treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal
treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal
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<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
Informationen und Meinungen<br />
Kein Ende der Debatten<br />
Bildung ist die Überlebensfrage der Gesellschaft<br />
Jordanische Absichten<br />
Minister für Erziehung und <strong>Hochschule</strong>n informierten sich in <strong>Magdeburg</strong><br />
Bey mir bistu sheyn<br />
Barfüßige Klezmer-Musik mit den Sheynen Meydlach<br />
Januar 2004<br />
Nummer 25
2 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
Editorial<br />
Alles wir besser<br />
Lange war unser roter Nachbarplanet der Erde nicht so nah<br />
wie im abgelaufenen Jahr und schon scheint er allerlei neue<br />
Ideen ausgelöst zu haben, deren Veröffentlichung seither<br />
Schlag auf Schlag stattfindet. Eine oder mehrere Eliteunis in<br />
Deutschland und baldige Reisemöglichkeiten zu Mond und<br />
Mars wurden angekündigt, um hier nur die bedeutendsten<br />
Vorschläge zu nennen. Das Jahr der Innovationen liegt vor<br />
uns, sagt uns folgerichtig die Politik.<br />
In einem solchen Großjahr der Erneuerung kann selbstverständlich<br />
die <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) nicht<br />
ruhig bleiben. Wer sich auskennt, weiß freilich, dass auch<br />
die vergangenen 12 Monate nicht eben bewegungsarm<br />
waren. Dazu passend soll im aktuellen Heft der Beweis<br />
geführt werden, dass nicht nur in den Laborhallen der Chemie-<br />
und Pharmatechnik, auf dem Campus und zudem auf<br />
den Straßen und Plätzen der Stadt reges Treiben verursacht<br />
werden konnte – mittlerweile hat mindestens ein Absolvent<br />
seine Tätigkeiten sogar bis nach Shanghai (S. 12) ausgeweitet.<br />
So lange den normal Reisenden nur die Erde zur Verfügung<br />
steht, dürfen wir uns auf jeden Fall über viele weitere<br />
Begegnungen mit Menschen aus aller Herren Länder freuen.<br />
<strong>Magdeburg</strong> und <strong>Stendal</strong> ziehen immer mehr ausländische<br />
Studierende an, was der Redaktion Anlass genug war,<br />
den Ausländerbeauftragten der <strong>Hochschule</strong> zu befragen (S.<br />
9), der vor vielen Jahren aus Spanien zu uns gekommen ist.<br />
Bei so viel Mobilität allerorten ist es jedoch gut zu wissen,<br />
dass einige Dinge bleiben wo sie sind. Manche Bäume auf<br />
dem Campus zum Beispiel, die von wenig innovativen Fällungen<br />
bedroht waren, dürfen weiter in den Himmel wachsen,<br />
was dazu führt, dass in dieser Ausgabe die ersten Vorstellungen<br />
der selteneren Exemplare erfolgen (S. 10). Und<br />
zwischen Bäumen und Laborhallen werden in Kürze Kunstwerke<br />
stehen,die dem Campus – um in der Sprache der<br />
Zeit zu bleiben – ein innovatives Gepräge geben sollen (S.<br />
10).<br />
Über mehrere Verbesserungen im Servicebereich berichten<br />
wir auf der vorletzten Seite. E-Mails können jetzt von jedem<br />
technisch hinreichend ausgerüsteten Ort der Welt abgerufen<br />
werden, auch wenn man Nutzer einer Hochschuladresse<br />
ist. Wer nicht mobil genug ist, um das Angebot von Moskau<br />
oder Melbourne aus zu testen, sollte einfach auf die Info-<br />
Terminals zurückgreifen, die es in jedem Haus gibt.<br />
Und was es mit der Neuerung um die Chiffre „zwanzigeins“<br />
auf sich hat, wird im Volltreffer aufgedeckt. Feine<br />
Zeiten kommen da auf uns zu.Aber manchem Zeitgenossen,<br />
dem man bislang nur eine Fahrt zum Mond gegönnt<br />
hat, kann man ja demnächst eine bis zum Mars wünschen,<br />
was immerhin die Neuschöpfung einer Redewendung hervorbringen<br />
sollte. Hauptsache Innovation, meint<br />
Norbert Doktor<br />
Inhalt<br />
Titelthema<br />
Hochschulstrukturdebatte<br />
Der Rektor über aktuelle Probleme .................................. 3<br />
Von Frühaufstehern und späteren Erscheinungen............ 4<br />
Heilpädagogik open-air /<br />
Ist die Operation schmerzhaft,Herr Bruchholz? .............. 6<br />
Kleine Protestchronik ...................................................... 7<br />
German-Jordanien University geplant<br />
Zwei Minister besuchten die <strong>Hochschule</strong>......................... 8<br />
Interview mit Prof. Dr. Carlos Melches,<br />
Ausländerbeauftragter der <strong>Hochschule</strong>............................ 9<br />
Unter Ulmen und Holzäpfeln ......................................... 10<br />
Erster Bachelor für Angewandte<br />
Gesundheitswissenschaften / IHK-Preis für<br />
Chemie/Pharmatechnik-Absolventin ............................. 11<br />
Absolvent baut am Transrapid in Shanghai mit .............. 12<br />
Machinenbaustudenten besichtigen Symacon .............. 13<br />
VW-Ingenieure aus China an der <strong>Hochschule</strong> /<br />
Vom Schuhputzer zum Designpreisträger ......................14<br />
Die kleinen besonderen Gäste im Spielhaus /<br />
Netzwerk „Gesunde Unternehmen“ ............................. 15<br />
Rollstuhlselbsterfahrung:<br />
Mauern niederreißen! Barrieren überwinden! ...............16<br />
European Bachelor of Inclusion auf Kiel gelegt .............. 17<br />
Forschungsprojekt Gruppenauseinandersetzungen:<br />
„macht Spaß! ...ja,och mal Stress!“ ............................. 18<br />
Fulbright Reisestidpendien für die USA /<br />
In die Wirtschaft mit regio.start ..................................... 19<br />
<strong>Hochschule</strong> ist Basketballmeister /<br />
Gemeinsam studieren,gemeinsam feiern ...................... 20<br />
„Bey mir bistu sheyn!“<br />
Klezmer-Musik mit den Sheynen Meydlach ................... 21<br />
Der Volltreffer / <strong>Magdeburg</strong>er Reihe Band 12 /<br />
Chinesische Hochschulplaner auf dem Campus ............. 22<br />
E-Mails über Info-Terminals abrufbar / Neuer<br />
E-Mail-zugang mit Webmail / WebUni ist online ............20<br />
Neuer Messestand der <strong>Hochschule</strong> /<br />
Tage der offenen Hochschultüren /<br />
Impressum..................................................................... 24
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
liebe Studierende,<br />
von allen Seiten die guten Wünsche für das neue Jahr, aber<br />
die Sorgen, insbesondere um den Bestand der <strong>Hochschule</strong>,<br />
sind dieselben geblieben. Nachdem die <strong>Hochschule</strong>n des<br />
Landes vom Kultusministerium aufgefordert waren,noch vor<br />
Weihnachten Struktur- und Entwicklungspläne einzureichen,<br />
die die Vorschläge der Landesregierung zur Hochschulstrukturplanung<br />
aufgreifen bzw.Alternativen aufzeigen sollten,ist<br />
das Kultusministerium nun entschlossen, die Umsetzung der<br />
vorgesehenen Maßnahmen zeitnah durchzuziehen. Dabei<br />
wird immer mehr deutlich, dass die <strong>Hochschule</strong>n des Landes<br />
sehr unterschiedlich behandelt werden – weniger, was das<br />
Einsparpotential betrifft, sonder eher bezogen auf die strukturellen<br />
Eingriffe. Für unsere <strong>Hochschule</strong> stellt sich dieses<br />
besonders gravierend dar, da neben den Bereichen Chemie /<br />
Pharmatechnik und Architektur, die in <strong>Magdeburg</strong> geschlossen<br />
bzw. nach Anhalt verlagert werden sollen,der Auf- bzw.<br />
Ausbau von <strong>Stendal</strong> durch Umschichtung von Ressourcen<br />
und Studienangeboten aus <strong>Magdeburg</strong> bewerkstelligt werden<br />
soll.<br />
Um es deutlich zu sagen: Die <strong>Hochschule</strong> hat sich eindeutig<br />
zu ihrem zweiten Standort bekannt, und sie tut dies auch<br />
g e g e n w ä r t i g . Aber das ursprünglich auf Selbständigke i t<br />
angelegte Projekt „Fachhochschule Altmark“ wurde im Jahr<br />
1999 als zweiter Standort der damaligen Fachhochschule<br />
<strong>Magdeburg</strong> zugeordnet. Dies war erst einmal eine organisatorische<br />
Maßnahme, die durch eine Grundordnungsänderung<br />
abgesichert wurde. Dies berührte nicht die Tatsache,<br />
dass <strong>Stendal</strong> weiterhin ein Projekt der <strong>Hochschule</strong>ntwikklungsplanung<br />
des Landes ist.Dass der Standort <strong>Stendal</strong> von<br />
der vorherigen und erneut von der jetzigen Regierung in Frage<br />
gestellt wurde, führte dazu,dass der personelle Aufwuchs<br />
des Lehrkörpers weit hinter dem Bedarf zurückblieb. Dieses<br />
Defizit heute der <strong>Hochschule</strong> insgesamt anzulasten, i s t<br />
unredlich, da hierfür die begrenzte Haushaltszuweisung und<br />
die Berufungspolitik des Landes verantwortlich sind. Dieses<br />
Defizit heute allein zu Lasten unserer <strong>Hochschule</strong> und somit<br />
des Standorts <strong>Magdeburg</strong> auszugleichen, ist unzumutbar.<br />
Wie gesagt:Die <strong>Hochschule</strong> hält die Entscheidung für richtig,<br />
den Standort <strong>Stendal</strong> aus struktur- und regionalpolitischen<br />
Gründen nicht aufzugeben, sondern inhaltlich zu profilieren<br />
und entsprechend auszubauen. Aber dieser Ausbau ist Aufgabe<br />
des Landes bzw. der <strong>Hochschule</strong>n des Landes insgesamt<br />
und nicht nur der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH).<br />
Dass es die Hochschulpolitik des Landes schafft, die Zwietracht<br />
auch in die <strong>Hochschule</strong>n selbst hineinzutragen, ist<br />
bedauerlich.Sicherlich bleibt es nicht aus, dass sich durch die<br />
angedrohten Maßnahmen viel Ärger anstaut und sich Moti-<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 3<br />
januar 2004<br />
<strong>Stendal</strong>s Ausbau ist Teil der <strong>Hochschule</strong>ntwicklungsplanung<br />
des Landes<br />
Haushaltszuweisung und Berufungspolitik hat das Land zu verantworten<br />
Dem stimmen fast alle zu.Aber was folgt?<br />
vationsverlust breit macht. Trotzdem sollten wir erkennen,<br />
dass wir alle „Getriebene“ in diesem Prozess sind und jenen,<br />
die alternative Vorschläge zu denen der Landesregierung in<br />
die Debatte einbringen, konzedieren, dass sie nur eines im<br />
Sinn haben, nämlich den Schaden für die <strong>Hochschule</strong> so<br />
gering wie möglich zu halten.<br />
Ich glaube, wenn wir uns hierum bemühen, trägt das zur<br />
inneren Stärkung der <strong>Hochschule</strong> bei,die wir dringend benötigen,<br />
um den Angriffen auf die Autonomie der <strong>Hochschule</strong><br />
und ihren Bestand zu begegnen. Insofern möchte ich allen<br />
Hochschulangehörigen doch noch ein gesundes neues Jahr<br />
wünschen und dies verbinden mit der Hoffnung, dass wir<br />
solidarisch, kreativ, aber auch kämpferisch die vor uns liegenden<br />
Probleme bewältigen.<br />
Prof. Dr. A. Geiger<br />
Über den Besuch der beiden jordanischen Minister für Erziehung,<br />
Dr. Khalid Touqan,und <strong>Hochschule</strong>n, Dr. Issam Zabalawi<br />
(rechts), berichten wir auf S. 8.
