br />

schon gesicherte Erhebungen zur Lebensdauer vor. CD-Roms<br />

s<strong>in</strong>d immer noch mit e<strong>in</strong>em großen Fragezeichen versehen,<br />

wenn es um langfristige Archivierung geht. So entschloss man<br />

sich, lieber zweigleisig zu fahren.<br />

Ich persönlich hätte schon längst vor den Papierbergen kapituliert.<br />

Ines Kelch ist h<strong>in</strong>gegen ganz <strong>in</strong> ihrem Element und<br />

erklärt zum Abschluss, dass sie auch gerne Plakate, Broschüren<br />

und andere Arbeitsergebnisse aus den Fachbereichen<br />

archivieren würde, doch nur selten Material zur Verfügung<br />

gestellt bekommt. Wer also se<strong>in</strong>e Werke <strong>für</strong> die Nachwelt<br />

sicher verwahrt wissen will, kann sich vertrauensvoll an Ines<br />

Kelch wenden.<br />

Bastian Ehl<br />

Während der Elbeflut 2006 wurde das Hochschularchiv evakuiert<br />

bastian ehl<br />

bastian ehl


Erfahrungen e<strong>in</strong>er spanischen Austauschstudent<strong>in</strong><br />

Wieso ausgerechnet Magdeburg!?<br />

Fußball-WM <strong>in</strong> Deutschland – Crist<strong>in</strong>a war begeistert, wie ausgelassen auch <strong>in</strong> Deutschland gefeiert wird.<br />

Magdeburg oder Münster? „Der Fall der<br />

Berl<strong>in</strong>er Mauer ist das erste weltgeschichtliche<br />

Ereignis me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit, an das ich<br />

mich er<strong>in</strong>nern kann. Ganz klar, ich möchte<br />

nach Ostdeutschland und <strong>in</strong> die Nähe der<br />

Weltstadt Berl<strong>in</strong>.“<br />

Mit diesen Worten beschreibt Crist<strong>in</strong>a Cuevas, e<strong>in</strong>e 24-jährige<br />

Spanier<strong>in</strong> aus Madrid, die Comunicación Audiovisual studiert,<br />

ihre Entscheidung, das Erasmus-Auslandsemester an der FH <strong>in</strong><br />

Magdeburg zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />

Als Crist<strong>in</strong>a im März dieses Jahres aus Berl<strong>in</strong> kommend am<br />

Magdeburger Hauptbahnhof e<strong>in</strong>trifft, ist sie sich der Richtigkeit<br />

ihrer Entscheidung nicht mehr so sicher. Es ist kalt, dunkel und<br />

zudem liegt auch noch Schnee. Als die Neu-Magdeburger<strong>in</strong><br />

dann <strong>in</strong> ihrem Zimmer im Wohnheim <strong>in</strong> der Walter-Rathenau-<br />

Straße ankommt, stellt sich das erste Heimweh e<strong>in</strong>. Wie ausgestorben<br />

s<strong>in</strong>d die Flure des Wohnheims und ihr Zwölf-Quadratmeter-Zimmer<br />

wirkt auch nicht sehr sauber und wohnlich. In<br />

den ersten Wochen unternimmt Crist<strong>in</strong>a Ausflüge nach Berl<strong>in</strong><br />

und Prag. „Prag ist e<strong>in</strong>e wunderschöne Stadt mit sehr klassischem<br />

Flair. Berl<strong>in</strong> ist me<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gsstadt. Sie ist voller Menschen,<br />

Kultur, schönen Gebäuden und viel Abwechslung“, sagt<br />

die Student<strong>in</strong>. An Magdeburg liebt die 24-Jährige die verlassenen<br />

Fabriken, den Barleber See, die Mensaparties oder e<strong>in</strong>fach<br />

durch die Antiquitäten im Kulturwerk Fichte zu stöbern.<br />

Anfang Juni kommen dann auch endlich die gewohnten sommerlichen<br />

Temperaturen nach Deutschland. Die WM fängt an<br />

und zieht Crist<strong>in</strong>a <strong>in</strong> ihren Bann. Sie fährt mit e<strong>in</strong>er Gruppe von<br />

anderen spanischen Austauschstudenten zum Fußballspiel<br />

Spanien-Ukra<strong>in</strong>e und Leipzig verwandelt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige<br />

Fiesta. „Die freundliche und ausgelassene Stimmung auf den<br />

Straßen und das Die-Nacht-zum-Tag-Machen haben mich sehr<br />

überrascht und gefreut“, sagt Crist<strong>in</strong>a.<br />

Zum Abschluss ihres Auslandaufenthalts reist sie dann noch <strong>für</strong><br />

zwei Wochen durch Nord- und Ostdeutschland und besucht<br />

Berl<strong>in</strong>, Rostock und Hamburg, bevor es zurück nach Madrid<br />

treffpunkt campus 11<br />

januar <strong>2007</strong><br />

geht. Sie will e<strong>in</strong>es Tages zurückkommen. Crist<strong>in</strong>a hat ihre Zeit<br />

<strong>in</strong> Deutschland und speziell <strong>in</strong> Magdeburg genossen. „Jetzt<br />

weiß ich auch, wo Münster liegt und wie schön der Osten<br />

Deutschlands ist!“<br />

Max Sorst<br />

bastian ehl<br />

max sorst


12 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Was aus dem Webauftritt der Hochschule alles herauszuholen ist<br />

Per Klick auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Noch schnell <strong>für</strong> die kommende Prüfung<br />

anmelden, danach noch dr<strong>in</strong>gend dieses<br />

wichtige Buch <strong>in</strong> der Hochschulbibliothek<br />

ausf<strong>in</strong>dig machen – und nicht vergessen:<br />

unbed<strong>in</strong>gt den Speiseplan der Mensa chekken.<br />

Da<strong>für</strong> nur wenige M<strong>in</strong>uten Zeit? Ke<strong>in</strong><br />

Stress, denn dank der Webseiten der Hochschule<br />

s<strong>in</strong>d solche Vorhaben auch bei Zeitnot<br />

ke<strong>in</strong> Grund zur Panik. Die Wege im Hochschulnetz<br />

s<strong>in</strong>d kurz, der Internet-Service der<br />

FH umfassend. treffpunkt campus surfte los<br />

und stellte e<strong>in</strong>e Auswahl an User-Tipps<br />

zusammen.<br />

www.hs-magdeburg.de – der wohl schnellste Weg zur Hochschule<br />

Magdeburg-Stendal (FH). Seit dem Sommersemester<br />

2006 präsentiert sich die FH-Webseite im neuen Outfit. Mit<br />

e<strong>in</strong>em frischen Design sowie e<strong>in</strong>er nutzerfreundlichen Konzipierung<br />

dient das Hochschulnetz Studierenden und Mitarbeitern<br />

im FH-Alltag als Informationsquelle Nummer E<strong>in</strong>s. Was<br />

neu ist, muss sich erst bewähren. Und die erste Orientierung<br />

fällt immer e<strong>in</strong> wenig schwer. Doch wer sich e<strong>in</strong>mal ausgiebiger<br />

auf den virtuellen Weg durch die Hochschule macht, wird<br />

überrascht se<strong>in</strong>, was man dort so alles f<strong>in</strong>det.<br />

Das Hochschulnetz – schnell und aktuell<br />

Brandheiße Hochschul-Neuigkeiten auf e<strong>in</strong>en Blick – die Startseite<br />

des Hochschulnetzes macht es möglich. Ohne suchen zu<br />

müssen, erfahren Studis und Mitarbeiter hier, was sie <strong>in</strong> den<br />

nächsten Tagen nicht verpassen sollten. Neben Veranstaltungstipps<br />

gehören dazu H<strong>in</strong>weise zu Term<strong>in</strong>en, wie die Rück-<br />

Tipps und Tricks zur Webseite<br />

meldung zum nächsten Semester, die Student/<strong>in</strong> auf gar ke<strong>in</strong>en<br />

Fall verschwitzen darf. Und mit e<strong>in</strong>em direkten L<strong>in</strong>k zum<br />

Onl<strong>in</strong>e-Studierendenservice gelangt ihr direkt zur Notenansicht<br />

oder Prüfungsanmeldung oder -abmeldung.<br />

Wer von Veranstaltungstipps nicht genug bekommen kann,<br />

ist unter „Aktuelles“ <strong>in</strong> der l<strong>in</strong>ken Rubriken-Leiste auf der<br />

Startseite genau richtig. Ob Hochschulball, R<strong>in</strong>gvorlesung,<br />

Tag der offenen Tür oder Workshop – an der Hochschule ist<br />

immer etwas los. Dank Angaben zu Ort, Datum und<br />

Ansprechpartner verpasst ihr garantiert ke<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> im<br />

Veranstaltungskalender. Auch nicht verpassen sollten Interessierte<br />

die H<strong>in</strong>weise auf aktuelle Wettbewerbe, die auf den<br />

FH-Seiten veröffentlicht s<strong>in</strong>d. Externe Anbieter können dort<br />

ebenfalls ihre Ausschreibungen kundgeben. E<strong>in</strong> Blick auf die<br />

Auswahl der Wettbewerbe lohnt sich, denn klugen und kreativen<br />

Köpfen w<strong>in</strong>ken tolle <strong>Preise</strong>.<br />

Guter „Service“ ist alles<br />

Die Sammlung verschiedener Serviceangebote der Hochschule<br />

ist e<strong>in</strong> treuer Helfer <strong>für</strong> Studierende, Mitarbeiter sowie Gäste<br />

des Campus´ am Herrenkrug. Von Wohnmöglichkeiten über<br />

Bafög-Informationen bis h<strong>in</strong> zum <strong>Studenten</strong>rat-Kontakt –<br />

wenn Fragen auftauchen oder im <strong>Studenten</strong>leben e<strong>in</strong>mal der<br />

Schuh drückt, gibt es unter der Rubrik „Service“ Rat. Unter<br />

dem Stichwort „<strong>Studenten</strong>service“ f<strong>in</strong>det ihr unter anderem<br />

Semesterterm<strong>in</strong>e, Informationen zum Thema Studieren mit<br />

K<strong>in</strong>d und die Kontaktadressen des Immatrikulations- und Prüfungsamts<br />

auf e<strong>in</strong>en Klick.Wer die <strong>Studenten</strong>kasse aufstocke<br />

möchte oder Berufserfahrungen während des Studiums sammeln<br />

will, gelangt unter dem Unterpunkt „<strong>Studenten</strong>jobs und<br />

� Für alle, die es eilig haben: Den gewünschten Begriff <strong>in</strong> die„Suche“ e<strong>in</strong>geben und man gelangt direkt ans Ziel.<br />

� Die Auswahl e<strong>in</strong>er Nutzergruppe auf der Startseite stellt die Navigation auf deren Bedürfnisse um.<br />

� Hochschul-E-Mail-Adresse e<strong>in</strong>es Kommilitonen oder Büro-Telefonnummer der Dozent<strong>in</strong> verlegt? Dank der Suchfunktion<br />

„Personen suchen“ wird man unter „Kontakt“ schnell fündig.<br />

� „Log<strong>in</strong>“: Benutzernamen und Passwort e<strong>in</strong>geben und ab nun authentifiziert auf den FH-Seiten surfen.<br />

� Über „Webmail“ können Studierende und Mitarbeiter den E-Mail-Dienst der Hochschule nutzen.<br />

apple, photocase.com, ehl


Praktika“ direkt zu den Kontaktadressen des Career Centers,<br />

das bundesweite <strong>Studenten</strong>jobs und Praktika bereithält sowie<br />

über e<strong>in</strong> regionales Stellenportal verfügt.<br />

Unter der Rubrik „Anträge und Formulare“ im „Service“-<br />

Bereich der Hochschulseiten erhalten Studierende und Interessenten<br />

alle <strong>für</strong> sie wichtigen Anträge als pdf-Datei zum schnellen<br />

und problemlosen Herunterladen. Ob die Papiere <strong>für</strong> die<br />

Zulassung zum Studium, zur Eignungsprüfung und auf Immatrikulation<br />

oder der Antrag auf Erlass der Langzeitstudiengebühr<br />

– dieser Bereich lässt euch beim unumgänglichen Papierkram<br />

im Studium nicht alle<strong>in</strong>e. Die Rubrik „Studienberatung“<br />

hält neben Informationen sowie wichtigen Kontaktadressen<br />

<strong>für</strong> Studierende auch H<strong>in</strong>weise <strong>für</strong> Schüler und Studien<strong>in</strong>teressierte<br />

bereit. Term<strong>in</strong>e <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Schnupperstudium oder Auskünfte<br />

zum nächsten Tag der offenen Tür an der FH s<strong>in</strong>d unter<br />

anderem Wegweiser, an denen sich Neuankömml<strong>in</strong>ge orientieren<br />

können.<br />

Wo es auf dem Campus am Herrenkrug oder <strong>in</strong> Stendal langgeht,<br />

erfahren Gäste im „Service“-Bereich der FH-Webseite<br />

unter „Anreise/Campusplan“. Dort gibt es neben den Adressen<br />

auch Pläne zum Herunterladen. Und wer <strong>für</strong> den Weg zur<br />

Hochschule noch Reiselektüre braucht, der kann sich unter<br />

„Pressestelle“ auch gleich noch die neuste Ausgabe von treffpunkt<br />

campus downloaden. Für Leseratten erweist sich zudem<br />

der L<strong>in</strong>k zur Hochschulbibliothek als hilfreich. Neben der Möglichkeit,<br />

<strong>in</strong> den OPAC-Katalogen der Standorte Magdeburg<br />

und Stendal nach Zeitschriften oder Monographien zu suchen,<br />

können unter anderem dort auch Bücher onl<strong>in</strong>e verlängert<br />

werden. Zudem werden die Fernleihe sowie der Zugang zur<br />

Mediathek ermöglicht.<br />

Studium, Campus und Kultur – auch im Netz<br />

Unter der Rubrik „Fachbereiche“ geht es direkt zum Studienangebot<br />

der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH). Auf <strong>in</strong>dividuell<br />

gestalteten Seiten der Fachbereiche und Studiengänge<br />

erfahren Studierende alle relevanten Fakten rund um ihr Fach.<br />

Neben den Kontaktadressen der Lehrenden gibt es hier Informationen<br />

zu Studien<strong>in</strong>halten, Prüfungs- und Regelstudienpläne,<br />

Angaben zu fachbezogenen Projekten und Praktika sowie<br />

Vorlesungsskripte.<br />

Dass das Campusleben aber noch weitaus mehr als studieren<br />

bedeutet, beweist die Rubrik „Campus und Kultur“. Hier f<strong>in</strong>det<br />

ihr Angebote zum Hochschulsport, erfahrt mit welchen<br />

Filmhighlights euch das Campusk<strong>in</strong>o <strong>in</strong> der neuen Saison<br />

unterhält oder welche Snacks das Café „Frösi“ <strong>in</strong> Magdeburg<br />

oder die „Cafete“ <strong>in</strong> Stendal bereithalten – eben D<strong>in</strong>ge, die<br />

das Studi-Wohlbef<strong>in</strong>den steigern. Und davon gibt es an der FH<br />

e<strong>in</strong>e Menge. Zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d diese und vieles mehr im Hochschulnetz.<br />

Das Surfen lohnt sich. Joanna Jambor<br />

Me<strong>in</strong>ungen zur Webseite<br />

treffpunkt campus 13<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Um zu erfahren, was die Studierenden von der aktuellen<br />

Hochschulwebseite halten, hat sich treffpunkt campus e<strong>in</strong>mal<br />

umgehört. Drei zufällig Ausgewählte berichten von<br />

ihren Erfahrungen im WorldWideWeb.<br />

Stefanie Milius<br />

3. Sem. Journalistik/Medienmanagement<br />

„Für Neuankömml<strong>in</strong>ge<br />

und Studien<strong>in</strong>teressierte<br />

an der FH halte ich die<br />

Hochschulseite <strong>für</strong> besonders<br />

geeignet. Vor<br />

allem die Rubrik ‚Studium’<br />

ist <strong>in</strong>formativ und übersichtlich.<br />

Als ich mich <strong>für</strong><br />

das Studium hier beworben<br />

habe, schaute ich mir<br />

auch die Webseiten anderer<br />

Hochschulen an. Die<br />

FH-Seite war def<strong>in</strong>itiv die beste Seite. Nur den Zugang zur<br />

Bibliothek würde ich ohne L<strong>in</strong>ks gleich auf die Startseite<br />

setzen, damit man nicht erst suchen muss.“<br />

joanna jambor<br />

Steffen Ste<strong>in</strong><br />

7. Sem. Wasserwirtschaft<br />

„Die Webseite gefällt mir<br />

echt gut, besonders die<br />

Gestaltung. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

fand ich die alte Hochschulseite<br />

vom Aufbau<br />

her etwas e<strong>in</strong>facher. Sie<br />

war me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung<br />

nach noch übersichtlicher.<br />

Doch mittlerweile<br />

kenne ich die Wege zu<br />

den Infos, die ich suche,<br />

und komme mit der neu<br />

gestalteten Seite problemlos klar, ohne lange suchen zu<br />

müssen.“<br />

joanna jambor<br />

Tanja Lange<br />

3. Sem. Soziale Arbeit<br />

joanna jambor<br />

„Das Design der Seite<br />

f<strong>in</strong>de ich ansprechend<br />

und zweckmäßig. Gut ist<br />

auch der Webmail-Service<br />

<strong>für</strong> Hochschulmitglieder,<br />

den ich häufig<br />

nutze. Den Aufbau der<br />

Seiten würde ich mir aber<br />

übersichtlicher wünschen.<br />

Wenn ich zum Beispiel<br />

nach Sem<strong>in</strong>arangeboten<br />

suche, muss ich<br />

erst e<strong>in</strong>e Weile herumklicken, bis ich diese gefunden habe.“


14 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

<strong>Studenten</strong> der Hochschule betreiben ehrenamtlich den Umsonstladen<br />

Unterwäsche ist unerwünscht<br />

Das Seifenkistenrennen am Adventssonntag im Magdeburger Stadtpark – wer bremst verliert!<br />

Am ersten Advent gab es im Magdeburger Stadtpark e<strong>in</strong> Seifenkistenrennen<br />

der besonderen Art. Etwa 30 Teilnehmer und<br />

Schaulustige trafen sich am Sonntagnachmittag am Café Alex.<br />

Geme<strong>in</strong>sam zogen sie mit ihren selbst gebauten Seifenkisten<br />

durch die Stadt bis zum Stadtpark. Zielort war der legendäre<br />

Rodelberg nahe der kürzlich abgebrannten Jägerhütte. Insgesamt<br />

g<strong>in</strong>gen fünf Seifenkisten an den Start. Nach e<strong>in</strong> paar Probeläufen<br />

gab jedoch e<strong>in</strong>e der Kisten ihren Geist auf. Die Vorderachse<br />

brach. Tja, da waren es nur noch vier. Dann wurde es <strong>für</strong><br />

die Teams ernst. Gekämpft wurde nicht nur um Schnelligkeit,<br />

sondern auch um Schönheit. E<strong>in</strong>e unabhängige Jury ermittelte<br />

die Gew<strong>in</strong>ner denen e<strong>in</strong> lebenslanger Gutsche<strong>in</strong> <strong>für</strong> den<br />

Umsonstladen w<strong>in</strong>kte.<br />

Im Sommer 2003 eröffneten sechs <strong>Studenten</strong> der Hochschule<br />

Magdeburg-Stendal (FH) den Umsonstladen. Das Konzept entstand<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er Sem<strong>in</strong>ararbeit und wurde <strong>in</strong> das Projekt<br />

„Bedarfsgerecht“ <strong>in</strong>tegriert. Die Fachhochschule stellt die<br />