4 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
Von Frühaufstehern und spät<br />
Rückblick auf die Demonstration im November / Beochbachtungen zwischen Olvenstedterplatz und<br />
Viel Straßentheater: Studenten als Minister und Krankenschwester bei der Schluckimpfung von Minister Olbertz.<br />
Voller Skepsis fahre ich an einem frühen Spätherbstmorgen<br />
mit der Straßenbahn zu einer Demo, die zu einer seltsamen<br />
Zeit stattfinden soll:<br />
8 Uhr - zu einer Zeit, zu der Jugendliche nur außer Haus<br />
gehen, wenn sie es aufgrund von Schul- oder Berufsausbildung<br />
müssen; 8 Uhr - zu einer Zeit,die auch viele Studenten<br />
im Blick haben, wenn sie Seminare aus- und vor allem<br />
abwählen;8 Uhr - zu einer Zeit,zu der die Straßenbahn nach<br />
Schülern, Arbeitern und kleineren Angestellen wieder und<br />
vor Studenten,höheren Angestellten und Beamten noch leer<br />
ist; 8 Uhr - zu einer Zeit, zu der also kaum jemand auf der<br />
Straße ist und niemand gern „vor die Tür gejagt“ werden<br />
möchte. Aber zu einer Zeit, zu der Landespolitiker auf die<br />
Straße gehen. Zuerst mit dem Auto in Richtung <strong>Magdeburg</strong>,<br />
und dann vom Auto zu Fuß in den Landtag - zur ersten Anhörung<br />
des Gesetzes zur Hochschulstrukturreform. D i e s e<br />
Damen und Herren haben massive Eingriffe im Bereich der<br />
Bildung geplant und sind vom Sparwut-Virus infiziert. Da<br />
heißt es: „Nicht zu spät kommen.“<br />
Angekommen auf dem Olvenstedter Platz treffe ich mehrere<br />
hundert, der ernsten Situation angemessen meist<br />
schwarz gekleidete Damen und Herren, bis jetzt fast ausschließlich<br />
jugendlicher Natur. Studenten mit Pauken, Rasseln<br />
und Trillerpfeifen. Mit dem Pink-Floyd-Klassiker „we<br />
don’t need no education“ aus dem Lautsprecherwagen setzt<br />
sich die Demo in Gang. Schnellen Schritts eilen die Teilnehmer<br />
durch Stadtfeld. Am Bahnhof gerät der ganze Zug ins<br />
Stocken, weil kurze Zeit später noch Studenten von anderen<br />
<strong>Hochschule</strong>n des Landes dazustoßen wollen.Wir stehen und<br />
blockieren damit einen der Verkehrsknotenpunkte der Stadt:<br />
die Ecke Bahnhofsvorplatz/ Ernst-Reuter-Allee, über die ein<br />
Großteil des Auto- und Straßenbahnverkehrs der Stadt fließt.<br />
Vielleicht steigt ja noch jemand aus und solidarisiert sich?<br />
Oder wird erst einmal aufmerksam. Doch die Straßenbahnen,die<br />
wir durch unser Stehen blockieren,sind zum großen<br />
Teil auch jetzt noch leer. 8.30 Uhr ist anscheinend eine noch<br />
intimere Zeit als 8 Uhr.<br />
Mit der Weiterbewegung des Zuges Richtung Domplatz<br />
und damit Landtag wächst nicht nur die Zahl der demonstrierenden<br />
Studenten,auch die mitlaufenden Hochschulmitarbeiter<br />
werden mehr (drei waren es am Olvenstedter Platz).<br />
Jeder wird mit Handschlag begrüßt. Studentische Hände<br />
haben vieles vorbereitet. Eine große Menge von Plakaten<br />
verkündet den Protest gegen die Kürzungen im Bildungsbereich:„Spart<br />
die Bildung nicht kaputt“ und „Sachsen-Anhalt<br />
ist Spitze:Arbeitslosigkeit 20%,Bildungslosigkeit wachsend,<br />
Zukunftslosigkeit massenhaft“.„Ohne uns kein Aufschwung<br />
Ost“, haben die Studenten geschrieben. Und: „Ihr seid die<br />
Henker der Bildung". Vorbei an der alten Landeszentralbank<br />
auf dem Domplatz angekommen, verkündet ein großes<br />
Transparent auf einer kleinen Bühne: „,Mehr Bildung’ -<br />
nominiert zum Wahlversprecher des Jahres 2002.Wir sagen:<br />
Machen, machen, machen, Herr Olbertz!“ Gegenüber, vor<br />
dem Landtag ist der Platz zugeparkt und mit hohen Sandhaufen<br />
zugeschüttet. Sicher irgendein öffentlicher Bauauft<br />
r a g . Eine andere kleinere Demonstration verschiedener<br />
Fraueninitiativen auf dem Domplatz geht fast im Trommelund<br />
Trillerpfeifenkonzert der anrückenden Studenten unter.<br />
Doch auch sie bekommen Rederecht.Die Demo geht zusammen<br />
weiter. Und mit weiteren hinzukommenden Hochschulmitarbeitern.<br />
Der Platz ist jugendlich dominiert.<br />
9 Uhr. Vor dem Landtag haben sich verschiedene Krankenschwestern<br />
eingefunden, die mit Hilfe ihres Chefarztes Dr.<br />
Tom etwas gegen den Sparwut-Virus der Landesregierung in<br />
Sachen Bildung tun wollen: eine Schluckimpfung verabreichen.<br />
Alle anreisenden Politiker, deren Zeit jetzt tatsächlich
äteren Erscheinungen<br />
Domplatz in <strong>Magdeburg</strong> am 20. November um 8 Uhr in der Frühe<br />
zu sein scheint, bekommen nebst Forderungs-Handzettel ein<br />
Zuckerstück mit roter Flüssigkeit gereicht.Einige nehmen es,<br />
andere – bekanntermaßen Infizierte – verweigern die<br />
Behandlung.Und es kommen ihrer viele: Minister Karl-Heinz<br />
Daehre (CDU),Willi Polte (SPD), Wulf Gallert (PDS) und Minister<br />
Gerry Kley (FDP). Letzterer wird fälschlicherweise mit<br />
„Guten Morgen, Herr Olbertz!“ von einem Demonstrationssprecher<br />
begrüßt. Freundlich lächelnd eilt Kley an den medizinischen<br />
Angeboten vorbei. Er ist ja ein anderer.<br />
Zwischen der Masse der Studenten und den ankommenden<br />
Landespolitikern befindet sich eine Straße mit vielen<br />
am Rande parkenden Autos: größere BMWs und Audis mit<br />
sachsen-anhaltischen Kennzeichen. Immer öfters müssen<br />
Studenten zur Seite gehen, wird auf der Straße von der Polizei<br />
ein Baufahrzeug durchgewinkt. Sicher auch irgendein<br />
öffentlicher Bauauftrag. Eine Gruppe Studenten neben mir<br />
unterhält sich darüber, dass soeben die Bildzeitung da war<br />
und diverse Fotos von den verkleideten Studenten gemacht<br />
hat. Tenor: „Hätten die Damen, wie auch mal geplant, ein<br />
freieres Dekolleté gezeigt, wären wir sicher über die <strong>Magdeburg</strong>er<br />
Seite der Bild hinaus gekommen“. „Medien wollen<br />
Erotik“,vielleicht auch deshalb die Anwesenheit der Studentinnen<br />
des Faches Gebärdensprachendolmetschen, d i e<br />
gestenreich manche inhaltsarme Rede auf der anschließenden<br />
Kundgebung übersetzen.<br />
Vier mit schwarzen Roben bekleidete männliche Studenten,<br />
die in einem Sarg die Bildung zu Grabe tragen, sind<br />
mit Blick auch auf die jugendlich erotischen Superstars der<br />
Landesregierung sehr treffend ausgewählt worden. Die Riege<br />
der jungen schönen Herren der sachsen-anhaltischen Landespolitik<br />
ist gut wiedergegeben: Kley, Olbertz und Paque.<br />
Einzig für Ministerpräsident Böhmer hätte man doch lieber<br />
statt des großgewachsenen schlanken jungen Darstellers mit<br />
fülligem schwarzen Haar einen anderen Studenten auswählen<br />
sollen. Aber insgesamt: Klassisch gegenderter Habitus,<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 5<br />
januar 2004<br />
die Männer in Schwarz und die Frauen in Weiß. Oder auch in<br />
Schwarz ...es ist ja ein Trauer-Spiel. Da sag einer, diese Studenten<br />
bräuchten mehr Bildung.<br />
„ We dont need no education“ wird noch einmal<br />
gespielt. Der Kultusminister und Fachvertreter aller Fraktionen<br />
erscheinen. Als 10 Uhr die Reden der Kundgebung<br />
beginnen, sind sie alle da: Zeitungsleute, Radioleute, Fernsehleute.<br />
Stars mobilisieren Medien. Ein sachsen-anhaltischer<br />
Hochschulrektor beginnt den Redereigen. Er braucht<br />
rund 55 Sekunden seiner 5 Minuten Redezeit dafür, zu erklären,dass<br />
er sich kurz fassen müsse. Aber: „Hier wird ja heute<br />
keiner unterbrochen“. Leider fängt direkt mit den Reden<br />
auch eine Betonfräse kurz hinter der Bühne an den Fundamenten<br />
der Kaiserpfalz an zu arbeiten.Die schon sehr leisen<br />
Reden werden fast übertönt. Ein öffentlicher Auftrag halt.<br />
Aber es wird keiner unterbrochen.<br />
Ein Student aus der Vorbereitungsgruppe ist froh<br />
darüber, dass so viele gekommen sind. Und dass sich auch<br />
schon in der Vorbereitung bemerkenswert viele für die Mitarbeit<br />
mobilisieren ließen. Er selbst war viele Tage lang über<br />
12 Stunden pro Tag in Sachen Demo auf den Beinen. „Aber<br />
es tut gut, wenn man sieht, dass man was bewegen kann.<br />
Dass man Leute bewegen kann.Auch wenn es nachher vielleicht<br />
nichts bringt“.<br />
Die Reden laufen. Und eine ganze Anzahl weiterer Hochschulmitarbeiter<br />
betreten erst jetzt den Domplatz. „Privat<br />
hier oder Dienstgang?“ frage ich. „Dienstgang“, bekomme<br />
ich zur Antwort.Wie heißt es doch: „Wer zu spät kommt,den<br />
bestraft...?“ Die zukünftige Hochschulstruktur. Noch ein mir<br />
bekannter Mitarbeiter erscheint. Er war früh am Olvenstedter<br />
Platz mit der Straßenbahn vorbeigefahren: „Ich hab’ ja<br />
keinen gesehen, den ich kenne“. Ein Frühaufsteher also.<br />
Peter-Georg Albrecht<br />
„Ein öffentlicher Auftrag halt.Aber es wird keiner unterbrochen.“: Genug Kies ist vorhanden, aber das Geld fehlt.
6 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
Eine kleine Protestchronik<br />
Studentische Aktionen im Rückblick<br />
Im November erlebte Sachsen-Anhalt laut Presseberichten<br />
die größten studentischen Demonstrationen in der Geschichte<br />
der Landes. Insgesamt gingen am 20. November in Mag -<br />
deburg und Halle gleichzeitig ca. 8.000 Studenten auf die<br />
Straße, um gegen die Kürzungen der Hochschulhaushalte,<br />
gegen die Schließung von Fachbereichen und Studiengängen<br />
und gegen die Einführung von Studiengebühren zu protestieren.Die<br />
Proteste beschränkten sich aber nicht nur auf das<br />
Ritual der Großdemonstrationen. Wie im gesamten Bundesgebiet<br />
haben auch die <strong>Magdeburg</strong>er Studenten ihren Protesten<br />
durch medien- und öffentlichkeitswirksame Aktionen<br />
Nachdruck verliehen.<br />
Öffentliche Vorlesung der Heilpädagogik<br />
Um gegen die drohende Verlegung des Studiengangs Heilpädagogik<br />
und Rehabilitation nach <strong>Stendal</strong> zu protestieren<br />
und darauf aufmerksam zu machen, was für den Standort<br />
<strong>Magdeburg</strong> auf dem Spiel steht, veranstalteten die Studenten<br />
kurzerhand eine öffentliche Vorlesung in der Innenstadt.<br />
Dem Aufruf auf einer Vollversammlung des Studiengangs<br />
folgten über 200 Studenten, Professoren und <strong>Magdeburg</strong>er<br />
Bürger. Mit Klappstühlen,Tontechnik und Transparenten ausgerüstet,<br />
zogen die Studenten am 19. November vor die<br />
McDonald's-Filiale. Zu den Rednern gehörte an diesem Vormittag<br />
u. a. der Behindertenbeauftragte der Stadt, Hans-<br />
Peter Pischner, der darauf hinwies, „dass die Heilpädagogik-<br />
Studenten für <strong>Magdeburg</strong> unverzichtbar sind.“<br />
Tom Bruchholz (rechts) beteiligte sich zusammen mit neun<br />
studentischen „Krankenschwestern“ während der Demon -<br />
stration vom 20. November an der Aktion „Schluckimp -<br />
fung gegen den Sparvirus“.<br />
„Vor und während der Demonstration haben wir Studenten<br />
der <strong>Hochschule</strong> mit einer Medienaktion vor dem Landtag<br />
auf die akute Lage der geplanten Hochschulkürzungen<br />
aufmerksam gemacht.Als ,Dr. TomB mit seinen neun liebreizenden<br />
Schwestern’ haben wir den Abgeordneten des<br />
Landtags eine symbolische Schluckimpfung gegen den<br />
Sparwut-Virus verabreicht. Zusätzlich zur Impfung bekam<br />
Dr. Marco Tullner von Schwester Tina und mir einen Stapel<br />
von Postkarten mit Unterschriften gegen die Kürzungsmaßnahmen<br />
überreicht.Aber nicht alle Abgeordneten reagierten<br />
so fair wie Herr Tullner. Einige CDU-Frauen weigerten<br />
sich strikt gegen die ,Impfung’ und haben sich furchtbar<br />
echauffiert. Sie meinten, das Gesetz sei doch noch gar<br />
nicht beschlossen, wir wären doch nicht ganz richtig im<br />
Kopf. Ein anderer Abgeordneter sagte, dass es zwar schön<br />
ist, was wir hier machen, aber letztendlich entscheidet ja<br />
ohnehin das Parlament. Da wurde im Unterton schon sehr<br />
d e u t l i c h , dass das Demokratieverständnis bei einigen<br />
Landtagsmitgliedern nicht sehr ausprägt ist.“<br />
Heilpädagogik in der <strong>Magdeburg</strong>er Innenstadt.<br />
Nur einen Tag später war die <strong>Magdeburg</strong>er Innenstadt und<br />
der Domplatz wieder zur Demonstrationsroute gegen die Bildungspolitik<br />
der Landesregierung umfunktioniert worden.<br />
Unter Motto "Die Bildung wird gestorben", angeführt von<br />
vier studentisch-ministerialen Sargträgern, setzte sich der<br />
Demonstrationszug vom Olvenstedter Platz in Richtung<br />
Domplatz in Bewegung. (siehe Seite 6).<br />
Auch im Vorfeld der Demonstration auf dem Domplatz am<br />
20. November konfrontierten Studenten der <strong>Hochschule</strong> die<br />
Landtagsabgeordneten mit ihren Protesten gegen die Bildungspolitik.Mit<br />
einer symbolischen Schluckimpfung gegen<br />
den "Sparvirus" sollten die Entscheidungsträger des Parlaments<br />
im positiven Sinne fit gemacht werden: Ein Chefarzt<br />
und neun Krankenschwestern,stellvertretend für die Fachbereiche<br />
der <strong>Hochschule</strong>, verteilten mit ein Placebo mit Sirup<br />
(Erdbeergeschmack auf Zuckerstückchen). Diese politisierte<br />
Ist die Operation gelungen, Herr Bruchholz?<br />
Marco Tullner (bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion),<br />
„Schwester“ Tina Zusemann und „Dr. TomB“ Tom<br />
Bruchholz (Fachschaftsrat Sozial- und Gesundheitswesen) vor<br />
dem <strong>Magdeburg</strong>er Landtag.
Version der Schluckimpfung wurde mit gemischten Gefühlen<br />
von den Volksvertretern aufgenommen.Während einige, wie<br />
z. B. Finanzminister Karl-Heinz Paqué und Kultusminister Jan-<br />
Hendrik Olbertz, bereitwillig die süße Medizin schluckten,<br />
empörten sich andere heftig über das Anliegen der Studenten.<br />
Bildungswache als Mahnung<br />
Unmittelbar vor dem Weihnachtsfest entschlossen sich die<br />
Studenten der Universität und der <strong>Hochschule</strong>, mit Mahnwachen<br />
auf die Kürzungsvorhaben der Landesregierung aufmerksam<br />
zu machen.Nachdem die Mahnwache der Uni-Studenten<br />
am 13.Dezember beendet war, schlugen vom 15. bis<br />
18. Dezember die Studenten der <strong>Hochschule</strong> auf dem Bahnhofsvorplatz<br />
ihre Zelte auf. Um der Öffentlichkeit ganz praktisch<br />
aufzuzeigen, welche Opfer das geplante neue Landeshochschulgesetz<br />
sowie die Kürzungen der Hochschulhaushalte<br />
fordern würden, wurde die Mahnwache mit zahlreichen<br />
öffentlichen Vorlesungen aus den Fachbereichen Sozialund<br />
Gesundheitswesen, Chemie / Pharmatechnik und Wasserwirtschaft<br />
verbunden.Den Abschluss dieser „Bildungswache“<br />
markierte eine pädagogische Premiere: Die Rektoren<br />
der beiden <strong>Magdeburg</strong>er <strong>Hochschule</strong>n und weitere Dozenten<br />
präsentierten in der Rasenmäher-Vorlesung im Zehn-Minuten-Takt<br />
akademisches Wissen kompakt und schnell und<br />
nicht ohne treffende Verweise auf die aktuelle Bildungspolitik.<br />
Damit griffen die Redner dem zukünftigen Bildungsszenario<br />
vor, in welchem mit dem Rasenmäher gekürzte <strong>Hochschule</strong>tats<br />
auch gekürzte Vorlesungszeiten zur Folge haben<br />
könnten.<br />
Weihnachtsfrieden zum Jahreswechsel<br />
Mit dem Ende der „Bildungswache“ kehrte auch, zumindest<br />
über die Feiertage und den Jahreswechsel, Ruhe in der studentischen<br />
Protestlandschaft ein. Diese wurde öffentlich<br />
durch den symbolischen Waffenstillstand vom 18. Dezember<br />
2003 eingeläutet.Flankiert von zwei Reitern als Geleitschutz<br />
überreichten studentische Vertreter der <strong>Hochschule</strong>n des<br />
Landes vor der Staatskanzlei das sogenannte „Waffenstillstandsprotokoll“<br />
an Vertreter der Landesregierung. Dieses<br />
Protokoll sah einen begrenzten „Weihnachtsfrieden“ bis<br />
zum 7. Januar diesen Jahres vor. Zitat: „Im neuen Jahr werden<br />
wir wieder auf die Straßen gehen, gegen die Kürzungen<br />
und die Einführungen von Studiengebühren protestieren und<br />
dabei offensiv das faire Gespräch mit Ihnen suchen.“ Im<br />
neuen Jahr, am 7. Januar um 12 Uhr mittags, wurde dieser<br />
Weihnachtsfrieden dann auch demonstrativ beendet.<br />
Unmittelbar vor dem Haupteingang des Landtages hängten<br />
Mitglieder des Studentenrats der <strong>Hochschule</strong> eine gekürzte<br />
Fassung des diskutierten neuen Hochschulgesetzes aus. Sie<br />
hatten den Entwurf symbolisch um 10 Prozent plus X gekürzt<br />
- in Anspielung auf die befürchteten Kürzungen im Hochschulhaushalt.<br />
Diese Kürzungen in Verbindung mit dem geplanten Hochschulgesetz<br />
veranlassten auch ca. 300 Studierende eine<br />
Woche später, den höchsten Punkt des Landes zu erklimmen.<br />
Unter dem Motto „Geht die Bildung runter, kommen wir<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 7<br />
januar 2004<br />
Uni-Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann halt seine Rasenmähervorlesung<br />
im Zelt vor dem Hauptbahnhof.<br />
rauf!“ hatte der Studentenrat der <strong>Hochschule</strong> Harz zur<br />
Demonstration auf dem Brocken aufgerufen. Bei eisiger Kälte<br />
und Schneeverwehungen von bis zu vier Metern Höhe<br />
erkämpften sich die Studenten, Professoren und Mitarbeiter<br />
aus Wernigerode, <strong>Magdeburg</strong> und Halle im wahrsten Sinne<br />
des Wortes den Weg an die Spitze. Mit der in der Geschichte<br />
des Brockens erst dritten Demonstration überhaupt, protestierten<br />
sie gemeinsam gegen die Bildungspolitik der Landesregierung.Da<br />
die <strong>Hochschule</strong>n angehalten sind, zusätzliche<br />
Einnahmen zu erwirtschaften, befürchtet Oliver Fricke,<br />
Sprecher der <strong>Hochschule</strong> Harz, „künftig für die Benutzung<br />
von Rechenzentren, Bibliotheken oder gar von Hörsälen<br />
bezahlen zu müssen“. augustus<br />
Dem Eis und den meterhohen Schneeverwehungen getrotzt:<br />
Studentensprecher Dave Gööck (Uni-<strong>Magdeburg</strong>) und Oliver<br />
Fricke (<strong>Hochschule</strong> Harz) in Schierke.