Räumlichkeiten <strong>in</strong> der Brandenburger Straße zur Verfügung.<br />

Heute halten neun ehrenamtliche Mitarbeiter den Laden am<br />

Das Team des Umsonstladens <strong>in</strong> Magdeburg<br />

jörn rettig<br />

Laufen, darunter Arbeitslose, Schüler, <strong>Studenten</strong> und Angestellte<br />

der Universität.<br />

Der Laden ist ke<strong>in</strong> Tauschladen! Wer etwas übrig hat, br<strong>in</strong>gt es<br />

vorbei. Bis zu drei Teile kann jeder mitnehmen ohne etwas<br />

da<strong>für</strong> zu geben. Das Angebot <strong>für</strong> Groß und Kle<strong>in</strong> umfasst<br />

Bücher, Geschirr, Klamotten, Spielzeug, Möbel und Technik. Es<br />

versteht sich von selbst, dass die mitgebrachten D<strong>in</strong>ge <strong>für</strong><br />

andere noch e<strong>in</strong>en Gebrauchswert besitzen müssen. Unterwäsche<br />

ist unerwünscht.<br />

Mitten im Laden hängt das Anzeigebord „Suchen und F<strong>in</strong>den“.<br />

Dort kann man Zettel anheften, um zum Beispiel Möbel anzubieten,<br />

wo und wann sie abzuholen s<strong>in</strong>d. Des Weiteren f<strong>in</strong>det<br />

man auf der Tafel e<strong>in</strong>e Art Nachbarschaftshilfe, nach dem Motto<br />

„E<strong>in</strong>e Hand wäscht die Andere“. Langfristig soll das Kontaktbord<br />

auf der Internetseite angeboten werden. Die Mitarbeiter<br />

nennen ihren Laden e<strong>in</strong>en sozialen Treffpunkt aller<br />

Schichten und Kulturen. Punk trifft Oma und Arbeitsloser den<br />

Professor. In den letzten drei Jahre gab es schon die e<strong>in</strong> oder<br />

andere Veranstaltungsreihe. Von K<strong>in</strong>o, Trommelabenden, Partys<br />

auf dem Innenhof, Buchlesungen bis zu Improvisationstheater.<br />

Der Umsonstladen ist e<strong>in</strong> offener Platz <strong>für</strong> Ideen und Projekte.<br />

Der Magdeburger Umsonstladen ist e<strong>in</strong> Selbstläufer, jeder der<br />

Geme<strong>in</strong>schaft br<strong>in</strong>gt sich e<strong>in</strong>. Somit besteht e<strong>in</strong>e gute Grundlage<br />

<strong>für</strong> den Fortbestand dieser außergewöhnlichen Idee.<br />

Jörn Rettig<br />

Kontakt<br />

Umsonstladen Magdeburg<br />

Brandenburger Str. 9<br />

39104 Magdeburg<br />

(FH-Gebäude, auf dem Innenhof l<strong>in</strong>ks)<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag 15:00 – 18:00 Uhr<br />

Freitag 13:00 – 17:00 Uhr<br />

Web: www.umsonstladen.blogspot.com<br />

jörn rettig


Diskussion über die Zukunft junger Menschen <strong>in</strong> der Altmark<br />

Studieren im Niemandsland?<br />

„Wer b<strong>in</strong> ich?“ und „War das jetzt alles?“ – diese Fragen<br />

stehen am Anfang von Sibylle Dudeks Stück „Niemandsland“.<br />

Die Personen: vier Gescheiterte und e<strong>in</strong> Manager<br />

vom Jobcenter. Verloren haben sie alle: ihren Job, ihre Perspektive,<br />

ihre Identität. Sie fühlen sich fremd, sie haben<br />

Angst, nicht dazu zu gehören. Jede neue Chance ist <strong>für</strong> sie<br />

e<strong>in</strong> Trip <strong>in</strong>s Ungewisse, e<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong>s Niemandsland. Die<br />

27-jährige Autor<strong>in</strong> spricht <strong>in</strong> ihrem Stück e<strong>in</strong>e Reihe sozialer<br />

und arbeitsmarktpolitischer Probleme an: Schulden,<br />

Verzweiflung und Gewalt s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige von vielen Motiven,<br />

mit denen sie das Publikum konfrontiert. Dieses hat<br />

auf der Probebühne des Theaters <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stuhlkreis Platz<br />

genommen und besteht anlässlich der letzten Uraufführung<br />

aus etwa 30 Studierenden der Hochschule Magdeburg-Stendal<br />

(FH) und vier Vertretern aus dem Stendaler<br />

Stadtrat, darunter auch Oberbürgermeister Klaus Schmotz.<br />

Die Idee kam vom Theater selbst, <strong>für</strong> die Umsetzung sorgte<br />

der Fachschaftsrat des Fachbereichs „Angewandte<br />

Humanwissenschaften“ der Hochschule.<br />

Direkt im Anschluss an das Stück betritt Theater<strong>in</strong>tendant<br />

Markus Dietze die Bühne und eröffnet die Diskussion:<br />

„Leben wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Niemandsland?“, so se<strong>in</strong>e erste Frage<br />

an die beteiligten Politiker. Oberbürgermeister Schmotz<br />

lehnt e<strong>in</strong>en alle<strong>in</strong>igen Bezug auf den Standort Stendal ab:<br />

„Natürlich s<strong>in</strong>d wir hier e<strong>in</strong>e strukturell geplagte Gegend.<br />

treffpunkt campus 15<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Zur letzten Uraufführung des Stücks „Niemandsland“ am 19. Oktober 2006 im Theater der Altmark<br />

trafen Studierende vom Standort Stendal der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) mit<br />

Vertretern aus dem Stadtrat zusammen. Intendant Markus Dietze lud zur Diskussion über die<br />

Zukunftschancen und -pläne der jungen Leute <strong>in</strong> der Region e<strong>in</strong>.<br />

Das Ensemble des Theaters der Altmark <strong>in</strong> Stendal spielt „Niemandsland“ von Sibylle Dudek<br />

tda<br />

Da s<strong>in</strong>d wir aber nicht die E<strong>in</strong>zigen – wir bef<strong>in</strong>den uns <strong>in</strong><br />

guter Gesellschaft.“ Helga Zimmermann, Fraktionsvorsitzende<br />

der PDS, betrachtet die gegenwärtige Situation mit<br />

großer Sorge: „Solche Fälle gibt es auch <strong>in</strong> Stendal. Es ist<br />

Realität.“<br />

Anschließend wendet sich Dietze an die <strong>Studenten</strong>:<br />

„Haben Sie Pläne <strong>für</strong> die Zukunft? Verfolgen Sie e<strong>in</strong> konkretes<br />

Ziel?“ Nach e<strong>in</strong>er kurzen Pause meldet sich Kar<strong>in</strong><br />

Bartsch, Student<strong>in</strong> aus dem ersten Semester Rehabilitationspsychologie<br />

zu Wort. „Ich habe mir immer wieder e<strong>in</strong><br />

Ziel gesetzt“, erzählt sie, „Ich habe e<strong>in</strong>e ungefähre Vorstellung<br />

davon, was ich später e<strong>in</strong>mal machen will, b<strong>in</strong><br />

aber misstrauisch, ob ich dann auch irgendwo lande. Man<br />

weiß nicht, wie es dann aussieht.“ Ihre Kommiliton<strong>in</strong><br />

Maria Kortus ergänzt: „Es verändert sich so viel <strong>in</strong> so kurzer<br />

Zeit. In fünf Jahren haben wir diesen Master-Abschluss,<br />

aber welche Möglichkeiten wir dann haben, wissen wir<br />

nicht. Ändert sich der Arbeitsmarkt? Die Klientel? Man<br />

weiß es nicht.“<br />

Die Zukunft junger Menschen, so lautet das Fazit dieses<br />

Abends, ist zwar unsicher aber nicht aussichtslos. So hat<br />

auch das Stück Niemandsland am Ende gezeigt: Wer den<br />

Mut nicht aufgibt und Niederlagen e<strong>in</strong>zustecken lernt, <strong>für</strong><br />

den wird es immer e<strong>in</strong>en Ausweg geben. André Plaul


16 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

+++ Nachrichten +++ Nachrichten +++ Nachrichten +++ Nachrichten +++ Nachrichten +++ Nachrichten +++<br />

Förderfonds <strong>für</strong> wissenschaftliche Literatur<br />

E<strong>in</strong>e Fördermittelsumme von <strong>in</strong>sgesamt 280.000 Euro w<strong>in</strong>kt<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr jungen Wissenschaftlern bei der Publikation<br />

ihrer aktuellen Forschungsergebnisse und Dissertationen.<br />

Anlässlich des 25-jährigen Verlagsgeburtstags stellt der<br />

Hamburger Verlag Dr. Kovac diesen Förderfonds bereit.<br />

Zudem können aus dem VDK-Förderfonds Mittel <strong>für</strong> die Veröffentlichung<br />

von Tagungsbänden, Habilitationsschriften<br />

sowie Kongress- und Festschriften bereitgestellt werden.<br />

Wissenschaftliche Publikationen werden im Jahr <strong>2007</strong> mit<br />

bis zu 600 Euro je Werk gefördert.<br />

Seit der Gründung des VDK-Förderfonds im Jahr 2002, der<br />

bisher jährlich aufgelegt werden konnte, haben über 2.000<br />

Autor<strong>in</strong>nen und Autoren Zuschüsse <strong>für</strong> die Publikation ihrer<br />

wissenschaftlichen Werke aus dem Fonds erhalten.<br />

Bewerber <strong>für</strong> den VDK-Jubiläumsfonds können sich unter Tel.<br />

+49-(0)40 - 39 88 80 - 0 oder E-Mail <strong>in</strong>fo@verlagdrkovac.de<br />

an den Verlag wenden. (pm)<br />

Auftaktveranstaltung Studentische Unternehmensberatung<br />

Sapiente Consult<strong>in</strong>g e. V.<br />

Das Sapiente Consult<strong>in</strong>g e.V. Team<br />

claudia maas<br />

Im April 2006 wurde die Studentische Unternehmensberatung<br />

Sapiente Consult<strong>in</strong>g e. V. gegründet. Der geme<strong>in</strong>same Gedanke<br />

bestand dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Organisation zu schaffen, die e<strong>in</strong>erseits<br />

den <strong>Studenten</strong> ermöglicht, unternehmerisch tätig zu werden<br />

und andererseits die Hochschule stärker <strong>in</strong> die regionale Wirtschaft<br />

e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>det. Dies soll geschehen mit Hilfe von anspruchsvollen<br />

Praxisprojekten, die aus Hochschule, Verwaltung, kulturellen<br />

und sozialen Bereichen sowie der Wirtschaft generiert<br />

werden. Mit Hilfe des Vere<strong>in</strong>s können die <strong>Studenten</strong> wichtige<br />

Erfahrungen <strong>in</strong> der Projektarbeit sammeln. Gezieltes Feedback<br />

ermöglicht jedem Beteiligten se<strong>in</strong>e Fähigkeiten, <strong>in</strong> vielen<br />

Bereichen zu tra<strong>in</strong>ieren und auszubauen.<br />

Die Idee e<strong>in</strong>er studentischen Unternehmensberatung ist<br />

nicht neu, sie entstand erstmals <strong>in</strong> den 70er Jahren <strong>in</strong><br />

Frankreich. Schon damals wollten engagierte <strong>Studenten</strong><br />

über den Rand der eigenen Vorlesungsnotizen schauen<br />

und sich – bereits während des Studiums – im Praxisalltag<br />

beweisen und sich unternehmerischen Herausforderungen<br />

stellen. Seit 1990 wird diese Idee auch <strong>in</strong> Deutschland<br />

erfolgreich mit Leben gefüllt. Beweis da<strong>für</strong> ist nicht nur die<br />

Existenz von über 60 studentischen Unternehmensberatungen<br />

deutschlandweit, sondern auch die hohe Akzeptanz<br />

dieser Initiativen <strong>in</strong> Hochschulen und Wirtschaft.<br />

Die Vere<strong>in</strong>smitglieder der Sapiente Consult<strong>in</strong>g e. V. arbeiten<br />

entsprechend ihren Interessen und Fähigkeiten <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Ressorts, wobei jeder die Möglichkeit erhält, se<strong>in</strong>e<br />

Stärken <strong>in</strong> unterschiedlichsten Projekten e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Der<br />

Vere<strong>in</strong> gliedert sich <strong>in</strong> drei Ressorts: F<strong>in</strong>anzen und Recht,<br />

Öffentlichkeitsarbeit sowie Projektkoord<strong>in</strong>ation.<br />

Der neue Vere<strong>in</strong> bietet se<strong>in</strong>e Unterstützung Existenzgründern,<br />

Unternehmen, Dienstleistungsbetrieben (z. B. Krankenhäusern),<br />

Verwaltungen und kulturellen und sozialen Organisationen<br />

an. Verschiedene Projekte wurden bereits bearbeitet,<br />

wie u. a. das „EU-Projekt Pioniere“ bezogen auf Personalmanagement<br />

und Personalentwicklung <strong>für</strong> Unternehmen<br />

<strong>in</strong> der Wachstumsphase. Des Weiteren ist e<strong>in</strong> Market<strong>in</strong>gkonzept<br />

erstellt worden <strong>für</strong> die Marke Dr. Mauch. E<strong>in</strong><br />

regionales Projekt wurde <strong>für</strong> das Johanniter Krankenhaus<br />

Stendal erfolgreich bearbeitet.<br />

Am 18. Januar <strong>2007</strong> fand die Auftaktveranstaltung im BIC<br />

Altmark Stendal statt. Als Gäste wurden neben Vertretern<br />

aus der regionalen Wirtschaft auch der Oberbürgermeister<br />

Stendals sowie der Landrat erwartet.<br />

Romy Becker, Beatrice Holtermann, Carol<strong>in</strong>e Wagner<br />

Das <strong>Studenten</strong>leben <strong>in</strong> Zahlen<br />

Partylöwe oder Arbeitstier? E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Leben Studierender<br />

<strong>in</strong> Deutschland: Im Auftrag der KfW Förderbank hat<br />

die Agentur „Faktenkontor“ e<strong>in</strong>e Internet-Trendumfrage<br />

unter Studierenden gestartet. Knapp 1.700 Studierende aus<br />

ganz Deutschland füllten den Fragebogen, den die KfW Förderbank<br />

und das <strong>Studenten</strong>magaz<strong>in</strong> Unicum im August auf<br />

ihrer Homepage veröffentlicht hatten, aus und halfen beim<br />

Aufräumen mit gängigen Vorurteilen.<br />

Dass Studieren nicht wie oft behauptet permanent Feiern<br />

und Faulenzen bedeutet, belegen die Zahlen: Mit Hochschulveranstaltungen,<br />

Vor- und Nachbereitung des Lernstoffs und<br />

Nebenjob kommen Studierende auf e<strong>in</strong>e wöchentliche<br />

Arbeitsbelastung von 60 Stunden. Im Schnitt jobben <strong>Studenten</strong><br />

16 Stunden pro Woche, zum Teil als Patchwork-Jobber,<br />

also mit zwei oder mehreren Jobs. Da lediglich vier von 100<br />

Studierenden durch Arbeit oder Ersparnisse ihren Lebensunterhalt<br />

aufbr<strong>in</strong>gen können, setzen 90 Prozent auf Geld<br />

von den Eltern, das durch eigene Verdienste aufgestockt<br />

wird. Schwarzmalerei h<strong>in</strong>sichtlich der beruflichen Zukunftschancen?<br />

Nicht unter Studierenden, denn acht von zehn<br />

rechnen sich „gute“ bis „sehr gute“ Chancen auf e<strong>in</strong>en adäquaten<br />

Job nach dem Studium aus. Um vorzusorgen, planen<br />

oder absolvieren zwei Drittel Praktika oder setzen auf e<strong>in</strong>en<br />

Auslandsaufenthalt als Karriereschub. (pm)


Maria Prilutskaya über ihre Zeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)<br />

E<strong>in</strong> Semester Magdeburg<br />

Ich habe mich <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Austauschsemester<br />

an der Hochschule Magdeburg-<br />

Stendal entschieden, da das Kursangebot<br />

dem an me<strong>in</strong>er Universität <strong>in</strong><br />

Tomsk ziemlich ähnlich ist und auch<br />

weil ich hier e<strong>in</strong> Stipendium bekomme,<br />

was <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e durchschnittliche russische<br />

Familie bekanntlich der entscheidende<br />

Faktor ist. In Magdeburg studiere<br />

ich Fachdolmetschen, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Heimat<br />

Fachübersetzen und Fachdolmetschen.<br />

Das ist bei uns e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

Studiengang.<br />

Jedenfalls wollte ich schon lange nach<br />

Deutschland und hatte mir aus diesem<br />

Grund besonders Mühe gegeben und<br />

im letzten Jahr gut studiert, weil <strong>Studenten</strong><br />

mit schlechten Noten nicht <strong>in</strong>s Ausland dürfen. Die<br />

Vorbereitung zu diesem Semester hat mich, so wie alle anderen,<br />

allerd<strong>in</strong>gs viel Zeit, Kraft, Geld und Papier gekostet:<br />

mehrfache Korrektur des <strong>in</strong>dividuellen Studienplans, m<strong>in</strong>destens<br />

fünfmal die notwendigen Unterschriften sammeln, den<br />

(gar nicht so kle<strong>in</strong>en) Betrag <strong>für</strong> die Organisation des Austausches<br />

an der Uni zahlen, dann Visum beantragen, Tickets<br />

buchen... Die <strong>in</strong>zwischen angekommenen Informationen<br />

zum bevorstehenden Studium an der Hochschule verursachten<br />

Kopfschmerzen gleich auf den ersten Blick, und am Ende<br />

entstand so e<strong>in</strong> Haufen Papier, dass man sich nicht mal selber<br />

auskennt. Aber das mit dem Visum ist an sich schon<br />

ziemlich erzählenswert.<br />

E<strong>in</strong> Visum im deutschen Konsulat Nowosibirsk beantragen<br />

heißt, mehr Geld auf dem Konto vorweisen müssen, als die<br />

Mutter <strong>in</strong> zwei Monaten verdient, stundenlang draußen zu<br />

warten, um danach stundenlang dr<strong>in</strong>nen warten zu dürfen<br />

und dabei überdies behandelt zu werden, als wäre man e<strong>in</strong><br />

Bettler, der es aus irgende<strong>in</strong>em Grund wagt, <strong>in</strong> so e<strong>in</strong> Schlaraffenland<br />

wie Deutschland kommen zu wollen und alle<strong>in</strong><br />

deshalb ke<strong>in</strong>e menschliche Behandlung verdient. Dann am<br />

Schalter bekommt man zu verstehen, dass man alles (also:<br />

ALLES!) falsch mache, nicht genug Geld vorweisen könne<br />

(obwohl man das zu Hause schon mehrfach durchgerechnet<br />

hatte und die Summe wirklich ausreichen müsste), viel zu viel<br />

Aufenthaltsdauer beantragt habe und vermutlich überhaupt<br />

ke<strong>in</strong>e befriedigende Begründung da<strong>für</strong> habe, <strong>in</strong> Deutschland<br />

studieren zu wollen. Nach ca. 15 M<strong>in</strong>uten Alptraum kommt<br />

dann aber der liebe Vizekonsul und erledigt alles.<br />

Dann erhält man die Erlaubnis, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Monat anzurufen<br />

und zu fragen, ob das Visum fertig ist. Wenn man allerd<strong>in</strong>gs<br />

nach e<strong>in</strong>em Monat anruft, bekommt man zu hören, dass man<br />

nicht hätte anrufen dürfen, und wer hätte überhaupt erlaubt,<br />

das heilige deutsche Konsulat anzurufen und mit se<strong>in</strong>en Kle<strong>in</strong>igkeiten<br />

stören. Bis man zum dritten Mal alles erklärt. Erst<br />

dann darf man wissen, dass das Visum schon da ist und man<br />

kommen kann. Der Teufelskreis wiederholt sich: Morgen, Käl-<br />

treffpunkt campus 17<br />

januar <strong>2007</strong><br />

bastian ehl<br />

te, Regen, Schlange stehen, Ärger, das hartnäckige grundlose<br />

Piepsen des Metalldetektors, Ärger, aufstehen nach<br />

Befehl, sich setzen nach Befehl, Ärger...Visum!<br />

Die Prozedur am Flughafen ist zwar ganz ähnlich wie die oben<br />

beschriebene, aber doch Gott sei Dank viel höflicher. Während<br />

me<strong>in</strong>e Kommiliton<strong>in</strong> nach unserer Ankunft gleich im Wohnheim<br />

landete, verbrachte ich die erste Woche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anarchistischumweltschutzverrückten<br />