8 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
Nach Ministerbesuch:<br />
German-Jordanien University geplant<br />
Jordanische Minister für Erziehung und für <strong>Hochschule</strong>n besuchten potentiellen Partner<br />
Das Königreich Jordanien beabsichtigt, in Amman die German-Jordanian<br />
University (GJU) als Fachhochschule in<br />
Kooperation mit der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) zu<br />
errichten. Der Rektor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>,<br />
Prof. Dr. Andreas Geiger, und die Prorektorin, Prof. Dr. Petra<br />
Kurth, hatten diese Kooperation im Rahmen eines Experten-<br />
Prof. Dr. Bertram Wolf vom Fachbereich Chemie / Pharmatechnik<br />
referiert für die jordanischen Minister Dr. Khalid Touqan<br />
und Dr. Issam Zabalawi (rechts).<br />
besuchs in Amman im Oktober 2003 angeboten. Bereits<br />
während des damaligen Besuchs hatte der Königliche Hof,<br />
der in Jordanien als Motor und Schaltstelle einer raschen<br />
Modernisierung des Landes gilt, dem Projekt seine Förderung<br />
zugesagt. Rektor Geiger hatte im Rahmen der Gespräche<br />
die an der Gründung fachlich zuständigen jordanischen<br />
Minister zu einem Informationsbesuch nach Deutschland<br />
eingeladen.<br />
Vom 19. bis 21. Januar informierten sich daher die Minister<br />
für Erziehung, Dr. Thalid Touqan, und der Minister für <strong>Hochschule</strong>n,<br />
Dr. Isam Zabalawi, über das System der deutschen<br />
Fachhochschulen und die Perspektiven einer kontinuierlichen<br />
Hilfestellung für die GJU durch das deutsche Fachhochschul-<br />
System.Dazu fand am Dienstag ein Gespräch mit Bundesbildungsministerin<br />
Edelgard Bulmahn in Berlin statt. D e r<br />
Besuch wurde abgerundet durch mehrere Gespräche an der<br />
<strong>Hochschule</strong> in <strong>Magdeburg</strong>.Dort informierten der Rektor und<br />
Professoren aus verschiedenen Fachbereichen über die<br />
<strong>Hochschule</strong> und mögliche fachliche Anknüpfungspunkte. Die<br />
beiden jordanischen Minister führten Gespräche mit den<br />
Verantwortlichen für Pharmatechnik und Wasserwirtschaft.<br />
Der Prorektor für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer,<br />
Prof. Dr. Heribert Münch, machte die Gäste zudem<br />
mit den Forschungsstrukturen und -aktivitäten der <strong>Hochschule</strong><br />
vertraut.<br />
Die geplante German-Jordanian University soll<br />
• nach dem Typ der deutschen Fachhochschule in Form von<br />
Bachelor- und Masterprogrammen aufgebaut werden<br />
und arbeiten;<br />
• Studium,Angewandte Forschung und Wissenschaftliche<br />
Weiterbildung verbinden;<br />
• von der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) auf deutscher<br />
Seite verantwortet werden;<br />
• ausschließlich in Gestalt von Internationalen Studiengängen<br />
geführt werden, die eine längere Studien- / Praxisphase<br />
in Deutschland verbindlich festlegen;<br />
• das Studium der deutschen Sprache als wichtiges Element<br />
aller Studiengänge verankern;<br />
• durch die <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> mit dem<br />
gesamte Fachhochschulsystem in Sachsen-Anhalt und<br />
nach Bedarf in anderen Bundesländern vernetzt werden.<br />
Förderanträge werden bald gestellt<br />
Eine hochkarätige Gruppe von jordanischen Top-Industriellen<br />
erörtert derzeit in Amman das Fächerspektrum der ersten<br />
Aufbaustufe. Im Gespräch sind: Management-Studiengänge<br />
mit zahlreichen Spezialisierungen, To u r i s m u s w i r t s c h a f t ,<br />
Informatik, Pharmatechnik, Water Management u. v. m. In<br />
diesen Wochen wird sich in Amman das Gründungsteam bilden.<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> wird in den kommenden<br />
Wochen die erforderlichen Förderanträge beim<br />
Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) stellen.<br />
Erst vor wenigen Wochen hatten Bundeskanzler Gerhard<br />
Schröder und Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn<br />
in Kairo die German University Cairo (GUC) eröffnet. Die<br />
GUC wurde in enger Kooperation mit den Universitäten Ulm<br />
und Stuttgart aufgebaut.Beide Universitäten sind mitverantwortlich<br />
für den laufenden Studienbetrieb. Dieses Projekt des<br />
Exports deutscher Studienangebote ins Ausland hat im<br />
Nahen Osten große Aufmerksamkeit gefunden. Norbert Doktor
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 9<br />
„Menschlicher Kontakt ist mir wichtig“<br />
Im Gespräch mit dem Ausländerbeauftragten der <strong>Hochschule</strong>, Prof. Dr. Carlos Melches<br />
Herr Melches, Sie sind im vergangenen Semester<br />
zum A u s l ä n d e r b e a u f t ragten der <strong>Hochschule</strong> gewählt<br />
worden. Was sind ihre Aufgaben?<br />
Als Ausländerbeauftragter bin natürlich in erster Linie der<br />
Ansprechpartner für die ausländischen Studierenden und<br />
Dozenten der <strong>Hochschule</strong>. Ich persönlich halte mich selbst<br />
für "integriert", lebe seit nunmehr<br />
fast acht Jahren in Magd<br />
e b u r g . Aber genau deshalb<br />
verliert man schnell den Blick<br />
für die typischen "Anfangsschwierigkeiten"<br />
als Ausländer<br />
in einem fremden Land. Nicht<br />
nur als A u s l ä n d e r b e a u f t r a g t e r<br />
habe ich die Möglichkeit Studierenden<br />
und Kollegen zu helfen,<br />
von meinen Erfahrungen etwas<br />
abzugeben und somit einige<br />
Probleme relativieren. U n d<br />
natürlich gehören zu diesen Amt erst einmal auch<br />
Gesprächstermine mit meiner Vorgängerin Prof. Dr. Aila-Lena<br />
Matthies, mit Marita Sand vom Akademischen Auslandsamt,<br />
dem Welcome - Projekt usw.<br />
Wie sahen ihre Anfangsschwierigkeiten aus?<br />
Ich habe doch eine lange Zeit gebraucht,um mir ein Bild von<br />
<strong>Magdeburg</strong> zu machen, und es dauerte auch ein Weilchen<br />
bis "natürliche" Begegnungen mit <strong>Magdeburg</strong>ern entstanden.<br />
Aber dann habe ich gemerkt, dass in <strong>Magdeburg</strong> ein<br />
reges Interesse für Spanien und die spanische Kultur besteht.<br />
Die <strong>Magdeburg</strong>er sind vom Wesen her, vielleicht den Spaniern<br />
nicht ganz unähnlich - beide sind eher "handfeste"<br />
Naturen. Denn das andalusische Klischee vom leichten Spanien<br />
ist nicht landesweit gültig.<br />
Sind <strong>Magdeburg</strong>er demzufolge versteckte Spanier?<br />
Nein, es gibt natürlich schon Unterschiede. Hier wird meiner<br />
Meinung nach eher das Eigene, das Lokale betont.Aber dennoch<br />
finde ich, dass es eine gewisse Verbindung zwischen<br />
meiner Heimatstadt Madrid und <strong>Magdeburg</strong> gibt. Für Beide<br />
ist der Hauptstadtwert nicht - soweit ich sehe - das erste<br />
Identifikationssymbol. Sie sind eher auf eine selbstbewusste<br />
Art der Stadt verbunden. Und in beiden Städten sorgt die<br />
Identifikation über Kultur und Sport dafür, dass die Politik<br />
nicht immer nur das letzte Wort hat.<br />
Im Handball zählen beide Städte zur Weltspitze.<br />
Schwenkt das Sportlerherz dann auch mal zu Barcelona<br />
über?<br />
Barcelona und Madrid sind sehr unterschiedlich.Was Madrid<br />
angeht,habe ich immer mehr zum Fußball (Atlético) und zur<br />
Basketballmannschaft gehalten. Die Spiele sehe ich mir<br />
dann, wenn möglich,auch im Fernsehen an.<br />
januar 2004<br />
Seit Beginn des Wintersemesters ist Prof. Dr. Carlos Melches Ausländerbeauftragter der <strong>Hochschule</strong>. Nach<br />
dem Studium der Philosophie und lateinischen Philologie in Madrid und Köln führte ihn sein Weg über<br />
Trier, Luxemburg,Aachen und Ulm nach <strong>Magdeburg</strong>. Hier lebt er seit 1996 und ist Professor für spanische<br />
Sprache, Landeskunde und (Fach-)Übersetzen am Fachbereich Fachkommunikation.<br />
Prof.Dr. Carlos Melches.<br />
Was hat Sie dann trotzdem dazu bewegt nach <strong>Magdeburg</strong><br />
zu kommen?<br />
An der <strong>Hochschule</strong> war die Professur ausgeschrieben.Es zog<br />
sich zwar ein wenig hin, bis ich die Professur antreten konnte,<br />
aber das ist ja leider schon fast so üblich. Zuvor habe ich<br />
schon einige Jahre in Deutschland gelebt und an verschiedenen<br />
Universitäten gelehrt. Inklusive eines Abstechers nach<br />
Luxemburg als Spanischlehrer für EU-Beamte. Der Bezug zu<br />
Deutschland ist mir aber indirekt schon in die Wiege gelegt.<br />
Meine Mutter ist Spanierin,mein Vater stammt aus Deutschland.Aufgewachsen<br />
bin ich aber wiederum sehr spanisch in<br />
Madrid. Das Interesse für Deutschland kam erst später mit<br />
dem Philosophie- und Altphilologiestudium.<br />
Sie sagten,dass es hier ein reges Interesse für Spanien<br />
gibt. Kann man von einer "Spanien-Szene" in<br />
<strong>Magdeburg</strong> sprechen?<br />
Bis auf die Feststellung, dass es spanische Restaurants gibt,<br />
kann ich das nicht so beurteilen.Die Entwicklung der Restaurants<br />
verfolge ich gern und besuche sie auch ab und zu<br />
wegen des Spanien-Stammtischs. Das ist ein ganz zwangloses<br />
Treffen, meist von Studenten und Dozenten, das einmal<br />
im Monat stattfindet. Der Stammtisch ist sehr beliebt aufgrund<br />
seiner angenehmen Atmosphäre. Die Leute verbindet<br />
die Sympathie für die spanische Kultur. Und das schließt<br />
natürlich niemanden aus - auch Leute, die kein Spanisch<br />
sprechen sind herzlich willkommen. Die Termine hängen<br />
übrigens im Fachbereich Fachkommunikation aus. Ich freue<br />
mich immer sehr darauf und fühle mich sehr wohl, da ich<br />
dort nicht unbedingt als Professor gesehen werde und ich<br />
auch die Studenten nicht nur als Studenten sehe. Vielleicht<br />
hat diese Sichtweise etwas mit der spanischen Mentalität zu<br />
tun.<br />
...die sich vielleicht wie folgt beschreiben lässt?<br />
In Spanien gibt es nicht so wie hier die strikte Trennung von<br />
Arbeit und Freizeit. Dort spielt die soziale Komponente eine<br />
sehr große Rolle. Das hat große Vorteile, weil das Arbeitsleben<br />
in Spanien nicht so verhasst ist. In Deutschland ist die<br />
Trennung zwischen beiden stärker. Und auch der Begriff<br />
"Kollege" ist nicht immer gleich ein soziales Gütesiegel.Der<br />
menschliche Kontakt ist mir sehr wichtig.<br />
Was möchten Sie als Ausländerbeauftragter der<br />
<strong>Hochschule</strong> erreichen?<br />
Ich beobachte, dass es hier ein sehr reges kulturelles Leben<br />
gibt - natürlich muss man auch Zeit haben,um dies zu genießen.Als<br />
Ausländerbeauftragter habe ich vielleicht die Möglichkeit,<br />
diesen kulturellen Aspekt für die ausländischen Studierenden<br />
und Kollegen in Zusammenarbeit mit den oben<br />
genannten Einrichtungen noch ein wenig mehr zu beleben.<br />
Das Interview führte Alexander Bernstein
10 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
Unter Ulmen und Holzäpfeln<br />
Von einem Beinahe-Kahlschlag und baumhistorischen Schätzen auf dem Campus<br />
Im November des vergangenen Jahres sah es fast so aus, als<br />
würde der Slogan der <strong>Hochschule</strong> „Studieren im Grünen“<br />
einen Teil seiner Berechtigung verlieren. Nach den heftigen<br />
Sommer- und Herbststürmen stand für zahlreiche Bäume auf<br />
dem Campus das Urteil schon so gut wie fest: Sie sollten<br />
gefällt werden, da sie laut einem externen Gutachten ein<br />
Ein Ulmenblatt und die Blüten. Letztere erscheinen überraschenderweise<br />
noch vor dem Austrieb der Ersteren.<br />
Gefährdung für Personen, Gebäude und Sachgegenstände<br />
darstellten. Das letztendlich doch nur vier der zwanzig Fällungs-Fälle<br />
mit der Kettensäge Bekanntschaft machen mussten,<br />
liegt laut Prof. Dr. Günther Wendt vom Fachbereich<br />
Sozial- und Gesundheitswesen „an der sehr sensiblen Sichtweise<br />
der <strong>Hochschule</strong> auf ihre Bäume.“ Günther Wendt,Leiter<br />
des Projekts Gesunder Campus, nahm mit Rektor Andreas<br />
Geiger, Baudezernent Detlef Lange und anderen an einer<br />
Begehung des Campus unter Führung von Prof. Dr. Volker<br />
Lüderitz vom Fachbereich Wasserwirtschaft teil. Die Zweifel<br />
am Gutachten des Umweltamtes wurden von Prof. Dr.<br />
Lüderitz, Landesvorsitzender des BUND, während der Begehung<br />
bestätigt. Viele, der als zu alt, zu krank oder zu kräftig<br />
eingestuften Bäume, stellten sich nicht als Gefahrengut,sondern<br />
als Pflegefälle im positiven Sinne heraus.<br />
„Wie bei älteren Menschen gibt es auch bei älteren Bäumen<br />
Mittel der therapeutischen Pflege“, erklärt Günther Wendt.<br />
Campuskunst<strong>campus</strong><br />
Ein Platz für Traumtänzer und andere Besonderheiten<br />
Elbauenparkbesucher werden kennen,was es demnächst auf<br />
dem Campus am Herrenkrug zu sehen geben wird: den<br />
Traumtänzer, den Disput zu dritt und Klangkörper Körperklänge.<br />
Durch die Vermittlung von Prof. Dr. Ulrich Wohlgemuth,<br />
Dekan des Fachbereiches Gestaltung / Industriedesign,<br />
kam es, dass die Schöpfer der Kunstwerke, Peter<br />
Michael Adler aus Briest und Egon Sellin aus <strong>Magdeburg</strong>,<br />
das Eigentum an ihren Werken an die <strong>Hochschule</strong> übertragen<br />
haben. Für alle drei Stücke wurden bereits geeignete Stand-<br />
Während des Rundgangs habe sich herausgestellt, dass viele<br />
Bäume nur eben diese Pflege erhalten müssen,um wieder<br />
fit zu werden. „Die Kettensäge wird leider immer viel zu<br />
schnell angeschmissen. Richtige Baumpflege wird leider<br />