WG (die ich erst mal spät am Abend<br />

im Dunklen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unbekannten Stadt f<strong>in</strong>den musste). Jetzt<br />

kann ich mich darüber nur noch freuen, denn trotz aller Unterschiede<br />

<strong>in</strong> unserem Alltag, Denk- und Verhaltensweisen, Weltanschauungen<br />

und so weiter, s<strong>in</strong>d mir die Menschen dort am<br />

Ende gute Freunde geworden, die me<strong>in</strong> Leben hier wesentlich<br />

erleichtern und e<strong>in</strong>fach schöner machen.<br />

Der Anfang des Studiums fällt wahrsche<strong>in</strong>lich allen schwer.<br />

Uns besonders, denn wir haben e<strong>in</strong> ganz unterschiedliches<br />

System zu Hause. Hier gibt es mehr Freiheit, aber wohl auch<br />

mehr Verantwortung. Alle<strong>in</strong> das Zusammenstellen des <strong>in</strong>dividuellen<br />

Stundenplans verursacht ordentlich Stress. Nach<br />

etwa zwei Wochen läuft das alles aber wie geölt, und es<br />

bleibt nur die zu Hause so fehlende Freiheit zu genießen.<br />

Für die erste Zeit war die Unterstützung von studentischen<br />

Projekten, wie IKUS und Jo<strong>in</strong>Magdeburg, sehr wichtig, wir<br />

haben viele neue Menschen kennengelernt und richtig Spaß<br />

gehabt. IKUS hat uns sogar mit Geschirr und Bettwäsche<br />

geholfen, als wir noch nichts hier hatten. So viel haben wir<br />

auch jetzt nicht. Me<strong>in</strong> Zimmer ist immer noch so leer, dass<br />

jedes Geräusch e<strong>in</strong> richtiges Echo hervorruft. Me<strong>in</strong>e Mutter<br />

musste e<strong>in</strong>en Kredit aufnehmen, damit ich <strong>in</strong> Deutschland<br />

studieren kann, aber hart ist es hier trotzdem. Ich kann mir<br />

ganz viele Sachen nicht leisten, die zu Hause ke<strong>in</strong> Problem<br />

wären. Da das Geld aber noch lange nicht das Wichtigste <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>em Leben ist, freue ich mich auf jeden Fall, hier zu se<strong>in</strong><br />

und hoffe, dass mir auch die restliche Zeit <strong>in</strong> Deutschland<br />

genauso viel Spaß macht und neue Erfahrungen br<strong>in</strong>gt und<br />

dass ich am Ende besser Deutsch kann.


18 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Samstag, 14. April <strong>2007</strong>, Standort Magdeburg – Samstag, 21. April <strong>2007</strong>, Standort Stendal<br />

Tage der offenen Tür <strong>2007</strong><br />

Zukünftige Stundenten aufgepasst!<br />

Am Samstag den<br />

14. April <strong>2007</strong> öffnen sich<br />

am Standort Magdeburg die<br />

Türen. Der Standort Stendal<br />

folgt e<strong>in</strong>e Woche später am<br />

Samstag, den 21. April <strong>2007</strong>.<br />

Alle Fachbereiche <strong>in</strong>formieren mit<br />

e<strong>in</strong>em umfangreichen Programm über<br />

die Studienmöglichkeiten an der<br />

Hochschule. Probevorlesungen, Führungen<br />

durch die modernen Labors<br />

und Informationsveranstaltungen verschaffen<br />

e<strong>in</strong>en tiefen E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das<br />

Studium. Professoren, Dozenten und<br />

Studierende stehen jederzeit gerne <strong>für</strong><br />

Fragen zur Verfügung.<br />

An beiden Standorten werden außerdem die Studienberatung<br />

und das <strong>Studenten</strong>werk umfangreich über die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

e<strong>in</strong>es Studiums <strong>in</strong> Magdeburg und Stendal<br />

<strong>in</strong>formieren. Das detaillierte Programm erhalten Sie<br />

wie jedes Jahr direkt auf dem Campus.<br />

Arzneimittel s<strong>in</strong>d aus der heutigen Mediz<strong>in</strong><br />

nicht mehr wegzudenken. Das Problem ist<br />

nur, 95% der Wirkstoffe scheidet der Mensch<br />

wieder aus. Mit dem Abwasser gelangen diese<br />

Rückstände auch <strong>in</strong>s Grundwasser. Mit dieser<br />

Problematik wird sich e<strong>in</strong>e Tagung am 22.<br />

Februar <strong>in</strong> Magdeburg beschäftigen.<br />

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Studienberatung.<br />

Tel.: (0391) 886 41 06<br />

E-Mail: studienberatung@hs-magdeburg.de<br />

Internet: www.hs-magdeburg.de BE<br />

Tagung „Arzneimittelrückstände <strong>in</strong> Wasser und Abwasser” am 22. Februar <strong>2007</strong><br />

Arzneimittel im Grundwasser<br />

Arneimittelrückstände im Grundwasser – e<strong>in</strong> Umweltproblem<br />

Verschafft E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong>s Studium – Siegmar Glüge aus dem Institut <strong>für</strong> Masch<strong>in</strong>enbau<br />

Die Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) veranstaltet diesen<br />

Workshop <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum <strong>für</strong><br />

Umweltforschung, der Hochschule Anhalt (FH) und der Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Wirtschaftsservice Magdeburg mbH im Gesellschaftshaus<br />

Magdeburg.<br />

Obwohl das Thema <strong>in</strong> der Öffentlichkeit bisher nur selten wahrgenommen<br />

wurde, beschäftigen sich Experten<br />

wie Pharmaproduzenten, Tr<strong>in</strong>kwasserversorger,<br />

Kläranlagenbetreiber als auch Fachämter<br />

und Wissenschaftler schon seit längerem<br />

mit dieser Thematik und versuchen die<br />

Belastungs- und Gefährdungspotentiale<br />

abzuschätzen.<br />

pieruschek/photocase.com<br />

Alle Interessenten – zum Beispiel aus Krankenhäusern,<br />

Apotheken, Unternehmen, Forschungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Ämtern – sowie<br />

<strong>in</strong>teressierte Laien s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen,<br />

am 22. Februar <strong>2007</strong> die anstehenden Fragen<br />

zu diskutieren.<br />

Aktuelles Programm:<br />

www.ufz.de<br />

Ansprechpartner:<br />

Volker Krüger: (0391) 532 94 18<br />

bastian ehl


TV-Magaz<strong>in</strong> der Hochschule mit neuen Gesichtern und neuem Look<br />

MagMa wieder on Air<br />

Bewährtes Konzept <strong>in</strong> frischem Gewand: Seit<br />

Dezember 2006 präsentiert sich „MagMa –<br />

Das Magdeburg Magaz<strong>in</strong>“ im neuen Look.<br />

Die MagMa-Anker: Joanna Jambor und Marco Perschon<br />

treffpunkt campus 19<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Mit neuen Moderatoren, neuem Logo und neuem Sendeplatz<br />

berichtet das TV-Magaz<strong>in</strong> der Hochschule Magdeburg-Stendal<br />

(FH) engagiert und unkonventionell aus allen Bereichen<br />

des Lebens <strong>in</strong> der Landeshauptstadt – nun an jedem dritten<br />

Montag e<strong>in</strong>es Monats auf dem Offenen Kanal Magdeburg.<br />

Joanna Jambor und Marco Perschon s<strong>in</strong>d seit Dezember<br />

2006 die neuen Gesichter des Magaz<strong>in</strong>s. Beide studieren im<br />

dritten Semester Journalistik/ Medienmanagement an der FH<br />

und geben als MagMa-Moderatorenpärchen E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> das<br />

Magdeburger Stadtgeschehen. „MagMa lebendig und<br />

attraktiv zu gestalten und somit das Interesse der Magdeburger<br />

zu wecken – das ist uns wichtig“, sagt Marco. Joanna<br />

ergänzt: „Die Arbeit an dem TV-Magaz<strong>in</strong> bietet dem<br />

gesamten MagMa-Team e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressanten Praxisbezug im<br />

Studium. In e<strong>in</strong>er Sendung stecken viele Arbeitswochen und<br />

viel E<strong>in</strong>satz aller Beteiligten. Marco und ich möchten das<br />

Ergebnis dementsprechend präsentieren. Wir hoffen, mit<br />

MagMa die Magdeburger zu erreichen.“<br />

MagMa: jeden dritten Montag im Monat auf dem Offenen<br />

Kanal Magdeburg!<br />

Wie das Career Center künftigen Absolventen hilft<br />

Wer oder was ist eigentlich Dow?<br />

bastian ehl<br />

Dow Olef<strong>in</strong>verbund GmbH steht an zweiter Stelle der Top 100<br />

<strong>in</strong> Sachsen-Anhalt und hat derzeit sehr großen Bedarf an Nachwuchskräften.<br />

Da dieser Bedarf nicht aus eigener Kraft gedekkt<br />

werden kann, wurde das Career Center der Hochschule um<br />

Hilfe gebeten. Ke<strong>in</strong> Problem <strong>für</strong> die kle<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung, die im<br />