kaum noch betrieben. Ein neuer Baum braucht aber mindestens<br />
25 bis 30 Jahre, um wieder als richtiger Baum angesehen<br />
zu werden.“<br />
Neben der sprichwörtlicher Rettung in letzter Sekunde für<br />
die „kranken“ Bäume, ergab sich noch eine weitere Überraschung.„Die<br />
Begehung brachte zum Vorschein,dass wir hier<br />
einige baumhistorische Vertreter haben“, erklärt Prof.<br />
Wendt. Unter den circa 50 Baumarten, die auf dem Campus<br />
wachsen, finden sich u.a.auch Exemplare der Ulme und des<br />
Holzapfels. Erstere ist zwar in Deutschland heimisch, aber<br />
aufgrund einer Anfang des 20. Jahrhunderts von Nordamerika<br />
eingeschleppten Krankheit fast nur noch als Jungbaum<br />
anzutreffen.Die „Ulmus spec.“ an der Nordseite von Haus 4<br />
zählt dagegen schon zum etwas älteren Baumsemester. Sie<br />
ist übrigens der einzige Baum in unseren Breitengraden,dessen<br />
Blüten und Früchte noch vor dem Laubaustrieb erscheinen.<br />
Auch der Holzpafel (Malus silvestris) ist kaum noch anzutreffen.Der<br />
Großvater der heutigen Kulturäpfel wurde durch<br />
Züchtung und Kultivierung zu einer Seltenheit.Seine zahlreichen<br />
kleinen Früchte sind übrigens erst nach dem ersten<br />
Frost genießbar. Zu bestaunen ist der Holzapfel beispielsweise<br />
auf der Wiese vor Haus 9. Bei soviel Vielfalt und Seltenheit<br />
auf dem Campus könnte sich Günther Wendt sehr<br />
gut vorstellen, diese pflanzlichen Unikate mehr ins Licht der<br />
Öffentlichkeit zu rücken: „Im Herrenkrug sind beispielweise<br />
sehr viele Bäume mit ihren Namen versehen. Warum sollten<br />
wir hier nicht auch auf unsere Schätze hinweisen?“<br />
Für jeden Baum, der letztendlich doch gefällt werden musste,<br />
wird übrigens umgehend ein neuer gepflanzt.Bis auf den<br />
Baumstumpf neben Haus 9: Dieser wurde von den Baumexperten<br />
nicht vergessen, sondern ist seit den Stürmen des<br />
letzten Jahres ein sehr lebendiges Totholzbiotop. augustus<br />
plätze auf dem Campus<br />
ausgesucht.Das nebenstehende<br />
Foto zeigt den<br />
Tr a u m t ä n z e r, einem typischen<br />
Novembertag trotzend,<br />
noch an seiner gegenwärtigen<br />
W i r k u n g sstätte<br />
im Elbauenpark.<br />
doc
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 11<br />
Bachelor für Absolventen der<br />
Angewandten Gesundheitswissenschaften<br />
Erster Bachelor of „Health Sciences“ übergeben / Nächste Einschreibungen im April<br />
Am vergangenen Samstag erhielten 33 Studierende an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) im feierlichen Rahmen<br />
ihre Bachelor-Urkunden.Erstmals wurde damit der berufsbegleitende<br />
Studiendurchgang mit dem Abschluss „Bachelor of<br />
Applied Health Sciences“ (B.Sc.) beendet. Die meisten Teilnehmer<br />
haben mit diesem Bachelor ihren ersten akademischen<br />
Abschluss erlangt. Studierende aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet hatten das Angebot der <strong>Hochschule</strong> angenommen.<br />
Rainer Baudermann aus Schwäbisch Hall, der am Samstag<br />
im Namen aller Absolventen die Dankesrede gehalten<br />
hat, hatte dabei den weitesten Weg.<br />
Studierende aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet haben Abschluss erlangt<br />
Der nächste Durchgang beginnt im April 2004.Interessenten<br />
können sich unter der Telefonnummer (0391) 886 43 42<br />
informieren. Bewerbungsschluss ist am 15. Januar 2004.<br />
Über das Internet (www.hs-magdeburg.de/studium) können<br />
die Anträge heruntergeladen werden. Das Studium dauert<br />
insgesamt sieben Semester. Der Studiengang ist akkreditiert,<br />
was bedeutet, dass er von einer unabhängigen Agentur<br />
erfolgreich überprüft worden ist. Norbert Doktor<br />
Am Donnerstag, 20. November<br />
2003, verleiht die Industrie- und<br />
Handelskammer <strong>Magdeburg</strong> den<br />
Forschungspreis 2003 an Yvonne<br />
Fa b e r, Absolventin der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH).<br />
Die Auszeichnug erhält die 24-<br />
Jährige für ihre Diplomarbeit<br />
zum Thema „Entwicklung einer<br />
gentechnischen Schnellidentifizierungsmethode<br />
für orale Keime“.Der<br />
Preis ist mit 1.500 Euro<br />
dotiert.<br />
Yvonne Faber hat eine molekularbiologische Methode zum<br />
Nachweis und zur Quantifizierung von oralen Keimen am<br />
Beispiel von Karies verursachenden Keimen entwickelt. Mit<br />
dieser ist es möglich, ganz spezifisch das Erbgut mehrerer<br />
oraler Keime in einer einzigen Reaktion zu identifizieren und<br />
zu quantifizieren. Dadurch werden die Grundlagen für die<br />
Entwicklung eines Speicheltests gelegt, mit dem kostengünstig,schnell<br />
und effizient die Besiedlung des Mundraums mit<br />
krankheitsverursachenden Bakterien und anderen Mikroorganismen<br />
erfasst werden kann. Dies stellt einen wichtigen<br />
januar 2004<br />
Prof. Dr. Hansheinz Kreuter (links) gratuliert dem ersten<br />
Absolventen Rainer Baudermann.<br />
IHK-Preis für schnelle Identifizierung oraler Keime<br />
IHK-Preis für Absolventin der Chemie / Pharmatechnik<br />
Yvonne Faber.<br />
Beitrag zur Abschätzung des individuellen Krankheitsrisikos<br />
(z.B. für Karies) und damit zu einer gezielten vorbeugenden<br />
Behandlung dar. Die Testentwicklung durch die Firma Vivotec<br />
Biomedical Technologies GmbH ist für das Jahr 2004 vorgesehen.<br />
Grundlagen für die Entwicklung eines<br />
Speicheltests machen es Karies schwerer<br />
Yvonne Faber kommt aus Springe bei Hannover, hat von<br />
Oktober 1999 bis September 2003 am Fachbereich Chemie /<br />
Pharmatechnik studiert und ihre Diplomarbeit mit „Sehr<br />
gut“ abgeschlossen. Dabei stellte sie fest, dass „das sehr<br />
gute und grundlegende Studium am Fachbereich Chemie /<br />
Pharmatechnik eine solide Basis zur Lösung der unterschiedlichsten<br />
Probleme darstellt.“ Die Diplomarbeit ist ein<br />
Produkt der guten Zusammenarbeit der Firma Vivotec Biomedical<br />
Technologies GmbH mit dem Fachbereich Chemie /<br />
Pharmatechnik der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH).Die<br />
Betreuung der Arbeit erfolgte durch Prof. Dr. Christiana<br />
Cordes seitens der <strong>Hochschule</strong> und durch Dr. Manfred Nilius,<br />
Geschäftsführer der Vivotec, sowie durch Herrn Dr. Florian,<br />
ebenfalls Vivotec. Norbert Doktor
12 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
Absolvent der <strong>Hochschule</strong> baut<br />
mit am Transrapid in Shanghai<br />
Stefan Wollny weiß die Bedingungen in <strong>Magdeburg</strong> zu schätzen<br />
Acht Minuten benötigt Stefan Wollny für die Fahrt vom Zentrum Shanghais bis zum internationalen Flughafen<br />
der Millionenstadt. Auf der 30 km langen Strecke erreicht der Transrapid, mit dem der <strong>Magdeburg</strong>er<br />
unterwegs ist,eine Spitzengeschwindigkeit von 431 km/h.Stefan Wollny arbeitet seit über einem Jahr<br />
daran, dass es planmäßig losgehen kann mit dem normalen Betrieb der ersten kommerziell genutzten<br />
Transrapid-Strecke der Welt.<br />
Stefan Wollny bei der Arbeit:Wie schafft man den Sprung von<br />
der Schulbank in ein Großprojekt?<br />
Als Mitarbeiter des Antriebsteams beschäftigt er sich mit der<br />
Inbetriebsetzung so genannter Rotorpositionsantennen. Mit<br />
Hilfe dieser Technik lässt sich die für die Motorregelung notwendige<br />
Position des Transrapids exakt bestimmen. Aber<br />
auch eine Vielzahl anderer Mess-,Prüf- und Optimierungsarbeiten<br />
in den beiden Unterwerken und entlang der Trasse<br />
gehören zu seinen Aufgaben.Das Antriebsteam ist außerdem<br />
für die Gewährleistung des reibungslosen Fa h r b e t r i e b s<br />
zuständig,der Anfang des Jahres zu Demonstrationszwecke<br />
begonnen hat.<br />
Aber nicht nur das High-Tech-Projekt fasziniert ihn: „auch<br />
die quirlige Boom-Metropole Shanghai an sich ist aufregend“,<br />
findet Wollny. Gigantische Hochhäuser, glitzernde<br />
Shopping Malls, das chinesische Straßenleben mit seinen<br />
Händlern und Märkten sowie die Begegnungen mit den Einheimischen<br />
sorgen für ein spannendes und abwechslungsreiches<br />
Leben. „Die Worte i-zhe-zou, zuo-guai, you-guai<br />
(geradeaus, links, rechts) waren schnell gelernt, so dass die<br />
Verständigung mit dem Taxifahrer bald kein Problem mehr<br />
war“, erinnert sich Stefan Wollny. Es habe auch nicht lange<br />
gedauert, bis er sich in den chinesischen Restaurants Gong<br />
Bao Ji Ding (Hühnchen mit Erdnüssen) oder iping bingde<br />
pijiou (ein kaltes Bier) bestellen konnte. Ansonsten sei Englisch<br />
die Hauptverständigungssprache schlechthin. Egal ob<br />
im beruflichen Umfeld oder im privaten Bereich - mit Englisch<br />
habe man in Shanghai kein Problem sich zu verständigen.<br />
Vor allem die jüngere Generation sei sprachlich gebildet<br />
und gern bereit, dies anzuwenden.<br />
Ein interessanter Job in einer faszinierenden Stadt - das ist<br />
wohl der Wunsch vieler Hochschulabsolventen. Schon lange<br />
hatte auch Stefan Wollny den Wunsch,seine berufliche Tätigkeit<br />
im Ausland auszuüben. Wie schafft man aber den<br />
Sprung von der Schulbank in ein spannendes Großprojekt<br />
von internationaler Bedeutung? Glück und Beharrlichkeit<br />
gehören sicher dazu,wichtiger jedoch ist eine fundierte Ausbildung<br />
und die Möglichkeit,seine fachlichen Interessen mit<br />
Hilfe kompetenter Betreuung zu entwickeln.<br />
Begonnen hat es bei Stefan mit einer Berufsausbildung zum<br />
Kommunikationselektroniker bei der Siemens AG in der<br />
Zweigniederlassung <strong>Magdeburg</strong>. Hier erwarb er die grundlegenden<br />
Fertigkeiten im manuellen sowie maschinellen Bearbeiten<br />
von Werkstoffen und lernte die praktischen und theoretischen<br />
Grundlagen der Elektrotechnik.Schon bald war für<br />
ihn klar, dass dem Facharbeiterbrief eine Diplomurkunde folgen<br />
sollte. Nach dem Fachabitur ließ er sich am Tag der offenen<br />
Hochschultür das Ausbildungsspektrum des Fachbereichs<br />
Elektrotechnik der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />
(FH) erläutern. Ihm gefiel die Vielzahl der angebotenen Studienrichtungen<br />
- Energietechnik, Kommunikationstechnik,<br />
Automatisierungstechnik. Die Kombination aus praktischen<br />
Lehrveranstaltungen in hervorragend ausgestatteten Laboren<br />
und theoretischen Vorlesungen befand er als optimale<br />
Voraussetzung für ein späteres Berufsleben.<br />
Über Hongkong, <strong>Magdeburg</strong><br />
und Hannover nach Shanghai<br />
Stefan Wollny hat beim Studieren Tempo vorgelegt und weiß<br />
die Bedingungen an der <strong>Hochschule</strong> zu schätzen, die ihm<br />
den Abschluss nach vier Jahren ermöglichten:„Die Dozenten<br />
waren Klasse. Genau wie alles, was wir im Studium an Technik<br />
brauchten.“ Auch sein Wunsch nach einem Fachpraktikum<br />
im Ausland wurde mit allen Mitteln unterstützt. Dieses<br />
führte ihn nach Hongkong, an die Polytechnic University.<br />
Weitere Praktika sowie die Diplomarbeit absolvierte er<br />
danach wieder in Deutschland, bei der Siemens AG in der<br />
Zweigniederlassung <strong>Magdeburg</strong> und in Hannover. Seit Ende
Gigantische Hochhäuser, glitzernde Shopping Malls: ein<br />
spannendes Leben in der Metropole Shanghai.<br />
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Montage- und Handhabungssysteme“<br />
des Studiengangs Maschinenbau (Produktionstechnik<br />
und Automatisierung) fand Anfang Dezember<br />
2003 ein Besuch der Firma Symacon statt.Prof. Horst Heinke<br />
und seine Studenten wurden durch den Chef Dr. Detlef Mlynek,der<br />
verantwortlich für den Bereich Fertigungsautomatisierung<br />
ist,herzlich empfangen. Im Laufe des Besuches wurde<br />
von ihm über die Strukturen und Projekte der Firma informiert<br />
und durch einige Abteilungen der Firma geführt.<br />
Symacon steht seit über 30 Jahren im Dienste der Fabrikautomatisierung<br />
und hat zurzeit 50 Beschäftigte. Das Hauptaugenmerk<br />
liegt hier in der Entwicklung und Fertigung von<br />
Maschinen für Handling, Montagetechnik sowie für Qualitätskontrolle<br />
und Prüfsysteme. Aufgrund der Komplexität der<br />
Umsetzung der „schlüsselfertigen Projekte aus einer Hand“,<br />
kristallisierten sich in der Firma die Kernbereiche Engineering,<br />
Fertigungsautomatisierung,Elektronik und Automation,<br />
Bildverarbeitung sowie Industrieausrüstungen heraus.<br />
Während einer Präsentation von Dr. Mlynek wurden den<br />
Nachwuchsingenieuren die Hauptaufgaben und Inhalte der<br />
Kernbereiche näher gebracht. Im Anschluss daran wurde<br />
ihnen unter anderem die Montagehalle und die sich darin<br />
befindenden Maschinen vorgestellt: eine Maschine zur Aufdruckkontrolle,<br />
eine Maschine für den Transport von kupferbeschichtetem<br />
Papier für die Halbleiterindustrie und eine<br />
Montagevorrichtung zum Fügen einer Zündkerzenkomponente.<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 13<br />
januar 2004<br />
2001 hat er das Diplom in der Tasche - er verteidigte seine<br />
Diplomarbeit mit „sehr gut“. Im Januar vergangenen Jahres<br />
fand Stefan Wollny als frisch gebackener Diplomingenieur<br />
bei der Siemens AG in Erlangen, Bereich Transportation<br />
Systems, seinen Berufseinstieg. Dort bot man ihm an, beim<br />
Transrapid-Projekt mitzuwirken und in Shanghai zu arbeiten.<br />
Sein Rüstzeug für den Asieneinsatz holte er sich bereits während<br />
der ersten Monate im neuen Job, indem er verschiedene<br />
Hard- und Softwaretests auf der Transrapid-Versuchsanlage<br />
im Emsland begleitete.<br />
Einen seiner Begleiter während des Studiums war Prof. Dr.<br />
Hans-Ulrich Bake. Er ist noch immer angetan von der Zielstrebigkeit<br />
seines ehemaligen Studenten und hofft nun,<br />
„dass Stefan auch zukünftig im Ausland oder in Deutschland<br />
an interessanten Projekten mitarbeiten kann.“ Den Kontakt<br />
wollen beide nicht abreißen lassen. Stefan Wollny freut sich<br />
jedes Mal, wenn er seine „ehemalige Lehrstube“ besucht,<br />
sich mit „den ,alten’ Dozenten und Laboringenieuren austauschen<br />
kann“ und feststellt, „wie positiv sich die <strong>Hochschule</strong><br />
in den letzten Jahren entwickelt hat.“ Und er hofft,<br />
„dass die <strong>Magdeburg</strong>er <strong>Hochschule</strong> mit wachsenden Studentenzahlen<br />
ein fester Bestandteil der Region bleiben<br />
wird.“ Norbert Doktor<br />
Attraktives Angebot für Ingenieure im Land<br />
Maschinenbaustudenten besuchten die Firma Symacon in <strong>Magdeburg</strong><br />
Angebot für Praktika und Diplomarbeiten.<br />
Zum Abschluss des Rundganges wurden den Studenten von<br />
Herrn Dr. Urbanski, der verantwortlich für die Bildverarbeitung<br />
ist, die Möglichkeiten der optischen Signalverarbeitung<br />
in der Automatisierungstechnik anhand von Beispielen aus<br />
der Industrie, wie die Montage von Federbeinen,den Prüfsysteme<br />
für Aufdruckkontrolle, Etikettenkontrolle oder Drukkbildkontrolle,<br />
optische Zeichenerkennung wie Barcode oder<br />
Data-Matrix-Code und andere aufgezeigt.<br />
Seitens der Firma Symacon wurde wiederholt das Angebot<br />
für Praktika oder auch für die Betreuung von Diplomarbeiten<br />
gegenüber den Studierenden geäußert. In den Reihen der<br />
Studenten traf der Besuch der Firma auf sehr gute Resonanz.<br />
Es wurde dadurch deutlich, dass auch in Sachsen-Anhalt<br />
äußerst attraktive Angebote und Perspektiven für Maschinenbauingenieure<br />
bestehen. Marko Buchholz
14 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
VW-Ingenieure aus China an der <strong>Hochschule</strong><br />
Zusammenarbeit mit Volkswagen soll weiter ausgebaut werden<br />
Die chinesischen Gäste und Dozenten des Fachbereichs mit<br />
Produkten eines Kreativ-Workshops.<br />
Eine typische Situation auf Geschäftsreisen: Der Anzug sitzt<br />
perfekt, das Gesicht ist glatt und man liegt sogar gut in er<br />
Zeit für den nächsten Termin. Nur die Schuhe haben es in<br />
bzw. auf sich und benötigen eigentlich noch einen kurzen<br />
und säubernden Boxenstopp. Aber dieser macht die Perfektion<br />
zunichte, denn nach Nutzung der Schutzputz-Maschine<br />
sind die ehemals weißen Schuhe mit Flecken schwarzer<br />
Schuhcreme übersät. Was nun?<br />
Diese Frage stellten sich auch Studenten des Fachbereichs<br />
Industriedesign bei der Entwicklung nicht nur schöner, sondern<br />
auch "intelligenter" Schuhputzmaschinen. Unabhängig<br />
von der Farbe sollte jeder Schuh nach der Benutzung glänzen<br />
"und nicht noch die Rückstände vom Vorgänger abbekommen",<br />
erklärt Prof. Ulrich Wohlgemuth, Dekan des Fachbereichs.<br />
Das Ziel (nicht nur) im „Schuhputzprojekt“ war es,<br />
patentfähige Produkte zu gestalten, die am Markt durch<br />
Innovation und Funktionalität bestehen können. Zwei der,<br />
von den Studenten entwickelten Konzepte können dies mittlerweile<br />
auch amtlich von sich behaupten: Auf der internationalen<br />
Ausstellung „Neuheiten Erfindungen 2003“ in<br />
Nürnberg erhielt das Erfinderzentrum Sachsen-Anhalt für die<br />
beiden Schutzmaschinen der Design-Studenten Matthias<br />
Ramsel und Mathias Thom die Bronzene Medaille.<br />
Während das Konzept „spin.a“ von Mathias Ramsel durch<br />
seine rotierenden Bürste bestochen hat, mit der sowohl der<br />
Schuh als auch die Sohle gereinigt bzw. poliert werden kann,<br />
überzeugte Mathias Thom die Jury mit seinem innovativen<br />
„BANDcleaner“. Dieser nimmt den Schuh mit Hilfe von Textilbändern<br />
gleich kreuzweise ins Visier und hält den frischen<br />
Drei Tage lang waren 18 chinesische Ingenieure zu Gast in<br />
<strong>Magdeburg</strong>.Sie sind an verschiedenen Standorten von VW in<br />
China tätig und halten sich zu einer Weiterbildung in der<br />
Volkswagen AutoUni Wolfsburg in Deutschland auf. Dort<br />
sollen jedoch nicht nur ihre technischen Kenntnisse vertieft<br />
werden – auch Design steht auf dem Lehrplan. Die Professoren<br />
des Fachbereichs Gestaltung / Industriedesign der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) gaben dazu in einem<br />
Kooperationsprojekt mehrere Design-Seminare.<br />
Ein Kreativworkshop, Vorführungen und viele praktische<br />
Beispiele gaben den weit gereisten Gästen einen interessanten<br />
Einblick in die Zusammenhänge von Produktentwicklung<br />
und Design. Durch die gestalterische Sensibilisierung der<br />
Ingenieure können zukünftig gemeinsame Entwicklungsstrategien<br />
gefunden und umgesetzt werden, die nachhaltig<br />
wirken und den Wettbewerbsvorteil stärke n . D i e<br />
Zusammenarbeit des Fachbereiches mit der Volkswagen<br />
AutoUni Wolfsburg und dem Designbüro toolboxx aus<br />
<strong>Magdeburg</strong> soll ausgebaut werden. Norbert Doktor<br />
Vom Schuhputzer zum Designpreisträger<br />
Studenten gewannen Preis für das Design ihrer Schuhputzmaschinen<br />
Die Schuhe sind zwar schwarz, aber das waren sie vorher<br />
auch - nur nicht so schön poliert: Prof. Ulrich Wohlgemuth<br />
und Matthias Ramsel mit den Prototypen der Schuhputzmaschinen<br />
“BANDcleaner” (links) und des „spin.a“.<br />
Stoff vom verschmutzten fern.Somit würde sich das Dunkle-<br />
Flecken-Problem im Hotelflur erübrigen.Beide Konzepte existieren<br />
bereits als funktionsfähige Prototypen und warten<br />
nun auf ihre Serienfertigung in der Industrie. augustus
Die kleinen besonderen Gäste<br />
An Progerie erkrankte Kinder besuchten das Spielhaus im Elbauenpark<br />
Im Rahmen des Kongresses des an Progerie erkrankten Kindes<br />
vom 25.09.03 bis 28.09.03 in der Universitätsklinik <strong>Magdeburg</strong>,<br />
konnten die Kinder mit ihren Eltern und Begleitern<br />
zwei schöne Tage im Projekt Spielhaus der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />
(FH) im Elbauenpark erleben. Hier konnten<br />
Reger Austausch zwischen den Teilnehmern:Ramona Stirtzel<br />
vom Spielhausteam mit Michel aus Belgien.<br />
sie einfach einmal Kind sein, was ihnen zu Hause durch ihre<br />
Krankheit oft nicht möglich ist. Progerie ist ein Defekt im<br />
Erbgut, der die Kinder aussehen lässt wie kleine Greise. Die<br />
Ursache für diese Krankheit war bisher unbekannt. Zurzeit<br />
wird davon ausgegangen, dass ein fehlerhafter Buchstabe<br />
auf einem Gen liegt.<br />
Empfangen wurden die Gäste aus den unterschiedlichsten<br />
europäischen Ländern von Studenten der <strong>Hochschule</strong>, ihrer<br />
Sinngemäß sagte Dr. Uwe Brandenburg, Leiter des Referates<br />
Arbeitswissenschaften in der Abteilung Gesundheit bei VW<br />
in Wolfsburg und Mitveranstalter der Tagung „Quo vadis<br />
betriebliche Gesundheitsförderung“: Wir produzieren in<br />
erster Linie Autos, die wir weltweit mit Gewinn verkaufen<br />
wollen. Unser primäres Unternehmensziel ist nicht die Herstellung<br />
von Gesundheit der Mitarbeiter. Allerdings benötigen<br />
wir für die Autoproduktion gesunde Mitarbeiter.<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) bzw. das Projekt<br />
„Gesunder Campus“ unter der Leitung von Prof. Dr. Eberhard<br />
Göbel und Prof. D r. Günter Wendt und das Netzwerk<br />
„Gesunde Unternehmen“ mit Unterstützung der Bundesanstalt<br />
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Dortmund) hatten<br />
zu einem Dialog zwischen betrieblicher Praxis und Theorie<br />
am 7.Oktober 2003 auf den Campus Herrenkrug eingeladen.<br />
Staatssekretär Dr. Haseloff aus dem Ministerium für Wirt-<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 15<br />
januar 2004<br />
Projektleiterin Frau Stirtzel,vom Rektor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<br />
<strong>Stendal</strong> (FH), Herrn Prof. Andreas Geiger und dem<br />
Stellvertreter des Natur- und Kulturpark Elbaue GmbH,Herrn<br />
Ludewig. Die beiden Tage wurden kulinarisch durch die Verwaltungsleiterin<br />
der Universitätskinderklinik, Frau Seifert<br />
und ihrem Team begleitet und unterstützt.<br />
Kinder aus ganz Europa<br />
ließen ihrer Kreativität freien Lauf<br />
Im Spielhaus konnten die Kinder ihre Kreativität beim<br />
Basteln und Malen freien Lauf lassen. Natürlich kam auch<br />
die Bewegung nicht zu kurz. Die Kinder waren begeisterte<br />
Trampolinspringer, Bobbycar-Fahrer, Pedalotreter, Fußballer,<br />
Sommerrodler und vieles mehr. Außerdem war auch der im<br />
Spielhaus befindliche Computerraum der Renner und hier<br />
ganz besonders die „Otto für Kids“-CD-ROM der <strong>Hochschule</strong>.<br />
Ausgiebig wurden alle Computerspiele ausprobiert. Viel<br />
Freude bereitete den Kindern und den großen Gästen das<br />
Lagerfeuer, bei dem es Stockbrot und Würstchen gab und<br />
heiße Kartoffeln aus dem Feuer geholt wurden.<br />
Das Haus war während der beiden Tage entsprechend seiner<br />
pädagogischen Konzeption auch für alle anderen Besucher<br />
offen.Somit kam es zu einem regen Austausch zwischen den<br />
kleinen und großen Gästen.Die Stammkinder und Eltern des<br />
Hauses waren sehr dankbar, dass sie diese Tage miterleben<br />
durften. Durch diese Tage haben wir viele Impulse für unsere<br />
Arbeit bekommen.Wir sind sehr dankbar, dass wir die Kinder<br />
mit dieser seltenen Krankheit erleben durften. Der<br />
Abschied fiel uns sehr schwer. S. Jerominski / S. Ortmann<br />
Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen<br />
Infos im Web @ www.Progeriafamilycircle.de<br />
Netzwerk „Gesunde Unternehmen“ zu Gast<br />
Das Projekt Gesunder Campus lud zum Dialog zwischen Praxis und Theorie<br />
schaft und Arbeit Sachsen-Anhalt und der Prorektor für Fors<br />
c h u n g , Entwicklung und Te c h n o l o g i e t r a n s f e r, P r o f. D r.<br />
Münch, begrüßten die ca. 90 Teilnehmer aus Betrieben,<br />
Behörden und Forschungseinrichtungen. Führungskräfte des<br />
Netzwerkes (VW, Airbus Deutschland, Telekom, Dr. Oetker<br />
u.a) stellten ihre betrieblichen Gesundheitsprojekte vor und<br />
standen Rede und Antwort.Voraussetzungen für erfolgreiche<br />
Projekte sind: Interesse an Mitarbeitern und an einer Ausschöpfung<br />
ihres reichen Erfahrungs-,Produktions- und Innovationswissen.Innerbetrieblich<br />
sollte ein Klima des Dialoges,<br />
der Kooperation und Offenheit für Veränderungen vorherrschen.<br />
Wo Transparenz und Öffentlichkeit bei innerbetrieblichen<br />
Veränderungen herrscht, kann das „Nebenziel:<br />
Gesundheit der Beschäftigten“ durchaus entwickelt werden<br />
und gedeihen. Prof. Eberhard Göbel<br />
Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen
16 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
Ohne Titel: Freies Gedankengut für die Betrachter.<br />
Mauern niederreißen! Barrieren überwinden! Und<br />
das gemeinsam. Gemeinsames Verändern gelingt<br />
über das Verändern der Perspektive, in dem sich<br />
schon so manches Semester Studenten des Studiengangs<br />
Heilpädagogik versuchen. Unter der Leitung<br />
von Prof. Dr. Ingeborg Hedderich können die<br />
Studierenden Erfahrungen im Umgang mit dem<br />
Rollstuhl sammeln.<br />
Die Rollstuhlselbsterfahrung,die als Tutorium von wechselnden<br />
Mitstudierenden moderiert wird und einen festen Termin<br />
im Studiumsalltag darstellt, eröffnet den angehenden<br />
Diplom-Heilpädagogen die Welt der Menschen mit körperliche<br />
Behinderungen und deren Perspektive. Lebensnahe Aktivitäten<br />
stehen hier im Vordergrund. Gleichermaßen Besuche<br />
von öffentlichen Einrichtungen der Stadt und Fahrten in<br />
öffentlichen Ve r ke h r s m i t t e l n . Vielleicht sollen sogar die<br />
Beschreitung von Wegen aus der Stadt mit dem Zug in andere<br />
Städte oder in Parkanlagen als neue Herausforderung,als<br />
Blick aus der Sicht einer behinderten Person, gelöst werden.<br />
Darüber hinaus dient dieses Tutorium als Forum, um mit<br />
Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, in Verbindung<br />
zu treten.<br />
Mauern niederreißen!<br />
Barrieren überwinden!<br />
Rollstuhlselbsterfahrung bei den Heilpädagogen<br />
Durch intensives Nachvollziehen von Barrieren, die man nur<br />
aus dieser Weltsicht erreichen kann, bekamen die Erfahrungswilligen<br />
„offene Augen“ für städtebauliche Aspekte<br />
wie Kopfsteinpflaster, das optisch überaus ansprechend,aber<br />
zugleich hinderlich für RollstuhlfahrerInnen ist.<br />
In dieser in ihrer Art einzigartigen Veranstaltung lernen die<br />
StudentenInnen Schlagwörter wie Perspektivübernahme mit<br />
Leben zu füllen. Hilflosigkeit wird erlebt, angestarrt zu werden<br />
wird geübt auszuhalten,Mauern versucht man einzureißen!<br />
Doch nicht nur der Blick vom Rollstuhl aus tritt in einen<br />
Wandel, auch die Sicht auf die RollstuhlfahrerInnen verändert<br />
sich - weg vom Mitleid zur Bereitschaft zur konstruktiven<br />
Hilfe. Die wichtigste Erkenntnis, die sich aus den frei<br />
gestalteten Aktivitäten ergibt, ist, dass die Gruppe der RollstuhlfahrerInnen<br />
nicht als homogen betrachtet werden kann,<br />
dass jeder als Mensch erfahren werden muss, jeder individuell.<br />