FEZ ihren Sitz hat: Kontakte zwischen Dow und Career Center<br />

bestehen nämlich seit Beg<strong>in</strong>n des Projektes.<br />

Auf den Hilferuf des Konzerns reagierten die beiden Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

spontan mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Idee und organisierten<br />

e<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong>s südliche Sachsen-Anhalt. Unterwegs wurden<br />

noch Diplomanden der Hochschule Anhalt, Standort Köthen<br />

e<strong>in</strong>gesammelt. Und so g<strong>in</strong>g es am 26. Oktober mit e<strong>in</strong>em vollen<br />

Bus, mit 45 Diplomanden (davon drei weibliche) aus den<br />

Ralf Höhn<br />

Studiengängen Elektrotechnik/Automatisierung und Verfahrenstechnik<br />

nach Schkopau bei Merseburg, damit Dow den<br />

potentiellen Nachwuchs selbst ansprechen konnte.<br />

Die Besucher durften sich verschiedene Bereiche anschauen, u.<br />

a. die Schaltwarte. Sibylle Bürger, die Leiter<strong>in</strong> des Career Centers,<br />

kam mit verschieden <strong>Studenten</strong> <strong>in</strong>s Gespräch und erfuhr<br />

so, dass sich e<strong>in</strong>ige aufgrund der Fahrt <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Diplompraktikum<br />

bei Dow bewerben wollten. Sie hätten vorher gar nicht<br />

gewusst, dass es dieses Unternehmen gibt und wie e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stieg<br />

dort möglich sei. Mit der Veranstaltung <strong>in</strong> Schkopau wurden<br />

aber alle diesbezüglichen Möglichkeiten aufgezeigt.<br />

Sibylle Bürger


20 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

BWL-Fernstudenten der Hochschule besuchten „Leadership-Workshop“ <strong>in</strong> Halberstadt<br />

Überstunden waren garantiert<br />

Dass Fernstudierende Beruf, Studium, Familie und (andere) Freizeitaktivitäten gekonnt<br />

verb<strong>in</strong>den, ist geübte Praxis. Seit mehreren Jahren nun schon büffeln junge Menschen <strong>in</strong><br />

Stendal vornehmlich abends und am Wochenende <strong>für</strong> ihren Abschluss <strong>in</strong> Betriebswirtschaftslehre.<br />

E<strong>in</strong>e besondere Kraftanstrengung, die sehr viel Willen erfordert. Das Fernstudium<br />

BWL komb<strong>in</strong>iert Lernen „<strong>in</strong> den eigenen vier Wänden“ mit e<strong>in</strong>em Besuch von<br />

Lehrveranstaltungen <strong>in</strong> Stendal, <strong>in</strong> der Regel alle vierzehn Tage. Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es <strong>für</strong><br />

die höheren Semester Exkursionen und Blockveranstaltungen.<br />

Die BWL-Fernstudenten vom Hochschulstandort Stendal vor dem Tagungsgebäude <strong>in</strong> Halberstadt.<br />

Für e<strong>in</strong> Workshop-Wochenende zum Thema „Personalführung<br />

/ Leadership“ scheuten selbst die Bayern unter den TeilnehmerInnen<br />

die mitunter längere Anreise nach Halberstadt nicht.Am<br />

17./18. November (Gruppe 1) sowie am 24./25. November<br />

2006 (Gruppe 2) wechselten Vorträge mit so genannten Fishbowl-Diskussionsrunden<br />

zu vielfältigen Aspekten zeitgemäßer<br />

Personalführung. Im Tagungshotel Spiegelsberge zeigten die<br />

Studierenden des 7. Semesters Stehvermögen und <strong>in</strong>dividuelle<br />

Klasse. „Leadership“ nimmt die neueren wissenschaftlichen<br />

Strömungen <strong>in</strong> Unternehmensführung, Management und Personal<br />

auf und verb<strong>in</strong>det diese zu e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Sichtweise.<br />

Ziel guter Führungspraxis ist es demnach, MitarbeiterInnen<br />

zu mitdenkenden „UnternehmerInnen“ zu machen. Und<br />

zwar dadurch, dass Führungskräfte als Vorbilder ihre MitarbeiterInnen<br />

<strong>in</strong> die Lage versetzen, selbst Verantwortung zu übernehmen.<br />

„Leadership“ greift damit weiter als herkömmliche<br />

Führungsansätze, <strong>in</strong>dem es die Führungskraft explizit als Persönlichkeit<br />

thematisiert und Erfolgsfaktoren guter Führung mit<br />

der unternehmerischen Wertschöpfung verb<strong>in</strong>det.<br />

In ihren Präsentationen griffen die Studierenden <strong>in</strong>sbesondere<br />

die sozialpsychologischen und motivatorischen Aspekte<br />

moderner Führungspraxis auf und stellten diese auch im <strong>in</strong>ternationalen<br />

Zusammenhang dar. Was bedeutet gute Führung <strong>in</strong><br />

Skand<strong>in</strong>avien, Ch<strong>in</strong>a oder den USA? Wie stark wirken sich kulturelle<br />

Unterschiede <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Ländern auf die Führungspraxis<br />

aus? Wie können Projektteams produktiver wer-<br />

christ<strong>in</strong> schneider<br />

den? Welche Bedeutung hat zeitgemäßes Personalmanagement<br />

<strong>für</strong> den unternehmerischen Erfolg? Viele Fragen, deren<br />

Beantwortung die Nacht zum Tag werden ließ. Bis zur vorgerückten<br />

Stunde wurde präsentiert und <strong>in</strong> Fishbowl-Manier (mit<br />

wechselnden Gesprächspartnern) eifrig diskutiert.<br />

Fernstudierende br<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>en hohen Erfahrungsschatz aus<br />

dem betrieblichen Umfeld mit, weshalb auch die Gesprächsrunden<br />

auf durchweg gutem Niveau verliefen. Je später der<br />

Abend, desto differenzierter die Ansichten. Wenngleich bei der<br />

abschließenden Runde <strong>in</strong> der Hotelbar sämtliche TeilnehmerInnen<br />

zur durchaus e<strong>in</strong>vernehmlichen E<strong>in</strong>schätzung gelangten,<br />

die Veranstaltung am folgenden Morgen mit dem gleichen<br />

Schwung fortzusetzen. Was auch überwiegend gelang. Dank<br />

der morgendlichen Stärkung am Tagungsbuffet knüpfte Tag<br />

zwei des Workshops nahtlos an die bisher erzielten Ergebnisse<br />

an. Bis <strong>in</strong> den Nachmittag h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> wurde die Bedeutung von<br />

„Leadership“ <strong>für</strong> den unternehmerischen Erfolg noch e<strong>in</strong>gehender<br />

beleuchtet.<br />

Nach zwei Wochenenden mit <strong>in</strong>sgesamt 45 Vorträgen und<br />

zahlreichen gehaltvollen Diskussionsrunden kann das Fazit nur<br />

lauten: „zur Wiederholung empfohlen“. Bee<strong>in</strong>druckt hat mich,<br />

dass die Studierenden trotz (oder gerade wegen) ihrer Mehrfachbelastung<br />

die Workshop-Themen sehr differenziert bearbeitet<br />

und erfrischend kreativ präsentiert haben. Dankeschön!<br />

Matthias Krick


Neues Konzept <strong>für</strong> die <strong>Studenten</strong>tage <strong>2007</strong> <strong>in</strong> Magdeburg<br />

De<strong>in</strong>e Kreativität ist gefragt<br />

Zum zwölften Mal f<strong>in</strong>den vom 6. bis 20. Juni<br />

<strong>2007</strong> die Magdeburger <strong>Studenten</strong>tage statt.<br />

Ihren Schatten werfen sie aber bereits jetzt<br />

voraus. In diesem Jahr wird zu Wettbewerben<br />

aufgerufen, die dann ihren Abschluss<br />

und Höhepunkt zu den <strong>Studenten</strong>tagen<br />

haben werden. Vom Videowettbewerb,<br />

über Theater spielen bis zum Musikwettbewerb<br />

– das Programm <strong>in</strong> diesem Jahr wird<br />

bunt.<br />

„Die Studierenden sollten mehr <strong>in</strong> die Vorbereitung der <strong>Studenten</strong>tage<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden“, äußerte Professor Gudrun<br />

Goes vom Institut <strong>für</strong> fremdsprachliche Philologien an der<br />

Fakultät <strong>für</strong> Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften an<br />

der Otto-von-Guericke Universität bei der Auswertung der <strong>Studenten</strong>tage<br />

im vergangenen Jahr. Und das wird nun <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr <strong>in</strong> die Tat umgesetzt. Bewährte Formen bleiben dabei<br />

erhalten – neue Ideen sollen bereichern: „Wir freuen uns, auf<br />

Bekanntes zu treffen, s<strong>in</strong>d aber auch neugierig auf Veränderungen<br />

und Neues“, so Gudrun Goes <strong>in</strong> ihrem Aufruf.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne wurden vom Veranstaltungsgremium e<strong>in</strong><br />

Wettbewerbsprogramm <strong>in</strong>itiiert, <strong>Studenten</strong> und Professoren<br />

angesprochen und zusammen Möglichkeiten abgewägt. Bis<br />

auf e<strong>in</strong> paar Details steht das Wettbewerbsprogramm fest.<br />

Interessierte können durch den Aufruf schon Kontakt aufnehmen<br />

und sich überlegen, welcher Wettbewerb <strong>für</strong> sie <strong>in</strong><br />

Frage kommen könnte. Das Wettbewerbsprogramm be<strong>in</strong>haltet<br />

Theater spielen, Videos drehen, Musik machen, Gedichte,<br />

Kurzgeschichten und dergleichen schreiben und eventuell<br />

e<strong>in</strong>en Fotowettbewerb.<br />

Noch nicht abgesichert ist die Durchführung des Fotowettbewerbs.<br />

Wer Spaß am Fotografieren hat und <strong>in</strong>teressiert ist,<br />

den Wettbewerb zu organisieren und e<strong>in</strong>e Ausstellung zu<br />

gestalten, meldet sich bitte bei Frau Wolter im <strong>Studenten</strong>werk<br />