Gedanken zu Bildern und dem Leben im<br />
Rollstuhl in Ausstellung veröffentlicht<br />
Zusammen konnten die Rollstuhl(selbster-)fahrerInnen im<br />
vergangenen Sommersemester ihrer persönlichen Eindrücke<br />
nicht nur in den obligaten Selbsterfahrungsberichten festhalten,<br />
sondern das Leben mit einer Beeinträchtigung auch in<br />
Bildern verdeutlichen. Dieses Gemeinschaftsprodukt wurde<br />
thematisch mit dem europäischen Jahr der Menschen mit<br />
Behinderung 2003 verknüpft, das unter den Forderungen<br />
„Teilhabe verwirklichen“, „Gleichstellung durchsetzen“ und<br />
„Selbstbestimmung ermöglichen“ speziell auf die Bedürfnisse<br />
von Betroffenen aufmerksam gemacht hat. Die aussagekräftigen<br />
Bilder in der Ausstellung im Fachbereich Sozialund<br />
Gesundheitswesen sollten ein freies Gedankenspiel für<br />
die Betrachter anregen und wurden somit nur knapp untertitelt.<br />
Als Anregung für das gesamte Publikum wurde es auf unerwartete<br />
und angenehme Weise weiterentwickelt.Die Mitwirkenden<br />
der Schreibwerkstatt unter der Leitung von Dr. Peter<br />
Albrecht machten sich Gedanken zu den Bildern und dem<br />
Leben im Rollstuhl und veröffentlichten sie innerhalb dieser<br />
A u s s t e l l u n g . Durch diese spontane fachübergreifende<br />
Zusammenarbeit sieht sich die Rollstuhlselbsterfahrung in<br />
ihrem Anliegen unterstützt: „Es ist an der Zeit, die Barrieren<br />
in den Köpfen zu überwinden, um ungehindert gemeinsam<br />
den Weg in die Zukunft anzutreten.“ Die Verantwortlichen<br />
für die Ausstellung konnten somit einen Beitrag zur Aufklärung<br />
im öffentlichen Raum leisten, um Berührungsängste<br />
abzubauen und bedanken sich für das Interesse an ihrer<br />
Arbeit. Stefan Dürschmid
Einmalig: European Bachelor of<br />
Inclusion wurde „auf Kiel gelegt“<br />
Grenzüberschreitende Konzipierung des Studienprogramms<br />
Zum einen die Qualifizierung Studierender, um neue wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse sowie europäisch-sozialpolitische<br />
Ziele bezüglich Inclusion, Barrierefreiheit und gleichberechtigter<br />
Partizipation behinderter Menschen und marginalisierter<br />
Gruppen in einem zusammenwachsenden Europa zu verstehen<br />
und die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten professionell<br />
in pädagogischen und sozialen Berufen in einem<br />
regionalen, nationalen und europäischen Kontext einzusetzen.<br />
Zum anderen soll dieses Vorhaben einen Beitrag zur<br />
Gestaltung des europäischen Sozialraumes durch interkulturelles<br />
Lernen in Studium und Forschung leisten, zukünftige<br />
EU-Mitgliedsstaaten in gemeinsame Entwicklungs- und<br />
Gestaltungsprozesse von Lehre und Forschung einbinden<br />
und nicht zuletzt für Studienabsolventen bessere Möglichkeiten<br />
und Wettbewerbschancen auf dem zukünftigen europäischen<br />
Arbeitsmarkt von Erziehung und sozialer Förderung<br />
eröffnen.<br />
Die Gründe für die grenzüberschreitende Konzipierung dieses<br />
zukünftigen Studienprogrammes sind sowohl wissenschaftlich,<br />
als auch bildungspolitisch legitimiert: die bildungspolitischen<br />
Transformationen mit den europäischen<br />
Resolutionen ebenso wie die veränderten Sichtweisen in den<br />
Human- und Sozialwissenschaften einschließlich des Paradigmenwechsels<br />
heilpädagogischer Theoriebildung über den<br />
deutschsprachigen Raum hinaus, haben einen erheblichen<br />
Bedarf an Revision und Neukonzeption von akademischen<br />
Qualifikationen hervorgerufen.Dies erfordert eine gemeinsame<br />
Analyse bisher unterschiedlicher Ausbildungsinhalte, Formen<br />
und Strukturen, sowie die gemeinsame Identifizierung<br />
und Erarbeitung länderübergreifender Curricula.<br />
Die bisherige pädagoischen Studiengänge in jeweiligen Ländern<br />
sollen dadurch einen neuen, gemeinsamen verbindlichen<br />
wissenschaftlichen und strukturellen Rahmen erhalten,<br />
der es ermöglicht, die Unterschiede in ihren nationalen<br />
Kontexten zu verstehen und auf europäische Gemeinsamkeiten<br />
hin zu modifizieren.<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 17<br />
januar 2004<br />
Aus mehreren hundert Anträgen für Curriculum-Entwicklungsprojekte hat die Europäische Kommission<br />
die Entwicklung eines „European Bachelor of Inclusion Studies“ als einziges deutsches Vorhaben für eine<br />
Förderung ausgewählt.Unter der Federführung unserer <strong>Hochschule</strong> wird in den nächsten drei Jahren – bis<br />
Juli 2006 – zusammen mit 11 weiteren Universitäten aus EU-Mitglieds- und EU-Beitrittsstaaten ein supranationales,<br />
dreijähriges Studienprogramm konzipiert, das verschiedene Ziele hat.<br />
Ein Beitrag zu Gestaltung<br />
des europäischen Sozialraums<br />
Die am Programm beteiligten <strong>Hochschule</strong>n sind:<br />
• Hogeschool van Arnhem en Nijmegen (NL),<br />
• Masaryk Univerzita v Brné (CZ),<br />
• Univerzita Karlova Praha (CZ),<br />
• Comenius University Bratislava (SK),<br />
• Edge Hill University College (UK),<br />
• University of Ljubljana (SI),<br />
• Tallinn Pedagogical University (EE),<br />
• Evangelische Fachhochschule RWL Bochum (DE),<br />
• Evangelische Fachhochschule Hannover (DE),<br />
• <strong>Hochschule</strong> Zittau-Görlitz (DE),<br />
• <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (DE) - Koordination.<br />
Zu Beginn des Jahres 2004 hat sich nun auch noch die<br />
• Staatliche Universität Zaporizhzhya (Ukraine)<br />
in dieses Konsortium eingebunden, so dass die Gruppe<br />
nunmehr aus 12 europäischen <strong>Hochschule</strong>n besteht.<br />
Folgende Organisation und Struktur sind vorgesehen: die<br />
Entwicklung ist angelegt auf 3 Jahre (11 Konferenzen und<br />
Arbeitstagungen an den Partneruniversitäten); jeweils 2 bis<br />
3 <strong>Hochschule</strong>n entwickeln ein Modul gemeinsam (arbeitsteiliges<br />
Verfahren);die Studiendauer beträgt 6 Semester mit 12<br />
Studienmodulen (incl.eines praxisorientierten Projektmoduls<br />
über 1 - 2 Semester);180 ECTS (30 pro Semester, 60 pro Studienjahr)<br />
werden vergeben, pro Modul 15 ECTS = 450 Stunden<br />
Studierzeit (inclusive 150 Stunden Kontaktzeit / face-toface);<br />
für alle Module ist die Entwicklung zwei-, bzw. dreisprachiger<br />
Lehrbücher sowie die Erteilung eines gemeinsamen<br />
EBA Diplom/Zertifikates mit Diploma Supplement<br />
b e s c h l o s s e n ; Studenten- und Dozentenaustausch sind<br />
erwünscht,jedoch nicht verpflichtend.<br />
Die Studiendauer<br />
beträgt sechs Semester<br />
Die erste Arbeitstagung hat im September in <strong>Magdeburg</strong><br />
stattgefunden: mit viel Schwung und hohem Arbeitseinsatz<br />
wurden in großer Aufbruchstimmung die ersten inhaltlichen<br />
und strukturellen Aufgaben angegangen und erfolgversprechende<br />
Entwürfe und Perspektiven für die nächsten drei Jahre<br />
erarbeitet: der European Bachelor of Inclusion Studies ist<br />
„auf Kiel gelegt“. Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Bloemers<br />
Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen
18 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
„macht Spaß... ja, och mal Stress“<br />
Forschungsprojekt „Gruppenauseinandersetzungen Jugendlicher in lokalen Kontexten“<br />
Von 2002 bis 2005 sind Forscher des Fachbereichs Sozial- und Gesundheitswesen an einem bundesweiten<br />
Forschungsverbund beteiligt, der Desintegrationsprozesse in der bundesdeutschen Gesellschaft erforschen<br />
und Empfehlungen für Integrationsmöglichkeiten ausgegrenzter Personengruppen geben soll.Thema<br />
der <strong>Magdeburg</strong>er: Cliquen in <strong>Magdeburg</strong> und in der Altmark.<br />
Es geht um das Sichtbarmachen von Cliquen und ihren Konflikten, die es nicht nur mit Anwohnern oder der Polizei gibt.<br />
Jugendliche leben in Familien,besuchen Schulen und Ausbildungsstätten<br />
und treffen sich mit Gleichaltrigen, in peer<br />
groups. Wo sie „zu Hause“ sind, wo sie sich am wohlsten<br />
fühlen, wissen meist nur sie selbst. Manche lieben eine der<br />
sogenannten „Sozialisationsinstanzen“ mehr als andere, für<br />
andere Jugendliche haben alle ihre gleichwertigen Berechtigungen.<br />
Cliquen gibt es überall, wenn auch unter anderem in Abhängigkeit<br />
von bestimmten Orten, „Wetterlagen“, „Fahrzeugen“<br />
und biographischen Situationen ihrer Mitglieder:Stadtparkwiesen-<br />
und Spielplatzbesetzer, Budenbauer und regenschutzsuchende<br />
Jugendliche in Bushaltestellen, Biker und<br />
BMXer, Schulzeitcliquen und Studenten „verbindungen“.Cliquen<br />
sind normal. Jeder erinnert sich an seine eigenen<br />
Zusammenkünfte mit Gleichaltrigen in der Schulzeit, an von<br />
Eltern und Erziehern erlaubte und unerlaubte, an offizielle<br />
und konspirative Kontakte Schule und Freizeit. Und hat nicht<br />
auch jeder Student seine peer groups? Hinzu kommen diese:<br />
Cliquen,die Straßen,Straßenecken,Straßenbahnen und Plätze<br />
besetzen; Skater, HipHoper, Punks und Alternative; aber<br />
auch Hools, Skins und Rechte.<br />
Ambivalentes Zusammensein<br />
Nun scheinen solcherart öffentlich sichtbare Cliquen aufgrund<br />
ihrer Unabhängigkeit und Te i l n e h m e r f r e i w i l l i g ke i t<br />
geradezu „Sonnenplätze“ zu sein, Gemeinschaften, nach<br />
denen alle suchen und die so viele fordern. Tatsächlich ist<br />
das Zusammensein in den genannten Cliquen und Szenen<br />
aber ein sehr ambivalentes. Zwar entstehen einerseits Solidaritäten<br />
und „Spaß“, entwickelt sich gegenseitige Hilfeund<br />
Unterstützung, Sozialkapital, werden jugendliche Entwicklungsaufgaben<br />
gemeinsam bewältigt. Andererseits ist<br />
das Zusammensein aber auch massiv von Ko n f l i k t e n<br />
geprägt. Es kommt nicht nur zu Konflikten mit Anwohnern<br />
und Polizei, sondern auch zu „cliqueninterner“ Gruppengewalt<br />
und zu Gruppenauseinandersetzungen (z.B. zwischen<br />
Rechts und Links, Aussiedlern und Einheimischen).<br />
Solche Konflikte können als Desintegrationserscheinungen<br />
gedeutet werden. Für viele Jugendliche, die keine anerkennend-integrierende<br />
Erziehung erfahren haben, die im Schulsystem<br />
deklassiert sind und die letztlich keine Zugänge zur<br />
Arbeitswelt finden, gehört erlittene und ausgeübte Gewalt<br />
zum Alltag.Gewalt in Gruppen ergibt sich aber auch situativ,<br />
auf Grund der Ablehnung anderer, weil Kinder und Jugendliche<br />
den „Kick“ bzw. solcherart Erfahrung suchen, auf Grund<br />
von (männlichen) Rollenvorstellungen, ideologisch (z.B. von<br />
Rechtsextremen) forciert, weil man meint, sich gegen irgend<br />
etwas oder irgendwen wehren zu müssen. Gewalt erzeugt<br />
Gruppenidentität, Gruppenidentität erzeugt Gewalt. Und<br />
vielfach ist sie mit Macht- und Ohnmachtsgefühlen, mit Dominanz-<br />
und Unterordnungsverhältnissen geko p p e l t : J u -<br />
gendliche in Cliquen erfahren sich als deklassiert im Verhältnis<br />
zu Erwachsenen,Anwohnern,„guten Schülern“, Jugendlichen<br />
mit einem Job, Ausländern und etablierten Einheimischen,<br />
dominanten und gewaltbereiten Jugendszenen.<br />
Die Mitarbeiter des Forschungsprojektes spüren nicht nur<br />
den manchmal sehr kurzlebigen Cliquen nach, sondern<br />
befragen auch Anwohner und Fachleute von Jugendhilfe,<br />
Polizei und Kommunalpolitik. Es geht ihnen um das Sichtbarmachen<br />
von Cliquen und ihren Konflikten, um das Sichtbarmachen<br />
von negativen und positiven Einflüssen auf Cliquen<br />
und Konflikte. Denn dadurch wird es möglich, Gruppen<br />
und ihr Handeln einschätzen und Prognosen abgeben zu<br />
können. Das ist Wissenschaft.Angewandt. Peter-Georg Albrecht<br />
(Informationen und Ansprechpartner zum Projekt finden sich<br />
nebenstehend im Info-Kasten)
Fulbright Reisestipendien für die USA<br />
Bewerbungsfrist noch bis zum 30. Januar<br />
Wer im Studienjahr 2004/2005 an einer <strong>Hochschule</strong> in den<br />
USA studieren möchte, kann sich jetzt um ein Fulbright-Reisestipendium<br />
bewerben. Bewerbungsinformationen und<br />
Antragsunterlagen stehen auf der Webpage der Fulbright-<br />
Kommission bereit. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30.<br />
Januar 2004.<br />
Die Fulbright-Reisestipendien 2004-2005 richten sich an Studierte<br />
und Graduierte deutscher Universitäten und Fachhochschulen,<br />
die ihren Studienaufenthalt in den USA selbst<br />
oder mit Hilfe Dritter – beispielsweise über deutsch-amerikanische<br />
Hochschulpartnerschaftsprogramme – arrangieren<br />
und finanzieren. Die Bewerbungsvoraussetzungen sind gute<br />
allgemeine und fachliche Vorbildung, überzeugende Darstellung<br />
des Studienvorhabens in den USA,solide landeskundliche<br />
Kenntnisse über Deutschland und die USA, gute engli -<br />
sche Sprachkenntnisse sowie die Bereitschaft und Fähigkeit<br />
zum Dialog mit dem Gastland. Zum Zeitpunkt der Studienaufnahme<br />
in den USA müssen mindestens 4 Semester abgeschlossen<br />
sein.<br />
Die Leistungen des Fulbright-Reisestipendiums umfassen die<br />
F l u g r e i s e kosten zum amerikanischen Hochschulort und<br />
zurück, die Teilnahme an einem zweitägigen Vorbereitungsseminar,<br />
die gebührenfreie Visabeantragung und die Teilnahme<br />
an Tagungsveranstaltungen für internationale Fulbright-<br />
Stipendiatinnen und Stipendiaten in den USA.Das nach dem<br />
amerikanischen Senator J. William Fulbright benannte Aus-<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 19<br />
januar 2004<br />
tauschprogramm fördert den akademischen und kulturellen<br />
Dialog mit den USA und genießt weltweit ein hohes Ansehen.<br />
Die amerikanischen <strong>Hochschule</strong>n empfangen die Fulbright-StipendiatInnen<br />
mit großen Erwartungen und der<br />
Bereitschaft, ihnen neue fachliche und persönliche Perspektiven<br />
zu öffnen. Die Einbindung in das internationale Netzwerk<br />
der Fulbrighter ermöglicht den StipendiatInnen Kontakte<br />
und Freundschaften in aller Welt. Weitere Informationen<br />
enthält die Fulbright-Webpage. Auskünfte erteilt auch<br />
das Akademische Auslandsamt der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<br />
<strong>Stendal</strong> (FH) und die Deutsche Programmabteilung der Fulbright-Kommission.<br />
Marita Sand, Akademisches Auslandsamt<br />
Fulbright-Kommission<br />
Deutsche Programmabteilung<br />
Oranienburger Straße 13-14<br />
10178 Berlin<br />
Tel. (030) - 28 44 43-772 Fax. (030) - 28 44 43 42<br />
E-Mail:gpu@fulbright.de www.fulbright.de.<br />
Akademisches Auslandsamt<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH)<br />
Marita Sand<br />
Haus 2, Raum 1.09<br />
Tel. (0391) - 8 86 42 52 Fax. (0391) - 8 86 42 53<br />
E-Mail: marita.sand@auslandsamt.hs-magdeburg.de<br />
Infos im Web @ www.fulbright.de/tousa/stipendien<br />
In die Wirtschaft Sachsen-Anhalts mit regio•start<br />
Neues Projekt fördert Einbindung von Studenten und Absolventen in Unternehmen<br />
„regio•star“" ist ein neues Projekt, das an der Otto-von-<br />
Guericke Universität <strong>Magdeburg</strong> angesiedelt ist und durch<br />
das Kultusministerium des Landes gefördert wird. Ziel des<br />
Projektes ist die Förderung (angehender) junger Hochschulabsolventen<br />
des Landes Sachsen-Anhalt durch ihre direkte<br />
Einbindung in regionale Unternehmen.Durch die Begleitung<br />
und Beratung durch einen Mentor bzw. eine Mentorin führen<br />
in diesem Modellprojekt ca. 20 junge Studenten und Absolventen<br />
eigenständig Projekte in Unternehmen durch. Die<br />
Dauer umfasst 6 bis 8 Monate. Zusätzlich zu ihrer Projektarbeit<br />
im Unternehmen erhalten die jungen Studenten und<br />
Absolventen flankierende Trainings u.a.zu „Projektmanagement“<br />
und „Teamentwicklung“. Die wissenschaftliche Lei-<br />
Informationen zum Forschungsprojekt<br />
tung hat Prof. Dr. Sybille Peters vom Institut für Berufs- und<br />
Betriebspädagogik der Uni <strong>Magdeburg</strong>. Wer bereits im 7.<br />
Semester ist oder das Studium bald abgeschlossen haben<br />
wird sowie an diesem Mentoring-Projekt teilnehmen möcht<br />
e, kann sich schriftlich oder über www. r e g i o s t a r t . i n f o<br />
anmelden. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Januar 2004.<br />
Franziska Genge / Yvonne Willenius<br />
Kontakt:<br />
Franziska Genge M.A., Mail: f.genge@regiostart.info<br />
Yvonne Willenius M.A., Mail: y.willenius@regiostart.info<br />
Tel.:(0391) - 6 71 67 76, Fax: (0391) - 6 71 65 50<br />
Forschungsprojekt: Gruppenauseinandersetzungen Jugendlicher in lokalen Kontexten<br />
Projektleiter: Prof. Dr. Roland Roth<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Peter-Georg Albrecht, Mirko Wolff, Anke Benack<br />
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Berlin<br />
Methodik: Gruppeninterviews, Einzelinterviews, Sozialraumanalysen<br />
Kontakt: (0391) - 8 86 45 67,roland.roth@sgw.hs-magdeburg.de, peter-georg.albrecht@sgw.hs-magdeburg.de
20 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
<strong>Hochschule</strong> ist Basketballmeister<br />
Die Höhepunkte im Hochschulsport-Wettkampfjahr 2003<br />
Es war Hochschulmeisterschaftszeit. Und dazu noch eine sehr erfolgreiche. Der Schwimmer Sven Grosse<br />
holte zwei Vizemeistertitel zum Abschied von der Hochschulsportlaufbahn und das Basketballteam der<br />
<strong>Hochschule</strong> konnte sogar den ganz großen Wurf landen.<br />
Im Mai diesen Jahres verfehlte Sven Grosse (FB Gestaltung/Industriedesign)<br />
bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften<br />
im Schwimmen in Kiel mit zwei Vizemeistertiteln<br />
über 50m und 100m nur knapp die Nominierung zur Universiade<br />
in Daegu (Korea). Da bei Hochschulsportwettkämpfen<br />
die Startberechtigung nur bis zu einem Jahr nach Beendigung<br />
des Studiums möglich ist, kann Sven,der sein Studium<br />
bereits erfolgreich abgeschlossen hat, leider nicht noch einmal<br />
für unsere <strong>Hochschule</strong> starten. Bei den Deutsch-Polnischen<br />
Hochschulmeisterschaften an der Europa-Universität<br />
Viadrina in Frankfurt (Oder) belegte im Schach-Einzel Martin<br />
Niering (FB Elektrotechnik) insgesamt einen 14.Platz, jedoch<br />
nur von den deutschen Teilnehmern gerechnet - einen<br />
beachtlichen 3. Platz.<br />
Perfekt und nahezu fehlerei<br />
zur Basketballmeisterschaft<br />
Der ganz große Wurf gelang unserem Basketballteam bei<br />
den Deutschen Fachhochschulmeisterschaften im Basketball<br />
in Pforzheim. Das Teilnehmerfeld (<strong>Hochschule</strong>n Frankfurt/<br />
Main, Nürnberg, Giessen, Mittweida, Harz und Pforzheim)<br />
und die Qualität der Teams mit Spielern der höchsten Spielklassen<br />
machte den Titelkampf zu einem Superfinale. Nach<br />
harten Auseinandersetzungen und dramatischen Spielabläufen<br />
in den Vorrundenspielen versetzte unser Team im Überkreuzvergleich<br />
durch ein nahezu perfektes und fast fehlerfreies<br />
Spiel gegen Nürnberg mit 55:32 alle anderen Mannschaften<br />
in Erstaunen. Damit war der Weg ins Finale gegen<br />
Giessen frei. Eine Partie, die mit dem Begriff Härte noch zart<br />
umschrieben ist, schien zur Halbzeit für unsere Studenten<br />
schon verloren (9:18) und die Titelhoffnungen begraben.<br />
Gemeinsam studieren, gemeinsam feiern<br />
Das Projekt Welcome lud zum internationalen Abend ins Frösi / Unterstützer gesucht<br />
Flamenco am Abend im Frösi.<br />
Köstliches Essen, temperamentvoller<br />
Tanz, angeregter<br />
G e d a n kenaustausch zwischen<br />
verschieden Nationen<br />
– du meinst das gibt es bei<br />
uns nicht? Falsch. Dass es<br />
das doch gibt, haben die<br />
ausländischen Studenten<br />
der <strong>Hochschule</strong> mit Unterstützung<br />
des Projekts Welcome<br />
bewiesen.<br />
Am Abend des 10.Dezember<br />
traf man sich auf ein<br />
Gläschen Wein, lauschte<br />
Beeindruckend und auch wirklich wahr: Das Basketballteam<br />
der <strong>Hochschule</strong> ist Deutscher Fachhochschulmeister!<br />
Auszeit und kluge taktische Anweisungen unseres Übungsleiters<br />
Horst Neuhof machten das Unmögliche möglich, den<br />
35:29-Sieg. Der Traum vom Titelkampf um die Deutsche<br />
Fachhochschulmeisterschaft war verwirklicht. Mike Rosner<br />
45, Pierre Brennecke 42 und Andreas Schulze 40 Punkte,<br />
waren die erfolgreichsten Topscorer. Sascha Szymczak wurde<br />
Sieger im Slam-Dunk-Contest.<br />
Aufstellung/Gesamtwertung: Köhler 4, Schinlauer 27, Rahn<br />
16, Kettenburg 29, Rosner 45,Schulze 40, Hase 1, Szymczak<br />
37, Brennecke 42, Herms 4. Sabine Dreibrodt<br />
Musik aus aller Welt und genoss die ungezwungene Atmosphäre<br />
im Café Frösi. Über 50 Gäste waren anwesend,darunter<br />
nicht nur Studenten aus Chile, den Niederlanden,<br />
Polen, Russland, Rumänien, Spanien, Ukraine und Deutschland,<br />
sondern auch einige Professoren. Organisiert wurde<br />
der internationale Abend während der regelmäßig stattfindenden<br />
Stammtische, die, ebenso wie die Feier, Platz für<br />
kulturellen Austausch bieten. Übrigens: Wer Lust hat, das<br />
Projekt Welcome bei seinen anderen Aktionen wie z. B. der<br />
Abholung ausländischer Studierender, der Orientierungswoche<br />
und gemeinsamen Exkursionen zu unterstützen, ist<br />
herzlich willkommen. Wendet euch doch einfach an die<br />
genannte Mailadresse. Project Welcome<br />
Kontakt: projekt.welcome@web.de.
„Bey mir bistu scheyn!“<br />
Studentinnen der Musiktherapie spielen Klezmer-Musik mit den „Sheyne Meydlach“<br />
Ein Mann hetzt über den Bahnsteig, an dem ein Zug wartet,<br />
in welchen die Insassen nicht freiwillig eingestiegen sind.<br />
„Itzak Stern, Itzak Stern“, ruft der Mann immer wieder aufgeregt<br />
in die Waggons. Bis er fündig wird und Oskar Schindler<br />
seinen getreuen Angestellten Itzak Stern dem Todeszug<br />
entreißen kann. Diese Szene spielt in Steven Spielbergs 94er<br />
Epos über Oskar Schindler, begleitet von der Musik Giora<br />
Feidmanns, einem der Klezmer-Musiker schlechthin.Im Kinopublikum<br />
saß damals auch Constanze<br />
Bürger, und „Schindlers Liste“ war für<br />
die heutige Musiktherapiestudentin<br />
der entscheidende Fingerzeig auf die<br />
Art von Musik, die traditionell eigentlich<br />
auf jüdischen Festen zum Besten<br />
gegeben wird. Sieben Jahre später<br />
spielt Constanze mit vier Kommilitoninnen<br />
in der Band „Sheyne Meydlach“<br />
und diese Band hat sich genau<br />
der Musik gewidmet, die damals die<br />
musikalische Kulisse für Schindlers<br />
Liste in den Kinosäalen lieferte.<br />
Seit Dezember 2001 steht die Besetzung<br />
der „schönen Mädchen“ fest:<br />
Carola Bauer, Julia Scholtz, Kati Bulwan,<br />
Sandra Schmid und Constanze<br />
Bürger studieren allesamt Musiktherapie<br />
am Fachbereich Sozial- und<br />
Gesundheitswesen.Aus einer ehemaligen<br />
Pflichtveranstaltung ist ein musikalischer<br />
Selbstläufer geworden. „Im<br />
Grundstudium ist es Pflicht“, erklärt<br />
J u l i a , „dass sich die Studenten in<br />
Ensembles zusammenfinden. Wir haben geschaut, was für<br />
Instrumente wir einbringen können, was uns Spaß machen<br />
könnte und sind dann irgendwie bei der Klezmer-Musik<br />
gelandet.“ Nach den ersten Proben mit Gitarre, Geige, Klarinette,<br />
Percussion und Gesang stieß Constanze zu dem<br />
damals noch namenlosen Vierer-Ensemble. Mit Constanzes<br />
nicht sprichwörtlicher zweiter Geige stellte sich bei den Studentinnen<br />
das Gefühl ein, die gemeinsame musikalische<br />
Sprache gefunden zu haben.<br />
Zum obligatorischen Vordiplomskonzert traten die schönen<br />
Mädchen dann auch erstmals als „Sheyne Meydlach“ in<br />
Erscheinung: „Zu diesem ersten Konzert mussten wir natürlich<br />
einen Namen für das Ensemble finden. Und am besten<br />
konnten wir uns mit der jiddischen Bezeichnung für ,Schöne<br />
Mädchen’ identifizieren, die auf eines unserer zentralen<br />
Stücke zurückgeht.“ Dieses Stück mit dem vielsagenden<br />
Namen „Bey mir bistu sheyn“ wird wie alle Lieder im Repertoire<br />
der Band in jiddischer Sprache gesungen.Eine Sprache,<br />
die, gemixt aus hebräisch und deutsch, im osteuropäischen<br />
Raum angesiedelt ist und die Constanze als „freche Sprache<br />
mit großem slawischen Einfluss“ beschreibt. „Oft singen<br />
wir“, gibt Julia zu, „wie es gerade aus dem Mund herauskommt<br />
– frei nach Schnauze.“ Dennoch geht es im musika-<br />
Die Scheynen Meydlach: Kati, Sandra, Julia,<br />
Carola und Constanze.<br />
lischen Sinne oft ernsthaft zur Sache, denn wenn von Klezmer-Musik<br />
die Rede ist,schwingt immer auch die Erinnerung<br />
an den Holocaust mit. Indirekt hat dieses dunkle Kapitel der<br />
Geschichte schon immer eine Rolle in der Musik der Band<br />
gespielt,da viele der gespielten Lieder während der Emigration<br />
entstanden sind. „Der Holocaust hat uns in Bezug auf<br />
unsere Musik schon sehr beschäftigt. Oftmals kommen in<br />
den Liedern sehr traurige Dinge zur Sprache“, erklärt Constanze<br />
Bürger. Deshalb geht es bei<br />
den „Sheynen Meydlach“ auch nicht<br />
immer nur um die schönen Dinge des<br />
Lebens. Aber genau dieses Traurige<br />
und gleichzeitig Lebensbejahende ist<br />
es, was für die Studentinnen den Reiz<br />
dieser Musik ausmacht, was Carola<br />
als „harmonisches Moll“ bezeichnet.<br />
„Streng genommen ist Klezmer ja<br />
die Musik“,so Constanze, „die traditionell<br />
nur von Männern gespielt<br />
wird.“ Und lachend fügt sie hinzu:<br />
„Mit dieser Tradition haben wir aber<br />
bewusst gebrochen!“ Allerdings war<br />
dies kein fester Vorsatz.Erst während<br />
des namengebenden Vordiplomskonzert<br />
wurde Kati,Carola, Julia, Sandra<br />
und Constanze die augenscheinliche<br />
We i b l i c h keit auch musikalisch<br />
b e w u s s t . Mittlerweile spielen die<br />
„Sheynen Meydlach“ mit diesem<br />
Umstand indirekt „durch die Gestik<br />
und Mimik auf der Bühne“, wie es<br />
Julia beschreibt und schmunzelnd<br />
bemerkt, dass sie damit auch ihren Spaß haben. Ein Ausdruck<br />
dieses Spaßes ist vielleicht auch das „Markenzeichen“<br />
der Mädchen: Auf der Bühne stehen die „Meydlach“ (fast)<br />
immer barfuß. Diese Freude an der weiblichen Klezmer-<br />
Musik ist auch für das Publikum auf angenehme Art und<br />
Weise spürbar. Nicht selten kommen nach einem Konzert wie<br />
in Mönchengladbach begeisterte Zuschauer auf die Mädchen<br />
zu, die sich nicht sicher sind, ob sie sich nun auf das<br />
Zuschauen oder das Zuhören festlegen sollen.<br />
Allerdings ist ungewiss, wie lange noch die „Sheynen Meydlach“<br />
in der jetzigen Konstellation jiddische Festmusik dem<br />
Publikum nahe bringen. So wie das Studium praktisch die<br />
Geburtshilfe für die Band war, könnte es auch die Auflösung<br />
derselben vorwegnehmen. Demnächst stehen für die fünf<br />
Studentinnen die Diplomprüfungen auf dem Plan, nach dem<br />
Studium verstreuen sich die „Meydlach“ voraussichtlich in<br />