(Tel. 6711563, E-Mail oeffentlichkeitsarbeit@studentenwerk-magdeburg.de).<br />

Die Theatergruppe DER SCHRANK an der Otto-von-Guericke<br />

Universität ruft alle an der Universität und Fachhochschule<br />

wirkenden Theatergruppen auf, sich an e<strong>in</strong>em Wettbewerb<br />

um die beste Aufführung zu beteiligen. Die von e<strong>in</strong>er Jury<br />

ausgewählten Inszenierungen werden vom 14. Juni bis zum<br />

16. Juni an verschiedenen Spielstätten gezeigt. Das <strong>Studenten</strong>werk<br />

lobt dazu e<strong>in</strong>en Preis aus. Die Bewerbung sollte bis<br />

zum 20. Februar an Gudrun Goes, IFPH Otto-von-Guericke<br />

Universität, Zschokkestr. 32, 39104 Magdeburg<br />

(gudrun.goes@gse-w.uni-magdeburg.de) e<strong>in</strong>gereicht werden.<br />

Diese Bewerbung soll zum e<strong>in</strong>en die Charakterisierung<br />

eurer Theatergruppe und den/die SprecherIn und zum anderen<br />

die Beschreibung der geplanten Inszenierung enthalten.<br />

Zum Videowettbewerb rufen die drei Student<strong>in</strong>nen Karol<strong>in</strong>e<br />

Schröder, Hilke Höfchen und Frau Schortemeyer vom Institut<br />

Live-Musik auf dem Campusfest im Sommer 2006<br />

treffpunkt campus 21<br />

januar <strong>2007</strong><br />

bastian ehl<br />

<strong>für</strong> Erziehungswissenschaften an der Fakultät <strong>für</strong> Geistes-,<br />

Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Universität auf.<br />

Bei „Klappe I. – Das Studie Movie Festival" habt ihr die<br />

Chance euren Film abzugeben und sogar e<strong>in</strong>en Preis zu<br />

gew<strong>in</strong>nen. Wenn ihr Genaueres wissen wollt, schickt e<strong>in</strong>e<br />

Mail an Hilke oder an Karo von studiemoviefestival@gmx.de.<br />

Schreibst du vielleicht Gedichte und/oder Kurzgeschichten?<br />

Hier der Aufruf zum Literaturwettbewerb „SchreibStil-<br />

SchreibStil“: Am Literaturwettbewerb und der Lesenacht von<br />

und <strong>für</strong> <strong>Studenten</strong> können alle Studierenden der Otto-von-<br />

Guericke-Universität Magdeburg, der Hochschule Magdeburg-Stendal<br />

(FH) sowie der Hochschulen <strong>in</strong> Wernigerode,<br />

Halberstadt und Friedensau mit selbst geschriebenen Kurzgeschichten,<br />

Gedichten, Erzählungen oder anderen Werken<br />

zu e<strong>in</strong>em selbst gewählten Thema teilnehmen. Die E<strong>in</strong>sendungen<br />

sollten nicht länger als fünf DIN A4 Seiten se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e<br />

Jury wird aus den e<strong>in</strong>gesandten Werken e<strong>in</strong>e Vorauswahl<br />

treffen. Die besten Texte werden dann von ihren Autoren <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er langen Lesenacht vorgetragen. Natürlich w<strong>in</strong>ken tolle<br />

<strong>Preise</strong> <strong>für</strong> die besten Autoren, die an diesem Abend vom<br />

Publikum gekürt werden. E<strong>in</strong>sendeschluss ist der 15. Mai<br />

<strong>2007</strong>. Schickt eure Texte mit eurem Namen, Adresse, Telefon<br />

und E-Mail an Annika Lerche, KulturSzeneMagdeburg e.V.,<br />

Hohepfortewall 1, 39104 Magdeburg, Telefon: 0391 / 662 36<br />

33, E-Mail: annika.lerche@festungmark.de.<br />

Für alle Musiker: Wer Spaß am Musizieren hat, bewirbt sich<br />

zum Mädchenbandwettbewerb (mehr als 50 Prozent der<br />

Mitglieder müssen weiblich se<strong>in</strong>) unter dem Motto „Campus<br />

Open Air meets Girl Rock Power“ bei Tilo Kaiser, Tel. (0391)<br />

544 861 902, E-Mail <strong>in</strong>fo@campusopenair.de. Hier erfahrt ihr<br />

alle Bed<strong>in</strong>gungen und Möglichkeiten der Beteiligung.<br />

Beachtet auch die Infos zu den Wettbewerben auf der Web-<br />

Site des <strong>Studenten</strong>werkes www.studentenwerk-magdeburg.de<br />

und der <strong>Studenten</strong>tage www.studententage.de, die<br />

Ende Februar im Netz zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d und dann je nach Bearbeitungsstand<br />

laufend aktualisiert werden. Und wie jedes<br />

Jahr gibt es natürlich e<strong>in</strong>e Menge weitere Veranstaltungen,<br />

wie zum Beispiel das Campusfest, die Beachparty, das Sommernachtsfest<br />

des SPOZ und viele, viele mehr.<br />

Barbara Wolter


22 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

treffpunkt campus Interview: Forschungsprojekt Barrierefreies Europa<br />

Von K<strong>in</strong>dern mit Ste<strong>in</strong>en beworfen<br />

Das Team (v.l.o.): Stefan Thoms, Judith Mandernach, David Wenzel, Mandy Oswald, Kathr<strong>in</strong> Heider, Diana Bamme, Nancy<br />

Günther, Paul<strong>in</strong>a Rodiewicz, Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Bloemers.<br />

Zwölf Studierende, zwei Professoren und<br />

sechs Länder – das Studienprojekt „Grenzüberschreitungen<br />

– towards a barrier free<br />

Europe for people with disabilities” ist nach<br />

<strong>in</strong>sgesamt sechs Lern- und Forschungssemestern<br />

vorerst zu Ende. Die Student<strong>in</strong>nen<br />

Nancy Günther (26), Diana Bamme (23),<br />

Judith Manernach (26), Mandy Oswald (23),<br />

Kathr<strong>in</strong> Heider (26) und der betreuende Professor,<br />

Dr. Dr. h. c. Wolf Bloemers, erzählen<br />

im treffpukt campus Interview über ihre<br />

Erfahrungen mit Barrieren im Alltag und<br />

Schranken im Kopf.<br />

tc: Was hat euch motiviert, bei diesem Projekt<br />

mitzumachen?<br />

Diana: In unserem Studium ist e<strong>in</strong> dreisemestriges Projekt<br />

Pflicht. Und da uns hier die Möglichkeit geboten wurde,<br />

recht preiswert <strong>in</strong>s Ausland zu gehen und sich mal dort die<br />

Gegebenheiten anzuschauen, dachte ich mir, ich muss die<br />

Gelegenheit nutzen.<br />

Nancy: Ich wollte mitmachen, weil es e<strong>in</strong>en starken<br />

Schwerpunkt auf Europa gab. Ich hab „barrierefrei”<br />

gehört und wollte unbed<strong>in</strong>gt schauen, was da <strong>in</strong> anderen<br />

Ländern vor sich geht.<br />

Wie wurde das Projekt <strong>in</strong>itiiert?<br />

Prof. Bloemers: Ich fand es schon immer gut, Studierenden<br />

Mut zu machen, über den Tellerrand zu gucken. Mit der<br />

EU-Resolution 2001 (siehe Kasten) hatten wir e<strong>in</strong>en konkreten<br />

Aufhänger, sie war das theoretische Fundament<br />

und die sozialpolitische Legitimation. Die Frage war, was<br />

müssen wir denn tun, um Europa <strong>in</strong> den nächsten Jahren<br />

wirklich e<strong>in</strong> Stück mehr barrierefrei zu machen? Herausgekommen<br />

ist e<strong>in</strong> richtiges Forschungsprojekt, das wir im<br />

S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er qualitativen Sozialforschung parallel <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Ländern durchgeführt haben.<br />

Konntet ihr denn mit dem Begriff „Barrierefreiheit”<br />

vorher schon etwas anfangen?<br />

Kathr<strong>in</strong>: Ich hab da zunächst eher an bauliche Gegebenheiten<br />

gedacht. Aber dass es wirklich auch um die Gedanken<br />

geht, das kam erst im Laufe des Projektes heraus. Vor<br />

allem durch die Interviews. E<strong>in</strong>e Barriere kennt jeder. Tatsächlich<br />

aber stecken diese Barrieren hauptsächlich <strong>in</strong> den<br />

Köpfen der Menschen.<br />

Welche konkreten Erlebnisse habt ihr <strong>in</strong><br />

dieser H<strong>in</strong>sicht gehabt?<br />

Judith: Ich glaube Rumänien war da sehr e<strong>in</strong>prägsam. Wir<br />

hatten uns an e<strong>in</strong>em Tag mit Betroffenen zusammengesetzt,<br />

Interviews geführt und geme<strong>in</strong>sam Mittag gegessen.