alle Winde. „Aber dafür, die Band einfach im Sande verlaufen<br />
zu lassen, ist es schon viel zu groß, was wir uns aufgebaut<br />
haben“, erklärt Constanze. „Bis jetzt kann sich keine<br />
von uns vorstellen, wie es letztendlich weitergeht.Wir werden<br />
erst einmal sehen, was im Sommer passiert.“ augustus<br />
Infos im Web @ www.sheynemeydlach.de<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 21<br />
januar 2004
22 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
<strong>Magdeburg</strong>er Reihe mit drei Neuerscheinungen<br />
Band 12 und 13 liegen vor - Band 14 erscheint demnächst<br />
Die <strong>Magdeburg</strong>er Reihe, die Schriftenreihe der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>, vermeldet<br />
drei Neuerscheinungen, die wie üblich in der<br />
E r i c h - Weinert-Universitätsbuchhandlung erworben<br />
(7,40 Euro) oder in der Hochschulbibliothek<br />
ausgeliehen werden können.<br />
Band 12, „Gehörlose in der nachschulischen<br />
Bildung“, dokumentiert die Ergebnisse von<br />
Erhebungen des Bundesverbandes der Gebärd<br />
e n s p r a c h d o l m e t s c h e r / innen Deutschlands<br />
und des Landesverbandes der Gehörlosen<br />
Sachsen-Anhalts zur Situation gehörloser Lernender. Die<br />
Ergebnisse zeigen ein breites Spektrum an Erfahrungen der<br />
Betroffenen und der dienstleistenden Dolmetscher/innen<br />
auf. Der Band richtet sich u.a. an Gehörlose, die eine Ausbildung<br />
beginnen möchten.<br />
Chinesische Hochschulplaner auf dem Campus<br />
Der Fachbereich Bauwesen informierte die Asiaten über die <strong>Hochschule</strong><br />
Im Oktober empfing der Fachbereich Bauwesen der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> eine zwanzigköpfige Delegation<br />
aus verschiedenen Universitäten der chinesischen<br />
Provinz Shandong.Die Direktoren der Campusplanungs- und<br />
B a u a b t e i l u n g e n , Vizepräsidenten von Universitäten und<br />
Instituten sowie Vertreter aus der Provinzverwa l t u n g<br />
informierten sich auf dem Campus am Herrenkrug über<br />
zukunftsorientierte Ausbildung im Ingenieurwesen und<br />
erfuhren zugleich einiges über die Planung, t e c h n i s c h e<br />
Ausstattung und den Betrieb der Fachhochschule. Zunächst<br />
stand aber um 14.00 Uhr eine Führung durch die kürzlich<br />
eröffnete Bibliothek der Otto-von-Guericke-Universität unter<br />
der fachkundigen Leitung des stellvertretenden Bibliotheks-<br />
Volltreffer: Zwanzigeins stat einundzwanzig<br />
und weitere Vorschläge gegen den PISA-Makel<br />
Nicht alle hat der PISA-Schock in Lethargie fallen lassen<br />
und in Depressionen gestürzt. Von einem wackeren Professor<br />
aus Bochum soll hier die Rede sein, der sich des<br />
deutschen Zahlenaussprechsystems angenommen und zu<br />
einem Kolloquium eingeladen hat. Der Mathematiker Prof.<br />
Dr. Lothar Gerritzen will laut Pressemeldung der örtlichen<br />
Uni „das englische twentyone einfach in zwanzigeins<br />
übersetzen“.Dafür sieht er zwei Gründe:„Es ist nicht auszuschließen,<br />
dass deutsche Schüler einen Nachteil im<br />
internationalen Vergleich haben“, außerdem könne es zu<br />
Verwechslungen zum Beispiel am Telefon kommen, mit<br />
unbekannten wirtschaftlichen Folgeschäden. Er führt als<br />
positiv an, wie Engländer und Franzosen sprechen, beides<br />
am Beispiel der so fast magisch erscheinenden 21 (fr.:<br />
vingt et un).<br />
Der Mann hat zweifellos Recht, doch seine Vorschläge<br />
gehen nicht weit genug.Denken wir nur an die armen Eng-<br />
Die Studie, die in Band 13, „Auschwitz in den<br />
Augen seiner Besucher“, vorgestellt wird, widmet<br />
sich am Beispiel der seit Mitte der 90-er Jahre<br />
auf freiwilliger Basis durchgeführten Exkursionen<br />
von Studierenden aus <strong>Magdeburg</strong> nach<br />
A u s c h w i t z . Eine der zentralen Fragen diese<br />
Arbeit ist, inwieweit Einstellungsänderungen<br />
unmittelbar nach Abschluss der Exkursion bzw.<br />
nach einigen Jahren nachweisbar sind, die auf<br />
den Aufenthalt in der Gedenkstätte Auschwitz<br />
zurückgeführt werden können.<br />
Band 14, „Weiblichkeit und Männlichkeit in der Sozialen<br />
Arbeit“ will nach Auffassung der Herausgeber nachweisen,<br />
dass in der Sozialen Arbeit die Stärken der beiden sozialen<br />
Geschlechter, also Weiblichkeit als auch Männlichkeit, ganz<br />
bewusst zum Einsatz kommen sollen. Norbert Doktor<br />
direktors auf dem Programm.Später am Nachmittag wurden<br />
die Gäste in der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> vom Kanzler<br />
der <strong>Hochschule</strong> Frank Richter und dem Dekan des Fachbereichs<br />
Bauwesen Prof. Ralf Niebergall begrüßt. Nach einführenden<br />
Vorträgen über die integrierte Ausbildung von<br />
Architekten und Ingenieuren am Standort <strong>Magdeburg</strong> und<br />
den neuen Studiengang „Sicherheit und Gefahrenabwehr“<br />
wurden die modernen Labore und technischen Einrichtungen<br />
des Fachbereichs Bauwesen besichtigt. Der Besuch in<br />
<strong>Magdeburg</strong> war Teil einer Informationsreise durch ganz<br />
Europa, die die chinesische Delegation weiter an Universitäten<br />
in Hamburg, Amsterdam, Paris und über Wien bis<br />
nach Venedig und Florenz führte. Prof. Ralf Niebergall, Dekan<br />
länder, die sich immer noch mit thirteen oder fourteen<br />
rumzuschlagen haben oder mit eleven und twelve. Da<br />
sollten wir unseren großbritischen Brüdern und Schwestern<br />
gleich mit in die mathematisch korrekten Stützstrümpfe<br />
helfen:zehneins und tenone klingt nicht nur gut,<br />
sondern sorgt auch garantiert für keinerlei Verwirrung<br />
mehr. Noch einfacher: eins null statt zehn und eins zwei<br />
drei statt einhundertdreiundzwanzig.Außerdem:der deutsche<br />
Satzbau. Hier muss ebenfalls mehr Ordnung ins Chaos.<br />
Zu viele Möglichkeiten, die die Schüler völlig überfordern.<br />
Und wozu gibt es eigentlich den Genitiv?<br />
Nicht ganz logisch ist allerdings des Professors Hinwendung<br />
zum Französischen.Was bei 21 noch gelingt,wird bei<br />
92 zur bösen Falle: quatre-vingt-douze, auf Deutsch etwa:<br />
vier mal zwanzig plus zwölf. Andererseits beweist das, wie<br />
gut die Franzosen im Kopfrechnen sind. Da weiß man wieder<br />
gar nicht mehr, was besser ist. doktor norbert
E-Mails jetzt auch über Info-Terminals abrufbar<br />
Die öffentlichen Infoterminals bieten ab sofort den E-Mail-Service der <strong>Hochschule</strong> an<br />
Endlich können Mitarbeiter und Studenten der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>(FH) „im Vorbeigehen“ nachschauen,ob<br />
neue E-Mails auf dem Hochschul-E-Mail-Konto angekommen<br />
sind! Seit Oktober 2003 ist auf allen Info-Terminals auf<br />
dem Campusgelände in <strong>Magdeburg</strong> und <strong>Stendal</strong> ein webbasierter<br />
E-Mail-Dienst nutzbar. Jeder Mitarbeiter oder Student<br />
der <strong>Hochschule</strong> kann sich dort mit den Zugangsdaten (Nutzername<br />
und Passwort) seiner offiziellen Hochschul-E-Mail-<br />
Adresse anmelden und seine E-Mails lesen und beantworten.<br />
Die Info-Terminals bieten noch weitere interessante Möglichkeiten.An<br />
jedem Terminal wird ein individueller Campusplan<br />
mit Standort angezeigt, der dem Nutzer hilft, sich besser<br />
auf dem Campus zu orientieren. Aktuelle Informationen<br />
sowie die Webseiten der <strong>Hochschule</strong> (Intranet) sind ebenfalls<br />
abrufbar. Nutzer der Hochschulbibliothek können an den<br />
Info-Terminals Bücher verlängern oder im Katalog recherchieren,<br />
welche Bücher, Zeitschriften und Medien in der<br />
Hochschulbibliothek zur Verfügung stehen. Einfach ausprobieren:die<br />
Info-Terminals warten schon!<br />
Die 18 Info-Terminals sind an folgenden Standorten auf dem<br />
Campusgelände zu finden. In <strong>Magdeburg</strong>: (alternativ: Campusplan<br />
mit Kennzeichnung!!!) Haus 1, Erdgeschoss, Eingang<br />
Bibliothek sowie 1. Etage und 2.Etage, Haus 2, Erdge-<br />
Neuer Zugang für E-Mail-Accounts der <strong>Hochschule</strong><br />
Webmail macht’s möglich: Abrufen von <strong>Hochschule</strong>-Mails wann und wo immer man will<br />
Mit WebMail steht den Benutzern die Möglichkeit zur Verfügung,<br />
von einem x-beliebigen Rechner an einem x-beliebigen<br />
Standort per Web-Browser auf ihre E-Mails, die auf dem<br />
E-Mail-Server der <strong>Hochschule</strong> liegen, zuzugreifen und diese<br />
Nachrichten anzusehen, zu löschen und zu versenden.<br />
Weiterhin haben sie auch Zugriff auf ihr eigenes Adressbuch<br />
bzw. das der <strong>Hochschule</strong> und können persönliche Termine<br />
verwalten. Einzige Voraussetzung ist ein Rechner mit Internetzugang.Die<br />
Einrichtung einer Weiterleitungsadresse oder<br />
einer Abwesenheitsnachricht können ebenfalls vorgenommen<br />
werden. Ebenso wie die Definition von Filterregeln für<br />
eingehende Nachrichten. Der Nutzer ruft im Browser eine<br />
festgelegte URL auf. Dadurch wird eine sichere Verbindung<br />
WebUni ist online<br />
Studentenportal für <strong>Magdeburg</strong>s Studis<br />
Schon einige Zeit ist das neue Webportal für <strong>Magdeburg</strong>er<br />
Studenten online. WebUni, ein Gemeinschaftsprojekt beider<br />
Studentenräte, beider <strong>Hochschule</strong>n und der Stadt <strong>Magdeburg</strong><br />
wurde von Studenten für Studenten erschaffen. Mittlerweile<br />
tummeln sich in den virtuellen WGs mit Veranstaltungshinweisen<br />
Foren,Tagebuch und vielen anderen Online-<br />
Annehmlichkeiten über 1000 Nutzer. Das Portal ist unter<br />
www.webuni.de zu erreichen. augustus<br />
Screenshot vom einem Infoterminal der <strong>Hochschule</strong>.<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 23<br />
januar 2004<br />
schoss, Haus 3,Erdgeschoss, Haus 4,1.Etage, Haus 5,1.Etage,<br />
Haus 6, 1. Etage, Haus 7, Erdgeschoss, Haus 8, Erdgeschoss,<br />
Haus 9, 1. Etage, Haus 10, 1. Etage, Haus 14, Erdgeschoss<br />
und in Haus 15, Erdgeschoss, Info Point. In <strong>Stendal</strong>:<br />
Osterburger Straße 25; 1.und 2. OG, Breite Straße 63;1. OG,<br />
Winckelmannstraße 38; EG.<br />
Gerlinde Bruschek, ZKI<br />
Infos im Web @ http://www.zki.hs-magdeburg.de/service/<br />
zentral/infoterminals.html<br />
zum WebMail-Server hergestellt.Dieser Server weist sich aus<br />
und verlangt die Eingabe von Benutzerkennung und Passwort.<br />
Nach der erfolgreichen Anmeldung steht ihnen eine<br />
umfangreiche Online-Hilfe zur Verfügung. Der Vorteil dieses<br />
Zugangs besteht darin, dass die Nachrichten auf dem E-<br />
Mail-Server verbleiben und von jeder beliebigen Stelle<br />
erreichbar sind. Wünsche oder Kritiken zum WebMail-Dienst<br />
können an die Adresse postmaster@hs-magdeburg.de<br />
gesendet werden. Ralf Böhm, ZKI<br />
Webmail @ https://webmail.hs-magdeburg.de<br />
Infos im Web @ www.zki.hs-magdeburg.de/service/anleitung/<br />
email/email.html
24 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
januar 2004<br />
Neuer Messestand der <strong>Hochschule</strong> eingeweiht<br />
Gut besucht war der Messestand der <strong>Hochschule</strong> während der Bildungsmesse Perspektiven in <strong>Magdeburg</strong>. Die Studienberaterin<br />
Dr. Monika Lehmann hatte also reichlich Gelegenheit,vor der neuen Rückwand für die Studiengänge in <strong>Magdeburg</strong> und<br />
<strong>Stendal</strong> zu werben. Die Rückwand, die aus max. sechs Elementen besteht, kann nebst Tresen und Materialständern in der<br />
Pressestelle angefordert werden.<br />
Tage der offenen Türen<br />
<strong>Magdeburg</strong>: 24. April +++ <strong>Stendal</strong>: 8. Mai<br />
Alljährlich lädt die <strong>Hochschule</strong> zum Tag der offenen Tür ein,<br />
an dem alle Fachbereiche mit Laboren und Serviceeinrichtungen<br />
gleichzeitig geöffnet sind. So kann am besten auf<br />
jede Frage eine Antwort gefunden werden.<br />
Damit alle Angebote der <strong>Hochschule</strong> auch von auswärtigen<br />
Besuchern besichtigt werden können, werden die Hochschulstandorte<br />
an zwei Samstagen geöffnet sein. In <strong>Magdeburg</strong><br />
können Interessierte am 24.April 2004 zwischen 9 und<br />
13 Uhr fündig werden, in <strong>Stendal</strong> zwei Wochen darauf, am<br />
8. Mai 2004, und zwar von 10 bis 14 Uhr. Professoren und<br />
Studenten, Mitarbeiter der <strong>Hochschule</strong> sowie des Studentenwerkes<br />
und von Institutionen geben Auskunft zu Studiengängen<br />
und zu Rahmenbedingungen: B a f ö G, Wo h n e n ,<br />
Essen, Kultur etc. doc<br />
Herausgeber:<br />
Der Rektor der <strong>Hochschule</strong>-<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH)<br />
Redaktion:Norbert Doktor (verantwortlich),Katrin Wolny, Alexander Bernstein, Kerstin Röhler<br />
Layout und Satz:Alexander Bernstein,Norbert Doktor<br />
Druck:Harzdruckerei Wernigerode<br />
Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich.Diese Beiträge geben<br />
nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich die Redaktion vor.<br />
Redaktionsadresse:<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) - Pressestelle<br />
Breitscheidstraße 2<br />
39114 <strong>Magdeburg</strong><br />
Fon:0391 - 88 64 144 Fax:0391 - 88 64 145<br />
Web:www.hs-magdeburg.de Mail:pressestelle@hs-magdeburg.de<br />
Welchen Einfluss hat die Strömung auf den Sandboden?<br />
Titelfoto:Norbert Doktor<br />
Redaktionsschluss für die<br />
nächste Ausgabe: 15. März 2004