Anschließend s<strong>in</strong>d wir mit den Leuten noch durch die Stadt<br />

gegangen, um uns e<strong>in</strong>fach auch mal die Problematiken vor<br />

Ort anzuschauen. E<strong>in</strong>e Gruppe ist dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Park<br />

gegangen, unter ihnen Geh- und Sehbeh<strong>in</strong>derte, als sie auf<br />

e<strong>in</strong>mal von kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern mit Ste<strong>in</strong>en beschmissen wurden.<br />

Da ist auch <strong>für</strong> mich der Vorhang gefallen, da hat man<br />

es mal hautnah miterlebt. In den Interviews wird zwar von<br />

Problemen erzählt, aber es ist natürlich etwas anderes,<br />

wenn man es tatsächlich miterlebt. Das ist viel bee<strong>in</strong>drukkender,<br />

im negativen S<strong>in</strong>ne.<br />

Wie seid ihr mit der Situation umgegangen?<br />

Mandy: Wir haben das <strong>in</strong> der Gruppe und auch mit den<br />

Betroffenen selbst besprochen und daraus gelernt, dass<br />

alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong> offenes Ohr helfen kann.<br />

Nancy: Wir haben diese spezielle Situation auch dazu<br />

genutzt, an die Öffentlichkeit zu gehen. Wir hatten vor Ort<br />

die Gelegenheit, mit e<strong>in</strong>er lokalen Zeitung und e<strong>in</strong>em TV-<br />

Sender Interviews zu führen. Wir wollten auf die Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

der Leute dort aufmerksam machen.<br />

Wie haben die Betroffenen reagiert?<br />

Mandy: Viele Menschen, mit denen wir geredet haben,<br />

kamen auf uns zu und me<strong>in</strong>ten: „Bleibt hier, helft uns, jetzt<br />

wird alles besser, weil ihr da seid.“ Im ersten Moment<br />

haben wir uns schon überfordert gefühlt.<br />

Prof. Bloemers: Die Aufgabe war ja, zwar mit Empathie<br />

aber nüchtern und ruhig zu erforschen, e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme<br />

zu machen. Die Erwartungshaltung von den Menschen<br />

aber war: „Jetzt haben wir endlich jemanden, der<br />

uns hilft.”<br />

Wie gut hat die Zusammenarbeit mit den<br />

Partneruniversitäten funktioniert?<br />

Prof. Bloemers: Es gab e<strong>in</strong>e sehr enge Zusammenarbeit<br />

zwischen unseren Studierenden und den Studierenden vor<br />

Ort. Das Verhältnis war partnerschaftlich, es haben sich<br />

immer Gruppen gemischt.<br />

Diana: Dort waren es meistens Psychologen, Sozial- oder<br />

Sonderpädagogen. Für die war es e<strong>in</strong>e ganz neue Erfahrung,<br />

so etwas zu erforschen. Sie haben auch selber<br />

gesagt, dass sie zwar viel theoretisch machen, aber noch<br />

nie wirklich <strong>in</strong> die Praxis gegangen s<strong>in</strong>d.<br />

Welche Unterschiede konntet ihr erkennen,<br />

als ihr die Gegebenheiten <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

Ländern untersucht habt?<br />

Mandy: Besonders zwischen den Städten <strong>in</strong> Tschechien<br />

und Rumänien gab es deutliche Unterschiede. Brno ist viel<br />

fortschrittlicher im Vergleich zu Iasi, die haben zum Beispiel<br />

bereits Ampeln mit akustischen Signalen.<br />

Judith: Außerdem s<strong>in</strong>d Bordste<strong>in</strong>e abgesenkt und die Pflasterste<strong>in</strong>e<br />

geriffelt, so dass Bl<strong>in</strong>de bemerken, wo der Bürgersteig<br />

aufhört. Viele öffentliche Gebäude s<strong>in</strong>d außerdem<br />

so ausgerüstet, dass die Sehbeh<strong>in</strong>derten e<strong>in</strong>en Transponder<br />

haben, mit dem sie e<strong>in</strong> Haus anvisieren können und<br />

dann sagt das Gerät an, vor welchem Gebäude sie stehen.<br />

Wie sieht es hier vor Ort <strong>in</strong> Magdeburg aus?<br />

Nancy: Es ist nach wie vor geplant, alle Haltestellen beh<strong>in</strong>dertengerecht<br />

zu machen. Vieles ist <strong>in</strong> Planung, aber<br />

umgesetzt ist es oft nicht, obwohl bereits 2005 entschieden<br />

wurde, beispielsweise die Haltestelle am Damaschkeplatz<br />

umzubauen.<br />

Kathr<strong>in</strong>: Das Problem s<strong>in</strong>d weniger die baulichen Veränderungen,<br />

die könnte man ja <strong>in</strong> kürzester Zeit umbauen. Das<br />

Problem ist, dass viele Menschen noch mit e<strong>in</strong>er ganz anderen<br />

Idee an Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen herangehen. Es<br />

gibt nach wie vor viel zu wenig Berührungspunkte mit diesen<br />

Menschen. Da bedarf es e<strong>in</strong>fach mehr Aufklärungsarbeit.<br />

Habt ihr das Gefühl, ihr konntet etwas<br />

bewegen?<br />

Prof. Bloemers: E<strong>in</strong>e Diplomarbeit, die aus dem Projekt<br />

entstand, hat zur Folge, dass die Uni <strong>in</strong> der Ukra<strong>in</strong>e voraussichtlich<br />

ihr Curriculum dah<strong>in</strong>gehend verändert, Projekte<br />

mit beh<strong>in</strong>derten Menschen zu fördern und so Berührungsängste<br />

abzubauen. Ich glaube, es ist uns e<strong>in</strong>e erhebliche<br />

Sensibilisierung gelungen. Und die ist, glaube ich,<br />

mehr wert als alles andere. Und wenn die <strong>in</strong> den Köpfen<br />

weiterarbeitet, ist das das Beste, was wir machen können.<br />

Das Interview führte Steffen Wilhelmi<br />

Towards a barrier free Europe<br />

treffpunkt campus 23<br />

januar <strong>2007</strong><br />

Grundlage <strong>für</strong> das Projekt ist e<strong>in</strong>e EU-Resolution aus dem<br />

Jahr 2001, die die teilnehmenden Länder dazu auffordert,<br />

Daten zu Barrieren und Barrierefreiheiten zu sammeln.<br />

Ziel der Resolution ist es, Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung e<strong>in</strong>e<br />

aktive Teilnahme an sämtlichen Bereichen des gesellschaftlichen<br />

Lebens zu ermöglichen. Hier<strong>für</strong> arbeiteten<br />

<strong>Studenten</strong> und Dozenten der Fachrichtungen Heilpädagogik<br />

und Rehabilitation, Sozialwesen und Gesundheitsförderung/-management<br />

mit verschiedenen Partneruniversitäten<br />

zusammen.<br />

In der ersten Phase wurde der IST-Zustand baulicher<br />

Gegebenheiten <strong>in</strong> Deutschland (Magdeburg), den Niederlanden<br />

(Nijmegen) und Estland (Tall<strong>in</strong>) analysiert. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Professor der rumänischen<br />

Partneruniversität, Dr. J. Daf<strong>in</strong>oiu, wurde anschließend e<strong>in</strong><br />

generalisierter Interviewleitfaden mit neun Fragen konzipiert,<br />

der als Grundlage <strong>für</strong> die zweite Phase, der Befragung<br />

von Betroffenen <strong>in</strong> verschiedenen Ländern, diente.<br />

Die externen Forschungssem<strong>in</strong>are hierzu wurden <strong>in</strong> Iasi<br />

(Rumänien), Brno (Tschechien) und Zaporizhzhya (Ukra<strong>in</strong>e)<br />

umgesetzt.<br />

E<strong>in</strong> Anliegen der Projektteilnehmer war es weiterh<strong>in</strong>, auch<br />

die Öffentlichkeit über Fortschritte und Ergebnisse zu<br />

<strong>in</strong>formieren. So entstanden neben e<strong>in</strong>er ausführlichen<br />

Dokumentation, die auch drei Diplomarbeiten enthält,<br />

e<strong>in</strong>e große Menge Bild und Filmmaterial. Die gesammelten<br />

Ergebnisse wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 1200 Seiten starken<br />

Bericht auf DVD veröffentlicht.


Fünf Jahre Lyrik-TV – der Abschied naht<br />

24 treffpunkt campus<br />

januar <strong>2007</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Sie hätte so schön werden können. Die achte und leider letzte<br />

Premiere von Lyrik-TV am 18. Januar. Doch Sturmtief „Kyrill”<br />

sorgte <strong>in</strong> weiten Teilen Magdeburgs <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en stundenlangen<br />

Stromausfall. Ohne Strom ke<strong>in</strong> Film.<br />

Lyrik-TV? Studierende des Studiengangs Journalistik/Medienmanagement<br />

verfilmen seit fast fünf Jahren zusammen mit<br />

dem Berl<strong>in</strong>er Filmemacher und Künstler Gerd Conradt Lyrik. Es<br />

entstanden <strong>in</strong>sgesamt acht Folgen dieses ungewöhnlichen TV-<br />

Magaz<strong>in</strong>s. Mit viel Fantasie wurden Gedichte von Rilke, Jandl,<br />

Goethe, Loriot, Heym und Schwitters verfilmt. <strong>Dabei</strong> wurde das<br />

t reffpunkt campus<br />

Herausgeber: Der Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)<br />

ISSN 1614-8770<br />

Redaktion: Norbert Doktor (verantwortlich), Bastian Ehl, Joanna Jambor, Steffen Wilhelmi<br />

Layout und Satz: Alexander Bernste<strong>in</strong> (Konzept), Bastian Ehl, Norbert Doktor<br />

Druck: Stelzig Druck<br />

Auflage: 2.000<br />

Titelfoto: Bastian Ehl<br />

Für namentlich gekennzeichnete Beiträge s<strong>in</strong>d die Autoren verantwortlich. Diese Beiträge geben<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt die Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich die Redaktion vor.<br />

Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) – Pressestelle<br />

Breitscheidstraße 2, 39114 Magdeburg<br />

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bastian ehl<br />

Gedicht jeweils passend zum Motto der Sendung ausgewählt.<br />

Neben Utopie, Kreis, DaDaismus und Witz nahm sich das Team<br />

auch des <strong>in</strong> Deutschland immer noch schwierigen Themas<br />

“Heimat” an. Die achte und letzte Ausgabe wirft e<strong>in</strong>en Blick<br />

zurück und lässt Macher und Fans die letzten Jahre noch e<strong>in</strong>mal<br />

Revue passieren. Das große F<strong>in</strong>ale bildet die Verfilmung<br />

von Hesses Gedicht „Stufen”.<br />

Neuer Premierenterm<strong>in</strong>:<br />

1. Februar <strong>2007</strong> // 20.00 Uhr // Oli-K<strong>in</strong>o<br />

Offizieller Förderer:<br />

bastian ehl<br />

bastian ehl<br />

Redaktionsschluss <strong>für</strong> die<br />

nächste Ausgabe: 8. März <strong>2007</strong>

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